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Samstag, 5. Januar 2019

Warum ich den rechten Hackerangriff-Spin nicht glaube.

Wissen Sie, es ist doch so: Wenn etwas zu leicht geht und zu gut aussieht, ist ein Haken daran. Und momentan sieht es total leicht und gut aus, weil keine AfD-Politiker vom Hack betroffen waren, und der oder die Figuren hinter G0d sich eine Reihe eher linkslastiger Youtuber herausgesucht haben. Was meine Kollegen dann so sicher macht, ist das, worüber sie nicht schreiben, was aber vermutlich die meisten zuerst vom Hack gesehen haben. Es ist einfach nicht wahr, dass Anrufe bei Martin Schulz die Sache ins Rollen brachten, oder der Account von unge. Die meisten aus meiner Klasse dürften zuerst die Sache mit dem Kinkvideo eines Youtubers gesehen haben, der wegen einer problematischen Dokumentation gegen angeblich Rechte hochgradig umstritten war. Das hat von Anfang an den Eindruck bestimmt. Hacker lässt die AfD davon kommen und desavouiert einen Kämpfer gegen rechts, und das massiv und irreparabel. Also ist das halt so ein Alt-Right Gamergate Youtube Hacker in einem Keller auf Rachefeldzug gegen die Aufrechten.



Die Sache ist nur, dass man sich bei so einer Theorie auch die entlastenden Aspekte anschauen muss. Vielleicht sollte man mal einen Schritt zurück treten und nachdenken, was jemand tun würde, der wirklich diese Agenda hätte, und in der Lage ist, doch vergleichsweise viele Angriffe zu führen, vor dem Hintergrund, dass er der AfD oder dem Iwan helfen will. Nehmen wir weiterhin an, er ist eitel und will wirklich gross damit rauskommen. Und er will, dass das Land wackelt, und nicht nur ein paar Politiker aufgescheucht durchs Neuland rennen und sich fragen, wer von ihnen doggystyle69 ist. Würde der in der jetzigen Situation wirklich nur die Telefonnummer von Umwelthilfe-Boss Resch posten?

Wenn ich das Land brennen sehen wollte, würde ich mich auf einzelne Personen konzentrieren, und hier maximal informationen liefern. Bei Resch zum Beispiel. Bei umstrittenen Personen, von denen Rechte ohnehin schon eine Meinung haben, die man mit mehr Informationen bestätigt. Ich würde mir spezielle Personen ganz oben heraussuchen, und nicht irgendwelche Tarik Tesfus und Extra-3-Mitarbeiter oder was immer er da aufgegabelt hat. Das sind kleine Fische, die nichts zu melden haben. Ich würde mich an die kontroversen Figuren in der Leitungsebene halten, die in den letzten Monaten von sich reden machten. An Reizfiguren beim NDR und WDR, ein paar besonders AfD-feindliche Journalisten der Zeitungen, an Haltungspolitiker und die von ihnen eingekaufte, parasitäre Staats-NGOs. Zwangsgebührenbefürworter, Überwachungs- und Zensurpolitiker, nervige, aber in den Medien protegierte Politiker, die besonders laut Entsagung und Unterwerfung fordern. Der übliche Stoff, aus dem die Shitstorms sind. Ich würde Genderistinnen ausspähen und den grünennahen CDU-Flügel. Ich würde versuchen, Stoff für das rechte Narrativ zu liefern. Ich würde schauen, dass das Anekdotische zur Evidenz wird.



Und ich würde ordnen und die Fälle mundgerecht machen. So wie Wikileaks das ja auch immer macht, die stellen alle Daten online und vertwittern vorab die saftigen Punkte. G0d hatte einen Haufen Informationen, er hat sie ins Netz gekippt, und das doch relativ umständlich, so dass man schon explizit nach Verwertbarem suchen muss. Der Pass von Politiker ist mir als theoretischem Zielpublikum egal. Das ist klar eine Machtdemonstration des Hackers gegen den Politiker, der sich dann als Opfer präsentiert – so sind die Regeln des Spiels. Ein Gesteuerter würde dagegen selektiv vorgehen und vorab das auswählen, das wirklich sitzt und der eigenen Legitimation nicht schadet. Er würde die Umsetzung so machen, dass die relevanten Informationen oben stehen. Für mich sieht es mehr so aus, als wollte da einer zeigen, dass keiner wirklich sicher ist. Dass er alle irgendwie erwischt, dass es immer eine Lücke gibt. Und das schon lange vor dem Einzug der AfD in den Bundestag.

