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Dienstag, 14. Januar 2014

Evil am Mic

DAS KANNST DU NICHT MACHEN, sagt sie, die sind doch voll evil!

Die sind vor allem eine gigantische Behörde, bei der keiner weiss, was der andere macht und es auch gar nicht wissen will, weshalb die eine Sektion Aufträge vergibt, die die andere gar nicht haben möchte und ausserdem ist noch jemand zwischengeschaltet, insofern wäre es nicht für "die" sondern für jemanden, der etwas für die Schubladen von Leuten macht, die Geld verbrennen. Aber ich mache es ja sowieso nicht.

Evil, sagt sie nochmal.

Evil... man braucht mir nichts mehr von evil erzählen. Drei der evilsten Dinge, die ich je erlebt habe, waren eine öffentlich-rechtliche Anstalt, eine wie ein Sklavendorf geführte Einrichtung einer anderen öffentlichen Struktur mit Bildungszielen, und ein linkes Radioprojekt.Wenn die evile Firma ihre Ziele so verfolgen würde wie die drei ihre angeblichen Wohltaten, wären wir wirklich schlecht dran.



Das hat mir auch die Lust am Radio versaut, und zwar gründlich. Ich war da nicht ganz schlecht, und der Ur-Don-Alphonso war, bevor er ins Netz entschlüpfte, zuerst mal nur eine Radiofigur, die anfing, PR für eine Sendung zu machen. Aber für das Senden braucht man eine Lizenz und um diese Lizenz schart sich dann meist ein Pack, neben dem die linke Fraktion der Berliner Piratenfraktion wie ein Haufen Kosacken-Chorknaben erscheint. Als ich einen Jingle mit dem Claim "Radio macht glücklich" aufnahm, stimmte das für mich schon lang nicht mehr. Und wenn ich heute erlebe, wie das Radio wegbröckelt, dann tut es mir nicht weh.

Ich sage nur DAB. Die verdienen den Tod. Mehr als jede Zeitung.

Ich dagegen ziehe immer mal wieder weiter, wenn es mir zu blöd wird, mit zunehmend leichtem Herzen, denn mein Leben ist schön, ich kann aufgrund der guten Basis auch mit wenig leben und einen wie mich wird man immer brauchen. Mir reicht ein Sofa, ein billiger Rechner und Internet. Ich muss nur einen Moment an Radio denken und ich weiss wieder, was ich mit dem Netz habe. Etwas, mit dem ich Radio machen kann, ohne Fremdbestimmung, und deshalb habe ich mal vor zwei Jahren ein USB-Micro gekauft, weil der ganze Plunder von früher gut verstaut und vergessen war.



Jetzt habe ich mir das Ding aber mal genauer angeschaut. Früher war ein Micro ein Schallwandler, vorne ging der Ton rein und hinten gingen elektrische Impulse hinaus. Micros hatten Bändchen, Tauchspulen,. Kondensatoren oder Röhren, aber keine ICs oder DSPs, wie sie jetzt in meinem USB-Micro sind. Klar, das braucht einen A/D-Wandler. Und natürlich auch ein paar Effekte wie einen Kompressor oder Limiter. Das waren früher teure 19-Zoll-Geräte, die man im Mischult einschleifen und justieren musste. Heute ist da so ein Analyseprogramm eingebaut, das dem Kompressionsprogramm sagt, was gerade kommt und was es tun soll. Theoretisch könnte es wohl auch meine Sprache zu Text umarbeiten, zumal ich ja am Micro deutlich rede. Man kennt das vom Handy.

Und meine Worte dann via USB an den Rechner schicken und, weil es ja installiertes Teil ist, meine Äusserungen rausschicken zu jemandem, der mich beobachten will. Wir denken immer in Trojanern, wenn wir über die NSA sprehen, aber was wäre leichter als ein softwarebasierter, fest eingeschmolzener Wanzennachbau direkt nach der Schallwandlung? Wie evil ist evil?



Wir planen ja einen Podcast, und irgendwie habe ich keine Lust, mehr Verbindung als irgendwie möglich zu haben. Handy ist alt (9 Jahre) und aus, Musik kommt von der CD und nicht vom Streamingserver, am Netz hängt ein Rechner und dann gibt es noch einen anderen, der kein WLAN und kein LAN besitzt, sondern etwas, das wirklich alt ist. Hardware. Meine Überweiungen mache ich mit Papier. Und was weiss ich schon, was man mit so einem vermutlich ungesicherten Chip in einem Mikro machen kann? Die NSA denkt sicher in diese Richtung.

Deshalb habe ich jetzt meine alte Radiogeschichte ausgegraben. RFT Mikrofontechnik Gefell zum Beispiel, mit Netzgerät 691, das ein PM 750 und ein PM 860 spreist. Die DDR sparte nicht bei der Propaganda und hat wirklich gute Dinge gebaut. Früher für den Staatsrat, heute für den Bundestag, keine Pointe. Ein sogenannter Elefantenpimmel, Electrovoice RE 20. Die Kleinkondensatoren von AKG. Und ich fand unschöne Überraschungen wie den zu einer klebrigen Substanz zerfallenen Schaumstoff in der Schachtel der Sennheiser-Keule. Wirklich, das heisst so. Tontechnik ist totaler Sexismus. Überall Primärgenitalien. Mit Nahbesprechungseffekt. Ausserdem fehlen 3 der vier MD 421 von Sennheiser und alle vier Peavays PVM 520. Weiss der Teufel, wo sie sind.



Wir machen das alles wieder schön analog. Bis zum alten Wandler. Einfach so, aus Prinzip. Ich vermute, die NSA wird in Zukunft auf jedes Interface zugreifen wollen, denn damit rechnet man am wenigsten. Irgendwo zwischen Eingabe und Verschlüsselung werden sie sein, und da sollte man es ihnen nicht zu leicht machen, Nicht nur datensparsam sein, sondern auch hardwaresparsam. Niedriges Profil und hohe Hürden, so stelle ich mir das vor.

Dass ich ein elender Snob bin und mir dache: Ich habe Neumänner, das PM860 wird wieder gebaut und ist wirklich grandios, ich habe einen schönen Röhrenverstärker und einen vollparametrischen EQ und einen Optokompressor, der nicht so bescheuert pumpt wie das China-USB-Geraffel - das hat damit nichts zu tun. Wer mir das unterstellt, ist evil.

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Montag, 13. Januar 2014

Ich checke meine Privilegien

Die Geschichte des mittelalterlichen Mönchstums ist eine der ständigen Reformen; über eine - die Kastler Reform - habe ich mal ein wenig gearbeitet, weil sie in meiner Heimat ihren Ursprung nahm und recht typisch für solche Bemühungen ist.





Sie ist nämlich aufgrund der Zustände durch den wirtschaftlichen und geistigen Niedergang der Klöster durchaus begründet und gut gemeint, dann vorangetrieben durch Leute, die alles schlichter und bescheider wollten, und die mit ihren Forderungen gar nicht so unrecht hatten. Es gab ja die Probleme, sie wurden auch im Kern korrekt erkannt, aber wie dann die Reformation zeigte: Die Kastler Reform hatte mit ihrer Begrenzung auf monastische Eigenheiten nicht die richtigen Antworten. Es war eine Reform der Einstellung der Mönche, aber nicht der Spannungsfelder, in denen sich die Klöster befanden.





"Check Deine Privilegien" ist heute sowas wie eine Reformbestrebung in der Linken, sie umfasst die Gruppen. dis sich für Föüchtlinge einsetzen, die Feministinnen, natürlich auch die Gewerkschaftsvertreter und so ziemlich jeden, der aus einer gutes Situation heraus etwas für Leute tun will, denen es nach Eigenaussage nicht so gut geht. Das erinnert schon auch an Kastl, denn die hatten es auch mit der Privilegiencheckerei. Mit dem Ergebnis, dass es so eine Art Ritual der Bewusstseinsmachung gab. Und letztendlich hat sich in den Klöstern trotzdem nichts geändert. Auf der einen Seite ist da auch heute ein hässliches Selbstunterwerfungsritual, auf der anderen Seite die Garantie, dass man so weiter machen darf. Es ist ja nicht so, dass irgendwer der Aktivisten sein ganzes Geld den anderen gibt und sich in härenen Kutten kleidet: Das Camp am Oranienplatz ist was für die Flüchtlinge und die Helfer schlafen im Altbau. Aber sie checken natürlich ihre Privilegien, und sind sich sicher, dass das, was sie politisch wollen, zu 100% dem entspricht, was die Privilegienlosen fordern. Eben - wasauschimmer - von der Allgemeinheit, die erst mal ihre Privilegien checken soll, bevor sie sich erdreistet, etwas zu sagen.





