Yücel

Rassistische und sexistische Aussagen über weisse, heteroexuelle Männer sind bei der taz absolut salonfähig, solange sie im antideutschen Gewand daher kommen. Ableismus ist ebenso salonfähig, wenn ein Integrationsnegativbeispiel mit Neigung zur Oktoberfestlügenpresse aus Polen den Kachelmann öffentlich fertig machen will. Die taz ist in den letzten Jahren immer wieder durch deutschlandhassende Figuren aufgefallen, die mal lernen sollten, wie es woanders zugeht - die Figuren, die bei der Missyifizierung dazu kamen, weisen auch nicht darauf hin, dass es mit dem "kulturelle-Aneignung"-Faschismus von Links irgendwie besser wird. Migrationshintergrund und Deutschenhass sorgt halt dafür, dass auch beim Mainstream genau das durchgeht, was woanders sofort zur Entlassung führen würde. Hauptsache das Branding stimmt, etwa, wenn schwarzafrikanische Invasoren Ceuta stürmen. Da freut sich dann die "postkolonialistische" Redaktion über die "Proteste".

Aber das ist im Gegensatz zu den - ebenfalls leider tazbetroffenen ÖR-Sendern - ein freier Markt, und wie beim nackten Mädchen auf Seite 3: Solange es jemand kauft, ist es da. Und solange der Rassismus in gewissen Bahnen bleibt, ist er auch legal. Man kann die Ausrutscher, die in der taz stehen, machen - ein Freund einer von der taz hofierten Linken-Politiker hat als Rechtsradikaler viel Übleres im Netz geschrieben und wurde bezeichnenderweise erst dann verurteilt, als er die Seiten wechselte und dort andere als etwas beschimpfte, das er meines Erachtens tatsächlich davor war. Das ist dann die Grenze. Die taz bleibt oft knapp darunter. Damit hat man zu leben, man muss es ja nicht kaufen.

Dito Die Zeit: Wer Frau Kiyaks blanken Hass nicht mag, soll sie halt nicht kaufen. Kiyak und andere Linksausleger mit Migrationshintergrund werden schon wissen, was sie tun. Hoffe ich. Auch wenn ich denke, dass sie in ihrer öffentlichen Sichtbarkeit der AfD nicht schaden. Aber so ist das halt in einer freien Gesellschaft. Auch bei der AfD sind nicht alle froh über Höcke.

Deniz Yücel hat in der besagten Richtung vor ein paar Jahren in der taz einen Text geschrieben, der jetzt vielleicht witzig gemeint, langfristig aber weniger klug war. Und ich verstehe in gewisser Weise auch, wenn man jetzt beim Nochmallesen bei manchen Aussagen denkt: Naja. Das hätte er sich vielleicht vorher nochmal überlegen sollen. Man weiss nie, wozu man dieses doch ganz okaye Land später noch brauchen kann. Das Zweifeln am Text ist irgendwie - menschlich. Menschlich, aber angesichts der Realität in der Türkei und der feigen Reaktion der Bundesregierung - die SPD kuscht vor ihren türkisachstammigen Wählern und die Merkel vor ihrem milliardengeförderten Menschenrechtspartner Erdogan - nicht richtig. Denn Erdogan ist ein Despot, und man kann sich den Kampfplatz eben nicht immer raussuchen: Liefert man Yücel ans Messer, weil er einen Doppelpass hat, wird sich Erdogan den nächsten schnappen. Vielleicht war es Absicht, so eine kontroverse Person einzusperren: Dann sollte man erst Recht Erdogan zeigen, dass er damit mit seinem Teil des Landes einen hohen Preis zahlen wird.