Wenn man mich fragen würde, was das für einer ist, würde ich an den Hacker denken, neben dem ich im Zug zum 32C3 gesessen bin. Bleicher, nicht ganz dünner Junge, der auf seinem Laptop nach dem Coden „Dukes of Hazzard“ angeschaut hat. Südstaatenjungs rasen Autos, spielen den Behörden Streiche und haben blonde, sexwillige Freundinnen. Das ist so einer gewesen, der sich nicht für das übliche Moralkorsett interessiert hat, das in der letzten Legislaturperiode immer enger geschnallt wurde. Das ist einer, der sich von der windelweichen CDU und den linken Parteien angenervt fühlen konnte, und in dessen Freiraum diese Politik und ihre Schergen eingebrochen sind. Für G0d waren Projekte wie Funk ein Einbruch des Staates in seinen bisherigen Safe Space. Die AfD würde das nach Eigenaussagen nicht tun, sie würde die Finanzierung der Sender begrenzen, und war gegen das NetzDG. Ich privat nehme das denen nicht ab, aber die AfD hat bislang einfach nichts verlauten lassen, was so eine Figur stören könnte. Meines Erachtens sieht da einer sein kleines, dunkles Reich im Netz bedroht, seinen Dukes-of-Hazzard-Spass, seinen freien Zugang zu Pornhub und die Parallelmedien, die er auch wieder nicht mehr mag, wenn die Protagonisten zu gross und gesteuert von Fremdinteressen werden. Es ist schick geworden, in solche Leuten Rechte zu sehen, die von den Russen ansprechbar sind, man hat das bei Assange auch schon so gedreht.



Aber es ist zu einfach und so einfach sollte man es sich nicht machen. Für mich sieht das wie ein Micdrop aus: Schaut her, das habe ich gemacht, das kann ich tun, jetzt ahnt ihr vielleicht, was noch ginge. Er hatte jahrelang Zeit, das Zeug zu sichten und hätte Einzelnen richtig Probleme machen können, wenn er es genau platziert hätte. Hat er nicht. Er hat einfach vieles über viele ins Netz geblasen. Da glaube ich einfach nicht an den von AfD-Putins gesteuerten Weltanzünder, der die einen brennen sehen will und die anderen schützt, weil er einer von ihnen ist.

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Samstag, 7. April 2018

Kharma und Einsicht

Das ist ein Kuota Kharma mit Vollaluminium-Chorus von Campagnolo. Es gehörten einem Rentner aus dem Fränkischen, der dachte, er käme mit einer 3-fach-Kürbel noch die Berge seiner Jugend hinauf.



Nun, er hat sich geirrt, und nach ein paar Jahren eingesehen, dass es keinen Sinn mehr macht. Es kam sehr unrennmässig bei mir an, ein bequemer Sattel und ein sehr hoher Vorbau waren nicht wirklich eine Zierde. Mir passt es, ich kann es so fahren. Ich brauche hier auch noch nicht das kleinste Kettenblatt - das kommt noch im Sommer in den Bergen.



Ich bin gerade viel unterwegs und gut beschäftigt: Bei der Welt geht der Beitrag auf 800 Kommentare hoch und momentan planen wir einen Umbau der viel zu grossen Kamine, weil die Niedrigtemperaturheizanlage zu wenig Abwärme produziert, und die Kamine deshalb zu feucht werden - ein Hoch auf den Fortschritt des Naturschutzes, kostet fast nichts, nur ungefähr die Hälfte des Originalpreises des Kuota. Oder 2,5 Monatsmieten. Über so etwas spricht kein Politiker, wenn es um Mietpreisbremsen geht. Daran habe ich mich inzwischen aber gewöhnt, wie auch an die kurz durch mein Internet geisternde Ansage eines Mitautors des Blogs-Buches an meinen Arbeitgeber, er agiere bei der Anheuerung wie wie Frundsberg und das sei keine gute Idee - verklausuliert eine Aufforderung, mich gleich wieder zu feuern. Als Twitterthread, nonmention natürlich, wie man das heute so macht. Braucht ja nicht jeder merken, Mut ist überbewertet und so allgmein gesprochen wäre es natürlich nur, wenn ich die betreffende Person direkt darauf ansprechen würde. So ist das in diesem Internet. Kleine versuchte Existenzvernichtungen früherer Bekannter in 280 Zeichen. Man will sich nicht die Hände schmutzig machen, nur gute Ratschläge geben. Naja.

Die Sache ist - und ich glaube, das werden all diejenigen schnell begreifen, die sich im Netz Hoffnung machten, die FAZ könnte jetzt Platz für neue Ideen haben - dass wir tatsächlich in kriegerischen Zeiten leben, und neben den charakterlichen Meuchelmördern, siehe oben, braucht man auch bei den Truppen eine gewisse Berechenbarkeit, wenn wir hier schon über das Söldnerwesen reden wollen. Ein Schwert in die Hand nehmen kann jeder, so wie jeder auch bloggen kann, aber damit umgehen können ist eine Kunst. Das ist eine der härteren Lektionen aus den letzten Jahren, die manche Verlage lernen mussten: Man kann nicht einfach einen Redakteur an ein Blog setzen und denken, das wird dann schon. Es gab viele Versuche, und wenige waren dauerhaft erfolgreich und zuverlässig in ihren Leistungen. Die beste Söldnertruppe bringt nichts, wenn sie sich nicht einfügt, und ich habe selbst oft genug erlebt, wie manche sagten: Ah. endlich, die FAZ hat mich erwählt, jetzt bringt den Wein und die Tänzerinnen! Ich meine damit nicht nur die bekannten "kurzen Karrieren". sondern auch meine eigenen Fehler.



