Montag, 20. Oktober 2008
Empfehlung heute - Emerging Market Abyss
Ich kann mich noch immer nicht an den negativen Beiklang von "Abyss" gewöhnen, denn ich habe beim Tauchen einen Mares Abyss Automaten, an dem mein Leben hängt, und da unten ist Abyss, oder Abbie, wie ich ihn nenne, nicht mein bester, sondern mein einziger Freund. Der Abyss hat eine Art Bypass über dem Ventil, und im Ergebnis muss man nur ganz leicht einatmen, damit der Luftstrom kommt. Der Abyss hat bei mir zumindest die Furcht reduziert, die bei anderen Automaten der hohe Atemwiderstand auslöst; diese Microangst, wenn man kräftig sagen muss, bis dann endlich Luft kommt. Der Automat ist da unten der einzige Freund, und ich mag Abyss.
Wie auch immer: Wer Interesse am Abgrund hat, in den die sogenannten "Emerging Markets" blicken, findet Untrost und Beihilfe bei der Deutschen Bank. Die hat nämlich ein durchklickbares Schaubild für Credit Default Swaps dieser Länder entwickelt. Das geht davon aus, dass die Preise für eine Kreditausfallversicherung für das jeweilige Land steigen, wenn es dem Land schlechter geht. Momentan geht da alles in Richtung eines "Oben", das der Abyss ist. Und damit kann man sehr lustige un theoretische Vergleiche zwischen Nationen machen -
wenn man gerade auf einer einamen Insel im Pazifik sitzt und die Eingeborenen alles beschaffen, was man zum Leben braucht, und danach eine Runde tauchen oder surfen geht. Man kann damit natürlich auch seinen Urlaub planen, wenn man Bürgerkriege vor dem Kaffehausfenster nicht so schätzt.
Wie auch immer: Wer Interesse am Abgrund hat, in den die sogenannten "Emerging Markets" blicken, findet Untrost und Beihilfe bei der Deutschen Bank. Die hat nämlich ein durchklickbares Schaubild für Credit Default Swaps dieser Länder entwickelt. Das geht davon aus, dass die Preise für eine Kreditausfallversicherung für das jeweilige Land steigen, wenn es dem Land schlechter geht. Momentan geht da alles in Richtung eines "Oben", das der Abyss ist. Und damit kann man sehr lustige un theoretische Vergleiche zwischen Nationen machen -
wenn man gerade auf einer einamen Insel im Pazifik sitzt und die Eingeborenen alles beschaffen, was man zum Leben braucht, und danach eine Runde tauchen oder surfen geht. Man kann damit natürlich auch seinen Urlaub planen, wenn man Bürgerkriege vor dem Kaffehausfenster nicht so schätzt.
donalphons, 14:46h
... link (12 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 18. Oktober 2008
Empfehlung heute - Die Gierigen
Hier ist der Abschiedsbrief eines Hedgefondsmanagers, der durch Wetten auf den Zusammenbruch der Kreditwirtschaft genug verdient hat und sich zurückzieht, nicht ohne nochmal seine Meinung zu sagen:
"I was in this game for the money. The low hanging fruit, i.e. idiots whose parents paid for prep school, Yale, and then the Harvard MBA, was there for the taking. These people who were (often) truly not worthy of the education they received (or supposedly received) rose to the top of companies such as AIG, Bear Stearns and Lehman Brothers and all levels of our government. All of this behavior supporting the Aristocracy, only ended up making it easier for me to find people stupid enough to take the other side of my trades. God bless America."
Und hier ist ein Bericht im Guardian, der idealtypisch aufzeigt, wie richtig die obige Analyse ist. Es geht um die erfolgsabhängigen Sonderzahlungen an Wallsteet-Banker, die angesichts der Katastrophe und der angerichteten Billionenschäden eigentlich negativ sein müssten. Statt dessen werden auch in diesem Jahr bei Banken, die jederzeit gerne den Staat anzapfen, 70 Milliarden Dollar ausgeteilt.
Ich frage mich, wie man so etwas kommentieren soll, ohne zur Gründung einer terroristischen Vereinigung aufzurufen. Mit diesem trüben Ausblick in eine rezessionsgebeutelte Zukunft geht es zurück in die Provinz, denn das Holz ist da. Es wird ein langer, kalter Winter, und ein wenig Holzhacken tut mir gut.
"I was in this game for the money. The low hanging fruit, i.e. idiots whose parents paid for prep school, Yale, and then the Harvard MBA, was there for the taking. These people who were (often) truly not worthy of the education they received (or supposedly received) rose to the top of companies such as AIG, Bear Stearns and Lehman Brothers and all levels of our government. All of this behavior supporting the Aristocracy, only ended up making it easier for me to find people stupid enough to take the other side of my trades. God bless America."
