Vielleicht

ist morgen der Tag nicht der Leistungsschutzrechthaberei (FAZ-Version, LSR-fragwürdige Version, bei der die Kommentare funktionieren) sondern auch der Tag, da die guten Leute unter den Onlinern begreifen werden, dass es so nicht weitergehen kann. Sie können sich nicht immer als Geiseln nehmen lassen für jeden Blödsinn, den ein paar Leute aushecken, die weder unsere Welt noch die unserer Leser verstehen. Niemand liest einen Internetauftritt für einen Döpfner oder einen Keese, man liest das wegen denen, die sauber liefern. Es kann auch der Tag werden, an dem sie ihnen die Pistole auf die Brust setzen und sagen: Dummes Middle Management gibt es wie Sand am Meer und Euch am Arbeitsamt. Aber wir sind eine seltene Spezies. Und wenn wir uns zusammentun, warum sollte man Eure miese Propagananda, Eure DPA-Abschreiberei, Eure angenehmen Umfelder noch lesen?

Ich habe für den Beitrag lang recherchiert, und es sind viele, die so denken.

Das Einzige, was vielleichtvom Leistungsschutzrecht bleibt, ist der Kulturkampf innerhalb der Medien, und der hat gerade erst begonnen. Ich bin da wirklich froh, im Feuilleton der FAZ zu sein.

Donnerstag, 28. Februar 2013, 16:05, von donalphons | |comment

 
ich warte noch auf den tag, an dem es leute in D schaffen online-only was auf die beine zu stellen und es auch aufrecht zu halten, ohne die schreiberlinge mit hungerlöhnen abzuspeisen (did i just hear "huffington post" from the back benches ?).

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Netzeitung nicht zu vergessen. Ja, ich sehe da auch Probleme, aber was man so hört,könnten die Kosten niedrig sein, weil man nicht alles macht, sondern nur das, was man kann und die anderen nicht können.

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guter pkt. leider ging auch die NZ den weg alles irdischen.

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Die NZ hatte schwerste Kondtuktionsfehler, von Anfang an. Ich sehe überhaupt keinen Grund für ein Verlagsgebäude und bescheuerte Technik wie die aktuellen CMS. Tatsächlich sind die Produktionskosten füßr guten Journalismusstark gefallen, wie auch für Plunder. Da wäre also Raum. Vermutlich ist es aber - nach meinem Erleben - so, dass die Verlage dann eher nachgeben und Kritik am LSR zulassen. Es geht nur noch um Gesichtswahrung bei diesem Spiel.

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Gut, bei Springer möchte man auch aus diversen anderen Gründen nicht sein, Unternehmensgewinne hin oder her.

Aber wenn ich sehe, mit was für einem tendenziösen Stück über den Online-Werbemarkt ein Jürgen Scharrer im FAZ-Feuilleton stattfindet, puh. Nicht dass ich ein Fan von dem ganzen Targetingcustomerjourneyklickviehtrieb wäre, aber der Mann glaubt tatsächlich, er müsse die gute alte Zeit der üppigen Anzeigenbudgets in Print wieder herbeischreiben. Aber diese Zeiten werden nicht wiederkommen, und ebenso wenig wird das Leistungsschutzrecht die Strukturprobleme von Verlagen lösen. Ich wüßte gerne, wie viele in der Branche einigermaßen klar sehen, wie großkalibrig man sich bei dieser Nummer ins eigene Knie geschossen hat.

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bei anderen schüssen ins knie hat es 5 geplatze reaktoren gebraucht ... meine zuversicht wäre da begrenzt ;)

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Ja, in dem Beitrag war viel Wunschdenken. Noch mehr so Illusionen und Selbstbestätigung, und man merkt kaum noch, wie schwierig es dennoch bleibt. Horizont ist nach der New Economy ein gebranntes Kind, vielleicht kann man das auch so verstehen. Aber Ignorieren hilft auch nicht wirklich weiter. Minderheitenmeinungen sind gut, Realitäten aber auch.

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Minderheitenmeinungen sind gut, Realitäten aber auch.

Sehr salomonisch ausgedrückt. Im Grunde ist es ja sympathisch, sich nicht komplett gleichschalten zu lassen vom Hurra-Digitalismus. In diesem Zusammenhang finde ich beispielsweise die Beiträge von Evgeny Morozov immer wieder sehr verdienstvoll als Korrektiv gegen die von Elektronik-Evangelisten wie Jeff Jarvis verbreitete Euphorie, es würde schon alles toll werden, wir sollten uns bloß nicht so anstellen.

