Das Tal

Im Netz wird nach Staatskohle geheult. Naja. Davon ist an Tegernsee nichts zu bemerken, dortselbst macht man sich lediglich Sorgen um meine Weinigkeit, weil man doch so viel über die Medienkrise hört. Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, ich musste zu viel schreiben. Und trotzdem ging eine ganze Serie über die Kommunalwahl baden.



Ich bin offen gesagt dankbar um diese Ruhe des Reichtums. Es passiert draussen, jenseits des Tales, schon jetzt recht viel, was man keinem wünschen würde, ganz ohne Infektion. Man kann in die Leute nicht hineinschauen, also habe ich schon mal vorsichtig angedeutet, dass Kulanz von meiner Seite durchaus erwartet werden kann, man soll es halt beizeiten sagen, sollte es dick kommen. Ausserdem habe ich für die daheim Nervennahrung gegen den drohenden Lagerkoller gekauft.



Es wäre jetztv die beste Zeit, es wäre auch so nicht viel los, man könnte erste Bergtouren machen und den ersten kleinen Pass bezwingen. Der geht nach Österreich. Da, wo jetzt die Grenzwachen stehen. Ein verzichtbarer Anblick, und die Situation hier ist erkennbar angespannter als an der Donau. Unbegreiflich, wie da manche an Wochenendausflug denken können. Oder es wirkt einfach noch der Glaube nach, das sei eine Grippe.

Samstag, 28. März 2020, 01:20, von donalphons | |comment

 
Halten Sie mich nicht für herzlos, Don. Lebbe gehd weiter

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Ich weiss. Aber für viele wird es hart.

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"Nervennahrung gegen den drohenden Lagerkoller"
Von einem Befürworter der Leibeigenschaft habe ich auch nichts anderes erwartet. ;-)

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Es ist gerade für niemanden einfach.

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Ich weiß nicht, wie es den anderen hier geht, aber mittlerweile hört man in meinem internationalen Bekanntschaftskreis die seltsamsten Geschichten über dieses Virus.

- Zwei sportliche Männer unter 40 für ein verlängertes Wochenende in einem Zweibettzimmer in Tirol:
einer bekommt das Virus und wird elend krank, der Zimmerkamerad bleibt völlig symptomlos.

- Alleinstehender Rentner aus einer Risikogruppe:
er liegt zwei Wochen lang mit ungefähr allen Coronavirus-Symptomen zu Hause, geht aber nicht zum Arzt (wozu?). Er geht davon aus, dass er Krankheit hatte, sein Fall wird aber natürlich in keiner Statistik erfasst.

- Familienvater, bestätigter mittelschwerer Coronavirus-Fall, Quarantäne zu Hause:
Ehefrau und die 2 Kinder wurden diese Woche positiv auf Antikörper getestet. Alle drei völlig symptomlos.
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Ich fange an zu glauben, dass es für die Wirtschaft glimpflicher ausgehen wird, als angenommen.

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Das "Symptomlos" ist für manche sehr gut und für viele tödlich.

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Ja, dass einer erfolgreich Antikörper gebildet hat, heißt nicht, dass er keine Viren spazieren trägt.

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Das weiß man im Moment aber einfach nicht - die Antikörpertests werden das vielleicht einmal zeigen.

Die Frage, die ich immer noch nicht verstehe, ist: die meisten Todesfälle, die gezählt werden, fallen unter die Kategorie "mit COVID" gestorben, nicht an - d.h. die Erkrankung hatte wohl höchstens eine sehr indirekte Rolle. Ebenso scheint das Risiko, einer schweren Erkrankung, ganz grob einherzugehen mit der generellen gesundheitlichen Fitness - oder, wie es ein britischer Statistiker so schön geschrieben hat: das Virus packt das Risiko eines Jahres in ein paar Wochen.

Wenn das aber wirklich so ist, dann kann man erwarten, dass langfristig (d.h. über ein Jahr oder so) die Auswirkungen weniger extrem sind (auf die Allgemeinheit gesprochen - nicht das Individuum) als es jetzt aussieht. Die Gesamtsterblichkeit in der EU (http://www.euromomo.eu/) hat sich nicht sehr verändert, und selbst in Italien sind die Änderungen noch in etwa so wie in vergangenen Wintern.

Ein Grund dafür ist aber vielleicht auch, dass die Menschen zur Zeit generell "gesünder" leben: weniger Unfälle etc - die britischen Daten aus Krankenhäusern etc zeigen das recht deutlich - d.h. vielleicht ist das einfach nur eine Kompensation.

Bristishislands - ich denke, die Wirtschaft leidet eher unter dem Lockdown, und die schwere Entscheidung wird sein, wann man damit aufhören kann/muß ohne zu viel Schaden anzurichten.

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Das schreiben Sie jetzt so nonchalant in einem Blog, wo der Gastgeber Asthmatiker und die Gäste überwiegend Risikogruppenmitglieder sind.

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Der Gastgeber ist sportlich und die Risikogruppen hier klingen alle sehr vernünftig ... bei uns haben sich diese Gruppen zu Hause eingeigelt und werden versorgt (mir einer erstaunlichen Solidarität durch Nachbarn etc) - ich hoffe, das ist anderswo ähnlich.

Aber wir haben über Zahlen geredet - mein Metier mag Einzelpersonen weniger, weil die so kompliziert sind - und da wird es vielleicht irgendwann auch mal einen Silberstreif geben; aber wohl erst, wenn alles vorbei ist.