Ich habe selbst Leute angesprochen, die gut schreiben können, und denen erklärt, dass der Beitrag nur die Hälfte ist, und man danach zwei Tage an den Kommentaren sitzt. Mit dem Ergebnis, dass die die Kommentare ignorierten und bei Twitter maulten, wie blöd da die Kommentare sind, die sie bearbeiten sollen. So geht das halt nicht, man kann nicht bei einem Medium arbeiten und dann die Kernleserschaft diffamieren, indem man draussen bei Twitter oder - in einem Fall eines anderen Blogs - an der Uni die eigene moralische Überlegenheit darstellt. Wenn man sich damit auseinander setzen will, muss man das in den Kommentaren machen. Das ist Arbeit, das ist manchmal eine ziemliche Balgerei, aber wer das nicht macht, ist da einfach an der falschen Stelle. Die Alternative ist das Schnarchblog, von dem sich keiner angesprochen fühlt. Wenn keiner denkt, er müsste etwas dazu sagen, ist da vermutlich auch keiner, der dafür zahlen würde.



Verdrängung ist nichts, was einen da noch über Wasser halten würde. Wer das nicht will, soll sich halt - Achtung Nonmention - eine ruhige Tätigkeit suchen und das dann nebenbei betreiben - dagegen ist nichts zu sagen. Nur sind die Medien nach alter Vorstellung im Niedergang, und wer nicht in der Lage ist, verlorene Bindungen zu erneuern, wird untergehen. Wie das nicht läuft und scheitert, sieht man gerade bei Spiegel Daily, die sich auch so eine Art eher linke Söldnertruppe zusammengekauft haben, die aber nicht kongruent und herausragend genug ist, damit Leute das wirklich auch erwerben. Wie das auch nicht läuft, sieht man an denen, die alles besser wissen, und während meiner Tour wieder 90 Tweets absondern und sich beklagen: Das sind genau diejenigen, die nie eine Zeitung kaufen werden. Sollte die FAZ jetzt einen Gewinn an Abos machen, egal ob FAZ+ oder Papier, nehme ich sofort alles zurück, aber die Lauten da draussen sind einfach nicht die Kunden. Twitter ist kein Markt, nicht umsonst gelten da BoD-Anbieter wie der "Frohmann-Verlag" schon als Spitzenerscheinungen - und erinnert sich noch jemand an Sobooks? Den Kunden muss man etwas bieten, das sie wollen, und ich fürchte, dass hier das eigentliche Problem liegt: Nicht in einem Autor mit abweichender Meinung, sondern in einem verwaschenen Angebot, das einfach zu viele Menschen vergisst und ignoriert, die sich nicht äussern können oder wollen. Aber dann eben auch nicht mehr zu Kunden werden, weil des den Basiseinheitsbrei kostenlos auch in den gelben Blättern gibt.

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Donnerstag, 7. Dezember 2017

Ehrliche Zeiten im deutsch-jüdischen Dialog

Deutsche: Was wollt Ihr?

Juden: Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt. um darin zu leben.

Deutsche: Nein, hier, ein paar Stolpersteine für Tote und einige Interviews mit Hamasverstehern, das muss reichen und jetzt haltet den Mund, Ihr miesen Trumpanhänger.

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Mittwoch, 18. Oktober 2017

Komplimente, aber richtig

Frau Chebli, die ich natürlich nie öffentlich als jung und schön bezeichnen würde, fügt sich mit ihrer ganzen Art sehr harmonisch in die R2G-Koalition zu Berlin ein.

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Mittwoch, 17. Mai 2017

Schweiger

Es gibt eine Menge Leute, die sich früher ganz klar gegen Zensursula positioniert haben. Weil ihnen völlig klar war, dass die Infrastruktur gegen angeblich kaum verfolgbare Kinderpornographie im Netz bei Belieben ausgeweitet werden kann. So wie man die Vorratsdatenspeicherung ja auch nach Möglichkeit ausweitet und die Funkzellenabfrage heute Usus ist. Sie sind also weder dumm noch ahnungslos. Und es ist ihnen vermutlich auch bewusst, dass die Einführung der Zensur in Deutschland durch Heiko Maas und sein Anschlag auf das Grundgesetz ähnlich weitergehend benutzt werden kann. Ich mein, da steht Adressenherausgabe ohne Richtervorbehalt drin. Wir haben es mit einem Eingriff zu tun, der eher aus Ankara denn aus Berlin kommen könnte. Also, Berlin nach 1945 (West).

Trotzdem schweigen diese Leute, Es sind ein paar wirklich harte Enttäuschungen dabei, von SPD-Mitgliedern, die offensichtlich dem Justizabschaffungsminister nicht in den Rücken fallen wollen.