Ich glaube, das wird eine sehr hässliche Sache, denn im Kern zielen solche Methoden darauf ab, Menschen Schuldgefühle einzureden. Und das erinnert dann vielleicht doch mehr an Scientology denn an Kastl, und wird, weil diese Forderungen ultimativ vorgetragen werden und die Wünsche der "Marginalisierten" - vulgo Opfer - in den Mittelpunkt stellen, nicht wirklich helfen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo die öffentliche Zuschaustellung von Wunden der Selbstgeissler etwas bringt. Die Zeiten sind in meinem Haus exakt seit 1773 vorbei. Damals wurde das nämlich verboten und abgeschafft, so wie man diese ständige Verrottung, wie sie von den real existierenden Occupy-Camps dargestellt wurden, auch nicht mehr ernst nehmen kann. Massenbewegung ist etwas anderes als die internen Rituale der selbststilisierten Vermittler. die ständig auf das Leid von Marginalisierten hinweisen.





Es ist enorm schwer, heute mit den Linken zu reden. Da ist immer zuerst diese Forderung, sich zu unterwerfen. Ohne die geht nichts, da ist immer so eine Knaltüte, die das verlangt, und 10 bedröppelt dreinschauende Mietmäuler, die helfen. Sexist ist man schon, wenn man sich die Privilegien nicht bewusst macht, Kapitalist schon, wenn man nicht bei jeder Banane an die Opfer denkt. Debatten darüber, dass es nicht so einfach ist, dass beispielsweise die Südfruchternte in Italien eine Verbindung von Mafia- und Flüchtlingsproblemen ist, machen einen in deren Augen zum Rassisten, denn mit den Privilegien kann man das gar nicht verstehen. Na, und als Immobilieneigentümer ist man gegenüber einem Mieteraktivisten natürlich moralisch voll unterlegen und sollte das besser einsehen.

Ich checke meine Privilegien. Ich habe ein wirklich tolles Chesini selbst ergattert, erarbeitet und aufgebaut. Ich weiss, dass solche Fruchtkörbe zu Zeiten der Kastler Reform bei uns undenkbar waren. Das schönste Privileg ist jedoch die Freiheit, sich nicht zwangsweise mit Mönchen oder dem Checkerpack abgeben zu müssen. Und wenn sie überall in derLinken den Ton angeen, dann sollen sie es tun: Ich muss nicht. ich kann. Das ist das grösste Privileg. Egal wieviele Drohmails sie aus ihren Sekten heraus schreiben und wie sie mich blocken wollen. Ich bin sicher immer noch links, aber die Linke schiesst sich gerade ins Jenseits.

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Samstag, 11. Januar 2014

Nach dem Massenmord von Qibya

hält sich mein Bedauern für den Chef der Einheit 101 Ariel Sharon sehr deutlich in den israelischen Grenzen von 1967.

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Freitag, 10. Januar 2014

Nun denn

Es hat übrigens nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich für diesen Beitrag über die Petition zum Sexualkundeunterricht in BaWü eine Beschwerde bei Twitter bekam. Von der Frau, die das Thema bisher massgeblich auf Seiten der Gegner geprägt hat, und zwar mit der Anrede "Don Albern" und ob ich in einem Dorf in Schwaben leben würde, selbst schwul, Trans, Bi sei und wisse, wie das ist.

Ich finde so etwas extrem unerfreulich. Mal abgesehen davon, dass ich selbst jede Menge über Diskriminierung von Minderheiten erzählen könnte, kann ich auch viel darüber sagen, wie man das durchbricht. Ausserdem denke ich, dass die Erfahrungen jetzt auch nicht so gross anders als beim Thema Sex sind, und generell hat sich in den letzten 50 Jahren enorm viel zum Besseren gewandelt. Selbst die Petition ist, formal betrachtet, nur der Versuch, eine weitere Erziehung in der Sache zu bremsen, vermutlich, weil den Initiatoren klar ist, dass sie zu mehr keine Kraft haben und keine Unterstützung finden. Weil: Es ist kein Geheimnis am Tegernsee, dass die Tochter einer Prominenz nach einer missglückten Beziehung mit einer Frau zusammenlebt und der Vater, wenngleich politisch sicher nicht progressiv, steht zu ihr.

In meiner Heimatstadt war es 1960 ein Skandal, dass meine Grossmutter nicht nur an schwule Schauspieler vermietete, sondern auch extra ausbauen liess. Dass wir hier heute nur eine schwullesbische Kneipe haben, liegt daran, dass sich diese Szene ansonsten immer dort getroffen hat, wo man hier eigentlich immer ist. Das war und ist kein Drama und als ich letzthin an einen Schwulen vermietet habe, hatte der auch keine erkennbaren Bedenken, dass ich im bayerischen Trachtenmantel und Jägerhut erschien. Das kann jeder selbst entscheiden und auch, wenn es sicher noch finstere Ecken gibt, die Erleuchtung brauchen: Der grosse Konsens diesr Gesellschaft ist, dass es keinen was angeht und man einfach andere Themen hat, über die man reden kann.

Es ist nicht so, dass ich mit schwulen Codes spiele. Die Umwelt neigt manchmal dazu, sich Gedanken um Codes zu machen, die sie für schwul halten kann. Das letzte Mal, dass ich mir so dumme Fragen gehäuft anhören musste, war in der Uni zwecks meiner Neigung, das Parkcafe zu besuchen, und das Morizz und bei Holy's einzukaufen. Da gab es fast unausrottbae Vorurteile und der Wortführer hat es erst eingesehen, als seine Freundin ihn wegen mir verlassen hat. Vorher war die Wahrheit nicht in seinen Kopf zu bringen. Umgekehrt war es so, dass der damals vorherrschende Kleidungsstil in dieser Szene ein dunkler Anzug war, was wiederum auf Studentinnen einen guten Eindruck machte, die überhaupt keine Ahnung von den angeblichen Codes hatten, sprich, das "schwule" Aussehen kam in der linksliberalen Mitte schlechter als bei den konservativen Opernbesucherinnen an. Danach war lange Ruhe, aber jetzt kommt das wieder, dieses "Sag mir, wo Du stehst". Diese Gesinnungsschnüffelei. Die gleiche Ansage hätte ich mir auch von der Gegenseite der Frau mit ihrem idpet-Triggerwarnungsgeschrei erwartet, in deren Schema ich sicher auch nicht passe.

LAUTER DEPPEN!



Ich bin nun wirklich nicht mehr in einem Alter, da man jede sexuelle Option sofort ausprobiert. Ich bin insgesamt eher langweilig und spiessig, aber das hat mich nicht davon abgehalten, bei Radio Uferlos die Nachrichten zu machen und bei denen viel über freie, kluge Medien zu lernen. Es kommt halt meinem eigenen, zersetzenden Witz entgegen. Was bin ich, was sind meine Texte? Charakter. Aber was ich sonst treibe, geht keinen was an.

Das ist meine Freiheit. Aber diese Freiheit, das merke ich im Moment, wird eingeschränkt von den Extremisten, besonders im Netz. Und momentan auch in der Zeitung, in der ich schreibe, denn da ist einerseits ein homophober Kommentar, der einfach nur bescheuert und eine Beleidigung für jeden angeblich "klugen Kopf" ist, und der Femimimi-Sülzverein. der es nicht lassen konnte und einen Shitstorm gegen die Betreiber von Openpetition angezettelt hat. Da stand, dass die Petition weg "muss". Leicht verbrämte Safe Place Gendertröterei, volle Namensnennung der Betreiber, mit Anlauf hineingetreten in das ohnehin schon wütende Hornissennest. Wer sich etwas umschaut sieht, wo die FAZ jetzt ihre neuen Leser her hat. Das hätte man genauso bei Kreuz.net oder PI haben können. Und natürlich reagieren die mit "Jetzt erst recht", "Wir lassen uns nicht unterdrücken" und "Wir haben es ja immer gesagt, die wollen uns nur zum Schweigen bringen". Ja, sie haben auch den Beweis. Jeder Schwule kann sich im Eindruck bestätigt sehen, dass bei der FAZ die Homophobie grassiert und jeder Homophobe sieht, dass bei der FAZ die Gendertröten Meinungsverbote durchdrücken wollen. Das ist kein schönes Bild.

