Wie ich überlebe
Wie ich überlebe? Die Zugfahrt bekomme ich gar nicht so richtig mit, die ist am Vormittag, und dann bin ich ohnehin zu nichts zu gebrauchen. Schicksalsergben füge ich mich dem Unvermeidlichen, während draussen die Wolken auch niedrige Berge verhüllen. In den Bergen sind heute Nacht die Bäume umgefallen, weil sie die Last des – übrigens spät gekommenen - Schnees nicht tragen können, und ich hoffe, dass meine Korkenzieherweide (ist das überhaupt eine Weide?) und die grosse, alte Esche gut durchgekommen sind. Und wenn meine Gedanken schon mal am Rand des deutschen Elends sind, dann erklimmen sie am Seil der Erinnerung auch die Berge. Viel schreiben muss ich im Moment, und wenn meine Beiträge für die FAZ vollendet sind, blase ich sie nochmal für das Blog auf – das kann ich nicht dauernd machen. Dazwischen schraube ich an Rädern, und das Wissen, auch noch etwas anderes zu können, ist angenehm und treibt mich auch im Zug von dannen.
Ich weiss, dass ich den Berg jedesmal verfluche, wenn ich ihn bezwinge, ich wünschte, er wäre niedriger oder bald zu Ende, er lässt mich Grenzen erfahren, die durch das Alter und den Zerfall viel zu eng gesteckt sind, und überhaupt geht es mir nicht wirklich gut dabei. Gut geht es mir im Sessel oder auf dem Sofa mit einer Kanne Tee. Und trotzdem schweifen meine Gedanken hierher zurück, und es ist seltsamerweise immer die quälende Auffahrt und nie der Rausch der Abfahrt, an den ich denke. Ich denke an Bergpfade und Steine, an Latschen und die karstigen Mondlandschaften jenseits der Baumgrenzen, ich denke an die Kälte, die auf die Hitze des Körpers trifft, und den monotonen, stumpfsinnigen Atem, der so sein muss, denn über 2000 Meter muss man an das Atmen denken. Nichts ist sicher und nichts ist selbstverständlich in mir, während der Zug ein Land durcheilt, das nicht meines ist, hin zu einer Stadt, nach der der Anlass der Reise benannt ist, aber sonst nichts in meinem Leben. In meinen Gedanken ziehe ich Stahlseile durch Hüllen und ziehe Schrauben so fest wie möglich, denn der Berg kennt keine Gnade mit den Nachlässigen.
Der Berg begleitet mich im Zug und manchmal, im Gedränge auf Rolltreppen, überkommt er mich; da ist dieses erstaunliche Fehlen einer Kameradschaft bei der Bewegung von oben nach unten. Am Berg grüsst jeder. Hier grüsst niemand. Ich habe an einem verregneten Alpenpass mehr Aufmunterung als hier, wo es kostenlose Massagen gibt, Termine und überhaupt jeder nur da ist,. um Kontakte zu machen. Es ist immer das gleiche Gerede, die Zeitung, die Verlage, die Autoren, die Visitenkarten, bitteschön, irgendwann, alle möchten verbindlich sein und doch ist nie das Gefühl der Verbundenheit am Berg da. Dort weiss jeder, was der andere erlebt, hier wollen alle nichts erlebe, sondern wirken und darstellen. Die Intellektuelle. Der Autor. Die Denkerin und der Feminist, und am Abend wollen sie auf einen Empfang, an den ich nicht denken darf, sonst dreht mir die Sozialneurose den Magen um. Lieber nochmal Berg, lieber nochmal die grosse Kurve vor der Waldgrenze.
Mehrere hundert Meter hoch sind die Nadeln und Türme der Stadt, aber winzig und nichtig sind sie im Vergleich zu jenen Steinformationen, über die der Mensch auf schmalen Linien nach oben keucht. Man kann dabei leicht sterben, oder leben, um dann woanders nur die Augen zu schliessen und zu wissen: Das ist nicht echt. Ich erlebe eine absurde Fiktion. Ich wache wieder auf, wenn ich an der ersten Rampe bin.
