Wenn es der Wahrheitsfindung dient

Der Weg zum Glück ist gepflastert mit Leuten, die einem sagen, so und so knnte man das aber nicht machen, sondern bitte ganz anders. Teilweise haben sie erst mal ganz langerecht damit, aber irgendwann setzt es bei mir aus mit dem Verständnis; dann läuft das Expertentum meiner Sinnlichkeit davon.



Nehmen wir nur einmal Kabel: Wer einmal in einen Verstärker oder CD-Spieler geschaut hat, der weiss, dass die Gehäuse nicht voll mit feinsten Drähten sind, sondern mit ziemlich bescheiden dimensionierten Leiterbahnen auf schnöden Platinen. Drinnen reicht das auch den teuersten Produkten, um den Ton wunderschön, breit, analytisch, räumlich, wie auch immer man sagen will abzubilden. Aber die Kabel zwischen den Geräten brauchen viele Leiter und fingerdicke Ummantelungen, sonst fressen die Kabel an Qualiät, und zwar nicht zu wenig. Man kann für Kabel ein Vermögen ausgeben. Langkörniges Kupfer höchster Reinheit ist da nur der Anfang - aber für mich, gebraucht bei Ebay erstanden und billig, weil die Technik vorangeschritten ist und jetzt ganz andere Kabel verlangt, vollkommen ausreichend.



Es klingt ohnehin schon, als sässe man im Schallloch einer Laute oder auf dem Bogen einer Geige; die heutige Aufnahmetechnik ist gerade bei der Alten Musik beseelt vom Wunsch, Dinge hörbar zu machen, was man in der Alten Zeit nicht hörte und auch heute im Konzert nicht hört. Das wiederum ist der Vorteil dieser Gerätschaften, und wenn dann das Ohr ein klein wenig selbst mitarbeiten und es schön finden muss, dann soll es halt so sein. Mehr geht immer, aber irgendwann laufen die Kosten einfach den Zugewinnen davon. Nach dieser Grenze haben die Esotherikervielleicht immer noch recht, aber für mich ist das wie mit Rennrädern: Wenn man mit denen vor 10 Jahren auf den Berg kam und die Leichtigkeit lobte, mit der das möglich war, sind sie in den folgenden Jahren nicht schlchter geworden. Nur hat man sich bei den Profuktzyklen noch was einfallen lassen. Mir reicht es. Ich will kein Rennen gewinnen, und wenn etwas noch schöner klingt, ist das schön, aber es muss nicht sein.



Letztlich aber ist es nur tote Technik, bis man sie füttert. Momentan füttere ich sie gern mit der CD auf dem Bild, auf der Roberta Invernizzi von den Freuden der sozialen Intelligenz singt. Was uns auf die Frage zurückwirft, was wichtig ist: Spass oder Darstellungsfähigkeit, die irgendwann aufdringlich wird. Diese Musik ist für Menschen berechnet, die gern in andere Logen linsen, und jeder allzu akademische Ansatz sollte kein Zwang sein, selbst wenn in diesem Bereich einem viele etwas anderes sagen; wer sich wirklich einmal den Tag mit Gschaftlhubern verderben will, die offensichtlich zu wenig Frauen sehen, lese die einschlägigen Foren.



Das hier dient lediglich dem Vergnügen und seiner Erweiterung an den Tegernee. So einfach, eigentlich. Irgendwie ist die Wohnung lange ein wenig unvollendet geblieben: Jetzt ist ein grosser Bücherschrank dort, und die Anlage kommt hin: Damit nähere ich mich der Perfektion. Zumindest nach den wahren Gegebenheiten, die mir wichtig sind: Meine eigenen.

Mittwoch, 13. März 2013, 20:01, von donalphons | |comment

 
"Mein Nachbar hört wunderschöne Musik. Also wenn ich mal cd' iere."
So in etwa ? (abgekupfert)
Wird Zeit das dem Tegernsee-Echo mal der Hansi unter'm Hinterseer weggeblasen wird ?
Nicht vergessen, - immer genug Dezibel mitnehmen für den Ghettoblaster ;-)

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Ich will nimandem meine Musik aufzwingen, zumal ich weiss: So ganz marktgängig ist sie nicht.

