Nehmen wir einmal an

es gäbe nicht nur soziale Gerechtigkeit, sondern wir würden alle im Überfluss leben. In einem Überfluss, den ich nicht erreiche und vermutlich auch kein Leser. Besser als gut. Gtandios. Was würde dann passieren?

Die Leute würden mit Golfschlägern barocke Spiegelsäle ruinieren, natürlich.

Klingt wie eine böse Unterstellung von Klassenkämpfern von Oben, aber genau dieses Ideal wird momentan dort vorgestellt, wo die Reichen deutlich anders heute leben. Darüber habe ich in der FAZ geschrieben. Dass es solche Idealvorstellungen gibt, ist nun mal einer der Gründe, warum ich nicht an soziale Gerechtigkeit glaube.

Sonntag, 22. März 2015, 10:36, von donalphons | |comment

 
Hat vielleicht auch was
damit und damit zu tun!
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http://www.germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/14770-p1.jpg
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http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/William_Orpen_-_The_Signing_of_Peace_in_the_Hall_of_Mirrors%2C_Versailles.jpg

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Das erste kannte ich noch nicht - darf ich fragen, was das ist?

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Anton von Werner: "Im Etappenquartier vor Paris" (24. Oktober 1870/1894)
Ein Text dazu ist hier zu finden: http://bit.ly/19KpKde

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Oder aber frei nach Brecht: Was ist denn die Plünderung eines Schlosses gegen den Neubau der Elbphilharmonie?

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Versteh den Zusammenhang nicht ganz - auf dem Bild wird doch gar kein Barocksaal mit einem Golfschläger (oder Äquivalent) ruiniert?

Gruss,
Thorsten Haupts

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O.T., obwohl auch Klassenkampf:
Der oberste griechische Statistiker wird angeklagt, weil er den Bankrott Griechenlands 2010 öffentlich machte:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/ermittlungen-gegen-chef-der-griechischen-statistikbehoerde-13500312.html

Und alle wundern sich, warum niemand (niemand wie niemand in Europa, nicht Deutschland) den Griechen mehr Geld geben will ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ja. Mei. Dann halt den euro auflösen, den will doch sowieso keiner mehr, und die EU reduzieren.

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Ja eben.
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Das ist das Beklemmende an der Geschichte, dass sich unsre Meinungsverantwortlichen immer so blöööd stellen. Und so tun als ginge es hier immer nur um korrekte Abrechnungen und so. Und nicht um eine große Eurovision!
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Da gibt es viele Denkpanzer, so viele Unis, so viele Strategen und Welterklärer in den Zeitungsredaktionen, die der ganzen Welt permanent ihre Ratschläge und Anweisungen erteilen. Aber keinen, der der geschätzten Leserschaft diesen Zusammenhang mal nüchtern ausbreitet.
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Die wollen halt alle keine kritischen, distanzierten Beobachter sein, sondern Mitregierer und Mitbestimmer, und darum hat die öffentliche Debatte dieses Niveau.

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Oder anders gesagt: Seit Kohl fahren alle Bundesregierung da eine Euro-Politik, die ihre eigenen Beweggründe nicht offen und ehrlich vertreten kann.
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Da gibt es so eine Spaltung in der Entscheidungsfindung: Eine Räson, die für die Entscheider maßgeblich ist, eine andere, mit der man dann das Wählervieh bei Laune hält. Beide Welten sind längst so weit auseinander, dass sie nicht wieder zusammengebracht werden können.
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Darum muss die Berichterstattung immer so dumm sein und sich auf Stinkefinger versteifen. Weil die klugen Gründe, die es wohl auch gibt, nicht die sind, zu denen man sich öffentlich bekennen kann.
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Die ganze Geschichte zeigt vor allem auch eines: Dass unsere "kritische Öffentlichkeit" nicht funktioniert, dh. eben die Aufgaben, die ihr in einer "funktionierienden Demokratie" obliegen, einfach nicht erfüllt.
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Stattdessen eifert sie immer danach, den Politikern deren Aufgabe abzunehmen: Nämlich beim Volk die Unterstütztung für fragwürdige Entscheidungen zu erhalten.

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@Don: Griechenland draussen ist nicht gleich
Eurozone auflösen oder EU (erheblich) verkleinern. Das ist eine Griechenland hoffnungslos überschätzende Fehlwahrnehmung - sowohl der Euroraum wie die EU würden einen GREXIT inzwischen verkraften.

Gute Gründe, Griechenland im Euro und (nur) damit in der EU zu halten, sind natürlich sicherheitspolitischer oder geostrategischer Natur. Die nicht zu beantwortende Frage dabei ist - zu welchem Preis wie lange?