Ich weiss, dass ich den Berg jedesmal verfluche, wenn ich ihn bezwinge, ich wünschte, er wäre niedriger oder bald zu Ende, er lässt mich Grenzen erfahren, die durch das Alter und den Zerfall viel zu eng gesteckt sind, und überhaupt geht es mir nicht wirklich gut dabei. Gut geht es mir im Sessel oder auf dem Sofa mit einer Kanne Tee. Und trotzdem schweifen meine Gedanken hierher zurück, und es ist seltsamerweise immer die quälende Auffahrt und nie der Rausch der Abfahrt, an den ich denke. Ich denke an Bergpfade und Steine, an Latschen und die karstigen Mondlandschaften jenseits der Baumgrenzen, ich denke an die Kälte, die auf die Hitze des Körpers trifft, und den monotonen, stumpfsinnigen Atem, der so sein muss, denn über 2000 Meter muss man an das Atmen denken. Nichts ist sicher und nichts ist selbstverständlich in mir, während der Zug ein Land durcheilt, das nicht meines ist, hin zu einer Stadt, nach der der Anlass der Reise benannt ist, aber sonst nichts in meinem Leben. In meinen Gedanken ziehe ich Stahlseile durch Hüllen und ziehe Schrauben so fest wie möglich, denn der Berg kennt keine Gnade mit den Nachlässigen.
Der Berg begleitet mich im Zug und manchmal, im Gedränge auf Rolltreppen, überkommt er mich; da ist dieses erstaunliche Fehlen einer Kameradschaft bei der Bewegung von oben nach unten. Am Berg grüsst jeder. Hier grüsst niemand. Ich habe an einem verregneten Alpenpass mehr Aufmunterung als hier, wo es kostenlose Massagen gibt, Termine und überhaupt jeder nur da ist,. um Kontakte zu machen. Es ist immer das gleiche Gerede, die Zeitung, die Verlage, die Autoren, die Visitenkarten, bitteschön, irgendwann, alle möchten verbindlich sein und doch ist nie das Gefühl der Verbundenheit am Berg da. Dort weiss jeder, was der andere erlebt, hier wollen alle nichts erlebe, sondern wirken und darstellen. Die Intellektuelle. Der Autor. Die Denkerin und der Feminist, und am Abend wollen sie auf einen Empfang, an den ich nicht denken darf, sonst dreht mir die Sozialneurose den Magen um. Lieber nochmal Berg, lieber nochmal die grosse Kurve vor der Waldgrenze.
Mehrere hundert Meter hoch sind die Nadeln und Türme der Stadt, aber winzig und nichtig sind sie im Vergleich zu jenen Steinformationen, über die der Mensch auf schmalen Linien nach oben keucht. Man kann dabei leicht sterben, oder leben, um dann woanders nur die Augen zu schliessen und zu wissen: Das ist nicht echt. Ich erlebe eine absurde Fiktion. Ich wache wieder auf, wenn ich an der ersten Rampe bin.
donalphons, 17:53h
Freitag, 11. Oktober 2013, 17:53, von donalphons |
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fritz_,
Freitag, 11. Oktober 2013, 21:53
"der Berg kennt keine Gnade mit den Nachlässigen"
Neulich erlebte ich auf einem sandigen Pfad im Wald, bergab, dass eine der Bremsbacken am Vorderrad herausgefallen war. Wer denkt denn an so was? Ich machte mir Gedanken darüber, wie unschön das nun zu fahren ist, eigentlich unfahrbar, wenn die Bremse ins Leere greift, und dass ich nun am Urlaubsort jemanden finden muss, der hoffentlich das richtige Ersatzteil hat.
Gar nicht daran gedacht, dass es mich hätte schmeißen können. Das Rad war vom heimischen Händler geborgt, er hatte es gerade frisch aufgebaut und mit Neuteilen bestückt. Dieser Schlamperich.
Neulich erlebte ich auf einem sandigen Pfad im Wald, bergab, dass eine der Bremsbacken am Vorderrad herausgefallen war. Wer denkt denn an so was? Ich machte mir Gedanken darüber, wie unschön das nun zu fahren ist, eigentlich unfahrbar, wenn die Bremse ins Leere greift, und dass ich nun am Urlaubsort jemanden finden muss, der hoffentlich das richtige Ersatzteil hat.
Gar nicht daran gedacht, dass es mich hätte schmeißen können. Das Rad war vom heimischen Händler geborgt, er hatte es gerade frisch aufgebaut und mit Neuteilen bestückt. Dieser Schlamperich.
