Ich-und-Berlin-Texte sind in Mode

Ich habe in einer Berliner Ecke gewohnt, in der auch Wochen nach Silvester noch Patronenhülsen im Gras lagen und türkische Hochzeiten aus Proinzip die Strasse blockiert haben. Mehrmals haben Leute mein Auto aufgebrochen und nichts gefunden. Ich habe dort gut chinesisch gegessen und bin miserabel bedient worden. Ich habe Bloglesungen gemacht und bin mit Leuten verkehrt, die heute die digitale Grundrechteabbaucharta der Zeit Stiftung gut finden. Berlin war verglichen mit München ein Schock, aber ich kenne auch die occupied Territories aus der Zeit, als es da richtig ungemütlich war. In Jaffa fliegt jede halbe Stunde ein Aufklärer vorbei und kontrolliert die Küste. Amokfahrer gibt es da auch, aber sie kommen selten weiter als bis zum nächsten Träger eines Sturmgewehrs, also irgendwas zwischen Null und 50 Metern - so bekommt man das Problem in den Griff. Ich bin in Israel auch mit dem Bus gefahren, was in der Zeit nicht jeder machte. Füre Berlin habe ich wenig übrig, aber ich wünsche trotzdem keinen, dass diese Alman IS-Intifada, die wir 2016 erlebten, weiter geht. Persönlich gefährdet bin ich mehr durch die Kumpels des Herrn Holm, aus deren Umfeld mir gesagt wird, ich sollte die Stadt besser meiden.

Das fällt mir nicht schwer. Ich bin in Bayern und zufrieden und mit der richtigen Erziehung ausgestattet. Und die kann mir keiner nehmen.

Mittwoch, 21. Dezember 2016, 00:58, von donalphons | |comment

 
Danke übrigens für Ihre Analyse des praktischen Terrors und "in Berlin lief nur das Notfallprogramm". Das war eine Einordnung, wie ich sie sonst wirklich nirgends gelesen habe, und sie scheint mir aus praktischer Lebenserfahrung zu stammen - d.h. ich nehme sie ernst.
Daß wir mit 12 Toten und 48 Verletzten noch Glück hatten, war schon klar - mit mehr Anlauf für den Lkw wären es mehr gewesen.
Ein Bekannter war noch eine Stunde vor dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt. Wütend macht mich, daß das Chäschüechli-Haus wohl angefahren wurde.

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Ja, der Umgang und die Analyse dieses "Notfallprogramm" so schlimm auch im Ergebnis, ist wichtig, weil es genug Lehren weltweit gibt, wie man solche Gruppe (meistens) von den wirklich üblen Werkzeugen abhalten kann.

LKWs sind noch relativ harmlos gegenüber "klassischen" Anschlägen, wie z.B. in UK zu IRA-Zeiten mit echten Sprengstoffen oder in Israel, wo ich gerade wieder geschäftlich war und halt mehr Leute überall mit Waffen rumlaufen.

Muss man es in der Konsequenz nicht mögen und ich sehe das persönlich auch sehr zwiespältig, aber bei einer ähnlichen (privaten) Waffenquote wie in Israel, wäre der Attentäter in Berlin nicht lebend vom Breitscheidplatz gekommen.

Und wenn man eine Bewaffnung der Bevölkerung nicht möchte (siehe als Vorboten den kleinen Waffenschein), dann muss zumindest die Staatsgewalt ordentlich ausgerüstet sein und auch entsprechend Zeit und Geld für die regelmäßige Schulung mit Maschinengewehren etc haben. Nur Herumlaufen damit hilft im Zweifelsfall nicht viel.

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Sie sind wütend?
Führende deutsche Wochenblätter geben vor, dass nicht nur Angst, sondern auch Wut aber nun gar nicht geht.