Man sollte weder sagen, dass es "die Türken" sind, auch wenn die Reaktionen aus der Ecke in Deutschland etwas entmutigend und - nach meinen Informationen - bei vielen auch angstgetrieben sind. Man sollte auch nicht mit Rassisten ins Boot steigen, egal ob sie jetzt von Rechts oder von Links kommen. Man muss sich nicht mit Leuten wie Team GinaLisa Stokowski gemein machen, um dem Gemeinen Paroli zu bieten. Eine freie Gesellschaft braucht keine Hashtags und Werbeseiten mit Slogans. Und Yücel ist im Regime von Erdogan nur einer von Zigtausenden, die verhaftet und entrechtet wurden. Die Konzentration auf "unseren" Türken nach Monaten der staatlichen Repression ist auch wieder, naja, also: Wer etwas gegen Erdogan tun will, schreibe selbst dem Botschafter oder, wenn er es kann, ungehaltene Beiträge. Und überlege sich vielleicht, ob wir mit der Fixierung auf Trump nicht etwas daneben lagen.

Vor allem aber sollte er Druck auf seine Weichteile machen. Und die sind nicht in Ankara, sondern bei seinen Partnern in Brüssel, Berlin und Düsseldorf. Solange SPD-Siggi noch nicht mal den Botschafter einbestellt und rundmacht, weiss Erdogan ja, wer ihm den Böhmermann ans Messer geliefert hat. In einer Land wie der Türkei kan man wenig machen. Aber den Appeasment-Beihelfern in Europa, denen kann man noch ordentlich einheizen. Das hilft dann auch letztlich der türkischen Demokratie. Alles andere, all die Offerten als Gegenleistung auf Erpressung in den letzten Jahren, führt dorthin, wo wir dank Merkel fast alternativlos gelandet sind: Zu einem Regime, mit dem man anders umgehen müsste, wenn man es denn noch könnte. Statt dessen haben die deutschen Medien Orban zum Schurken gemacht, und Erdogan im vollen Lauf zu seiner Machtfülle zum Menschenfreund. Die deutsche Demut in Ankara und die Tribute haben Yücel auch in den Knast gebracht. Und da muss man Änderungen erzwingen.

Sonntag, 26. Februar 2017, 20:32, von donalphons | |comment

 
Fluch der bösen Tat, Don. Wenn man seine Grenzen nicht selber sichern will (oder kann - darüber streiten in Deutschland die Verfassungsrechtler) und das durch andere erledigen lässt, macht man sich abhängig.

Und kann dann eben nicht energisch protestieren. TANSTAAFL.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ja, das war der Fehler. Die Grenzöffnung begann nicht in Kufstein, sondern in Ankara.

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Die SPD und protestieren?
Ach was, die haben am 16.2.17 hier in NRW das kommunale Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer genehmigt.
https://www.landtag.nrw.de/Dokumentenservice/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-14275.pdf

Yücel hat doch seinerzeit den Sarrazin böse verunglimpft oder sehe ich das falsch.

Allerdings frage ich mich, was Merkel damit meinte, die U-Haft sei nicht verhältnismäßig. Was wäre denn für Journalisten u.a. einfach so Festgesetzte in der Türkei nach Merkel im Verhältnis? Dauernd die Pressefreiheit vor sich hertragen, die auch bei uns gerupft wird, ist da ziemlich kontraproduktiv.
Zon titelt gerade, Erdogans politischer Gefangener... so kann man das sehen und liegt damit nicht einmal falsch.

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Sarrazin
"böse verunglimpft" ist ja noch sehr zurückhaltend ausgedrückt - 'der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten' wünschte Herr Yücel Herrn Sarrazin 2012 in der taz...

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"Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite." Das ist großartig. Funkt auf der derselben Wellenlänge wie das Ding aus der Uckermark, die SPD und Schicklgruber in seinen späten Tagen. Der Journalist ist reif für einen Posten im Staatsdienst.

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Seinen alten Text latenight im türkischen Fernsehen als Gedicht vorgetragen stelle ich mir poetisch vor.

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Wir alle machen Fehler.

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Fritz, das ist schlicht das, was die Linken für intelligenten Humor halten.

