Sie werden auch nicht jünger

Als ich in Berlin war, kosteten 75m² - also 2,5 Zimmer Küche Bad Flur unrestauriert und mit Kachelofen - 300 Euro im Monat, mit Nebenkosten.

Aktuelle vergebliche Suche: Ab 35m², maximal 600 warm, irgendwo innerhalb des Rings, also noch nicht mal Szenebezirke wie der, in dem ich wohnte, und der jetzt langsam zum Szenebezirk wird.

Die Suchanfrage kommt von einer Person, die 10 Jahre zu spät nach Berlin ging, um noch das schlunzige, billige, angeblich kreative Original kennen zu lernen und sich nun mit den Folgen des Immobilienbooms herumschlagen muss. Ich war dort in Zeiten, als der Quadratmeter mit Blick ins Grüne weniger als 1000 Euro kostete, und der Laden, in dem das St. Oberholz ist, als verflucht galt, weil dauernd die Läden wechselten.

Die Suchanfrage kommt auch von einer Person, die mal versucht hat, mich mit einem Anwalt bei der FAZ zu beschädigen, und so mangelschlau war, ihr - später total gescheitertes - Verlangen auch noch breit öffentlich zu machen, als das Thema, um das es ging, ohnehin breit debattiert wurde. Und eine der Personen, von denen ich nicht möchte, dass sie allzuviel über meine privaten Dinge wissen, weshalb es hier eine Weile etwas ruhiger war.



Aber immerhin weiss ich jetzt, dass die selbst gestaltete hochpotenzielle Person, der ich mal die Türen zur FAZ aufgemacht habe, also im Alter Ü30 in Berlin am unteren Ende des Mietmarkts, wo sich viele tummeln, eine neue Bleibe sucht, ab sofort, weil mit der alten Wohnung etwas schief gelaufen sein muss. Ich weiss nicht, was es ist, ich könnte es vermutlich mit einem Anruf erfahren, aber es ist mir nicht wichtig. Wichtig ist mir nur, dass sie nicht mit einem Anruf erfahren kann, was ich gerade so tue, und das scheint mir vollumfänglich gegeben zu sein.

Ich denke, das wird noch ein längeres Spektakel. Gina Lisa Lohfink ist ähnlich alt, und weil die alte Karriere abhängig von Jugend und Aussehen ist, verwundert es nicht, wenn sie neue Facetten entdecken will. Aber mit Diss und Arbeitserfahrung in einem an sich gesuchten Bereich in Berlin sich zum unteren Ende der Wohnungssuchenden orientieren zu müssen, und als Feministin H&M-Ausbeuterkleider in den Kleiderramsch des Netzes zu werfen, Ü30 -

puh.

Ich empfinde weder Hass noch Mitleid, ich bin nur froh, dass ich in guten wie in schlechten Zeiten den Deckel auf meinen Daten habe.

Und ja, manchmal kann ich schon verstehen, warum da manche so mies drauf sind und dauernd fordern und sich benachteiligt fühlen. Andere Randalekolleginnen werden nämlich besser bezahlt, und nicht alle bleiben zurück, etwa, wenn ihr Vater bei der ARD ein hohes Tier ist. Aber das kann man so nicht sagen, weil die K. mit dem P. was hat und der mit der A. doch so gut steht, die wiederum die J. bezahlt, und so sind dann die alten, weissen Männer schuld.

Die sich keine lebende Zeitbombe in ihre billigen Kleinwohnungen in Berlin stecken wollen. es ist schwierig. Wenn es nicht wie bei uns ist.

Sonntag, 26. Juni 2016, 12:41, von donalphons | |comment

 
mehr sein durch scheinen
oder Klappern gehört zum Handwerk

Sie, Autor hinter Don Alphonso wirkten auf mich so diskret, höflich, fast ein wenig scheu wie es von einem ziemlich bekannten Autor nicht zu erwarten ist. Dass Sie nicht in Talkshows gehen ist verständlich, für Ihre Wirkung leider abträglich. Bei DA gilt, wer Lesen kann......
Ihre 9.000 Twitter follower werden sicher bald 5stellig und sind nur zu einem sehr kleinen Teil fakes.

Bekanntheit kann sehr nützen und für manche Tätigkeiten der eigentliche Schlüssel zum Erfolg sein. Sie selbst haben öfters Hilfestellung gegeben, versucht von Ihrer Popularität etwas abzuleiten auf andere Autoren.

Selbst Menschen mit gefestigtem "internal locus of control" haben durchaus Gelegenheiten, den Erfolg Anderer neben Zufall auch der Unterstützung durch Dritte zuzuschreiben. Selbst Nepotismus soll es noch geben. Sollte jemand dies nicht sehen, nur sich verantwortlich machen, dann könnte er an der vermeintlichen Schuld am Mißerfolg verzweifeln.
Viele Menschen weisen große Teile ihres (Miss-)Erfolges der Umwelt zu. Dann fühen sie sich noch stärker zum Jammern berechtigt.
Eine Relativierung solchen Leides vermeide ich im Umfeld immer. Es nutzt nichts, kränkt nur. Leid schmerzt, fremdes Leid tröstet da gar nicht.
Als mäßiger Freund ziehe ich mich irgendwann zurück; egoistisch um das Mißvergnügen nicht teilen zu müssen. Versuche dies nicht deutlich zu machen. Doch lieber werde ich als Schönwetterbekannter wahrgenommen als eine Mumpfel zu trösten. Dies Haltung ist fast so wirksam und schwer zu bekämpfen wie Alkoholismus.

Freuen Sie sich auf Graaskaas und Edamer und oude kaas. Wenn Sie die mitgebrachten Vorräte verzehrt haben darf ich kaashandel peters als verläßlich empfehlen.
gude middag sagt der käskopf und ich jetzt auch

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Talkshows?
Wer wirklich gut ist in seinem Metier (Musiker, bildender Künstler, Schriftsteller...), den sieht man (zu Recht) nie in Talkshows.
Auch Max Goldt hat endgültiges dazu geschrieben.

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Jaaaa,
aber auch Max Goldt war schon mal in einer Talkshow. ;-)

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Glaub' ich nicht. (welche? wann?)
...denn er hat sich sehr deutlich & mehrmals dagegen ausgesprochen.
.
...übrigens auch Joseph von Westphalen; als er's einmal (!) und gegen seine Überzeugung doch tat, war ihm das sooowas von unangenehm (dabei) und peinlich (danach) ...
.
Im übrigen bin ich als Berliner froh, mit all den Gestalten, die der Don manchmal erwähnt, nie was zu tun gehabt zu haben; ich kenn die nur aus seinen interessanten Berichten.

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@kdm:
Es war eine Sendung auf RTL, in der auch Genscher einen Auftritt hatte. Ist schon ziemlich lange her und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt in "Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau" verarbeitet worden.

Womit seine Ablehnung eine fundiertere wäre, denn er weiß dann tatsächlich, wovon er redet.

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Berlin
Oha, diese Dame. Wenn ich das richtig sehe, sucht sie zum einen einen Job, und aus den vagen Andeutungen heraus, die es gibt, könnte es sein, daß sie die Wohnung wegen Trennung wechseln kann/soll/muß.

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Läuft halt nicht so gut
Sie preist auch auf Twitter ihre Dienste an. Das kam überraschend, sie war doch auch erst in London, und brachte von dort viel Rührung mit.

Jetzt wäre eigentlich der Zeitpunkt, wieder einmal den "Heul doch" Artikel zu lesen, den J.S. vor Jahren über besagte Dame geschrieben hat. Leider hat sie den irgendwann gelöscht.

Mit 30 bin ich ja von 45qm in eine größere Wohnung gezogen. Aber als weißer Mann sehe ich das als Pflicht. Space reclaimen und fleissig unterdrücken.

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Über 30, Dr.-Titel, wohl tatsächlich intelligent
(meine Einschätzung) und in gewisser Weise heimatlos (darauf lässt ihre Begeisterung über die Einbindung in eine Spiele-Community schliessen).

Sie könnte schon - beruflich wie menschlich - viel weiter sein. Aber dazu bräuchte sie Freunde, die ihr sagen, wo sie welche Schwächen und Stärken hat. Und keine "Du bist so grossartig", wahlweise "Ich fühle so mit Dir, Du Arme" Politruks.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Re: Über 30, Dr.-Titel, wohl tatsächlich intelligent
Ich glaube das Problem liegt darin, daß man sich in diesen Kreisen jeglicher Kritik nicht stellen will. Und auch keine fundierte Kritik geben kann, weil das sofort einen Backlash gibt; diese Menschen leben m. E. in einer Käseglocke - und eben nicht nur im Internet, sondern wohl auch im Leben ausserhalbdas von Twitter & Co.

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Jetzt hat sie ja eine Wohnung
Mit 32 Quadratmetern, wohl nicht in Wunschlage. Na, für ein paar Klamotten aus dem H&M Sweatshop wirds wohl reichen, und ihren Grimme-Preis kann sie sich unters Kopfkissen legen, auf dem scheint sie sich ja auch sonst auszuruhen.

Eigentlich schon schade. Eine erwachsene Frau, studiert, nicht unintelligent, kann sich nichts leisten.
Andererseits, wer sagt er/sie habe ja auch mit "Tech" und IT zu tun, aber nur über "Netzwerke beim Berufseinstieg - Strukturen, Nutzungsweisen und soziale Herkunft" (also Soziologie) promoviert, sollte lieber gleich Abitur und Laufbahn erfinden. So macht man das ja heute.

Aber die Zeiten dieser Dame in der SPD sind ja auch schon länger vorbei.

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kdms Satz von 1. Juli 2016, 16:41 kann ich als in Berlin Lebender nur zustimmen.

J.S. freche, anarchische, oft auch pöbelnde Art fehlt manchmal, nun hat sie Berlin verlassen. Es wird gut für sie sein. Schade jedoch, daß sie wenig schreibt. Ich teile vieles nicht und halte manches für Schnellschußprosa, aber es war erfrischend, unkonventionell und sie widerspricht auch innerhalb der Szene.

Die Auswüchse dieses Szene-Kindergarten kann man übrigens mal wieder auf Twitter bei tddl16 verfolgen als Astrid Sozio einen durchaus kritischen Text über Rassismus gelesen hat und darin kam mehrmals das Wort Neger vor. Den Eiferschaum der Donald Trumps der Critical Whiteness kann man sich gut vorstellen. Zu dumm, um zwischen Autoren- und Figurenrede zu differenzieren, aber über Politisches twittern wollen. Prosa wird nach unmittelbarer Gesinnung beurteilt.

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Warum müssen hier eigentlich in den Kommentaren die Namen so insiderig abgekürzt werden und alles in wolkig-öminösen Andeutungen diskutiert werden. Was ist denn mit den Leuten, die nicht im Internet wohnen?

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Die finden hier irgendetwas interessant oder auch nicht und können dann ja ihre Fragen stellen oder mitreden.

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Guck mal, nm, ich bin in etwa genauso doof wie Du auf die Welt gekommen und habe nichts von des Dons Artikel verstanden, weil meine Welt eine andere ist. Dann recherchierte ich etwa eine halbe Stunde und alles ging mir wie ein Licht auf. (Ok, ich ging zwei Mal mit J.S. Biere und Cocktails trinken, deshalb war es vielleicht einen kleinen Tick leichter für mich.) Und wenn Du, nm, eine Frau wärst, würde ich jetzt mit Dir Lassie-singers-mäßig Stadt Land Fluß spielen. Oder Scrabble. Anfangsbuchstabe Y. Nächster Buchstabe ...

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Liebe Leute, ich weiß ja überhaupt nicht, ob das eventuell interessant sein könnte. Woher auch. D.h. mein Bedürfnis mich auf gut Glück längere Zeit durch anderer Leute irrelevantes und banales Internet-Leben zu googeln, ist auch relativ begrenzt. Außerdem war das auch nicht die Frage, ich wollte wissen, warum hier so kindergartenmäßig hintenrum "haha der xy ist voll doof, oder?" rumgedeutelt wird.

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Ich glaube: weil sich jemand einen Zorn von der Seele schreiben musste, es aber nicht wirklich wichtig für den Rest der Welt ist, wer gemeint ist. Manche steigen halt darauf ein. Manche nicht so sehr. ;-)

(Nix für ungut, ich will hier keinem der Beteiligten an den Karren fahren. Wozu auch.)

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Vielen Dank trippmadam, so wird es sein in Bezug auf den Ausgangsbeitrag von Sr. A. Finde ich trotzdem nicht ok, dies dann auf so eine waschlappige Art zu kommentieren. Grow a pair. (Will auch niemandem an den Karren fahren, aber mei...)

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nm, es lesen hier wohl ein paar Leute mit, die wissen, um wen es sich handelt - ich gehöre nicht dazu, und ich will auch nicht mehr darüber wissen. Auch Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen, muß man ein gewisses Privatleben zubilligen; und sich über jemand ärgern, der sich unschön verhalten hat, ist menschlich, also zumindest mir verständlich.
Was reitet Sie, da die Nase hineinstecken zu wollen?

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Bitte nicht falsch verstehen, will ich gar nicht - es sei denn es geht eventuell um etwas, dass mich interessiert oder gar betrifft. Ich finde es im Sinne von trippmadam auch völlig ok, als Autor hier Frust abzulassen. Unter anderem dafür sind blogs ja da.

Ich fände es schon besser, wenn auch D.A. (see what I did there :D) die Identifizierbarkeit weglassen würde. Bzw ganz oder gar nicht. Aber es ist sein blog und er steht dafür auch gerade bzw es handelt sich ja auch anscheinend um seine persönlichen Konflikte.

Mich nervt lediglich das pinscherige Rumgekläffe einiger Kommentatoren. Wenn die da auch irgendein beef haben sollten, dann sollen sie bitte auch ihren Mann/Frau stehen (wobei hier kaum noch Frauen kommentieren, seit die FAZ-Spackos hier rumrotzen. Anderes Thema). Und nicht hier in den Kommentaren so unanständig anonym vs nicht anonym den Jubelperser geben. Was soll das?

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Einzimmer-Wohnungen für 600 Euro warm ist selbst in Berlin noch am oberen Preisspektrum. So geht Gentrifizierung.

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Völlig o.T.: Wir hatte hier die Debatte über den
Chavismus in Venezuela vor einigen Jahren und ich musste mich gegen den Vorwurf verteidigen, meine Skepsis sei nur meinem Neoliberalismus geschuldet.

Ich hätte tatsächlich lieber Unrecht behalten, zugunsten der Menschen dort. Aber auch das venezolanische Sozialismusexperiment endete vorhersehbar, nur noch ein wenig katastrophaler als normal: Alle Venezolaner ausserhalb der Regierung hungern. In einem der ölreichsten Staaten der Erde ...

http://www.taz.de/Krise-in-Venezuela/!5313187/

Socialism kills!

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorha
ich lese Sie sehr gerne Herr Haupts, doch mag ich Ihnen das Etikett Liberal nicht ganz zugestehen. In meiner Einschätzung sind Sie eher ein Konservativer, ein Bernhard Vogel oder Erwin Teufel. Für einen Liberalen scheinen Sie mir dem Staat zuviel Zuständigkeit in Daseinsvorsorge und Umverteilung zuzugestehen.
Neoliberal? Sie? Haben Sie Ayn Rand gelesen? Vertreten Sie solche Thesen?
Bei Ihnen sehe ich Friedrich von Hayek im Schrank und vielleicht noch Adam Smith, Wealth of nations.

Wenn dem Staat das Geld anderer Leute ausgeht, macht der Sozialismus schöpferische Pause; bis der Markt wieder etwas Geld angesammelt hat.

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Verehrter Honigbär, das Etikett "neoliberal"
stammt nicht von mir, das stammt von anderen :-). Ich käm nicht auf die schräge Idee, mich selbst als "liberal" zu verorten (abgesehen davon hielte ich das - Stand heute - auch für eine veritable Beleidigung. Heutige Liberale sind für jeden Bullshit offen und damit nicht ganz dicht).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Bingo, das kann ich, mit etwas anderen Vorzeichen, nachfühlen.
Das Doofe ist, (langer Satz) wenn man kraft seiner Wassersuppe ohne Verbissenheit seinen kleinmitteloberbildungsbürgerlichen Prägungen und seinen humanistischen Intentionen folgt (also die schreibe ich mir zu) – nicht ohne die zwei Hirnwindungen gut zu belüften – und dann noch die Herkulesaufgabe stemmt, möglichst ohne ideologische Verbrämung an die Dinge ran zu gehen (wirklich, wirklich ohne), dann ist man am Ende halt weit neben der Spur der Einheitspartei. Ernüchternd das.

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schade daß Sie so eine schlechte Meinung über die Liberalen haben, Thorha. "Die Liberalen" ist so unscharf wie" die Männer" - diese Unschärfe unterstelle ich Ihnen nicht. Sie wohnen/arbeiten in einem Teil Bayerns, in dem es etwas seltsame Liberale gibt? Vom Thomas HackerBT zb bin ich auch kein freund. Von UllmannWü auch nicht. DuinMuc schon eher. Heubisch war doch auch kein schlechter Minister.
Doch die Idee der Liberalitas, die dürfen Sie anerkennen. Der Mensch als meist vernünftiges, mündiges Wesen. Der Mensch als Bürger begründet den Staat und tritt ihm Rechte ab. Nicht der Staat gewährt dem Bürger Rechte.
Und zwar tritt der Bürger dem Staat soviel Rechte ab, wie es notwendig ist und nicht mehr.

