Werber schauen Dich an
Die freundliche Dame, die mir meine Marmelade macht, hat mir meine Vorräte für den Winter vorbeigebracht, weil sie nicht auf dem Wochenmarkt ist: das ist sehr freundlich und menschlich und reicht hoffentlich die nächsten paar Wochen. Nach dem, was ich im schnellen Blick in die Taschen gesehen habe, passt es, die ideale Mischung aus genug Fett und nicht zu dick werden. So finde ich das wunderbar. Sie kennt mich. Und ich kenne sie.
Das ist ein wenig anders, wenn einen Werber kennen, und mittlerweile meine ich auch, dass man sich wird überlegen müssen, wie man Modelle und Datenmechanismen gezielt schädigt, damit sie mehr Fehler machen: Ich halte es für falsch, so ein Wissen dem Abschaum der Werber zu überlassen, denen meine Existenz und meine Daten nur so lange etwas wert sind, wie sie mich ideal aussaugen können.
Das geht bei mir eher schlecht, aber trotzdem.
Das ist ein wenig anders, wenn einen Werber kennen, und mittlerweile meine ich auch, dass man sich wird überlegen müssen, wie man Modelle und Datenmechanismen gezielt schädigt, damit sie mehr Fehler machen: Ich halte es für falsch, so ein Wissen dem Abschaum der Werber zu überlassen, denen meine Existenz und meine Daten nur so lange etwas wert sind, wie sie mich ideal aussaugen können.
Das geht bei mir eher schlecht, aber trotzdem.
donalphons, 20:24h
Dienstag, 11. Dezember 2012, 20:24, von donalphons |
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rollproll,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 00:18
nun mut zum rat. nächstes mal bitte mit schaltplänen für jammer aller art ;)
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avantgarde,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 00:19
Fazialpalmierung
Ich hab extra Adblock deaktiviert, weil ich es schon ahnte.
Und tatsächlich: Über dem Artikel steht eine fette Werbung von IBM:
NUTZEN SIE DIE CHANCEN VON BIG DATA
IBM Smart Analytics hilft Kunden besser zu verstehen.
Sowas kann man einfach nicht erfinden.
Und tatsächlich: Über dem Artikel steht eine fette Werbung von IBM:
NUTZEN SIE DIE CHANCEN VON BIG DATA
IBM Smart Analytics hilft Kunden besser zu verstehen.
Sowas kann man einfach nicht erfinden.
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mark793,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 08:48
Ja, der ganze Themenkomplex ist ein Fass ohne Boden, man kommt kaum hinterher. Die Spielekonsolen und Set-Top-Boxen, die ins Wohnzimmer reinlinsen und lauschen, hatte ich in dem Beitrag auch nicht untergekriegt. Musste mich auf den öffentlichen Raum beschränken, um es einigermaßen überschaubar zu halten. Und ich sehe es schon kommen, wenn ich mich das nächste Mal mit der Thematik befasse, sind wieder soundsoviele Sauereien dazugekommen.
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latifundius,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 11:40
Da kann ich dem Hausherrn nur zustimmen - es gibt genug Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben und wenn die FAZ dafür eine gewisses Forum bereitstellt, um so besser.
Vor allem wenn man dann auch noch andere Leser erreicht, als die sowieso schon Bekehrten, die sich hier tummeln.
Ansonsten freut es mich, wenn ich mit meiner Bibliothek hilfreich sein konnte. Bei Bedarf gerne wieder :-)
Vor allem wenn man dann auch noch andere Leser erreicht, als die sowieso schon Bekehrten, die sich hier tummeln.
Ansonsten freut es mich, wenn ich mit meiner Bibliothek hilfreich sein konnte. Bei Bedarf gerne wieder :-)
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donalphons,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 11:49
Das ist so eine Sache: Auf der Hauptseite hat man diesen Beitrag nach 2 Stunden runtergenommen, was wirklich kein Zeichen von herausgehobener Bevorzugung ist; was der an Impact hat, kommt also nicht über die FAZ, sondern aus dem Netz und von Bordmitteln. Wir haben also eine tolle Debatte. An der FAZ vorbei. Ich mein, das ist nicht mein Problem, aber wir können da auch nur das tun, was die Möglichkeiten hergeben.
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booooster,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 11:50
jetzt habe ich auch den Artikel wieder:
http://www.heise.de/security/meldung/Web-Seiten-identifizieren-Besucher-ueber-deren-soziale-Netze-1766565.html
Ich bin mit meiner Paranoia wahrscheinlich nicht ganz fehlgeleitet: Ein Browser nur für fb. Ein anderer nur für google und die normalen websuchen durch duckduckgo und startpage anonymisiert.
Ich finde: es geht einfach niemanden etwas an, was ich so wo mache. Und mit wem.
Bin ich alt?
http://www.heise.de/security/meldung/Web-Seiten-identifizieren-Besucher-ueber-deren-soziale-Netze-1766565.html
Ich bin mit meiner Paranoia wahrscheinlich nicht ganz fehlgeleitet: Ein Browser nur für fb. Ein anderer nur für google und die normalen websuchen durch duckduckgo und startpage anonymisiert.
