Freitag, 23. April 2010
Ich mag nicht.
Diese Sache mit diesem Facebook-Knopf. Allerdings habe ich mir heute mal den Erfolg bei der WAPO angeschaut, und der ist jetzt nicht überwältigend. Trotzdem frage ich mich, wie bescheuert man sein muss, das alles diesen Dreckskonzern wissen zu lassen. Ich will Blogger.de da keinen Vorwurf machen, möchte aber anregen -
das Ding zu fälschen. Es sollte doch möglich sein, den Button von facebook zu kopieren und jeden Drücker auf eine Informationsseite weiterzuleiten. Damit würde man bestenfalls die Leute aufklären und sie mindestens ein wenig nerven.
das Ding zu fälschen. Es sollte doch möglich sein, den Button von facebook zu kopieren und jeden Drücker auf eine Informationsseite weiterzuleiten. Damit würde man bestenfalls die Leute aufklären und sie mindestens ein wenig nerven.
donalphons, 23:38h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 21. April 2010
Innensicht, Aussensicht
Ich will hier nichts vorwegnehmen, aber das eine kann ich berichten: Es gibt da eine Jury für einen Preis, mit dem Internetprojekte ausgezeichnet werden. Das kann alles mögliche sein, und trifft auf Mitglieder, die ebenfalls alles mögliche sind. Auch Blogger, aber eben nicht nur.
Und wie es der Zufall haben will, ist unter den diversen Einreichungen der Short List auch ein in Bloggerkreisen recht bekanntes Projekt mit enorm viel Vorgeschichte. So vom Bloggerstandpunkt aus, mit der Reputation und der Bekanntheit des Projekts würde man meinen, der macht das Rennen, das geht gar nicht anders. Nur haben die meisten Jurymitglieder nur begrenzt etwas vom früheren Bloggerhype um dieses Ding mitbekommen, und den meisten dürfte alles eigentlich ziemlich unbekannt gewesen sein. Insofern ging man unbelastet an die Entscheidung - und alle, wirklich alle entschieden sich unabhängig voneinander nicht für das gerade etwas dümpelnde Blogprominenz, sondern für ein ganz anderes, kleines, aber gut gemachtes und charmantes Projekt. Alle.
Es ist nur eine kleine Geschichte, aber sie illustriert ein wenig die unterschiedliche Wahrnehmung von Blogs: Was innen zählt, kann aussen vollkommen bedeutungslos sein. Und: Es wird ein weiter Weg, bis Blogs draussen wirklich angekommen sein werden.
Und wie es der Zufall haben will, ist unter den diversen Einreichungen der Short List auch ein in Bloggerkreisen recht bekanntes Projekt mit enorm viel Vorgeschichte. So vom Bloggerstandpunkt aus, mit der Reputation und der Bekanntheit des Projekts würde man meinen, der macht das Rennen, das geht gar nicht anders. Nur haben die meisten Jurymitglieder nur begrenzt etwas vom früheren Bloggerhype um dieses Ding mitbekommen, und den meisten dürfte alles eigentlich ziemlich unbekannt gewesen sein. Insofern ging man unbelastet an die Entscheidung - und alle, wirklich alle entschieden sich unabhängig voneinander nicht für das gerade etwas dümpelnde Blogprominenz, sondern für ein ganz anderes, kleines, aber gut gemachtes und charmantes Projekt. Alle.
Es ist nur eine kleine Geschichte, aber sie illustriert ein wenig die unterschiedliche Wahrnehmung von Blogs: Was innen zählt, kann aussen vollkommen bedeutungslos sein. Und: Es wird ein weiter Weg, bis Blogs draussen wirklich angekommen sein werden.
donalphons, 15:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 18. April 2010
Warum es in Brixen keine Social Media Events gibt
Sie würden hier angesichts der Grundnahrungspreise alle elend verhungern müssen:
Mehr zu dem Thema, mehr oder weniger, hier und hier an der Blogbar.
