Schneeschmelze
Das Wehr unten im Fluss ist ganz geöffnet, aber auch die Weissach ist ein reissender Fluss geworden: Hinten kommt mehr rein, als vorne Richtung Rosenheim gespiehen werden kann. Das Schmelzwasser trübt den See und gibt ihm eine etwas seltsame Farbe.
Irgendwie schimmert dann etwas Grünliches in ihm, wie manchmal im Sommer, wenn es warm genug zum Baden ist, für Normalunsterbliche wie mich. Es gibt in Tegernsee eine Gruppe von vier alten Damen, die da jeden Tag hinein gehen. Im Badeanzug. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Auch jetzt im Winter. Das sind diejenigen, die sagen, sie würden nie Grippe bekommen. Was in diesem Winter wichtig ist.
Denn ich habe mich im Dezember infiziert, und es gab da zwei Nächte, da merkte ich, dass die Welle dieses Jahr anders ist als sonst. Mich hat das an eine Tropenkrankheit erinnert, die ich mal hatte: Zwei Tage Hölle, dann schnelle Besserung auf ein tolerierbares, aber lang anhaltendes Niveau. Es gab in meinem nahen Umfeld Fälle, da musste man sich um die Leute wirklich Sorgen machen. Und im erweiterten Umfeld zwei Todesfälle, ein sehr gesunder Fitness-Trainer mit 38 Jahren, und ein eher runder Standbesitzer vom Wochenmarkt mit 57. Beide starben an einer wohl nicht seltenen Kombination von Grippe und Herzinfarkt.
Das gibt einem schon zu Denken, zumal, wenn man, wie ich, noch vor dem Tod wieder restlos vergessen sein will. Bislang dachte ich, es wäre schon eine Option, einfach zu warten, bis keine neuen Leser mehr nachkommen und dann alles, Medien und Blogs, langsam verschwindet, und ich zu alt werde, um dann noch die Medien a la Mode zu lernen (lustigerweise habe ich den Verified-Stern beii Twitter noch in einem Alter ergattert, da will der durchschnittliche Millenial längst tot sein). Aber man kann es natürlich nie wissen, wie es ausgeht, und obwohl ich gar nichts von "in der Spätblüte seiner Jahre dahingerafft" halte - man kann es halt nicht wissen. Andererseits, wenn ich zwengs der Abhärtung in dieses Wasser steige, sterbe ich am Kälteschock, udn zwar sofort. Wie man es dreht und wendet - manchmal denke ich ja, ich sei wahnsinnig, wie ich den Jaufenpass hinunter fliege, aber statistisch gesehen ist der tödlichste Ort dieses Landes immer noch das Krankenhausbett.
Es hilft nichts, also auf zu neuen Ufern, und erst mal etwas zurück an die ebenfalls angeschwollene Donau.
Irgendwie schimmert dann etwas Grünliches in ihm, wie manchmal im Sommer, wenn es warm genug zum Baden ist, für Normalunsterbliche wie mich. Es gibt in Tegernsee eine Gruppe von vier alten Damen, die da jeden Tag hinein gehen. Im Badeanzug. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Auch jetzt im Winter. Das sind diejenigen, die sagen, sie würden nie Grippe bekommen. Was in diesem Winter wichtig ist.
Denn ich habe mich im Dezember infiziert, und es gab da zwei Nächte, da merkte ich, dass die Welle dieses Jahr anders ist als sonst. Mich hat das an eine Tropenkrankheit erinnert, die ich mal hatte: Zwei Tage Hölle, dann schnelle Besserung auf ein tolerierbares, aber lang anhaltendes Niveau. Es gab in meinem nahen Umfeld Fälle, da musste man sich um die Leute wirklich Sorgen machen. Und im erweiterten Umfeld zwei Todesfälle, ein sehr gesunder Fitness-Trainer mit 38 Jahren, und ein eher runder Standbesitzer vom Wochenmarkt mit 57. Beide starben an einer wohl nicht seltenen Kombination von Grippe und Herzinfarkt.
Das gibt einem schon zu Denken, zumal, wenn man, wie ich, noch vor dem Tod wieder restlos vergessen sein will. Bislang dachte ich, es wäre schon eine Option, einfach zu warten, bis keine neuen Leser mehr nachkommen und dann alles, Medien und Blogs, langsam verschwindet, und ich zu alt werde, um dann noch die Medien a la Mode zu lernen (lustigerweise habe ich den Verified-Stern beii Twitter noch in einem Alter ergattert, da will der durchschnittliche Millenial längst tot sein). Aber man kann es natürlich nie wissen, wie es ausgeht, und obwohl ich gar nichts von "in der Spätblüte seiner Jahre dahingerafft" halte - man kann es halt nicht wissen. Andererseits, wenn ich zwengs der Abhärtung in dieses Wasser steige, sterbe ich am Kälteschock, udn zwar sofort. Wie man es dreht und wendet - manchmal denke ich ja, ich sei wahnsinnig, wie ich den Jaufenpass hinunter fliege, aber statistisch gesehen ist der tödlichste Ort dieses Landes immer noch das Krankenhausbett.