Ich finde: es geht einfach niemanden etwas an, was ich so wo mache. Und mit wem.
Bin ich alt?
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donalphons,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 11:52
Nur klug.
Irgendwann führt das eben zu einem Wettlauf der Systeme: Datensammler, die immer mehr wissen, und Nutzer, die immer weniger klicken. Ist ja auch logisch. Wir haben ja nicht mehr Geld, das wir ausgeben können.
Irgendwann führt das eben zu einem Wettlauf der Systeme: Datensammler, die immer mehr wissen, und Nutzer, die immer weniger klicken. Ist ja auch logisch. Wir haben ja nicht mehr Geld, das wir ausgeben können.
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groovex,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 08:45
so ein rein textbasiertes blog
mit aussagekräftigem inhalt, möglichst oft wiederholt, wie etwa:
[Macro error in image: java.lang.NullPointerException]
kann einen auch zum grübeln bringen. da tut was komisch!!!
[Macro error in image: java.lang.NullPointerException]
kann einen auch zum grübeln bringen. da tut was komisch!!!
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groovex,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 09:11
so ein rein textbasiertes blog
mit aussagekräftigem inhalt, möglichst oft wiederholt, wie etwa:
[Macro error in image: java.lang.NullPointerException]
kann einen auch zum grübeln bringen. da tut was komisch!!!
[Macro error in image: java.lang.NullPointerException]
kann einen auch zum grübeln bringen. da tut was komisch!!!
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donalphons,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 09:15
Ja, das passiert manchmal auf der Startseite, ist aber behoben.
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melursus,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 11:11
ein wichtiger Artikel. Danke für den Hinweis. Aber es ist kein Ersatz für den Link zum neuen DA SdG. über schwule kommunistische Schriftsteller.
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mark793,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 12:34
Ja, mit viel Genuss gelesen. Interessant auch vor dem Hintergrund kontrastierender Erlebnisse in der roten Hochburg des schwarzen Musterländles. Mit "rororo aktuell" & Co. war der sozialliberale Lehrkörper unserer Gesamtschule hinlänglich munitioniert, um dagegen zu rebellieren, musste man schon zu Werken aus dem Rotbuch Verlag oder zu explizitem DDR-Propagandamaterial greifen (wie die sehr starke SDAJ-Fraktion in der Schülervertretung) oder sich Richtung rechts radikalisieren.
"Mann ist Mann" habe ich mit 12 oder 13 Jahren ganz regulär im Nationaltheater Mannheim gesehen, mit dem großartigen Berthold Toetzke als Seargent Fairchild, auch genannt der blutige Fünfer. Die Vorstellung, dass man dafür (und diverse andere Brecht-Stücke) eigens nach Ost-Berlin hätte fahren müssen, wäre uns damals reichlich absurd vorgekommen.
"Mann ist Mann" habe ich mit 12 oder 13 Jahren ganz regulär im Nationaltheater Mannheim gesehen, mit dem großartigen Berthold Toetzke als Seargent Fairchild, auch genannt der blutige Fünfer. Die Vorstellung, dass man dafür (und diverse andere Brecht-Stücke) eigens nach Ost-Berlin hätte fahren müssen, wäre uns damals reichlich absurd vorgekommen.
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don ferrando,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 12:50
Was mich an den Erzählungen aus der Schulzeit des DA in IN frappiert, ist dieser große Unterschied zu meinen eigenen Erinnerungen 7 Jahre früher und 70km südlicher.
Ich hatte nich einen einzigen Nazi-Lehrer. Die Mehrzahl war Anfang 30. Im Sozialkunde Unterricht wurde die berühmte Sonthofener Rede von FJS besprochen und als perfide Strategie entlarft.
Als Willy Brandt das Mißtrauensvotum 1972 überstand, brach spontaner Beifall aus, weil die Bundestagsübertragung im Radio während des Unterrichts natürlich vefolgt wurde.
Das alles in einem staatlichen bayerischen Gymnasium.
Es lagen wohl Welten zwischen München und seinem Bannkreis und der tiefen Provinz, was IN damals sicher war.
Ich hatte nich einen einzigen Nazi-Lehrer. Die Mehrzahl war Anfang 30. Im Sozialkunde Unterricht wurde die berühmte Sonthofener Rede von FJS besprochen und als perfide Strategie entlarft.
Als Willy Brandt das Mißtrauensvotum 1972 überstand, brach spontaner Beifall aus, weil die Bundestagsübertragung im Radio während des Unterrichts natürlich vefolgt wurde.
Das alles in einem staatlichen bayerischen Gymnasium.
Es lagen wohl Welten zwischen München und seinem Bannkreis und der tiefen Provinz, was IN damals sicher war.