Antinationalismus ist im deutschen akademisch gebildeten Bürgertum eine Konstante seit 1918, wenigstens solange, wie es nicht zu höheren Steuerbelastungen führt :-). D.h., in Yücels Resonanzkörper funktioniert der zitierte Satz als Humor ausgezeichnet.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ja, ich habe es vorsichtig ausgedrückt
@justinian_m

Und mein Mitleid hält sich momentan etwas in Grenzen. Yücel hat gewusst, auf was er sich einlässt. In der Türkei ist er türkischer Staatsbürger, der deutsche Pass interessiert dort nicht. Die deutsche Botschaft kann ihm nicht helfen, selbst sie es denn wollte.

Can Dündar ist zu uns geflüchtet, hat Yücel geglaubt, er kann die Welt oder Erdogan verändern? Sich der Justiz zu stellen zeugt m.E. von reichlicher Naivität.

Kaubes Kommentar "Wer ihn befreien will, spielt keine Spielchen" sagt sehr viel über die geistige Verfasstheit der Anhänger Yücels und damit auch über ihn aus.

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Man ist versucht zu sagen, etwas besseres als den Yücel finde sich allemal, aber das hieße ja, sich seine Hass-Logik zu eigen zu machen.

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tja, und wer will das schon? Aber er scheint mir die reine Hybris zu sein.

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Das ist ja für diesen Beruf notwendige, wenngleich nicht hinreichende, Bedingung. Danisch hatte da kürzlich auch so ein tolles Zitat, sinngemäß sagte da eine Journalistin, man (also der eigene Berufsstand) sei Elite, und daher berufen dem Rest der Welt eben diese Welt zu erklären.

Also mit der Einstellung kann man dann auch mal in die Türkei reisen und sich aufs Polizeirevier begeben. Nicht, dass ich damit gut finde, was die türkischen Behörden da abziehen. Aber es ist eine Sache, wenn man in Gefahr gerät, und eine andere Sache, sich in Gefahr zu begeben. Zumal sich aus der warmen weichen Sicherheit der deutschen Journalistenelite die eigenen Ansichten prima weiterhin verbreiten lassen.

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"In antiken griechischen Tragödien wurde Hybris als ein Auslöser für das Scheitern vieler Protagonisten verwendet.
In ihrer Überheblichkeit ignoriert die Hauptfigur die von Göttern gegebenen Befehle und Gesetze.
Auf die menschliche Hybris folgt häufig die göttliche Bestrafung durch Nemesis, welches schließlich zum Fall und Tod des Protagonisten führt."

Hybris - altbekannte Journalistenschwäche.

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Soweit ich mich erinnere, hat Yücel in der taz damals einfach rücksichtslos und subjektiv geschrieben, so wie das auch Don Alphonso für sich in Anspruch nimmt. Das war häufig ziemlich ätzend, manchmal aber auch erhellend und sinnvoll, wie das so ist, wenn man ehrlich subjektiv inkl. der Vorurteile spricht (und diese nicht wie vorsichtig-rationale Menschen verschweigt).
(Und wer weiß, vielleicht war es gerade diese Frechheit, die ihm den Karriere-Aufstieg von der taz zur WELT ermöglichte.)
"Hass-Logik" als Prinzip hab ich bei ihm nicht gesehen.

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Naja, eine große Liebe habe ich aus seiner Jubelarie über Deutschlands Untergang jedenfalls nicht herauslesen können. Nicht dass ich die Bunzrepublik für sakrosankt hielte, es gibt weiß Gott genug, was man im Detail kritisieren kann. Aber wenn man wie er ja qua zweiter Staatsbürgerschaft eine Alternative zu dem ach so schlimmen Schland hat, konnte man schon mal auf den Gedanken kommen, dann geh doch rüber. Da finde ich diese Haltung aus der Blognachbarschaft irgendwie ehrlicher: Dieses beschissene Stück Deutschland, in dessen Klos ich kacke, in dem ich aber mich wohlfühle, ökonomisch, kulturell und sozial; dieser miese Staat dessen Demokratie ich schätze und liebe; das mich hassende Germanien, von dem ich weiß, dass es noch 'Richter in Berlin giebt', das möchte ich für kein anderes Land der Erde, sei es auch so schön wie das an Ägäis, Schwarz- und Mittelmeer, opfern. Niemals!