Sehe mich hier also gezwungen klarzustellen, dass ich von Herrn Altenbockun genauso Lichtjahre entfernt bin, wie von Frau Lohaus. Man könnte da über den ganzen Irren und Durchgeknallten einen wunderbar zivilisierten Dialog machen, die Gespräche der Klugen und Aufgeklärten mit schönen Gedanken, wohltemperierend wirken - statt dessen kracht jetzt die Petition durch die Decke, weil bundesweit jeder Sarrazinfan, jeder Frauenverachter, jeder Ultrakatholik, jede Landfrau den Eindruck hat, dass man JETZT etwas tun muss - und unterschreibt. Dazu kommt noch ein bescheuert gemachtes Papier der Regierung, das man so tatsächlich auch kritisch sehen kann, Sarrazins neues Buch und für jeden Versuch, nett und charmant zu sagen; Hey, locker bleiben, schaut mal, lasst uns reden - für jeden derartigen Versuch ist es zu spät.

Die Debatte ist längst voll aus dem Ruder gelaufen, weil man sie den Extremisten überlassen hat. Und das wird alles noch sehr, sehr bitter, weil die einen eine verständliche, verkürzte Botschaft haben. Und auf der anderen Seite einfach die inhaltlich schwache, verquaste Genderquasselei steht. Aber davon jede Menge. Und der Rest, weil es halt um Sex geht, in die Schweigespirale rutscht. Und dann ist es nur ein kleiner Schritt, bis man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt: Pornofillter im Internet. Da kann jede dieser Kotztütenfraktionen sicher zustimmen. Ist ja auch in ihnen angelegt, das Verbieten. das kann dann jeder als Triumpf vorzeigen. Der eine will ,keine Schwulen und die andere generell kein Porno und die Dritte hat es mit den Safe Spaces und ihrer Definition von sexismusfreier Einvernehmlichkeit und ich hätte es mit einem Moment der Tee ist fertig.

Zurück zur Macherin der Kampagne und der Autorin in der FAZ. Die Zuwachsraten der Petition sind enorm, und die Frau, die das alles ausgegraben und wochenlang bei Twitter erregt verbreitet hat, regt sich darüber auf, dass momentan nur Männer, vulgo also nicht sie dazu befragt wird. Das ist jetzt ihr grosses Problem. Dafür kriegt sie im eigenen Projekt der FAZ-Autorin ein ausführliches <3<3<3<3-Gefälligkeitsinterview. Ja, und wir alle stehen am Anfang eines wirklich langen und hässlichen Kulturkampfes, in dem sicher auch noch Frau Schwarzer nochmal ihre Prostitutionsvorschläge einbringen wird, jetzt, wo man sieht, wie viele Empörungsbürger man mit Sex auf die Palme bringt. Überall naturptalle Moralpinscher, deren Gott und Ideologie sagt, dass sie ihre Fordrungen zum Besten der Welt durchsetzen müssen.

Grün Rot in BaWü kann einpacken. Die ganze Sache entwickelt sich von einer Ansammlung einiger krasser Spinner hin zum Narrativ einer Besatzung durch eine Ideologie, die man genauso wenig will wie unsichere Kernkraftweke auf Landeskosten. Und wir brauchen ein paar Wutbürger der allgemeinen Toleranz, die denen durchaus ihre Meinungsfreiheit lassen - damit sie alle zeigen, wes Ungeistes Kind sie sind, und wir sie hohnlachend vorführen können. Bevor CDU und CSU mit den Steinbachs dieser Welt aus den Löchern gekrochen sind. Dabei sollte man nicht warten, bis andere vielleicht mal aus ihren liberalen Filterbubbles in Berlin gekrochen kommen: Da ist das tatsächlich ohne Bedeutung. Aber die Frau fragte: ich lebe tatsächlich hier in Finsterbayern. Mich und meine Freunde geht das was an.



Ach so, ja, die anderen. Die sind ja bekanntlich in der Piratenpartei, die gerade von der Antifa in eine Bedrohungslage terrorisiert wird, Das ganze Programm, Fahnen, Absprachen, Mobs, externe Helfer. Und da habe ich mir gedacht, das mache ich jetzt. In der FAZ und im Kommentarblog. Wo man hinschaut, möchte man randalieren. Habe heute viele Leute ganz hart getrollt, um auf as Wutniveau abzukühlen, um das hier schreiben zu können

Bevor es nächste Woche richtig blutig wird. Jeder kann mich einmal nach meiner secxuellen Orientierung blöd anquatschen.

Aber dann bin ich dran.

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Montag, 6. Januar 2014

Antifaschismus oder Antifa

Ich glaube, der Gauweiler hatte gar nicht begriffen, was er da tat, als er so massiv die Wehrmachtsausstellung in München bekämpfte. Als dann der Jakobsplatz vor dem Stadtmuseum - wo heute die jüdische Gemeinde daheim ist - sich mit immer mehr Neonazis füllte, muss auch er begriffen haben, dass da etwas anderes als alte Soldaten mit Dackel und Krückstock aufmarschierten, oder die Reste von den Republikanern oder was man sonst so kannte. Das war der braune Mob. Hier sollte er losziehen, zum Marienplatz, über den Rindermarkt und den Altstadtring.

Es war von Beginn an klar, dass es nichts werden würde. Der Marienplatz war gesteckt voll mit Gegendemonstranten, und die Neonazis marschierten viel zu spät los, mit Rufen wie "Hier-- marschiert -- der nationale Widerstand! Und wir, am Rand der Strecke riefen zurück: 6. Armee nach Sta-lin-grad! Das war recht laut an diesem Tag.

Ich war mit dem Rennrad unterwegs, man wollte ja wissen, was unterwegs so los war, und damals waren Handies noch nicht so verbreitet. Ich flog durch Seitenstrassen, wischte an Absperrungen vorbei. überholte den Zug und tauchte vor ihm wieder auf. Das machten damals so einige, und so war immer jemand nicht nur seitlich von ihnen, sondern auch davor in den langen, eigentlich gesperrten Räumen, und sang ihnen wenig nette Dinge entgegen. Auf keinem Fussbreit sollten sie glauben, sie könnten hier unbeleidugt marschieren.

Die Nazis marschierten weiter, zwischen drin ihr Lautsprecherwagen, gross, schwarz, laut, durchaus in ihrer Masse nicht gerade ungefährlich wirkend. Vorne hatten sie ein Transparent, das hinderte sie daran, auszubrechen und uns zu jagen. Und natürlich die Polizei, die etwas genervt von uns und sehr genervt von den Nazis auf ihrer genehmigten, rechtmässigen Route war: Es war die grösste Nazidemonstration in München seit 1945. Das ist nicht gerade lustig gewesem, für niemanden, ausser für die Nazis. Ich vermute, das hat sogar die CSU verstanden: Werbung für Bayern war das nicht.

Irgendwie ergab es sich dann, dass beim Einmarsch der Nazis ins Tal hin zum alten Rathaus auch Menschen unter dem Alten Rathaus aufs Tal strömten. Wir waren vorne bei den Nazis, von hinten kamen welche, der Platz wurde weniger, und irgendwann ging es für uns nicht weiter zurück und für die Nazis nicht weiter vor. Und so standen sie dann da mit ihrem Plakat und wir mit den Rädern und hinter uns 20000, die sich langsam, aber unerbittlich in Bewegung setzten. Zwischen uns ein paar Meter Platz und die Polizei. Wer vorne stand, hatte eindeutig schon vorher gestört und stand jetzt hier und hielt eine genehmigte Demonstration auf. Rein rechtlich hätte uns die Polizei wegprügeln können, denn wir behinderten Bürger dieses Landes beim Ausüben ihres Demonstrationsrechtes.