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@gux, ich meine in einer Auflistung aus Italien aufgeschnappt zu haben, dass viele an bakterieller Lungenentzuendung, Nierenenschaden und septischem Schock sterben. Vielleicht Sekundaerinfektion mit Pneumokokken oder multiresistenten Krankenhauskeimen? Quelle: https://sciencefiles.org/2020/03/11/covid-19-tod-und-uberleben-was-macht-den-unterschied-neue-studie/

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flederhund, Sonntag, 5. April 2020, 20:47

Das gleiche haben mir erfahrene, aber skeptisch-kritische Ärzte gesagt.
Gute tägliche Lektüre: https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

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Atemversagen ohne Lungenbeteiligung 😱
Hatten wir das im Corona-Tourette-Roulette schon gewürdigt?

Atemversagen ohne Lungenbeteiligung (Möglichkeit, selten). Das Virus macht von der Nasenschleimhaut aus high five mit den Nervenbahnen und krabbelt wie Tarzan von Neuron zu Neuron ins Gehirne. Das Atemzentrum im Stammhirn fühlt sich angesprochen und dreht frei, macht Trouble für die Atmung, ohne dass die Lunge an sich lahmt.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie weist auf einen anderen möglichen Pathomechanismus des Lungenversagens hin.

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Ganz herzlichen Dank für den Hinweis!
Je mehr man weiß desto mehr fürchtet man sich? Immerhin wäre das bei der Autopsie zu bemerken. Es wäre wirklich ein Tod durch Corona-Viren, nicht mit Corona-Viren.

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Nun, was spricht denn dagegen, am Wochenende mit dem Rad raus in die Berge zu fahren? Bei Ihnen natürlich die Pollen, ja.

Aber für alle anderen: bei aller gebotenen Vorsicht gilt es auch, das eigene Immunsystem zu stärken, und das leidet nun mal, bleibt man nur zuhause und hinter Fenstern während man von Reis und Dosenfisch lebt.
Ich will da gar nicht mit der Vitamin D Litanei anfangen.
Vom See aus z.B. die Schleife nach Lenggries, Jachenau, Wallgau, zurück durchs Isartal.
Kommt man denn auf der B307 noch von Wildbad Kreuth aus zum Sylvenstein durch?

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meine Weinigkeit - mea parvitas gefaellt das !

jetzt aber lengmueller zu praesentieren, wenn man gerade nicht hinkann - ein wenig sadistisch sind sie mit blick auf ihre leser schon veranlagt ?

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Nach wie vor - seit 30 Jahren - kurieren wir hier Liebeskummer (heute eher weniger), Zahnweh, Kopfschmerzen (Bildschirm), Panik (Corona-Berichterstattung) mit Weißbier, mit und ohne Alkohol. Der früher öffentliche Diskurs wird privatisiert, oder, wie Robert Pfaller schreibt (Erwachsenensprache, 2018 S.83): "Menschen, dievor 30 Jahren einander vielleicht zugehört hätten, schreien heute aufeinander los,und erklären einander zur Unpersonen, mit der Begründung, der andere hätte nicht die korrekten Worte gebraucht." Verschärfend wirkt die zunehmende Verblödung. Die drückt sich aus in der Unfähigkeit, Texte in ihrem Zusammenhang zu verstehen.
Ich gebe mal ein Beispiel. Der D.A. kann Bedenken in Sachen Copyright vergessen, denn das Teil ist zu 95 % von mir: www.trailer-journal.com . Was ich dort an Fragen bekomme, stellt mich vor unlösbare Schwierigkeiten: Habe ich so kompliziert geschrieben, dass niemand es versteht? Offensichtlich nicht. Denn wir haben uns in der Redaktion darauf geeinigt, dass es pro Satz nur noch einen Nebensatz gibt. Und ein Kapitel passt auf eine Smartphone-Seite.
Es hilft nichts. Ich vermute, dass die smartphone-Generation erwartet, dass der Maschinen-Reparierer auf klick ihre verwürgten Daddelteile wieder einrichtet. Nur: wo kommt der her und: gibt es den überhaupt?

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von der heilkraft der pralinen in nichthomoeopathischen dosen aus langjaehriger praxis ueberzeugt, hat man sich auch hier eingedeckt, leider jedoch nicht mit lengmueller, die aus zwei wichtigen gruenden jedoch nicht sehr haltbar sind.

deren rumkugeln sind wirklich ausgezeichnet - ich koennte mich tagelang durch sie durchpfluegen - , und der konditor hat den inhalt nicht zur inspiration in der werkstatt benoetigt.

ebenso bin ich fest davon ueberzeugt, dass man auch in diesen bemerkenswerten zeiten die schoenheiten des alltags erkennen sollte, wenn sie sich einem auftun - und dazu gehoeren schreibfehlerchen, erinnerungsprobleme genauso wie freudsche fehlleistungen - das ganz menschliche eben, das seinen charme hat.

pfaller steht uebrigens direkt hinter mir, und winkt mit den hinweisen, wofuer es sich zu leben lohnt. dies lohnt sich auch zu lesen.

die zeit, bis alles wieder besser werden wird, soll ja kein +/-verlorenes jahr sein - es wird ein anderes. natuerlich mit vielen, vielen bedenken - stichwort panik - , aber es hilft ja nichts, da muessen jetzt alle durch. man hofft hier immer auf die optimistisch stimmenden momente, und man sucht dinge, worueber es sich zu laecheln lohnt.

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