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Es ist halt immer eine Frage, wie dieses Home aussieht, und wie gross es ist. Ob man Zimmer und Sitzplätze wechseln kann, ob der Blick aus dem Fenster schön ist, oder ob man im Sommer auch draussen sein kann. Ich habe letztes Jahr festgestellt, dass man mit einem Strommodem sogar bis in den Innenhof kommt, was bei einer Totalsperre sicher noch gute Dienste leisten wird. Generell muss man sich hier nicht zusammenreissen, man kann hemmungslos wüsteste Beschimpfungen artikulieren und eine Grimasse ziehen, man kann den Bildschirm anschreien und so Ärger abbauen. Man muss halt mit den Freiheiten umgehen können. Und das eigene Home mögen. Dann klappt es. Nur glaube ich, dass viele Kollegen kein besonderes Verhältnis haben: Man mietet halt was, das man als Stützpunkt benötigt. Jetzt hat man nur diese Zelle, und alles andere wird verboten, gestrichen, geschlossen. Selbst zum Hamstern dürfte oft nicht genug Platz sein. Und das alles vielleicht auf 30m², und raus darf man nur zum Einkaufen... das wird schwierig. Ich kann wenigstens zwischen zwei Wohnungen wechseln. Und habe ein Trainingsrad im Innenhof, gegen den Lagerkoller. Ich brauche das, ich schreibe nur mit guter Laune schöne Geschichten. Die anderen - ich würde mich nicht über ein paar besonders vermieterhassende Beiträge bei Relotius Online wundern. Es kommt halt viel gerade zusammen, und gerade in meinem Bereich der Medien sieht es wirtschaftlich nicht so gut aus. Besonders in den Innenbezirken von Berlin fordern viele ein Corona-BGE. Wenn sie es nicht kriegen, wird es laut in den Zimmerbüros. So war das in der Metropole alles nicht geplant, und Silberkannen haben sie auch nicht.
Was nutzt es mir, daß ich das Privileg habe, ungehindert aus meinem Garten in Hamburg in meinen Garten an der Nordsee zu fahren, ohne das Auto verlassen zu müssen, wenn ich mir dann doch am Kartenscanner in Niebüll eine Schmierinfektion in die Augen reibe, oder wenn Sie, lieber Don, beim nächsten Überholen auf dem Rennrad japsend durch die Atemwolke des Vordermannes strampeln?
Es ist sicherlich erfreulich, wenn man Risiken minimieren kann.
Aber ist das ein Grund zu jubeln?
Ich mußte heute ausnahmsweise mal weniger an mein eigenes Glück denken als an das der Supermarktkassiererin, die mich seit Jahren mit meinem Namen anspricht und die da an 4 Tagen die Woche 8 Stunden lang die Stellung hält.
Sie hatte mir mal gesteckt, daß ihr Rewe hier in Hamburg ca. 3.000 Kunden pro Tag hat. Ca. 500 davon werden täglich 50 cm vor ihr stehen. Mit feuchter Aussprache, einer Vielzahl begrapschter Waren und aus der Tasche gepulten Münzen.
Für mich abgemachte Sache: wenn diese Scheiße irgendwann mal vorbei sein sollte, tue ich den Mädels da symbolisch etwas gutes. Meine Möglichkeiten sind begrenzt, aber ein paar habe ich...
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Grüße von den 35 Quadratmetern mit Balkon, Vogelgezwitscher und Aussicht auf den Südfriedhof.
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https://www.youtube.com/watch?v=eBShN8qT4lk&list=RDeBShN8qT4lk&start_radio=1
Kurz vorm Lagerkoller, aber zum Glück noch etwas Schnaps im Becher:
https://www.youtube.com/watch?v=wsrvmNtWU4E
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Lagerkoller ist mir persönlich ja völlig fremd. Ich kann, ernsthaft, wochenlang zuhause bleiben und mich mit allen erdenklichen Dingen beschäftigen, von völlig sinnfrei bis schwer kreativ, ohne je das Gefühl zu haben daß mir irgend etwas fehlt. Vielleicht hab ich ja diesbezüglich auch nen Knall, aber so ist das. In solchen Zeiten, gehe ich eigentlich nur zum Einkaufen raus, und das nur dann, wenn ich wirklich muß, weil die Vorräte zur Neige gehen. Eigentlich ist das, was jetzt für so viele eine völlig neue Erfahrung zu sein scheint, für mich völlig normal und alltäglich, weil ich es halt gewohnt bin und das auch mag.