Mehr zu dem Thema, mehr oder weniger, hier und hier an der Blogbar.
donalphons, 16:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 31. März 2010
Leb Wohl Berlin
Gerade mit einem gewissen Kopfschütteln ein paar Dinge gelesen, teilweise halbinterne Mails zu meiner Person, teilweise Ergebnisse von Veranstaltungen, die mich angefragt haben, denen ich aber nach eher schlechten Erfahrungen bei Zahlungsmoral und Betreuung abgesagt/nicht geantwortet habe. Ich mache halt mein Ding und schaue nicht mehr nach Links oder Rechts und denke mir: Es ist, wie es ist. Sollen sie. Das ist um so leichter, wenn man aus Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf zugetragen bekommt, wie diese Leute da leben.
Ich hoffe aber sehr, dass Dinge wie die Enquette-Komission des Bundestages, wo für die CDU eine unvorstellbare - anders kann ich das nicht beschreiben - Nicole Simon rumhängt, oder die Neuauflage des Internetbeirats der SPD mit typischen Figuren der Blogseilschaften reine Alibiveranstaltungen sind. Ich denke, dass man wenn überhaupt weder Piraten noch die Trittbrettfahrer der Etablierten braucht, sondern im Prinzip genau das, was sich auch sonst bewährt hat: Eine APO ohne die Möglichkeit, sich vereinnahmen zu lassen. Kritische Leute, die auch dann noch kritisch bleiben, wenn man ihnen einen Fressnapf hinstellt. Genau daran haben die bekannten deutschen Blogger und ihr Umfeld ziemlich übel versagt.
Ich denke, es ist wichtig, etwas zu tun, aber ich habe mir zu Recherchezwecken nochmal die Hysterie zum Thema Grundeinkommen angeschaut, die vor einiger Zeit in eine Petition mündete: Ich habe meine argen Zweifel, dass solche Konstrukte mitsamt dem Ignorieren von Kritik irgendwie besser sind. Es ist sehr bezeichnend, dass die spannenden Stimmen zum Thema Finanzkrise durch die Bank gerade nicht von jenen kamen, die im allgemeinen System derr deutschen Bloggerei drin sind. Und es ist bezeichnend, dass der typische Mainstream der webaffinenen Popkulturlutschblogger sich in all den Jahren technisch nur weiter radikalisiert hat. Nichts ist gekommen, wie man es 2003/4 dachte, man war schon damals eine Avantgarde ohne Nachrücker, aber vielleicht mit Chance auf eine Opeltestfahrt.
Die Möglichkeiten und Utopien haben sich von der gelebten Realität der RSS-Feeds und Bookmarkservices wegbewegt, man ist mitgegangen, man wurde zu einer twitternden Aufmerksamkeitsfreakshow, und die Panik, mit der um Schulterklopfen und Bestätigung gebrüllt wird, ist wirklich erstaunlich - übertroffen nur von der Suche nach Leuten, die bereit sind, einem etwas dafür zu zahlen. Dafür biegt man sich dann aber auch gerne, soweit eben nötig, zu den Parteien, zu den Öffentlich-Rechtlichen, zu den Werbern, zur den Holzmedien - selbst wenn man sie innerlich verachtet und meint, die Zukunft in Händen zu halten, während alle anderen die dummen Besitzstandswahrer sind, die vom Internet weggefegt werden. Und mit regulärer Arbeit macht man sich dort ohnehin nur lächerlich.
Es gibt so etwas wie eine natürliche Entwicklung zum Internet und den Menschen darin; man entdeckt es und sieht die Möglichkeiten, und so kommen schnell neue Bekannte dazu. Und dann gibt es eben zwei Optionen: Entweder man kennt bald nur noch Leute aus dem Netz, bis sich eine gewisse Sättigung auf sehr hohem Niveau einstellt. Oder aber es ist eine Wellenbewegung, bis man persönliche Fehlentscheidungen rückgängig gemacht hat, und sich zwischen zwei online und offline verorteten Kreisen bewegt. In meinen Augen sind die digitalen Kreise übler als ein bayerisches Kaff, weil sie nicht nur so borniert und ideologisch gleichgeschaltet sind, sondern auch Insturmente haben, um das im Reden durchzusetzen. Im Kaff konnte man wenigstens noch tuscheln, aber es gibt so gut wie keine öffentlich gemachten Erkenntnisse über die diversen Fehlleistungen der Meinungsführer, alle halten brav den Mund, weil sie wissen, dass nichts Besseres da ist, und zu viele Freunde sehen das genauso, da kann man jetzt gerade nichts sagen.