Aber wenn das Gesetz kommen sollte, wüsste ich genau, wen ich zuerst aus den sozialen Netzweken entfernen lassen würde und könnte. Material hätte ich genug für etliche Feministinnen und diverse frühere Piraten, und ich frage mich schon: Vertrauen die darauf, dass ihre politische Ausrichtung sie schützt, oder verstehen sie nicht, dass sie selbst ganz oben auf der Abschussliste stehen? Mir kann nichts passieren, meinen Account bei Twitter hat Twitter von sich aus verifiziert, aus guten Gründen, aber andere - ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass es da nur Neonazis erwischen kann. Es ist völlig klar, dass alle, die ein Problem mit anderer Meinung haben, das Mittel nutzen werden, denn diejenigen, die davon zu profitieren glauben, haben es schon früher mehrfach - auch bei mir - versucht.

Was im Ergebnis auf eine Schlammschlacht über Löschmeldungen hinauslaufen kann. Das nutzt letztlich nur SPD und CDU/CSU, weil sich dann alle Abweichenden erst mal bemüssigt sehen werden, die Methoden zum Ausschalten der Gegner zu bemühen. Schon jetzt sorgt das NetzDG dafür, dass es eben keine gemeinsame Front gibt, sondern allenfalls seltsame Meinungsnichtunterschiede von Leuten, die nicht zusammen gehören.. Und es gibt eben Schweigen von sehr vielen, die sich möglicherweise denken, das wird schon die richtigen treffen. Bei vielen hätte man das so auch nicht erwartet, und damit meine ich nicht Leute aus Berlin, die auf die eine oder andere Art vom Wohlwollen vom Staat, Parteien, Förderung oder Staatsmedien abhängig sind. Es schweigen sehr viele, uind mein Eindruck ist, das Schweigen ist wohlwollend. Soll doch Maas die Drecksarbeit machen, die werden von der Aufräumerei profitieren.

So wie es 1933 die Kommunisten und 1948 im Osten die Reaktionäre und Trotzkisten traf. Nurw ird es ihrer Auffassung zufolge vermutlich nicht so schlimm, weil das totalitöre Gesetz diesmal aus der Mitte kommt. Wie früher Noske.

Ich mache momentan schon eine Liste, aber nicht wegen Denunziantentum. Sondern mit dem Titel "Leute, die zwar für das Internet zu sein vorgeben, aber wenn es hart kommt, sollte man sich besser nicht auf sie verlassen". Man hat schliesslich Correctiv und ARD schon Antifaleute einstellen sehen, als Fact Checker.

Da sollte man mit Vertrauen geizig haushalten.

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Mittwoch, 1. März 2017

Yücel II

Wir haben hier viele Türken un der Stadt - und nirgendwo ein #freedeniz-Plakat. Das hat mich doch etwas überrascht. Normalerweise bringe ich keine Experten, aber ich kenne seit langen Jahren einen Mann, der als junger Kommunist aus der Türkei floh, bei uns echtes Asyl bekam, hier in der türkischen Gemeinde aufgrund seines wirtschaftlichen Erfolgs recht anerkannt ist, und inzwischen hier CSU-nah wurde. Der sagt, ich paraphrasiere das mal, zum Fall Yücel:

- Er wird seitens vieler in Deutschland lebender Türken nicht als Türke gesehen, der über Probleme in der Türkei berichtet, sondern als von den Deutschen geschickter Nestbeschmutzer, der sich zum Kronzeugen deutscher, antitürkischer Vorurteile macht. Die AKP kommt damit durch, weil kaum jemand weiss, was Yücel wirklich in der Welt geschrieben hat.

- Die Deutschen wissen zu wenig über die Türkei, über die PKK und die Gegner Erdogans wie die Gülen-Bewegung. Deshalb glauben sie Yücel gern, auch wenn in ihren Augen Erdogan oft eher sowas wie das kleinste aller möglichen Übel ist.

- Yücel hätte wissen müssen, dass so etwas in der Art droht, er hat es darauf angelegt und jetzt das gelernt, was hier viele schon wissen: Mit Erdogan und seinen Schergen ist nicht zu spassen.

- Deshalb ist hier auch gerade die Stimmung zwischen Kurden und Türken ganz, ganz unten.

- Es gibt auch hier viele, deren Verwandte von Erdogans Politik betroffen sind und etwas gegen ihn haben - für die allerdings ist Yücel sowas wie ein Luxusfall, während entlassene Staatsbedienstete und ihre Familien vor den Nichts stehen. 2 Wochen unbegründete Haft sind jetzt nicht so ungewähnlich, da haben die Deutschen wohl etwas sensible Vorstellungen.

- Solidarisierung mit Yücel ist gerade nicht wirklich gut, dazu haben Erdogans Leute zu viel Einfluss, und Wanderer zwischen den Welten sind nicht gerade das, was man an allererster Stelle bedauern würde.

