Kaiserschmarrn im Sonnenlicht

Im Flachland wäre das jetzt fast schon selbstmörderisch, hier zwei Stunden draussen zu sitzen und sich mit Pollen zu vergiften.



Am Achensee dagegen herrscht noch Vorfrühling, und was blüht, macht mir nichts aus. Es gibt Kaiserschmarrn mit Apfelkompott und Rosinen. Um mich zufriedene Menschen. Ich beschliesse, mehr über die Fünfziger Jahre zu machen, dieses Jahrzehnt, das man nicht toll finden darf, weil man sich besser für Weltkriege schämen sollte. Da sollte man mal mit den Überlebenden reden - die fanden alle die Fünfziger super. Man konnte wieder in ein Geshäft und musste nicht ,ehr auf den Schwarzmarkt - nur mal ein Beispiel. Diese Generation allerdings ist auch diejenige, die gerade wegstirbt, und man redet so gut wie nie darüber. Es war nicht alles Adenauer. Fünfziger in meiner Familie sind Motorrad kaufen und nach Südfrankreich rasen, ein zweifarbiger VW Käfer Cabrio und Kartoffelstärke für den Petticoat.

Betrachten sie die Stretchjeans der heutigen Schülerinnen. Eben.

Montag, 16. März 2015, 20:18, von donalphons | |comment

 
A propos Stretchjeans.
Ich erinnere noch die ersten Jeans, natürlich Levi's. Die gab's in Berlin zuerst nur in einem Laden in Neukölln (Herrmannstr.), der führte Arbeitskleidung. Für damalige Zeiten (1955? '56?) waren die sehr teuer (waren's 24,95? oder gar 29,95? Mark natürlich. Westmark). Später gab's die dann noch im "Steg-Shop" in Moabit, der hatte vor allem gebrauchte US-Army-Sachen.
Entsetzte Eltern waren gegen solche "Arbeitshosen", geduldet wurden - wenn überhaupt - nur die Pseudo-Jeans in schwarz, mit viel dünnerem Stoff und unten mit Umschlag in Schottenmuster. Also total doof ("cool" oder "uncool" gab's noch nicht). Wie haben wir DIE verabscheut!
Hatte man die echten dann tatsächlich, diese Levis mit dem Lederflicken hinten über der rechten Gesäßtasche, auf dem die Größe angegeben war (in Zoll natürlich: 28 die Taille, 34 die Länge, wohl damals nicht nur bei mir), wurde die erstmal in der Badewanne eingeweicht, angezogen natürlich. Und ganz (scheinbar) Gewiefte schrubbten zuvor den blauen Stoff mit Chlor!
Temps perdu ...

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Ich habe mir auch gerade über das Phänomen der Heimatfilme Gedanken gemacht, die ja gerne vor dem Hintergrund dieses Kaiserschmarrn-Milieus spielten. Diese Filme waren manchmal so unglaublich schlicht, aber vielleicht reichte den Leuten damals einfach der Anblick von Bergen und geordneten Welten.

Holeridudödeldu

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Das ist zumindest bei mir noch heute so. Ich verstand nie, warum sich Menschen Filme im Kono oder im Fernsehen anschauten, die darauf ausgelegt sind, die Zuschauer zu ängstigen oder anzuekeln oder sonst möglichst unangenehmen Gefühlen auszusetzen.
Keine Ahnung, was das über mich sagt, aber ich hab irgendwann beschlossen, bei solchen Dingen ein bekennender Konsument von PlätzscherFühlDichWohl-Werken zu sein. Das Leben ist voll genug von Dreck und Angst und all diesen negativen Sachen, und natürlich muss man sich damit auseinandersetzen, und kritisch hinterfragen und Dinge analysieren. Alles richtig. Aber ich meine, die Fluchten, die Filme bieten, sollten Fluchten ins Angenehme sein.

Ich bin vermutlich sowas wie der Ideale DeGeTo-Konsument. Nur die Neubauer muss nicht sein, die ist bei mir in der "unangenehm" Ecke.