Es hilft nichts, also auf zu neuen Ufern, und erst mal etwas zurück an die ebenfalls angeschwollene Donau.
donalphons, 12:52h
Freitag, 24. Februar 2017, 12:52, von donalphons |
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donna laura,
Montag, 27. Februar 2017, 14:41
sie wollen doch wohl nicht in diesen kalten see da steigen nach ihrer grippe.
von dieser abhärtungstechnik hat man schon gehört, gleichwohl präsentierte sich eine unwesentlich ältere dame meines bekanntenkreises nach vollmundigen bekundungen, ähnlich täglich zu tun zu beabsichtigen, hundekrank, wochenlang, allerdings ohne dies zugeben zu wollen. sicherlich war sie zufällig zu dieser zeit infektanfällig, und dann tut solch ein kühles bad nicht wirklich gut.
sagen sie, lieber don, wie es das schicksal so möchte, hat jemand unseren burggraben mit einem recht abgelebten, unabgeschlossenen mountainbike mit plattem hinterreifen, dafür mit fahradpumpe bedacht:
ein scott voltage vz1, dessen rechte bremse wohl nicht mehr recht zu bedienen ist.
meinen sie oder die liebe runde, es lohnte sich, sich darum zu bemühen, es von der polizei, die sich mit dem skurrilen fall beschäftigt, in einigen monaten wiederzubekommen, falls es keinen rechtmässigen besitzer mehr geben möchte?
von dieser abhärtungstechnik hat man schon gehört, gleichwohl präsentierte sich eine unwesentlich ältere dame meines bekanntenkreises nach vollmundigen bekundungen, ähnlich täglich zu tun zu beabsichtigen, hundekrank, wochenlang, allerdings ohne dies zugeben zu wollen. sicherlich war sie zufällig zu dieser zeit infektanfällig, und dann tut solch ein kühles bad nicht wirklich gut.
sagen sie, lieber don, wie es das schicksal so möchte, hat jemand unseren burggraben mit einem recht abgelebten, unabgeschlossenen mountainbike mit plattem hinterreifen, dafür mit fahradpumpe bedacht:
ein scott voltage vz1, dessen rechte bremse wohl nicht mehr recht zu bedienen ist.
meinen sie oder die liebe runde, es lohnte sich, sich darum zu bemühen, es von der polizei, die sich mit dem skurrilen fall beschäftigt, in einigen monaten wiederzubekommen, falls es keinen rechtmässigen besitzer mehr geben möchte?
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donalphons,
Montag, 27. Februar 2017, 15:45
Doch, ja, man kann das schon machen. Ich habe von so einem noch den Rahmen daheim rumliegen. Besser als nicht (ich schaue ansonsten schon).
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donna laura,
Dienstag, 28. Februar 2017, 11:41
dann versuche ich mein glück; eventuell gehen solch herrenlose 'fundstücke' allerdings auch in die versteigerung für einen guten zweck, wer weiß.
mein herzliches dankeschön für das umschauen ist ihnen gewiss...
mein herzliches dankeschön für das umschauen ist ihnen gewiss...
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melursus,
Montag, 27. Februar 2017, 16:16
Die wenigsten können den Tod, Ort, Zeit und Art des Todes auswählen. Sie werden, schätze ich, eher rücksichtsvoll abtreten. Im Kreis der Nachkommen auf der Chaiselongue im Erdgeschoss.
Wenn Sie dies wünschen, könnte die Leserschaft Ihnen die El Cid Behandlung zuteil werden lassen. Radeln post mortem.
Oder Boromir, mit Lenker und Kurbel in einem Elbenkanu den See, den Fluss runter bis ins Schwarze Meer.
Heute aber auguri, gute Reise, erleben und speisen Sie herrlich um uns daran teilnehmen zu lassen.
Wenn Sie dies wünschen, könnte die Leserschaft Ihnen die El Cid Behandlung zuteil werden lassen. Radeln post mortem.
Oder Boromir, mit Lenker und Kurbel in einem Elbenkanu den See, den Fluss runter bis ins Schwarze Meer.
Heute aber auguri, gute Reise, erleben und speisen Sie herrlich um uns daran teilnehmen zu lassen.
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