Und hier ist ein Bericht im Guardian, der idealtypisch aufzeigt, wie richtig die obige Analyse ist. Es geht um die erfolgsabhängigen Sonderzahlungen an Wallsteet-Banker, die angesichts der Katastrophe und der angerichteten Billionenschäden eigentlich negativ sein müssten. Statt dessen werden auch in diesem Jahr bei Banken, die jederzeit gerne den Staat anzapfen, 70 Milliarden Dollar ausgeteilt.
Ich frage mich, wie man so etwas kommentieren soll, ohne zur Gründung einer terroristischen Vereinigung aufzurufen. Mit diesem trüben Ausblick in eine rezessionsgebeutelte Zukunft geht es zurück in die Provinz, denn das Holz ist da. Es wird ein langer, kalter Winter, und ein wenig Holzhacken tut mir gut.
donalphons, 01:43h
... link (28 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Empfehlung heute - Zukunft, die ich meine.
In diesem Szenario fehlt mir noch der grosse Osteuropacrash, der letzte Woche in Ungarn begann, heute mit Währungsturbulenzen die Ukraine aufmischt und demnächst das Baltikum rasieren wird, mit schlimmen, vielleicht noch schlimmeren Folgen für Österreich und seine Banken, die das weitgehend finanziert haben. Nebenbei: Auch das Osteuropageschäft der italienischen Unicredit, das sie von Bank Austria und der HypoVereinsbank bekommen hat, ist aktuell sicher nicht die reine Freunde. Eher so eine Art Hypo Real Estate des Ostens. Trotzdem, ein nettes und optimistisches Szenario des Kommenden.
donalphons, 14:26h
... link (29 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 14. Oktober 2008
Empfehlung heute - Eingemerkelt
Weissgarnix erinnert das Kanzlerelend an eine kleine Anfrage, die man ihr und anderen oft um die Ohren hauen sollte, wenn sie jetzt als Problemlösungstante Milliarden des Staates verprasst.
donalphons, 16:42h
... link (31 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 12. Oktober 2008
Empfehlung heute - Das Reden und das Schweigen
Kitty Koma vergleicht das 2008er Gefühl der grossen Kreditkrise mit dem 2000er Gefühl der scheiternden New Econmy. Ich habe die New Economy gehasst, ich habe die Erfahrungen verabscheut, aber was uns umbringt macht und leichenstarrenhart, und so gesehen nimmt man Erfahrungen mit, die einem in Krisen helfen. Neben Wirtschaftskriminalität sind fundamentale Krisen vermutlich das einzige Ereignis in diesem Sektor, das man nur erfahren, aber nicht erlernen kann.
Würde ich das alles niederschreiben, was mir gerade zu dem Thema einfällt, wäre ich heute nicht fertig geworden. Ich denke, man muss sich grob drei Dinge vor Augen halten, die so deutlich niemand - oder kaum einer - wird sagen wollen:
1. Was immer heute an Bankenrettung global initiiert wird, so gross die Summen auch klingen mögen, mit denen man den Geldkreislauf anheizen möchte: Es sind rückwärtsgewandte Massnahmen, die versuchen, vergangene Verwerfungen mit sehr viel Geld einzuplanieren. Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Es gibt noch ein paar sehr eklige Blasen vor uns: Kreditkarten etwa, deren Ausfälle in den USA gerade ansteigen. 1.000 Milliarden Dollar in den USA. Die amerikanische Altersvorsorge, die gerade nicht in der Lage ist, ihr Geld aus Aktiengeschäften zu beziehen. Noch ein paar sehr kurzfristige hundert Milliarden an Nebenwirkungen. Dann der zusammenbrechende Blasenmarkt in Osteuropa, finanziert durch europäische Banken. Multimilliardenrisiken in wenigen Wochen. Als Kirsche auf dem Debakel die Probleme rund um die bankrotte US-Autoindustrie und Morgan Stanley. Das alles ist bislang kaum eingepreist, und ich vermute stark, die Märkte wissen um die Probleme. Wenn es kommt, stehen wir vor der nächsten Vertrauenskrise der Banken - untereinander und gegenüber der Gesellschaft, die nicht nochmal bluten will und muss.