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Es gab mal eine Zeit
da schaute man Zabriskie Point, Easy Rider,
Fluchtpunkt San-Francisco, The Deer Hunter
oder wenn die Gondeln Trauer tragen.
Rosarot waren die nicht.
Zur gleichen Zeit konnte man damals noch
im Programmkino nachts Disneys Cinderella
oder Susi und Strolch schauen.
Wir genossen beides.
Alles zu seiner Zeit.
Je nach Stimmung.
Wörtersee oder Schulmädchen waren eher nicht angesagt.
Heute sind Dramen, Betroffenheitsscheiss und Problemfilme
eher nicht ein Grund ins Kino zu gehen.
Weil die Apokalypse ja vor der Tür schlummert.
Also Shaun, das Schaf.
Mit viel Kinosekt.
In der Woche nachmittags.
Da genießt man meist mit wenigen Gleichgesinnten.
Ohne Popkorn.
Und ohne Rascheln und Schlürfen.

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Careful with That Axe, Eugene

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haben Sie dymista Nasenspray bereits getestet? azelastin kombiniert mit fluticason.

Sonst hätte ich eine Tip für Sie, von dem wir Leser und BilderGucker mitprofitieren können. Fahren Sie nach Juist. Nix Pollen, nix Autos, nur Seeluft, Sand, Wellen und Entspannung. Fahräder sind gestattet, es gibt 10km Auslauf mit Rad und 2 x 17 km zu Fuß.

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Die 50er das letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Zumindest in England. Ganz Afrika noch Kolonie, in London eine echte Krönung in Westminster und jährlich am Hof ein Debütantinnenball. Und auf ihren efeuverwachsenen Landsitzen die Aristokratie mit ihren Butlern und Pferden und Zylindern und weißen Handschuhen.
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Und dann das kaputte Deutschland. Extrem modern, mitt Nitribitt und der Aomenergiebehörde und dem frischen Homo Faber und so. Die Welt als Wand aus Werbeplakaten an beiden Seiten der Highway. Kein Heimatfilm in Frankfurt oder Köln. Fibag Fibag und der junge Metzgersohn hatte seine politische Zukunft noch vor sich. Elvis rockt, Sputnik schockt.
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Und zu Hause: Karl May, Winnetou, Old Surehand auf dem REgal. Die muss man wirklich mal wieder lesen um zu begreifen, warum Menschen so ticken, was man bei Lindgren, Blyton oder Harry Potter so nämlich nicht erfährt: Dieser puerile Größenwahn, dieser Zwang des Übertrumpfens und Triumphierens, dieses Selbstbild eines Alphatiers, das Rollenmodell für zig Millionen -- vielleicht ist das ja genau das, was heutigen Jungens und Männern fehlt, was man ihnen abgewöhnen wollte und womit man die Männlichkeitskrise ausgelöst hat. Vielleicht sind Männer (mehrheitlich) tatsächlich so, vielleicht wollen, müssen sie so sein und geraten darum in die Krise, wenn sie es nicht dürfen, und daher kommt die ganze miese Stimmung ins Netz und die Gesellschaft?
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Tja egal. Wenn man das ncoh mal unzensiert inhaliert hat, dann erscheint die Vorstellung, dass wir von Donald Duck demokratisiert wurden, nicht so absurd. Denn was ist Donald je anderes gewesen als einer, der gerne Old Shatterhand sein möchte? Don Quichotte.
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Tja und die 100. Sure bitte nicht vergessen. Alles mein Wissen über den Islam bestand ja über Jahrzehnte hinweg doch nur aus der Einleitung von "Von Bagdad nach Stambul".

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In meiner Familie waren es Sartre und besonders Camus, und der wurde mir besoners ans Herz gelegt. Es war überhaupt keine leichte Zeit, aber ich habe ein wenig den Eindruck, dass wir etwas zu pauschal damit umgehen.

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Ihre Jugend fällt aber schon mehr in die 70er.
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Mit Karl May haben Sartre und Camus gemeinsam, dass sie eigentlich für Erwachsene schreiben wollten.

