Gesualdo ist nicht Monteverdi

Kühn, das Wort wird gerne benutzt, um die Stimmführung im Werk Gesualdos zu beschreiben, und unwillkürlich muss ich dabei natürlich auch an die andere Seite dieses Menschen denken, der in einer Nacht des Jahres 1590 zusammen mit seinen Begleitern seine Frau, ihren Liebhaber und ihr Kind umbrachte.



Ich bin da etwas anderer Ansicht als Teile der Musikwissenschaft, die darin eine übliche Tat der Zeit sieht. 1590 war nicht mehr die Epoche der Visconti und de la Scala, sondern schon die Zeit von Castiglione und vergleichsweise strikter Vorschriften; dass Gesualdo Angst um sein Leben haben musste, und der Skandal, der sich daraus entwickelte, zeigt meines Erachtens, dass das Verbrechen sogar für diese Zeit aussergewöhnlich grausam und den Zeitgenossen inakzeptabel schien.Der Ruf eines Mörders hat Gesualdo sein Leben und sein ganzes Nachleben zurecht verfolgt. Er selbst verbrachte die Zeit danach beim Abgleiten in Depressionen und Wahnsinn, er komponierte kühn und ungewöhnlich und ich kann nicht umhin, in seinen Madrigalen nach Rachegeistern zu lauschen.

Darf man so etwas überhaupt hören? Was ist an einem unschuldigen, ermordeten Kind weniger prohibitiv als beispielsweise der Vorwurf einer Vergewaltigung? Weil die Untat 430 Jahre her ist? Darf man Assange dann auch erst 2430 wieder lesen? Ich frage, weil in Berlin gerade besprochen wird, wie man seinen Auftritt auf dem 30C3 zu Aktionen benutzen will; Die Creepercard-Flauscheria des 29C3-Skandals ist ja personell nicht weit weg vom Kernteam des Projekts kleinerdrei, die den Aufschrei inszenierten, und dass sie nun darin ihre Chance für die grosse Öffentlichkeit seinen, sollte keinen überraschen. Die an die Gruppierungen angeschlossenen Medienhäuser Zeit und Freitag würden sicher auch nett berichten, nehme ich an.

Man kommt als Historiker nicht umhin, sich kaltes Blut bei der Beurteilung von Geschehen zuzulegen. Man kommt nun mal mit Quellen, Befunden und Taten in Kontakt, die nicht schön sind, und oft werden die edelsten Motive von den widerlichsten Personen beansprucht. De Civitate Dei von Augustinus ist der Schlüssel für das Europa, in dem wir immer noch teilweise leben, und man sollte es wirklich gelesen haben - sage ich im Wissen, dass der Autor gefordert hat, Menschen wie mich von der Erde zu tilgen. Wegen einer lumpigen anderen Meinung, die man im Diesseits eh nicht überprühen kann. Dagegen erscheinen die Gemälde des Mörders Caravaggio harmlos. Schön wäre es, hätte sich jeder immer der Nettigkeit eines Wolfers Mozart oder der Menschenfreundlichkeit einen Liotard befleissigt. Aber das war nicht so., und wir werden immer damit leben müssen, dass Menschen fehlen, irren und - lassen wir Augustinus sprechen - Sünden begehen, die sie vom Heil ausschliessen. Todsünden. Wie Habgier und Völlerei.



Heute leben wir trotz allem in Zeiten des nahezu grenzenlosen Zugangs zu Wissen und einer Freiheit der Rede, wie es sie bislang noch nicht gegeben hat. Mein Widerstreben, die CD von Gesualdo zu zerbrechen, ähnelt der Ablehnung, Leuten das Wort zu reden, die anderen das Wort untersagen wollen. Natürlich gibt es ein Demonstrationsrecht und ein Recht auf Vorwürfe. Aber deshalb verwirkt noch lange nicht jemand sein Recht auf Freie Rede und Vortrag. Ich hoffe, der CCC findet Mittel und Wege, diesmal nicht von diesen Leuten als Plattform missbraucht zu werden. Niemand würde die Reste der Flauscheria, der Trümmerfrauen der Mädchenmannschaft und kleinerdrei davon abhalten, heute vor das Brandenburger Tor zu ziehen und zu verlangen, dass Assange endlich ausgeliefert und verurteilt wird. Sie könnten jederzeit eine Beweislastumkehr bei Vergewaltigung und ein Ende der Unschuldsvermutung fordern. Aber sie warten damit, scheint mir, lieber bis zum 30C3.

Wie Gesualdo wartete, bis er seine Frau mit dem Liebhaber inflagranti erwischte, wie Assange bei den fragwürdigen Sexualpraktiken gewartet haben soll. Jeder lauert. Gesualdo wolllte seine egoistische Ehre, Assange seinen egoistischen Spass und diese Leute dort wollen, nachdem #aufschrei längst verblasen und durchaus auch mit eigener Mitwirklung in die Sektiererei zerredet wurde, mal wieder in die öffentliche Wahrnehmung. Man hätte Gesualdo in den Arm fallen und Assange eine scheuern sollen, und weil dieses kleinerdrei-<3-Herz, was das Weiterratschen von Strategien angeht, noch durchlöcherter als das schmerzensreiche Herz der Maria Mutter Gottes ist, sollte man auch darüber reden, was die so alles vorhaben. Und ob das zugelassen werden sollte.