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rollproll,
Freitag, 11. Oktober 2013, 23:19
neuräder ? besonders gefährlich. da rattert sich gerne was locker. 3 mal nachziehen, dann is fest, locktite hilft ;)
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wolpertinger,
Samstag, 12. Oktober 2013, 14:26
das unterschreib ich sofort! Immer jedes Rad (egal woher) einmal komplett zerlegen, warten und wieder frisch poliert und geschmiert zusammen bauen.
Was ich da schon Murks oder versteckte Zeitbomben gefunden habe…Risse im Aluminiumfelgenboden, scharfe Kanten in den Felgenlöchern, mit drei Lagen alten ranzigen Tesa drüber, Tretlager im eigenen Straßensaft, beim Zusammenbau zerquetschte Dichtungen…
Ich hab einmal mein Alltagsrad nach einem Handstandüberschlag in einer Straßenbahnschiene komplett zerlegt, gerichtet, neue Gabel rein und hatte die Gelegenheit mit Rahmenbauerwerkzeug in einer guten Werkstatt zu arbeiten. Rohrenden Planparallel gefräset, alles mit schnur und Lehrer richtig ausgerichtet, bei der Gelegenheit andere Zugverlegung, zwei andere Anlöter, dickeres Schaltauge.
Das Rad fuhr hinterher besser wie neu.
Was ich da schon Murks oder versteckte Zeitbomben gefunden habe…Risse im Aluminiumfelgenboden, scharfe Kanten in den Felgenlöchern, mit drei Lagen alten ranzigen Tesa drüber, Tretlager im eigenen Straßensaft, beim Zusammenbau zerquetschte Dichtungen…
Ich hab einmal mein Alltagsrad nach einem Handstandüberschlag in einer Straßenbahnschiene komplett zerlegt, gerichtet, neue Gabel rein und hatte die Gelegenheit mit Rahmenbauerwerkzeug in einer guten Werkstatt zu arbeiten. Rohrenden Planparallel gefräset, alles mit schnur und Lehrer richtig ausgerichtet, bei der Gelegenheit andere Zugverlegung, zwei andere Anlöter, dickeres Schaltauge.
Das Rad fuhr hinterher besser wie neu.
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rollproll,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 14:48
das ist natürlich die hohe schule, aber meist ist man mit nem 6er inbus in der tasche schon gut beraten bei sowas ;)
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donalphons,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 14:59
Die grossen Radhäuser sind elende Pfuscher, die enorm viel Geld verlangen, das zu reparieren, was sie zu Beginn falsch gemacht haben. Nachdem ich ja als Schrauberkönig gelte, kann ich ein Lied davon singen.
Abgesehen davon, Shimano Deore war vor 20 Jahren ein gutes, unzerstörbares Produkt. Vorletzte Woche musste ich leider jemandem sagen, dass er neue Komponenten braucht, bei einem 3 Jahre alten Deore-Rad ohne besondere Beanspruchung.
Abgesehen davon, Shimano Deore war vor 20 Jahren ein gutes, unzerstörbares Produkt. Vorletzte Woche musste ich leider jemandem sagen, dass er neue Komponenten braucht, bei einem 3 Jahre alten Deore-Rad ohne besondere Beanspruchung.
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sterngucker,
Freitag, 11. Oktober 2013, 22:07
Komisch, um so öfter ich hier das Wort "Berg" und über die Naturgewalten lese, die von de Physe her natürlich nur ein mit nordtiroler Genen ausgestattetes Mannsbild wie der Hausherr zu bewältigen in der Lage ist, muss ich an eine andere Person der Zeitgeschichte denken...
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152561389951494&set=a.111510196493.99529.108061951493&type=1&theater
Kein Witz, echt.
.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152561389951494&set=a.111510196493.99529.108061951493&type=1&theater
Kein Witz, echt.
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fritz_,
Freitag, 11. Oktober 2013, 22:16
Trenkers Filmschaffen. Er hat für gute Filmszenen ganze Tiroler Dörfer aufeinander gehetzt, die konnten sich sowieso nicht leiden. :-)
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chiton,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 10:34
"Grenzen erfahren, die durch das Alter und den Zerfall viel zu eng gesteckt sind, und überhaupt geht es mir nicht wirklich gut dabei"
Ein interessanter Gedanke, der mich schon lange beschäftigt. Ich für meinen Teil frage mich ständig, was man so um die Lebensmitte herum körperlich noch können sollte. Mir fehlt hier wirklich der Vergleich. Ist eine Schwimmstrecke von 2,5 km oder eine Laufstrecke von 15 km (beides mehrmals die Woche) zu wenig oder normal oder zu viel? Es hängt natürlich davon ab, wie trainiert man ist. Für Meinungen wäre ich dankbar.