Mit einem 500-PS-Monster und vollem Auflieger braucht man nicht einmal Anlauf. Der fährt durch alles durch, was so auf einem Weihnachtsmarkt für die paar Tage aufgebaut wird. Freunde von mir haben in der ehemaligen Hauptstadt (doch, früher war einiges besser, lieber das provinzielle Bonn als Berlin) einen Stand auf dem dortigen Markt. Auch wenn man dort mit einem LKW nur schwer hin kommt mache ich mir sorgen. Wenn Relativierer mir ohne Ahnung von Statistik vorrechnen wollen, dass das doch komplett irrational sei, gebe ich ihnen 10 Cent für die Parkuhr.

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Das Geschwafel aus Fernseh und Zeitungen tue ich mir nicht an. Ich habe am Dienstag und gestern kurz in den Tagesspiegel geschaut, um die ermittelten Fakten zu erfahren, von dem unsäglichen Emotionsmassagengeschwätz habe ich Abstand gehalten. Ich kann es nicht mehr ertragen, das Gesalbadere.
Aber deswegen lese ich eben auch den Don, weil der halt ganz trocken auf Terrorerfahrungen anderswo verweist - was weit mehr zur Erhellung des Falls beiträgt als das vereinte Kuscheltiergeschluchze.

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Trocken, nüchtern und Fakten, liebe colorcraze, gehen schon mal gar nicht. Das machen heutzutage nur noch Nazis nach der Definition von Social Justice Warriors (= "jede/r, die/der nicht ins gleiche Taschentuch heult, wie ich").

Die ganzen moraltriefenden Zusammenstehkommentare sind nicht nur albern. Sie geben auch sehr genau Auskunft darüber, wieviel Angstschweiss unsere Etablierten gerade absondern. Die sind sich offensichtlich zunehmend unsicher darüber, wie lange ihre Schwurbelei die ziemlich langmütigen Deutschen noch ruhighält. Und das riecht man :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nun...
Hate Crime. Hate Speech. Ministry of Truth. Regelmäßige Gefechte von der Front in Eurasien, äh, Aleppo, ohne auch nur leidlich überprüfbare Fakten (nicht dass in Aleppo höchstwahrscheinlich Grauenhaftes geschehen ist und geschieht, aber der Zusammenhang zu den hiesigen Meldungen ist doch eher gering). Der von außen ausgeübte Zwang, sich voller Inbrunst zu den Zielen und Werken des Ingsoc bzw. der Partei bzw. der Vorsitzenden zu bekennen. Die für den sozialen Frieden unabdingbare Nutzung des Telescreen aka Vorratsdatenspeicherung und Internetüberwachung. Die Forderung nach noch mehr Kameras. Thought Police, besetzt durch durch Stiftungen bezahlte Stasimitarbeiter (hey, das kann man sich nicht ausdenken). Doublethink, wo das Gleiche gut (wenn es von "links" kommt) und schlecht (von "rechts" bzw. von denen, die man ausgrenzen will) ist.Und nicht zuletzt die an Indoktrinierung grenzende Begeisterung, die Schüler für die Flüchtlingspolitik und deren Folgen in den ganzen Projekten zu zeigen haben.

Wir sind sowas von angekommen.

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und wenn man eine ausgewogene Berichterstattung auf deutsch haben will, landet man recht bald bei der NZZ im Ausland (ja, und auch der FAZ, aber danach kommt lange nichts).

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Bei der Sache in München habe ich auch in der NZZ nachgelesen, weil die es konzis zusammenfaßten.
Diesmal reichte mir der Tagesspiegel, weil dort immerhin relativ übersichtlich 2, 3 Faktenartikel gelistet waren und den Rest, als Strohdrescherei erkennbar, brauchte man nicht anklicken. Sie haben es diesmal also anständig getrennt.
Es gab aber auch nicht die Panikmache wie in München, wo man gleich die U-Bahn sperrte, so daß massenhaft Pendler strandeten, was die Sache in der Auswirkung erheblich umfangreicher machte. Verkehrsgequäle mit den Bussen gab es Di, Mi schon, weil die Budapester wegen Spurensicherung gesperrt war, die ein wichtiger Durchgang ist - mein Mann brauchte 1h statt 30 min von der Arbeit - aber mit der U-Bahn kam man dran vorbei.