Ich persönlich kenne schon die Meinung von Frau Wizorek zu diesem Fall, ich muss das nicht noch einmal hören, selbst wenn ihre Stimmführung so schrill ist, dass dagegen jede Kühnheit von Gesualdo, so krank er auch gewesen sein mag, verblasst.

Sonntag, 8. Dezember 2013, 20:24, von donalphons | |comment

 
Assange ist verbrannt. Das gilt sowohl inhaltlich, wie moralisch oder auch menschlich.
In seiner Situation kann er weder moralisch, wie inhaltlich bestehen oder Akzente setzen. Er sitzt in Londin fest, hat nur Medien, die ihn benutzen, um die jeweilige (gewünschte) Position zu unterstreichen und er hat natürlich jede Menge Trittbrettfahrer, die sich profilieren möchten.
Es selbst ist da weitgehend abgemeldet. Er kann sich nur eingeschränkt artikulieren und wird zudem ständig interpretiert.
Seine letzte Tat bestand darin aufzuzeigen, wie die Geldströme manipuliert wurden, um seine finanzielle Basis zu treffen.
Das zumindest war dann wieder interessant.

Ob er ein Doppelagent ist, der uns sagt was wir hören sollen und damit wir alle ein Ventil haben, ist egal.
Ob er ein Vergewaltiger ist, ist für die Öffentlichkeit ebenfalls egal. Niemand wird die Umstände nachvollziehen können oder die Situation mit relativem Abstand und halbwegs zuverlässig beurteilen können.
Assange sollte man auch zusammen mit Snowden sehen.
Die absolute, umfassende Gleichschaltung der Medien, die Instrumentalisierung der Information und die Aufhetzung der Menschen in immer neuen Klassifizierungen und Definitionen, die nur der Erzeugung von Reibungsverlusten dienen.
So lange die Leute damit beschäftigt sind den Gegner im Mitmenschen zu sehen, fragt keiner nach dem Essen, der Medizin oder dem Geldsystem.
Immer alle schön beschäftigen, mal mit Xaver, mal mit Fussball oder auch mal mit Vergewaltigungen in Indien oder einen Blower auf das Tablett heben und seine Zeit im Licht vorgeben.
Es soll nur keiner auf die Idee kommen nach den Opelarbeitern zu fragen oder nach der Altersarmut oder fragen, was die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland für die Familien bedeutet.
Die halten alle Bälle schön in der Luft ....

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@holly01: die einen, die es nicht überblicken, werden abgelenkt mit Brot und Spielen, wie es überdeutlich wird, wenn man sich mal 15 Jahre alte Sendungen des Privatfernsehens antut. Die anderen, die einen Überblick haben, sind ob der Vielzahl der Sauereien schlicht überfordert. Man weiss gar nicht, wo man anfangen soll.

Auch dies ist ein Nachteil des Medums Internet: klar kann man mehr wissen als vorher, mehr Zusammenhänge herstellen, mehr Belege sammeln. Aber es gibt halt von allem mehr. Mehr Augenwischerei, mehr Schein, mehr Betrug, mehr Fälle, mehr zu tun. Ich will nicht ja zur Entropie früherer Zeiten zurück, aber es ist allzu menschlich: man kann mit ein, zwei, drei Sachen umgehen und sie abschaffen, aber wenn da permanent 300, 400 Sachen draus werden, sozusagen überall die Scheisse rumliegt... ja dann ist die Gesellschaft zum Messie verkommen, die in ihren Müllbergen irgendwie vor sich hin vegetiert, aber keinesfalls lebt, und immer weniger Platz hat.

Zu Assange: der Mensch an sich ist eigentlich recht egal, skandalös (einer der 300-400 Fälle) ist der rechtsstaatliche Umgang mit ihm, oder vielmehr the lack thereof. Und ein weiteres Thema ist die seltsame Schwedische Gesetzgebung zum Thema "Vergewaltigung". Die darin geregelte völlige Aufgabe vermeintlich grundlegender rechtsstaatlicher Prinzipien ist nicht nur hochnotpeinlich für eine sich als Rechtsstaat verstehende Demokratie, sondern man muss da schon auch fragen ob man damit noch in die EU passt.
Bei UK, bei der Ukraine, bei den Türken regen sich alle auf, und da passt das vielleicht auch wirklich nicht, aber ausgerechnet Schweden machen so Dummzeugs?

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Hallo greenbowlerhat,
so werden beide Seiten perfekt bedient.
Die Einen können unbeirrt wegschauen und jederzeit für sich und andere begründen, warum sie das alles nicht interessiert.
Die Anderen können unbeirrt hinschauen und jederzeit für sich und andere begründen, warum sie das alles nicht ändern können.

Die Welt ist schon schön ....

Nein ernsthafter: Sie haben schon teilweise Recht, aber die Masse berührt das tatsächlich nicht.
Das ist wie eine Zugfahrt, wo die Eindrücke und Bilder an einem vorbeiziehen.
Genau so soll das auch sein. Man soll den inneren Eindruck des unrealen, surrealen, des abgeschirmten haben.
Altersarmut das betrifft andere, man selber hat noch Jahrzehnte vor sich und wer weiss schon was bis dahin passiert.
Krankhait ist immer tragisch, das es systematischer Gesellschaftsbetrug ist, wird verdrängt.
Schweden hat sich im Übrigen kommplett an den anglikanischen Block angeschlossen. Die haben TV im amerikanischen Original und haben Englisch als zweite Amtssprache. Das Schulsystem wurde genauso angeglichen, wie die Inhalte.
Ein Bekannter lernt Schwedisch und macht da 2 mal im Jahr Urlaub. Der erzählt so das eine oder andere.
Die gesellschaftlichen Veränderungen bei denen in den letzten 15 Jahren sind extrem.
Das hat mit den Wohlfahrtsstaaten die in unseren Köpfen herumspuken nichts mehr zu tun. Pipi und Michel, das war einmal. Oder war das Norwegen?
Das Assange ausgerechnet mit dem Totschalgargument "Vergewaltigung" platt gemacht wird kann man ja via Strauss Kahn einordnen. Das ist halt die "Nazikeule" der anderen.

