Frühling

Das ist ja so eine Sache: Man bastelt und schraubt und denkt an den Frühling, und daran, was man damit tun wird, während es draussen eisig und kalt ist. Man baut ganz kleine Kettenblätter für die ganz steilen Berge hin, und wird über lange Monate doch nur rodeln. Und dann bricht plötzlich der Frühling mit aller Macht herein, und nach 48 Stunden ist der Schnee einfach weg.







Ja, sicher Grippe, aber da kann man jetzt auch nichts mehr machen und ein paar Stunden Sonne sind besser als ein paar Stunden mit dem gleichen Husten im Schatten. Also brause ich hinunter durch die Schmelzwasserbäche auf der Strasse und tue einfach so, als wäre das jetzt schon der Weg zum Badestrand. Je mehr Fieber, desto leicher kommen die Phantasien.







Das sind diese erfreulichen Momente, wenn man fühlt: Es geht so, wie man sich das vorgestellt hat. Das Rad ist ein Spezialaufbau nach dem Motto "Kein Berg zu steil und keine Piste zu ruppig und keine Strecke zu lang". Klingt auch besser als "Oparad", was es eigentlich mit der Übersetzung und dem hohen Lenker auch sein könnte.Ein Rad für die Tage, an denen ich nach oben kommen möchte, ohne dabei zu leiden. Es ist ohnehin zu viel Elend auf dieser Welt, da muss man sich nur mal Profiblogs anschauen.







Noch ein Spielzeug also. Für die unschuldigen Spiele auf der Alm, für das Verbleiben in den Bergen und das Meiden der Städte. Ich bin gern am See, und ich komme gern leicht wieder auf den Berg, im Frühling, wenn er nach dieser zweitätigen Illusion erst verschwindet und dann im März höffentlich wirklich kommt.

Mittwoch, 30. Januar 2013, 20:45, von donalphons | |comment