Gestern wurde ich gefragt, wann ich mal wieder nach Berlin fahre, und tatsächlich sollte ich nach 2 Jahren vielleicht mal wieder ein paar Dirt Pictures machen. Man hätte mir angeboten, dort in einer Jury mitzureden und öffentlich zu diskutieren, aber ich bin dann doch froh, es nicht getan zu haben. Vielleicht kann sich das mancher gar nicht vorstellen, wie ich das so aushalte, ohne die Anerkennung der Leute, die wichtig sind, aber als etwas, das man Abweichlern vorwerfen kann: Aber danke, mir geht es gut.
(Die erste Wortmeldung auf Google Buzz war übrigens so ein Berliner mit Link zu einer Sammlung körperlicher Modifikationen im verlängerten Rückenbereich. Als solches würde ich diese Kreise auch betrachten wollen. Aber kein Land und kein politischer Prozess braucht so etwas, und ich auch nicht.)
Ich hoffe aber sehr, dass Dinge wie die Enquette-Komission des Bundestages, wo für die CDU eine unvorstellbare - anders kann ich das nicht beschreiben - Nicole Simon rumhängt, oder die Neuauflage des Internetbeirats der SPD mit typischen Figuren der Blogseilschaften reine Alibiveranstaltungen sind. Ich denke, dass man wenn überhaupt weder Piraten noch die Trittbrettfahrer der Etablierten braucht, sondern im Prinzip genau das, was sich auch sonst bewährt hat: Eine APO ohne die Möglichkeit, sich vereinnahmen zu lassen. Kritische Leute, die auch dann noch kritisch bleiben, wenn man ihnen einen Fressnapf hinstellt. Genau daran haben die bekannten deutschen Blogger und ihr Umfeld ziemlich übel versagt.
Ich denke, es ist wichtig, etwas zu tun, aber ich habe mir zu Recherchezwecken nochmal die Hysterie zum Thema Grundeinkommen angeschaut, die vor einiger Zeit in eine Petition mündete: Ich habe meine argen Zweifel, dass solche Konstrukte mitsamt dem Ignorieren von Kritik irgendwie besser sind. Es ist sehr bezeichnend, dass die spannenden Stimmen zum Thema Finanzkrise durch die Bank gerade nicht von jenen kamen, die im allgemeinen System derr deutschen Bloggerei drin sind. Und es ist bezeichnend, dass der typische Mainstream der webaffinenen Popkulturlutschblogger sich in all den Jahren technisch nur weiter radikalisiert hat. Nichts ist gekommen, wie man es 2003/4 dachte, man war schon damals eine Avantgarde ohne Nachrücker, aber vielleicht mit Chance auf eine Opeltestfahrt.
Die Möglichkeiten und Utopien haben sich von der gelebten Realität der RSS-Feeds und Bookmarkservices wegbewegt, man ist mitgegangen, man wurde zu einer twitternden Aufmerksamkeitsfreakshow, und die Panik, mit der um Schulterklopfen und Bestätigung gebrüllt wird, ist wirklich erstaunlich - übertroffen nur von der Suche nach Leuten, die bereit sind, einem etwas dafür zu zahlen. Dafür biegt man sich dann aber auch gerne, soweit eben nötig, zu den Parteien, zu den Öffentlich-Rechtlichen, zu den Werbern, zur den Holzmedien - selbst wenn man sie innerlich verachtet und meint, die Zukunft in Händen zu halten, während alle anderen die dummen Besitzstandswahrer sind, die vom Internet weggefegt werden. Und mit regulärer Arbeit macht man sich dort ohnehin nur lächerlich.
Es gibt so etwas wie eine natürliche Entwicklung zum Internet und den Menschen darin; man entdeckt es und sieht die Möglichkeiten, und so kommen schnell neue Bekannte dazu. Und dann gibt es eben zwei Optionen: Entweder man kennt bald nur noch Leute aus dem Netz, bis sich eine gewisse Sättigung auf sehr hohem Niveau einstellt. Oder aber es ist eine Wellenbewegung, bis man persönliche Fehlentscheidungen rückgängig gemacht hat, und sich zwischen zwei online und offline verorteten Kreisen bewegt. In meinen Augen sind die digitalen Kreise übler als ein bayerisches Kaff, weil sie nicht nur so borniert und ideologisch gleichgeschaltet sind, sondern auch Insturmente haben, um das im Reden durchzusetzen. Im Kaff konnte man wenigstens noch tuscheln, aber es gibt so gut wie keine öffentlich gemachten Erkenntnisse über die diversen Fehlleistungen der Meinungsführer, alle halten brav den Mund, weil sie wissen, dass nichts Besseres da ist, und zu viele Freunde sehen das genauso, da kann man jetzt gerade nichts sagen.