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Ich möchte hier gerne Frau Rönicke (freie Autorin) mit einschließen.
Zwar halte ich nichts davon, mit Kreuzen zu demonstrieren. Aber der Aufruf, friedlichen Demonstranten diese Kreuze gewaltsam zu entreißen ist zumindest undemokratisch.
Abtreibung ist straffrei und ist rechtswidrig. Als ich noch pflichtversichert war, ärgerte ich mich , für Leistungen bezahlen zu müssen, die ich, zumindest in Zahl und Umfang, ablehnte. Es muß Menschen erlaubt sei, in der Hauptstadt gegen diese Rechtspraxis zu demonstrieren. Selbst NPD Mitgliedern muß es erlaubt sein, zu demonstrieren. (Nicht an der Feldhernhalle, Marienplatz oder am Nürnberger Hauptmarkt (zwischenzeitlich AH-Platz). Und nicht an der Straße der Menschenrechte (ist fein geregelt, privater Besitz des Germanischen Nationalmuseums mit Hausrecht)

Aber irgendwo dürfen sie schon rumreihern und schreihen. Gegendemonstration? Fein. Gewalt gegen Demonstranten? Nein Frau Rönicke. Nein.
Und ein Tip an den CCC: Ihr Leute habt das Hausrecht.

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Das Problem der Demokratie ist, dass sie inhärent für etwas ist, Menschen aber viel lieber gegen etwas sind weil das einfacher ist und so ein flauschiges Überlegenheitsgefühl ermöglicht.

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Entschuldigung, was ist das für ein weißes Ei auf em tisch?
Völlig deplaziert, ich weiß, aber ich möchte ruhig schlafen können.

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Maus.

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@perfekt57(a):
Ich sehe in ihm keinen sich selbst überhöhenden Genussmenschen.
Er ist unbestreitbar sehr intelligent und egozentrisch, das schliesst Genussucht weitgehend aus, das klingt eher nach Kopfmensch und D/S Beziehungen.
Das Problem der Selbstüberhöhung sehe ich eher bei C3.
Von der Seite kommt aber zum Thema NSA und Schutz / Selbstschutz nur sehr wenig brauchbares.
Die bringen weder die (angebrachten) Warnungen vor der neueren Harsware, noch eine brauchbare Rechnerumgebung, um das Win im Sandkasten des BIOS Problem für die Enduser zu lösen.
Schweigen im Walde, nur popolistische Aktionen und Geschwafel.

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@fritz

Wanze.

Aus 'schädlingsbekämpfung.de' :
"Die Bettwanze ernährt sich von Blut und bevorzugt als Blutspender den Menschen. Gelegentlich werden aber auch Vögel und >Kleinsäuger befallen."
Naa...klickt es ?
Eine Maus gehört zur Gattung der 'Kleinsäuger'.
In Zeiten der NSA-Totalüberwachung macht dieses wissenschaftlich verklausulierte Pfeifenblasen durchaus des Nachdenkens...

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@fritz: viel spricht für eine heute nur noch über USB2Seriell Adapter betreibbare vintage Microsoft Mouse aus den späten 1980ern, in der limited Oberbayern Edition: extra-groß, mit extra robuster Mikroschaltertechnologie aus derRaumfahrt, und ausgewuchtet mit Zusatzgewichten. Benutzte man damals mit Word for DOS.
Gefunden auf einem Flohmarkt in Unterhaching, wo sie neben einem Commodore Amiga und einem Competition Pro ein freudloses Dasein fristete. Erworben vermutlich als Frustkauf, weil der Verkäufer den eigentlich begehrten Barock-Melkschemel auch als solchen erkannte und somit der übliche Wissensvorsprung zumindest dort nicht ausgenutzt werden konnte.

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Ick werd irre. weiße Vintage Mäuse in solchem Hause. Wen wunderts, daß Paranoia ein Thema ist.

Aber: nein, für den Gehalt eines Kunstwerks hat es nicht die geringste Bedeutung, welch geistes Kind sein Schöpfer war. Traurig häufig, aber wahr.

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man möge mich bitte kurz aufklären, lieber holly01, denn ich stehe völlig im walde:
was sind denn "D/S Beziehungen"?

[(meinen sie "popolistische Aktionen"?)]

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Das wundert mich jetzt aber, donna laura.
Dass Sie im Walde stehen, wo es so finster ist und auch so bitter kalt.

Vielleicht helfen da Domination und Submission?

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omfg

natürlich. stunden später...

eigentlich kennt man das konglomerat (nicht, was sie jetzt wieder denken mögen) als bdsm. ähnlich verwirrungstiftend wie otan und nato.

wenigstens lag ich mit dem popolismus nicht komplett daneben.

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apropos popo.

