: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 12. Dezember 2008

Empfehlung heute - Es wird schlimm enden

Aber sowas von. Ich weiss nicht, ob ich darüber lachen darf oder weinen sollte, aber dieser Beitrag über den Aktienzocker Bernard Madoff und möglicherweise 50 verschwundene Milliarden bei Bloomberg ist sicher einer der 10 Texte dieses Jahres, die man unbedingt gelesen haben muss:

While meeting the pair at his home yesterday, Madoff conceded that he was “finished,” that his advisory business is “all just one big lie” and “basically, a giant Ponzi scheme,” the government said. The business had been insolvent for years with losses of about $50 billion, he told the employees, according to the criminal and SEC complaints.

Madoff said he had about $200 million to $300 million left and planned to distribute money to select employees, family and friends before surrendering to authorities in about a week, the government said.


Da kann man nur an die gute, alte Enron-Geschichte erinnern. Einigen Hedge Fonds werden heute die Trümmer um die Ohren fliegen.

... link (34 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Ein paar Hilfsbüttel der chinesischen Mörder weniger

Hübsch: Mit dem Schreibtalent eines Neuntklässlers und unter Versicht auf Grossschreibung verpasst Yahoo seinen Mitarbeitern den grossen Tritt. Leider erfährt man nicht, ob es auch die Typen erwischt hat, die aus Gier chinesische Dissidenten an das Mörderregime in Peking verraten oder dazu Beihilfe geleistet haben.

... link (2 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 8. Dezember 2008

Empfehlung heute - Wenn man

nicht gerade so ein Wetter, solche Berge, so einen gführigen Schnee und einen Schlitten auf dem Auto hat



kann man sich auch mit ein wenig Debatte über den inzwischen reichlich fragwürdigen Historiker Götz Aly beschäftigen. Und als kleine Entschädigung in Berlin kann man auch Modeste und anderen am Donnerstag Abend lauschen.

Man kann halt selten alles haben. So, ich gehe in den Berg und nachher nach Innsbruck, Rennrodel kaufen.

... link (9 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 5. Dezember 2008

Empfehlung heute - Ich will endlich

wieder bei Anke kommentieren können und sagen, wie wunderbar ich solche Einträge finde. Ichwillichwillichwill. Ich mein, schliesslich ist bald dieser, äh, Nikolaus, glaube ich, heisst das.

... link (12 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 22. November 2008

Empfehlung heute - Wissenswertes

Der Ort, an dem das Citocorp Center in Manhatten steht, ist die Kreuzung von 53. und 3. Street - und damit am Schwulenstrich.

Das Gebäude selbst ist 279 Meter hoch, und darunter ist eine Kirche eingebaut. Sollte jemand springen, könnte er quasi im Fly-by-Verfahren Absolution beantragen. (Alles in den gestrigen Arbeitspausen recherchiert)

Der in meinen Augen bemerkenswerteste Satz in diesem Beitrag der NY Times lautet:

So far, these people said, most customers and clients remained committed to Citigroup.

Auf Deutsch: Jetzt ist nur noch die Frage, ob diejenigen, die nicht "most" sind, schon ausreichen, um die Citigroup zum Einsturz zu bringen. Man sagt allgemein, 5-8% Abzüge innerhalb von einer Woche reicht locker aus, um jede Bank dieser Welt über die Klippe zu bringen.

Can I haz credit?

Das fragen vermutlich auch die Kunden der Downey Savings and Loan Association und der PFF Bank & Trust in Kalifornien sowie der The Community Bank in Georgia. Kostet unsere amerikanischen Counterpart Risiken satte 2,3 Milliarden Dollar ihrer Einlagensicherung.

Hätte ich dem kommenden Präsidenten der UdSSA einen Kredit für die Wahlkämpfe auf sein "Change"-Versprechen hin gegeben, würde ich jetzt mein Geld zurückfordern. Die Aussenministerin ist eine abgewirtschaftete Politikcharge von vorgestern, der Gesundheitsminister ist ein Lobbyist der Pharmebranche, und der Finanzminister wird ein Zentralbankenmanager, der die ganze Katastrophe an leitender Stelle mit zugelassen hat.

... link (17 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 18. November 2008

Empfehlung heute - Beiträge

für die sich deutsche Wirtschaftsmedien zu fein sind. Und zu feige. Sehr gut und knallhart, was da zusammengefasst wird.

Und dann ist da noch der Mischkonzernbesitzer Adolf Merckle, der sich mit VW-Aktien verspekuliert hat. Nun, Herr Merckle ist bekannt dafür, äusserst, sagen wir mal, steueroptimiert zu agieren. Einer, der Gelegenheiten schnell ergreift und dabei nicht wirklich auf das Wohl der Allgemeinheit schaut. Wenn so einer bei einer Spekulation pleite gehen sollte, wäre es dumm vom Staat, dort zu helfen. Also, vor dem Regelsatz von Hartz IV.

... link (10 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 4. November 2008

Empfehlung heute - Ich mag Baudrillard

Eigentlich, dachte ich mir heute beim Frühstück, eigentlich hat die Wirtschaftskrise ja auch ihr Gutes. Sie schickt manche Titanen in den Staub, Märkte kommen wieder in ihre Gleise zurück, und ihre Kontraktion sorgt dafür, dass ein paar besonders beschissene Beufszweige demnächst ihre Büttel abwerfen, wie die Bäume da draussen ihre braunen Blätter.