Gestern wurde ich gefragt, wann ich mal wieder nach Berlin fahre, und tatsächlich sollte ich nach 2 Jahren vielleicht mal wieder ein paar Dirt Pictures machen. Man hätte mir angeboten, dort in einer Jury mitzureden und öffentlich zu diskutieren, aber ich bin dann doch froh, es nicht getan zu haben. Vielleicht kann sich das mancher gar nicht vorstellen, wie ich das so aushalte, ohne die Anerkennung der Leute, die wichtig sind, aber als etwas, das man Abweichlern vorwerfen kann: Aber danke, mir geht es gut.
(Die erste Wortmeldung auf Google Buzz war übrigens so ein Berliner mit Link zu einer Sammlung körperlicher Modifikationen im verlängerten Rückenbereich. Als solches würde ich diese Kreise auch betrachten wollen. Aber kein Land und kein politischer Prozess braucht so etwas, und ich auch nicht.)
donalphons, 01:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. März 2010
Über das Unbehagen in der sog. Netzkultur
zu der meines Erachtens mehr gehört als nur eine Technik, die dann schon irgendwann mit den richtigen Inhalten gefüllt wird - jene Inhalte, die man die letzten Jahre massiv schuldig blieb - habe ich an der Blogbar ein paar Worte verloren.
donalphons, 14:54h
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Donnerstag, 11. März 2010
Zue friedlich?
Zu viel Rodelherrlichkeit, zu viel Licht auf gleissenden Bergspitzen, zu viel wirbelnder Schnee unter Stahlkufen?
Nun, dem kann abgeholfen werden, denn unter der harten Rodelschale liebt der brettharte Blogbarkern, und der wiederum beschäftigt sich mit der Frage, wie man das Pack, das nach dem Versagen der Netzideen gerade wieder die Realität zu entdecken und als Geschäftsmodell zu entwickeln versucht, dorthin zurückkickt, wo er hergekrochen ist. Die sollen mal schön in ihren kässlichen Virtualitäten bleiben und nicht behaupten, die Realität wird besser, wenn man Pinscher wie sie diese Virtualität drübernageln lässt.
Nun, dem kann abgeholfen werden, denn unter der harten Rodelschale liebt der brettharte Blogbarkern, und der wiederum beschäftigt sich mit der Frage, wie man das Pack, das nach dem Versagen der Netzideen gerade wieder die Realität zu entdecken und als Geschäftsmodell zu entwickeln versucht, dorthin zurückkickt, wo er hergekrochen ist. Die sollen mal schön in ihren kässlichen Virtualitäten bleiben und nicht behaupten, die Realität wird besser, wenn man Pinscher wie sie diese Virtualität drübernageln lässt.
donalphons, 09:17h
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Freitag, 26. Februar 2010
Schon wieder München
Inzwischen, und ich passe durchaus auf, weil ich mich über meine Veränderung wundere, fahre ich nach München, tue, was getan werden muss, halte ab und zu beim Markt an, gehe vielleicht noch in eine Ausstellung oder Vorbesichtgung, auch in ein paar Antiquariate, und fahre wieder heim. Erstaunlich für jemanden, der sich vor 10 Jahren nicht hätte vorstellen können, dass "heim" etwas anderes als München ist. Ich mag München als Stadt immer noch, ich mag "mein" Viertel immer noch, aber die Vorstellung, dort wirklich zu wohnen - ist nicht gerade erheiternd, um es dezent zu sagen.