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mark793,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 11:15
@chiton: Was ist normal?
Um das beurteilen zu können, bräuchte man sehr, sehr viele Daten über die sportlichen Fähigkeiten der eigenen Alterskohorte in den genannten Disziplinen, von daher weiß ich nicht, was das jetzt genau für einen Erkenntniswert haben sollte (wie überhaupt die ganze Vergleicherei).
In jedem Fall halte ich das Training für die entscheidendere Variable. Wenn ich seit dem Grundwehrdienst vor 30 Jahren keinen Dauerlauf mehr gemacht habe, scheinen Läufe von 15 Kilometern Länge erst mal eine unüberwindliche Hürde zu sein. Andererseits bin ich mit dem Rad vorigen Samstag eine 111-km-Runde mit einem 30er-Schnitt gefahren, das hätte ich nicht mal zu Oberstufenzeiten geschafft, dafür habe ich seinerzeit im Sommer fast jeden Tag im Schwimmbad 20 50-Meter-Bahnen in 20 Minuten runtergeschwommen.
Die Frage, was ist normal? hat sich mir nie gestellt, mich interessierte immer mehr das, was noch geht oder eben nicht mehr geht, aber ob andere da mehr oder weniger können, wen interessierts?
In jedem Fall halte ich das Training für die entscheidendere Variable. Wenn ich seit dem Grundwehrdienst vor 30 Jahren keinen Dauerlauf mehr gemacht habe, scheinen Läufe von 15 Kilometern Länge erst mal eine unüberwindliche Hürde zu sein. Andererseits bin ich mit dem Rad vorigen Samstag eine 111-km-Runde mit einem 30er-Schnitt gefahren, das hätte ich nicht mal zu Oberstufenzeiten geschafft, dafür habe ich seinerzeit im Sommer fast jeden Tag im Schwimmbad 20 50-Meter-Bahnen in 20 Minuten runtergeschwommen.
Die Frage, was ist normal? hat sich mir nie gestellt, mich interessierte immer mehr das, was noch geht oder eben nicht mehr geht, aber ob andere da mehr oder weniger können, wen interessierts?
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schrotsaege,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 11:47
Der tödliche Kick
"Grenzen erfahren" ist eine fatale Mode gelangweilter Städter. Wenn ein Asthmatiker sich in sauerstoffarmer Höhenluft stundenlang Höchstleistung abfordert und er sich anschließend nicht wohlfühlt, hätte ihn ein Pulsoximeter über den Grund aufgeklärt, nämlich daß Freund Hein bereits den Arm um seine Schulter gelegt hatte. Gerade erst ist ein junger Leipziger Triathlonsportler (Asthmatiker) bei einem Wettbewerb in Österreich tot zusammengebrochen. Oder: Der Erfinder und Veranstalter des regelmäßigen Staffellaufes Berliner Schulen "Rund um Berlin", sonst "fit wie ein Turnschuh", starb mit 50 Jahren bei einem streßfreien Trainingslauf. Inzwischen gibt es Marathonläufer, die auf das "Monitorung" der Sauerstoffsättigung des Blutes nicht mehr verzichten. Ich bin mittlerweile gesunde 72 alt, meine Frau 68, meine Mutter ziemlich gesunde 94. Wir verachten jede nutzlose Bewegung, die man gewöhnlich "Sport" nennt, haben aber unser ganzes Leben keine körperliche nützliche Arbeit gescheut.
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mark793,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 12:26
Muss gestehen, dass ich die Kamera zuhause vergessen hatte (zumal es auch eine nicht abgesprochene Last-Minute-Entscheidung war, den Zitrusfrüchteschüttler zu fahren).
Wir holen das Shooting auf einer gemächlicheren Tour sicher noch nach, versprochen.
Wir holen das Shooting auf einer gemächlicheren Tour sicher noch nach, versprochen.
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chiton,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 13:12
@mark793: Vielleicht ist meine Frage etwas schräg rübergekommen. Eigentlich ist es genau das, was mich interessiert. Müßte da mehr gehen? Oder ist das schon ok so? Sollte man - um die Worte des Dons zu gebrauchen - in seinem bzw. meinem Alter überhaupt schon das Gefühl haben, das körperliche Grenzen zu eng gesteckt sind?