Man denkt komischerweise nicht viel, wenn man da so steht, vor einem die Einsatzkräfte der Polizei in voller Montur und ein paar Tausend Nazis und hinter einem eine Masse, die jetzt besser nichts falsch machen sollte. Man ist in solchen Momenten nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, man kann auch nicht gehen, denn es ist eng. Und in der ersten Reihe war niemand darauf vorbereitet, dass er plötzlich an diesem Ort stehen würde. Wir waren ja ganz normale Bürger und keine Helden und keine Strassenkämpfer. Nicht weit von mir entfernt stand der alte P. mit seiner Frau, er hat in Ungarn überlebt und war nun hier, klein, gebrechlich und vor uns stand etwas wirklich nicht Schönes, laut, braun und wollte weiter, idealerweise, das sagten sie, auch über uns hinweg. Da standen wir nun, wir und der natioanle Widerstand und die Polizei.

Die Polizei war klug genug, den Kordon zu verstärken, uns ein paar Meter zurückzudrängen, und den Nazis aufzuerlegen, ihre Abschlusskundgebung jetzt, im Tal zu machen. Hinten am Isartor warteten dann schon die Busse auf die 6. Armee.

Das ist Antifaschismus. Sich den Nazis auf eigenes Risiko in den Weg stellen und dafür notfalls auch zu bezahlen. Komischerweise machte ich mir mehr Sorgen um mein Rennrad als um mich.

Der Ausgang war natürlich vorher niemandem klar gewesen, das alles fand in einer überfüllten Einkaufsstrasse statt, rechts und links standen eingekeilte Autos. Der Abstand war gross genug, um die Nazis laut zu stören, aber nicht gross genug, um wirklich effektiv schwerere Gegenstände zu werfen.

Und damit kommen wir zur Antifa. Die Antifa wusste, dass vorne ganz normale Menschen standen. Sie wusste auch, dass dieses Gleichgewicht extrem fragil war. Und sie wusste, dass da die grösste Zusammenrottung brauner Gewaltbereiter seit 1945 auf Münchner Boden stand. Wir haben sie aufgehalten, das war eine gute Sache und mehr war nicht drin, wir haben sie gestoppt und gehindert und es ist nichts passiert, das ist eigentlich der Sieg und das Wichtigste, aber es reichte der Antifa nicht.

Die Antifa stieg vermummt auf die Autos und begann. von dort oben Mitgebrachtes in Richtung Nazis, Polizei und erste Reihe zu werfen. Mit ganz viel Schmackes konnte man vielleicht uns voll, die Polizei mittel und die Nazis so leicht treffen, dass sie vielleicht mit dieser Ausrede mit einem Frontalangriff auf die erste Reihe reagieren würden. Wenn hinten tausend anfangen, loszulaufen....

#dankepolizei. Das hätte ich nach Wackersdorf nicht gedacht.

Die Polizei hat am Ende das Unglück verhindert. Die Antifa hat auf den Autos herumrandaliert und getobt, bis sie Haufen von Schrott waren. Sie haben geworfen, was geht, und irgendwann hat einer von einem hinteren Auto ein Mädchen auf einem Auto weiter vorn mit einer Flasche getroffen. Sie konnten das tun, weil um sie herum genug normale Bürger waren, durch die die viel zu schwachen Polizeikräfte nicht gekommen wären, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie konnten das tun, weil sie im Ernstfall schnell zur Seite hätten ausweichen können. Und sie konnten das tun, weil sie auf Gewalt aus waren und das jetzt einfach ohne Rücksicht auf Verluste machten. Deutsche Polizisten schützen die Faschisten, brüllten sie, auch wenn hier eigentlich deutsche Polizisten den alten Herrn P., der hier nichts verloren hatte, schützte.

Das ist Antifa.

Die Antifa ist der Krebs im Fleisch des Antifaschismus. Von den 20.000 auf dem Marienplatz hätte kaum einer gesagt: Ey da hinten, die Nazis, die sind Folge der Ungleichbehandlung des Kapitalismus und des Eigentums in Deutschland, Kapitalismus erzwingt geradezu die Nazis, und wer den Kapitalismus bekämpft, bekämpft die Wurzeln der Nazis, und deshalb ist es auch in Orndung, einen Mercedes zu zertrümmern, wenn man an die Nazis nicht herankommt. Oder an wen auch immer, in Hamburg sah man ja gerade, wie sich der Mob dann an Autos abreagiert. Kaum einer hätte in München Lust gehabt, es wirklich auf eine Strassenschlacht ankommen zu lassen. Dafür waren die zu viele und bei uns war die halbe IKG - wer die Altersstruktur kennt weiss, das wäre entsetzlich geworden.

Hier marschiert der Natiolnale Widerstand. 6. Arme nach Stalingrad. Und das Mädchen, das vom Auto gefallen ist, und das die Antifa später als Schwerverletzte eines Gewalteinsatzes der Nazis verkaufte. Die Nazis waren übrigens auch auf den Autos ihrer Seite und haben sie nicht minder demoliert.

Ich war dazwischen. Ich hatte sehr viel Glück an diesem Tag, kein Haar und keine Speiche wurde mir gekrümmt. Man nennt das wohl "Äquidistanz" und darin bin ich auch geblieben.

Ich bin dankbar, bis heute dankbar für alle auf dem Marienplatz ausser der Antifa, und ich bin dankbar für die besonnene Polizei. Und ich bin froh, dass die Fahne dieser Antifa-Leute nicht unwidersprochen bei den Piraten hing. Trotzdem, dass sie dort hängen blieb, sagt eigentlich alles über den Zustand der Partei aus und wie sie sich vorführen lässt. Von Oliver Höfinghoff, dem bei Twitter mithetzenden Harry Liebs, ihren Hilfsmobbern und Helfern bei der Leitung und in den Strukturen, ihrer Propagandistin Anne Helm und all denen, die denken, so ein wenig Randale macht doch nichts, die Polizei prügelt nur und mit einem angezündeten Mülleimer werden die Mieten billiger und Frontex wird aufgelöst.

Oh, einer von denen bezeichnete mich gestern übrigens als #Antisemit. Das ist halt auch immer Antifa: Arier entscheiden, wer Antisemit ist, und ob der Betreffende dann für die IKG aktiv ist, die jetzt auf dem Jakobsplatz steht, ist dann auch egal. Wer Jude ist, bestimmen sie. 15 Idioten, die das retweeten, finden sich bei den linken Piraten immer.

Das ist Antifa. Und ich wünsche ihr viel Spass auf den Spuren der 6. Armee nach Stalingrad. Wenn die Piraten mit denen nicht fertig werden, wenn sie den Unterschied zwischen Kampf gegen Faschismus und Randale und Einschüchterung linksextremer Feinde unseres gemeinsamen Staates und der gewaltfreien Demokratie nicht erkennen, die sie eigentlich neu booten wollten: Dann haben sie halt einen Virus, und sind eine Schadsoftware, die dringend ein Update braucht.

Oh, das mit dem Update hat übrigens auch ein Parteimitglied geschrieben, und wurde bei Twitter dafür verhauen. Das Update sollte, mit Verlaub, grosszügig ausfallen. Denn in dem Moment, da ich dies schreibe, versuchen Piraten aus dem linken Umfeld übrigens, meinen Twitteraccount mit Massenblocken suspendieren zu lassen. Partei der Meinungsfreiheit.

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Montag, 9. Dezember 2013

Penetrationen mit Geld, Messern und Körperteilen

Irgendwann einmal schien das Internet so golden wie die Plastikquadrate auf dem Iphone-Rest, den jemand in der Nacht über das Hoftor geworfen hat. Es war golden und versprach, dass wir uns besser verstehen und einigen und zusammenkommen und austauschen und schätzen. Das kann bekanntlich recht weit gehen, was wiederum für den Fortbestand der menschlichen Rasse klare Vorteile hat. Besonders, wenn deren hart schuftende Eliten viel für ein sinnloses Äusseres tun, das dann Singles sehr lange attraktiv scheinen lässt, auch wenn sie einsam sind. Das Aussehen wird nicht besser, die Einsamkeit grösser, das Internet kann da durchaus hilfreich sein, etwas dagegen zu unternehmen, golden, wie es war.