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hä?
"Aber der Aufruf, friedlichen Demonstranten diese Kreuze gewaltsam zu entreißen ist zumindest undemokratisch."

ich sehe gerade keinen zusammenhang. Wäre sehr dankbar, wenn der hergestellt werden könnte.

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die bewußte freie Autorin rön icke hat in ihrem Blog dazu aufgerufen, ju mitgliedern beim demo die genannten Kreuze zu entreißen und den Fluten der spree zu übergeben. Neben dem kreativeren Aufruf, die Bahntickets aufzukaufen..

the net never forgets

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Sie sollten vielleicht mal Ihren Gewaltbegriff überdenken. Ansonsten können Sie demnächst eine Selbsthilfegruppe "Katrin Rönicke hat mir Gewalt angetan und eine Hetzkampagne ausgerufen" zusammen mit Nadine Lantzsch gründen.

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Also, ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich sage, dass sowohl Katrin Rönicke wie auch ich im privaten Umgang sehr freundliche Menschen sind und wenn ich richtig informiert wird, dann hat Frau Lantzsch jede menge Frauen aus der Mädchenmannschaft rausgeekelt und nicht umgekehrt. Oder haben Sie da etwas verwchselt?

Mein Gewaltbegriff ist ein bayerischer.

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pardon!
@ Donalphons ich meine doch gar nicht Sie!
ich meine melursus. sein "Katrin Rönicke ruft zu Gewalt auf" erinnerte mich stark an Frau Lantzsch. da konnte ich mir einen bissigen Kommentar nicht verkneifen.

entschuldigen Sie bitte die fehlende Kennzeichnung, ich hätte deutlicher machen müssen, an wen der Kommentar geht. bin noch neu hier und mit den Sortierungen der Kommentare nicht recht vertraut. mea culpa

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Es folgt ein Exzerpt zum bayerischen Gewaltbegriff:

Waffen hat dieses Volk vielerlei; doch wird auch hierin mehr auf Tauglichkeit als auf Schönheit gesehen. Sehr verbreitet ist die kurze Stoßwaffe, welche jeder Mannbare in einer Falte der Kleidung trägt; ihr Gebrauch ist aber nicht freigegeben, vielmehr sucht die herrschende Obrigkeit in den Besitz derselben zu gelangen. In diesem Falle ersetzt sie der Volksgenosse stets durch eine neue.

Als Wurfgeschoß dient ein irdener Krug mit Henkel, der ihn auch zum Hiebe tauglich erscheinen läßt. An ihren Zusammenkunftsorten sucht bei ausbrechendem Kampfe jeder möglichst viele dieser Gefäße zu ergreifen und schleudert sie dann ungemein weit. Die meisten Bajuvaren führen eine Art Speere oder in ihrer Sprache Heimtreiber aus dem heimischen Haselnußholze, ohne Spitze, biegsam und für den Gebrauch sehr handlich. Wo diese Waffen fehlen, sucht jeder solche, die ihm der Zufall bietet. Ja, es werden zu diesem Zwecke sogar die Hausgeräte, wie Tische und Bänke, ihrer Stützen beraubt. Beliebt sind auch die Bestandteile der Gartenumfriedung. Vor dem Beginne des Kampfes wird der Schlachtgesang erhoben. Es ist nicht, als ob Menschenkehlen, sondern der Kriegsgeist also sänge. Sie suchen hauptsächlich wilde Töne zu erzielen und schließen die Augen, als ob sie dadurch den Schall verstärken könnten. Sie kämpfen ohne überlegten Schlachtplan; jeder an dem Platze, welchen er einnimmt. Der Schilde bedienen sie sich nicht. Als natürlicher Schutz gilt das Haupt, welches dem Angriffe des Feindes widersteht und den übrigen Körper schirmt. Manche bedienen sich desselben sogar zum Angriffe, wenn die übrigen Waffen versagen.

Der vornehmste Sporn zur Tapferkeit ist häufig die Anwesenheit der Familien und Sippschaften. Diese weilen in nächster Nähe ihrer Teuern und feuern sie mit ermunterndem Zurufe an. Die Schlacht beendet meist der Besitzer des Kampfplatzes, der hierzu eine auserlesene Schar befehligt.

Ludwig Thoma - Agricola (Frei nach Tacitus »Germania«)

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... zu finden hier.

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@diktionaftis

ich danke vielmals. in der Tat war ich drauf und dran, danach zu fragen!

"Sehr verbreitet ist die kurze Stoßwaffe, welche jeder Mannbare in einer Falte der Kleidung trägt; ihr Gebrauch ist aber nicht freigegeben"

*erröt* - diese Bayern...

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Harr-Harr.

Wenn man nach Das Betreten des Gebäudes mit Waffen oder anderen gefährlichen Gegenständen ist verboten gurgelt, findet man als erste Treffer ausschließlich bayerische Amtsgerichte und Staatsanwaltschaften.

Damit hinterher keiner sagen kann:
"Des hob i gar ned gwusst!"

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Mit der Gerätschaft ist der Hirschfänger gemeint, für den es in alten Lederhosen eine extra Tasche zum verborgenen Tragen gab.








And I hate to say: Sogar ich habe einen.

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@diktionaftis Herzlichen Dank für den Thoma.
Hätten Sie auch etwas zur Messergrenze zwischen Ober- und Niederbayern? Die Obern schlagen, die Niederbayern stechen zu, heißt es.

