Es ist etwas passiert

Von Anfang an war der Tegernsee keine Insel der Glückseligen - wir hatten nur Glück, weil die Infizierten die Seuche aus Tirol eingeschleppt haben, und dabei ziemlich jung waren. Das heisst, sie werden relativ schnell wieder gesund und stecken kaum die Hauptrisikogruppe an, die bei uns extrem häufig ist. Aber jetzt ist etwas anderes passiert: Das Virus grassiert schon etwas länger in einer Klinik in Bad Wiessee, und der Ort ist auf dem Weg zum regionalen Spitzenreiten bei der Infektionsquote.



Das betroffene Krankenhaus ist, to make matters worse, nicht eben eine regionale Klinik - im Gegenteil, sie geniesst bei Gästen aus dem arabischen Raum einen sehr guten Ruf, und die reisen auch öfters mit grossen Familien an. Man rechne die Inkubationszeit zurück... und alles wird gleich etwas weniger erbaulich. Das sind sie halt, die Folgen der Globalisierung, das Virus reist im Handgepäck gern mit.

Was ich mich generell bei dieser Gelegenheit frage - ob Kliniken jenseits des infizierten Personals auch krank machen können. Oder generell: Neue Gebäude. Ich erinnere mich lebhaft an das im Stand der 70er Jahre befindliche Lüftungssystem meiner Wohnung in München, das Bäder und Küchen vom Dunst frei halten sollte. Das System al Tegernsee funktioniert, das in München dagegen liess mich nie im Unklaren darüber, ob unter mir Haschisch geraucht wurde. Immerhin konnte man dort noch das Fenster öffnen, Aber wie mag das wohl erst in Bürogebäuden sein, mit ihren Lüftungs- und Kabelschächten, und ihren stets verschlossenen Fenstern? Es ist natürlich nur so eine Frage und ich habe keinen Zweifel, dass man Lüftungssysteme auch effektiv filtern könnte. In München, das weiss ich zufällig, ist das ein Mordsaufwand. Ob das wohl immer überall gemacht wird?

Geschrieben in einem Haus Baujahr 1600 ohne interne Kabelschächte.

Dienstag, 31. März 2020, 11:10, von donalphons | |comment

 
Rooooolllll another one
Fenster auf ist ja nie schlecht, aber viele Wohnungen in der Stadt haben ja keine Fenster in den Bädern (manchmal auch keins in der Küche). Das ist natürlich ein echtes Problem.

Wenn Sie unvermittelt 30 Min. lang Ihre Tapete angestarrt haben und danach Ihren Kühlschrank leergegessen haben: Ja, dann wurde wahrscheinlich unter Ihnen Dope geraucht.

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Abluft wird bei den meisten Häusern nach oben geblasen, d.h. sie verbreitet sich über einen relativ weiten Bereich. Das Virus benötigt auch eine gewisse Menge an Feuchtigkeit zum überleben (daher auch Tröpfchen oder Aerosol) und die Feuchtigkeit dürfte auf dem Weg von der Abluft bis zum Boden weniger werden.

Zumindest theoretisch sollte das Risiko daher nicht sehr groß sein - aber man könnte sich auch einfach Infektionscluster ansehen: sind die z.B. neben Krankenhäusern größer? Innerhalb von Krankenhäusern sind aber die Infektionen auch hauptsächlich bei den Mitarbeitern, die direkt mit mit Kranken zusammenkommen und nicht denjenigen, die nur im gleichen Gebäude arbeiten - das spricht dafür, dass die Lüftung keine so große Rolle spielt (wobei Krankenhäuser da natürlich andere Anforderungen haben).

Die Diamond Princess wäre da vielleicht ein guter Vergleich.

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Nachtrag: RNA Partikel zu finden bedeutet noch lange nicht, dass es sich auch um ein intaktes Virus handelt.

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Virus Export
Na ja, dann haben wir halt das Virus in den arabischen Raum exportiert. Können wir halt nicht mehr ändern.

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Nun ist es halt da?

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Anders gefragt: kommt es drauf an, und wäre es vermeidbar gewesen?

Allein schon durch die Drehscheibenfunktion der Flughäfen dort, durch den Tourismus sowohl hin als auch den Tourismus von dort der auch nach Europa geht, war es völlig unausweichlich, dass der Virus auch Dorthin kommt. Und ob das jetzt aus Deutschland, Österreich oder aus dem Iran gekommen ist, auch.

Gerade Iran - bei allem Säbelrasseln auf politischer Ebene findet auf wirtschaftlicher Ebene mehr Austausch statt, als wir, die wir nur jeden zweiten Tag was von neuen Sanktionen lesen, es uns vorstellen mögen. Da wäre es unter allen Umständen nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das Virus über den Persischen Golf kommt.

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Ja, die „Lüftung“
Ich hatte das auch, in meiner letzten Wohnung hier in München. Noch dazu war ich ganz oben unterm Dach, an manchen Tagen kam ein Miasma der Kochdünste aller Wohnungen unter mir aus meinem Abzug in der Küche 🙄

Da lobe ich mir meine jetzige Situation, Altbau mit großen Fenstern in Bad und Küche. Gerüche erledigt der Kohlefilter in der Umlufthaube, den Rest erledigt der Hepa Filter im Luftreiniger.

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Multiresistente Keime
Krankenhäuser haben ganz eigene Probleme, was Hygiene und Klima- bzw. Lüftungsanlagen betrifft. Für Wohnanlsgen mit solchen Anlagen gilt prinzipiell dasselbe, wird Filtertechnik eingesetzt. Bei einfachen Abluftschächten dürfte es auf das Klima ankommen. Je feuchter, desto schlechter.

Filteranlagen müssen regelmäßig gewartet werden. Die Intervalle sollten nicht zu groß sein. Die Filter besser zu oft gewechselt werden. In der Praxis liegt darin, wegen der Kosten, wohl das eigentliche Problem.

Was auch gerne vergessen wird, sind Ringleitungen für das warme Wasser. Denn auch die zentrale Warmwasserversorgung kann ein Quell der Keime sein.

Nicht zu vergessen, der Schimmel. Die heutige Bauweise bildet da den idealen Nährboden. Und das liegt nicht nur am Verhalten der Bewohner. Oft gibt es auch versteckte Baumängel, die für Laien kaum erkennbar sind.

Was auch mal vorkommt, ist, daß auf verseuchte Böden gebaut wird. So gab es in der kleinen Stadt nebenan mal eine große chemische Reinigung, die den Boden in großem Umkreis verseucht hat. Als dort Jahrzehnte später eine Neubausiedlung entstand, mehrten sich bei den Bewohnern gesundheitliche Beeinträchtigungen, die darauf zurückzuführen waren, daß die Schadstoffe im Boden durch die Betonfundamente diffundierten. Da blieb nur der Abriß und die Entsorgung von Boden und Immobilien als Sondermüll.

Da liebe ich doch meinen Altbau in alleiniger Nutzung und mit genug Abstand zu Nachbarn, so daß man auch nach 22:00Uhr ungestört die Sau rauslassen kann.

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