Zumindest bleibt die Hoffnung in Singlebörsen oder die Pornographie.

Mir ist es offen gesagt lieber, jemand konsumiert Bewegtbildpornographie, als Gewaltspiele im Netz. Man weiss, dass das Betrachten von cool inszenierten Metzeleien die Gewalthemmung reduziert, an Bruitalitäten gewöhnt und intensiver wird, wenn man sich selbst beteiligt. Mir ist aber kein Fall bekannt, in dem Pornokonsumenten mit LAN-Kabeln ein Massaker an Schulen angerichtet hätte, nur ein Linkskranker der Piraten, der m.E. schon von der Autoerotik überfordert sein könnte, hat mal einen anderen damit geschlagen. Es gibt im Netz zahllose Foren, in denen man sich zu wirklich schändlichen Dingen verabreden kann; wer am Sonntag etwa loszieht, um sich zuzusaufen, Fische zu töten oder rassistische Sprechchöre in Stadien zu singen, wird aber nicht diskriminiert. Emsig werden dagegen in Singleforen Namen verschwiegen, interessante Menschen sehr vorsichtig beäugt und sexuelle Vorlieben verschwiegen. Bloss nichts zugeben! Als ob jemand, der ein Messer in einen Fisch rammt oder andere Menschen wegen einer totalen Banalität wie ein Ball hinter einer Linie beschimpft, irgendwie ein Recht darauf hätte, in der Öffentlichkeit dafür nicht viel eher diskriminiert zu werden, als für sexuelle Absichten.

Aber die Briten machen keinen Filter für die Sickos, die die Wochenenden mit Fuchsjagden herumbringen, sie machen keine Filter für ihre kranken Rohstoffhändler, die Menschen ins Unglück stürzen, sie machen Filter für Pornografie. Und die Bundesregierung, von der ich mir nur Schrecknisse erwartet, will die Reformen bei der Prostitution rurückdrehen. Weiterhin wäre es erlaubt, das Mädchen auf Seite drei als Wichsvorlage im Schmutzblatt zu liefern, natürlich, aber andere Bereiche werden reglementiert oder gleich durch Kampagnen von Feministinnen und dem keifenden Dreck der moralischen Entrüstung in einer Art und Weise angegangen, die sie sich bei der eigenen Kirche und deren Fällen von Missbrauch nie erlaubt haben. Aber hier sind es Ausländerinnen, die können sich nicht so wehren, ganz gleich ob gegen Zuhälter oder Stimmungsmache.

Dabei war die alte Reform überfällig. Sie war überfällig für eine Gesellschaft, deren Mainstream mal offen und mal versteckt immer noch darauf hinwirkte, dass Sex und Liebe nur dann erlaubt sind, wenn sie in Ehe münden. Dass das, was wir als Liebe bezeichnen, in der bürgerlichen Ehe bis ins späte 20. Jahrhundert und heute deutlich wieder ein Kauf von Vorteilen und Gunst ist, wird dabei ausgeblendet. Schlimm, widerlich, unerträglich für die Reaktion ist es, wenn Sex ökonomisch erkennbar vom Ideal abgespalten wird. Und das in einer komplett durchpornographierten Gesellschaft, in der kaum ein Lebensbereich mehr ausgenommen ist. ich mein, es gibt Bilder von Frauen in Lycra, Radlerlycra, das wirklich NICHT schön ist, aber durch die Frauen schön wirken soll. Ich kenne das und muss sagen: Nein, es gibt keine Frau, die nach 100 harten Kilometern in Lycra noch sonderlich sexy wäre. Ist ja auch nicht schlimm. Aber es wird als sexuelle Attraktivität zur Konsumneigung herangezogen. Wir dürfen Schweiss als kaufsanregend betrachten, wenn er mit einer Ware daher kommt. Aber nicht, wenn es allein die Frau ist. Sex darf nicht alleine stehen. Dabei ist Sex doch eigentlich eine gransiose Sache. Und natürlich kann man trennen.



Wenn man in der richtigen Schicht ist, in der man sich auf gewisse Codes verständigt. Das Bild hier zum Beispiel hing in der Privatsammlung eines sehr fortschrittlichen Musikkritikers der k-u-k-Zeit, und wir können davon ausgehen, dass es einem Publikum zugänglich war, das sehr wohl um die Musenhaftigkeit - das habe ich jetzt nett gesagt - der Dame wusste. Genauso wusste man um 1912 herum auch öffentlich Bescheid über das Treiben der Künstler, denen man nicht nur in der Malerei all das zugestand, was für diese Zeit idealtypisch in der Josefine Mutzenbacher beschrieben wurde - einem Buch übrigens, das noch zu meiner Jugend als jugendgefährdend galt. In dieser Schicht konnte man diese Bilder zeigen, die die Frau als selbstbewusstes Wesen darstellt, die selbst entscheidet, ob das Kleid hält oder fällt. Es ist genau an der Grenze zwischen Kunst und Pornographie angesiedlt, und die expressionistische Malweise verwischt Detauls un Grenzen nur noch mehr.

Es ist die Freiheit des Menschen, darin sehen zu können, was ihm gefällt. und wenn eine vertrocknete Alte mit Gebetbuch. Nadine-Lantsch-Medaillon und Halskrause nur 1/100 kostet, dann zahle ich bei der Schulteroberbrustfreien wohl für den Sex und das nicht zu knapp. Das ist meine Freiheit. Ich kann und ich darf das auf dem Niveau von 1912 tun. Aber je weiter es in Richtung unserer Gegenwart geht, desto mehr wollen der Freiheit überpinselte Realitäten zumuten, um die Jugend und den Anstand zu schützen. Und weil das Internet so viel erlaubt hat, was über die spiessige Sexualität des Mädchens auf Seite Drei hinausgeht, muss das eben wider verhindert werden. Es wäre doch ganz leicht, Prostitution wie oin Mittelalter zu fördern: Indem sie gesellschaftlich völlig akzeptiert ist, indem es feste Mindestlöhne gibt und diesen zünftigen Anstand, dass eine jede ein Recht auf einen Platz in der Gesellschaft hat.

Dass nebenan die Ehe als alleinige Form des Zusammenlebens keine Alleinstellung mehr hat, sollte inzwischen auch überdeutlich sein. Dass man mit Geld, Verführung, Hingabe und all den unklaren Zwischenstadien der Begierden auf dieser Welt sehr viel schlimmeres als den Austausch von körperlicher Nähe gestalten und verwirklichen kann, davon sieht man auf dieser Welt auch genug. Und ich sage das nicht nur, weil ich befürchten muss, dass sich der menschliche Trieb dann in Richtung meiner Fetische Kunst, Silber und alte Bücher bahn bricht: Man soll den leuten doch ihren privaten Spass lassen. Und jeden, der versucht, das zu ändern, auslachen oder bis aufs Messer bekämpfen.

Damit jeder die Penetratkion kriegt, die er verdient, in unserem Zeitalter des abblätternden Goldes.

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Sonntag, 8. Dezember 2013

Gesualdo ist nicht Monteverdi

Kühn, das Wort wird gerne benutzt, um die Stimmführung im Werk Gesualdos zu beschreiben, und unwillkürlich muss ich dabei natürlich auch an die andere Seite dieses Menschen denken, der in einer Nacht des Jahres 1590 zusammen mit seinen Begleitern seine Frau, ihren Liebhaber und ihr Kind umbrachte.



Ich bin da etwas anderer Ansicht als Teile der Musikwissenschaft, die darin eine übliche Tat der Zeit sieht. 1590 war nicht mehr die Epoche der Visconti und de la Scala, sondern schon die Zeit von Castiglione und vergleichsweise strikter Vorschriften; dass Gesualdo Angst um sein Leben haben musste, und der Skandal, der sich daraus entwickelte, zeigt meines Erachtens, dass das Verbrechen sogar für diese Zeit aussergewöhnlich grausam und den Zeitgenossen inakzeptabel schien.Der Ruf eines Mörders hat Gesualdo sein Leben und sein ganzes Nachleben zurecht verfolgt. Er selbst verbrachte die Zeit danach beim Abgleiten in Depressionen und Wahnsinn, er komponierte kühn und ungewöhnlich und ich kann nicht umhin, in seinen Madrigalen nach Rachegeistern zu lauschen.