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Darüber wollte ich demnächst auch etwas schreiben - wenn ich zwischen dem Kommentarheraussuchen unter dem Spam dazu komme.

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pro google duckduckgo bing yahoo
Sichtbarkeit ist das Stichwort, daß ich zu Ihrem Artikel ergänzt sehen möchte.
Die interessantesten Meinungen, Fakten oder Angebote, die besten Käse, Mangos oder Zigarren in einem lokalen Angebot können von der "welt" nur entdeckt werden, wenn sie sichtbar werden.
Nun fahre ich wegen eines Schinkens oder Käsese nicht 50km. Aber die englische Teekanne aus Silber, die lasse ich mir jetzt auch schicken. Wenn ich sie denn entdecke.
Die Meinung von Ariana Huffington oder AnnCoulter bekomme ich leicht mit. Wenn BradPitt hustet, so höre ich es ohnehin. Im Wartezimmer von der Titelseite. Aber die feinen Äußerungen, die kann ich mir mit sorgsamen Fragestellungen googeln.

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Das ist richtig, ohne gute Kamera udn Bildverführung geht natürlich gar nichts.

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Eine interessante Frage, die Sie aufwerfen, Don Alphonso. Gesetzt den Fall, man bekäme eine Gilde analog des "Teutschen Merkur" zusammen und eine zentrale Figur, die das alles zusammenhält: wie bekäme man den Spagat zwischen Breitenwirkung und Anspruch, vielen Lesern und (relativ gesehen) wenigen Zahlern zustande? Wenn es gelänge, meine Sympathie hätte es und im Rahmen des Möglichen auch die finanzielle Unterstützung.

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Naja, das sind alles bislang nur Planspiele rund um die Idee, was passieren würde, wenn man die besonderen Köpfe vereinigen könnte. Das geht von Hamburg aus und da hätten auch manche die richtigen Kontakte zu Leuten, die richtig Geld investieren wollen. Ich persönlich schreibe gern unter Herrn Schirrmacher, und ich mag das Publikum der FAZ. Das Problem ist nur die Softeware und die Verantwortlichkeit, und das löst sich hoffentlich bald. Man sieht doch auch, dass es gar kein Problem ist, dort etwas LSR-kritisches zu schreiben, Bislang gab es keinen einzigen Versuch, mich irgendwie auf Linie zu bringen und ich glaube auch nicht, dass so etwas kommen würde: So ist das dort nicht.

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OT: gratulation
an @don alphonso. Sie hatten vor 3 Monaten eingeschätzt die Süddeutsche hätte genügend Unterlagen um die Daumenschrauben anzusetzen. Genauso sieht das jetzt im Fall Mollath aus:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/neue-ungereimtheiten-im-fall-mollath-verraeterischer-aktenvermerk-1.1613709
Die "Gegenseite" hat es gerade mit einer schlichten Lüge versucht - und prompt kommt die Aktennotiz auf den Tisch.

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Ich liebe solche Planspiele, ganz wirklich. Ich denke, da geht was. Das Publikum ist da, glaube ich. Die Schwierigkeit dürfte wie immer im Detail und ganz konkret in einem stabilen finanziellen Modell liegen. Ich für meinen Teil warte ja immer noch darauf, daß irgendjemand die mobilen Endgeräte nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreift. Es ist eben eine Sattelzeit und wer weiß, was wird. Eines weiß ich aber genau: es ist nicht der Untergang des Abendlandes und irgendjemand wird den richtigen Dreh finden.

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Ich bin froh, keine Miete zahlen zu müssen und im Notfall auch mit gebrauchten Rädern handeln zu können. Sonst würde mir auch etwas die Lockerheit fehlen; Journalismus ist über weite Strecken kein spassiger Beruf. Ich habe halt Glück, etwas zu können, was nicht jeder kann - sogar noch mit diesem Schrotthaufen an Software, einem Kommntare fressenden Spamfilter und Zweitkommentarblog läuft es besser als bei vielen anderen.

Das Problem ist eher, dass, bevor die Guten sich zusammenrotten, sie von jenen aufgekauft werden, die mal Werbepartner waren. Vor vier jahren wurde ich alle 2, 3 Monate gefragt, ob ich vielleicht wechseln möchte zu Medium XY, momentan ist es öfter so, aber fast nur Corporate Publishing. Ist nicht schlecht, machen heute schon viele angesehene Leute, nur für mich, ne, kein Interesse. Wenn ich nicht wirklich mögen würde, was Frank Schirrmacher da treibt, würde ich da nicht arbeiten.

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Danke, leider war das keine grosse Kunst....