Neoliberal will ich auch nicht genannt werden. Die Gewährleistung von äußerer und innerer Sicherheit, einschließlich Brandschutz sehe ich als öffentlich zu regelnde Gemeinschaftsaufgabe.
Auch danach müssen wir uns noch nicht gleich trennen. Eine Rentenversicherung mit beitragsabhängiger Leistung und eine Krankenkasse mag ich mittragen. Doch bitte mit einem kleineren Pflicht-Leistungskatalog und individuell zu vereinbarenden Zusatzgutis.
Das geht. Früher erhielten Sie Leistungen für Brillen. Jetzt nicht mehr.
Dafür zahlt die Kasse für Fertilisation und Abortion. Weil Köpfe "oberhalb" der Versichertengemeinschaft den Leistungskatalog beschließen.
Sie sind auch bei mir, wenn ich in Sachen "BundeszentralefürGesundheitlicheAufklärung" dem staatlichen Handeln keine Zuneigung entgegen bringe?
Der Liberale stellt staatliche Zuständigkeit in Frage. Der Grüne dagegen sieht den Staat als verlängerten Arm mit Panzerhandschuh.

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melursus, so gesehen - was und wo sind denn
da überhaupt noch die Unterschiede zwischen Christ-, Frei- und Sozialdemokraten? Die drei Säulen der Sozialversicherung sind doch im Kern unstrittig, dieser Konsens schliesst Teile der Grünen und der Linken mit ein. Unterschiede gibt´s da höchstens noch in der Ausgestaltung, aber nicht im Prinzip.

Innere und äussere Sicherheit - da gibt´s schon deutlich mehr Unterschiede, aber diese verlaufen eher durch die politischen Strömungen als zwischen ihnen. Realisten und Pragmatiker versus Bequemlichkeitspazifisten und Träumer.

Ich bin deshalb nicht wirklich ein Liberaler, weil ich nicht mehr an die prinzipielle Mündigkeit des Menschen glauben kann. Dafür gibt es täglich einfach zu viele Gegenbeispiele :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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vor vielen Jahren
antwortete einmal der damals Richter am BVerfG, Martin Hirsch, auf eine ihm gestellte Frage, er könne bei seinen Kollegen kein unterschiedliches Entscheidugsverhalten entsprechend der Neigung zu einer Partei feststellen. Vielmehr neige jeder Verfassungsrichtet, unabhängig von der Parteienpräferenz, dazu, sich im Zweifel für mehr Staat oder aber im Zweifel für weniger Staat zu entscheiden.

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Selbständige sind die Hefe im Brot
@auch-einer, @thorha
da wird die Überlegenheit liberaler Logik doch erkennbar. Wer sich für mehr Staat entscheidet, übersieht geflissentlich die Verkörperung des Staates durch Menschen. Dies Menschen können sich auf Regeln und Traditionen stützen. Sie können in gewissen Umfang auch kontrolliert werden. Doch sind die Menschen, die den Staatsdienst gewählt haben, mündiger?

Was zu meinem Bild von Thorha passt, ist die Rücksicht auf eine Fürsorgepflicht des Staates.
Gerade heute, wenn CDU Leute die Altersvorsorgepflicht für Selbständige fordern.

Selbständige sind eine Auslese von Menschen, die sich trauen.

Existenzgründer scheitern, verbraten eigene und familiäre Ersparnisse und machen Schulden.
Existenzgründer treffen in D auf tausende Hindernisse und wenig Anerkennung. Die Gemeinschaft muss einigen Selbständigen im Alter Mindestsicherung zahlen. Ganz schlimm im Gesamtbild. Soll deshalb allen Existenzgründern jetzt noch ein monatlicher Beitrag abverlangt werden?
Den Nudelessern und Wassertrinkern und in der WG-Schlafenden?
Woher nehmen? Wieviele Jahre sollen Selbständige abhängig beschäftigt Beiträge ansparen, bevor sie ins Risiko dürfen?
Diese CDU Abgeordneten sind mir zuwider, sind mir zu blöd. Nicht jeder Teig geht auf. Nicht jede Unternehmung gelingt. Wo sollen in zwanzig Jahren die Arbeitsplätze und Lehrstellen zu finden sein? Nur in altbewährten, gut eingeführten, gewerkschaftlich als wertvoll zertifizierten Traditionsunternehmen?

Politikerbashing kritisieren Sie zurecht, Herr Haupts. Einzelne Pfosten will ich doch angreifen. Und die stete Tendenz zu Verrechtlichung und Wattierung und Smothering beklagen.
CDU ohne liberales Korrektiv ist so schädlich wie AndreaSchwesig.

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@auch-einer: "im Zweifel für mehr Staat oder aber im Zweifel für weniger Staat zu entscheiden."
-?-
War das ein Bonmot oder ein Vertipper?

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Honigbär, mich müssen Sie nicht überzeugen :-)
Ich schrieb hier schon mal - eine Gesellschaft ohne Sozialpädogogen, Altenpfleger und Univertsitätsprofessoren wäre wahrscheinlich unschön, aber überlebensfähig. Eine (heutige) Gesellschaft ohne Unternehmer, Ingenieure und Polizei dagegen würde stante pede untergehen, egal, wieviele Leute sie im Staatsdienst beschäftigt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Bei Danisch gibt es dazu immer wieder die These der "Bullshit Jobs" zu lesen, wonach eigentlich 80% aller Jobs unproduktiv und damit überflüssig seien. Ich sehe das nicht ganz so, und kann durchaus auch den Wert von Professoren, Sozialpädagogen und Altenpflegern - wie auch von Unternehmern - erkennen. Aber ein bisschen was ist da schon dran.

Wäre die Grundidee, dass jeder Bürger einen Teil seines Einkommens in die Rentenkasse einzubezahlen hat, wäre das ja nicht schlecht. Mich stört halt nur das Herauspicken einzelner Gruppen. Vorgestern die Apotheker, gestern die Anwälte, heute die Selbständigen (zu denen, oh Wunder, auch wieder Anwälte und Apotheker gehören). Ei, was ist nur mit den angestellten Anwälten und den angestellten Ärzten und ihren Versorgungswerken? Werden die ausgenommen, weil weder Selbständig, aber doch in Versorgungswerken?

Oder sollen jetzt noch mehr Versorgungswerke kommen, etwa für selbständige Bauhandwerker?

Richtig wäre es m.E. wenn jeder in eine gesetzliche RV einbezahlt, und darüber hinaus Vorsorge in Form eine 401K treffen kann - die Idee von Rürup in richtig gemacht. Die Vermögen der Versorgungswerke könnte man, fondsähnlich, dorthin überführen. Wenig gesetzlicher Rente stehen dann höhere Erträge aus dem Versorgungswerk gegenüber.

Die Beamtenthematik (Pensionen) könnte man so lösen, dass dort der Staat ab dem Stichtag X die gesamten Rentenversicherungsbeiträge trägt und man dann einfach abwartet. Ja, die Grundsätze des Berufsbeamtentums sind bekannt, anderseits - what the heck. Verfassungsbruch hat die letzten Bundesregierungen schon länger nicht gestört.

Und irgendwelche Frührenten, Mütterrenten und 45jahre-Renten sollten abgeschafft werden. Ich meine, mit einem einfachen, klaren System welches zu geringen Kosten für jeden transparent betrieben werden kann, wäre mehr geholfen als der wuchernde Wahnsinn, der den Bullshitjob "Rentenberater" geschaffen hat.

Nach dem gleichen Prinzip eine gesetzliche Invaliditätsversicherung wieder eingeführt (Grundsicherung plus Möglichkeit, privat aufzustocken) und eventuell sogar die Krankenversicherung.

Ja, ich mal mir die Welt wie sie mir gefällt, in kräftigen einfachen Farben. Warum aber auch nicht. Unser Staat sollte die Dinge der Daseinsfürsorge schultern, damit alle mehr Zeit und Nerven haben, Geld zu verdienen und es auch auszugeben. Oder Rad zu fahren, was man ja anderswo grad kräftig macht.

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Bin da 100% Ihrer Auffassung.
Einfach, klar, simpel, von allen für alle und auf Daseinsvorsorge (Überleben, anstatt auf Statuserhalt) abzielend wäre auch mein Sozialstaatsideal.

Was wir dann mit den Millionen in Behörden, Stiftungen, Steuerberatungen, Anwaltskanzleien und Universitäten machen, die von dem kompliziert gemachten Gesamtsystem leben, weiss ich auf die Schnelle aber auch nicht :-).

Abgesehen davon bedürfte es einer existentiellen Bedrohung, um so eine radikale Änderung durchzusetzen. Pfadabhängigkeit ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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Was wir dann mit den Millionen in Behörden, Stiftungen, Steuerberatungen, Anwaltskanzleien und Universitäten machen
Eben. Und die machen heute einen Großteil der existierenden Mittelklasse aus.
Ehrlich gesagt sind mir solche Vereinfachungsideen suspekt, weil sie zu einfach sind. Kommt mir vor wie Diogenes, dem seine Tonne reichte.
Daß man die LKAs und die BfA zu einer Rentenversicherung zusammengefügt hat, finde ich z.B. sinnvoll; das Kinderaufziehen nicht zu beachten ist nicht sinnvoll, und das Unternehmengründen nicht zu beachten ist auch nicht sinnvoll.

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Nur weil es einfach ist, muss es nicht falsch sein. Und so wie bisher, ich glaube da sind wir uns einig, sollte es nicht weitergehen.
Ich denke auch, dass genug zu tun ist. Gesamtwirtschaftlich betrachtet, sind große Teile der Mittelklasse ineffizient allokiert, und das könnte man verbessern.
Es gibt im Prinzip genug zu tun, nur wird ein großer Teil der Arbeit nicht gut bezahlt - meistens da, wo Menschen Dienstleistungen erbringen, Pflege etwa. Und dies auch nicht bis 65, 67, 70 oder welches Renteneintrittsalter grad wieder gefordert wird, können.
Die Literatur zum Steuerrecht in Deutschland macht, einem Gerücht zufolge, etwa 1/2 der weltweit vorhandenen Literatur zum Steuerrecht aus. Da liegt der Verdacht nahe, dass da Ineffizienzen bestehen.

Ob Universitäten wirklich so leicht allen offen stehen sollen? Wenn ja, wie schafft man es, dass man nicht fortlaufend das Niveau absenken muss (etwa über mehr Lehrer und besseren = teureren Unterricht, andere Ausstattung der Universitäten). Sollten Universitäten nicht eher mehr Forschen und Forscher ausbilden, als Rennmäuse für das corporate hamster wheel?

Ob es Stiftungen wirklich braucht, bzw. ob man es wirklich so einfach machen sollte wie bislang? Ich habe meine Zweifel.

Anwälten geht die Arbeit nie aus, dafür sorgt schon der Gesetzgeber, ob mit RV oder KV oder BU in staatlicher Hand oder nicht.

Ich denke wieder einfach: eigentlich geht es nicht darum, Leute arbeitslos zu machen oder Geld wegzunehmen. Sondern die Verteilung der Mittel, die Konzentration der Ressourcen in ungesundem Maß auf wenig produktive Aufgaben, von denen aber immer mehr geschaffen werden, die sind das Problem.

Dem Gewerkschaftstraum, dass alles besser würde, wenn man nur 30 Stunden/Woche oder weniger arbeiten würde, dem hänge ich gar nicht unbedingt an. Aber, wieder gesamtwirtschaftlich betrachtet, die Maschine BRD könnte sehr viel mehr PS haben, wenn man aufhören würde, ihr ständig schlechten Kraftstoff zuzuführen, den Luftfilter verdrecken lässt, die Zündkerzen ersetzen würde, das Öl wechseln würde, rissige Schläuche flicken würde. Stattdessen baut Team Berlin immer neue Spoiler an die rostende Karosserie, und überpinselt den Rost, in der Hoffnung, den nächsten Käufer der immer schrottiger werdenden Karre zu übertölpeln.

Hach, ich kann es noch, "perfekte" Rants.

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es gibt Stifungen und Stiftungen
Die Masse der alten rechtsfähigen Stiftungen ging in der Inflation verloren. In Bayern, in Nürnberg gibt es die Stiftung Heilig-Geist-spital des Konrad Gross. Das ist eine Stiftung, die mich begeistert. Lesen uder googlearthen Sie und lassen Sie sich auch begeistern. Wie Fuggerei etwas kleiner, genauso alt

Viele Stiftungen sind wertvoll. Sie geben Erträge und Aufmerksamkeit an wichtige Aufgaben oder Werte. Stiftungen bringen Kontinuität.

Dann gibt es Stiftungen ad maiorem familiae gloriam
bzw zur Beschäftigung und verschwendungssicheren Unterstützung der Nachkommen.

Undt es gibt politruk "gemeinnützige" Stiftungen die von einer kleineren, nicht gemeinnützigen privaten Stiftung kontrolliert werden. Bertelsmann

Wobei ich dem Greenbowlerhat ausreichend Wille zur Differenzierung unterstifte.

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große Teile der Mittelklasse ineffizient allokiert, und das könnte man verbessern
- v, plz.
Ich gebe ja gerne zu, ich bin über den aktuellen Arbeitsmarkt nicht so sehr gut informiert. Aber mein Eindruck ist, daß es vor allem Blähjobs sind, die angeboten werden, oder eben schlechtbezahltes kellnern (im weitesten Sinne).
Die Inflation der Student/inn/en-Anzahl halte ich auch für Quatsch, aber wenn man mit Nach-und-nach-Schulbildung und Selbständigkeit eben nicht auf den grünen Zweig kommen kann, staut sich halt alles an der Uni in der Hoffnung, zumindest einen unbefristen Sachbearbeiterposten zu ergattern.

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Keine Ahnung, was die alle an der Uni wollen.
Dort gibt es zwar einige gefragte und zukunftsträchtige Fachrichtungen.

Goldeneren Boden als die meisten Studiengänge wird jedoch bald ein clever und professionell ausgeübtes Handwerk gewinnen -
wenn die berühmte deutsche Handwerkskunst endgültig in Rente gegangen und die Haustechnik dem wahrlich erschütternden Nachwuchs überlassen sein wird.

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@melursus: etwas wenger verschwurbelt: ich bin nicht generell gegen Stiftungen, und natürlich gibt es viel gemeinnützige, traditionsreiche, wohltätige Stiftungen.

Aber jeder Haffenloher kann heute im Prinzip eine Stiftung haben. Um diese dann Dinge tun zu lassen, für die es eine Stiftung nicht wirklich bräuchte. Ja, Familienstiftungen sind steuerlich nicht so begünstigt wie gemeinnützige. Aber es gibt Vorteile (und Nachteile, wie man bei Aldi Nord grad sieht)

Rein technisch kann eine Stiftung aber nichts, was nicht auch eine GmbH oder eine AG könnte, die kleine AG ist recht kostengünstig und "AG" ist bekanntlich ungleich "börsennotiert". Aber Stiftungen der Art, wie Sie sie sicherlich auch nicht begrüßen, dienen der Verschleierung von Vermögen. Von Liechtenstein gar nicht angefangen.

Daher wäre ich sehr dafür, den Gedanken den man bei den Vereinen bereits hatte, auf neue Stiftungen verschärft anzuwenden: Gemeinnützige Stiftungen ja, nach einem Prüfungsverfahren, "Wirtschaftsstiftungen" regelmäßig nein, Ausnahmen immer möglich.
Und ein Verbot von Ministererlassen!

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Danke.
Kleine AG oder Gmbh zahlen auch nicht alle 30 Jahre Erbschaftssteuer wie es eine Stiftung muss.
Dafür teure Jahrsabschlüsse.
Die Stützen dürften wissen, wie es geht.

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O.T.: Ich kriege mich gerade vor Kichern nicht mehr ein :-).
Angeblich wird Boris Johnson neuer britischer Aussenminister. Und wer das für eine Beförderung oder eine Anerkennung hält, denke vielleicht noch mal ein paar Sekündchen nach.

Jedenfalls wäre mir - sollte das zutreffen - die neue britische Premierministerin auf Anhieb sympathisch. Ich liebe makaberen Humor.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich hatte damit gerechnet, daß er der BREXIT-Verhandler gegenüber der EU wird, nachdem er aus der Kandidatenliste ge-x-t wurde. Ich dachte die halten ihn für diese Aufgabe sozusagen zurück.
Beförderung/Anerkennung: naja - Trostpreis?

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Trostpreis? Bestrafung erster Klasse :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Man kann ein Amt auch ablehnen.

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Ablehnen? Nicht doch. Die Demokraten bei Grünen und SPD kreischen so schön. Sektempfang!
Edit: Haaaa, und Pöbelralle pöbelt! *Feix*, *schmatz*, *feier*.

