Endlich

Über Nacht ging es dann ganz schnell, draussen machte sich die Gefreiertruhe breit, und drinnen gab es als Kontrastprogramm Resteverwertung in den Tiefen des heissglühenden, heissgeliebten Backrohrs.





Draussen ist die Kälte schneidend und sticht in der Nase, dann kommt man herein, und der perverse Duft einer vierstöckigen Lasagne setzt alles zu, schwer wie ein Parfüm einer nicht mehr ganz jungen Dame, die noch sehr viel vor und nur eine Nacht Gelegenheit hat, bevor der Gatte von der Dienstreise heimkommt: Ein wenig zu viel und deshalb genau richtig und unverkennbar.





Der Geruch macht sogar die Miet(z)-Katzerkennbar wuschig, wel sie diesmal wissen will, was das ist und wie das schmeckt. Bei den Menschen klappt der Trick mit dem in Rotwein aufgegossenen und in Öl gbratenenen Sojahackfleisch in der Füllung meistens sehr gut, aber die Katze merkt es und nimmt dann doch lieber die Leckerlis - wenngleich auch etwas enttäuscht.





Damit ist der Kühlschrank dann leer, der Brotkasten ohne Inhalt und Teigplatten müssen auch neue her, und ich packe zusammen und fahre heim. Jemand muss sich ja um das Haus kümmern. Und so schön eshier ist - es ist schon komisch, in diesem Jahr kein einziges Mal in dem Haus gewesen zu sein, zu dem man eigentlich gehört. Tonnenweise Pakete müssten da sein, Briefe, und jede Menge Arbeit beim Schneeräumen. Pech für die Katz. Aber ich komme bald wieder.

Samstag, 12. Januar 2013, 00:33, von donalphons | |comment

 
.......und fahre heim.
wo ist jetzt daheim fuer sie?
tegernsee, die seltsame stadt an der donau, mantova oder ihr geliebtes merano?
ich hatte mir eine aehnliche frage im letzten jahrhundert stellen muessen und hatte fuer mich eine antwort!
eine antwort, die ich (er)lebe, jeden tag aufs neue!
.
bei mir "daheim" sind es derzeit uebrigens 5°C und fuer morgen ist auch in den niederungen bis ans meer schneefall angesagt.
bon nuit!

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Daheim ist das grosse, alte Haus an der Donau, das mich umfängt, wenn ich es betrete.

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Kann man sich denn außerhalb des Randgebiets einer Großstadt heimisch fühlen, wenn man nicht ausnahmsweise den elterlichen Hof übernommen oder ähnliche Wurzeln hat?

Ich schätze meinen ersten Wohnsitz an meiner See ebenso wie der Don den seinen an seinem See - aber das ist doch letztlich nur Landschaft und nicht Heimat, oder?

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Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen "Nicht fremd sein", "irgendwo leben" und "daheim sein". Man muss es vom Ende her denken: Wo würde man gern sterben?

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Ein tränenreiches Sonntagskonzert in Ingolstadt und eine Ascheverstreuung im Duvenstedter Brook...
;-)

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ich kann das verstehen.
mein geburtshaus kann ich nicht mehr betreten!
verkauft durch meinen herrn vater!
das letzte mal bin ich am burgberg vorbeigefahren, aber nicht hoch auf die burg, das war am todestag meiner frau mutter,danach nie wieder.
heut bin ich hier unten gefangen.
die laengste zeit meines lebens war ich hier.
selbst morgen, mein zahnarzttermin, erinnert mich daran.
die zahnaerztin ist erst 26 und seit einem jahr in der gemeinschaftspraxis, hat promoviert etc.
und schaut aus...
diese braunen augen, ich koennte mich verlieben, wenn ich nicht sie und die ganze familie kennen wuerde.
ich kenne sie noch als kind an der hand ihrer mutter.
ich liebe es, hier im sueden leben zu duerfen, allen unkenrufen zum trotz.

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das hat sich jetzt ueberschnitten, aber wenn, dann wuerde ich meinen lebensabend, und damit meine ich auch mein ableben, gerne hier an der cote d'azur ausleben.
die asche natuerlich ins meer, what else...

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Bei uns ist es halt so, dass die meisten hier in diesem Haus gestorben sind und auch geboren wurden. Fpr viele klingt das heute vielleicht komisch, aber ich finde das beruhigend, und nebenbei erdet es auch etwas. Man nimmt sich dann nicht so wichtig.

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Nicht, daß ich etwas gegen den mir reservierten Platz auf dem Ohlsdorfer Friedhof hätte - aber sterben würde ich eben gern ein paar Km weiter nördlich.

Mir fällt gerade ein: "Wie sähe das denn aus, wenn das Ende Sie in Ihrem Ferienhaus ereilt?" o.s.ä. wurde schon mal einer von seinem Rüstungsminister gefragt, als er am 30.4.45 kurz erwog, sich nach Obersalzbayern zu verkrümeln.

Jetzt erleuchten wir - qua solcher Überlegungen - sogar noch unsere Kapellen mit Mohrenlampen.

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Der wurde schon dort aufgeräumt, wo er hingepasst hat. Und seine ganzen Freunderln, die heute in Rottach logieren, hätte er auch gleich dort behalten können.

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Gibt es am Tengernsee wirklich noch ansässige Erben?

"Min Lütten", das Haus von Göring, steht zwar äußerlich völlig unverändert in der Seestr. in Wenningstedt direkt in den Dünen, gehört aber meines Wissens seit Jahrzehnten irgendwelchen unverdächtigen Dritten.

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Von Altnazis? Die Prominachfahren wie von Himmler sind nicht mehr da, aber einige der Generalsfamilien sitzen noch hier.