2. Sie muss es vorerst nicht, weil die Billionen, um die es hier geht, nicht von den Chinesen oder Russen kommen, sondern aus der Geldpresse. Es geht nicht ohne Inflation und fallende Kurse gegen ein paar Rettungswährungen. Das Problem wird uns alle langsam mit voller Wucht treffen, wir sind sowas wie der Hummer im Topf, unter dem das Feuer langsam aufgedreht wird. Mit einer Fetzeninflation entwertet man die Kredite, und am Ende wird man die Anteile an den gekauften Banken zu Preisen verkaufen, die relativ gesehen gar nicht so niedrig sind, wie sie nach Einbeziehung der Inflation wären.
3. Perverserweise würde die Antwort auf die Lösung dieser Kreditkrise bedeuten: Weiter Schulden machen. Die Zinsen sind extrem niedrig, es kommt viel Geld auf den Markt, das irgendwohin muss, das Geld und damit die Schulden verlieren extrem an Wert, und wenn man sichere und steigende Einnahmen hat, zahlt man das locker ab. Die Sparer sind die Gearschten bei diesem Spiel. Und das wird sich bitter rächen, wenn die anderen Blasen hochgehen, und man irgendjemand bräuchte, der dann noch die Wirtschaft am laufen erhält.
Das Komische ist: Wenn Politiker halbwegs sauber verkaufbare Ideen haben, werden sie sofort rausposaunt. Die Sprechblasen der letzten Tage, die niemandem weh tun und keine Bedeutung haben, sind ein extrem schlechtes Zeichen.
Würde ich das alles niederschreiben, was mir gerade zu dem Thema einfällt, wäre ich heute nicht fertig geworden. Ich denke, man muss sich grob drei Dinge vor Augen halten, die so deutlich niemand - oder kaum einer - wird sagen wollen:
1. Was immer heute an Bankenrettung global initiiert wird, so gross die Summen auch klingen mögen, mit denen man den Geldkreislauf anheizen möchte: Es sind rückwärtsgewandte Massnahmen, die versuchen, vergangene Verwerfungen mit sehr viel Geld einzuplanieren. Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Es gibt noch ein paar sehr eklige Blasen vor uns: Kreditkarten etwa, deren Ausfälle in den USA gerade ansteigen. 1.000 Milliarden Dollar in den USA. Die amerikanische Altersvorsorge, die gerade nicht in der Lage ist, ihr Geld aus Aktiengeschäften zu beziehen. Noch ein paar sehr kurzfristige hundert Milliarden an Nebenwirkungen. Dann der zusammenbrechende Blasenmarkt in Osteuropa, finanziert durch europäische Banken. Multimilliardenrisiken in wenigen Wochen. Als Kirsche auf dem Debakel die Probleme rund um die bankrotte US-Autoindustrie und Morgan Stanley. Das alles ist bislang kaum eingepreist, und ich vermute stark, die Märkte wissen um die Probleme. Wenn es kommt, stehen wir vor der nächsten Vertrauenskrise der Banken - untereinander und gegenüber der Gesellschaft, die nicht nochmal bluten will und muss.
2. Sie muss es vorerst nicht, weil die Billionen, um die es hier geht, nicht von den Chinesen oder Russen kommen, sondern aus der Geldpresse. Es geht nicht ohne Inflation und fallende Kurse gegen ein paar Rettungswährungen. Das Problem wird uns alle langsam mit voller Wucht treffen, wir sind sowas wie der Hummer im Topf, unter dem das Feuer langsam aufgedreht wird. Mit einer Fetzeninflation entwertet man die Kredite, und am Ende wird man die Anteile an den gekauften Banken zu Preisen verkaufen, die relativ gesehen gar nicht so niedrig sind, wie sie nach Einbeziehung der Inflation wären.
3. Perverserweise würde die Antwort auf die Lösung dieser Kreditkrise bedeuten: Weiter Schulden machen. Die Zinsen sind extrem niedrig, es kommt viel Geld auf den Markt, das irgendwohin muss, das Geld und damit die Schulden verlieren extrem an Wert, und wenn man sichere und steigende Einnahmen hat, zahlt man das locker ab. Die Sparer sind die Gearschten bei diesem Spiel. Und das wird sich bitter rächen, wenn die anderen Blasen hochgehen, und man irgendjemand bräuchte, der dann noch die Wirtschaft am laufen erhält.
Das Komische ist: Wenn Politiker halbwegs sauber verkaufbare Ideen haben, werden sie sofort rausposaunt. Die Sprechblasen der letzten Tage, die niemandem weh tun und keine Bedeutung haben, sind ein extrem schlechtes Zeichen.
donalphons, 23:04h
... link (39 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 6. Oktober 2008
Empfehlung heute - In sharp and dramatic contrast,
the last quarter has been abysmal, and we are sorry to have let you down with the terrible performance of the portfolio.