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Oh:

"Das Kleid des Weibes besteht in übereinandergelegten Säcken und läßt über die Schönheit der Körperbildung im unklaren."

Sage noch einer, man würde in Berlin nicht von Bayern lernen!

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Zur Messergrenze weiß ich nix zu sagen, leider.

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Vielleicht lässt es die Grobmotorik der Obern nicht zu, eine schnelle Vorwärtsbewegung zu machen?

[Vor-fliegendem-Seidel-Wegduck]

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Also Messerstechereien waren m.W. auch im nördlichen Oberbayern so üblich, dass beim Höllbräu, dessen Gaststätte in den 70er Jahren abgerissen wurde, noch ein Schild hing, das das Mitbringen von Messern untersagte.

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@freieautorin: wenn christliche Fanatiker oder Pseudochristliche JUs mit Kreuzen gegen Abtreibung demonstrieren, soll frau ihnen selbige abnehmen und in die Spree werfen. Wenn die Moslems aufmucken schwimmen die Gebetsteppiche hinterher. Ist keine Gewalt. Wenn Pro-Choice Transparente in der Spree treiben wird man aus Ihrer Feder keine Klage lesen -es sei denn Ihr Begriff von Meinungsfreiheit schützt nur Ihre eigene hate speech.

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Die ganze Debatte gabs scheinbar schon ein (paar?) mal:

http://netbitch1.twoday.net/stories/565872867/

Zum Herrn Assange schrieb Frau Rönicke, dass er den von den Klägerinnen geschilderten Tathergang gar nicht bestreitet. Er ist nur (aus Naivität? aus Eigeninteresse? aus mangelnder Empathie? weil es ursprünglich einen Konsens gab?) nicht der Ansicht, dass es sexuelle Nötigung oder Belästigung war. Die Anklage wegen Vergewaltigung ist zurückgezogen worden.

Weil hier vorhin das Thema D/S erwähnt wurde: Ich finde was das vorher Absprechen, die explizite Einwilligung und Safewords etc. betrifft können Normalos sehr viel von BDSM lernen.

Viele kaputte Beziehungen, Vergewaltigungen und juristische Dramen ließen sich vermeiden, wenn man das vorher reden ernster nähme. Siehe auch:

http://www.comedycentral.com/video-clips/jwmvxd/chappelle-s-show-love-contract

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Werter Schleier der Ignoranz,
dann müssen Sie schon benennen, wen die Herren verraten haben und worin der Verrat besteht.
Die drei haben die Gemeinsamkeit, nichts gesagt zu haben, was nicht vorher so bekannt oder zumindest stark vermutet war.
Also ein Verrat kann so gesehen überhaupt nicht vorliegen.
Den Amis ist doch nur peinlich, wie auch der letzte Dussel nun mit der Nase darauf gestossen wird, auf welche dreiste Art und Weise in private Leben eingegriffen, Eliten erpressbar gemacht und Forschungsergebnisse gestohlen werden.
Die IT Branche hat gewisse Zweifel, ob es geschäftsförderlich ist, wenn jeder erkennt, wie ihm Hardware angedreht wird (für ein gutes Geld), die dann nur dazu dient den Besitzer auszuspionieren, damit man ihn noch besser betrügen kann.
Also: wer wurde denn verraten und was wurde verraten?

@donnalaura :
Ist zwar völlig ot, aber D/S = dominant/submissiv oder von mir aus auch DOM (dumm ohne manieren) und SUB (sexuell UnterBelichtet), aber das soll sich jeder selbst auseinander dröseln.

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Manning, Assange und Snowden sind Verräter. Ihrem Handeln liegen niedere Motive zugrunde, in erster Linie Geltungssucht. Dies wird nicht durch die veröffentlichten Dokumente aufgewogen, schließlich bezeugen diese lediglich die Banalität des Blöden. Peinlich auch, dass Assange beim Pflücken von skandinavischen Mauerblümchen gestolpert ist. Fast schon ein Witz, wie Amerika, bei all seinen Ressourcen und Möglichkeiten, den Vergewaltigungsvorwurf als Waffe einsetzt. Nicht minder peinlich war es, wie Assange versuchte sich in die Snowden Affaire rein zu drängeln, trotz seines feigen Versteckspiels.

Also warum nun Assange und der CCC?
Es ist der kalkulierte Skandal, den jedes Spektakel braucht.
Denn die "Netzkultur" ist endgültig in der Popkultur aufgegangen. Jeder will Hacker sein, jeder hat eine dicke schwarze Nerdbrille auf, jeder der einen Blog aufsetzt ist auf ein Programmierer, es gibt amerikanische Serien über diesen Typus (Big Bang Theory) usw. Nerds sind massentauglich geworden.
Also folgt die "Konferenz" dem gleichen Muster wie andere Großveranstaltungen auch. Twerken bei den mtv music awards oder Assange auf der 30C3, kommt aufs gleiche hinaus.

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Verräter? Niedere Motive?
Sie fahren meiner Meinung nach zu schweres Geschütz auf, zumal diese Begriffe einen unangenehmen Kontext herstellen:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-11/rechtsprechung-gesetz-mord-paragraf-211/komplettansicht

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ist hier trollvolk anwesend?

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Ich dachte ich schau mal vorbei ... na gut, troll ich mich halt wieder ....