Es gibt mir in München einfach zu viele dieser ganz bestimmten Schleimbatzenmünchner, Menschen ohne Distanz, Berliner Asoziale gewissermassen mit Münchner Statussymbolen, von denen jeder weiss, dass sie menschlich und fachlich unerträgliche Quatschköpfe sind, aber irgendwie hat niemand den Mut, sie auch entsprechend zu behandeln. In den letzten 10 Jahren, mag mir scheinen, hat das etwas überhand genommen - Freaks, die nicht nur ungefragt Mails schicken, sondern auch noch all die Internetkanäle für ihr Geseier und ein Bild ihrer hässlichen Kotzfresse dazupacken, als würde man in der Stadt noch nicht genug von dem Zeug erleben. Typen, die weder Anstand noch Zurückhaltung kennen, die Gschaftlhuber, die Adabeis, das alles floriert kräftig in München, man merkt es am Strassenverkehr und an den Kassen, in den Cafes und vor den Büros. In meinem Viertel geht es noch einigermassen, aber jedesmal, wenn ich durch München Richtung Tegernsee fahre, komme ich an der Bürowüste des Ostbahnhofs vorbei, und mir wird körperlich übel. Genauso auf dem Weg nach Norden, wo Vermietungsprobleme mit Namen wie the M-Pire, haha wie kreativ, beantwortet werden. Voll mit billigen Anzügen und schlechter Erbsenzählerfüllung.
Das ist nicht mehr meine Stadt, es ist die nächste grosse Stadt für Bedürfnisse, die man in den kleinen Orten nicht befriedigen kann, notwendig, halbwegs schön, sehr schön für eine Stadt dieser Grösse, aber am Schönsten mit dem Wissen, dass 47 Kilometer, teilweise im Oberland, zwischen einem und der Stadt liegen. Und die nicht allzu oft rauskommen, um mit ihren BMW-SUVs und Geschäftsideen und bescheuerten Powerpoint-Charts zu stören.
Es gibt mir in München einfach zu viele dieser ganz bestimmten Schleimbatzenmünchner, Menschen ohne Distanz, Berliner Asoziale gewissermassen mit Münchner Statussymbolen, von denen jeder weiss, dass sie menschlich und fachlich unerträgliche Quatschköpfe sind, aber irgendwie hat niemand den Mut, sie auch entsprechend zu behandeln. In den letzten 10 Jahren, mag mir scheinen, hat das etwas überhand genommen - Freaks, die nicht nur ungefragt Mails schicken, sondern auch noch all die Internetkanäle für ihr Geseier und ein Bild ihrer hässlichen Kotzfresse dazupacken, als würde man in der Stadt noch nicht genug von dem Zeug erleben. Typen, die weder Anstand noch Zurückhaltung kennen, die Gschaftlhuber, die Adabeis, das alles floriert kräftig in München, man merkt es am Strassenverkehr und an den Kassen, in den Cafes und vor den Büros. In meinem Viertel geht es noch einigermassen, aber jedesmal, wenn ich durch München Richtung Tegernsee fahre, komme ich an der Bürowüste des Ostbahnhofs vorbei, und mir wird körperlich übel. Genauso auf dem Weg nach Norden, wo Vermietungsprobleme mit Namen wie the M-Pire, haha wie kreativ, beantwortet werden. Voll mit billigen Anzügen und schlechter Erbsenzählerfüllung.
Das ist nicht mehr meine Stadt, es ist die nächste grosse Stadt für Bedürfnisse, die man in den kleinen Orten nicht befriedigen kann, notwendig, halbwegs schön, sehr schön für eine Stadt dieser Grösse, aber am Schönsten mit dem Wissen, dass 47 Kilometer, teilweise im Oberland, zwischen einem und der Stadt liegen. Und die nicht allzu oft rauskommen, um mit ihren BMW-SUVs und Geschäftsideen und bescheuerten Powerpoint-Charts zu stören.
donalphons, 17:25h
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Donnerstag, 18. Februar 2010
Johnny Haeusler über sich selbst in eigenen Worten
Ivch hatte es noch im Kopf. ich wusste, irgendwo hatte ich es gelesen. Ich habe es nicht sofort gefunden, aber doch, jetzt ist es da. Der Kommentar über die Finanzierung von Spreeblick. So also sprach der Mann
Wir haben keine Geldgeber. Spreeblick finanziert sich von den Werbeeinnahmen (wenn welche läuft lohnt sich das auch), viel regelmäßiger aber durch klassische Dienstleistungen: Wir setzen Blogs auf, manchmal vermitteln und betreuen wir redaktionell auch die Autoren und ebenfalls manchmal fahre ich zu Firmen oder Veranstaltungen und halte Vorträge gegen Honorar. Und dann gibt es noch die re:publica, ebenfalls ein Teil der Spreeblick-Finanzierung. Kurz: Wir arbeiten. :) So kommt dann alles zusammen und funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut.
http://www.spreeblick.com/2008/11/20/watchberlin-wird-eingefroren/#comment-698827
(Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte. Das ist wichtig. Weil nämlich dieser Herr heute angeblich keinen Beratungsdienstleistungen mehr nachgehen will.)