- Seines Erachtens wollen viele einfach nicht erkennen, wie schädlich das alles ist, und im radikalen Lager findet man Erdogans Umgang mit den Deutschen und ihrem Helfer ohnehin super.

Er finder das alles ziemlich übel und hat den Eindruck, er sei im freien Fall, und es wird jeden Tag schlimmer, Dass der Justizminister jetzt nicht in Deutschland reden darf, findet er gut. Und es gibt Ängste, dass es in der Türkei zu einem Bürgerkrieg kommt, sollte Erdogan das Referendum verlieren. Was mir doch ganz gut erklärt, warum Deniz Yücel vielleicht nicht so das zentrale Problem der türkischstämmigen Menschen in Deutschland ist.

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Sonntag, 26. Februar 2017

Yücel

Rassistische und sexistische Aussagen über weisse, heteroexuelle Männer sind bei der taz absolut salonfähig, solange sie im antideutschen Gewand daher kommen. Ableismus ist ebenso salonfähig, wenn ein Integrationsnegativbeispiel mit Neigung zur Oktoberfestlügenpresse aus Polen den Kachelmann öffentlich fertig machen will. Die taz ist in den letzten Jahren immer wieder durch deutschlandhassende Figuren aufgefallen, die mal lernen sollten, wie es woanders zugeht - die Figuren, die bei der Missyifizierung dazu kamen, weisen auch nicht darauf hin, dass es mit dem "kulturelle-Aneignung"-Faschismus von Links irgendwie besser wird. Migrationshintergrund und Deutschenhass sorgt halt dafür, dass auch beim Mainstream genau das durchgeht, was woanders sofort zur Entlassung führen würde. Hauptsache das Branding stimmt, etwa, wenn schwarzafrikanische Invasoren Ceuta stürmen. Da freut sich dann die "postkolonialistische" Redaktion über die "Proteste".

Aber das ist im Gegensatz zu den - ebenfalls leider tazbetroffenen ÖR-Sendern - ein freier Markt, und wie beim nackten Mädchen auf Seite 3: Solange es jemand kauft, ist es da. Und solange der Rassismus in gewissen Bahnen bleibt, ist er auch legal. Man kann die Ausrutscher, die in der taz stehen, machen - ein Freund einer von der taz hofierten Linken-Politiker hat als Rechtsradikaler viel Übleres im Netz geschrieben und wurde bezeichnenderweise erst dann verurteilt, als er die Seiten wechselte und dort andere als etwas beschimpfte, das er meines Erachtens tatsächlich davor war. Das ist dann die Grenze. Die taz bleibt oft knapp darunter. Damit hat man zu leben, man muss es ja nicht kaufen.

Dito Die Zeit: Wer Frau Kiyaks blanken Hass nicht mag, soll sie halt nicht kaufen. Kiyak und andere Linksausleger mit Migrationshintergrund werden schon wissen, was sie tun. Hoffe ich. Auch wenn ich denke, dass sie in ihrer öffentlichen Sichtbarkeit der AfD nicht schaden. Aber so ist das halt in einer freien Gesellschaft. Auch bei der AfD sind nicht alle froh über Höcke.

Deniz Yücel hat in der besagten Richtung vor ein paar Jahren in der taz einen Text geschrieben, der jetzt vielleicht witzig gemeint, langfristig aber weniger klug war. Und ich verstehe in gewisser Weise auch, wenn man jetzt beim Nochmallesen bei manchen Aussagen denkt: Naja. Das hätte er sich vielleicht vorher nochmal überlegen sollen. Man weiss nie, wozu man dieses doch ganz okaye Land später noch brauchen kann. Das Zweifeln am Text ist irgendwie - menschlich. Menschlich, aber angesichts der Realität in der Türkei und der feigen Reaktion der Bundesregierung - die SPD kuscht vor ihren türkisachstammigen Wählern und die Merkel vor ihrem milliardengeförderten Menschenrechtspartner Erdogan - nicht richtig. Denn Erdogan ist ein Despot, und man kann sich den Kampfplatz eben nicht immer raussuchen: Liefert man Yücel ans Messer, weil er einen Doppelpass hat, wird sich Erdogan den nächsten schnappen. Vielleicht war es Absicht, so eine kontroverse Person einzusperren: Dann sollte man erst Recht Erdogan zeigen, dass er damit mit seinem Teil des Landes einen hohen Preis zahlen wird.

Man sollte weder sagen, dass es "die Türken" sind, auch wenn die Reaktionen aus der Ecke in Deutschland etwas entmutigend und - nach meinen Informationen - bei vielen auch angstgetrieben sind. Man sollte auch nicht mit Rassisten ins Boot steigen, egal ob sie jetzt von Rechts oder von Links kommen. Man muss sich nicht mit Leuten wie Team GinaLisa Stokowski gemein machen, um dem Gemeinen Paroli zu bieten. Eine freie Gesellschaft braucht keine Hashtags und Werbeseiten mit Slogans. Und Yücel ist im Regime von Erdogan nur einer von Zigtausenden, die verhaftet und entrechtet wurden. Die Konzentration auf "unseren" Türken nach Monaten der staatlichen Repression ist auch wieder, naja, also: Wer etwas gegen Erdogan tun will, schreibe selbst dem Botschafter oder, wenn er es kann, ungehaltene Beiträge. Und überlege sich vielleicht, ob wir mit der Fixierung auf Trump nicht etwas daneben lagen.