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Oder um es deutlicher zu machen: Woran sind die Piraten so jämmerlich gescheitert? An sich selbst! Und genauer?
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Aus der Winnteou-Perspektive ist das ganz klar: Weil die Jugend heute nicht mehr gelernt hat, sich ordentlich zusammenuzraufen und so eine stabile Hack-Ordnung aufzubauen. Weil ja doch immer in jedem Rudel erstmal klar sein muss, wer das Alphatier ist und weil die anderen einen Habitus brauchen, der ihnen erlaubt das zu akzeptieren.
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Da müssen halt wie beim Indianerspeil die Rollen verteilt sein: Wer darf Shatterhand sein, wer mus sich mit der Rolle des Sam Hawkins oder Hobble Frank begnügnen. Und wenn das mal geklärt ist, dann kann man als Team was leisten und auch mal den Gegner bekämpfen.
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Früher war das intuitiv klar und akzeptiert, aber die heutige intellektuelle Jugend hat es gelernt, das alles zu "dekonstruieren". Die Folge: Auch diejenigen, die die Alpha-Position niemals ausfüllen könnten, weigern sich strikt, jemand anderen in dieser Rolle zu akzeptieren. Und dann haben die Rattlers und Kiowas eben leichtes Spiel.
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Okay, das ist jeztt alles mal so eine Theorie.

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Herrn Meier et al

wenn wir mit der jetzigen Jugend oder Adoleszens Sprachbilder teilen wollen, müssen wir HP oder Games of Thrones lesen.

Rattler, Kiowas und leider auch `Lady Catherine de Bourgh´ sinken von allgemein verständlichen Bildern herab zu codes, die es erlauben, Alter und Bildung unauffällig mitzuteilen.

Als Metawissen genieße ich die alten Begriffe, wenn kluge Regisseure die Hinweise in ihren Filmen verwenden. Denken Sie an die Eastwood Ravine im Film Back to the future; der vor dreißig Jahren die Welt von 1885, 1955 und 2015 darstellen wollte.

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deutschland (seine bürgerlichen "eliten" heute) wäre auch weiterhin zu provinziell. zumal seine bürgerlichen wären es? schauten kaum über den nationalen euro-tellerand hinaus? und genau deshalb fänden sie sich am ende - behandelt?

http://www.webcampals.net/


(man könnte auch so argumentieren: auf der ebene des int. tansports mit dem lkw, also für die soziale schicht der lkw-fahrer, spediteuere und streifenpolizisten ist europa längst verwirklicht. alle spediteure nutzen euro 4-6 leasingfahrzeuge von man, scania, daf & co. und kennen sich durchs tägliche erleben in ganz europa aus. markt vollständiger konkurrenz und transparenz nach allen seiten, so wohl, was die frachten anginge, also auch was die kfz-steuern, dieselpreise oder fahrzeugleasingraten anginge.

das unten. und oben und überwölbend schmiedete unser ferdinand piech grade dafür einen europ-integrierten sattelzugmaschinen preiswert-herstell-konzern. in dem er volvo, man und scania zusammenzwänge. "unter dem blech gleichteile-strategie" - die bislang vorborgenen "economies of scales" heben.

und das gut so, SZM werden billiger und (noch) zuverlässiger. und waren überall gleicher und preiswerter und ständiger verfügbar, "arbitrage works". das kapital handelt also - sinnvoll und entlang erforderlicher anpassungsmassnahmen.

halt nur die europäischen bürgerschichten (der jeweiligen) nationalstaten fänden sich in dem prozess zu einem nicht unerheblichen teil wie überflüssig geworden. wären sie (inkl. der unterschiede - aus konservativen einkommensgründen - teils dumm-eifersüchtig noch bewachter nationaler gesetzgebungen) ja auch. werden aber zwischen den genannten extremen von "unten" und "oben" den marktkräften zerrieben.

und das war ja wohl auch, was kohl, delors und andere mit dem euro auf lange sicht vorhatten. einen marktwirtschaftlichen kampf der nationalen europäischen- bourgeoisien untereinander in gang setzen - bis zu deren kenntnislos- und partiell-überflüssigmachung.

einen marktwirtschaftlichen kampf der nationalen europäischen- bourgeoisien untereinander in gang setzen - und zwar darum, welche insgesamt für europa besser wäre - nicht aber darum, welche nationalbourgeosien ihre nationalen arbeiter, kleinbürger und eigenheiten besser behalten würde, also mit mehr macht. und verlieren sie ihre arbeiter und nationalgesetzlichen privilegien, verlieren sie auch ihre vermögen, little by little. (und uncle sam schaut zu.)