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Mea Culpa…

Sie bringen mich zum Lachen: „Wir sind sowas von angekommen.“
Meinen sie das ernst? Wir stehen gerade mal am Anfang!

Colorcraze

Gewöhnen sie sich an so was, die Politiker haben halt ein Interesse daran, dass nichts an IHNEN hängen bleibt wenn so was passiert.
Was mir auffällt ist, das es nirgendwo auch nur einen einzigen Kommentar dazu gibt, dass all die Massnahmen, zB die Videoüberwachung, ja keinerlei Beitrag zur Sicherheit der Bürger bringen, sondern, wenn überhaupt höchstens HINTERHER zur Aufklärung führen könnten.

Ich finde es recht lustig, dass jeder anscheinend weiss, dass es ausgerechnet dieser Amri gewesen sein muss, weil er, oh Zufall! seine Brieftasche in dem LKW verlören hat, und auch sein Handy, und dieses sogar mit Fingerabdrücken drauf! Ein Mann mit acht Identitäten, verliert ausgerechnet seine echten Papiere?
Naja, bei dem Pakistani wusste ja sogar ein Seehofer auch schon sofort, dass der es war!

Und einen staatstragenden Effekt hat das Ganze ja auch. Die Qataris haben gestern beschlossen die Paschi Bank nun doch nicht mit einer Milliarde Dollar zu unterstützen.
Diese ganzen Miesen fallen nun, wie üblich, auf die europäischen Steuerzahler zurück.
Aber solche Kleinigkeiten müssen da schon erst mal zurück stehen, bis das Thema finanziell abgewickelt ist. Denn, wer weiss was sonst noch alles in der Finanzwelt kollabiert.
Man übt halt schon mal für die Deutsche Bank.....

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Gewöhnen sie sich an so was,
Nein. Ich denke nicht daran.
Wer willentlich und ohne Not den Chäschüechlistand überrollt, ist mein Feind.

die Politiker haben halt ein Interesse daran, dass nichts an IHNEN hängen bleibt wenn so was passiert.
Ja, was denn sonst.
Kein Grund, sich dem daraus folgenden Gesülze auszusetzen.

keinerlei Beitrag zur Sicherheit der Bürger bringen, sondern, wenn überhaupt höchstens HINTERHER zur Aufklärung führen könnten.
Aufklärung hinterher ist schon was wert.
Wie könnte man 25-Tonner abhalten? Ebensolche rundrum stellen, als Barrieren?

Tätersuche: ich schätze nach wie vor, daß es nicht nur einer war. "Dieser Amri" wird nur der Anfang sein.

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verliert ausgerechnet seine echten Papiere?

Es ging die Fama, bei "Papiere" habe es sich um einen Duldungsbescheid gehandelt, ausgestellt im Kreis Kleve, wo er ab Juli 2015 gemeldet war und wo er sich offenbar bis Dezember 2015 aufhielt.
Auf so was ist der Name der, den der Schutzsuchende nennt. Ob es der richtige Name war, ist m. W. bisher nicht öffentlich überliefert, es war jedenfalls offensichtlich Anis Amri zuordenbar.

Handy, und dieses sogar mit Fingerabdrücken
Die Prawda schrieb, Fingerabdrücke des Unschuldigen sind im Lastauto mehr als genug gefunden worden, u.a. auf dem Lenkrad.

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Interessant, colorcraze....
.. sie sind also auch im Lager derer gelandet die sich ab sofort einen Dreck für Ursachen interessieren, wenn sie möglicherweise von irgendwas selber betroffen sein könnten?

Willkommen bei der Mehrheit, nur... ich befürchte im Falle eine Falles wird es nicht die geringste Bedeutung haben, ob sie sich daran gewöhnt haben oder nicht.