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Na, zumindest die "Music of the Troubadours" habe ich auch. Allerdings die Purcell-Platte von AliaVox nicht. Seltsam, Purcell und Savall passen für mich nicht so richtig zusammen. Alberne Vorurteile. Aber dafür hatte ich gestern wieder "Istanbul". Ganz feine Platte.

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Ja, das Gefühl habe ich auch, aber die CD ist sehr unauffällig, einfach Savallklang über Purcell. Vielleicht etwas zu schmeichelnd, aber mir macht das nichts aus.

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Nanu?
Stichwort Kabelklang und es fliegen nicht die Fetzen?

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Ich glaube, so viele Extremisten gibt es hier nicht.

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Natürlich ist ein Baumarktkabel aus physikalischer Sicht genauso gut. Aber das teure Kabel klingt besser, weil man weiß, dass es da ist.

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Danke für die Bestätigung meines Verdachts.

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Ja , das ist ein bisschen wie mit teurer Unterwäsche.

Solange man nicht Schüsselchen mit Heilerde auf dem NF-Verstärker und kleine Traumfänger zwischen die Kühlrippen ...
Sie würden lachen, was es da alles gibt.

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Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich tolle Anlagen kenne, und da ist dann alles penibel abgestimmt man kann schon was machen. Nur ist bei mir irgendwann der Sinn nicht mehr erkennbar. Wenn ich natürlich mehr als nur Hobbykonzerthörer wäre, wäre das nochmal etwas anderes.

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Ich weiß, was Sie meinen.
Was mich wundert ist, dass selbst bei renommierten Anbietern in der Entwicklung viel nach dem Motto Versuch und Irrtum zu passieren scheint.
Wir haben das und das Budget, erfahrene Ohren und die und die Grundkomponenten zur Auswahl und nun schau mer mal. (Weil Sie von penibel abgestimmt sprachen.)

Klirrfaktor, Frequenzkurven und dgl. lassen sich messen. Der Mensch kann sozusagen sogar dem Gras beim Wachsen zuhören.

Trotzdem wirkt das beste System, übereinstimmend mit den Verlautbarungen der Firmen, als hätte Dr.Ing. Audio zwei Tage vor SOP gemerkt, dass die besten Boxen ein zweites ArschLuftloch brauchen, damit sie "penibel abgestimmt" sind.
Ich habe in meiner beruflichen Lehre solche Kisten zusammengeschraubt und eingeregelt. Wir müssen das nicht vertiefen, aber ich frage mich schon, warum wir da so herumkrebsen.

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Vieles ist halt nicht nur eine Sache des Gehörs, sondern auch ein Ptoblem der Auffassung.Lange klangen Röhren angeblich unsauber, heute ist es warm.

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Reinheit ist es sowieso nicht per se, sonst würden wir Vinylplatten nicht mögen.

Ich möchte mal gerne mit einigen Großexperten den Pepsi-Test für Heimaudioanlagen machen. Das interessiert mich wirklich.

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Es gab da mal in den mittigen 80er Jahren 2 historisch sternstündige Praxis-Tests...u n a u f f i n d b a r .
Einmal Cola vs.Pepsi , - ein deutsches(?)Fernsehteam setzte den damaligen Firmenbossen das jeweilige Konkurrenzprodukt vor , - und die bejubelten dann euphorisch die klar erschmeckbaren Vorteile des vermeintlich (...) eigenen Produkts (in der neutralen Verpackung).
(Ich glaube nicht daß das ein amerikanisches Team war)

Der zweite Testbericht :
Der Rennfahrer Klaus Niedzwiedz erprobte einen Trabant , - satirisch wertvoll und die Off-Stimme sächselte SED'lerisch inbrünstigst.
("...und...nach 20 Minuten erreicht der Trabbi die vom xxx-ten Parteitag vorgegebenen unglaublichen einhundert Stundenkilometer...wieder einmal Weltniveau...")

Glaube die üblichen Verdächtigen zu erinnern , - NDR oder WDR ?
Cola/Pepsi war seriös , aufdeckermäßig im Ersten.
Der Trabant-Fahrbericht lief mit ziemlicher Sicherheit in "Extra 3".

Hilfe.Bitte.