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Die verstehen englischen Humor nicht :-). Das ist auch kein Wunder - der ist intelligent.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Boris KT xz de Pfeffel Johnson ist nach Herkunft, Vermögen und Bildung eine SdG. Den roten ken in offener Wahl zu bezwingen und als Tory die Metropole zu gewinnen - das ist etwas anderes als auf der Landesliste der SPD Bayern ein Mandat zu erreichen. Frau May geht Risiken ein und erreicht einige Ziele gleichzeitig.
Dem Goat Wankerer kann sie als Regierungschefin gipfelmäßig selbst die Hand reichen. Im schwarzen Handschuh nimmt er sie vielleicht.

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@ThorHa: ich bin halt ein bissel blöd. Darum die (etwas peinliche) Bitte: könnten Sie mir den Witz erklären?
Mir ermangelt es an Kontext, daß ich es verstünde.

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Verehrte colorcraze, nein, als blöd habe ich Sie
nie wahrgenommen. In diesem Fall ist es ganz einfach - Johnson dient nicht nur einer Frau, er muss auch den aussenpolitischen Schaden des BREXIT ausbaden. Und da es bisher keinen Staat auf der Erde gibt, der sich dazu positiv geäussert hätte, wird das ein Spiessrutenlaufen.

Läuft alles wider Erwarten rund, heimst seine Chefin die Lorbeeren ein. Läuft es weniger gut, tja.

Und das Allerschönste - Johnson ist zu eitel, um abzulehnen :-). Ich nehme stark an, seine Chefin hat genau das einkalkuliert.

Gruss,
Thorsten Haupts

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da es bisher keinen Staat auf der Erde gibt, der sich dazu positiv geäussert hätte, wird das ein Spiessrutenlaufen.

Läuft alles wider Erwarten rund, heimst seine Chefin die Lorbeeren ein. Läuft es weniger gut, tja.


Ach so.
Für die Verhandlungen mit der EU wurde aber anscheinend jemand anders benannt als Johnson. Inwiefern er als Außenminister da noch involviert ist bzw. bleibt - zunächst gehört er wohl noch dem EU-Ministerrat an und kann dort alles mit Veto belegen, habe ich gelesen - wird man sehen.
Ich hatte eigentlich fest damit gerechnet, daß er die Umsetzung bzw. Verhandlungen mit der EU übernimmt (und zwar mit der Wucht einer Dampframme). Daß die Dominions etc. wegen BREXIT groß rummeckern, fällt mir schwer zu glauben.
Insofern würde ich ihn als Außenminister eher als in die äußere Umlaufbahn verbannt sehen.
Aber vielleicht nutzt er die auch, um wieder mit Wucht aufs Zentrum zu stürzen.

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Putschversuch im Sultanat? O.

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Schaun wir mal :-).
Das wird ganz einfach: Wenn morgen abend sämtliche Medien, die wichtigsten Behörden und Städte unter Militärkontolle stehen, war es ein Putsch. Sonst eine Operette.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ach was, das löst sich in Luft auf. Ich verstehe beim besten Willen nicht, was es zu putschen gibt bei Frau Merkels einzigem Bundesgrenzschutzbeamten.

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Hm, damit habe ich nicht gerechnet. Aber ist wohl einfach Impulssatz: Brexit *pling*, Türkei *plong*.
Ob sich das durchsetzt, muß man erst sehen.

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Es ist erst Morgen, aber schon vorbei.
Früher war sowas wohl einfacher, als es nur 3 Fernsehsender und 5 Radiostationen gab.

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Also doch Operette.

Nein, auch früher war es nur solange einfacher, wie zumindest eine Mehrheit im Militär und grössere Gruppen der Bevölkerung hinter dem Putsch standen. Sieht im Moment so aus, als hätte nur eine Minderheit selbst im Militär den Putsch versucht. Und das ist auch in Bananenrepubliken auf dieser Erde regelmässig schiefgegangen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ein paar ganz schlaue mutmaßen, es sei womöglich "eine von höchster Ebene inszenierte Show, um die Macht des Staatspräsidenten noch weiter auszubauen." Ein paar tausend Militärs in den Bau gesteckt, ein paar tausend Richter entlassen. Die Operette nähert sich stalinschen Dimensionen.

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fritz, durchaus nicht ausgeschlossen, so
amateur- und operettenhaft, wie das ganze ablief. Dazu auch:

https://de-de.facebook.com/Dr-Lale-Akg%C3%BCn-207066919326902/

Wäre natürlich auch möglich, dass die Planung Millenials aus soziologischen Studiengängen überlassen wurde :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Vom Ergebnis her (fast 3000 Richter geschaßt, Militär weiter geschwächt, Zustimmung der Anhänger deutlich) kann man schon auf die Idee kommen, daß da jemand reingelegt worden ist.
Wenn das stimmt, was die Frau Akgün sagt - daß sie eine SMS von Erdogan bekam, also wohl so ziemlich alle - kratzt man sich schon am Kopf, wie Militärs auf die Idee kommen können, sie könnten sich durchsetzen, ohne die Oberhoheit über die Kommunikationsmittel zu ergreifen.

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Ach, das ist ja nett. Die Vorsitzende des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) verurteilt den Versuch aufs schärfste, die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Ein verbrecherischer Akt usw. (Nachrichtensendung der ARD).
Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, ob es vor zwei Tagen war oder vor zwei Jahren: wie war das mit der de facto Annulierung und Wiederholung der Wahl, als zu viele Stimmen bei einer Oppositionspartei gelandet sind? In einem ordentlichen Staatswesen wie Turkistan gedeiht Demokratie als Unkraut. Ohne Herbizide wird es sich nicht ausgehen.

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Putschversuch in der Türkei !

Gegen diesen Erdowahn, der sogar den Böhmermann..

Bin gespannt auf die Nicht- Verschwörungs- Theorie des Ganzen.

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Pff. Ideologischer Sockenschuss geborderlined und gesund korrupt. Nichts Besonderes.

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"Ideologischer Sockenschuss geborderlined und gesund korrupt"

- gute Beschreibung für vielerlei Putschisten und Profiteure.

Aber warum gerade jetzt und gegen Diesen, in einem Land wie der Türkei,
das doch beinahe in Europa und wer war das überhaupt?

Ohne Verschwörungen ist das wohl schwerlich zu erklären.

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Ja nun, äh, Moment. Ich bezog mich auf den führenden Klempner Erdodings und seine wuselnden Mario-Brothers in der glorreichen Großen Türkischen Volks-Dschamahirija. Sockenschuss! Sympathisch wie Fußpilz, Merkels beste Freunde. Ich glaube, die riecht aus dem Mund. Ob sie dafür was kann? Wahrscheinlich ja.

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Ooooooder „Gibt es zwischen dem Putschversuch und der folgenden Verhaftungswelle einen Zusammenhang? Einiges spricht für die These, dass hohe Offiziere Erdogans Säuberung in Militär und Justiz zuvorkommen wollten.“
Großartige Show, man kommt aus dem Staunen nicht raus. Go Partnerland!

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Ich habe dabei auch mit freundlichem Interesse zur Kenntnis genommen, dass in der Türkei die Regierung das Verfassungsgericht einlochen kann :-). Louis XIV würde das gefallen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Und jetzt zu etwas völlig Anderem:

perfekt57a, Dienstag, 19. Juli 2016, 08:30:
noch so ein möglicher gedankengang zum heute, ließe sich evtl. auch ein treatment für einen abendfüllenden spielfilm zu schreiben -
"das internet müsste heute, der angelsächsichen primitivität geschuldet, so etwas wie einen "welt-ghandi" hervorbringen."


Das ist ein durchaus interessanter Satz.

Originalität wird man ihm kaum absprechen können.

Leider folgen darauf zweihundertvierundsiebzig Weitere,
die mich seit Jahren hier zu der Frage führen,
wie ein Mensch, der offensichtlich so viel gelesen hat,
sich bloß derartig unausdrücken kann.


Vielleicht sollte man das alles humorvoll sehen:

Man stelle sich Old Perfekt beim Einkauf vor, wie er beim Bäcker im pluralis majestatis drei Brötchen und eine Laugenbrezel bestellt.



Was das Löschen/Sperren von Kommentatoren betrifft

- ist ja hier ansonsten selten und davon oft gerecht,
wenn auch manchmal nicht aus für uns durchsichtigen Gründen -

verstehe ich die I- Technik nicht:
Ich dachte, man hätte mittlerweile als arrivierter Blogger
schon direkt auf seiner Tastatur einen "delete his/her/its (bitte eingeben) comments 15 minutes after appearing in my saloon- Button".

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das andere Thema
Jetzt, Juli 2016, scheint mir ein prima geeigneter sympathischer Zeitpunkt erreicht, an dem die Raute ihre Restsynapsen starten und die überkandidelten Reichsministerattrappen und Stasiletten nachdrücklich zurechtweisen müsste. Als letzte Ausfahrt vor der Grenze, über die die FDG nicht mitkommen kann. Für Hosenanzug die Gelegenheit, ein paar einsame Krümel ihres Renommees in ihre spätere Rente hinüberzuretten. Ich kann Stasigebahren riechen, bevor ich es sehe (altes Kriegsleiden). Ich mache mir Sorgen um die BRD, zum ersten mal seit ich lebe mache ich mir Sorgen um die FDG in der BRD. Das ist kein Spaß mehr.

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Erdogan/Gülen
Also so wirklich sehe ich da ja nicht durch.
Von Erdogan wird wohl getönt, er wolle Gülen ausrotten, und dies wird als Entschuldigung dafür genommen, x-tausend Staatsbedienstete zu schassen.
Ja, sicher, sehr türkisch - wie seinerzeit, als der Harem und die Prinzen abgemurkst wurden, um den einen Nachfolger zu küren.
Aber Gülen? Was ist das für ein Typ, was hat der zu sagen, wo der doch wohl im Exil in den USA lebt? Kann der überhaupt Einfluß haben?

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zum ersten mal seit ich lebe mache ich mir Sorgen um die FDG in der BRD
Jöööö.
Jetz erst?

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Danke Fritz,

auch ich bin besorgt und betrübt.

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Durchaus, colorcraze. Das ist in seinem ihm innewohnenden Irrwitz, mit den technischen Möglichkeiten, von neuer Qualität. Wann nach 1970 standen Persönlichkeiten in der Regierung, deren Reden und Wirken derartig offen die Grundwerte der Verfassung aufhenkt, anpisst, sodomiert und medial überzuckern lässt? Im vorauseilenden Gehorsam zensiert (Premiumstandardmedien) oder aktiv zensiert (Twittface).

Wenn ich drüber nachdenke: Im Grunde ergibt sich ein Gutteil meines Entsetzens und die eigentliche Desillusionierung daraus, wie 99% der herangewachsenen journalistischen Klasse es sich ohne journalistisches Ehrgefühl bequem gemacht hat. Von wegen vierte Gewalt. Wird in den Seminaren gelehrt, was damit gemeint ist? Eben auch die Handvoll der Erben Egon Erwin Kischs versagt, und gerade die, die nicht zum akademischen Prekariat gehört. Billige Erklärung: Da sie doch abhängig sind und weiterhin schön leben wollen, nehmen sie den sich ergebenden intellektuell prekären Status in Kauf, mit dem ihr handwerkliches Versagen einhergeht.
Gelegentliche Nachdenklichkeit ob dieser Praxis wie ein paar mal bei Zeit di Lorenzo reißt es nicht raus. Dieser wunderbare, wichtige und edle Berufsstand ist in einem jämmerlichen Zustand. Wenn der Journalismus in Deutschland nicht zu Intellektualität und Ernsthaftigkeit zurückfindet, kann er nach Hause gehen.

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Botschafter der Angst ...
lief eben auf Arte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Botschafter_der_Angst
Der wurde von Frankieboy zurückgezogen,
weil er zu nah an der Realität war.
.
Hätte man vor fünf Jahren einen Polit-Thriller gedreht,
mit der Realhandlung von heute,
hätten alle das Drehbuch für unglaubwürdig erklärt.

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"die Handvoll der Erben Egon Erwin Kischs"
Apropo Kisch: der war beileibe kein Heiliger und sollte nicht immer als Vorbild herhalten. Schon seine erste "Reportage", der Brand der "Schittkauer Mühlen", hat er am Schreibtisch verfasst, ...als Zeugenbericht. Er erfindet die "Fakten" dieses Brandes:

Kisch traf verspätet am Brandort ein. "Irgendwelche Details", fragt er naiverweise einen anderen Reporter. Der zeigt auf die Flammen und sagt: "Es brennt". Kisch geht in die Redaktion zurück und er erfindet mangels Fakten seine erste Reportage, wo sich unter anderem zerlumpte Obdachlose mit gierigen Gesichtern um die Flammen drängen, es entsteht eine "Elendenkirchweih im Feuerschein". Auf diese Art verlegt Kisch Dantes Inferno und die Angst vor dem sozialen Aufstand mitten hinein ins brave Prager Lesepublikum. Den Bürger gruselt's und Kisch heimst am nächsten Tag alles Lob für die beste Reportage ein, weil er etwas sah, was - begreiflicherweise - niemand anderes sah. (nach Jarchow: "Als es noch Reporter gab": Er konnte nicht nur schreiben, er konnte auch Geschichten erfinden)

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@kdm: das, und Pulitzer soll wohl seinerzeit in seinen Anfangsjahren kräftig den amerikanisch-spanischen Krieg angeheizt haben. Also gelten die Verklärungen halt sehr wohl auch den Geschichtenerfindern...

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@_fritz: Mich hat vor Jahren weit mehr erschreckt, daß im australischen Lonely Planet für D als Verkehrssprache Türkisch angegeben war, "damit kommt man überall rum".

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@kdm
Na als übernatürliches Vorbild war das auch nicht gemeint.
Wer das halbe Dutzend attraktiver Rolemodels für spätgeborene Tintenkleckser vollmachen wollte, käme ebensowenig an Julius Streicher, noch an Courths-Mahler, noch an Augstein vorbei, wie er in seinem Grab in Hamburg wie Drehspieß rotiert. Die jungen Menschen unter 80 im Business sollen halt ihre hohle Rübe anstrengen, wessen Berufsethos sie nacheifern möchten.

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@colorcraze
Das scheinen mir fischelante Burschen zu sein da am dicken Popo der Welt!
("fischelant", im Dialekt=vigilant, pfiffig)

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@Fritz_: Dank meiner mehrjährigen Anwesenheit bei d.e.s.d. im Usenet vor Jahrzehnten kenne ich tatsächlich das Wort "fischelant". -
Ja, die Aussies (sprich: Ossis) können halt schön von außen beobachten. Würde mich interessieren, ob sie für London inzwischen Urdu als Umgangssprache gelistet haben.

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Gebärdensprache in näherer Zukunft
bei so vielen Analphabeten
aus den unterschiedlichsten "Kulturkreisen"

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Wow, blitzgescheite Fundgrube, die historische Liste aus dem d.e.s.d.-Forum. Wirkt noch nicht so verkorkst wie Wikipedia es wurde.
»Soll man auf eine verneinte Frage, auf deren nichtverneinte Form man mit Nein antworten würde, nicht mit Ja antworten?« — »Doch.«

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HÄ?

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Da ging's um das weiter oben erwähnte Usenet-Forum d.e.s.d., was für de.etc.sprache.deutsch stand. Völliges Neuland für mich.

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@fritz_: gell, das ist hübsch. Es ging dort oft um Subtiles, Rechtschreibung, auch mal Dialekte. Einige der Schreiber von damals sind heute noch dort aktiv, was der Gruppe, glaube ich, sehr bekommt. Leider haben einige der "ganz Alten", die auch zu Etymologie und Rechtschreibungen und Schriften der letzten 200 Jahre was gesagt haben, schon vor einiger Zeit aufgehört.

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Ich bin ja dankbar ...
dass es ab und zu noch die alten lieb gewonnenen Leute
von diesem alternativen weißen Salon gibt.
Wird nur immer seltener.
Z.B. geht Filou sehr wahrscheinlich nie wieder nach Canossa.

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Und das ist ein echter Verlust :-(.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"Usenet-Forum d.e.s.d."
Huch? War und ist mir leider völlig unbekannt. Es gibt heute einige Websites zur deutschen Sprache, sind die alle so schlecht?
Was ist hiermit: www.belleslettres.eu/ (?)

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Ja, den DON auch auf Youtube, Will, Maischberger
den Filou vermisse ich auch
doch der Don ist ok. Seine Haltung zu Twitterfollowern nehme ich ihm ab. Er ist auf das einzelne Medium überhaubt nicht angewiesen.

Ob sein FAZ Account bei TWTR stabiler ist als der Breitbartaccount eines Milo Yiannopoulos mit zuletzt 333000 Followern? Stars und Sternchen haben Millonen Follower. Milo hat jetzt themiloshow. Irgendwann wird Jack Dorsey Twtr auch wieder abgeben.
Falls DA bis dahin gebannt wird, so hoffe ich entweder auf "I did it my way" oder "Shot down in flames
Shot down in flames
Ain't it a shame
To be shot down in flames

Singles bar, eye on a honey (alternativ bike, canvas)
Hanging out everywhere
She might be straight
She might want my money
I really don't care, no
Said, Baby, you're driving me crazy
Layed it out on the line
When a guy with a chip on his shoulder said
Toss off buddy she's mine, oh"

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Ist diese Gereiztheit nicht das Markenzeichen
des Don? Wenn ich seine älteren Texte zur DotCom Blase so Revue passieren lasse? Und auch auf die Gefahr der Widerholung - nach widerholten Versuchen von Berufsverboten wäre mein Motto ohnehin "Rache ist Blutwurst".