und die deutschen westviertel fänden sich leider teils immer noch von der deutchen hochfinanz zu leicht überversorgt: die tip-toppe nette spanisch kleinbürgernachwuchsfamilie abends vor dem supermarkt zum einkaufen führe einen neuen schicken, tieferelegten, weißen audi a3. denn alle wollen a3.

italienische altbourgeosien nebst derem sinnsuchenden familiennachwuchs aber hätten diesen, ihnen gebrachten (!) vorteil, den so viele deutsche von gestern für sich nich zu knstatieren hätten, wollten oder könnten sie nur gerecht sein, nicht. sonst würde die spanier ja vergleichsweise fiat oder alfa kaufen müssen. und vergleichsweise nichts in der kleinen dummen stadt an der donau..

also weiter alles jammern auf hohem nivau. und niemand wird hier jemandem sonst etwas geben. der globale kapitalismus nimmt seinen lauf.

oder noch anders: wer auf tube die videos von der bmw-motorrad-produktion in berlin kritisch daraufhin ansähe, der sähe eben, dass diese produktionsarbeiter da das glück hätten, am gesellschaftlichen leben - und dessen weiterentwicklung - an vorderster front teil zu haben. falls man so wollte. viel mehr "hirnschmalz" als aktuell da steckt kaum irgendwo drin in arbeitswelt- u. produktionsausstattung. und da könnte die häusliche lebensausstattung dann vergleichsweise auch etwas einfacher ausfallen, das machte ja nichts, man käme ja bereits satt und erfüllt nach hause. (und bei piloten der us-airforce wars bislang ungefähr genauso - "im vergleich zum flugerlebnis einer f16 im einsatz alles andre privat halt dann vergleichsweise doch nur noch sofa". und gfls. auch nur "sofavergleiche für sich alleine genommen" - und wer wollte schon, einal sehend geworden, ein leben ohne f16, welches dafür eben "nur noch aus sofavergleichen" bestünde?)

wie gesagt, nach dem proletariat (unten) und der hochfinanz (oben) würde der euro doch jetzt aktuell - und eigentlich sogar mit leider ziemlicher zeitverzögerung, nicht? - nur die mittleren und gehoben-mittleren schichten der europäischen nationlstaaten der notwendigen "euro-vermögenskernschmelze" unterziehen (so nicht aktiv in konkurrenzfähigen gewerbebetrieben angelegt) - mehr wäre doch gar nicht?

und jetzt julia friedrichs in der "süddeutschen" über "erbkrankheit".
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lieber HansMeier555, an ihren thesen könnte etwas daran sein.
es gibt für männer, auch junge männer, ein paar schwierigkeiten, ihre männlicheit zu definieren , scheint es doch so, dass durch das, was sie dekonstruktion nennen, die dinge nicht mehr gleichsam besinnungslos einfach so hingenommen werden (können), sondern dass sie verhandlungssache wurden. da gibt es auf der einen, extremen seite den lilalatzhosensoftie, der wirklich kaum ein weibchen vom hocker reissen dürfte, rein hormonell betrachtet, und das andere extrem ist der rauchende colt, der zigarettenqualmend sich um nichts und niemanden, ausser vielleicht um seine aufgabe schert, der aber mangels empathie auch als kurzzeitpartner auch nicht gerade der brüller ist oder gar für solche - ausser der verzweiflung - sorgt. und dazwischen gibt es mehr als fünfzig schattierungen von grau.

ein ziemlich unwichtiger exkurs, aber signifikant: vielleicht auch deshalb diese grässliche mode mit diesen bärten und den abrasierten haaren, nur um zu demonstrieren, dass ein wahrer mann nicht auf äusserliches zu achten braucht (auch wenn er genau dies damit durchaus tut). da fehlt dann nur noch bauch und brille (nichts gegen brillen), um den ollen opa vorzeitig aufscheinen zu lassen. mir ist ein junger, sehr, sehr hübscher mann bekannt, der ein wahrer apoll wäre, wenn nicht-

die aufgabe, seine position in der gesellschaft zu überdenken, kommt einem aber nicht nur als gonadenbesitzer zu, sondern auch als in anderen rollen verhaftetes mitglied der gesellschaft, sei es einer nation oder eines staatenverbundes - die ebenso selbst immer wieder mobilegleich sich neu sortieren müssen:
πάντα ῥεῖ - vielleicht unbequem, aber deshalb nicht falsch.