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"Assange ist verbrannt".
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Was mich an solchen Diskussionen konsterniert ist diese mir einfach unbegreifliche Fixierung auf die Person und ihre Eigenschaften.
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Es geht doch bei Assange nicht um Assange, sondern um Wikileaks und Transparenz und die Aufdeckung imperialer Herrschaftsmethoden. Nicht darum, ob das jetzt ein rundum guter Mensch ist oder ein Heiliger.
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Aber genau so wird die Debatte immer geführt. Wie so ein Dorfklatsch oder die Parteiversammlung in so einer chinesischen Kommune.
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Da ist ja der notorisch boulevardeske SPON geradezu eine Steinschleuder der Aufklärung dagegen.

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Da kann man echt Verständnis kriegen für die katholische Kirche mit ihren Heiligenlegenden und Heiligsprechungsprozessen.
Wenn das dumme Volk unbedingt "Heilige" braucht, Jungfrauen und Asketen, vor denen man mit gutem Gewissen auf den Knien rumrutschen kann, weil ihre Heiligkeit in einem objektiven fairen Verfahren transparent nachgewiesen werden konnte, ja dann geben wir ihnen doch Heilige.
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Und wenn man deren Knochen berührt, werden die Krankheiten geheilt.
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Vielleicht leben wir ja lang genug um zu sehen, ob das mit Assanges Knochen so sein wird. Dass es bei Che Guevara funktioniert, davon sollen (also laut Spiegel) bolivianische Bergbäuerinnen ja fest überzeugt sein.

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Aber wehe, wenn nicht.
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Wenn es nicht funktioniert, wird man spätestens daran sehen können, dass Assange eben doch ein Vergewaltiger war...

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Praktisch wäre es natürlich schon für die Heiligenlegende, stürbe der Heilige in spe den Märtyrertod - zum Beispiel im südamerikanischen Urwald.

Könnte man hernach auch noch 'ne schöne Hollywood-Verfilmung draus basteln.

Aber die Wirklichkeit ist ja so profan. Tjaja.

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@holli01

Zunächst haben sie das westliche Wertesystem verraten, denn die Gesinnungsethiker überdenken nicht die Folgen ihrer Handlung. Zum einen haben die Veröffentlichungen China und Russland in die Hände gespielt, zum anderen das Leben von all den Soldaten und Agenten gefährdet, welche die Werte des Westens verteidigen.
Wikileaks und die Geheimdienste, sind zwei Ausprägungen der gleichen Skala. Beide reklamieren für sich, dass der Zweck die Mittel heiligt. Dabei sind beide undemokratisch, intransparent, operieren im geheimen und haben ihre eigenen Moralvorstellungen, die von Niemandem aus der eigenen Gruppe hinterfragt wird.
Diese Überheblichkeit "es" besser zu wissen als die Masse, sich über all die konfligierenden Interessen, der komplexen und teilweise widersprüchlichen Werteordnung einer Gesellschaft hinweg zu setzen, mündet in einem Sekten ähnlichem Anspruch im Besitz der Wahrheit zu sein. Mit dem Ergebnis, dass Wikileaks entscheidet wer Gut und wer Böse ist, fernab von einer diskursiven Praxis. Wo die Geheimdienste einen Staat im Staate bilden, bilden NGO`s oftmals Staaten zwischen den Staaten. Beides ist asozial. Der grassierende Transparenzfetischismus dient doch lediglich als Katalysator für den Weg in eine Kontrollgesellschaft mit post-privacy Konzepten, die in ein digitales Panoptikum führen.

Übrigens heißt es auf Deutsch "Schleier des Nichtwissens" http://de.wikipedia.org/wiki/Schleier_des_Nichtwissens

Und nun wollen wir (ich) nicht weiter die arme kittykoma trollen. Wir pöhsen Purschen.

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@veil:
Was Manning und Assange angeht, nunja. Man kann das so sehen, ich sehe das anders. Sicherlich sollten manche militärische oder diplomatische Informationen vertraulich bleiben. Vielleicht wurde da stellenweise zu viel veröffentlicht, vielleicht ist es aber auch genau das richtige gewesen.

Bei Snowden bin ich aber gar nicht Ihrer Meinung. Snowden hat einen routinemäßigen, vieltausendfachen Rechtsbruch aufgezeigt, - macht es immer noch denn es gibt ja immer weiteres Material - und damit demonstriert, dass die Feinde der Verfassungen der sich als freie Demokratien gebenden Staaten und ihrer Bürger gerade dort sitzen, wo sie niemals sitzen darf, nämlich in der Exekutive. Anders als bei Manning/Assange, wo man sich streiten kann, ob das Dossier zu den Essgewohnheiten des türkischen Ministers X wirklich veröffentlicht werden muss, liegt hier offensichtlicher, fundamentaler, vieltausendfacher, fortdauernder Rechtsbruch vor, und zwar nach allen möglichen erdenklichen Rechtsordnungen. Da sind Grundsätze des Rechtsstaats ausgehebelt worden, und selbst die verstrahltesten Republikaner kommen langsam aber sicher auf die Idee, dass es vielleicht keine gute Idee ist, wie ausdehnend die NSA ihre Ermächstigungsgesetze auslegt, und wie sie sich der Kontrolle entzieht (Republikaner pro Kontrolle, eh eine Riesenironie).
Und nein, damit Snowden das für sich festzustellen durfe, musste nicht vorher ein Gerichtsverfahren durchlaufen werden - ein Fall von "If it looks like a duck, swims like a duck, and quacks like a duck, then it probably is a duck."
Welche Motive auch immer Snowden gehabt haben mag, objektiv betrachtet hat er das richtige getan - Rechtsburch aufgezeigt.