Darf man so etwas überhaupt hören? Was ist an einem unschuldigen, ermordeten Kind weniger prohibitiv als beispielsweise der Vorwurf einer Vergewaltigung? Weil die Untat 430 Jahre her ist? Darf man Assange dann auch erst 2430 wieder lesen? Ich frage, weil in Berlin gerade besprochen wird, wie man seinen Auftritt auf dem 30C3 zu Aktionen benutzen will; Die Creepercard-Flauscheria des 29C3-Skandals ist ja personell nicht weit weg vom Kernteam des Projekts kleinerdrei, die den Aufschrei inszenierten, und dass sie nun darin ihre Chance für die grosse Öffentlichkeit seinen, sollte keinen überraschen. Die an die Gruppierungen angeschlossenen Medienhäuser Zeit und Freitag würden sicher auch nett berichten, nehme ich an.

Man kommt als Historiker nicht umhin, sich kaltes Blut bei der Beurteilung von Geschehen zuzulegen. Man kommt nun mal mit Quellen, Befunden und Taten in Kontakt, die nicht schön sind, und oft werden die edelsten Motive von den widerlichsten Personen beansprucht. De Civitate Dei von Augustinus ist der Schlüssel für das Europa, in dem wir immer noch teilweise leben, und man sollte es wirklich gelesen haben - sage ich im Wissen, dass der Autor gefordert hat, Menschen wie mich von der Erde zu tilgen. Wegen einer lumpigen anderen Meinung, die man im Diesseits eh nicht überprühen kann. Dagegen erscheinen die Gemälde des Mörders Caravaggio harmlos. Schön wäre es, hätte sich jeder immer der Nettigkeit eines Wolfers Mozart oder der Menschenfreundlichkeit einen Liotard befleissigt. Aber das war nicht so., und wir werden immer damit leben müssen, dass Menschen fehlen, irren und - lassen wir Augustinus sprechen - Sünden begehen, die sie vom Heil ausschliessen. Todsünden. Wie Habgier und Völlerei.



Heute leben wir trotz allem in Zeiten des nahezu grenzenlosen Zugangs zu Wissen und einer Freiheit der Rede, wie es sie bislang noch nicht gegeben hat. Mein Widerstreben, die CD von Gesualdo zu zerbrechen, ähnelt der Ablehnung, Leuten das Wort zu reden, die anderen das Wort untersagen wollen. Natürlich gibt es ein Demonstrationsrecht und ein Recht auf Vorwürfe. Aber deshalb verwirkt noch lange nicht jemand sein Recht auf Freie Rede und Vortrag. Ich hoffe, der CCC findet Mittel und Wege, diesmal nicht von diesen Leuten als Plattform missbraucht zu werden. Niemand würde die Reste der Flauscheria, der Trümmerfrauen der Mädchenmannschaft und kleinerdrei davon abhalten, heute vor das Brandenburger Tor zu ziehen und zu verlangen, dass Assange endlich ausgeliefert und verurteilt wird. Sie könnten jederzeit eine Beweislastumkehr bei Vergewaltigung und ein Ende der Unschuldsvermutung fordern. Aber sie warten damit, scheint mir, lieber bis zum 30C3.

Wie Gesualdo wartete, bis er seine Frau mit dem Liebhaber inflagranti erwischte, wie Assange bei den fragwürdigen Sexualpraktiken gewartet haben soll. Jeder lauert. Gesualdo wolllte seine egoistische Ehre, Assange seinen egoistischen Spass und diese Leute dort wollen, nachdem #aufschrei längst verblasen und durchaus auch mit eigener Mitwirklung in die Sektiererei zerredet wurde, mal wieder in die öffentliche Wahrnehmung. Man hätte Gesualdo in den Arm fallen und Assange eine scheuern sollen, und weil dieses kleinerdrei-<3-Herz, was das Weiterratschen von Strategien angeht, noch durchlöcherter als das schmerzensreiche Herz der Maria Mutter Gottes ist, sollte man auch darüber reden, was die so alles vorhaben. Und ob das zugelassen werden sollte.

Ich persönlich kenne schon die Meinung von Frau Wizorek zu diesem Fall, ich muss das nicht noch einmal hören, selbst wenn ihre Stimmführung so schrill ist, dass dagegen jede Kühnheit von Gesualdo, so krank er auch gewesen sein mag, verblasst.

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Samstag, 7. Dezember 2013

Meine fünf Gewaltopfer, nach Eigenaussage

Ist zu Assange schon alles gesagt?

Vielleicht hätte ich sogar eine andere Meinung, wenn heute 2007 wäre. Bis 2007 glaubte ich Frauen eigentlich immer, weil warum sollten sie eine Vergewaltigung erfinden? Wozu gibt es denn sonst in Regensburg eine öffentlich aufgestellte Notrufnummer, wozu Frauenhäuser? Und meine Stalkingerfahrungen waren ein paar Gründer und VCs, die während der New Economy wenig unversucht liessen, um mir zu schaden. Einer von denen versucht es heute übrigens immer noch, hin und wieder, weil über ihn auch etwas in diesem Blog steht. Ich hatte das ganze Programm, unerfreuliche Post im Briefkasten, Terroranrufe, üble Nachrede, Debatten, was man mit mir tun sollte, Drohungen - aber das macht mir nichts aus, das gehört dazu und ich weiss ja, wie ich mich gegen das Pack wehre. Und nach ein paar Jahren sehe ich, was aus den grosskotzigen Niggemeiersprüchen zur Blogwerbung wurde. Dass der ein oder andere Stalker inzwischen tot ist: Mei. Keiner von uns lebt ewig, ich habe dazu nicht beigegtragen. Bis 2007 herum habe ich das alles sportlich genommen.

Danach hat sich in meinem Leben einiges verändert, und das hat sich auch auf mein Privatleben ausgewirkt. Wer mich kennt, der weiss, dass ich ab 2007 für mich sehr wichtige Dinge getan habe, die nicht im Blog auftauchen, aber mein Leben erheblich dominiert haben. Ich musste damals eine Entscheidung treffen, das habe ich getan und durchaus im Wissen um die Folgen. Eine der ganz banalen Folgen war, dass vieles einfach nicht mehr ging: Neue Pflichten sorgen nun mal dafür, dass alte Gewohnheiten so nicht mehr möglich sind. Und das schloss durchaus auch meine bis dahin sehr laxe Haltung in Sachen Sexualität mit ein. Ich halte auch heute nichts von Treue, wenn sie nicht ausdrücklich verlangt wird, ich halte die Ehe für einen spiessigen Irrtum und glaube für unsere Gegenwart nicht an ewige Beziehungen, selbst wenn ich manche erleben durfte. Ich habe eine laxe Moral, aber seit 2007 nicht mehr sonderlich viel Gelegenheit und Verlangen, sie extensiv auszuleben: Two girls are to many, three a crowd, and four your death - das sah ich in den letzten Jahren auch so, aus meiner Situation heraus. Fast immer, also, meistens jedenfalls bis 23 Uhr.



Jedenfalls brachte es das Leben mit sich, dass ich nicht voller Absicht Frauen angesprochen hätte, es gab genug anderes, was wichtiger war. Und für Beziehungen und Affairen mit wirklich schwierigen Zeitgenossinnen hätte ich auch keine Zeit gehabt. Nichts wäre mir ferner gekegen, als eine psychisch Kranke am Bahnhof daheim einzusammeln und zu schwängern und dann mit ihr nach Israel zu gehen. Klingt irre?

Das stand aber so in meinen Kommentaren bei der FAZ. Es gab da jemanden, die tatsächlich meinte, diese Wünsche aus meinen Texten und Antworten an andere herauslesen zu müssen. Dass sie das wirklich dachte, weiss ich, weil in meinem Briefkasten dann entsprechende Post war, als ich vom Tegernsee heim kam. Ohne Briefmarke. Einfach so eingeworfen. Und egal was ich schrieb und klarstellte: Alles wurde so interpretiert, dass es in dieses Bild passte: Ich hätte sie dazu verführt, zu mir zu kommen und sie hätte doch gehört, dass ich da war und das sei ja schon fast Vergewaltigung was ich ihr antäte...