Nochmal, kurz gefasst im Klartext: Sie sind Teil eines Volkes das sich mehrere Male hintereinander Merkel zur Kanzlerin gewählt hat, deren Politik es war UND ist, die Bundeswehr in muslimischen Ländern den Amerikanern beim Morden Unschuldiger zu helfen, dem Morden von Leuten, die weder ihnen noch Merkel etwas getan haben.
Sie werden es also diesen Leuten schon nachsehen müssen, wenn sich die genau wie sie es ja tun einen Dreck dafür interessieren auf wessen Seite sie sich einbilden zu stehen.

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Fritz....
... falls sie mich missverstanden haben.... ich weiss weder wer es getan, noch wer es nicht getan hat.

Aber da man wissen kann, dass eben noch niemand weiss oder wissen kann, sagt es uns schon recht viel, wer jetzt alles von sich behauptet "zu wissen".
Ob es BILD, die Prawda oder FAZ ist, spielt dabei nicht die geringste Rolle.
Seine Geldbörse, mit der Bescheinigung, sein Handy und seine Fingerabdrücke....alles auf einmal? Nur wenn der Typ so dämlich ist, warum hat er es dann geschafft den deutschen Staat serienweise zu verarschen?

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Mann tdv, jetzt machen Sie sich dümmer, als Sie sind. Papiere und Fingerabdrücke sollten gefunden werden - die heutigen Terroristen sind nicht die RAF, wo die Mehrheit von deren Aktiven gut europäisch auch selbst noch überleben und weiterleben wollten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"ist mein Feind."

entschuldigen sie bitte meine anmerkung dazu:

achten sie auf ihre gedanken, denn sie werden zu worten, achten sie auf ihre worte, denn sie werden zu taten, achten sie auf ihre taten, denn sie werden zu ihrem charakter.

gerade in chaotischen zeiten gilt es, mensch zu bleiben.

und sich zusammenzureissen, und eben genau nicht das zu tun, was jemand, der agiert, als reaktion sehen möchte - genau obiges nämlich -, beispielsweise, dass man sich aufregt, dass man sich verbal radikalisiert, dass man radikaler wird.

denn dann hat der erste ein leichtes spiel – nach seinen regeln, und die spielt er besser.

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@donna: links, rechts, radikal, spießig, dumm, klug, intelligent, hinterhältig, offen, geradeaus - alles Bezeichnungen, die ich im Laufe der Jahrzehnte schon von anderen "eingeheimst" habe, - und sie sind mir deswegen schlicht egal.
Ich sehe nicht, was es durch Psychiatrisierung "unternehmungslustiger 20jähriger" zu gewinnen gäbe. Man muß denen die Grenzen aufzeigen, in denen sie sich zu bewegen haben, und zwar mit Gewalt, denn anderes fruchtet nicht. Die Diskussion kann nur darum gehen, wie man es anstellt, daß die Gewalt möglichst gering und wirkungsvoll angewandt wird, mit möglichst geringer Schädigung der Allgemeinheit. Aber nicht darum, daß man Kriminelle einfach immer nur laufenläßt, weil man zu feige, ignorant oder geizig ist, ihnen endlich entgegenzutreten.
Und wenn da von Staatsseite weiter nichts kommt (d.h. weiter Zweiklassenrecht Nitpick gegen Bürger, alles erlaubt für Vogelfreie), wird die Chaotisierung eben weiter voranschreiten - Goodnight spricht schon von Waffenkäufen schwäbischer Hausfrauen. Die Polizei wird dann auch von den bisher "gesetzestreuen Bürgern" nicht mehr ernstgenommen werden, und wir werden Wildwest oder wahlweise Brasilien oder 30jährigen Krieg hier haben.
Die RAF wollte seinerzeit eine "faschistische" Reaktion des Staates sehen, und die haben sie bekommen, und das war ihr Ende. Insofern sehe ich nicht, wieso man eine Reaktion auf eine Aktion panisch vermeiden sollte. Wenn es so einfach wäre, daß das Gegenteil immer richtig wäre, wäre die Welt sehr einfach gestrickt. Ist sie aber nicht.