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Danke sage ich als Leser, denn ich hatte die FAZ schon aufgegeben vor 5 Jahre und bin durch die SdG wieder zurückgekehrt, zumindest zum online Angebot.
Machen Sie dort bitte weiter, nicht nur wegen der Stützen.
Vielleicht ist noch mehr zu bewegen-auch im Print!

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Tja, als ich vor 15 Jahren mein Shootout unter den Zeitungen machte, hat das Schirrmacher-Feuilleton den Preis davon getragen, obwohl ich den Rest der Zeitung nur so mittelgut mochte. :-)
Im übrigen amüsiert mich im nachhinein, daß eventuell jemand meinen Hinweis auf den "Teutschen Merkur" für rechtsradikal halten könnte. Schaun mer mal, ob sich ein Mohrenlampen-Depp finden läßt.

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Savall, im Gegensatz zum Haushherrn habe ich auch das Fest Feuilleton gern gelesen.

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War leider vor meiner Zeit. :-)
Zum Fest-Komplex: zu DDR-Zeiten galt Fest wegen des Hitler-Buchs/Films für den schlechthinnigen Bösen. Nachdem ich mir eine eigene Meinung bilden konnte halte ich mediale Urteile für fragwürdig. Für Joachim Fest empfinde ich hingegen größten Respekt. Nicht, daß er in in allem recht gehabt hätte. Aber er sagt: so sehe ich es, so war das Verhängnis. Diese Szene im Film, als Schicklgruber seine Sportpalast-Rede hält und der Schnitt und der Off-Kommentar diese Mediokrität auf ihre Nichtigkeit reduziert, ohne zu lügen, nur indem sie zeigt: so ist diese Kreatur wirklich. Das ist wahre Kunst.

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Das große Drama an Fest war, it's, daß er dem schrecklichen Blender und Massenmörder Speer auf dem Leim gegangen war.

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Wow, so langsam wird der Urheber dieses Machwerks
http://de.scribd.com/doc/8241249/Der-Untergang-Hitler-und-das-Ende-des-Dritten-Reiches-Joachim-Fest
hier auch noch zum Widerstandskämpfer verklärt (weil er als Schulkind Adi mal einen Hitlerbart gemalt hat, s. wiki?).

Nach allem, was ich zur ersten Maiwoche 1945 gelesen habe (und das ist nicht wenig) ist sein überschätztes Geseire neben dem Büchlein des Springer-Journalisten Uwe Bahnsen das mitleidsvollste, das zum Ableben des "Schickelgrubers aus dem Sportpalast" (da haben wir sie gleich beide - für alle anderen: Hitler) verfasst wurde.

Nachdem jemand ihm und seinem Kumpan Reißmüller dann in die Gummizelle zugetragen hat, daß das KZ Buchenwald 1945 nicht aufgelöst wurde, haben sie mit irrem Blick und brüchiger Stimme auch noch die Rechtsnachfolger besungen:
http://www.webcitation.org/5xrixCz5X

Es würde mich freuen, wenn Schirrmacher die Herausgabe der "Ersten Seite" fortführen würde. Stattdessen muß man sich aber wohl eher auf weitere Volkslieder einstellen.

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Die berühmt-berüchtigte Sportpalastrede hat Goebbels gehalten. Oder reden wir hier von einer anderen?

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Es ist eine andere Rede. Im Hitler-Film sind Ausschnitte aus einer Rede, die A.H. während des Wahlkampfs 1932 im Sportpalast gehalten hat. Im Film ist das alles sehr entlarvend montiert.

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"warum sollte man Eure miese Propaganda, Eure DPA-Abschreiberei, Eure angenehmen Umfelder noch lesen?"
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Gar nicht so dumm, der Herr Schirrmacher: "Wenn Zeitungen, ob auf Papier oder im Netz, nicht mehr vermisst oder gebraucht werden, sind sie selber schuld. Aber wann wäre das je anders gewesen? Streitet das Land im einundzwanzigsten Jahrhundert ernsthaft über die Frage, ob man Dinge, die man liest, anfassen kann? Streiten wir über das Rascheln, wo doch jeder weiß, dass in einer Welt ohne Papier sofort eine Zeitung mit Papier eine Marktlücke ist?"

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LSR hin oder her. Eine überzeugende Antwort auf die Frage der Finanzierbarkeit einer pluralen Medienlandschaft gibt es nicht. Ein SdG oder Deus ex Blog existiert auch nur, weil andere den Schmierenjournalismus für Werbekunden übernehmen.

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@veil...: Genau darum geht's doch im "Vielleicht"-Beitrag: wie kann man das sinnvoll ändern, lösen, eine neue Form finden?