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donalphons,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 12:55
München -> Metropole
Provinz -> Provinz
Bei uns hat sich das alles ungefähr 10 Jahre nach meinem Abitur doch sehr deutlich gewandelt, aber davor war das ein echter, auf allen Ebenen ausgetragener Konfikt mitsamt Schulstreik in den Zeiten meines Cousins und Reportern des Stern auf dem Schulhof - und dabei war meine Schule noch nicht mal die Schlimmste der Region. Die Zustände in Eichstätt waren auch nach unserer Vorstellung völlig irre. Natürlich gab es auch bei uns solche und solche und auch wirklich tolle Lehrer, aber wenn man Pech hatte, ist man bei einem durchgefallen für eine Leistung, für die man beim anderen keine Probleme gehabt hätte - einfach, weil der Lehrer es so wollte. Mir wollte der Leteinlehrer ums Verrecken das Latinum verweigern, und zwischen einem 4er in Englisch und einem locker absolvierten Leistungskurs lag nur ein Lehrerinnenwechsel - die alte Schreckschraube hatte es mit der Hüfte - und ein Frankreichaufenthalt.
Provinz -> Provinz
Bei uns hat sich das alles ungefähr 10 Jahre nach meinem Abitur doch sehr deutlich gewandelt, aber davor war das ein echter, auf allen Ebenen ausgetragener Konfikt mitsamt Schulstreik in den Zeiten meines Cousins und Reportern des Stern auf dem Schulhof - und dabei war meine Schule noch nicht mal die Schlimmste der Region. Die Zustände in Eichstätt waren auch nach unserer Vorstellung völlig irre. Natürlich gab es auch bei uns solche und solche und auch wirklich tolle Lehrer, aber wenn man Pech hatte, ist man bei einem durchgefallen für eine Leistung, für die man beim anderen keine Probleme gehabt hätte - einfach, weil der Lehrer es so wollte. Mir wollte der Leteinlehrer ums Verrecken das Latinum verweigern, und zwischen einem 4er in Englisch und einem locker absolvierten Leistungskurs lag nur ein Lehrerinnenwechsel - die alte Schreckschraube hatte es mit der Hüfte - und ein Frankreichaufenthalt.
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stimmviech,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 14:01
Ich- Abitur 1980 in Nordrhein-Westfalen-erinnere auch nur linke Lehrer oder Ex-Nazis, die aber diesen Anschein völlig zu vermeiden trachteten. Je nach Region war die alte Bundesrepublik ab den 60ern ein irrer Mix aus alten Nazis, Sozis und Kommunisten. Nicht wenige Mitarbeiter der Psychiatrie -war hatten hier mal die Diskussion über Mollath und Gutachter Kröber, deshalb fällt mir das hier ein-waren in dieser Zeit Mitglieder des KBW mit entsprechender Gesinnung.Echte Liberale dagegen habe ich so gut wie nie angetroffen.
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don ferrando,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 14:12
@DA
Lehrerwillkür hat es immer gegeben und wird es auch immer geben. Ich weiß das von meinem Patenkind, Abitur 2009 !
Da hat sich seit jeher wenig geändert!
Lehrerwillkür hat es immer gegeben und wird es auch immer geben. Ich weiß das von meinem Patenkind, Abitur 2009 !
Da hat sich seit jeher wenig geändert!
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rollproll,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 14:54
sind parteipolitisch gefärbte zensuren willkür ?
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keiner original,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 15:23
Englisch Leistungskurs nach Frankreichaufenthalt? Wenn es EIN Land gibt, in dem ich mit Englisch überhaupt nix anfangen konnte...
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donalphons,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 15:51
Mein ich ja: Nichts hat sich geändert, nur die Noten wurden enorm besser.
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jeeves,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 19:44
"Je nach Region war die alte Bundesrepublik ab den 60ern ein irrer Mix... "
Ich, offenbar ein Jahrzehnt (oder zwei?) älter als Stimmviech, würde eher bestätigen:
"...war die Bundesrepublik ab den 50ern ein irrer Mix..."
Will sagen: Es ist wohl weniger die Region sondern vielmehr die Ära in der jemand politisch bewusst zu denken beginnt. Oder bewusst politisch.
Ich, offenbar ein Jahrzehnt (oder zwei?) älter als Stimmviech, würde eher bestätigen:
"...war die Bundesrepublik ab den 50ern ein irrer Mix..."
Will sagen: Es ist wohl weniger die Region sondern vielmehr die Ära in der jemand politisch bewusst zu denken beginnt. Oder bewusst politisch.
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hansmeier555,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 19:51
Irrer Mix, nein. Die Bundesrepublik war herrlich langweilig, gediegen, vorhersehbar, spießig und grundverläßlich. Da konnte man sich ruhig ein bissel geistige Radikalität zum schwarzen Kaffee gönnen ohne damit aufzufallen.
Heute dagegen ist alles ungewiß, alles prekär, schrill und häßlich, aber dafür sind die Geister ignorant, konform und stereotyp.
Heute dagegen ist alles ungewiß, alles prekär, schrill und häßlich, aber dafür sind die Geister ignorant, konform und stereotyp.
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crispinus,
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 23:33
Geister im Hause Unseld etwa nicht? - oder sind das nur altgewordene BRD-Granden, die nun um die Rente fürchten und einen schrecklichen Schub an Selbstzensur erleiden ?
Fällt mir nur gerade als Nachhall zu BRD - Schule- Bildung-Sozzis ein..
Fällt mir nur gerade als Nachhall zu BRD - Schule- Bildung-Sozzis ein..
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