@TDV: Sie setzen mit Ihrer "Ursachenforschung" auch immer gern gerade da an, wo Sie den Hiesigen am Kittel flicken meinen zu können. Daß man das Gewühle im Muslimgürtel nicht contained gekriegt hätte, kaufe ich nicht. Es war Merkels Irrsinn, dem laufenden Migrationsstrom Deutschland als Endziel aufzuzeigen. Mit u.a. der Folge, daß viele Länder ihre unliebsamen Elemente und Kriminellen hierhin entsorgten. Damit konnte man von Anfang an rechnen, aber man hat das von Anfang an unter den Tisch gekehrt. Dies ist nur das Schlaglicht auf D. Was in anderen Ländern - europäischen, muslimischen, afrikanischen, amerikanischen - an Politik ablief, war tendenziell nicht anders. Einzig die Visegrad-Staaten versuchten etwas gegenzulenken, aber sie sind schwach.

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Soso, ein italienischer Poliziotto soll wohl aus Selbstschutz die Restlebenszeit des Lkw-Lenker-betappenden Amri drastisch verkürzt haben.
Das ging jetzt mal schnell.

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soll?
http://www.corriere.it/

Hier sieht man das Schussloch in der Uniform und den angeschossenen Polizisten im Krankenbett!

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Colorcraze, nehmen Sie bitte unseren Spitzen-
Manager (goodnight nach Selbstbeschreibung) nicht allzu ernst. Der wähnt sich schon seit letztem Jahr im Bürgerkrieg, was mit freundlichem Verlaub einfach Unsinn ist.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Das ist jetzt natürlich tragisch daß dieser Geflüchtete nach Italien ist. Dort hat die Polizei immerhin noch eine Kugel im Lauf stecken...

Gabs eigentlich schon Reaktionen der Grünen auf die Erschießung? Ich erwarte noch heute Abend eine Lichterkette für den Toten.

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das zeichnete sich ab, dass man aneinandervorbeireden würde, colorcraze.

man schrieb von menschbleiben und besonnenheit. sie zeihen den beitrag etwas, was da nicht geschrieben steht.
anthropologisch interessant zu sehen ist jedoch, worauf, wie, mit welchem geschütz reagiert wird.
nun denn, was macht sie daran so ärgerlich. vielleicht hat es mit dem beitrag nicht viel zu tun.

seufz, kaum schiesst man in den nebligen wald, schon hat man jagdglück und trifft man ein derrière.

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oh, pardon, das war jetzt das falsche bild in diesem kontext.

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Cher Donna, jeder Kommunikationsstil hat seine Vor- und Nachteile. Sie deuten lieber an und arbeiten mit Bildern und Assoziationen, da bleibt viel Interpretationsspielraum.

Ja, ich weiss natürlich auch, welche Nachteile meine Vorschlaghammer-Methode hat :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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lieber ThorHa, so mag es sein, wobei ich durchaus ziemlich das meine, was ich sage, und lediglich die allusionen versinken in der unschärfe. der rest ist mühsam abgeungene höflichkeit ;-)
dies bild ist mir übrigens günstig zugelaufen (so ähnlich wie das hübsche neue des gastgebers), und äh [ein weiteres schönes bild wird unterdrückt, hat etwas mit dem eintrittspunkt zu tun- vorhang bitte]

nett zu bemerken ist ja stets, was man schrieb - und worauf reagiert wird. das lässt ja auf befindlichkeiten des sprechers schliessen.

vermutlich geht es auf diese art in den stuben heute wohl ab und an etwas daneben.

keine sorge, auch bei mir sollte mal wieder das natternnetz gelüftet werden, verwandte abfangen, die sich ankündigen mussten. da ist dann mehr als verkneifen und gar nichts sagen mit vielen worten angesagt. also das gegeteil zu sonst, hust.

ach ja, frohe weihnacht wünsch ich.