nebenbei gesprochen: in sehr ähnlicher weise ergeht dies frauen nicht wesentlich anders, auch sie müssen den spagat zwischen weiblichkeit und den sehr berechtigten ansprüchen an teilhabe an der gesellschaft austarieren, und für letzteres in kluger weise, nämlich indem man an die vernunft der männer appelliert, nicht an deren sentiment, das zuweilen schnell zum ressentiment umzuschlagen bereit ist, kämpfen.
der kräfteraubende back lash setzt durchaus ein, man sieht es an allen orten, denn so alt und global betrachtet allgemein etabliert sind frauenrechte - wie auch die aufklärung - nun nicht, dass dies nicht doch wieder zurückgerollt werden könnte; und kaum etwas ist praktischer, als sich auf althergebrachte positionen zu berufen.

allergiehinweis: man parliert sträflich verkürzend von "den" geschlechtern. im zweifel sind nur anteile davon angesprochen. sämtliche ausnahmen gilt es zu berücksichtigen und wohlwollend miteinzuschliessen. ebenso gelten alle, die hier mitlesen, selbstredend als ausnahmen.

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Man kann alles auch einfach mal schön finden
Es kommt immer auf den Bezugspunkt an, und da haben wir ein echtes Dilemma heute: Vor lauter möglichen Sensationen, die das Leben bieten könnte, wird es immer schwerer, sich zufrieden zurückzulegen, und sich zu sagen, dass das, was das Leben einem geschenkt hat, nicht nur ok sondern wunderschön ist.
Irgendwas pinkelt einem immer ans Bein.

Das grosse Haus mit dem grossen Garten wird nie fertig und macht viel zu viel Arbeit. Für den tollen Oldtimer gibt es einfach keine passenden, nicht undichten Trommelbremszylinder mehr.
Der Junge hat zwar grossartige Noten, aber jetzt hat ihn Mama schon das zweite Mal in ihrer Unterwäsche erwischt.

Gerade durch das Internet sieht jeder, dem es wirklich schlecht geht, wie es ihm gehen könnte, wenn er besser fussballspielen oder singen könnte - und einmal Meister in dem Gas-Wasser-Scheisse-Handwerksbetrieb des Onkels werden zu können, darauf hat man keinen Bock, um sich vor den anderen in der Clique nicht zu blamieren.

Unzufriedenheit hat viel mit dem realen Abstand zwischen Träumen und Chancen zu tun - einem Studenten, der in St. Tropez in den frühen Achtzigern für 4€ sein Pizza-Menu geniesst und dann mit seiner Harley in die elterliche Ferienwohnung zurückfährt, wird sehr viel gelassener auf die grossen Yachten schauen, als ein IT-Trainee mit Zeitvertrag heute, wenn er sein günstiges 30€ Touristenmenu, heruntewürgt, weil er sich mit Frau und Baby mehr nicht erlauben kann.

1:40 oder 1:4000 als Spreizung zwischen Top und Scheissgehältern, auch für unprotegierte, charismalose Akademiker, macht einen Unterschied.

P.S. Mediensegler, ich musste grinsen, wie uns ähnliche filmische Meilensteine aufgefallen sind.
Die grossen Mythen, die gab es noch. Die konnten wir noch selber widerlegen, wenn die Harley am Allerwertesten der Welt kaputt ging und in Hunderten von Kilometern keine kompetente Werkstatt auftzutreiben war.
Die Freakbusse von Setra oder der Bundeswehr wurden noch nicht von Schwerverkehrsabgaben und Führerscheinbeschränkungen direkt auf den Schrottplatz geschickt.
Da haben sie auch völlig recht, wie passend in ihrer recht komplexen Grammatik, donna laura, es ist für jeden gar nicht mehr so einfach wie früher, zu wissen ob er Männchen oder Weibchen ist.
Ein Blick in die Hose ist nur ein Aspekt unter vielen.

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ich würde da den kleinen unterschied nicht unbedingt heraushängen lassen...

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