Nehmen wir nur mal die Mediensimulationen, nachgerade im Internet. So Gossenschwemmen wie Spiegel Online, Daytradergeschmiere wie die FTD und noch viele andere. Teilweise natürlich auch Print, man muss nicht weit gehen, um sie zu finden. All die wohlfeilen Strich- und Stricherbuden, deren hugenbergöse Nachgangsgrützlinge seit Monaten andeuten, dass sie jeden Zuwachs der Schwarzbraun helfenden Steigbügelschurkerei bejubeln werden, und es nun - von 0 auf 4 in 65 Jahren - auch ausgiebig würdigen. Das, was ihnen bei Schröder nur teilweise gelungen ist, haben sie jetzt bei der hessischen SPD geschafft, und 4 der heimtückischsten Sozialdemokraten seit Noske dürfen sich nun freuen, bestätigt zu werden. Solange noch Geld für die Büchsenspanner der sog. 4. Gewalt da ist.

Und da schaut es schlecht aus. Wirklich schlecht. Nehmen wir nur mal die FTD, seit Anbeginn ein Verlustbringer für Gruner + Jahr, eine neoliberalalale Heilsverkündigungsklitsche, die nach den eigenen Massstäben als quietschrote Bilanzverschandelung längst in den Orkus gehören würde. Oder unsere Freunde vom Spiegel, die gerade das harte Brot des Auflageneinbruchs in das Maul gestopft bekommen. In Verbindung mit dem Anzeigengeschäft, das schneller fällt, als der Koch einen Umschlag mit jüdischen Vermächtnissen rüberschieben könnte, wird das alles kein Spass. Ja, es trifft sicher auch die Falschen, aber so mancher Richtiger wird unabsichtlich auch vom Markt gestraft werden. Und die PR-Stellen, auf die man sich flüchten kann, sind auch nicht mehr so üppig gesäht. Andere schleimen sicher billiger. Käuflichkeit gehört sowieso dazu. Manche werden unter die Räder kommen, und wie schon 2000 finde ich das gar nicht so schlecht. Damals die New Economy Lügner, heute die neoliberalen Begleitfurzmusikanten.

Ich werde dann immer noch auf meiner Terasse sitzen. Und ich bin mir sicher, dass auch Lübberding dann noch feine Texte über Baudrillard, Gewissen und Verrat schreiben wird. Und das Glas, das ich an dem Tage heben werde, da Hessen entbräunt ist, steht schon in meinem Küchenschrank. Langfristig sind sie alle Haider.

... link (7 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Empfehlung heute - Am Haken

Die Dummen sterben nie auf, auf beiden Seiten der Bilanz der Krise. Vor einem Monat hat jemand ein äusserst ungünstiges Geschäft gemacht, weil er schlauer als der Markt sein wollte und das KGV einer Aktie attraktiv fand. Das KGV von 2007, wohlgemerkt. Wie sich dann sehr schnell herausstellte, gibt es 2008 nur Verluste, keine Dividende und auch kein KGV. Statt dessen Massnahmen zu Kapitalerhöhung, die de facto einer Verwässerung der Aktien von 25% entsprechen. Für mich ist das insofern blöd, weil ich vorher gewarnt hatte. Aber was ist so ein Risikoanalyst schon gegen einen tollen Beitrag in einer süddeutschen zeitung, deren Deppen noch nicht mal das KGV korrekt berechnen können.

Heute also ein längeres Gespräch mit jemandem, der in den letzten 18 Monaten ein Drittel seines Vermögens verloren hätte, würde er jetzt aussteigen. Er ist ein wenig klamm und liquidiert gerade Assets, um das System seiner selbstgestrickten Vermögensverwaltung am Leben zu erhalten (braucht jemand gerade einen grösseren Bestand brasilianischer Staatsanleihen, die leicht getragene Investorenmode der Sommersaison 2007?). Auf den Fall angesprochen meinte er, dass er in diese Firma sofort einsteigen würde, wenn er Geld hätte, denn schliesslich sei jetzt das Schlimmste vorbei und gerade habe die Aktie wieder 8% gewonnen.

Manche Leute sind unverbesserlich. Von diesen Leuten leben Börsen und grauer Kapitalmarkt, Hedgefonds und Derivateschweisser. Sie glauben immer, klüger als der Markt zu sein. Manche von denen sitzen auch in der Regierung der UdSSA und wundern sich jetzt, dass beim geretteten Versicherungskonzern 90 Milliarden Steuergelder ganz schnell und überraschend verschwunden sind. Die New York Times hat die Suche nach diesen Unsummen sehr intensiv und umfassend begleitet.

... link (11 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Empfehlung heute - Fight to die another day

Lest bitte diesen Beitrag bei egghat über die Derivate, die in der WestLB stecken.

Lest dann bitte diesen Beitrag bei Bloomberg über die aktuellen Probleme der Derivateabwicklung.

Und dann lest bitte die weitergehende, zugegebenermassen schwer verständliche Weiterführung bei FT Alphaville.

Dann wisst Ihr das, was sich in ein, zwei Wochen in den deutschen Medien zaghaft andeuten wird. Im Kern: Das 500-Milliarden-Paket zur Bankenrettung wird nicht ausreichen, wenn die Derivatenpleite ins Eigenkapital knallt. Und sie wird knallen, weil eine Rezession die Derivate platzen lässt.

Ich glaub, mir ist schlecht, und es sind nicht die Medikamente.

... link (31 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Empfehlung heute - Leichte Geschäfte

Wer wissen will, wie Ratingagenturen die Krise mitverursacht haben, sollte sich diesen Beitrag bei Big Picture anschauen, inclusive dieses Chats zweier Standard & Poor´s-Mitarbeiter:

Rahul Dilip Shah: btw: that deal is ridiculous

Shannon Mooney: I know right ... model def does not capture half of the risk

Rahul Dilip Shah: we should not be rating it

Shannon Mooney: we rate every deal

Shannon Mooney: it could be structured by cows and we would rate it


Und jetzt alle: Zieh Dich aus, kleine Maus, mach Dich nackich...

... link (11 Kommentare)   ... comment