Vor allem aber sollte er Druck auf seine Weichteile machen. Und die sind nicht in Ankara, sondern bei seinen Partnern in Brüssel, Berlin und Düsseldorf. Solange SPD-Siggi noch nicht mal den Botschafter einbestellt und rundmacht, weiss Erdogan ja, wer ihm den Böhmermann ans Messer geliefert hat. In einer Land wie der Türkei kan man wenig machen. Aber den Appeasment-Beihelfern in Europa, denen kann man noch ordentlich einheizen. Das hilft dann auch letztlich der türkischen Demokratie. Alles andere, all die Offerten als Gegenleistung auf Erpressung in den letzten Jahren, führt dorthin, wo wir dank Merkel fast alternativlos gelandet sind: Zu einem Regime, mit dem man anders umgehen müsste, wenn man es denn noch könnte. Statt dessen haben die deutschen Medien Orban zum Schurken gemacht, und Erdogan im vollen Lauf zu seiner Machtfülle zum Menschenfreund. Die deutsche Demut in Ankara und die Tribute haben Yücel auch in den Knast gebracht. Und da muss man Änderungen erzwingen.

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Donnerstag, 23. Februar 2017

Man kann sich den Kulturkampf nicht aussuchen

Aber das Angenehme daran ist, dass die Seite, die man hier in Europa wählt, eine sehr angenehme Position mit Privilegien ist, und auf der man durch viele schöne Dinge stolpert. Während andere einfach ihre eigene Herkunft verachten und vielleicht schon dem nächsten Amri Drogen im Görli abkaufen, der darüber seine Waffe finanziert.

(Mir wird zu wenig über den Zusammenhang der offenen, von den Grünen teil tolerierten, teils geförderten Drogenmafia in Berlin und anderen Regionen des Landes und dem Terror, egal ob politisch oder einfach nur kriminell, gesprochen. Wer eine hochkriminelle und vollkommen bindungslose Unterschicht einfach so hinnimmt und quasi als Touristenattraktion führt, muss damit leben, dass sie mangels natürlicher Feinde wächst, und sich an keinerlei Gesetze hält, einfach weil es geht.)

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Donnerstag, 9. Februar 2017

Ich habe eine These zu Linken, die ich kannte

Ich habe mir heute eine rote, hoch geschlossene Weste gekauft, weil ich sie für ein Bild brauchte. Man kann das Bild jetzt so oder so interpretieren - entweder als dandyhafte Exzentrik mit bunten Farben und Samt, die so bei Männern eigentlich nicht geht. Oder aber als Zitat einer erzreaktionären Haltung: Rote Weste und grüner Janker sind ikonographisch mit dem Rebellen Andreas Hofer verbunden, der zu seiner Zeit Anführer der antimodernen Revolte der Tiroler Bauern gegen die aufgeklärten Staaten Bayern und Frankreich war. Man kann es sich raussuchen, mir ist ves egal, ich spiele einfach ein wenig mit dem Umbestimmbaren, wie eigentlich immer im Netz.



Gekauft habe ich die Weste in einem Trachtenladen, der sich vor allem an ein junges Publikum wendet, und daher die alten, gebrauchten Originale führt, und nicht etwa Billigtrachten aus Fernost. Der Laden ist nicht billig, ich war auch erstaunt, dass sich die Besitzerin das überhaupt traut, aber es gibt ihn nun schon zwei Jahre, und es läuft wohl recht gut - auch, weil die neuen Originale beim Karl Jäger deutlich teurer sind, und die günstigeren Geschäfte qualitativ deutlich abfallen. Wenn man hier lebt, sieht man oft solche Beispiele, in denen Heimat und Gegenwehr gegen globale Ansätze nicht nur erstaunlich effektiv sind, sondern sich auf dem Vormarsch befinden.

In den 90ern war Heimat bei den Jungen völlig durch, aber seitdem derrappelt sie sich wieder. Es wird vermutlich mehr über missbrauchende Eltern positiv geschrieben, die die Jungen in Röcke stecken und ihnen einreden, sie seien jetzt bitte trans oder queer, als über das, was bei uns passiert. Das ändert aber nichts daran, dass es jenseits dieser Psychosekten anders läuft. Trachtenquote - und damit das Mindset junger Eltern bei uns - ist bei der Einschulung 100%. Bei uns sieht man das überdeutlich, aber woanders denken die Menschen auch ähnlich. Heimat hat wieder einen Wert, und das ist auch der Grund, warum die Lehrerprawda Zeit nach Jahren des Hassjournalismus auf das Land umschaltet und verständnisvoll schreiben will, so wie das Neue Deutschland im Herbst 89.