Aber fairerweise muss man sagen, Yücel ist kein Dogmatiker und hat auch Sachen geschrieben, die mir sehr gut gefallen haben. Und so will ich ihn jetzt nicht auf diese eine Geschichte zu sehr festnageln. Aber vielleicht wird ihm jetzt etwas klarer, wie gut er es hier hatte.

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Wenn man als Zirkusclown Karriere machen kann, ohne ein Journalist zu sein, wieso sollte das umgekehrt nicht gehen? Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.

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Don Alphonso kennt mich, ich habe ihn sogar mal irgendwie bewundert, wie die meisten von blogger.de, denke ich, bis er den Akif Pirinçci machte. Ich denke, er hat sich dem Internetniveau sehr gut angepasst. So what.

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Das wird RM abkönnen. Wer austeilt, muss auch einstecken können.

Nur der Vergleich mit AP - aber dabei muss man auch berücksichtigen, wo das herkommt. Ein echter Prolet vor dem Herrn, der maz, der könnte mit Broder ein gemeinsames Fass aufmachen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Soll vermutlich beleidigend sein, doch sehe ich über die Vulgärisierung per Verkürzung des Begriffes Proletariat hinweg und denke, jepp bin ich. Ein stolzes Arbeiterkind und ein akademischer Parvenü. Du machst, TH, aber einen gewaltigen logischen Fehler. Wer austeilt, ist erst einmal nur im Austeilen gut. Im Einstecken kann man auch 'ne Niete sein. Und Don Alphonso ist halt ein perfekter austeiler, wird aber, meiner Meinung nach, schnell dünnhäutig, wenn er angegriffen wird. Ist zwar nicht schlimm, meistens ist es aber so, mit uns, all den (mediokren) Narzissen.

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@mark793: Ich gebe zu zu, nur ungenaue Erinnerung zu haben, ich glaube, den Text, den Sie meinen, kenn ich gar nicht. Ich erinnere mich nur, dass ich zufällig auf Yücel stieß, weil ich einen Kommentar spontan herrlich fand, dann nach weiteren googelte und die nächsten zwei, drei äußerst abstoßend fand, dann aber wieder mehrere spannend und nachdenkenswert ... zwar irgendwie unausgegoren, gespielt überheblich, aber auch originell und klug ... und dann hab ich das Phänomen Yücel wieder aus den Augen verloren ...

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Don Alphonso ist halt zuständig fürs Austeilen.
Jedem nach seiner Berufung, und Hauptsache für Autoren ist, daß sie gut schreiben können.
Kann er offensichtlich.
Austeilen war schon immer sein Markenzeichen,
(ebenso wie seine Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler, ein bis heute bestehendes Alleinstellungsmerkmal)
seit Dotcomtod, der Blogbar und den Anfängen hier - hach, was hatter schön geschimpft damals.

Das Austeilen betreibt der Don elegant, kompetent, amüsant und sehr erfolgreich (ich wünschte lediglich, dieses möge sich gegen bessere und wichtigere Gegner richten).

Was soll man denn noch alles von einem Autoren erwarten?
Einstecken etwa?

Der Vergleich mit Pirincci hinkt nicht nur, sondern sitzt im Rollstuhl.
Ich plädiere für eine Mischung aus
Stefan Zweig, Broder, Bond und Michael Kohlhaas.

(wegen Nennung des zweiteren lebenslang gesperrt ab)

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Soll vermutlich beleidigend sein,

Nein. Nur beschreibend.

Und Don Alphonso ist halt ein perfekter austeiler, wird aber, meiner Meinung nach, schnell dünnhäutig, wenn er angegriffen wird.

