Sehr zu empfehlen - Urlaub abarbeiten

Das Schlimme, aber auch Schöne an Reisen ist, dass man so vieles sieht, was man auch gern hätte. Oder hätte machen können. Oberitalienische Innenstädte mit ihren Stadtpalästen sind eine unerschöpfliche Inspirationsquelle, in einer Strasse gibt es in den Hausdurchgängen mehr Malerei und Stuck als in den kläglichen historischen Resten, die bei uns die Stadtzentren ausmachen. Und während bei uns munter entkernt wird, wird in Italien in aller Regel restauriert.



Und wenn man durch die Fenster schaut und sieht, wie die dort mit Farben und Formen umgehen, begreift man schlagartig, was man daheim eigentlich noch alles hätte machen können, an den Decken etwa, die viel zu weiss und nüchtern sind - ausser vielleicht im versehentlich kirschjogurthfarben geratenen Gang, der es natürlich in sich hat; wie bei einem schwulen Pariser Modedesigner, sagte eine Besucherin, aus Erfahrung wohl wissend um meine banal heterosexuelle Einstellung.



Das bekomme ich im Bad so nicht hin, aber ein wenig, zumindest. Nachdem ich Duschfanatiker bin und Wannen wie in der neuen Wohnung hasse, wird es ohnehin nur ein Schaubad ohne Regelbetrieb, unterbrochen von einzelnen Gastspielen mit Schaum und weiblicher Hauptrollenbesetzung, während ich dann hoffentlich auf einem passend bezogenen Hocker verweile - mehr oder weniger lang. Denn, sagen wir es so: Am besten kann man so eine Decke doch in trauter Zweisamkeit von unten betrachten - selbst wenn man dafür in eine Wanne muss.

den kleinen cousin dieses leuchters habe ich übrigens in der küche - pah!

Sonntag, 15. Oktober 2006, 01:51, von donalphons | |comment