Gruss,
Thorsten Haupts

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@22. Juli 2016, 11:11
"Mit Minderheiten". Sie reden einen schönen großen Haufen Scheiße, Sie beleidigte lebersaege. Dabei belasse ich es jetzt.

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Entschuldigung an die Damen für das Wort Haufen.

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@kdm: Naja, ich schwöre auf das Original. Es war immerhin die einzige mir bekannte Usenet-Gruppe, die jahrelang Trollereien abwehren konnte (durch unabgesprochenes eisiges Schweigen) und ihren Guten Ton beibehielt. Das ist eine nicht zu unterschätzende Leistung in einer Nullmoderierten Umgebung, ja, geradezu eine Singularität.

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Ne Usenet-Gruppe OHNE Trolle? Wow.
Kenne ich aus dspm, dsg und dasv nun so gar nicht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@ThorHa: daß Sie sich dspm angetan haben, spricht dafür, daß Sie aus dem härteren Holz geschnitzt sind - jedesmal, wenn ich das aufgeklappt hatte, hab ich es schnell wieder zugeklappt, diese Kakophonie der Aggressivität und der Krakeel dort waren mir widerwärtig. Daß Sie das ausgehalten haben, nötigt mir eine gewisse gruselnde Bewunderung ab. -

In desd gab es schon Trolle, aber die wurden immer sehr schnell "rausgefroren". Es gab einen unausgesprochenen Konsens bei den (vielen! häufig schreibenden! lange mitschreibenden! - das sind wichtige Kriterien) Teilnehmern, sich nicht auf trollige Nebengleise verschieben zu lassen.

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Nö, ich persönlich hatte eigentlich sehr wenig auszuhalten - wie immer bei Menschen werden die nach aussen hart Austeilenden von den Pöblern eher gemieden. Ansonsten war es eine hervorragende Feldstudie re "Mensch und digitale Netzwerke" und damit einer der Gründe, warum ich keinen facebook- oder twitter account habe :-).

Gebe aber unumwunden zu, dass es eine einmalige Gelegenheit war, Aggressionen an den richtigen Subjekten abzubauen, ohne hinterher ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Punchingballersatz - bin unsportlich.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Punchingballersatz
Hm, mit der Einstellung kann man es vermutlich aushalten. Man muß schon ein bißchen Lust auf (verbale) Kloppe haben, wenn man sich das antut.
Bin ich wohl meist zu sehr Mädchen, um so drauf zu sein.
Obwohl, ich hatte auch mal eine Phase, als ich in einem Projekt eine Anwendung programmiert habe, da wünschte ich mir sehr oft einen echten Punchingball zum verkloppen, weil mich wieder was ärgerte, was nicht ging, und es war mir immer so peinlich, wenn ich dann in der Raucherecke im ersten Moment giftig war, weil ich so schnell nicht auf "die hier Anwesenden sind unschuldig!" umschalten konnte.

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colorcraze, damit haben Sie sehr schön das Motto eines Großteils aller Blogkommentare beschrieben:
(Grüne Saloons natürlich ausgenommen)
...weil mich wieder was ärgerte, was nicht ging, (..) und ich dann in der Raucherecke im ersten Moment giftig war, weil ich so schnell nicht auf "die hier Anwesenden sind unschuldig!" umschalten konnte.


@thorha, "Punchingballersatz" erklärt dann auch ganz gut Ihren Konflikt mit hm555.

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Äh, nein. Ich wollte hier - und habe das auch über Monate demonstriert - friedlich bleiben. Ich konnte das nicht durchhalten und betrachte das als persönliche Niederlage.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ihr erster Satz ruft natürlich meinen Widerspruch hervor;
jedoch für Ihren zweiten Satz zolle ich Ihnen Respekt.

-

Nun, wir haben Wichtigeres zu tun:

Ein paar tausend Leute im Land (konservative Schätzung),
deren vordringliches Ziel (neben Geld und Sex, das ist ja klar)
es ist,
diese unsere Gesellschaftsordnung
so empfindlich wie möglich zu treffen und zu zerstören.
Terror funktioniert.

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... comment
 
Folge 317
"Mehrere psychisch labile Einzeltäter, darunter Mitglieder der Church of England und tschechische Liberaldemokraten."
Fuck noch eins.

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Attentat München
Ich las gerade, in München habe es ein Attentat gegeben - Schießerei mit 10 ? Verletzten, Täter auf der Flucht. Ort: Olympiazentrum-EKZ. U-Bahn Verkehr sei eingestellt.

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Yep, es kommen jetzt schrittweise die Terroranschläge, die Zuwanderungsskeptiker, äh sorry, Nazis als Folge der Massenzuwanderung 2015 für unausweichlich hielten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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http://live.augsburger-allgemeine.de/Event/Schusse_in_Einkaufszentrum_in_Munchen
Da wird die ganze Polizei zusammengezogen. Erscheint mir nicht so sonderlich klug.
Massierung ja, vor allem bei den laufenden Großveranstaltungen, aber wenn alle Katzen auf einem Haufen sind, ist die Maus längst durchgeschlüpft.
Dringend wäre eine Veröffentlichung von Fahndungsbildern. Die wurden ja anscheinend gefilmt. Nur, aus dem langen Wust die Bilder rauszupopeln dauert natürlich.

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Welch eine Tragödie.
Wie Sie sicherlich auch, habe ich mir weitere Quellen angetan. England, Russland, Spanien, Japan, Uruguay, was Sie wollen. Wenn Sie bei aller Contenance Detailfotos sehen wollen, soweit sie vorliegen, fangen Sie bei den englischen Boulevardzeitungen an.

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Ja, und Twittface natürlich (nur ne Feststellung). Ist z.T. die Primärquelle für TV-Sender bei einigen Videos und Fotos.
Einfach der dicken roten Pfütze auf dem Fußboden folgen.

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Nope.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Feel free to prefer not to.

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Splatter ist uninteressant.
NZZ weiß z.Zt. auch nicht groß mehr als ich, bevor ich in den Biergarten ging.
*tschulligung, aber ist das nicht ein bißchen viel Bohei um gerade mal 3 Hanseln? Munition wird denen ja auch mal ausgehen.
Warum bezieht man nicht die Leute in die Fahndung ein?
Man muß die Schießwütigen doch erst mal finden.
Dazu wäre es sinnvoll, ein Callcenter zu haben, wo die Leute anrufen können, wenn sie meinen, jemand gesehen zu haben (nachdem die Fahndungsfotos raus sind), und die Callcenterleute markieren das dann mit Uhrzeit auf Google Maps. Bräuchte es noch eine Zeitleiste, um Beobachtungen nach Uhrzeit anzusehen. So könnte man evt. eingrenzen, wo die sind.
"Übernachtungszüge für Pendler" - weia.
Wäre es nicht gescheiter, pro Zug 2 Bewaffnete mitzugeben, und flächendeckend eine Notfallnummer zu verbreiten?

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Ansonsten, ThorHa, hatten Sie ja vor geraumer Zeit hier ja schon deutlich gesagt, was Sache ist: wenn der Staat sich aufgibt, sind die Bürger auf sich gestellt.

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@colorcraze 22. Juli 2016, 23:55
"Warum bezieht man nicht die Leute in die Fahndung ein? Man muß die Schießwütigen doch erst mal finden.
Dazu wäre es sinnvoll, ein Callcenter zu haben, wo die Leute anrufen können"


Standard. Oder habe ich die Ironie nicht verstanden? Wenn man die Kommummummmunikation über die asozialen Medien mit bedenkt ("hier twittert ihre Polizei München") gibt es tausende sekundenschnelle Kontakte zwischen Zeugen, Schwätzern und Bullenschweinen. "Wieso kann der Angreifer nicht unfähig geschossen werden, sich zu erschießen???? Jetzt hat ihn die Unmenschlichkeit der Hauptstadt der Bewegung umgebracht. Fragen!"
Gab's auch Weißbier im Biergarten? Das wär jetzt was.

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Statistik: katholischer Deutsch-Iraner aus München, 18 Jahre, „keine Langwaffe“, polizeilich vorher nicht bekannt; rief angeblich Ho-Ho-Ho-Chi-Min, Friede den Hütten, bevor er die Grünen glücklich zu machen anfing;

mäßiger Durchschnitt: 9+1 Tote; 21 Verletzte eingeliefert; 16 noch lebendig im Krankenhaus; davon 3 Schwerverletzte. In Berlin fiel ein Sack Reis um.

Der ARD-Sender tagesschau24(!1!) ist ziemlich der einzige Nachrichtensender der Welt, der live die Pressekonferenz der Münchner Polizei nicht zeigt. The news is, morgen droht neues Unheil: „De Maiziere reist nach München“.
Gehen Sie weiter, hier gibts nichts zu sehen. Passt schön auf euch auf, Freunde der Nacht.

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@_fritz: Bezüglich Standards bin ich mir bei der heutigen Desorganisation nicht so sicher. - Wenn NZZ berichtet, reicht mir NZZ, gar so breitgestreut wie Sie hab ich mir die Berichte nicht angeschaut. - Wenn nochmal wer "Tragödie" sagt, werd ich giftig. (Vermutlich müssen dM und die Münchner Polizei noch brainstormen, welches Wort sie verwenden) - Weißbier gibts in dem Biergarten auch, aber ich hielt mich an Berliner Pilsner. Er war recht voll.

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Der Don entdeckt (oder enthüllt) gerade, dass in Gefahrensituationen Vertrautheit mit Gewalt hilft, Ruhe zu bewahren. Und dass alle anderen durch Adrenalin durch solche Situationen durch getrieben werden.

Weiss nicht, ob ich grad weinen oder lachen soll. Unsere Väter und Mütter (von meinem Alter ausgehend) wussten das noch alle.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@Colorcraze: Ja. Dass wir zu wenig Polizei auf der
Strasse haben, weiss ich seit Jahrzehnten. Das war vielleicht tolerabel, solange wir als Gesellschaft immer älter und dadurch automatisch gewaltaverser wurden. Das hat sich verändert und rächt sich deshalb jetzt.

Denn hinzu kommt, dass die Polizei im Durchschnitt immer später (also auf höheren Eskalationsstufen) und zögerlicher eingreift. Der Grund ist ganz einfach - Journalisten werden Polizei immer öffentlich verdammen, wenn sie aus deren Sicht zu hart zuschlägt. Dass sie zu spät und zu zögerlich eingreift, kommt dagegen praktisch niemals in die Medien, obwohl der gesellschaftliche Preis dafür langfristig höher ist: Starke Vetrauensverluste von Otto Normalverbraucher in die Sicherheitskräfte und damit den Staat.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Genau die Polizei schiesst zu spät!
@colorcraze
„Wäre es nicht gescheiter, pro Zug 2 Bewaffnete mitzugeben, und flächendeckend eine Notfallnummer zu verbreiten?”

Was wir haben, colorcraze, ist Terrorismus Bekämpfung auf dem Merkel/Obama Level, also dann, wenn die Leute bereits tot sind.
Oder meinten Sie zwei Bewaffnete pro Abteil?
Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber für mich bedeutet Terrorbekämpfung die Verhinderung (=Ursachenbekämpfung), nicht das Massakrieren der Täter.

Da haben sie ja natürlich Recht: „Wenn nochmal wer "Tragödie" sagt, werd ich giftig.“
Naja, das ist es halt, was die Leute lesen wollen, ob Fussball oder Massenmord, alles will auf demselben Level konsumiert sein

@Fritz
„Wenn man die Kommummummmunikation über die asozialen Medien mit bedenkt….“
Wenn sie recherchieren war das Netz der dafür zuständigen App zusammengebrochen, da ja auch der 12.000ste Besucher der OEZ meinte melden zu müssen: „Hier wird geschossen!“, und ihre dümmlichen Kommentare „bevor er die Grünen glücklich zu machen anfing;“ können sie sich sparen, zumal sie offenbar nicht geringste Ahnung davon haben was da los war.
Es waren Schwätzer wie sie, die die Netze verstopften, weil sie meinten was sie zu sagen hätten sei ganz, ganz wichtig!
Trainingseinheiten für künftigen Denunzianten!

@THorha
„Der Don entdeckt (oder enthüllt) gerade, dass in Gefahrensituationen Vertrautheit mit Gewalt hilft, Ruhe zu bewahren.”
Da sind die Fachleute anderer Meinung.
Das Wichtigste in so einer Situation: Renn weg so schnell du kannst! Keiner wird auf ein sich schnell bewegendes Ziel schiessen, wenn Zusammengekauerte in jeder Ecke ein wunderbares Ziel abgeben. NICHT versuchen sich zu verstecken! Das wäre reines Glücksspiel!

Und, ThorHa, es wäre die Aufgabe der Regierung für den Schutz ihrer Bevölkerung zu sorgen indem sie in anderen Ländern keine Massenmorde begeht, die solche Leute erst motivieren, oder, wie Merkel es in diesem Fall getan hat, die verbrecherische türkische Regierung als gleichberechtigten Partner zu behandeln, diesen mit ein paar Milliarden bezahlen, damit er mithilft die Konsequenzen der von der Merkel Regierung gemachten Fehler in Grenzen zu halten!

In Afghanistan zu bomben musste sich ganz generell früher oder später rächen, also fasst euch an die eigene Nase! Immer dieses heuchlerische mit dem Finger auf die anderen zeigen! „Warum könnt ihr nicht in euren Ländern bleiben und still vor euch hin krepieren, früher habt ihr euch doch auch nicht gewehrt? Was ist nur aus den guten alten Zeiten geworden! Wir hatten alles doch nur gut gemeint!“

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@tdv: Geht´s Ihnen heute eigentlich gut?
Jedenfalls lesen und argumentieren Sie flüchtig und unkonzentriert. Welchen Zusammenhang hat Ihr wirrer Satz über "schnell weglaufen" mit meiner Satz über kühle Köpfe in Gefahrensituationen?

Und in welchem Zusammenhang genau stehen deutsche Bomben mit dem Amoklauf eines Deutsch-Iraners in München? Wenn man mal davon absieht, dass es "deutsche Bomben" in Afghanistan a) nicht gibt (mangels Bombern) und b) deutsche Waffen sich gegen eine Spielart religiöser Irrer richteten, die grosse Teile der afghanischen Zivilbevölkerung als Geiseln für ihr "Zurück in die Steinzeit" Programm nimmt, sofern man sie nicht gleich köpft, selbstmordbombt oder sonstwie tötet oder verstümmelt.

Ich bin auch kein grosser Fan des Afghanistan-Einsatzes, aber das ganz sicher nicht wegen des minimalen Waffeneinsatzes der grün bemalten Brunnenbauer aka Bundeswehr.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Hm, was mir als Fernstehender (ich habe das ja nur über Internet mitbekommen) und U-Bahn-Gewohnter halt auffiel, war die hohe Eskalation gleich auf die ganze Stadt und scheints noch darüber hinaus (Tschechien soll die Grenzen zugemacht haben, in NRW wurde angeblich ebenfalls Polizeialarm gegeben).
Ich bin erleichtert, daß es "nur" ein erweiterter Selbstmord und nicht eine verteilte Gruppenattacke war wie in Paris, die Münchner Polizei bestimmt auch; allerdings hinterläßt das ein schales Gefühl von Narrengang - für das nächste Mal wird man wohl eher versuchen, eine Eskalationsstufe drunter einzuziehen.

Vor paar Wochen flog bei mir in der Nähe (1 km Entfernung, höchstens) ein Auto in die Luft, da dachte man auch erst an Terroranschlag, es war dann aber wohl eine "Privatauseinandersetzung wegen Wettschulden" oder sowas dergleichen. U-Bahn darunter verkehrte auch erstmal ein Stück weit nicht, es gab erstmal Schienenersatzverkehr, was bei dieser Hauptstrecke ziemlich bitter ist, aber angesichts der direkt unter der Straße verlaufenden Tunnel (1 m Abdeckung oder so, 2 sinds jedenfalls nicht) verständlich.

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@TDV: wegrennen - ich weiß nicht, so lahm und wenig ausdauernd wie ich rennen kann (meine übliche Gehweise ist schreitend), würde ich jederzeit eher versuchen, mich um eine Ecke unsichtbar zu machen.
Ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber mir fällt jemand, der rennt (sich schnell bewegt) viel mehr auf.
Das sind so meine Erfahrungswerte vom, ähem, Schwarzfahren und Kontrollen entwischen.
Wie es sich mit Schießenden verhält, weiß ich nicht - sind Sie mal einer Schießerei entkommen?

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Chaos in München
Um 17:52 ging der erste Notruf bei der Polizei ein, um 18:35 meldete diese sich (nach ca. 45 Minuten) vom Tatort. "Vorher" oder auch "frühzeitig" kam es laut Berichten aus unterschiedliche Quellen zu einer Schießerei zwischen einer Zivilstreife und dem Amokläufer. Der Täter wurde nicht getroffen und entkam. Die später gefundene Leiche wurde deshalb auf weitere Schußverletzungen untersucht.