Jein. Da kommt es sehr auf die Art des Angriffes an. Ich erwarte nicht, dass Sie das verstehen - man muss halt wissen, wie Kulturkonservative reagieren.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@damals:
Gute Zusammenfassung. Ging mir genauso. Die Qualität seiner Texte konnte von einem Tag auf den anderen von "grossartig" zu "unterirdisch" wechseln.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@damals:
Ich bezog mich auf den Text hier, den auch der Gastgeber in seinem Ursprungsbeitrag gemeint haben dürfte:

ht tp://www.taz.de/!5114887/ (ein Leerzeichen rausnehmen)

Der ist in meinen Augen so lustig und geistreich wie die einschlägigen Dresden-Tweets einer gewissen Julia Schramm.

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Und weil das gerade so gut passt:

Die FAZ hat eine Teilnahme an der Yücel-Medien-Solidaritätsanzeigenaktion verweigert, weil man FAZ-Leute auf eine Unterstützerliste setzte, die man nicht mal gefragt hatte.

http://www.taz.de/Solidaritaetsbekundung-fuer-Deniz-Yuecel/!5388847/

Auszug:
Die ganze Absurdität in der Zusammenfassung: Man hätte an der Solidaritätsbekundung wohl teilgenommen, wäre man gefragt worden, ob man den eigenen Kaiser Wilhelm darunter setzen möchte, der fälschlicherweise bereits in der Liste stand, aus der man ihn wiederum streichen und den Appell am Ende gar nicht drucken ließ.

Für Linke ist die Zusammenfassung logisch. Für Konservative wird die Unverschämtheit des Vorgehens nicht durch das angestrebte Ergebnis sanktioniert.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Es ist immer etwas peinlich, wenn dahergelaufene Leute aus dem Netz meinen, sie müssten sich auf einen Verstorbenen berufen, den sie gar nicht kannten. Mit so einer Haltung würde ich es mir dreimal überlegen, bei anderen den Anstand beurteilen zu wollen. maz isat halt auch so ein fan turned stalker. Damit kann ich leben, ich lese solche Sickos nicht.

Was die FAZ angeht: Es ist nach meinem Wisstensstand tatsächlich so, dass man dort durch die Aktion überrollt wurde und quasi als Letzte mitbekam, was da geplant wurde. Die FAZ ist nicht die Bäckerblume, die FAZ hat einen gewissen Impact, und wenn man den will, muss man halt fair mit ihr umgehen. Das ist das Mindeste. Einen Herausgeberwunsch erfinden ist das Übelste, was man nur tun kann, das hat immer Konsequenzen und wird nun mal schlecht aufgenommen. Warum die FAZ sich für etwas verantwortlich fühlen sollte, was ausgerechnet in der Kooperation eines Humoristen und zweier, ich sag mal, Krawallschachteln entstand und dann schlampig gemacht wurde, sehe ich nicht. Man hätte vermutlich auch noch einen Weg finden können, aber auf die Verstimmung folgte sofort ein Einprügeln auf die FAZ. Da wollten manche offensichtlich gleich die Gelegenheit nutzen, ihre privaten Rechnungen zu begleichen. Ich weiss nicht, ob die Anzeigenkampagne etwas bringt oder nur Aktionismus ist. Ich bin jedenfalls nicht gefragt worden, ob ich da mitmachen möchte und sehe da einen closed Club am Werk. Wer das so machen will, kann das tun. Es verstellt nur etwas den Blick auf das eigentliche Problem in Berlin und Ankara.

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Das ist eben so eine Sache: man hat es mit Dilettanten zu tun und mit Menschen ohne Kinderstube. Die, die sich erst mal hinsetzen und dann erst fragen "Ist hier noch frei". Die, die sich ihr Trinkgeld vom Wechselgeld schon mal gleich ungefragt und unaufgefordert einbehalten. Da kann das Anliegen noch so gut sein, das will ich hier gar nicht bewerten, aber man hat dann auch keine Lust mehr, auch nur einen Finger krumm zu machen.