Das war ein Fall von vielleicht vier, die ich als gefährlich charakterisieren würde. Vielleicht war ich ja etwas zu locker in der Konzeption der Kunstfigur, die bei der FAZ schreibt, deshalb habe ich etwas nachjustiert, und seitdem hat das auch stark nachgelassen. Keine grosse Sache, ich renne hier nicht wie die kleinerdrei-Egomanzen durch die Gegend und mache deshalb einen Jochgeier-Aufschrei. Aber ich weiss sehr genau, dass ich mir aus allerbesten Gründen exakt Null hysterische, durchgeknallte Leserinnen hierher eingeladen habe. Und ich habe hier durchaus Briefpost, die sehr deutliche Vorstellung eines gemeinsamen Lebens ausdrückt. Und bei folgender Nichtantwort auch Drohungen. Und Anklagen. Von Frauen, die ich in meinem Leben noch nie gsehen habe und auch nicht sehen möchte.

Ich will mir von so etwas den Spass nicht verderben lassen. Letzte Woche winselten Berliner - manche ebenfalls mit klar psychischen Problemen - über Shelfies, weil damit Buchregalbesitzer Buchregalnichtbesitzer diskriminierten - da kann ich nur sagen: Fickt Euch. Und das hat bei denen natürlich auch zu Gewinsel geführt. Mir ist klar, dass genug Irre rumlaufen, die sich überlegen, ob man mit juristischen Methoden Andersdenkende nicht zum Schweigen bringen kann. Und natürlich liefert man sich mit dem Bloggen - dem privaten, gefühlsnahen Bloggen - solchen Stalkern ein klein wenig aus. Meine Angst ist nicht wirklich da, ich weiss schon, wie ich mich imn Zweifelsfall wehren kann - und trotzdem: Das Risiko, dass so eine Kranke mal durchdreht und ohne Rücksicht auf Verluste meint, da über die Schiene eines erfundenen, sexuellen Übergriffs etwas anzeigen zu müssen - weil sie wissen, dass ich eine laxe Moral habe und im Blog nicht als der gehemmte Puschel im Stile von Theo Lingen erscheine, der ich eigentlich bin - das Risiko würde ich als nicht ganz klein einschätzen.



So um 2010 herum ist mir dann auch mal was Blödes passiert: Ich entsprach dem Wunsch nach einer Einladung durch eine Kommentatorin, die, wie soll ich sagen, vielleicht etwas gestresst wirkte, aber das sind wir doch alle. Das war weder das erste noch das letzte Mal, dass ich das tat - es war nur das einzige Mal, dass es wirklich daneben ging. Das war dann ein Abend wie bei Josef mit dem Weib des Potiphar. Und im Laufe der Nacht krachten ihre sehr deutlichen Ziele sehr heftig auf meine dezenten Hinweise, dass ich in meiner Beziehung nicht nur sehr glücklich war, sondern dieses Mal auch keine Anlass sah, an meinen Zusagen etwas zu ändern - vor allem, weil es in diesem Fall *wirklich*nur eine ganz normale Einladung war, ich *aus Prinzip* in meinen eigenen Räumen so etwas nicht in der ersten Nacht tue und vor allem: Weil sie wirklich in jeder einzelnen Hinsicht nicht dem entsprach, was ich gern in 100 Kilometer Umkreis sehen würde. Auch dieser Abend mündete dann in eine Mail voller Vorwürfe ob der nicht erfüllten Erwartungen - was ich angesichts all der lieben Menschen, die bei mir waren, und die ich sehr schätze, gerne in Kauf nehme.

Ich habe in meinem langen und abwechslungsreichen Leben noch nie mit einer Frau geschlafen, die mir danach vorgeworfen hätte, ich sei übergriffig gewesen. Aber ich habe seit 2007 mit fünf Frauen nicht geschlafen, nicht einmal anrühren wollte ich sie, von denen ich solche Vorwürfe schwarz auf weiss vor mir habe.

Seitdem neige ich dazu, nicht mehr jeden Vergewaltigungsvorwurf oder gar die Theorie der Rape Culture ernst zu nehmen, besonders, wenn es irgendwie mit dem Internet verknüpft ist. Das Phänomen ist meines Erachtens vor allem auf das Internet und seine brüchigen, von falschen Vorstellungen geprägten Beziehungen begrenzt. Das passiert, wenn Leute, die im realen Leben längst alle anderen Optionen verloren haben, auf einen Raum treffen, in dem sie schon sehr viel tun müssen, bis sie Konsequenzen für ihren Irrsinn in Kauf nehmen müssen. Ich bin deshalb kein Opfer. Das verdirbt mir nicht den Spass und die Vorteile überwiegen so weit, dass man es als kleine Randepisoden abtun kann.

Noch.

Aber da sind dann halt diese Filterbubbles von Leuten mit ihrem unglaublichen Hass, mit ihrer Stalkerkultur, mit der gegenseitigen Bestätigung ihrer Verletzungen und der Überzeugung, es dem System, das dazu führte, heimzahlen zu müssen. Irgenwann schnappt eine von denen richtig über, und dann ist "Vergewaltiger" nicht mehr nur ein hingefaselten Wort von ein paar Psychos im Netz, sondern eine Schlagzeile, eine Vorverurteilung und eine Vernichtung.

Ja. und deshalb finde ich, kann man Julian Assange auf dem 30C3 mit erheblich besserem Gewissen zuhören, als mit einer von denen Tee zu trinken.

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Samstag, 30. November 2013

Frau B will eine Wohnung

und zwar genau dort, wo alle eine Wohnung wollen. Nur halt zu einem sehr günstigen Preis, ohne Makler, direkt, idealerweise auch ohne Annonce. Innerhalb des Mittleren Rings, und sollte dahinter die Annahme stecken, dass etwas anderes schlecht für das Sozialprestige wäre, hat sie vielleicht gar nicht einmal unrecht: München ist tatsächlich so.

Frau B aber auch.



Frau B hat sich in der öffentlichen Aufmerksamkeit nach vorne gespielt, indem sie sich in ein Thema verbissen hat: Egomanzen und Gendertröten bei den Piraten. Frau B hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit denen wirklich gut kann, man schäkert bei Twitter und für die Anliegen radikalfeministischer Thesen hatte Frau B stets ein offenes Ohr. Wann immer den Piraten ihr angeblicher Sexismus vorgehalten wurde, konnte man damit rechnen: Frau B würde alsbald ihre Anwürfe ertönen lassen. Frau B hat vielleicht nicht die Piratenpartei geprägt, aber der angebliche Sexismus der Piraten ist der Kern ihres Wirkens. Und jetzt hätte sie also gern 1-2 Zimmer im Mittleren Ring, soso. Eine, sagen wir mal, bevorzugte Behandlung also, zumal sie freie Journalistin mit in der Folge nicht absolut gesicherten Einkomen ist, und obendrein kann diese infaltionär auftretende Beschreibung in meinen Augen bedeuten, dass jemand alles andere noch schlechter kann. Ausserdem gibt es meines Erachtens auch einen Kausalzuammenhang von kompletter Schreibunfähigkeit und dem Einfordern von gehobenen Positionen, aber das nur so am Rande. Des Mittleren Rings der Mittelmässigkeit. Wo war ich?

Ach so, Frau B. Ja, also, ich fahre heute an den Tegernsee zum Anrodeln, um zu ergründen, ob denn die Piste mittlerweile gut genug ist. Ich nehme ein paar CDs mit, um sie in Ruhe zu hören, und ich fahre wohl auch über den Mittleren Ring. Und wie es der Zufall haben will, hätte ich sogar, wie soll ich sagen, gewissse Möglichkeiten der Zuteilung genau so einer Wohnung. Aber sicher nicht an Frau B. Denn Frau B ist eine von den Genderdamen, die ihre persönlichen Interessen wie mehr Geld, Einfluss und Möglichkeiten für Leute wie sie selbst verknüpfen mit dem Gegenstand ihrer Arbeit. Eine voin denen, die ihre theoretischen Probleme mit dem Zustand der Welt abarbeiten an dem, was da sonst noch kommen mag. Und ich vermute mal, dass sie diese ihre privaten Interessen kaum weniger brutal öffentlich machen würde, ginge es um alles, was man beim Mieten als fies, gemein und fragwürdig ansehen könnte. Frau B ist eine von denen, die keine Skrupel und keinen Respekt haben, wenn es um ihre eigenen Interessen geht, so habe ich sie zumindest in ihrem Schreiben kennenlernen müssen.