Befremdlich mutet auch das Video an, daß der Täter mit der Waffe in der Hand Muße hatte, Diskussionen mit Anwohnern zu führen.

In den zahlreichen "besonnenen" Statements der Polizei wurde bis ca. 20:30 nur erklärt, daß man nichts wisse.

Dafür tobten die "Sozialen Medien" und heizten die Panik an, die schließlich die ganze Millionenstadt erfaßte. Ich habe die Berichterstattung über die Vorfälle in Belgien und Frankreich anders in Erinnerung.

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@Dr. TDV Kimble
You’re welcome. Fürs Konzept leiser (und gar nicht so leiser) Ironie sind Sie Analphabet, das wissen Sie? Trösten Sie sich: Phantasieschlüsse sind menschlich, überall, wo man functional illiterate ist. Für mein Empfinden gehört leise Ironie zum unausgesprochenen Grundton dieser kleinen Plattform hier. So funktioniert sie am besten.

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Hahaha, colorcraze, 23. Juli 2016, 09:02.
Die "Tragödie" ("quelle tragédie!") bei 22. Juli 2016, 22:03, ist in der Tat nachträglich davor gesetzt. Gut gesehen.

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@fritz_: Sie haben schon wieder "Tragödie" gesagt!
Sie sind ab jetzt ein Kandidat für Terrortainment-Bingo.

@schrotsäge: aha. Es wurde also wohl dank Internet und Verkehrsbetrieben zum Stadtereignis.

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@THorHa
"grünbemalte Brunnenbauer" ????

Schauen sie mal ins Internet, da kann man vieles lernen. Z.B. dass die Deutschen wenn sie einen Grund fanden, ihre amerikanischen Freunde mit ihren Bombern und Raketen anforderten/anfordern.
Ein gewisser Oberst Klein, ist der ihnen wirklich so gar kein Begriff?
Der hat das mal getan und dabei 142 afghanische Zivilisten ermordert. Ist danach mit der Beförderung zum General bestraft worden.

Was Bomben und Schiessereien betrifft, in der Tat: kühlen Kopf bewahren und so schnell wie möglich davon laufen. Was an dem Satz verstehen sie denn nicht:
"Keiner wird auf ein sich schnell bewegendes Ziel schiessen, wenn Zusammengekauerte in jeder Ecke ein wunderbares Ziel abgeben."

Ich kann ihnen nicht abnehmen, dass sie da noch nichts von gehört haben.

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Also schön - die nachträglich festgestellte Fehlentscheidung eines deutschen Offiziers auf dem Schlachtfeld in Afghanistan ist also ein ausreichender Grund für einen Deutsch-Iraner, wahllos Menschen umzubringen? Der eine hielt die Zivilisten aufgrund der Fehlinformation eines Einheimischen übrigens fälschlich für bewaffnete Krieger, der andere hielt die Zivilisten für Zivilisten.

Lassen Sie uns bitte nicht über kühlen Kopf versus weglaufen streiten - ich meinte den kühlen Kopf in einem weit umfassenderen Sinn und sogar eher nicht für die direkt Betroffenen. Die werden von Adrenalin und Panik beherrscht, weil es wirklich konkret um deren Leben geht. Soldaten muss man genau das abtrainieren und selbst damit dauert es mehrere Gefechtsberührungen, bevor diese Reaktion zuverlässig unterdrückt werden kann.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@colorcraze
"Wie es sich mit Schießenden verhält, weiß ich nicht - sind Sie mal einer Schießerei entkommen?"

Nein, aber ich hatte halt Glück.... Als man noch nicht durch Burma reisen konte, bin ich (Jan72??) von Bkk nach Calcutta geflogen und beim Aussteigen begann das Maschinengewehr oben auf dem Flughafengebäude zu rattern. Ost-Pakistan war dann kurze Zeit später zu Bangla Desh geworden, da war ich aber schon in Kathmandu, da gabs Hotel Zimmer für eine Rupie... unfassbar für heute!
Beim zweiten Mal wars weniger nett, wenn auch ohne Kugeln. Wir hatten Autos nach Teheran überführt und kamen am 11.Dez 78 an und mussten auf unsere Pässe warten, und bis zur Weiterfahrt 14 Tage nach Pakistan/Afghanistan in einem kleinen Hotel Zimmer versteckt verbringen, während auf der Strasse iranische "Gläubige" sich zu tausenden in den Massendemos draussen wegen der Rückkehr des Ayatollahs sich den Rücken blutig peitschten. Kein beruhigender Anblick...

Sie haben also Recht: Man sollte darauf achten, wenn man schon in eine Schiesserei gerät, dass man es bei sich zu Hause tut, wenn man weiss wo man hinlaufen sollte.... ;-)

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Bin einmal ausgeraubt worden (Barcelona), einmal überfallen (Agadir), einmal ganz knapp fast beides (Melilla) und in Sri Lanka hat der Ranga auf einmal mit ner Wumme rumgefuchelt, aber wir waren damals zu stoned, um zu erkennen, ob das eine Gefahr war oder er nur seine Geschichte unterstreichen wollte.

Jede einzelne dieser Episoden trägt den Titel:
Selber schuld - nich uffjepasst. Einfach nich gewohnt von zuhause, sowas.


Wir werden uns an private Sicherungsniveaus von Ländern wie Spanien gewöhnen, ein Land, in dem es kaum unvergitterte Erdgeschoßfenster gibt, die allermeisten Wohnungseingangsüren mit Sicherungsketten ausgestattet sind und man weiß, daß man besser nicht um diese Uhrzeit dort lang geht.

Bisher haben wir hier flache Zäune zwischen den Grundstücken-

in der Mehrheit der Länder dieser Erde liegen Glasscherben oder Stacheldraht oben auf den hohen Mauern.

Die Großstädte, bzw. Ballungszentren dieses Planeten werden sich phänomenologisch angleichen.

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@TDV: Sie waren also so ein "Traveller", wie man das in den 70ern und 80ern noch nannte?

Was das Gefühl für Sicherheit (nicht: das Sicherheitsgefühl) auf Reisen angeht, das war bei mir eigentlich von Anfang an recht ausgeprägt; Hütchenspieler stufte ich beim ersten Sehen als "Auflauf mit Beschiß und Taschendiebstahl" ein, und die Straße in Kansas City, auf der in der Woche zuvor mehrere erschossen worden waren (das erfuhr ich erst hinterher), war mir nach 200 m irgendwie mulmig. Das setzte sich Jahre später in Barcelona fort, wo ich meine beiden Reisebekanntschaften - das waren so schwäbische Springinsfelds - zur stracken Umkehr aus Gäßchen bewegte, in der wir mit unseren Rucksäcken zur Beute von Kinderdiebesbanden zu werden drohten. Die merkten das nicht. Viele Jahre später in Bulgarien, die Reiseleiterin hatte extra gesagt, Rucksack nicht umhängen, die schleichen sich von hinten an, und mehrere Frauen hörten nicht auf sie. Ich ging hinter ihnen, und erlebte geradezu lehrbuchmäßig, wie sich 2 rucksackgreifenwollende Mädchen anschlichen. Nachdem sie zum zweiten Mal nach dem Reißverschluß gegriffen hatten, brüllte ich herum, wodurch man sie ohne Schaden verjagen konnte.
Ich hatte eigentlich hauptsächlich mit solchen Taschendiebstählen zu tun (mir ist auch 2mal der Geldbeutel geklaut worden, einmal beim Trampen - da war der Zoll ursächlich, weil der mich vor aller Augen zum Auskramen meines Geldes zwang -, ein anders Mal, als ich zuhause mit dem Bus fuhr und meinen Geldbeutel in der Handtasche hatte, das war mit so einem gestellten Tumult.

In der Kneipe um die Ecke gab es sogar mal einen Raub mit Geiselnahme; die Kneipe ist nicht mehr, und die Bedienung, die mehrere Stunden gefesselt war, brauchte Jahre, um sich davon zu erholen.

Aber Schießereien habe ich noch keine erlebt.

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Ich habe mal auf einer Party in den Lauf einer .357er Magnum geguckt, mit der ein besoffener Rockerboss unter meiner Nase rumfuchtelte, und beim Bund auf Wache im Raketenlager hatte einer der Kameraden mit völligem Schichtkoller sein G 3 auf mich (in meiner Eigenschaft als temporärer Wachvorgesetzter) angelegt und entsichert.

Ich könnte im Nachhinein nicht mehr sagen, ob ich die Filmszene aus "Full Metal Jacket" damals schon kannte, in der Gefreiter Paula nächtens den Drill-Sergeant erschießt, aber angefühlt hat es sich jedenfalls wie in einem schlechten Film, und ich habe ziemlich geschwitzt beim Versuch, den Kameraden mit Zureden wieder auf den Boden zurückzuholen.

Bei der Geschichte mit dem Rocker war ich selber zu angetütert, um richtig Angst zu haben, das ist mir erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung aufgestoßen, dass das auch hätte ins Auge gehen können.

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@mark793: da ist es Ihnen also gelungen, die richtigen Worte zu finden - ob mit Angst oder ohne. Funktioniert aber schätzungsweise nur, wenn man einen Punkt findet, der den Fuchtlern emotional wichtig ist, so daß sie es sich anders überlegen, oder?
Wenn man keine gemeinsame Sprache hat, wird das schonmal sehr erschwert.

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Auch ein Erlebnis, bei dem ich erst hinterher aufwachte und erst dann der Horror kam. Auch ohne Schießprügel.
In Bologna, am nächsten Vormittag nach einem vorabendlichen Konzert, hatte ich unserer Gage dabei, weil ich das viele Geld nicht im Hotelzimmer lassen wollte. Einige tausend DM.
Bologna war schön, was Wetter war schön, das Konzert gestern war erfolgreich... Der Gehweg unter den Arkaden war schattig und normal voll.
Da rempelte mich - aus Versehen (dachte ich) - eine ärmlich bunt gekleidete ältere Frau an (Zingara)... Automatisch griff ich fest an meine Brusttasche des Sakkos und sah zu, dass ich hurtig von der Frau wegkam.
Erst da merkte ich (weil sie nicht sofort entschuldigend zurückgewichen war wie bei 'ner normalen kleinen Rempelei): die wollte an meine Brieftasche, an die Tasche wo Männer mit Anzug oder Sakko sie meist haben: innen links. Natürlich wusste sie nix von dem zu erwarteten Riesenfischfang (das wäre ein Fest!)
.
Mein sofortiger Reflex hat mich gerettet. Ich hatte mehr Glück als Verstand.

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@kdm: Ja, der Rempeltrick. Der wird einem erst klar, nachdem man ihn mal erlebt hat.

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@colorcraze: Das ist richtig. Aus Situationen, in denen eine verbale Verständigung möglich ist, bin ich in aller Regel irgendwie gut rausgekommen, manchmal war Sprache auch meine Waffe.

Oft genug war es aber auch so, dass mich mein Instinkt, ein Riecher für bevorstehende dicke Luft, rechtzeitig umdirigiert hat, so dass ich Schauplätze, an denen es kurze Zeit später richtig rundging, gemieden oder vorzeitig verlassen habe, ohne in dem Moment genau zu wissen, warum. Hinterher erfuhr ich dann, da hatte es eine Massenschlägerei gegeben, dort einen bewaffneten Raubüberfall oder auch eine große Drogenrazzia...

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Instinkt ist die Summe aller gemachten Erfahrungen, mark. Ich stelle fest, ich bin hier von Leuten umgeben, die sich nicht wegen hundert beleidigender tweets eine posttraumatische Belastungsstörung attestieren. Gut :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich nehme außerdem mit, stoned oder bsuffa zu sein ist in kritischen Situationen auch hilfreich. Hmmm.

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ein Riecher für bevorstehende dicke Luft
das ist schön ausgedrückt. Genau das meinte ich mit meinem "Gefühl für Sicherheit, im Unterschied zum 'Sicherheitsgefühl'". Bei Ihnen scheint das gut ausgeprägt zu sein, wenn Sie dadurch sogar Massenschlägereien entgangen sind.

@thorHa: Instinkt, weiß nicht. Es ist auch eine Trainingssache. Ein - sehr verträglicher, und öfters feiernd unterwegs seiender - Arbeitskollege erzählte mir mal, er hätte eine Weile Wing-Tsun gemacht. Dadurch habe sich seine Aufmerksamkeit für mögliche Bedrohungssituationen durch Nähe dann sehr verschärft, sagte er. Er hätte es aufgeben müssen, weil er schließlich nicht mehr U-Bahn fahren konnte, ohne ständig angespannt zu sein - denn Rempler in der U-Bahn sind oft durch absichtslose Trampligkeit - vor allem wenn es voll ist - verursacht, sehr selten durch Angriffsverhalten.
Er erzählte auch, im Urlaub in Spanien habe ihn mal in einer Sackgasse mit Kneipe eine Gruppe von Jugendlichen umringt und ausrauben wollen. Er habe überlegt, was tun, und dann einen Holzstuhl gegriffen und zerhauen und sei damit auf einen los, während der zweite schon nach ihm griff. Daraufhin seien sie geflüchtet.
Sich gegen eine Gruppe zu wehren ist sehr schwer (das gerade geschilderte Beispiel ist das einzige mir bekannte, wo das klappte), und ständig auf Alarm sein in der Öffentlichkeit ist wie geschildert kontraproduktiv. Das macht die Schwierigkeit aus, mit solchen Situationen umzugehen.

@greenbowlerhat: manchmal, weil es einem den Schreck erspart. Und wenn man noch laberfreudig ist und das Gegenüber die Sprache versteht. Unter Umständen wird man aber erst recht zum Opfer, weil man zu langsam ist.

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Liebe colorcraze, sich gegen eine Gruppe (nicht professioneller) Halbstarker zu wehren, ist meistens einfacher, als man glaubt:

Den Anführer identifizieren, den Übergang von der verbalen zur körperlichen Aggression selbst initiieren und den Anführer ausschalten. Danach flüchtet die Gruppe.

Klappt nur bei erfahrenen Strassenbanden in finsteren Grosstatdvierteln nicht. Aber ich meine, in Deutschland gebe es solche Strassengangs mit gefestigter, jahrelanger Kleinkriminalitätsstruktur nur in Berlin, Frankfurt und Hamburg?

Gruss,
Thorsten Haupts

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@greenbowlerhat: In prinzipiell pazifistischen, gewaltaversen Gesellschaften wie Deutschland ja. Es verhindert, dass man sich vorzeitig in die Opferrolle begibt. Nach einschlägigen wissenschaftlichen Studien suchen sich die meisten Kriominellen nämlich schon sehr sorgfältig aus, auf wen sie losgehen. Es gibt aus kriminalsoziologischer Sicht wohl gemeiner Weise tatsächlich den geborenen/gemachten Opfertyp.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorHa: eben das war die Methode, die mein Arbeitskollege mit Erfolg angewandt hatte.
Aber man muß halt auch mit Abgebrühteren rechnen.
Und das Umschalten von Landschaft genießen auf Draufhauen geht oft weniger schnell als der Griff derer nach Handtasche und Portemonnaie.

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Bingo? Ich ergänze Religion des Friedens.

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Und unbedingt: Rechtspopulist.

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In den allermeisten Großstädten weltweit leben zig, hunderte, bzw. tausende von Leuten, deren Broterwerb Betrügereien, Bettelei, Überfälle, Raub oder Diebstahl bilden.

Viele dieser Leute sind clever und beherrschen ihre Profession-
sie verfügen über den geübten Blick des Geiers und erkennen sehr gut ein humpelndes Schaf.

Bisher war so etwas für uns Deutsche ja eher Ferienfolklore.



In der alten Bundesrepublik gab es z.B. fast keinen Kabeldiebstahl -
hätte sich garnicht groß gelohnt für den Aufwand und kaum ein ehrbarer Bagalut wollte sich dafür hergegeben.

Mittlerweile sind hunderte Bronzestatuen oder historische Schmiedearbeiten aus Parks oder Friedhöfen verschwunden-
abgesägt und zum Materialpreis verkauft.

In edelen Praxen in Berlin-Mitte stehen Plastikseifenspender und Billigklorollenhalter, weil die teure Designerausstattung ständig geklaut wird.
Was nicht niet- und nagelfest ist und auch nur einen geringen Wert verspricht, wird gestohlen, so ist die Realität zumindest im Reichshauptstadtslum.


Vielleicht nennt sich das Globalisierung.


-

Mann vorm Richter:
"Warum habense denn diese alte Oma überfallen, für eine Beute von 50 Pfennig?"

- Naja, 50 Pfennig hier, 50 Pfennig da, da kommt ganz schön was zusammen!

(Otto, bzw. seine Texter der Frankfurter Schule)

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Und, weil alles so traurig ist:

Stehen nunmehr drei Mann vorm Richter.

Fragt der Richter den Ersten:
"Wie heißen Sie?"

Sagt der Zweite: - Meier.

Sagt der Richter zum Zweiten:
"Sie hab ich doch gar nicht gefragt!"

Sagt der Dritte: - Ich hab doch auch garnichts gesagt!

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@thorha (26.7. 14:52)
Ja, wenn das nur so einfach wäre. ;-)

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Einfach? Theoretisch schon, praktisch natürlich
weniger. In fast allen mir bekannten Beiträgen zum Thema Kampfsporttraining weisen die Experten fast immer auf die hohen psychologischen Hürden hin, rechtzeitig (!) selber aggressiv zu werden.