Wir haben keine Geldgeber. Spreeblick finanziert sich von den Werbeeinnahmen (wenn welche läuft lohnt sich das auch), viel regelmäßiger aber durch klassische Dienstleistungen: Wir setzen Blogs auf, manchmal vermitteln und betreuen wir redaktionell auch die Autoren und ebenfalls manchmal fahre ich zu Firmen oder Veranstaltungen und halte Vorträge gegen Honorar. Und dann gibt es noch die re:publica, ebenfalls ein Teil der Spreeblick-Finanzierung. Kurz: Wir arbeiten. :) So kommt dann alles zusammen und funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut.
http://www.spreeblick.com/2008/11/20/watchberlin-wird-eingefroren/#comment-698827
(Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte. Das ist wichtig. Weil nämlich dieser Herr heute angeblich keinen Beratungsdienstleistungen mehr nachgehen will.)
donalphons, 16:12h
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Mittwoch, 10. Februar 2010
Entschuldigung
Nur weil ich mich gerade wegen dem Elend der deutschen Literaturkritik fremdschäme, bedeutet es nicht, dass ich mich nicht trotzdem auch beim Internet vorbehaltlos entschuldigen könnte, wenn ich schon das Pech habe, mitunter als Teil dieses netzhassenden Systems wahrgenommen zu werden.
(Ich war am Samstag auf einer Podiumsdiskussion voller Apparatschiks, die das Internet ganz grässlich fanden und flennten, dass nun nicht mehr sie, sondern Google das Monopol hat, und nun der Fall Hegemann: Es reicht manchmal nicht, einfach nur auszuteilen, manchmal muss man auch anfangen, sich für andere zu entschuldigen.)
(Ich war am Samstag auf einer Podiumsdiskussion voller Apparatschiks, die das Internet ganz grässlich fanden und flennten, dass nun nicht mehr sie, sondern Google das Monopol hat, und nun der Fall Hegemann: Es reicht manchmal nicht, einfach nur auszuteilen, manchmal muss man auch anfangen, sich für andere zu entschuldigen.)
donalphons, 14:09h
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Dienstag, 26. Januar 2010
Übersetzung
Alle, die in den vergangenen drei Wochen aus unerfindlichen Gründen einen Blick ins Impressum geworfen haben, konnten es schon merken: Für BILDblog war der Jahreswechsel auch ein Generationenwechsel.
Nach langen Jahren der Verödung und des Niedergangs beim Auswerten langweiliger, immer gleicher Fehler und erkennbarer Abstumpfung der Beteiligten mit einem Treiben, das früher mal scharf war, aber nach einigen versuchten Aktionen, so peinlich wie Buzzriders und Sascha Lobo zusammen (Knipst uns Dieckmann, Werbespot etc.), irgendwie nicht mehr so dolle zieht, möchten wir uns wie folgt äussern:
Lukas Heinser, 26, hat von Stefan Niggemeier, 40, die Leitung des beliebten und gefürchteten Watchblogs übernommen.
Von den tollen, grossen Plänen zur Kommerzialisierung, die Stefan Niggemeier seinerzeit als Helfer von Sascha Lobo und Adical/Adnation ins Netz blies, und mit denen das Ziel des gut bezahlten Profibloggertums die Runde machte, ist so gut wie nichts übrig geblieben. Inhaltliche Sackgasse, Sackgasse bei den Einnahmen, ein Büro in Berlin, das auch nicht mehr das ist, was es mal war. Irgendwie sah das 2006 alles viel toller und schöner aus, ein leichter Gegner und massenhaft Fans, die sowas wie die Bild wollten, nur eben gegen die Bild. Jetzt, wo die Luft raus ist, die Nutzerzahlen fallen und die Themen zäh werden, darf mal ein anderer ran. Ja, man wird halt auch älter, und irgendwie kann man auf dem wenig lukrativen Niveau auch nicht bis zur Rente weiter machen, auch wenn das früher noch ganz anders klang.