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Kommen Sie, Donna, das suaviter in modo hat ein fortiter in re im Rucksack. Da Ihnen das Herumnattern selbst nicht völlig fremd zu sein scheint, bleibt uns vielleicht die Metapher, ob "man" das 1x1 ohne Herumnattern hinbekommt, übrig. Der Vorhang zu, und alle Fragen offen?

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tja kommst bei mir vorbei. berlin wie zur guten alten zeit. verbastelte buden, matratzenlager für gäste, berliner lüster allerorten und alles in nem stadtteil den die holmsies nichtmal auf der karte finden würden ;)

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Don, auf die abschließende Pointe "Holm als Widerstandskämpfer" habe ich ehrlich gesagt von Anfang an spekuliert. :-) Faszinierender als das erscheint mir der unterwürfige Tonfall der ZEIT im "das ND interviewt den Genossen Generalsekretar"-Fragestil. Da kannst du noch was lernen!
bezieht sich auf Internet und Internet

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Der war so glorreicher Widerstandskämpfer, dass er sich noch 2008 als entschiedener Gegner der parlamentarischen Demokratie und Anhänger des Chavizmus geoutet hat. Was ihn natürlich nicht daran hinderte, den Posten als parlamentarischer Staatsekretär in einer parlamentarischen Demokratie anzunehmen. Und andere Leut nicht, ihn dahin zu befördern. Ach, Menschen ...

Frohes Weihnachtsfest allen Mitkommentatoren, unserem Gastgeber und allen Mitlesern.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Es ist nun zwar Weihnachten, aber schon 6 Tage her seit dem Vorkommnis. Ich wüßte gern mehr Fakten aus den Ermittlungen.
Daß der Lkw-Fahrer möglicherweise durch 1 Person mit vorgehaltener Waffe den Motor anließ und den Bewaffneten ans Steuer ließ, mag ja vielleicht noch sein. Aber wie geht das weiter ab, der Bewaffnete kann den Wagen einhändig fahren (mit der rechten Hand muß er auf den Lkw-Fahrer zielen)? Über eine längere Strecke durch die Stadt mit diversen Ampeln und Abbiegeecken?
Wie geht sowas?
Und dann hat der Lkw-Fahrer Messerwunden und eine Schußwunde - wie kann der Übernehmer gleichzeitig fahren, messern und schießen? Das ist doch wirklich etwas zuviel verlangt.
Waren da wirklich nur die Spuren von dem Lkw-Fahrer und dem Übernehmer, nicht noch von weiteren Personen?

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Möglicher Verlauf
Ein Sattelzug, Scania R 450 mit einem Plateau-Curtainsider Marke Schwarzmüller (mit 25 t Stahl) steht am Straßenrand. Der Fahrer sitzt auf dem Beifahrersitz. Wie komme ich in Besitz dieses Fahrzeugs?- Ich ziehe die Beifahrertür auf und erschieße den Mann. Denn der sitzt in 2,5 m Höhe und würde mir, mit einem Messer bewaffnet, wahrscheinlich in´s Gesicht treten.Von der Höhe passt das. Die Schnittverletzungen des Lucasz Urban dürften von der Bretterbude stammen, deren Teile durch die Windschutzscheibe gedrückt wurden.
Ich, Mörder, möchte nun den Sattelzug in Bewegung setzen.Ich habe ja schon mal in T. einen Lkw geklaut. Jetzt ist ein Problem. Der Scania hat kein Kupplungspedal und keinen Schalthebel. Das Getriebe heißt OptiCruise und ist von der sogenannten automatisch-mechanischen Sorte.
Zündung an, Motor läuft, aber das Auto fährt nicht. Ich, Mörder, weiß nicht, wie man das Getriebe schaltet. Das erklärt die zwei Startversuche, wo sich nichts tat. Dann muss ich, Mörder, mich schlau gemacht haben, dass rechts an der Lenksäule ein Drehring ist mit den Positionen D - N - R (vorwärts, neutral, rückwärts). Mit dem Ring in D kann ich den Lastzug bewegen. Anschließend ist das Fahren angenehmer als in einem Lkw mit Schaltgetriebe. Das Ding schaltet nämlich selber. Ich kann mich voll auf die Dimensionen des Fahrzeugs konzentrieren. Die Zugmaschine ist offenbar dem Scania Fleet-Management-System angeschlossen. Die Bewegungsdaten werden in Södertälje erfasst. Zudem wird es Daten in der Fahrerkarte geben. Und außerdem lässt sich der Betriebsdatenrecorder des Anhängers auslesen. Also: Daten haben wir genug. Macht den Kollegen aus Polen leider auch nicht mehr lebendig.