Und wenn das Netz ausfällt weil die ganze Nation zuhause sitzt und die Server der Internetdienstleister abrauchen, dann habe ich Massen an Büchern und alles, was das kreative Herz begehrt für die nächsten zehn Jahre. Es wird sicher nicht langweilig.
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Die nächste wird eine auf Oliven-/Kokosöl-Basis mit Basilikum-Weihrauch-Duft (gut für Mumifizierung oder gegen Pestgestank). Habe Rohstoffe für 20 kg da.
Billig wird die aber nicht, sag ich euch gleich.
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Wiewohl, 1 kleines Stück Weihrauchseife tät mich schon interessieren. Wenn Sie sie fertig haben (seifensieden ist bekanntlich eine seeehr laaaangsaaame Angelegenheit), sagen Sie Bescheid.
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Unsinn, Sie schreiben unter Druck auch schön, manchmal frage ich mich, ob nicht besser, als ohne Druck. Als Leser merke ich keine bumps in the road in Ihren Werken - das wundert mich schon lange.
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Es gibt eine Bevölkerungsgruppe, die nicht ins Homeoffice kann - diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, und für die ist die Situation im Moment nicht ganz so rosig - nicht nur die mit Patientenkontakt, sondern auch diejenigen, die im Hintergrund arbeiten, z.B. im Labor etc. Im Gegensatz zu den oben erwähnten Schreibern jammern die aber nicht über ihre Lage, sondern tun in den meisten Fällen, was von ihnen gefordert wird.
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Ja, für Mediziner wird es hart. Deshalb auf keinen Fall anstecken.
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Ich wundere mich eigentlich dass die AFD das nicht ausnutzt. Weidel hat es versucht, sachlich wohl zutreffen, wurde aber, erwartbar, medial niedergebrüllt.
Allein der Frust über Spahn & Co. in der Medizinsparte ist extrem groß.Der entscheidet null und nix, und übernimmt keinerlei Verantwortung oder Führung, sondern delegiert alles ans RKI. Statt energisch und im Voraus Maßnahmen zu ergreifen, wofür er eigentlich bezahlt wird. Ich höre, so ziemlich alle, die etwas verstehen davon, wie es im Gesundheitssyxstem aussieht, haben es kommen sehen. Den Personenschutz braucht er gerade nicht wegen Terroristen.
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Die fehlende Planung ist schon schockierend, besonders da das für Fachleute eigentlich nicht überraschend ist. 2009 hatten wir Glück, und hätten das eigentlich als Warnung ansehen sollen ...
Don hat schon Recht mit dem Kommentar hinsichtlich von Open Plan und Wohnungen - das funktioniert wunderbar, wenn es keine Krise gibt, und in Europa haben wird das wohl in den letzten 50 Jahren vergessen.
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Also ich bin komplett fachfremder IT Fuzzy, aber ich hab am 25.1. und am 27.1. Bezos' Jeff noch zum Originalpreis mit Aufträgen beglückt, dass es eine Freud war.
Vielleicht liegt es daran, dass mir auf einem bayrischen Gymnasium die Exponentialfunktion sehr gut dargelegt wurde.
Vielleicht hab ich das einfach aus Anschauung so entschieden ("wenn die Chinesen 12 Millionenstädte mit 17 Mio Chinesen in ihrem größten Industriegebiet zumachen, wird das einen Grund haben").
Vielleicht war ich auch nicht so sehr auf manischen Dieselhass, FfF und den Klimaschmarrn mit angeflanschtem Kommunismus sowie das Niederkartätschen der AfD in einem implodierenden Bundesland fixiert, weil ich seit 19.5 Jahren kein Radio & TV mehr nutze.
Ganz sicher wollte ich nicht grad eben mal schnell Kanzler werden.
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Freunde von mir haben Ladengeschäfte, volle Lager, Angestellte und dürfen (sinnvoller- und verständlicherweise) nicht öffnen. Die sind der Verzweiflung deutlich näher als ich.
Mich trifft das als Software-Entwickler mit viel Platz im Haus und Garten nicht gross. Ich programmiere halt daheim statt im Büro, in legeren Klamotten als sonst und bespasse zwischendurch die Katze. Meine grössten Sorgen gelten Eltern und Oma.
Aber viele haben jetzt neben gesundheitlichen Befürchtungen auch grosse Existenzsorgen. Die sollten wir alle nicht vergessen. Mal ganz abgesehen von denen, die den Laden jetzt am Laufen halten. Ich hoffe, ein Blackout bleibt uns allen erspart.