Wir sind eben eine bequemlichkeitspazifistische Gesellschaft, mit all den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Das bleibt einer meiner wichtigsten Gründe gegen Massenzuwanderung.

Gruss,
Thorsten Haupts

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praktisch natürlich weniger
Jaja.
Aber leider ist nun zunehmend Praxis gefragt, wenn überall die ferngesteuerten Hitzköpfe hochgehen.
Es hat jetzt ein wenig abgekühlt, das mag Ex-Patienten oder Patientenangehörige vielleicht davon abhalten, in der Schublade zu kramen (Steglitz), aber bei den anderen bin ich mir nicht so sicher.
Na, egal.
Jedenfalls ist die Herausforderung nach wie vor, wie geht man mit der Sprache nicht mächtigen, austickenden Jugendlichen um, wenn man plötzlich auf solche trifft.

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wie geht man mit der Sprache nicht mächtigen, austickenden Jugendlichen um

Am besten gar nicht :-), besonders als Frau. Ceterum censeo - Massenzuwanderung ist gefährlich.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Herr Haupts,
das ist Theorie ("Rapunzel Rapunzel im hohen Turm"), und um Theorie geht es mir wie gesagt nicht.
Frau muß sich zwangsläufig in der Öffentlichkeit bewegen, ob zur Arbeit, bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Freizeit, oder um wen-auch-immer zu besuchen. Nicht nur Männer müssen das.
Ceterum censeo dasselbe, nur steckt man eben in der Situation drin und die hört nicht in 2 Monaten auf.

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Na schön, dann etwas ernster: Nehmen Sie Kampfsportunterricht. Nicht irgendeinen (die meisten wirken erst mit drei Jahren Training a mindestens 4 Stunden/Woche, einige sind in unserem Alter sinnlos). Krav Manga, die israelische Kampfsportart, die von Praktikern speziell für Nicht-Spezialisten zum Befreien aus ekligen Situationen entwickelt wurde.

Anders wird´s nicht gehen. Alternativ: Waffe. Echte. Kein Pfeffer- oder Reizspray, das dient nur zum Fliegenverscheuchen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorHa: hm-mh.
(Von Krav Maga habe ich vor 15 Jahren gehört).
(Die Vorstellung, allerlei nicht wirklich Waffentaugliche mit sowas herumlaufen zu haben, schreckt mich noch ein wenig.
Aber wahrscheinlich müssen wir auch da noch durch...)

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@Thorha 17:08
Ergänze bestimmte bei "Massenzuwanderung ist gefährlich". Das meinten Sie wohl. Per se gefährlich im Sinne körperlicher Unversehrtheit ist MaZuw. nachgewiesenermaßen nicht. Kämen eine Million Polen pro Jahr + zwei Millionen Vietnamesen + drei Millionen Portugiesen würden sie sich nicht lumpen lassen und in vernünftiger Zeit mehr oder weniger musterdeutsche Steuerzahler abgeben, ohne viel "gimme, gimme, du deutsches Mistschwein" zu perpetuieren. Auch vielen Türken und Ossis ist es gelungen, und kein Normalbürger musste sich deswegen Illusionen über Martial Arts, Pfefferspray und Waffenschein hingeben. Allenfalls haut aus der integrierten Community einer von hunderttausend der alten Oma auf die Mütze, aber schwerlich wird er Ihnen, mir und Julia Schramm eine Sprengkapsel in den A. schieben wollen, damit seinem Gott Ehre angedeiht.

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@fritz_: ja, mit der Ergänzung haben Sie natürlich recht.

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Sorry, ich hatte einfach vorausgesetzt, dass hier jede/r weiss, wen ich damit meine. Mit 3 Millionen Portugiesen oder Polen hätte ich null Probleme. Sehe nur das mit den Türken etwas weniger entspannt - wer in der dritten Migranten-Generation hier noch immer innertürkische Probleme auf deutschem Boden austrägt, hat damit klar bekannt, was er nicht ist und auch nicht werden will: Deutscher Staatsbürger.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nur der Ordnung halber: die "ossis" sind nicht eingewandert, sondern sie haben ihr Land an die Bundesrepublik angeschlossen. Das ist schon was anderes. Kulturelle Unterschiede zur "Alt-BRD" bestanden und bestehen nach meinem Eindruck aber durchaus.
Außerdem haben die Erben des real existierende Sozialismus dafür gesorgt, dass der real existierende Sozialismus in seiner murksigsten Form weiterhin fortlebt, indem sie Schlüsselstellen in der Regierung besetzten und mittels einem als Stiftung getarnten Vehikel die Tradition des früheren Inland-Geheimdienstes fortsetzen.
Portugiesen oder Polen erlebe ich dagegen ganz anders, und überwiegend positiv. Da spielt aber für mich auch eine Rolle, dass ich dort die gleichen Rechte hätte, EU halt, Freizügigkeit.

Bei Türken sehe ich es ähnlich wie Thorha: es ist keine EU, es wird unter den aktuellen Umständen nicht zur EU gehören, und im Grunde ist es der EU auch wesensfremd. Römisches und Osmanisches Reich gehen halt nicht zusammen. Was die türkische Innenpolitik angeht: man erinnere sich nur an die Wahlkampfauftritte des Herrn E. in Deutschland oder die Blockaden von Autobahnen durch Kurdische Demonstranten.

Ich spreche in keinem der Fälle den Leuten das Recht ab, das zu machen, solange es gewaltfrei bleibt. Friedliches Demonstrieren oder einem Wahlkampf folgen ist doch OK. Aber man darf dann auch seine Schlüsse daraus ziehen, was den Stand und den Willen zur Integration in das Wirtsland angeht. Denn anders als die Kultur, die man nun mal nicht so einfach ablegt, ist politisches Interesse, von Engagement red ich gar nicht, schnell anpassbar.

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Mit dem kantianischen Gesetz, das gleich für alle gelten soll, und damit, wie eine Amme noch mehr Fremdkinder annehmen, bis fürs eigene nichts mehr bleibt, kommen wir jedenfalls nicht zu erträglichen Zuständen.
Einwanderer sind idR auch nach 5 Generationen noch keine Deutschen (oder Schweizer, Italiener...), siehe Hugenotten, Ruhrpottpolen, Secundos und andere. Staatsbürgerschaft nachwerfen, wie es die Franzosen seit der Revolution tun und die BRD seit Rot-Grün, ändert daran garnix.
Sie bleiben Halbfremde auf 100 Jahre oder länger, selbst wenn sie einheiraten.
Am unverträglichsten sind die Islamis und Afrikaner.
Vor 10, 15 Jahren dachte ich, man könne dem Islam vielleicht beikommen, indem man ihm einen europäischen Deckel aufsetzt, Imame nur mit europäischer Ausbildung und Zulassung praktizieren läßt. Wozu dann gehören würde, daß man den Koran historisch-metaphorisch interpretiert, sämtlichen Kampf gegen die Ungläubigen cancelt, und den für unsere Breiten unmöglichen Mondkalender aufhebt und sowohl dem Ramadan eine andere Form gibt als auch 5maliges Beten umbaut. Mit viel Einfluß nehmen auf die Bosnier wäre das vielleicht möglich gewesen, die Habsburger hatten es ja versucht.
Das wäre so eine Art "islamischen Protestantismus einführen" gewesen.
Das Zeitfenster für diese Gelegenheit ist verstrichen, aber das Problem "Zähmung des Islam" bleibt virulent einfach aus dem Grund, weil wir die vielen Islamis, die uns inzwischen auf die Pelle gerückt sind, nicht so leicht loswerden.
Ihnen "Ausweisungsbriefchen" schicken, ist vollkommen wirkungslos, die bleiben einfach hocken (so ziemlich alle Libanesen z.B.).
2001 traf ich auf einer Fortbildungsveranstaltung einen Syrer, der ziemlich depressiv war. Er hatte an der TU Informatik studiert - und noch keinen einzigen Job in dem Bereich gehabt. Ich dachte: wenn es mit _der_ Ausbildung in _der_ Branche schon nicht funktioniert, wie soll es denn dann überhaupt funktionieren mit Leuten aus dieser Gegend?!
Der Grund warum man vor einem solchen Radikalschritt zurückschreckt, ist, weil man damit die islamischen Strukturen auf Dauer stellen würde, d.h. in den deutschen Staat einbauen wie die Kirchen, was einem dauerhaften Machtzugewinn gleichkäme.
Dies sucht man nun zu vermeiden, indem man die Moscheen allesamt unter ausländischer Regie laufen läßt, was zur Folge hat, daß sich Radikalität ungehemmt ausbreiten kann und die Bevölkerung (das eigentliche, nicht-islamische Staatsvolk plus die Zugewanderten) in ihrer Lebensweise völlig fragmentiert wird.
Ich sehe da keine mögliche Lösung, wie mans macht, macht mans verkehrt.
Einstweilen wäre aber eine deutliche Durchsetzung der öffentlichen Ordnung nötig, also Prügel bei Taharrush, denn das ist eine offensive Einschränkung der Freiheit der Einheimischen.
Ich will, daß auch meine Nichten und Neffen ohne Badezeug friedlich am See baden können.
Das ist ein Bestandteil der abendländischen Freiheit.
Und wenn die durch islamische Tugendwächterhorden gefährdet wird, sind diese zu bekämpfen, einzuschränken und zu vergrämen.

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werte Colorcraze, ich stimme Ihnen hier zu und würde gerne in Deus und SdG öfters zustimmend brummen, wenn dies den freischaltenden Hausherrn nicht noch mehr überlasten würde.

Hier beißen Sie auf Granit:
der Islam hat wie das GG gewisse Ewigkeitsgarantien. Für alle Suren.

Anders als die Bibel ist der Koran keine Sammlung ursprünglich oral tradierten Wissens um die Interaktion eines erwählten Volkes mit seinem Gott. Der Koran beansprucht die göttliche Wahrheit für sich. Entstanden nicht aus menschlichem Geist, sondern von deren Gott via Engel direkt in das Ohr des Prophten verkündet. Im damals gebräuchlichen Arabisch.
An dem Wort des eigenen Gottes können die Mohammedaner nichts ändern. Eine Übersetzung in andere Sprachen ist ausgeschlossen. Das geht einfach nicht, ohne Sinn, Geist der Worte zu kompromittieren. Die arabische Sprache hat mit diesem Werk einen festen Anker gegen Lautverschiebungen und andere Änderungen. Da geht gar nichts.
Eine Sure ins deutsche zu übertragen kann immer nur Stückwerk sein, Auslegungsversuche. Der Gläubige muß die Sure auf arabisch sprechen, hören.

Mit den neuen Testament ist es einfacher. Der Herr mag aramäisch gesprochen haben und die Gebete, die Toralesung auf hebräisch. Die Evangelisten schrieben griechisch. Die lateinischen Statthalter sprachen im Alltag griechisch.
Martin Luther konnte Griechisch und schuf vor 500 Jahren ein großes Werk für die Deutschen. Die englische King James Bibel ist nicht so weit von der Luther Bibel und der katholischen Bibel weg. Übereinstimmend sind sie nicht. Trotz der "einfachen", da nur einmaligen Übersetzung vom Griechischen nach heute. Von textkritischer, analytischer Bibelarbeit ganz abgesehen.

Im Islam wird es nie einen Volxkoran oder einen Koran in "gerechter Sprache" geben.

Wo kann der Westen, der emanzipatorische Muslim ansetzen? Doch nur bei den Überlieferungen über weiter, nicht gottgewollte, Aussagen und Taten des Propheten und der Sultane. Bei den Fatwahs die sich nicht auf den Koran gründen.

Fat chance? fat chance.
Und beim Sultan: Das Volk will es.
etwas bessere Chance

mit lieben Gruessen und
mit herzlichen Dank an den Don der uns kommunizieren läßt.
Ich habe versucht, mich unanstößig auszudrücken für atheisten, christen und muslime und agnostiker.

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Ich sehe das Problem mit dem Koran ähnlich - der ist vom inneren (nicht interpretierten) Inhalt her eine andere Hausnummer, als die Bibel.

Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass dessen Domestizierung genauso gelingen kann, wie die Zurückdrängung der kirchlichen Machtansprüche in Europa zwischen dem 12. und dem 19. Jahrhundert. Indem Religion für die Menschen immer weniger handlungsleitend wird und urgendwann nur noch einer der vielen täglichen Einflussfaktoren auf das tägliche Leben, nicht wesentlich bedeutender als die Lage des nächsten Bio-Supermarktes. Also im Kern dadurch, dass die grosse Masse der Menschen weniger religiös wird.

Ich sehe nur erstens nicht ein, warum wir diese Domestizierungsleistung mit all den unerfreulichen Begleiterscheinungen (Teror ist eine davon) in Europa erneut erbringen sollen. Ich habe weiterhin erhebliche Zweifel daran, dass das mit den heutigen Warmduscher-Einwohnern der westlichen Welt überhaupt gelingt. Heutige "Liberale" haben nun einmal ein viel kleineres Kaliber, als die früheren, die ihren Kampf unter Gesundheits- und Lebensgefahren ausfechten mussten.

Aber selbst dann, wenn wir diese Leitung erneut erbringen wollten UND könnten, reden wir von einer Übergangsphase von eher Jahrhunderten als Jahrzehnten. Vor allem dann, wenn man sich jedes Jahr weitere Hunderttausende aus dem frühen Mittelalter zusätzlich ins Land holt.

Nope, die sollen ihren verspäteten dreissigjährigen Krieg im Orient mal schön alleine ausfechten. Ich will diese Leute nicht in Europa, auch nicht als "Flüchtlinge".

Gruss,
Thorsten Haupts

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@melursus: d.h. eine buchstäblich am Buchstaben klebende Buchreligion, gegen die bereits mittelalterliche Mönche als Ausbund an Eigensinn erscheinen. Hm.
@ThorHa: Notfallventil schließen sehe ich auch als vordringlich an, sowie die hier Herumlaufenden zurückschicken, aber wie man das anhebelt ist noch nicht raus...

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Der denkende Mensch sucht natürlich Erklärungsmodelle für die Zeitverläufe.

Da gibt es Fans von Luhmann oder Marx, Epikur oder Sophokles bis zu Locke-Hobbes-Smith, Kantianer, Schopenhaueristen, Hegelenen, Freudianer, Nietzschetschenen, Judith-Butleronen, was immer sie wollen,
und warum gibt es eigentlich so wenige weibliche Philosophen?

In dieser Reihe sind auch der Koran oder die Bibel zu sehen.

Der Text des Korans erhebt z.B. den Anspruch, die unveränderliche Wahrheit und Anweisung Gottes zu verkünden.
Nunja. Intellektuell nicht gerade satisfaktionsfähig.

Der Koran ist immerhin weniger zusammengefälscht als die Bibel.

Das macht diesen Text aber eher noch erschreckender
und ich empfehle jedem die Lektüre beider Bücher.

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Huhu.Jetzt ist #Merkelsommer .
Ich hatte es prophezeit,aber für Euch war ich ja nur ein alter paranoider Nazi.

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... comment
 
Neuer Don in Deus
guter Blog.
Diesmal kein Punkt an dem ich etwas anmerken koennte, ohnem dem Don einfach nachzuplappern.
Vielleicht findet Nichttwitterer Thorha etwas oder ColorCraze.

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Tja, melursus. So funzt sie, die Behebung der Not von Volk und Reich. Das Maul bleibt einem offen stehen.
Ich staune wirklich, dass keinem Abgeordneten und keinem Verfassungsrichter der Kragen platzt. In Anbetracht dieses infantilen Ansatzes, eine privatisierte Paralleljustiz zu erfinden, mit Steuergeld auszustatten und studentische Hilfskräfte in Privatfirmen mit deren Exekution zu beauftragen. Dieser feuchte Traum von Stasiutopiedystopie smells like Käsefuß.

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Keine Sorge fritz, das korrigiert sich wieder.
AfD, front national oder Trump. Mir schmeckt die Medizin wirklich nicht, aber anders geht es wohl nicht mehr.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich will das nicht, aber so wird es kommen. Die Zonen-Gabi, die unser Reichskanzler und Führer ist, hat in bemerkenswerter Schnelle für alle vom Nordkap bis Gibraltar das Attraktive der EU gekillt, Deutschland bananisiert, dabei seine Grenzsouveränität weggeschmissen, und uns ein Heer von echt hilfsbedürftigen Gehirnchirurgen und Raketeningenieuren geschenkt, Auftritte wie in Köln oder in Ansbach einkalkuliert.
Was, zum Teufel noch mal, soll der Wähler daraus ableiten?

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Ein nicht ganz kleiner Teil wird die AfD wählen, gefühlt bekommen die 10-12 % wenn sie sich vorher nicht selbst zerlegen.

Aber ganz viele werden "weiter so" wählen, mit der zumindest für mich nachvollziehbaren Begründung, die Clowns der anderen Parteien seien noch viel schlimmer und bei ihr wisse man, was man habe, nämlich nichts, und das sei weniger schlimm als etwa die aktiven Demokratieverstümmler in der SPD.
Das mag nicht ganz falsch sein, denn warten Sie ab, der Maas macht das ja alles nur, um als Bundeskanzlerkandidat bereitzustehen. Der ist so forsch und borniert, der könnte fast an einen ehemaligen Verteidigungsminister mit ungerader akademischer Laufbahn herankommen.