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Ich erinnere sogar einen Test, bei dem die "Kandidaten" den Geschmack von diversen verschiedenen Getränken (auch Milch) erkennen sollten und nicht konnten(!). Das kleine Handicap: die Nase durfte nicht mitspielen und wurde bei den Testern irgendwie ausgeschaltet (Wäscheklammer? wer erinnert sich?).
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Das mit dem "besseren Sound" bei den jeweils persönlich beliebten "Anlagen" (oder Modenamen) kannte ich als Produzent nur allzu gut; sogar im Studio passierte das schon mal mit hochgelobten Musikern: stand da (damals) an den Lautsprechern nicht deutlich JBL, Lansing (etc.) dran, müssen die ja schon mal großer Mist sein; in einem solchen Fall den ich gut erinnere, waren die (unscheinbaren) Boxen mit altmodischer Bespannung aber Eigenbau von Spezialisten extra für den Abhörraum gebaut und jedem Marken-Speaker gleichwertig oder gar überlegen, was dann nach dem Hören auch die Musiker zugaben.
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Auch bei LPs (und sogar CDs) bei manchen Ahnungslosen mit zu viel Geld beliebt: teuren Japanpressungen sind & klingen in Wahrheit ganz genau wie alle anderen normalen Pressungen.
Viel wichtiger als Kabel und solch' Kleinigkeiten ist der Raum, in dem man hört.

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Nett war auch der Geigen-Blindtest, der vor rund einem Jahr durch Medien ging, bei dem eine frisch gebaute Billiggeige im Urteil von Profigeigern besser wegkam als eine Stradivari. Bei den Kabeln kann man halt mit ein wenig Elektrotechnik- und Akustik-Grundkenntnissen sogar ausrechnen, dass es nichts bringen KANN, es sei denn die Lautsprecherkabel sind ein paar hundert Meter lang. Die möglichen Dämpfungen durch Gleichstromwiderstand und Wechselstromwiderstand sind einfach um Größenordnungen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle und schon gar nicht geeignet, das Klangbild hörbar zu verändern.

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Jeeves, da weisen Sie auf etwas Wichtiges hin, das Ihnen selbstverständlich ist, bei uns Normalverbrauchern oft nur intuitiv als Erkenntnis ankommt.
"Viel wichtiger als Kabel und solch' Kleinigkeiten ist der Raum, in dem man hört."

Im engeren Sinn fasse ich es so auf, dass die Nachteile des Raums nicht kaputtmachen dürfen, was die sorgsam zusammengestellte Anlage ausspuckt.

Nicht jeder kann an allen Wänden alte Perser aufhängen.* Ich habe mich schon mal gefragt, ob es nicht schallschluckende "Tapete" zu kaufen gibt. Darunter könnte ich mir durchaus etwas vorstellen, das (auch in seiner Reliefhöhe) den Anblick der Innenseite von Eierkartons bietet. Zumindest für die Raumdecke würde ich das meinem Wohnzimmer zuzumuten getrauen in passender Farbe (z.B. rebellenbeige).

* Formulierung nachträglich geändert

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Im Auto merkt man es leider rasch, wo die Grenzen sind.
Ich habe bewusst nur die originalen Lautsprecher, die klingen anständig bei all den Nebengeräuschen für Rock und Pop von der Konserve und für DLF, aber nicht für BaRock.
Geht gar nicht, Barockmusik im Auto. Es schmerzt sehr.

Ist der Fiat so glücklich ausgestattet oder haben Sie nachgebessert?

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Komischerweise klingt Alte Musik ganz gut im Fiat. Ich führe es darauf zurück, dass die originale Kasettenanlage ganz furchtbar war und man wenigstens halbwegs ordentliche Boxen verbauen wollte. Mit einem guten CD-Spieler kann man sich nicht beschweren. Klingt besser als das Bosesystem im Auto meiner Mutter.

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Ausserdem, so ein fauchender Motor ist der ideale Basso Continuo.

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Electric Ladyland
Ahhhh, noch 'ne Erinnerung: Anno '76 (?) im offenen Karman-Ghia einen Freundes (Musikchef beim damaligen RIAS) die Avus runter mit sehr (SEHR!) lautem Jimi Hendrix. Und weil's so schön war, auch wieder rauf, die AVUS. (Damals ging das: wenig Verkehr)

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Ah AVUS
Auch für mich Erinnerungen.
Endlich den Transit in Drewitz hinter uns und nun rein in die Stadt.

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Für mich was das Beschleunigen an der Tribüne vorbei das Schönste an Berlin. Richtung Süden natürlich. Vollgas und nicht mehr bremsen bis Bayern.