Es bleibt denen und der in ihrem totalitären Kielwasser fahrenden social Media Stasi - man erinnere sich, die Zeit ist Partner der Kahanestiftung - auch wenig anderes übrig. Die Räume der Entwicklung, morgen zu Gast bei Google in Kalifornien, übermorgen die Queerszene in Lettland, nächste Woche Dandies in Angola und Menschenrechte in den Drogenslums von Rio, krachen gerade zusammen. Es gab eine neolibierale, alternativlose Gesellschaftsentwicklung, die als Zuckerguss eine bestimmte Art globales Prekariat brauchte, das parasitär davon lebte, sich selbst darzustellen und darüber anderen als Rollenmodell zu dienen. Das war die Werbeabteilung des näher zusammen rückenden Globus, auf dem Herkunft egal und soziale Prägung lästig ist. Alle haben die gleichen Endgeräte und benutzen die gleichen Dienste, und überall gibt es einen Co-Working-Space, in dem Karrieren nicht mehr vorgeschrieben sind. Ziemlich viele waren in Deutschland Profiteure bei Parteien und öffentlich-rechtlichen Medien, die genau diese alternativen Lebensentwürfe herausstellten, damit man nicht darüber reden muss, wie schlimm für andere die Leere und die Lebensrisiken unter den neuen Gesellschaftsidealen waren.

Da gibt es jetzt eben Gegenbewegungen. Das fliegt uns mit einem Riesenknall um die Ohren, und zwar im globalen Massstab. Speziell im Westen, wo man wirklich daran glaubte. Die Eurokrise hat das Projekt in Spanien und Italien schon etwas länger beendet, Osteuropa ist auf Orbans Linie umgeschwenkt, es gab den Brexit und jetzt auch noch Trump, und vielleicht auch bald Le Pen in Frankreich und das Ende der EU. Es hagelt überall Absagen, und überall sagen die Leute: Etwas anderes ist möglich und das wollen wir, auch wenn es teuer werden sollte. Ironischerweise sagen das sogar die Islamistinnen und Antisemitinnen aus der Erdogan-Ecke, mit denen die Linken ansonsten gemeinsame Sache machen. Die globale Perspektive, an der sich beim digitalen Prollvolk des Exportweltmeisters die Gewissheit festklammern konnte, über veralteten Vorstellungen wie Heimat zu stehen - sie ist weg. Der Überbau stürzt zusammen, und sie sind eingeklemmt zwischen den Trümmern der Illusion und dem Umstand, dass in der verhassten Heimat ausserhalb ihrer paar Dutzend Wohnvierteln niemand auf sie wartet.



Und ihre heiss geliebte Angela, die ihnen als Menschenfreundin erster Güte galt, tritt ihnen jetzt mit Abschiebeplänen auch nochmal in die Rippen, und zwar so richtig. Vielleicht wird sie sogar demnächst vor Trump kuschen. Bei der Frau konnte ich mir schon immer alles vorstellen, andere sind halt reingefallen. Das ist eine schmerzhafte Erkenntnis, die niemand gern annimmt: Eigentlich müssten sie alle jetzt Beiträge schreibem, dass sie sich in der Willkommenskanzlerin doch etwas geirrt haben. Statt dessen tobt sich die Wut an denen aus, die anderer Meinung waren und sind. Man möchte wenigstens noch ein paar Leute mitreissen, koste es, was es wolle. Daher all die Kampagnen. Daher der Drecksmob der Gerechten, die einen Typen finanzieren, der Wikipedia wegen eines Mitglieds, das bei der AfD ist, einheizen will. Daher der antideutsche Hoax der sog. Hoaxmap. Der zivilisatorische Lack ist da ganz schön dünn geworden, und wie ich oben schrieb: Ich kannte die mal.

Wer nichts hat ausser dieses Neumenschentum, für den wird es absehbar hässlich. Auf Jahre, vielleicht auf Jahrzehnte, und die Zeiten, da man vielleicht noch Teil einer Neubestimmung der Heimat hätte werden können, sind lange vorbei. Die Linke glaubt, es reicht, wenn man ein wenig über Sicherhejt redet: Sie täuscht sich. Es geht um das Ganze, um die Identität, und die ist hier durchaus tolarant und vielschichtig geworden, aber trotzdem unvereinbar mit den Ideologien der letzten 10 Jahre, die Verunsicherung und Destruktion als Kern beinhalten. Wenn man das hier kennt, findet man schon seinen Platz. Aber auf der anderen Seite sind nun mal Leute, deren Nazidefinition 100% der hiesigen Lebensauffassungen abdeckt. Sie werden sich hier nicht arrangieren können, und in eng werdenden Welt der Trumps gibt es für sie keinen Platz. Das wird also alles noch sehr hässlich, wenn man anderer Meinung und daher Ziel des internationalsozialitisch-arischen Rufmordeskapismus ist.