Immerhin, über die Geheimdienste und das Militär, vielleicht sogar auf den MIK insgesamt gemünzt, schreiben Sie durchaus Richtiges: "Beide reklamieren für sich, dass der Zweck die Mittel heiligt. Dabei sind beide undemokratisch, intransparent, operieren im geheimen und haben ihre eigenen Moralvorstellungen, die von Niemandem aus der eigenen Gruppe hinterfragt wird. Diese Überheblichkeit "es" besser zu wissen als die Masse, sich über all die konfligierenden Interessen, der komplexen und teilweise widersprüchlichen Werteordnung einer Gesellschaft hinweg zu setzen, mündet in einem Sekten ähnlichem Anspruch im Besitz der Wahrheit zu sein."
Ich fürchte aber, das ist ein Mißverständnis von mir und Sie wollten gar nicht etwas so Zutreffendes sagen.

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@ veil of ignorance:
Ich bin nicht Ihrer Meinung. Zumindest den Teil betreffend, der die Geheimdienste im Allgemeinen und die Ausspähung im Besonderen angeht.
a.) Die Ausspähung sehe ich unter dem Aspekt : wer die Kontrolle über seine persönlichen Daten nicht hat, der ist abhängig und rechtlich jederzeit angreifbar.
Schauen wir doch einmal genauer hin. Bewegungsprofile werden erstellt, sowohl via Internetclienten wie z.B. Google, als auch über Ortungssysteme wie GPS, aber auch über Dateizusammenführung der Daten von Handy, Navigationagerät, PKW-GPS und natürlich Abrechnungs-/Geldverkehrkontrolle.
Kann sich ein normaler Mensch mit normalen Lebensgewohnheiten entziehen? Nein.
b.) Unsere Hardware ist komplett korrumpiert. Ein Handy kann man nur als "aus" bezeichnen, wenn der Akku draussen ist. Ansonsten ist es ein veritables Gerät der Raumüberwachung per Mikro und Kamera. Das unsere Router keine Barriere darstellen, wissen wir (sollten wir zumindest).
Das sowohl unsere Provider, als auch unsere und fremde Geheimdienste jeden traffic aufzeichnen wissen wir auch.
Kann man sich dem als normal lebender Mensch entziehen? Nein.
c.) Die Computerhardware ist ebenfalls komplett korrumpiert. Egal on BIOS, SATA-Festplatten oder Betriebssysteme aller Anbieter, es ist nie eine Schutz möglich. Die ganzen Beiträge zum Thema Schutz sind Unsinn.
Kann man als normaler Mensch mit einem normalen Leben etwas gegen das ganze tun? Nein.
d.) Unsere komplette Forschung, die elitären Denkkreise, die Schulen und Universitäten, sogar Vereine und Interesensgruppen arbeiten mit Computern. Können die sich schützen? Nein.

Und dann kommen Sie und erklären allen Ernstes eine Wurst wie Snowden sei ein Verräter ....

Wenn Sie einmal in eine Situation kommen, wo sie Verantwortung haben, dann wünsche ich Ihnen das jemand Sie nett anlächelt und Ihnen sagt : "Das möchten Sie nicht tun"
Dann wissen Sie was der Patriot Act ist, das Sie keine Kontrolle über Ihr Leben und Ihre Daten haben und das "die" nicht einmal die Wahrheit sagen müssen.
Technisch kann man an jedem Flughafen mit den 3D scannern ein Bild von Ihnen machen und mit dem mash kann man Sie machen lassen was immer jemand lustig finden mag.
Aber Snowden ist für Sie jemand der westliche Werte verraten hat.

Ja worin bestehen diese westlichen Werte denn noch?
Freiheit? Eine Farce.
Selbstbestimmung? Lächerlich.
Materielle Sicherheit? Ja genau, seit 5 Jahren lernen wie wie sicher alles ist.
Grundrechte? Zum heulen.

Aber Snowden, Manning und Assange haben uns verraten?
Naja, ich sehe das jedenfalls völlig anders ....

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"Und nun wollen wir (ich) nicht weiter die arme kittykoma trollen. Wir pöhsen Purschen."

Wenn wir zu offtopic werden, dann haben wir einen Hausherren, der kein Problem damit hat, von seinem Hausrecht gebrauch zu machen. Da müssen Sie also nur die Sorge haben, dass ein Beitrag von gestern, morgen einfach weg ist, aber "thats life" ....

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Auch die Veröffentlichungen von Snowden sind größtenteils trivial. Geheimdienste operieren geheim, Spione spionieren oder bspw. die Meldung von heute; tracking cookies werden zum Tracken benutzt. Gerade wenn man sich auf so ein utilitaristisch Konzept wie dem des Whistleblower stützt, muss man nach dem outcome fragen. Was hat sich faktisch geändert durch die Veröffentlichungen, abgesehen davon, dass ein paar staatlich subventionierte Literaturdarsteller durch die Presse tingeln dürfen. Da sieht es dann nämlich ganz schön mau aus. Ein jeder wird erkennen, dass es eben keine freidrehende Exekutive ist, sondern, dass das Ausspionieren fremder Staaten zur Staatsräson gehört in den USA. Das ist wiederum nur ein Abbild der realen Machtverhältnisse. Lediglich das Überwachen der eigenen Bürger wird hier und dort kritisch angemerkt. Und nur am Rande: Es regiert ein Präsident der Demokraten, seines Zeichens Friedensnobelpreisträger. Also leben wir schon in der besten aller Welten nach Übereinkunft der deutschen Medien.