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Das sind nützliche Informationen, die man (eigentlich) von einer recherchierenden Journaille erwartet.

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Ich bin Journaille. Mit CE-Fahrerlaubnis und 2 Mio Kilometer Fahrpraxis auf solchen Geräten.

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Ich hab die CE-Fahrerlaubnis und keine 2 Meter Fahrpraxis. :-) Mit Einschränkung nach Schlüsselzahl 79 (C1E > 12.000 kg, L <= 3).

CE ist befristet bis zum 50. Geburtstag. Ob C1 und C1E mit verfallen, kann ich dem Aufdruck auf dem Führerschein ohne weitere Recherche nicht entnehmen. Das, sowie L und T gab es aus irgendeinem Grund gratis dazu, als die Ostzone die Westzonen übernommen hat, wenn man seinen PKW-Führerschein vor 1840 erlangt hat. Wahrscheinlich waren die Führerscheinklassen vorher auf andere Weise gegliedert, so dass man sich dazu genötigt sah.

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danke @folkher braun
Wenn man davon ausgeht, daß der Angreifer schonmal einen modernen Lkw gefahren hat und mit der Technik schnell zurechtkommt, klingt das Szenario so plausibel.
Das war auch eine der ersten Meldungen, daß es vom Spediteur hieß, da sei dieses zweimalige Motoranlassen, das wie erste Fahrversuche aussehe.
Was mich irritierte, waren Meldungen, daß der Lkw-Fahrer auf dem Breitscheidplatz noch gelebt haben soll, und daß er zuerst Messerwunden erlitten haben soll, dann den Schuß.
Erst gestern sah ich ein Bild des Lkws von vorne, mit teilweise zersplitterter Scheibe, vor allem auf der Beifahrerseite. Davor hatte ich nur Bilder von seitlich gesehen.
Meine Trauer über die Toten mischt sich mit Empörung über diesen Piratenakt.

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Es ist ohne konkrete Information zum Tatverlauf reine Spekulation, aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Fahrer so angeschossen wurde, dass er bewusstlos oder jedenfalls bewegungsunfähig war, aber eben noch am Leben.

Ich würde mich nicht wundern, dass es dazu auch Informationen bei der Polizei gibt, die man aber bisher nicht veröffentlicht. Vielleicht, weil es doch Hinweise auf einen oder mehrere weitere Täter gibt, vielleicht, weil man es eben nur vermutet und nicht weiß, vielleicht aus Bräsigkeit.

Bräsigkeit wäre überhaupt eine gute Erklärung für Vieles im Zusammenhang mit dem Attentat. Auch, was das Sitzfleisch der politisch Verantwortlichen angeht. Denn es wird m.E. zu wenig darüber gesprochen, dass die Behörden mit ihrem ganzen Arsenal an Überwachungsmaßnahmen, diesem bunten Strauß an Grundrechtseingriffen und Rechtseinschränkungen und Datenverarbeitungsrechten and what not nichts anzufangen wussten. Die ganzen ÜBerwachungsmittel hatten den Täter im Fokus, wer gewollt hätte, wer seine Mittel ausgenutzt hätte, der hätte - nach allem, was wir zur Zeit wissen - sehen müssen, dass da eine Zeitbombe herumläuft, pardon, fährt. M.a.W. die ganzen Grundrechtseingriffe, die ganzen Gesetze, die ganzen Rechte, die sind für nichts von dem gut, wofür sie angeblich gut sein sollen. Die verhindern überhaupt nichts.