Weshalb ich mich heute auch sinnloserweise über einen reichlich verspäteten FAZ Kommentarartikel beschwerte, der das mal auseinanderklamüserte. Ich bin persönlich anderer Auffassung, aber es gehört zum journalistischen Auftrag, sich nicht auf Kindergartenspiele ("Der hat aber gesagt ...") zu fokussieren, wenn es um das grosse politische Spiel geht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Es mag sein, Don, dass Sie auch an die soziale Gerechtigkeit nicht glauben, wo Sie doch eigentlich erst einmal nicht an die Gleichheit glauben. Es erinnert mich an Gewerkschaftsjargon, über (Nicht-)Gleichheit sprechen zu wollen, aber die Forderung Gerechtigkeit zu nennen.
Ihr Deutschen mit eurem Moralsprech.

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Die Gewerkschaften geben offen zu, dass sie einen parteilichen Standpunkt vertreten.

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Das tut eine deutsche Regierung qua definition automatisch ebenso. Deshalb heisst sie "deutsch" (oder "griechisch").

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ein Austritt Griechenlands wäre noch nicht die Auflösung der Eurozone, aber wo es um Macht und Eitelkeit geht, erlangen kleine Affären oft eine grotesk überhöhte Bedeutung.
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So wie aus der Mafia auch keiner aussteigen darf. Auch keiner von den Kleinen, deren Abgang ja eigentlich zu verschmerzen wäre. Eine Frage des Prinzips.

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Und es geht ja auch nicht um einen klassischen bilateralen Staatenkonflikt.
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Und die Medien sind nicht die Regierung. Obwohl sie gern so tun als ob.

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Matriarchat
Und das Moralsprech ist ja auch gar nicht moralisch, sondern mehr so ein Ausdruck eines matriarchalen Politikmodells: Einbindung durch Kirchgang, Kuchenbacken und Zwangsharmonie, und es wäre doch so schön, wenn sich jetzt alle vertragen würden und dazu beitragen würden, dass es ein schönes Fest wird, und da könnt Ihr doch jetzt nicht einfach wegbleiben und separat in Urlaub fahren, die Verwandten kommen doch auch und was sollen die X-ens denken wenn jetzt plötzlich, und immer so fort -- dieser Harmonieterror der matriarchalen Großfamilie, die auch keine AussteigerInnen duldet aber den Drinbleibern fast alles verzeiht, zumindest am Ende, wenn auch nicht ungeschimpft.
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Also: Ewiges Schimpfen, ewiges Locken, ewiges Zusammenkleben und kein endgültiger Bruch niemals!

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Denn genau diese Illusion: Dass wir uns alle lieb haben, alle dasselbe wollen, und immer zusammenbleiben werden, die ist ja für sich genommen unglaublich viel wert und zu ihrer Aufrechterhaltung ist die Matriarchin durchaus zu enormen Opfern bereit.
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Und natürlich kann von "Gleichheit vor dem GEsetz" keine Rede sein, und es sind keineswegs immer die brävsten und tüchtigsten, die sich am meisten erlauben dürfen. Das ist ja immer der Schock der ältesten Geschwister, dass die jüngsten sich so faul und unverschämt benehmen dürfen wie sie wollen und trotzdem nie verhauen werden... ("noch so klein", "hat gesagt, er will sich bessern"...)

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@hm13:58
ich erinner öfters an den delisch-attischen Seebund zwischen Athen und Trabanten und den Ionischen Griechen. Geschlossen mit Blick auf die Perser, durfte die Ionier bald Athen Tribut zahlen.
Die Insel Melos wollte austreten .. und a klaana Siziliana hot an seiner fiies zwa grosse staana

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der meier wird auch immer perfekter.

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Ach, wenn die Leute wirklich so schlau wären, ...
... wie die sich verkaufen! (Dann hätte zum Beispiel der rote Fraktionschef dem roten Regierungschef vorher empfohlen, ostentativ nicht ihn, sondern den schwarzen Fraktionschef aufzusuchen.) Schweigen sei Gold, hieß es früher. Denn, Zitat:
Vor Gesprächen mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Berlin haben sich Gregor Gysi und Katja Kipping von der Partei "Die Linke" solidarisch mit der aktuellen Politik des europäischen Mittelmeerlands gezeigt. http://www.faz.net/aktuell/politik/katja-kipping-alexis-tsipras-handelt-verantwortungsvoll-13503538.html

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Lottowerbung war schon immer unterirdisch. Daraus würde ich keine gesellschaftlichen Rückschlüsse ziehen.

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Nur Lottoreklame?
Dass Reklame so aufdringlich & oft auch noch doof ist, hat durchaus gesellschaftlichen Gründe und Auswirkungen (nur ein Beispiel: die Sprache - z-.B. Denglisch- wird übernommen).

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