Viele Grüsse in die alte Heimat aus der Schweiz
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Das Hauptbestreben sollte darauf liegen, solange keine Gegenmittel oder Impfung zur Verfügung stehen, die Ansteckungsgeschwindigkeit von Covid19 einzubremsen, um die Intensivstationen nicht zu überlasten und keine brutalen Triage-Massnahmen zu erfordern.
Das ganze wird eine Zeitenwende sein, die mich an das Erdbeben von Lissabon Allerheiligen 1755 für seine Zeitgenossen erinnert, als die Gläubigen in den Kirchen erschlagen wurden und die Puffs im Stadtteil Alfama stehen blieben.
Pest und Ebola sind noch einmal andere Kaliber, aber die wirtschaftlichen Verheerungen werden grausig sein.
SOLLTE es gelingen, das ganze wie die Finanzkrise mit Monopoly-Geld der Zentralbanken zu „lösen“, wird es sehr schnell Stimmen geben, warum man nicht genauso den Hunger in Afrika, das Elend der Flüchtlinge und der Haartzer, die Wohnungsnot in den Städten, die Faulheit der Lebenskünstler und die entgangenen Gewinne der Spielkasinos bezahlen könnte.
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Bisher geht das aber noch sehr gemütlich an. Beim Kauf von Nudeln und Hühnerfleisch deutlich erhöhte Nachfrage aber noch keine Hamsterkäufe.
Das heißt dass noch niemand an die wirtschaftlichen Verheerungen denkt. Die betreffen an der Südküste natürlich den lukrativeren Frühjahrstourismus besonders stark. Dafür hat man leckere Freilanderdbeeren, 1m50 Euro für 1 kg. Gut ausgereift.
Den tatsächlichen Stand der Pandemie kennt niemand. Dass die offiziellen Zahlen nur einen kleinen Teil ausmachen hält man für eine ausgemachte Sache.
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https://share-your-photo.com/8b0424f1c8
Die Frage ist nur welcher Climax vor uns liegt.
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"Es sei denn, dass die Vorsehung oder die Natur eingreift, um durch rabiate Pestepidemien und/oder einen Dauerkrieg, der großzügige Massaker garantiert, das Gleichgewicht wieder herzustellen."
...meinte anno 1995 der Zeichendeuter Umberto Eco.
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Das hat sehr lange gefehlt.
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Ich wünsch euch, dass keine oder nur wenige euer Lieben sterben werden. Es wird ganz hässlich werden. Goldene Zeiten für Beerdigungsinstitute. Und nein, ich hätte nicht gedacht, dass die Welle so schnell über uns herein bricht."
Ach du liebes bisschen! Dean hat wörtlich bei den Nazis von vor zwei, drei, vier Wochen abgeschrieben. O tempora, o mores!
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Ei lesen Sie denn keine sozialen Medien? „Nadsis“ sind die mit Schaum vorm Maul. „Messermigranten“, „Kulturfremde“, „Umvolken“... da müssen Sie sich schon korrigieren.
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Die Freude des "rechten Lagers", hach, wie unglaublich viele Vorannahmen allein in diesen zwei Worten sind, ist nach meinem Eindruck mehr ein "haben wir doch gewusst, dass wir angelogen wurden". 2015 gingen Grenzschließungen angeblich nicht, im Gegenteil, die Bundeskanzlerin hat sich wie ein Einlader verhalten. Und nun geht es plötzlich, auch wenn man über Sinn und Zeitpunkt . Weil der Virus eben alle befällt und keine Unterschiede macht, ob einer privilegiert als Abgeordneter, Oberstudienrat oder sonstiger Beamter in seinem Wolkenkuckucksheim wohnt oder Lidl-Kassierer ist. Damit entlarven sich die "Gutmenschen" als das, was das "rechte Lager" immer vermutet hat, nämlich als ein Haufen bigotter egozentrischer rücksichtsloser Arschlöcher und Emporkömmlinge, denen das Gemeinwohl gar nichts bedeutet.
Und da darf man schon mal grinsen, obwohl es zugegeben bitter schmeckt.
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Aber bei einem Virus, bei dem vielleicht 90% gar nicht erkannt werden, aber ansteckend sind, hilft auch das nicht.
Und selbst ein paar Wochen Zeit gewinnen hilft auch nichts ohne drastische Maßnahmen zu verhängen. Würde die Kurve weiter so steigen wie in den letzten Tagen, ist in einem Monat absoluter Notstand in den Krankenhäusern. So oder so.
