Saisonabschluss (eventuell)

Immer zum Ende der Rodelsaison gönne ich mir die Schwäche, und fahre mit dem Lift. Das ist nur ein ganz kleiner Lift, mit Kabinen aus den 70er Jahren ohne Heizung und mit einer Kapazität, über die man in Österreich lachen wird. Aber vorne im Tal ist es vorbei mit dem Schnee, und so muss dann halt der Wallberg herhalten, so lange es noch geht.







Immerhin, den Sturm auf den Gipfel mache ich noch, und dort oben hinauf kommen ja nur die wenigsten; dabei ist die Aussicht grandios, egal ob von den Zillertaler Alpen bis zur Benediktenwand, hinunter auf den See oder hinüber zum Grossglockner; 200 Kilometer Fernsicht hat man heute hier im scharfen Wind, den man vor lauter Staunen vergisst.







Runter, meint der ältere Herr, ist es ihm zu weit, daher nimmt er den Drachen. Und wir - ich bin nicht allein diesmal - nehmen die Rodel. Noch ein paar Wochen, und wir nehmen die Räder. Es hat alles seinen Reiz, man darf nur nicht darauf verzichten, wenn man schon mal die Möglichkeiten hat, und noch kann. Man könnte hier länglich über Vernunftbegriffe reden, wenn man so eine Hütte hätte und hier oben leben würde, sogar einen ganzen Winter, aber dafür sind wir nicht hier.







Wir sind hier für die Abfahrt und den Slalom durch französische Gruppen, die es aus unerfindlichen Gründen hierher verschlagen hat. Und für die Torte natürlich. Und das verweilen, es muss ja niemand sofort heim. Angenehm ist es hier.







Und dann räume ich die Rodel in den Keller und sage mir: 5 Monate Winter gibt es in diesem Land. Und die 7 Monate dazwischen werden auch nicht schlechter. Ihr, die ihr nicht in den Bergen wohnt: Es ist nicht der Winter so schlimm. Es ist das Fehlen wintertauglicher Berge.

Samstag, 16. März 2013, 23:48, von donalphons | |comment

 
Es ist das weitgehende Fehlen solcher lapidarwuchtigen Be-merkungen.
"Runter, meint der ältere Herr, ist es ihm zu weit, daher nimmt er den Drachen."
Das ist der Gipfel.

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So ist der Tegernsee. Genau so.

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Zum leckeren letzten Bild:
Meine liebe Gattin sagt mir gerade, sie darf, wenn sie Frühschicht in ihrem Bäckerjob hat, keine kostenlose Torte mehr mitnehmen, nur bei Spätschicht: dass was übrig bleibt (was oft reichlich ist, was mir wiederum sehr zupass kommt).
Guten Appetit!
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Die anderen großartigen Bilder:
Zugegeben, SOLCH Aussicht hat man vom Kreuzberg (66 Meter "hoch") nicht.

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Die Torte ist sehr anmutig, aber der Pappteller und die Folie wirkt etwas bedrückend auf mich. Das sieht ja aus wie in Berlin.

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Ja, aber das ist wichtig, weil der Kundige dann gleich sieht, dass es nicht nur Torte ist, sondern vom ehemaligen Hoflieferanten Lengmüller in Tegernsee (lila Streifen diagonal). Präsentiert wurde sie dann natürlich sauber.

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Das Schlimme an solchen Bildern ist: Es sind nur ganz müde Imitate der Realität. Die war zwar wegen Sturm nicht auszuhalten, es war bitterbitterbitterkalt, aber trotzdem. Unfassbar.

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