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Inzwishen ist die angelegenheit ja schon wieder verpufft, und das wird absehbar ein langes Thema für ernsthaft arbeitende Leute. Was ja nicht schlecht ist. Nächste Woche hetzen Strokowski und Berg wieder gegen den Mann als solchem.

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Die Anlässe ändern sich, die Haltung nicht.

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Und weil´s grad so schön ist, eine Meldung der erwähnten Missy-Redakteurin, für mich der Alex Jones von links:

Die peinliche Verwechslung der Oscar-Gewinner war ... natürlich rassistisch motiviert. Was sonst?

ww.taz.de/Kolumne-Habibitus/!5385739/

Muhahahaha. Bitte mehr davon.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ein ergreifendes Fundstück, das sie da ausgegraben haben. Unfassbar, dass solcher kindlicher Ausfluss a) geschrieben + ernst gemeint b) veröffentlicht und c) von taz-Käufern goutiert wird. Um so was auszuhecken, muss jedes Schamgefühl perdu sein. Man muss als Journalist sich mit der eigenen Herangehensweise abgefunden haben, die damit einhergeht, dass man die Leser der eigenen Zeitung für Hohldübel hält. Hoppla, letzteres sowieso, Journalisten sind ja Elite.

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Jetzt mal ehrlich, das ist doch furchtbar. Ich hab die taz von some twenty years ago nicht so (nicht so) bizarr in Erinnerung, nicht auf diesem Gossenniveau.

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Die Taz passt sich ihrer Leserschaft an. In den nächsten Jahren gibts dann eine Doppelseite zum ausmalen ;)

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Mein Eindruck ist, dass die Taz sowohl seriösen Journalismus macht als auch Meinungsgestaltung und emotionale Manipulation. Man bedient halt möglichst die ganze (in diesem Fall linke) Klientel. Von marxistisch über grün und postmodern bis intersektional. Von umfassend durchdacht bis ganz echt gefühlt. So wie das ja auch andere Medien für ihre Klientel tun. Ein wenig Verschwörungsgeraune zum Vorurteilebestätigen der Anhänger und Aufregen der Gegner hat noch nie den Klickzahlen geschadet.

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Diue Taz ist mit dieser Missyfrau - die vermutlich auch diese Hengameh eingeschleppt hat - halt noch schlechter als üblich gefahren und bräunt halt antideutsch so vor sich hin.

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Ich meine, es kam kürzlich im Radio, nur eine ganz kurze Meldung: die türkische Wirtschaft steht am Abgrund oder schon einen Schritt weiter, man hat massive wirtschaftliche Probleme, Tourismus fällt aus, keiner will mehr investieren, und mutmasslich sind die hellen Köpfe (Istanbul hat eine kleine aber feine Programmierer- und Gründerszene, aus der auch einige fintechs kommen) längst weg.
Erdogan forderte Hilfe von Deutschland. Und nahm eine Geisel.

So einfach, so abscheulich, so vorhersehbar. Und so erwartbar dilettantisch der Umgang mit dem Vorfall in Berlin.

Dabei gibt es doch so viele schöne Möglichkeiten, Kapitalverkehrskontrollen z.B. Die Erdogan-Sippe versucht ja längst, ihr Geld aus dem Land herauszuschaffen, welches sie mit dem Verkauf des syrischen IS Öls verdient hat. Oder man betrachtet eben Ausweise etwas genauer, und politische Aktivitäten. Es muss ja nicht gleich der Trump'sche Ansatz sein.

Aber dazu braucht es eben den Willen was zu tun, und einen Plan, wo es hingeht. Was jeweils nicht vorhanden ist beim Regierungspersonal.

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Na ja, mit dem angemieteten Grenzschützer, Verbündeten und dazu auch noch mit einigen Millionen von dessen Landsleuten im eigenen Land sind einem schon mal die Hände gebunden.