Genau genommen ist BILDblog damit auch ein Bochumer geworden und sitzt nun im Herzen der Kulturhauptstadt Europas 2010.
Statt in Berlin sitzt der Laden jetzt in einer anderen runtergekommenen Industriebrache.
Was sich dadurch ändert, ist noch nicht genau abzusehen:
So richtig haben wir und das auch nicht überlegt, aber es ist so.
Lukas Heinser wird in BILDblog eigene Akzente setzen und die Idee mit neuen Autoren, neuen Ideen und neuen Formen beleben.
Vermutlich setzen wir auf das bewährte Modell von Tom Sawyer und dem Zaun, auch bekannt von Spreeblick: Wir liefern die schicke Illusion, andere sollen sie arbeitend umsetzen. Irgendwas wird man vermutlich machen müssen, so wie der Laden sumpft. Äh. Also.
Stefan Niggemeier bleibt dem Projekt aber als Herausgeber und gelegentlicher Autor erhalten.
Aber auch die Ruine taugt beim kurzen Hirn von Medien und Medienpreisjuries immer noch zur Profilierung.
Quelle:http://www.bildblog.de/15491/in-eigener-sache-26/
Nach langen Jahren der Verödung und des Niedergangs beim Auswerten langweiliger, immer gleicher Fehler und erkennbarer Abstumpfung der Beteiligten mit einem Treiben, das früher mal scharf war, aber nach einigen versuchten Aktionen, so peinlich wie Buzzriders und Sascha Lobo zusammen (Knipst uns Dieckmann, Werbespot etc.), irgendwie nicht mehr so dolle zieht, möchten wir uns wie folgt äussern:
Lukas Heinser, 26, hat von Stefan Niggemeier, 40, die Leitung des beliebten und gefürchteten Watchblogs übernommen.
Von den tollen, grossen Plänen zur Kommerzialisierung, die Stefan Niggemeier seinerzeit als Helfer von Sascha Lobo und Adical/Adnation ins Netz blies, und mit denen das Ziel des gut bezahlten Profibloggertums die Runde machte, ist so gut wie nichts übrig geblieben. Inhaltliche Sackgasse, Sackgasse bei den Einnahmen, ein Büro in Berlin, das auch nicht mehr das ist, was es mal war. Irgendwie sah das 2006 alles viel toller und schöner aus, ein leichter Gegner und massenhaft Fans, die sowas wie die Bild wollten, nur eben gegen die Bild. Jetzt, wo die Luft raus ist, die Nutzerzahlen fallen und die Themen zäh werden, darf mal ein anderer ran. Ja, man wird halt auch älter, und irgendwie kann man auf dem wenig lukrativen Niveau auch nicht bis zur Rente weiter machen, auch wenn das früher noch ganz anders klang.
Genau genommen ist BILDblog damit auch ein Bochumer geworden und sitzt nun im Herzen der Kulturhauptstadt Europas 2010.
Statt in Berlin sitzt der Laden jetzt in einer anderen runtergekommenen Industriebrache.
Was sich dadurch ändert, ist noch nicht genau abzusehen:
So richtig haben wir und das auch nicht überlegt, aber es ist so.
Lukas Heinser wird in BILDblog eigene Akzente setzen und die Idee mit neuen Autoren, neuen Ideen und neuen Formen beleben.
Vermutlich setzen wir auf das bewährte Modell von Tom Sawyer und dem Zaun, auch bekannt von Spreeblick: Wir liefern die schicke Illusion, andere sollen sie arbeitend umsetzen. Irgendwas wird man vermutlich machen müssen, so wie der Laden sumpft. Äh. Also.
Stefan Niggemeier bleibt dem Projekt aber als Herausgeber und gelegentlicher Autor erhalten.
Aber auch die Ruine taugt beim kurzen Hirn von Medien und Medienpreisjuries immer noch zur Profilierung.
Quelle:http://www.bildblog.de/15491/in-eigener-sache-26/
donalphons, 00:43h
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