Wer am Tag des Bank Run - nie habe ich an einem Montag Morgen die Sparkasse voller gesehen als gerade eben, und keiner sah aus, als würde er die frische Lottomillion einzahlen - dennoch etwas zu lachen haben will, kann sich bei Dealbroker vier höchst amüsante Briefe von Hedgefonds anschauen, die die Dinge in einer Deutlichkeit ansprechen, die man von deutschen Medien nicht zu erwarten braucht. Darunter haben sie auch noch eine inoffizielle Liste mit den Verlusten vieler weiterer Hedgefonds aus einer anonymen Quelle, von der ich mal vermute, dass sie dort nicht lange stehen wird. Dramatisch ist gar kein Ausdruck, und ich möchte kein Ferrarihändler sein. Ich rate zum Kopieren und speichern, denn:
THE INFORMATION CONTAINED HEREIN IS BEING PROVIDED ONLY TO INVESTORS IN THE *** FUNDS. THIS UPDATE IS CONFIDENTIAL AND MAY NOT BE REPRODUCED OR DISSEMINATED TO ANY OTHER PERSON WITHOUT THE PRIOR WRITTEN CONSENT OF *** CAPITAL.
Das Wall Street Journal dagegen wird wohl bei seiner brillianten Story über die letzten Tage der Lehman Brothers und ihrer Ungereimtheiten bleiben. Pulitzerpreis, würde ich sagen.
Wer am Tag des Bank Run - nie habe ich an einem Montag Morgen die Sparkasse voller gesehen als gerade eben, und keiner sah aus, als würde er die frische Lottomillion einzahlen - dennoch etwas zu lachen haben will, kann sich bei Dealbroker vier höchst amüsante Briefe von Hedgefonds anschauen, die die Dinge in einer Deutlichkeit ansprechen, die man von deutschen Medien nicht zu erwarten braucht. Darunter haben sie auch noch eine inoffizielle Liste mit den Verlusten vieler weiterer Hedgefonds aus einer anonymen Quelle, von der ich mal vermute, dass sie dort nicht lange stehen wird. Dramatisch ist gar kein Ausdruck, und ich möchte kein Ferrarihändler sein. Ich rate zum Kopieren und speichern, denn:
THE INFORMATION CONTAINED HEREIN IS BEING PROVIDED ONLY TO INVESTORS IN THE *** FUNDS. THIS UPDATE IS CONFIDENTIAL AND MAY NOT BE REPRODUCED OR DISSEMINATED TO ANY OTHER PERSON WITHOUT THE PRIOR WRITTEN CONSENT OF *** CAPITAL.
Das Wall Street Journal dagegen wird wohl bei seiner brillianten Story über die letzten Tage der Lehman Brothers und ihrer Ungereimtheiten bleiben. Pulitzerpreis, würde ich sagen.
donalphons, 12:31h
... link (15 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. Oktober 2008
Empfehlung heute - Foodpornen
Erst blieb der Quarkauflauf mit grünem Gemüse etwas zu lang im Ofen, und dann war auch noch jemand da, der ich nicht erklären konnte, warum ich das Ergebnis langwierig ablichten musste. Weil sie Hunger hatte, und weil sie nichts von diesem Privatvergnügen hier wissen muss. Das Ergebnis:
Naja. Nachdem ich kein Fan langwieriger Nachbearbeitung bin, muss es reichen. Wer aber mehr wissen will über Foodphotographie, wird sicher bei diesem Beitrag von VeganYumYum. Das amerikanische Dreckswort "Yummie" ist übrigens ein gutes Mittel, in mir jeden Wunsch zum Beischlaf abzutöten. Yummie zu meinem Essen zu sagen, ist in etwa so ein Kompliment wie "goile Schloider ey" für einen Aston Martin DB4, oder Bergamotte im Tee.
Dafür wurde dann der Sonnenuntergang hübsch dramatisch geflockt. Da hatte ich dann aber auch mehr Zeit für das Bild.
Naja. Nachdem ich kein Fan langwieriger Nachbearbeitung bin, muss es reichen. Wer aber mehr wissen will über Foodphotographie, wird sicher bei diesem Beitrag von VeganYumYum. Das amerikanische Dreckswort "Yummie" ist übrigens ein gutes Mittel, in mir jeden Wunsch zum Beischlaf abzutöten. Yummie zu meinem Essen zu sagen, ist in etwa so ein Kompliment wie "goile Schloider ey" für einen Aston Martin DB4, oder Bergamotte im Tee.