Muss man ganz nüchtern feststellen, auch wenn es einem nicht gefällt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nun, sollte ich so zu verstehen gewesen sein, als befürwortete ich ein emotionsgetriebenes Vorgehen, wie es zumindest augenscheinlich gerade in einer anderen großen Hauptstadt in Nordamerika passiert, dann war ich da nicht genau genug.

Will nur sagen: es gäbe schon heute genug Möglichkeiten und Werkzeuge, aus der EU heraus aber auch national, der türkischen Regierung klar zu machen, dass sie nicht frei drehen können. Ohne immer mit der EU Mitgliedschaft zu wedeln, die zur Zeit derart unwahrscheinlich ist, dass es an Täuschung grenzt, sie in der Diskussion zu halten. Damit nimmt man ihnen zwar nicht die "Flüchtlingswaffe", aber man kann dem etwas gegenüberstellen.

Muss man halt wollen. Wie jede Waffe, die nur dann abschreckend ist, wenn die andere Seite ernsthaft damit rechnen muss, dass man sie einsetzt.

Möglicherweise ist das beiden Seiten auch schon längst klar, und ist Grundlage des aktuellen Stillhalteabkommens.

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Wir haben hier ein Problem mit Erdogans 5. Kolonne im Land. Das Problem wird aber keiner angehen. Die SPD nicht, weil das ihre Wähler in NRW sind. Und die CDU nicht, weil sie bis zum Hals in Erdogans Pflicht steht und auch nicht weiss, wie sie da raus kommen soll. Und vermutlich alle davor angst haben, dass Erdogan hier eine Leute aufmarschieren lässt, was eine ganze Reihe von unerfreulichen Fragen zur fokge hätte. Erdogan könnte problemlos die AfD auf 20 Prozent bringen, das weiss in Berlin auch jeder.

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nicht nur in berlin.

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Don, exakt. Wir werden auf die Türkei Rücksicht nehmen MÜSSEN, ob uns das passt oder nicht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Wir müssen genauso Rücksicht nehmen, wie wir Menschen ohne gültige Papiere unsere Grenzen passieren lassen müssen.

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Okay, ich formuliere es anders: Wir müssen nicht, aber das forderte dann einen hohen Preis.

Und das wäre mir der eine Journalist als verantwortlicher Politiker nicht wert. Das ist Politik.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Wohl richtig. Die Türkei ist eines der NATO-Mitgliedsländer, das man besser nicht zu sehr verärgert. Dagegen spricht einfach die geostrategische Lage und die Größe der Streitkräfte. Flanke bleibt Flanke.
Bei der Flüchtlingskrise ist die Türkei nicht wirklich ein Teil der Lösung. Da sollte man sich endlich mal die Pullfaktoren anschauen. Was Österreich da gerade macht ist nicht immer ästhetisch ansprechend, könnte aber wirken.

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Deutschlands Flanke ist längst kurz vor Graz. Noch.

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Der Text klingt, als wenn er für die FAZ-Blogs geschrieben wurde.

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Nein, den habe ich einfach so runtergetippt. Prokrastination für einen FAZ-Text.

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So sieht also Prokrastination beim Don aus, ah ja.

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das ja ist auch eine chance, den balken noch im eigenen auge zu erkennen.

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Neuer Don bei DeuS

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das grenzt ja an irreführung ;-) !

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Ja, so neu schaut mir der Don nicht aus. Vielleicht runderneuert?

Gruss,
Thorsten Haupts

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Pro Yücel möchte ich anregen, seinen TAZ Text zu lesen. Klingt fast wie Don, besser als Danisch.
Gugel "Liebe N-Wörter Ihr habt einen Knall"
oder "Sag das N-Wort nicht"

Yücel und viele andere Türken haben ein Problem. Nicht nur beansprucht Erdogan alle Söhne und Urenkel von Türken als Staatsangehörige iurem sanguinem, der Geldbeutel quiekt. In jeder Familie muß sich mindestens einer (Mann) finden, der als Türke in der Türkei erbfähig ist. Staat, Nachbarn, Familie sind nur zu gern bereit, NichtTürken oder GülenTürken oder Säkular-Türken ihren Besitz streitig zu machen.