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#toolittletoolate ist ein hashtag, dem ich wegen vermuteter und nutzloser panikmache nicht folgen wuerde auf twitter, aber ich denke, dass er als wort ganz gut ausdrueckt, was derzeit gerade geschieht.
epidemiologen von rang huepfen derzeit ganz zurecht im quadrat.
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Ich sollte noch 2 zusätzliche Kästen Bier bunkern, wer weiß was die Berliner noch vorhaben.
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Gefressen wird eben auch in der Rezession und Asien hat die Krise wohl überwunden.
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„Zu früh das Richtige sagen ist nazi.“
Haben Sie Abitur?
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Die Altstadt, sonst ein lärmendes Chaos der Lieferantenfahrzeuge, himmlisch ruhig. Blauer Himmel, strahlende Sonne.
Genießen wir, solange es geht.
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Ich weiß nicht, was eine Ausgangssperre bringen sollte. Beim Spaziergang am Isarufer oder im Englischen Garten steckt sich keiner an. Einfach genügend Abstand halten.
Oder sollen wir jetzt ausgedruckte Zettel mitführen wie in Frankreich mit der Versicherung: Ich geh mir nur die Beine vertreten?
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Aber in Grossherden im Park sitzen dicht an dicht eben nicht. Und da das mit der Armlänge irgendwie nicht hinhaut, schon gar nicht mit 2 Meter, werden jetzt alle eingesperrt und müssen TV glotzen.
Als nächstes kommt dann ne app mit Bewegungsprofilen.
Und nur, weil ein Teil der Gesellschaft komplett hirnamputiert ist und weder Rücksichten noch Einsichten kennt.
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Sie sagen das sehr höflich, sehr nett und sehr apart. Kompliment!
Gestern in der Kreisstadt hatte ich den sehr starken Eindruck, daß die rudimentären Zusatzfunktionen bei den meisten Sogenannten aus dem Hauptspeicher gelöscht wurden bzw. dort nie reinprogrammiert worden sind. Nicht daß das jetzt eine Neuigkeit wäre, aber wenn man es so leibhaftig drastisch vor sich sieht ...
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kam auch
Heiner Müller in einem Interview auf das Thema
Überbevölkerung zu sprechen und fazitierte:
dezimieren, dezimieren
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Werde mal Familie und Freunde kontaktieren, hoffe es gibt keine schlechten Nachrichten, einige sind gesundheitlich nicht mehr so gut dabei.
Ansonsten werde ich mich mal über den aktuellen Virus Sachstand informieren, bin nicht mehr auf dem Laufenden. Und nun: Gute Nacht. ;-)
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Vielen Dank für diesen Link, lieber Don!
https://twitter.com/OlafScholz/status/1240241208003366913
Wenn so einem alten Stamokap wie dem Scholz der Furz quer sitzt, läßt er sich eben mal kurz testen. So einfach geht das im (roten) Faschismus. Der Typ erinnert mich an Pol Pot.
Fehlt halt ein Testkit mehr für eine Krankenschwester oder eine Supermarktkassiererin.
Na und!?
Hauptsache der Scholzomat läuft wie geschmiert.
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https://twitter.com/KonstantinNotz/status/1240369913010827264
Man findet ähnliches im Tagebuch von Ernst Jünger aus der Zeit als Frontleutnant im I. WK.
Einfache Soldaten, die nur zwei oder drei Jahre jünger waren als er, riefen angesichts des Todes nach ihm ("Herr Leutnant, Herr Leutnant!") oder nach ihrer geliebten Mutter.
Für so eine grüne Labertasche reicht schon eine Erkältung, damit sie sich einscheißt und schwört, daß sie nie, nie wieder Widerworte gegen Mutti erheben wird.
Was für würdelose Würmer.
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Was diese Grünen und ihre Artverwandten jetzt noch sagen, tun oder lassen ist in etwa so interessant wie der sprichwörtliche Sack Reis in China. Ich war 1980 zufällig in Karlsruhe als unbeteiligte Zuschauerin am Rande eine kurze Zeit lang dabei und fand diese Leute schon damals irritierend und sehr anstrengend, und es ist seitdem mit denen nur noch irritierender und anstrengender geworden. Einmal habe ich die sogar lokal gewählt, da schäme ich mich heute noch für, und ich bin gottsfroh, daß mir zur Strafe für diese Dummheit damals danach nicht die Hand abgefault ist.
Jetzt, in einer sich mehr als deutlich abzeichnenden völlig neuen Weltlage sind die in etwa so spannend für den Lauf der Dinge wie ein Smart-TV bei Netzausfall.
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