Dafür wurde dann der Sonnenuntergang hübsch dramatisch geflockt. Da hatte ich dann aber auch mehr Zeit für das Bild.
donalphons, 22:55h
... link (3 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. September 2008
Empfehlung heute - German Schadenfreude
Der Beitrag im Wall Street Journal ist exakt so brunzdumm und weinerlich gemeint, wie er sich liest, er ist ein authentisches Dokument widerlichster Gesinnungsschreibe von zwei Journalistinnen, die vermutlliuch auch bald den kalten Hauch der Krise spüren werden, wenn sie keine Einladungen der Chichi-Branche mehr bekommen, und genau deshalb so eine tolle - als Historiker würde man sagen - Primärquelle:
For her 50th birthday, Annette Pucci, a New York retail manager, planned to treat herself to a facelift by cashing in $15,000 in stocks. But after consulting with her husband, a manger with Consolidated Edison Inc., she realized their stock portfolio had taken such a hit that it was out of the question.
"It was a very big disappointment," Ms. Pucci said. Her consolation: a $1,200 Botox treatment she had this week instead.
Das ist das Geschmeiss, für dessen gescheiterte Zockergeschäfte das Bush-Regime zugegebene 700 Milliarden Dollar locker machen will. Dieses Amerika verdient nicht, Teil der 3. Welt zu werden, das machen die ganz allein. So, das Timmelsjoch wartet.
For her 50th birthday, Annette Pucci, a New York retail manager, planned to treat herself to a facelift by cashing in $15,000 in stocks. But after consulting with her husband, a manger with Consolidated Edison Inc., she realized their stock portfolio had taken such a hit that it was out of the question.
"It was a very big disappointment," Ms. Pucci said. Her consolation: a $1,200 Botox treatment she had this week instead.
Das ist das Geschmeiss, für dessen gescheiterte Zockergeschäfte das Bush-Regime zugegebene 700 Milliarden Dollar locker machen will. Dieses Amerika verdient nicht, Teil der 3. Welt zu werden, das machen die ganz allein. So, das Timmelsjoch wartet.
donalphons, 13:10h
... link (62 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 17. September 2008
Empfehlung heute - Frankenstein
wohnte bekanntlich in meiner Heimat, und irgendwo hier oben, unter so einem alten, spitzen Dach, muss er des nachts seine Kreatur erschaffen haben. Ein nettes Kerlchen, nicht allzu hübsch mit ein paar komischen Marotten und nicht allzu leicht zu kontrollieren - im Vergleich zu dem, was der amerikanische Staat an der Backe hat, das mit Frankenstein zu vergleichen die New York Times - übrigens selbst auch bald ein Opfer der Krise - sich in diesem fulminanten Beitrag anschickt. Ein Beitrag, den man vergeblich in deutschen Medien suchen würde. Und auch in Blogs, die Zocker "Kaufen!" brüllen lassen und Lehman mit zwei n schreiben.
donalphons, 23:57h
... link (14 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. September 2008
Empfehlung heute: Zuerst mal die Praktis loswerden
Manche hier lesenden Veteranen vom letzten Krieg Downturn werden sich vielleicht auch an solche Szenen erinnern:
A 21-year-old Lehman graduate trainee in London, who declined to be identified by name, said he and 90 to 95 colleagues were called in by the human resources department and made redundant. They started work a week ago.
Da kann man nur hoffen, dass sie die Notebooks über das Wochenende mitgenommen und nicht wieder in die Firma gebracht haben. Es ist wie damals.
Nur viel schlimmer.
Und das ist erst der Anfang.
(Immerhin habe ich drei Leuten inclusive mir selber im letzten Jahr so viel Angst eingejagt, dass sie ihre Geldschäfchen ins Betontrockene des Eigenheims gebracht haben. und alle kann man ohnehin nicht retten)
A 21-year-old Lehman graduate trainee in London, who declined to be identified by name, said he and 90 to 95 colleagues were called in by the human resources department and made redundant. They started work a week ago.
Da kann man nur hoffen, dass sie die Notebooks über das Wochenende mitgenommen und nicht wieder in die Firma gebracht haben. Es ist wie damals.
Nur viel schlimmer.
Und das ist erst der Anfang.
(Immerhin habe ich drei Leuten inclusive mir selber im letzten Jahr so viel Angst eingejagt, dass sie ihre Geldschäfchen ins Betontrockene des Eigenheims gebracht haben. und alle kann man ohnehin nicht retten)
donalphons, 18:54h
... link (48 Kommentare) ... comment
... nächste Seite