Don-Ansatz: konkurrierende Loyalitäten in feudal organisierter Gesellschaft.

Gekoppelt ist das feudal-tribalistische türkische Erbrecht mit den Feinheiten moderner Rechtsverdreherei. "Keine Gleichheit im Unrecht" ermöglicht Erdogan die selektive Enteignung Illoyaler.
Ganz Istanbul muß erdbebensicher erbaut sein. Jedes Haus ist erdbebensicher oder zum Abriß bestimmt.
Dieses "Recht" kann jedem gegenüber durchgesetzt werden, muß aber nicht. Ich wundere mich daher nicht, daß alle türkischen Familienoberhäupter von denen ich weiß, brav heimgereist sind und teils Monate dortbleiben.

Die blutige Rücksichtslosigkeit mit der Erdogans Anhänger nach dem Putsch gefangene Wehrpflichtige mordeten und folterten hat mir jede Illusion zu Erdogan und Islam geraubt. Jeder Türke weiß, daß ein "Gemeiner" der türkischen Armee 0,0 Spielraum bei er Ausführung von Befehlen hat. Diese Soldaten waren Lämmer.


Nur wenig überrascht bin ich von der Blauäugigkeit des Herrn Yücel. Er sah sich als Deutscher und bekannter TAZ/welt Journalist auf sicherem Grund.

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Ja, zu dem komischen Gegensatz der knallrassistischen Einstellung der türkischen Staatsbürgerschaft, die bei Kurden exterminatorisch sein kann, und dem linksbizarren Säuseln der Migrantenmutti müsste man auch mal was machen.

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und es würde schön zu lesen sein.
Doch haben Sie genug Feinde.

Den bayerischen Innenminister Beckstein kannte ich ein wenig näher. Daß er in dieser Position massiven Schutz benötigte und bekam hing mit seiner Haltung zu kurdischen Gruppierungen zusammen. Sie haben genug Feinde Don, diese Typen sollten Sie nicht auch noch aufbringen.
Es lohnt nicht und nur wenige Leser würden wirklich schätzen was Sie bringen.
Schön zu lesen, informativ und amüsant ist fast jeder Ihrer Artikel. Da braucht es diesen nicht.

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Sowohl Böhmermann als auch Yücel haben keinen Sinn für Grenzen. Scheint eine angeborene Schwäche der Hiergeborenen zu sein. Nun gut, Erdogan wird dem Yücel schon die Grenzen zeigen. Der ist auch sonst nicht so.
Als Hybris seh ich das Verhalten von Y nicht, nur als maßlose Selbstüberschätzung. Seht her, ICH, der Starreporter von Friede Springers Welt!1!11!!!1. ICH zeig euch jetzt wie Journalismus funktioniert...
Ist in die Hose gegangen. Werd Erwachsen, Junge,

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Naja, die Qualitäten im Beruf sind nochmal eine andere Sache, es ist ja nicht so, dass die taz an ihm gesundet wäre - dass er ein guter Journalist ist, behauptet wohl nur eine antideutsche Rassistin aus dem gleichen Hause. Um so erstanlicher jetzt der Ruf nach einer Kanonenbootpolitik am Bosporus. Dazu bräuchte man nämlich eine starke, risikobereite Nation, die auch mal den Justizminister des Feindes verhaftet und am Marktplatz an den Pranger stellt - wenn der so doof ist und nach Deutschland kommt. Statt dessen arbeitete man lieber am Schleifen des Nationalgefühls. Blöd gelaufen.

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"den Justizminister des Feindes ..."

Das wäre mal ein Spaß.

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