Aber immerhin, ich habe ein Zuhause, und es ist mehr als ein Wohnrecht, solange ich Miete zahle. Das ist schon viel, in Zeiten wie diesen.

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Dienstag, 20. Dezember 2016

Es gibt Positives

Lektionen aus Israel, zuerst einmal: Sich nicht runterziehen lassen.

Dann: Während der zweitem Intifada gelang es den Israelis, die Bombenbauer der Palästinenser auszuschalten. Das dauerte eine Weile, und es war eine schlimme Zeit: Busse und Cafes waren tatsächlich so etwas wie die Schwachstelle der israelischen Zivilgesellschaft, und die Anschläge darauf mit Selbstmordattentätern und Splitterbomben waren extrem grausam. Aber die Israelis haben daraus gelernt und die Infrastriktur des Terrors ins Visier genommen. Das war extrem brutal, weil die eigene Kampagne gegen die Hintermänner die Form von Anschlägen annahm. Dabei gab es auch unschuldige Opfer. Aber die Terroristen verloren auf Dauer ihre Fähigkeit, grosse Sprengsätze in Busse zu schleusen.



Es blieben natürlich andere Formen des Terrorismus. Mit Fahrzeugen Menschen überfahren gehört in Israel auch dazu, aber weil die Gesellschaft dort schwer bewaffnet ist, kommen solche Attentäter meist nicht weit. Es gibt Messerangriffe und Morde mt Kleinwaffen. Aber es gibt aber eben auch eine Mauer - niemand in Israel findet den Festungsvergleich schlecht - und ausgesprochen restriktive Massnahmen gegen das private Umfeld der Attentäter. Das sorgt dafür, dass ab und zu Raketen fliegen und Messerstecher niedergeschossen werden. Aber die ganz schlimmen Zeiten sind vorbei. Einfach, weil PFLP und Hamas organisatorisch geschwächt wurden. Sie sind heute nicht mehr in der Lage, Leute mit Sprengstoffwesten in Cafes zu schicken.



Der IS hat bei uns mehrere Strategien versucht. In Frankreich hatte er grosse Mengen Sprengstoff, und in Brüssel hatte er grosse Mengen Sprengstoff. Dort sassen Zellen, die gut ausgebildet waren und das umsetzen konnten. In Deutschland gab es mehrere Versuche, Attentate mit Sprngstoff zu begehen: Sie sind misslungen. Was funktioniert hat, sind Methoden wie die Axt in Aschaffenburg, ein brutaler Mord in Bad Friedrichshall, die nutmasslichen Messeranschläge von Hamburg und Hanover. Anschläge mit Autos sind eine neue Qualität des Terrors, wenn man nur Deutschland betrachtet. Sie sind aber völlig in Einklang mit einem Post-Intifada-Terrorismus, der nicht mehr in der Lage ist, sich mit konventionellen Waffen zu versorgen und sie effektiv einzusetzen. Für den IS sind Angriffe mit Lastwägen völlig normal, und dabei wird dann auch Sprengstoff gezündet. Hier in Deutschland schafft der Terror zwar den ersten Teil, aber so schlimm es ist: Wir sind mit den Notlösungen des Terrorismus konfrontiert. Das heisst nicht, dass es nicht auch Zellen geben mag, die "besser" arbeiten, mehr Fähigkeiten haben, und uns auch noch befrohen. Es beendet den Terror nicht, und zeigt auch weiterhin, dass die ungeprüfte Masseneinwanderung ein Staatsversagen war, für das in jedem anderen Land die verantwortlichen Politiker hätten zurücktreten müssen, ganz zu schweigen von den Verharmlosern in den Medien.



Aber: Wir sind noch nicht so weit wie die zweite Intifada. Und wir haben es mit einem Terror zu tun, der zwar durchaus schlimm ist, aber offensichtlich nicht weitgehend ungehindert das tun kann, was er im Irak und in Syrien tut. Das tröstet keinen und macht kein Opfer mehr lebendig. Aber so schlimm es ist: Die Terrorstrukturen wollen weitaus mehr, als sie bislang umsetzen konnten. Wir haben es in Deutschland noch nicht mit Zellen wie im Irak oder Brüssel zu tun. Es reicht, um einen LKW in eine Menschenmenge zu steuern, aber nicht, um ihn dann auch noch zur Explosion zu bringen.

Das klingt nach wenig. Aber wer Istael in der schlimmen Zeit kannte, der weiss, dass das besser als extreme Formen des Terrors ist. Das ist die gute Nachricht. so gut, wie gut in Zeiten des Staatsversagens durch Frau Merkel eben sein kann. Die Täter sind bislang nicht so effektiv, wie sie sein könnten. Der Täter soll bereits mit mehreren Namen polizeibekannt sein: Da hat man ihn wohl wieder laufen lassen, wie man das hierzulande eben so macht - statt solche Leute wieder zu entfernen. Das wäre den Israelis nicht passiert.

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