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"luett" kann man die kate von dem mann in der karnivalsuniform ja nicht nennen.
das war uebrigens damals, zu unserer syltzeit in directer nachbarschaft, wobei unser haus weitaus neueren datums war, irgendwann in den 50ern gebaut, also mehr mein jahrgang.

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"es ist schon komisch, in diesem Jahr kein einziges Mal in dem Haus gewesen zu sein, zu dem man eigentlich gehört. "
.
Nun ja, dieses Jahr ist ja auch erst zwei Wochen alt.

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in Rotwein aufgegossenem?
War mir nicht so, der Autor trinke keinen Alkohol?

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Der verfliegt doch in der Hitze des Ofens, bleibt nur der Geschmack.

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Tue ich auch nicht! Wenn das Zeug erst mal gebraten und danach noch bei 200 Grad gebacken wird, löst sich der Alk in Rauch auf.

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Och, wegen den 22° Unterschied im Siedepunkt tut einem der Ethanol den Gefallen und verschwindet, während das Wasser schön drin bleibt? :D

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Absurd. Den Alkohol kriegen Sie unter diesen Bedingungen niemals wirklich ganz raus, was aber nichts macht. Ein vollreifer Apfel enthält ja auch Äthylalkohol, nicht so wenig.

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Also, ich trinke keinen Alkohol heisst ganz lässig: ich nehme nichts zu mir, was einen betüdeln kann. Alkohol ist in Medizin und in meinem selbstgepressten Apfelsaft, aber wenn auf 2 Kilo Lasagne 100 ml Rotwein kommen und das alles noch in die Röhre geht, ist der Alkohol nachher vernachlässigbar. Bevor man angeheitert ist, ist man dreimal geplatzt.

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Genau. Vorher stirbt man eh den Tortentod.

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mein Kommentar war zu kurz:
Bei uns zu Hause bleibt entweder beim Aufgießen Rotwein übrig, der getrunken wird, oder beim Rotweintrinken Rotwein übrig, mit dem aufgegossen wird.

In Haushalten, in denen Nichts alkoholisches getrunken wird - so kenne ich das - wird dann oft nicht mit Rotwein aufgegossen. Oder mit der klassischen Balsamico-in-Wasser Lösung.

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genauer braucht man das auch nicht zu nehmen; wenn man alles in konsequenz leben müsste, wäre das ja nicht auszuhalten.

beim fahrradfahren gibt es ja auch manchmal flugeiweiss zum schlucken.

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Was ist mit Rum-Trüffel-Kugeln?

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Also nochmal: Ich habe weder etwas gegen Fleisch noch gegen Alkohol. Wer will, bekommt bei mir Wein, andere Sachen machen wegen der Haltbarkeit keinen Sinn, und ich versteh davon nichts. Ich gehe auch in ganz normale Restaurants und gehe keinem auf die Nerven, wenn er Fleisch bestellt, auch wenn ich mich innerlich frage, wie man eigentlich so einen toten Fisch auf dem Teller erträgt. Nachdem sich aber die Fischesserei mitsamt der dafür prädestinierten Person selbst aus meinem Orbit geschossen hat, ist das auch kein Drama mehr.

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Nein, mag ich nicht.

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nicht falsch verstehen, ich finde ihre gelassenheit, lieber don, hinsichtlich der präferenzen nicht unvernünftig. es geht einen ja nichts an, wie sich der jeweils andere ernährt. furchtbar sind aber diejenigen, die einem ständig in den teller starren und dann vielleicht auch noch kommentare dazu abgeben.

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Ich muss gerade lachen und an eine Einladung denken, die mir vor einiger Zeit zuteil wurde.

Eingeladen zum Abendessen in eine Straße am großen Teich, in der Lokal neben Lokal, ein jedes mit riesengroßen Grills vor dem Eingang bestückt mit ausschließlich Fisch darauf, der, tot wie er war, vor dem Grillen zum Aussuchen herumgezeigt wurde. Das Warten aufs Hauptgericht verbrachte man neben dem Grill sitzend, durch eine Art Pavillon vor dem Rauch geschützt, mit dem Verzehr von geräucherten Sardinen Marke Gruß aus der Küche und reichlich Wein. In meiner Erinnerung gibt es dort nichts zu Essen außer Fisch und nichts zu Trinken außer Wein.
Für den einen ein kleines Paradies, für den anderen die kleine Hölle. ;-)

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wunderschön, und auch überaus anziehend, wenn,
im sinne von falls, es grenzüberschreitend hin- und wieder doch auch mal gemeinsamkeiten gibt. von der auflaufform z.b. sagte eine begeisterte stimme über unsere schulter hinweg, kenntnisse vortäuschend: "genau wie unsere; ikea, fünf euro!"
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genau diese sechs worte. und auch das ausrufezeichen vollommen echt!
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und ganz sicher vollkommen anerkennend. kluge sparsamkeit braucht schließlich keine adjektive.
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und auch hinsichtlich seiner einschätzungen der genannten damen nebst absichten emotional eher zu- als abgeneigt: so macht frau's eben. und er ist ja auch selber schuld, wenn er dumm reisen muss, statt klug bei ihr zu sein. und wärs auch noch die nächste nacht. oder alle.
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@14:13 - überflüssig zu sagen. niemand hatte etwas anderes erwartet von einem herrn aus besten verhältnissen.
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und selbstverständlich auch, dass jedermann, wenn im sinne von falls, sein stück fleisch oder fich oder was auch immer genau so unaufgeregt und vollkommen erwähungsunwert-selbstversändlich nebenbei genießen/essen würde. es gibt schließlich andere, angenehmere oder interessante themen.

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