Oooops - Edi did it again.

Schön langsam wird aus meinem sozialdemokratischen Zweckoptimismus handfestes Vertrauen, dass die Merkel es auch diesmal für die Union nicht schaffen wird. Stoiber ist ein begnadeter Populist und hat das Thema angesprochen, das den Leuten hier in Speckgürtlebavaria runter geht wie ein Obazda mit einer Mass Bier. Wer es nicht glaubt, hätte sich heute die Gespräche auf dem Wochenmarkt anhören sollen. Eine Stimmung, als würde gleich ein Treck von Audis und BMWs mit Spiessern am Steuer zum Plattenbauabfackeln nach Jena fahren.

Stoiber hat aber auch ein Thema angesprochen, das eine Mauer aufbaut - nicht zum Osten, sondern nörlich der Mainlinie. Was Stoiber nicht versteht und wegen seiner Betriebsblindheit auch nie begreifen wird: Der Strausssche Politikstil hat ausgedient, sogar in weiten Teilen von Bayern, ungeachtet des Umstands, dass die Leute hier denken, der Osten und Norden des Landes sei eine inkompetente Zusammenrottung von Grattlern, die dem Bayern als solchem etwas wegnehmen wollen. Strauss ist auf dem Höhepunkt seiner Macht gestorben; drei Jahre später hätte es ihn als Oberamigo derbröselt.

Heute würde einer wie Strauss nicht mal mehr Bürgermeister in Eichstätt werden. An die Stelle der Biertischbomber traten längst die Managertypen. Meist ist es der Wirtschaftsreferent, der den Alt-OB beerbt - und diese Leute sind dann leise, kompromissbereit, holen sich eine Deutsche türkischer Herkunft in die Fraktion, wo die Vorgänger noch allenfalls Ausländer als Städtepartnerschaftsvertreter und manchmal auch gschlampertes Verhältnis akzeptierten.

Biertischqualitäten braucht in Bayern jeder, aber eben nicht mehr a la Strauss. Stoiber macht das sicher auch, um den Schatten loszuwerden, aber was bei Strauss aus ganzer Bosheit und der Zustand seiner Person kam, kommt beim Stiober im Grunde genommen, äh, äh, also nicht wirklich so, meine ich, äh gut.

Stoiber, da bin ich mir sicher, wollte der Merkel und ihren Stammvölkern allenfalls ein klein wenig an die Freizeithose pinkeln. Er hat sich dafür den falchen Zeitpunkt, das falsche Umfeld und die falschen Berater ausgesucht. Als Superminster wirkt er mindestens so gut auf Wähler jenseits von Bayern wie 5% Mehrwertsteuererhöhung. Stoiber ist diesmal gewissermassen der Mister-18%-Möllemann der CDU-CSU. Und das Schrödersche, zum Aufteilen vorgresehene Bärenfell ist erstraunlich gut am Laufen. Aber der hat ja auch keinen Stoiber und keine Merkel in der Partei.

Samstag, 13. August 2005, 22:43, von donalphons | |comment

 
Der Feind meines Feindes ist mein Freund - oder doch nicht? Da kommt man schon ins wanken ....

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Besonders, wenn die Spitze des bajuwarischen Hirschfängers beim BH wieder rauskommt, exakt mittig zwischen den Schweissflecken.

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ja - und was ist wenn man ueberhaupt NUR noch Feinde hat?
(die sich alle ins (huestel) Kompetenzteam draengeln ...)

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Dann erlebt sie die letzten Monate Schröder im Schnelldurchlauf.

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Ja, und dann? Wer kommt nach dem Schnelldurchlauf. Für die SPD dürfte die Zeit nicht reichen, einen neue Spitze aufzubauen.

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