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Das war aber dann nach 1989?
Ich meinte zur Zeit der Insellage.
Da war das etwas besonderes nach Berlin zu fahren!

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Es ist durchaus immer noch etwas Besonderes nach Berlin zu fahren. Sicherlich die vielschichtigste Stadt in Deutschland, aber eben auch die westlichste Großstadt Osteuropas. Nicht so langweilig wie - München.

Beides bitte zusammen betrachten:
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38783/1.html
http://www.heise.de/tp/blogs/2/153959

OT:
Die Wirtschaftsredaktion der FAZ kriegt hier ja oft Eines über, zurecht meistens. Heute eine löbliche Ausnahme:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/niedriglohnsektor-deutsche-betreiben-sozialdumping-12120765.html
So hat man es gerne: einfach nur berichten, ohne Blickwinkelverengung, nur Empirie.

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@schrotsaege
Die "westlichste Großstadt Osteuropas" ist, schon aus dem Kontext ersichtlich, eine subjektive Assoziation und keine geographische Fallstudie. Deutsch-Sibirien liegt für mich z.B. südlich des Mains..., dort, wo warmherzige Christinnen wie Beate Merk den Ton angeben und öffentlich sowie heimlich von den lokalen Stützen im Amt gehalten werden ;-)

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*hust* den meinen ausflug in die geographie hätte ich aber gerne mit zitat belegt ;)

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@rollproll
"*hust* den meinen ausflug in die geographie hätte ich aber gerne mit zitat belegt ;)"

???

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@gelegentlich.
Mit der Merk haben Sie es ja !
Neulich habe ich sie life erlebt.
Zur Vermeidung rechtlicher und tatsächlicher Schwiereigkeiten kann ich meinen Eindruck leider nicht veröffentlichen.

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@don ferrando
Wow, ein Zeitzeuge? Da möchte ich gerne mit Ihrem geneigten Einverständnis nachfassen: trifft meine Assoziation mit der warmherzigen Christin zu? Hat die Dame solch eine starke, umwerfende Aura dass Sie in Schwierigkeiten mit Ihrem unzureichenden Vokabular geraten?
Dennoch bin ich als Staatsbürger der sturen und konservativen Auffassung, dass zurücktreten muss wer den Landtag anlog und sich dabei hat erwischen lassen.

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in american english sind wir alle "caucasian"!
hat schon fast sowas, wie neger!

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Kaukasus oder Brüderle?
@Rollproll: War ein Eintrag am 12.1.13 zum Blog vom 11.1.13, ist zwar nicht der, den ich meine, die Suchfunktion ist wohl nicht mein Freund, aber das gefundene Statement ist auch nicht von schlechten Eltern. Den Zusammenhang habe ich nicht geprüft, Hinweis auf Brüderle?

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@ gelegentlich
siehe schrotsäges einlassung um 11:01 ;)

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@rollproll
Danke, beim Vokabeln aufsagen kann ja Jeder mal einen Fehler machen. Mit Postbotengeographie haben wir es eh nicht, gell?

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dann bitte ich mal mein statement nochmal in aller gebotenen ruhe zu lesen und auch den hinweis von gimaldeli zu berücksichtigen. möglicherweise war die zuschreibung dort ja weniger auf geographische als auf rassische merkmale gemünzt....

auch ein hinweis zur Güte und mit zeitlichem Abstand. die verherrlichung der in meinen Augen durchaus fraglichen gesellschaftlichen Teilzustände (z.B die Rolle der Frau) ost- und ostmitteleuropas darf man durchaus pointiert in Frage stellen. war da mal so frei ...

im nachgang freut es natürlich, dass da so manch einem der hut zu eng geworden ist ;)

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@gelegentlich 11:48
Sagen wir mal so: als ich sie reden hörte, kam mir gleich Julia Schramm in den Sinn.
(>der Nachmittag war verdorben)

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Rollproll: Ich sage immer, wenn man mich bei ....
fragwürdigen Statements erwischt, einfach: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern." Das ist auf jeden Fall glaubwürdiger...

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Aber man macht sich zum Epigonen Adenauers. Ist das gewünscht?

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abgenagter Knochen
@ Dieses Eingeständnis werfe ich meinen Kritikern als Geschenk vor die Füsse. Manche heben ihn dankend auf und knabbern weiter daran.

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ob das statement fragwürdig war entscheide ich immer noch selbst.

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