Aber man hört nichts von Rücktritten, weder Innensenator noch Innenminister, diese Vorkämpfer des Grundrechtseingriffs, ob dieses Totalversagens. Man hört um so mehr von Forderungen nach schärferen Gesetzen (heute von der CSU).

Wahnsinnig ist, wer immer dasselbe macht, aber unterschiedliche Ergebnisse erwartet. So ist es hier. Wir werden offenbar von Wahnsinnigen regiert, und die Wahnsinnigen in Bayern rüsten sch gerade zu ihrem Klausurtreffen am 6.1.

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Logik
Nehmen wir an, der dringend benötigte Facharbeiter aus Tunesien hat die Erfolgsberichte aus Nizza mit dem Fraikin-Kühl-Lkw gelesen, der 80 Menschen in´s Jenseits befördert hat. Dann läuft er herum in Moabit und sieht reihenweise Lkw in den Industriegebieten herumstehen.
Also, ich, Fernfahrer, komme zu einer Firma einen Tag vor Abliefertermin. Ich frage, ob es von Interesse wäre, wenn ich heute schon abladen könnte. Normalerweise würden die Leute sagen: prima. Das Zeug ist schon da, ab unter die Kranbahn, abladen.
Es handelt sich aber um den Reichshauptslum. Dort sind die gewerblichen Arbeitnehmer noch fauler als die Politiker. Das liegt an 40 Jahren Isolationshaft, vulgo Arbeitnehmerleistungsverweigerungs-Inzucht. Ich kann das beurteilen, denn ich habe zwischen 1977 und 1987 Berlin-Transit gefahren. Ab 1978 mussten Lkw beim Parken vor den Fabriken sogenannte Nachtparktafeln haben. Das war eine Erfindung des Senats in Berlin, weil auf die unbeleuchteten Lkw, straßenparkenderweise, zu oft Beliner Besoffskis draufgebrettert sind. Sie waren dann anschließend meistens tot. Mit oder ohne Tafeln.
Kommen wir zurück zu Lukasz Urban. Dem wird erklärt, er werden erst am Folgetag ausgeladen. Was macht der Mann? - Er zieht die Vorhänge zu und schläft sein Schlafdefizit nach. Schlafdefizit haben alle Fernfahrer, weil ihr Schichtprogramm mit Billigung der EU über die Woche aus Nachtschicht, Spätschicht, Frühschicht rolliert. Man ist immer müde und kann immer sofort einschlafen.
Als er wach wird, checkt er vermutlich erst mal seine Position. Wo kann ich einkaufen, essen gehen und so weiter. Erste Priorität für Fernfahrer heißt: Proviant bunkern. Zweite Priorität heißt: Kabine putzen. Dritte ist: essen. Vierte: sich selber putzen.
Dabei hat keiner die Kabine verriegelt, denn man turnt auf Fahrer- und Beifahrerseite herum. Selber putzen, dafür gibt es den 20 Liter-Wasserkanister (den der Portier im Lieferwerk generös nachzufüllen erlaubt). Diese Aktivitäten wird sich unser dringend benötigter Facharbeiter aus Tunesien in den Industriestraßen von Moabit häufig genug angesehen haben. Denn die Kutscher machen alle überall dasselbe Programm.
Und einer bezahlt dann mit seinem Leben. Weil im RHS kann man nicht flexibel Lastzüge entladen. Konnten sie vor 40 Jahren schon nicht und werden sie auch nie können.

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