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greenbowlerhat, 10 bis 12% wären bereits das, was die Amerikaner einen "game changer" nennen. Weder R2G noch eine "grosse Koalition" hätten dann noch eine Regierungsmehrheit, also müssten sich mindestens drei Parteien (Union, SPD, eine weitere) zur Regierung zusammentun. Was der neuen Opposition erlauben würde, mit ständig zunehmender Glaubwüdigkeit auf das Kartell der Einheitsparteien einzudreschen etc. Und da die erste Reaktion auf die neue Partei nach dem nirgendwo auf der Welt funktionierenden Rezept "Ausgrenzung" wäre, wird das dann eine "self fulfilling prophecy".

Die nahezu einzige Chance, das zu verhindern, wäre eine Union, die sich wieder auf sich selbst besinnt. Mit dem heutigen Personal sehe ich das nicht, also ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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10 bis 12% wären bereits das, was die Amerikaner einen "game changer" nennen
Dreierkoalition (selbstverständlich weiterhin mit Merkel an der Spitze: ich denke, so malt sie sich ihre Zukunft aus, denn ich sehe nicht, daß sie irgendwelche Amtsmüdigkeit zeigte) wäre so eine Art belgische Zustände. Ist eine prima Ablenkung von allen wirklich brennenden Themen, man kann sich stets mit sich selbst beschäftigen. Insofern wohl das, was der Politapparat anstrebt.
Falls ein Erdrutsch der AfD eine relative Mehrheit bescheren würde, müßten sie auch koalieren. Vermutlich mit der CDU. Die dann wahrscheinlich die AfD, die sich in der Zeit nicht so wirklich konsolidieren kann, sozusagen von hinten her auffressen würde.
Wir werden sehen.
Hoffnungsträger gibt es keine.
So jemand wie Trump gibt es in D nicht.
Sehe die Spieler von der AfD aber auch als so ziemlich einzige verbleibende Medizin, um dem Politsystem noch einen Rest Glaubwürdigkeit zu erhalten.

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Schimpfts über mich, aber mir wäre einer wie Trump, den ich für zutiefst utilitaristisch und ökonomisch denkend halte, lieber als eine Entwicklungshilfe-für-Rüstungsunternehmen-Präsidentin.

Ob so einer für Deutschland was wäre? Vielleicht. Wir würden es aber wahrscheinlich wieder vergeigen und uns so einen wie den Haider suchen. Immerhin konnten wir das Mann von die Porno-Steffi vermeiden, auch wenn die BUNTE da immer noch trauert.

Wer mich da stellenweise angenehm überrascht, ist übrigens Wagenknecht. Vermutlich lasse ich mich da einlullen, oder meine Ansprüche sind soweit gesunken, dass mir alles außer dem größten Blödsinn gefällt. Aber ich habe schon den Eindruck, dass sie zu den wenigen in der Politk gehört, bei denen Zuhören um des Inhalts willen lohnt, eine Diskussion Aussicht auf erfolg hat in dem Sinne, dass Argumente ausgetauscht werden, und nicht nur alle Äußerungen immer nur dem Transport von Emotionen dienen.

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@greenbowlerhat: Wagenknecht sagt in letzter Zeit durchaus Richtiges. Es ist nur so, sie ist kein Machtmensch, sondern eher intellektuell. Das war auch schon Lafontaines Abgang. Und dadurch bekommt sie nicht ihre Partei auf ihre Linie und hinter sich, und hat dadurch einfach immer zuwenig Wumms. Kanzler, Minister, Parteichefs können nur Machtmenschen werden. Sonst fliegen sie raus bzw. werden nach hinten gedrückt, wie neulich Bernie.

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"Ein gescheites Wort, schon ist man Kommunist"
...hieß es in den Sechzigern. (Walter Jens damals in der ZEIT)
Heute: "Ein gescheites Wort und schon ist man ..."

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"Ein gescheites Wort ..." Wie auf Bestellung der missgünstige Artikel zu Wagenknecht.
Die Autorin nimmt Frau Wagenknecht übel, dass sie, nun ja, mit den Jahren dazugelernt hat. Mutmaßlich gehört sich so was auch bei die Linke nicht.

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Manche Leser schätzen den Alten Herrn nicht bei FAZ, ich lese Küpper nicht so gern.
Doch macht eine Einsicht und generell intelligent-logisches Argumentieren aus grundfalschen Annshmen keine Heldin aus dem Model.

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Hab den Artikel in Ruhe gelesen. Weiss noch nicht einmal, ob der missgünstig gemeint war. Er beschreibt (korrekt) die Schwierigkeiten, die die Partei LINKE mit ihrem Gründer- und Vorzeigepärchen Lafontaine/Wagenknecht hat und nach ihrer Ideologie haben muss.

Jede Partei hat ein Problem, wenn sie einen populären Politiker hat, der mit Kernanliegen seiner Partei über Kreuz liegt. Daran ist schon mal der in Deutschland wohl populärsten Politiker der letzten 20 Jahre gescheitert - Helmut Schmidt. Dass die Union damit nie ein Problem hatte, ändert sich gerade.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Dass die Union damit nie ein Problem hatte, ändert sich gerade.
Meinen Sie wirklich, da kommt noch was? So gaaaanz, gaaaaaanz laaaaangsaaaaam?

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Leider nein. Ich meinte, die Union ist jetzt auch so durchideologisiert, dass sie nicht mehr in der Lage wäre, vom Mainstream abweichende Politiker nur deshalb gewähren zu lassen, weil er bestimmte Wählerstimmen(gruppen) einfängt.

Die MiMiMi-Warmduscher mit verengtem ideologischen Gecihtsfeld haben im Merkel-Gefolge auch die Union übernommen, sonst gäbe es keine AfD.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich schmunzle vor allem über das Attest, das der Artikel dem Bonmot ausstellt, das kdm 09:34 in die Bütt gebracht hat: "Ein gescheites Wort und schon ist man ...".
Dass Ihnen, thorha, in dem Artikel nur das Beschreibende auffällt, mag daran liegen, dass Sie ein viel größerer Menschenfreund sind als ich.
Großartig gemacht im Artikel die Pointierung der Fallhöhe von Gegensatzpaaren a la "offene Grenzen für alle Menschen" (also PDS auf dem Papier u. Merkel in der Praxis) vs. "natinalbolschewistische Eskapaden" (Wagenknecht, Hitler). Großartig, groooßartig gemacht.

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Sie ein viel größerer Menschenfreund

Ey, wollen Sie mich beleidigen :-)?

„nationalbolschewistischen“ stand in Anfüfrungszeichen und war wohl als Zitat eines anderen gedacht. Zusammenhang unklar, vielleicht in Folge einer Artikelüberarbeitung rausgeflogen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Würde eher sagen, der ganze Artikel hatte den einzigen Zweck, das Wort "nationalbolschewistisch" mal im Zusammenhang mit Wagenknecht, der Abweichlerin, zu bringen
und dieses Wort ist auch das einzige, was von dem Artikel hängenbleibt.

So geht Journalismus.

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Da sind wir dann eben nicht einer Meinung. Normalzustand: Widerhergestellt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Mein persönliches Lieblingszitat aus diesem schönen Stück Journalismus 2016 ist übrigens:

"....Oskar Lafontaine, ihr gegenwärtiger Ehemann"

(Geschrieben von einer Frau und das nicht über Ginalisalohfink)

kurz gefolgt von:

"Sie ist berühmt dafür, berühmt zu sein."

Sahra Wagenknecht, das Luder.



- Aber zurück zum Nationalbolschewismus, diesem wirklich kraftvollen Wort:

"Nationalbolschewismus ist die Bezeichnung einer politischen Strömung, die zur Zeit der Weimarer Republik eine Anlehnung des Deutschen Reiches an Sowjetrussland bzw. die Sowjetunion anstrebte und eine nationale Revolution, jedoch keine weltweite kommunistische Revolution forderte.

Nationalbolschewistische Gedanken konnten sehr verschiedene Formen annehmen, sodass die entsprechenden Gruppierungen vielfach zerstritten waren.
Das Wort Nationalbolschewist wird auch als Schimpfwort für kommunistische oder für sozialrevolutionäre Nationalisten gebraucht.
Als Erfinder des Begriffs gilt Karl Radek, der damit, nach der Abspaltung der KAPD von der KPD, abfällig die syndikalistisch orientierte kommunistische Politik der Hamburger Revolutionäre Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim bezeichnete (Hamburger Nationalkommunismus)."


Hach, wenn nicht alles so traurig wäre, gäbe es viel zu lachen.

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Wieder ein neuer Don in FAZ

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Diese Folkloristik bringt aber nichts zutage, was morgen sein könnte.

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darf ich fragen, wie es Ihnen physisch geht?

An alle: Ich teste hier die Toleranz des Bildersammlers. Gehen Sie zum Zahnarzt. Bringen Sie die Beißerchen in Ordnung, bevor Merkel uns das harte Brot der Solidarität auch wörtlich vorsetzt.

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Sein bisher schwächster Beitrag der letzten 5 Jahre. Ich hatte den Eindruck, er wusste nicht wirklich, wie er über was schreiben will. Das mäandern ist sein Stil - aber bisher konnte man fast immer herauslesen, worauf er hinauswollte.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@melursus: ja klar, dürfen Sie, ich hatte Sie ja wegen des Dorn-Therapeuten gefragt. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, ihn zu konsultieren, und verschiebe das mal aufs nächste Jahr (es ist immer was los...). Hatte mir konventionelle Physio verschreiben lassen, die war aber so gut wie wirkungslos. Naja, muß halt vielleicht mal wieder bißchen regelmäßig Gymnastik machen, vielleicht wirds dann besser...
bald stehen Ferien an, mir graust es jetzt schon vor der Fahrt (Flug mit Umsteigen, Bus, Taxi und dann abgeholt werden und Bude einrichten - das wird ein langer, mühsamer Tag).
Rückfahrt gleiches Elend.
Hoffentlich werden wenigstens die Urlaubstage schön.

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"Diese Folkloristik bringt aber nichts zutage, was morgen sein könnte."
.
Macht nix. Das erzählen uns ja bereits alle anderen. Immer und immer wieder, vor allem all diese ...ismen-Hinterherläufer.

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ismen-Hinterherläufer
wen von den Aktualitätswesen interessieren diese Fossiliengräber.
Heute ist Trump vs. Hillary und Erdogan, der sich alle 2 Tage ändert (neulich gelesen: er will Gladio in der Türkei lahmlegen. Mutiges Unterfangen. Den Satz "ein paar europäische Länder hätten das schon geschafft" hätte ich gern in ausführlich gehabt - WELCHE?). Er hat den Plan zur Zerlegung der Türkei in Teilanatolien und Kurdenstaat vor sich, und eiert mit allen herum, mal Freund, mal Feind, alle paar Tage anders.

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Er will was bitte? Gladio existiert mit 99% Wahrscheinlichkeit seit 25 Jahren nicht mehr - die Geheimoperation war an den kalten Krieg gebunden und wurde mit der Auflösung des Ostblockes bzw. in einigen europäischen Ländern schon weit vorher nicht mehr finanziert. Die Überlebenden dieses Netzwerkes sind jetzt im Rentenalter, wenn sie noch leben.

Gruss,
Thorsten Haupts

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über Glory days schreibt er nicht
@thorha
ich widerspreche Ihnen einfach mal. Die Informationen des Don erschliessen sich manchmal erst beim zweiten Lesen. Die Preussen besetzten Franken und Nürnberg gegen Ende der Franzosenzeit. Zum Glück zogen sie wieder ab.
Daß sie 1866 bis Gräfenbergpoint vordrangen, war mir neben dem Feldzug gegen Östereich nicht mehr geläufig wenn das Wissen überhaupt da war.

Das der Don in diesem Artikel keine Botschaft verkündet - das lese ich anders. Ganz wie im Text dargestellt, erklärt er den Gendertrullis und Meissners und so weiter den Krieg. Bzw droht diesen an. Ein wunderbar doppelt geschriebenes "Bis hierher"
Darüber wird er sich selbst beim Schreiben klar.

Wie ein Herr Haupts auch, verwendet DA das böse Wort der schwul-konservativen Ikone Milo: feminismiscancer. Ein sehr deutliches Wort, das gegenüber Menschen mit Krebs oder kranken Angehörigen leichtfertig und zynisch klingt. Ich schreibe lieber FeminismusisteinKrebsgeschwürinunsererfreiheitlichenaufdasIndividuumbauendenGesellschaft

Den Bogen vom linksliberalsolzialistischen Don A Porcamadonna mit seinen herrlichen Texten zum Idol des Feuilletons verfolgen Sie wie ich Herr Haupts. DA hat die Schnauze voll von #maasarbeit von #flintenuschi #wirschaffendas #imzugpassiert ... von den ConnieStLouisen, den LauriePfennigen, KahaneSchramms. Er hat den TortelliniScamorzaEinfüllstutzen mindestens so voll wie damals mit den NemaxHenkeln.

Und das sagt er klar und deutlich auf bayerisch verfeinerte Art.

Freuen wir uns auf ein neues Liquide

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Mag sein, daß es bei Bayern eine Saite zum Klingen bringt.
Ich bin Allemannin und Preußin (beides, da Nachkriegsmischung) und kann mit solchem Rausziehen nicht viel anfangen.

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Der Text hat doch eine klare Aussage:

Er ist eine Werbung dafür, in den heutigen Zeiten wieder das Bewusstsein eines z.B. gallischen oder eben auch bayrischen Dorfes zu entwicken,
anstatt sich wie früher beruhigt aus Lutetia oder Colonia ad Sprevum regieren zu lassen.

-


Berlin. Reichshauptstadtslum.

"Es lebt dort ein so verwegener Menschenschlag beisammen, daß man mit der Delikatesse nicht weit reicht, sondern daß man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muß, um sich über Wasser zu halten."

"Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen, wo man geht und steht..."


Alles sehr richtig, aber kaum einer weiß ja, warum das so ist:


Jahrhunderte lang war Berlin ein elendes Kaff inmitten bodenkarger Wüste: große Garnison, Soldaten, Puffs und Sauferei, ringsherum nur Brandenburg, beherrscht von ostelbischen Junkern, die ihren Ruf nicht zu unrecht trugen.

Mozart in Berlin? Grotesk!

Die Idee des Preußentums, eine gewisse Disziplin und Organisation, wuchs dann ziemlich erfolgreich,
befeuert durch den genußfeindlichen und unsinnlichen Lutheranismus, der bezeichnenderweise nur in Norddeutschland Fuß fassen konnte.


Das Preußentum - interessanterweise ikonisch repräsentiert durch einen sehr kriegerischen, schwulen
(These: er war neben Katte auch in Voltaire verliebt)
und innovativ kulturellen König-
entstand aus der Kargheit der Landschaft und dem Umstand, daß im Alltag der norddeutschen Tiefebene garzu wenige Genüsse offiziell erlaubt waren, bzw. abgebeichtet werden durften.

Der Wein, das Weib und der Gesang haben ja schon viele erfolgreich von diesen Disziplinideen abgehalten, aber selbst das Schwelgen in Speisen oder der Tanz waren ja lutheranisch gesehen eher verdächtig.

Schließlich wurde aus verworrenen historischen Gründen diese deutschlandweit auffallend kulturlose Gegend

(es geht schon bei der Küche los und von Gedichten, Musik oder Philosophie wollen wir garnicht erst anfangen)

mit der Hauptstadt gekrönt und das war wahrscheinlich einer der allergrößten Fehlentwicklungen in der jüngeren deutschen Geschichte.

Sedan/ Versailles, Pickelhaube, WW1, und als sei das nicht genug, mit Anlauf in die große, historisch einmalige Scheiße.

Dann: Vierzig Jahre lang ging jeder, der was werden wollte,
fort aus der Stadt und ne Menge Leute kamen,
die nix zu werden brauchten, denn es gab Berlinzulage und heutzutage unvorstellbare Sozialleistungen.
Man konnte prima leben, ohne arbeiten zu gehen und zur Bundeswehr musste man auch nicht.

In den achtzigern wurden Leuten, die nach Berlin ziehen wollten, eine Umzugspauschale und kostenlose Heimfahrten bezahlt, der große Rolf Eden z.b. kam 1956 nach Berlin zurück, weil er in der Zeitung las, daß er sechstausend Mark dafür bekommt.

Während der Teilung wurde -beidseitig- massiv Propaganda getrieben für die lachhafte Behauptung, daß Berlin weiterhin Weltstadt sei-
das mag die Einwohner zusätzlich meschugge gemacht haben.

Seitdem strömen neben den Glücksrittern vor allem Feierwütige, Politiker und Was-mit-Medien-Leute in die Stadt und ab hier kann der Don wieder übernehmen.

Ich jedenfalls bin schon froh, daß hier die Müllabfuhr noch funktioniert, würde aber wahrscheinlich im Zeichen des Zusammenbruchs auch versuchen, wieder in die heimatliche Welfenzone zu gelangen.