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naivität läse sich evtl. auch so?
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"Ich habe für den Beitrag lang recherchiert, und es sind viele, die so denken."
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"Vielleicht ist morgen ... der Tag, da die guten Leute unter den Onlinern begreifen werden, dass es so nicht weitergehen kann."
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"Sie können sich nicht als Geiseln nehmen lassen für jeden Blödsinn, den ein paar Leute aushecken, die weder unsere Welt noch die unserer Leser verstehen."
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keine kritik unsererseit, lediglich eine meinung: appelle und alle noch so gut gemeinten hinweise auf fundierte recherche werden nichts nützen. er wird sich wählen lassen müssen und selber politische verantwortung zu tragen haben.
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sonst bleibt es, wie es ist. man liest bei ihm mit, und freut sich, dass man ein so gutes barometer hat, solch' einen fundiertes messinstrument. "zeigerpflanze für stimmungen und bildungslage". und dafür, wie weit man noch mehr anziehen kann, daumenschrauben plus knebel.
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"marsch 2.0" sozusagen. man weiß. und wie langweilig, in der tat.
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und europa heute. stellte man sich als deutscher in london an "speakers corner" und redet auf englisch deutsche gedanken zum tag, so wie einem der schnabel gewachsen wäre, man bekäme zuhörer, mitdiskutanten. und wäre sorglos. evtl. kopfschütteln oder auslachen. und kritisch hinterfragende beiträge.
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dasselbe aber auf französich in paris zu machen zu denken? "oh lalala, une different chose", nes pas?
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und doepfner ist so schlecht nicht. ist eher vielmehr sogar ziemlich gut. (genau wie frau f. springer.) (man gehe auch montag wieder mal in den pausenraum der nächsten fabrik, so gegen 11 uhr, wenn frühstück vorbei ist. was da zerknittert und umgeklappt und vor-rück-geblättert rumliegt. bild wird gelesen. milionen deutsche finden sich da und so genau wieder. dies volk ist so. und ist nicht schuld des blattes. auch, wenn es schwer fällt.)
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und es gibt nahezu keine internationale solidarität unter malochern über sprachgrenzen. anderssprachige sind eher immer konkurenz. (solange sie dasselbe arbeiten, aber woanders. nur wenn sie bei uns mitarbeiten und als fremde tüchtig etwas weniger geld bekommen, als wir, dann gehts.)
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man schaue mal, wie das ausieht, wenn wie hier aktuell in belgien und frankreich zugunsten deutscher standorte die lichter ausgehen. (video) http://tinyurl.com/alr8dpv http://tinyurl.com/awtsurb und "zugunsten deutscher standorte" sagt zum glück keiner. aber die deutschen kollegen (auch in d gibt es viele standorte) wissen bescheid. und reden nicht drüber "bloß nicht dran rühren". (vielmehr arbeiten auch weiterhin hart an ihrer pünktlichkeit, fortbildung, auslastung und täglichen umsatz- u. qualitätserreichung um im konzern am liebsten auch weiterhin "beste darlings" zu sein. und wer wollte es ihnen verdenken?)
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"das bißchen medien" womöglich vergleichsweise total harmlos. ob man heutzutage wirklich mal für 3 oder 6 monate die ganze verantwortung tragen wollte "so für alles"? und zwar in und für diese "überalterte, kinderlose gesellschaft mit beschränkten biographischen aussichten"?
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nachtrag: "Schrott kann direkt von Schiffen angelandet werden. AM in Hamburg ist einer der größten deutschen Walzdrahthersteller und spezialisiert auf die Produktion von Schweißdraht, Steelcord, Hoch- und Niedrigkohlenstoffstahl sowie Bau- und Betonstahl. Walzdraht kommt zum Einsatz in Stahlseilen, Schweißelektroden, Federn, Schrauben, Profilen, Autoreifen, Klaviersaiten, Zäunen und Betondecken."
http://tinyurl.com/aahk2cx- "web" ist eigentlich vegleichsweise immer noch vollkommen unbedeutend.
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man weiß, es ist alles gold, was nachträglich glänzend gemacht wurde:
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"Anfang des 20. Jahrhunderts werden Generationen von Arbeitern nach und nach an die Werkstätten und das Schicksal der Fabrikbesitzer gebunden. In diesem paternalistischen System überdauern Stahlindustrie und Arbeiterfamilien gemeinsam Kriege und Krisen und gehen mächtiger und reicher denn je daraus hervor." http://tinyurl.com/bagsuog
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hamburg vergleichsweise zu belgien oder frankreich wie neu. http://tinyurl.com/ajn29eq - http://tinyurl.com/acsgtau
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