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rollproll,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 13:56
hat man dieses gefühl des "oh schon ende" nicht immer ? zu jeder lebensphase?
und ob das alles gut und richtig und ausreichend ist, sollten sie im zweifel mit dem arzt klären, nicht mit anderen alten männern.
und ob das alles gut und richtig und ausreichend ist, sollten sie im zweifel mit dem arzt klären, nicht mit anderen alten männern.
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mark793,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 14:51
@chiton: Wer, wenn nicht der eigene Körper soll diese Frage beantworten können? Man kann gucken, was geht, und wenn einem das zu wenig erscheint, kann man etwas dafür tun, dass mehr geht. Ich weiß nicht, ob die Orientierung an etwa Gleichaltrigen oder gar an dem, was irgendeine Normalverteilung aussagen soll, hier tatsächlich hilft.
Um mal anekdotischer zu argumentieren: Mein Schwiegervater hat sich erst mit deutlich jenseits der 50 in Bewegung gesetzt, irgendwann dann bei Senioren-Triathlon mitgemacht und MTB-Touren gefahren, angesichts derer ich mich fragte, wo nimmt ers her? Vor fünf oder sechs Jahren hat er mir noch auf einer Runde durch die Heide so richtig den Allerwertesten abgefahren, dann aber wegen zweier Verletzungen zwischenzeitlich eine Weile pausieren müssen. Zufälligerweise war das genau der Zeitraum, in dem ich wieder anfing, regelmäßiger zu radeln, und als wir dann hier mal zusammen eine Rheinufer-Runde machten, musste ich mich schon sehr bremsen, um ihn nicht davonzufahren.
So relativ (und so trainingsabhängig) ist das. Aber lehrreich war das Beispiel meines Schwiegervaters für mich doch - in mehrfacher Hinsicht: Zunächst mal mit Blick darauf, was auch in höherem Alter noch gehen kann, wenn man sich reinhängt. Und zum anderen, dass da auch immer eine Grenze zu beachten ist (gerade, wenns auch Sachen sind, die viel mit Vergleich und Wettkampf zu tun haben), jenseits derer man Gefahr läuft, sich kontraproduktive Effekte einzuhandeln, Verletzungsrisiko, Überanstrengung, was auch immer.
Wo diese Grenze (und die Grenze der Leistungsfähigkeit) liegt, kann m.E. nur jeder für sich selbst herausfinden.
Um mal anekdotischer zu argumentieren: Mein Schwiegervater hat sich erst mit deutlich jenseits der 50 in Bewegung gesetzt, irgendwann dann bei Senioren-Triathlon mitgemacht und MTB-Touren gefahren, angesichts derer ich mich fragte, wo nimmt ers her? Vor fünf oder sechs Jahren hat er mir noch auf einer Runde durch die Heide so richtig den Allerwertesten abgefahren, dann aber wegen zweier Verletzungen zwischenzeitlich eine Weile pausieren müssen. Zufälligerweise war das genau der Zeitraum, in dem ich wieder anfing, regelmäßiger zu radeln, und als wir dann hier mal zusammen eine Rheinufer-Runde machten, musste ich mich schon sehr bremsen, um ihn nicht davonzufahren.
So relativ (und so trainingsabhängig) ist das. Aber lehrreich war das Beispiel meines Schwiegervaters für mich doch - in mehrfacher Hinsicht: Zunächst mal mit Blick darauf, was auch in höherem Alter noch gehen kann, wenn man sich reinhängt. Und zum anderen, dass da auch immer eine Grenze zu beachten ist (gerade, wenns auch Sachen sind, die viel mit Vergleich und Wettkampf zu tun haben), jenseits derer man Gefahr läuft, sich kontraproduktive Effekte einzuhandeln, Verletzungsrisiko, Überanstrengung, was auch immer.
Wo diese Grenze (und die Grenze der Leistungsfähigkeit) liegt, kann m.E. nur jeder für sich selbst herausfinden.
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chiton,
Dienstag, 15. Oktober 2013, 16:36
@mark793: Danke!
@rollproll: Der Arzt ist auch nur ein anderer alter Mann...
@rollproll: Der Arzt ist auch nur ein anderer alter Mann...
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