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Der aktuelle Zustand Berlins ist mit den unfaßbar banalen Neubauten am gerade erst historisch bis ins Detail rekonstruierten Schinkelplatz sehr fein zu betrachten:

Einerseits wird gerade sehr wertig die durchaus ansehnliche Schloßfassade wieder hergestellt, ein Umstand, den ich trotz aller Kritik durchaus nicht schlecht finde, heilt er doch potentiell zumindest ansatzweise das historisch gewachsene Bild des Bauensembles vom Forum Fridericianum zum Lindenabschluß in Richtung des leider seiner origianlen Kuppeln entledigten Doms (ein Umstand, der das ohnehin für den Ort zu historistisch wuchtige Kirchengebäude aussehen läßt, als hätte es jemand mit dem groben Hammer breitgeklopft). Gegenüber die seit Jahren bestehende jämmerliche Atrappe der Bauakademie, dazwischen die stinkende Kloake, die einmal der Kupfergraben war, daneben die Friedrichswerdersche Kirche und die sehr gelungene Rekonstruktion der Kommandantur. Und dann mitten hineingebombt ins historische Ensemble diese belanglosen Lüscherschen Klötze, die einen wie steingewordener politisch-ideologischer Augenkrebs in ihrer ganzen Häßlichkeit anschreien. Wahrscheinlich hätte selbst die Sparkasse in Hinterholper besser zu bauen gewußt als die geschmacksbefreiten modernistischen Trottel, die diese Sünden aus Kleinkleckershausen direkt gegenüber der zukünftigen historischen Schloßfassade zu verantworten haben.

Das ist Berlin heute. Banal, großmäulig und geschmacklos bis zuletzt, dabei in einer schwer ordinairen Weise größenwahnsinnig von sich selbst und seiner Bedeutung überzeugt, die einen nur noch sprachlos macht. Kunstsinn? Kulturverstand? Ästhetik? Schönheit? Völlig abhanden gekommen vor lauter Großmannssucht, die in der ohnehin schon durch Krieg und Nachkriegszeit schwer geschundenen Innenstadt außer den ewig gleichen Massen von nichtssagenden, häßlichen Betonklötzen architektonisch und stadtgestalterisch nichts zustande bringt.

Und in diesem epochal tristen Umfeld aus mühsam kaschierter, zusammengeflickter Kriegsruine, Betonklotz, Müll, versifften Straßen und grundlegender ästehtischer Verwahrlosung (Stil ist in Berlin in jeglicher Hinsicht nur als das Ende des Besens bekannt) tapern dann tagtäglich diese elend schlecht gekleideten Leute herum, die minütlich ihren Femigendersonstewashastenichjesehn-Schwachfug per Twitter & Co. absondern - da wundert einen gar nichts mehr.

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@molinero:
Ich will Sie ja nicht ärgern, aber ...

Sedan/ Versailles, Pickelhaube, WW1, und als sei das nicht genug, mit Anlauf in die große, historisch einmalige Scheiße.

wurde von allem möglichen verursacht, aber ganz sicher nicht durch Preussen. Alle mir bekannten Biographien z.B. Wilhelms des Zweiten weisen völlig zu Recht darauf hin, dass er als Staatsschauspieler den Grössenwahn des damaligen deutschen (!) Bürgertums perfekt abbildete. Ich erinnere auch gerne daran, dass der zu späte, vergebliche, aber einzig ernstzunehmende Widerstand gegen Hitler im Kern aus den Reihen des preussischen Militäradels kam.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"Ich jedenfalls bin schon froh, daß hier die Müllabfuhr noch funktioniert"
.
Fein beobachtet.
Immer, wenn ich mit Bekannten, Gattin oder Sohnemann über "mein" Berlin (bin hier noch in den letzten Kriegtagen geboren) klage, erwähne ich die Erkenntnis, dass - immerhin & erstaunlicherweise - das einzige was hier noch gut funktioniert, offensichtlich die Müllabfuhr ist.

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O.T.: Was passiert in Demokratien mit Leuten,
die die Wahrheit sagen?

Na?

Das hier:
http://www.welt.de/wirtschaft/article157484108/Athen-raecht-sich-an-dem-Mann-der-die-Wahrheit-sagte.html

Sehr schön, meine Auffassungen über Menschheitskonstanten immer wieder bestätigt zu sehen. Was hassen Menschen am meisten? Die Offenlegung von Selbstbetrug :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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In dem Artikel wird der Wahrheitsausschuss des griechischen Parlaments erwähnt.
...
Was es nicht alles gibt!

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... Aber wo?

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Gemeint ist wohl der hier:

"Investigation Committee on the examination and clarification of the conditions and responsibilities that led to the entry of Greece in the position of being supervised and signing Memorandums of ..."

Findet man unter der Legislaturperiode bis Oktober 2015.

Gruss,
Thorsten Haupts

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-->Last year the government spent less on the Ministry of Silly Walks than it did for national defense.

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Neuer Don in Deus
Deus ex Machina
Knallhart gegen die maasarbeitenden

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amadeo Stiftung ist soweit nicht weg vom Ministerium für silly walks

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Berlin zieht immer nach Leute an, die keine 600 warm sich leisten können.
http://martingommel.de/post/148629482881/ich-bin-pleite

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Ja, was sonst. Auch ich bin in den 1980ern nach WB gegangen, weil es dort Substandard-Buden (Ofenheizung und Klo auf der Treppe, zum Baden mußte man ins Stephanbad oder sich eine Camping-Boiler-Dusche zulegen) zu unter 100 DM gab, und folglich das Budget zum Studieren auch noch fürs Ausgehen reichte.
Das sorgte halt für einen gewissen Ruf, der mit dem Mauerfall keineswegs erstarb, denn auch in den 90ern gab es noch reichlich Billigwohnraum.
Wohingegen Stuttgart und München schon damals als teuer bekannt waren.
Sowas ändert sich halt nur gaaanz, gaanz langsam.

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Tja, davon hat Berlin üppig:

Leute, die gerne ihr Talent, ihr Hobby, ihre Mission oder ihren Traum zu einem ausreichend bezahlten Beruf machen würden und sich im kalten Wind des Marktes wiederfinden, der die pekuniären Erfolgsaussichten anders sieht.


Die sehr überwiegend Mittelschichteltern dieser Leute haben ihre Kinder oft sogar darin bestärkt, ihre Selbstverwirklichung zum Beruf zu erwählen, anstatt ihnen wie früher bei z.B. Erwägung eines Studiums der Theaterwissenschaft mit Enterbung zu drohen.

Und so gibt es die gescheiterten Photographen, prekären Was-mit-Medien,
die Projekt-Hanseln oder auch den großen Teil der Foodtruck-Bewegung,
die mit den schönen Erbschaften der guten alten BRD wohl nicht allzu hart aufprallen werden.

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Ich nehm alles zurück.

Breaking News:

"Von wegen Unsozialstaat – den Deutschen geht es gut

Eigentlich sind die Deutschen zufrieden und optimistisch. Doch die Politik redet der Bevölkerung ein, dass das Land sich immer mehr spalte zwischen arm und reich. Viele sind zu Unrecht verunsichert."

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Stadtentwickler nannten das "Durchlauferhitzer". Die Maschinenbauer von der TU und andere, die sich wieder zurück in die BRD begaben, kamen zumindest in den 90ern und 00ern schon unter.
Das Hauptelend scheint mir zu sein, in Berlin auskömmlich bezahlte Arbeit finden zu wollen.
Da war nix und da ist nix.

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Währenddessen garantiert uns die Bundesregierung auf Twitter:

"Jeder darf seine Meinung äußern, aber sachlich & ohne Angriffe".

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In meiner Jugend ging man nur nach Berlin wenn man weder Lust auf die Bundeswehr als auch Zivildienst hatte. Die Totalverweigerung wurde dann auch auf alles was mit Eigenverantwortung zusammenhängt ausgedehnt.

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Auskömmlich bezahlte Arbeit. Gibt es, wenn auch nicht so einfach, wie in München. Mir scheint das Hauptproblem zu sein, dass viele die Konsequenzen daraus nicht tragen wollen. Nämlich auf den Berliner Lebensstil zu verzichten.

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Gibt es, wenn auch nicht so einfach, wie in München
Berlin hatte so Mittelverwaltungen von Versicherungen. Die sterben aus, alles geht nach München. Weswegen mich+mein Mann womöglich in ein paar Jahren auch noch das Wandermigrantenschicksal ereilen wird, aus unserer Charlottenburger Idealwohnung mit Ostloggia (5 min zu Fuß in 2 Richtungen U-Bahn, 7 min diverse Lebensmittelläden und Kaufhaus, 10 min Schloß mit Park, je 5 min Hähnchengrill, Trattorien, Cafés, Biergarten, Eis) in eine öde infrastrukturlose Münchner Platte umziehen zu müssen.

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Kenne ich. Mein Unternehmen hat gemerkt, dass die Entscheidung vor ein paar Jahren nach Berlin zu kommen, nicht die beste war. Ich sehe mich im nächsten Jahr auch schon in München.

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Nur sind die Gehälter in München selten an die Lebenshaltungskosten angepasst. Eine Mietwohnung in Bunny Hill reizt selten zum Umzug.

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Passt scho. Es soll ja auch Leute in München geben, die ausreichend verdienen.

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Bunny Hill=Hasenbergl, nehme ich an?

Habe heute morgen versucht, mich ein wenig über München zu orientieren. Muß aber erst den Nahverkehr noch ein bißchen weiter studieren. Milbertshausen und Freimann sind mir als mögliche Anfangspunkte aufgefallen. Was man in den Immoportalen so sieht, ist ziemlich grausam. So in der Art MV, Charlottenburg-Nord oder Gropiusstadt.

Ich bin in Berlin nach Charlottenburg gezogen, nicht in irgendwelche "angesagten" Szene-Bezirke wie die fürchterlichen Kreuzberg-Friedrichshain-Prenzlberg oder die aus mir unverständlichen Gründen als "bürgerlich" apostrophierten Halbruinen wie Steglitz, Wilmersdorf, Tempelhof und Reinickendorf[1]. Den Moabiter Gritz - ein Mittelding aus Wedding und Neuköllner Sonnenallee, nur noch etwas ärmer, - was habe ich immer gelacht, wenn die sich hochtrabend "Tiergarten" oder jetzt gar "Mitte" nennen - konnte ich glücklicherweise hinter mir lassen, wiewohl ich es als Studentin mit Schlagzeug dort ganz okay fand.

Charlottenburg nahe Schloß war mein Wunschbezirk - Schöneberg, evt. Spandau hatte ich auch noch angedacht, allerdings kommt es da sehr auf die Ecken an - aber ich hatte das riesige Glück, daß gerade eine Seitenflügelwohnung in meiner absoluten Traumlage frei war, die sich Jahrzehnte später aufs Vorderhaus erweitern ließ.

Sowas bekommt man nicht auf Anhieb, auf sowas muß man 10, 20 Jahre lauern. Weswegen ich es sehr bedauern werde, wenn wir hier wegziehen.

[1] Ich finde die von der Stadttextur her so kaputt. Tunnelschneisen, von 50er-Jahre-Billigbauten gestopfte Bombenlöcher, 70er-Jahre-Klötze, kein Straßenleben, für Alltags-Lebensmitteleinkauf braucht man schon umständlich ÖPNV, wenns den überhaupt gibt, am besten Auto - furchtbar.

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Klar. Ich wohen seit etlichen Jahren Schöneberg, Winterfeldtplatz. Obwohl sich das auch hipster-und-touristen-mäßig zum Schlechten verändert hat. Aber sowas findet man in München nicht....

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Ich wohne auch in Berlin. Werdegang: Die ersten 25 Jahre Kreuzberg, dann 20 Jahre Schöneberg, Wilmersdorf, Charlottenburg. Also immer mittendrin.
Dann, seit 1985 und noch immer: Viel grün hier, überhaupt keine Touristen oder "Hipster", benutzbare S-Bahn und reichlich Bus-Anschlüsse; der nächste Wald und weite Felder sind in fünf Minuten (durch ruhige Straßen) mit dem Rad zu erreichen, auch ein Bauernhof mit 'Hofladen'.
Zudem gibt's hier zweimal die Woche einen großen offenen Markt (viel Brandeburger Obst/Gemüse). Vier permanente Supermärkte gibt's auch, für jeden Geldbeutel, von Reichelt über Kaisers bis Aldi, ...auch der exzellente Butter-Lindner; Restaurants, auch ein echter Italiener indem man alle Zutaten für selbstzubereitete Pasta und Pizza & Vino bekommt (Lose Pinienkerne sind hier billiger als in jedem Supermarkt).
Also alles da, was man braucht. Auch altmodisches Katzenkopf-Straßenpflaster (der Regen staut sich nicht und die alten Straßenbäume freuen sich).
.
Ich sag aber nicht, wo. Es soll ja so bleiben.
.

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Eine feine Ironie, daß die Hälfte der Kommentatoren in Berlin wohnt.
Bin u.a. deshalb hier gelandet, weil olle Don früher so schee über Berlin g´schimpft hat.
(Friedrichshain, seit zwanzig Jahren)

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@kdm, was wäre denn so schlimm daran, wenn die Hälfte der Leserschaft auch nach Lichtenrade zöge?

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@molinero: F'hain wäre mir zu szenig, von den Leuten her. So bis 30 hätte es mir dort durchaus zugesagt, aber danach - denn doch lieber was anderes. Aber Lichtenrade muß es ja nun auch nicht gerade sein, außer vielleicht mit kleinen Kindern. Das erschien mir immer so als toter Vorort, wie Zehlendorf. Gut, wenn man die Arbeitsstelle in der Nähe hat, kann es ok sein. Aber mit den Läden ist es dort doch wie in einem süddeutschen Industriedorf - zieht man wegen sowas in die Stadt? Doch eher nicht.
@kdm: Dahlem? (wegen dem Bauernhof mit 'Hofladen')

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Hälfte der Kommentatoren in Berlin
Ganz offensichtlich hat es eben doch einiges zu bieten, über das nicht so sehr gesprochen wird.
Aber ich glaube ja sowieso an die Sumpfgründungen ... gut, Pella (in Makedonien) ging so schnell unter wie auf, aber Roma und Venezia halten sich recht wacker, und ich meine, daß Berlin eher diesen Weg einschlägt.

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Bei meiner internetmäßigen Erforschung von München (ich war auch schon 2mal dort, aber vor Jahrzehnten) dachte ich: die Stadt ist halt wohl einfach erst 80 Jahre nach Berlin dabei, Großstadt zu werden. Darum ist da noch so viel Unfertiges - vor allem beim Verkehr.
Mit den Häusern haben sie wohl auch keine gute Zeit erwischt, und es fehlt auch irgendwie die Mischung aus Durchgriff (wie die preußische Feuerverordnung) und "machen lassen".
Nun ja, die Schöneberger Türmchenvillen ("komm' Se rein, könn' Se rausgucken") sind auch nicht mehr.
Im "Speckgürtel" sieht es wohl ähnlich aus wie das, was ich heute immomäßig von München gesehen habe.
Aber ist denn das Zentrum mit eingewohnten Häusern in München wirklich nur so klein?

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Im Moment lustiger Häschtäck drüben im Internet auf dem Alfons seiner Spielwiese. Fix reinschauen, wer weiß ob die Ministry-of-Silly-Walks-Reichsminister-Memel-IM Erika-dreckige-Fut-Anetta-Stasijunta nicht schon morgen erbarmungslos durchregiert in bewährter Ostzonenart, Narhallamarsch: Hashtag #möglicheaugsteinsätze.

Kostprobe: "Da verfährt sich ein Lkw in Nizza und schon reißt bei uns der Firnis der Zivilisation..." #möglicheaugsteinsätze
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"Unter einer Steinigung leidet nur eine Person. Unter einem Hasskommentar können hunderte leiden - weltweit!" #MöglicheAugsteinSätze
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"Man sollte intergenerationäre Zuneigung nicht Kinderehe nennen. Das erscheint mir allzu billig" #möglicheAugsteinSätze
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"Statistisch gesehen ist es wahrscheinlicher den Spiegel zu kaufen als Opfer eines Terroranschlages zu werden" #möglicheAugsteinSätze
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Gefällt mir.

Nachtrag, was ein Brüller: #WirMerkelKritiker

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Danke für den Tip. Ziemlich gemeine Sammlung mittlerweile - gefällt mir :-).

Gruss,
Thorsten Haupts
Einfaches Mitglied der illustren Gesellschaft für mehr HateSpeech

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d.h. Thorha zwitscher jetzt auch?
muß ich suchen

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Nah! Zugang zu twitter kann man auch nutzen, ohne einen twitter account zu haben.

Gibt sogar einige sehr angenehme Leute da, die "Schlimme Helena" oder den "Mann vom Balkon". Nicht in der Politik unterwegs, natürlich :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Auch schön: Trump vergleicht Frau Clinton mit Frau Merkel und laut Premiumpresse fühlen sich alle einschließlich der Premiumpresse von diesem Vergleich beleidigt. Das ist wahres Entertainment.
Ein Beispiel für gelungene Titel "Trump schmäht Clinton als Angela Merkel Amerikas".

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