Frau B will also eine Schwabinger Wohnung für das Vollbringen einer Leistung, die noch nicht mal Hasenbergl oder Neuperlach ist. Bei ihr hätte ich stets den Eindruck, sie würde versuchen, andere - hier den Vermieter - zu übervorteilen, und zwar mit de gleichen Masche, wie sie sich Bezug auf die Piraten auch schon moralisch überbewertet. Und man kennt das ja aus der Szene, Frau B schäkert gerne mit Frau S, die nach dem Judaslohn für das Diskreditieren der Piraten heute von kommunistischer Theorie schwafelt und da eher die Rolle des Bruders No. 1 hätte haben wollen, als die einer Autorin, die dann in jeder Einleitung erst mal begründen müsste, warum das, was sie schreibt, wichtig für den Histomat ist. Allerdings, Frau S wird so schnell kein Buch mehr... wo war ich...

ach so, Anrodeln. Ja Anrodeln, in meinem Vorzimmer steht ja dieses Bild und dabei werde ich immer sehr sentimental, denn Rodeln macht glücklich. Und zufrieden. Auf eine ganz einfach Art. Man hat es auf den Berg geschafft, oben scheint die Sonne, man geniesst die Stunden und die Gespräche, und dann geht es hinunter. Warum sollte man diese Zufriedenheit riskieren für das Wohlergehen einer Person, die nie zufrieden sein wird? Das wichtigste beim Vermieten ist nicht die Schufa, sondern dass man gut auskommt mit den Leuten. Und die moralische Schufa vom Schlage der Frau B liest man zu oft in Zeitungen, die auch blöd genug sind, die ganzen Gendertröten nicht zugunsten von fähigen Autorinnen, die keine Quote brauchen, abzusägen. Gibt es übrigens nicht nur in feministischer Theorierichtung, letzthin hat sich da jemand für totale Leistungskontrolle stark gemacht, deren totales Blogversagem ich selbst laufend erleben musste (übrigens auch "freie Journalistin"). Dann halten sie sich halt so ein paar Vorzeigepersonen, da schau her, wir nehmen Eure Belange so ernst, dass wir auch Qualitätseinbussen hinnehmen. Das kann man als Zeitung machen.



Aber als Vermieter hat man das ewig am Bein und es ist gar nicht so einfach, sowas wieder los zu werden. Ich würde aus ähnlichen Gründen übrigens auch keine Selbstoptimierer nehmen, keine profitgeilen Besserverdiener und keine mit einem unzufriedenen G'schau, das lohnt sich nie, damit hat man keine Freude.

Am Tegernsee räume ich dann erst mal ein Rennrad in den Keller und einen Rodel hoch, einfach so aus Freude über den Winter. Draussen ist es bitterkalt und sternenklar, man erkennt mühelos die Milchstrasse und ich bin froh, mein eigener Herr zu sein. Man sollte nur an Leute vermieten, mit denen man es sich auf vorstellen könnte, rodeln zu gehen. Dann wird es sich schon fügen. Es fügt sich beim Rodeln eigentlich immer, und manchmal wird es unvergleichlich gut. Daran muss ich immer denken, wenn ich für die Reise packe, und weniger an diese B, die auserhalb des Rings bestens aufgehoben ist.

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Donnerstag, 14. November 2013

Warum ich gegen die GroKo stimmen werde

Ein paar Tage noch bleibe ich bei dem Laden.

Es geht vielleicht gar nicht so sehr um den Fluch dieses Landes. Man muss sich mit Merkelsauron abfinden und weiten Teilen der Bevölkerung, die genau das wollen, nämlich dieses Politbüro mit outgesourceter STASI bei der NSA. Aber dass die SPD diesmal wieder die Hand reicht, packe ich nicht. Aus einigen Gründen.

1. Das Personal. Steinbrück, Nahles, Schmidt, Steinmeier, die alles sollen endlich die Konsequenzen aus 2 verheerenden Wahlniederlagen ziehen und verschwinden. Und nicht zurück an die Futtertröge. Komplett raus aus der Politik mit denen. Das Wahlergebnis hat an Deutlichkeit nichts fehlen lassen, die SPD muss diesen stinkenden Kopf loswerden und sich komplett erneuern. Da hätte schon nach der letzten Wahl kein Stein auf dem anderen bleiben dürfen. Dass diese Freakshow jetzt auch noch zu Ministerehren oder im Falle von Atomsprengkopf Schmidt oberster Welterklärer befördert werden, braucht diese Partei als Allerletztes.

2. der sog. Koalitionsvertrag. Was ich bislang sah, war eine Kapitulationsverhandlung oder ein grosser Verrat, je nachdem. Erinnert sich noch jemand an das Gewäsch von Steinbrück, als die geschmierte Trustlobbyistin Kraft von der CDU NRW half, das Leistungsschutzrecht zugunsten der abartigsten Schmmutzmedienkonzerne durchzubringen? Kein Wort mehr davon, statt dessen "Stärkung" des Urheberrechts - die Abnahnindustrie bedankt sich. Es bedanken sich die alten Strommonopolisten und Umweltverschmutzer. Wundert mich fast, dass es keinen Wiedereinstieg in die Wiederaufarbeitung von Kernmaterial gab - oder kommt das noch?

3. Diese Verarschungsattitüdebei den angeblichen Erfolgen. Was man bislang so kennt, sind windelweiche Soll-Formulierungen. Vermögenssteuer kommt nicht, eine Umschichtung der Steuer zuungunsten der Reichen kommt nicht, was kommt, ist eine Mietpreisbremsenvortäuschung vor einem gigantischen Steuerschlupfloch für die Reichen. Transaktionssteuer? Ja, irgendwie schon aber so richtig auch nicht und die Stelle, wo die Bankenmafia den Genossen das Hirn aus dem hinten-körpermittigen Gesicht raustreten darf, ist auch schon angemalt.

4. Mindestlohn. Wie sich diese sog. Verhandler da die Butter vom Brot nehmen lassen von den Wirtschafsinstitutslügnern und den Untersuchungslutschern von der Johurnaille. Dass Deutschland etwas zu wettbewerbsfähig ist und der Export woanders mit Defiziten erkauft wird, die wir dann kollektiv mit Nullzins und faktischer Beraubung unserer Sparer begleichen, sollte jeder langsam begriffen haben. Das wäre eigentlich mal der Moment, wo man die Terroristen des Ökonomenpacks durch die Medien prügeln müsste, bis die nur noch blutige Lügenfetzen sind - aber die SPD verhandelt lieber und glaubt, es würden sie dann die wählen, die das nächste Mal daheim bleiben oder die Linke wählen.

5. Ich habe nicht mal die Hoffmung, dass einer von denen den anderen so viel Magengeschwüre macht, das wenigstens der ein oder andere frühzeitig daran zugrunde geht. 4 Jahre GroKo hält man nur aus, wenn man den Eindruck hat, dass es dem ganzen Gschleaf da in Berlin richtig dreckig geht. Das wird aber nicht passieren, statt dessen werden sie sich ihre Pfründe nehmen und das Land auslachen.

Natürlich ist mir klar, dass ein negatives Mitgliedervotum die CDU allein an die Macht und vielleicht sogar die FDP zurückbringt. Aber ich kann nicht anders.

Natürlich ist mir bewusst, dass es zur Spaltung und zum Untergang er Sozialdemokratie führen kann. Mei. Jeder muss mal sterben, und nachdem die das diesmal so vergeigt haben, ist es vielleicht auch angemessen.

Natürlich wird das Votum auch in Erfolgsfall ein Debakel. Super. Sollen sie wissen, dass die Basis ihnen den fetten, faulen Arsch aufreisst, wenn si nicht von der ersten Sekunde an kämpfen.

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