Holy, ich hab an keiner Stelle meine Meinung zum Ausspähen kundgetan. Wer nicht von der amerikanischen Datenkrake behelligt werden möchte, wird sein Seelenheil nicht in der messianischen Verehrung amerikanischer Dissidenten finden. Ich sehe darin letztlich die Sehnsucht noch mal vom Ami vor einem totalitären Regime gerettet zu werden.

Ob Mandela ein Top-Terrorist und der ANC eine Terrororganisationen war, bin Laden ein Freiheitskämpfer und Al-Qaida eine Freiheitsbewegung, ist eine politische Entscheidung. Es gibt keine letzten Gründe für die eine oder andere Annahme. Genauso wenig wie für die Perspektive auf die zwei Herren und die Dame (Manning lebt inzwischen als Frau).

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Alles trivial, bis die Summe erdrückend wird
Hallo vail of ignorance,

es ist alles trivial. Das Leben ist trivial. Mein Leben ist für mich aber nicht trivial, ich habe nämlich nur das eine.
Relativieren der Umstände und Verniedlichung des Vorgehens können jemandem helfen, die Situation zu ertragen, aber das ist doch keine Lösung.
Sie haben von Verrrat gesprochen (etwas früher in einem Beitrag), ich gebe Ihnen Recht, der Adressat ist nur ein anderer.
Meine Politiker verraten mich jeden Tag und erzählen mir, es sei für das kleinere Übel, also die totale Überwachung für maximale Sicherheit.
Es gibt --kein-- einziges Beispiel dafür, dass Überwachung eine Straftat verhindert hätte.
Es gibt aber viele Hinweise auf Anschläge und Gladio Einheiten, wo unsere amerikanischen Geheimdienst Büttel tätig waren. Es gibt für Italien, Frankreich und auch Luxemburg offizielle Untersuchungen, die die Teilnahme und Unterstützung durch die lokale Politk belegen.
Die RAF und die NSU in Deutschland scheinen mir sehr gut in dieses Bild zu passen. Repression und Panikveranstaltungen (mit der in Kaufnahme oder wie beim Oktoberfest Herbeiführung von Todesopfern), um Gesetzte schaffen zu können (Antiterrorgesetze haben in Deutschland Tradtion), die keinen anderen Zweck haben, als die Individualrechte abzuschaffen.
Das alles war lange "Verschwörungstheorie" und wurde von "Spinnern" verbreitet.
Inzwischen ist das belegt.
Auf dieser Basis sehe ich die ganze Geschichte um die leaks.
Klar ist das unbequem, denn die stecken alle unter der gleichen Decke.
Ich könnte es auch so sagen :
früher waren die Vertreter dieser Politik und ihre Unterstützer gewissenlose Schmutzbeutel, die ihre Mitbürger für ihr Eigeninteresse verraten, aber heute habe ich nicht mehr so eine positive Meinung von diesem Pack.
Sie sehen, meine Meinung, Einstellung und mein Vertrauen in und gegenüber diesem Themenkomplex, ist mit Ihrer Einstellung nur schwer vereinbar.
Sie haben Angst vor China? Ich habe Angst vor dem Wahn der Amis und ihrer mit vorauseilendem Gehorsam agierenden Büttel in meinem eigenen Land.
Da führen nur wenige Wege zu einem Konsens.
Trivial wird das alles erst in 50 Jahren sein, also im nachhinein.
Ich würde nur gerne noch so etwas wie eine Zukunft erkennen können ........ damit das alles einmal trivial werden kann.

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Was die sich als nächstes vornehmen...
http://www.comedix.de/lexikon/db/img/piraten.jpg

[Edit/Alt-Tag wegen "Bilderdieb": massiv rassistische Darstellung eines auf hoher See und noch höherem Mast lebenden PoC mit alternativem Einkommen aus dem kulturhintergründigem Besuch anderer Schiffe, meist aufgehalten von zwei Weißhauterbschuldigen. Meist von Uderzo gezeichnet. Ach ja, und er singt gern und falsch]

Mohrenkopfpirat! Nachdem wir uns über die Idee, dass die Asterix zensieren wollen, amüsiert haben, stellte ich etwas Interessantes fest: Niemand hätte dafür irgendwie Verständnis. Aber den Negerkönig bei Lindgren, den dürfte man verunstalten. Tsts, wenn schon non-pc, dann bitte richtig.

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... und wieder die alberne Ich-bin-ein-Bilderdieb-Nummer.

Schade.

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Bitte?

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Manchmal bekommt man statt des Bildes angezeigt "Ich bin ein Bilderdieb". Die Comedix-Site überprüft wohl anhand der Referrer, ob das Piratenbild von einer fremden Seite eingebunden wird, und kommt dann und wann fälschlich zu der Ansicht, dass das der Fall wäre.

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Danke für den Hinweis. Das fiel beim Test des Links nicht auf.

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Wenn man die URL manuell in die Kopfzeile des Browsers kopiert, sieht man das schockierende Werk.

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Binsenweisheiten
Verdienste werden durch schlechtes Benehmen nicht kleiner. Schlechtes Benehmen durch Verdienste aber wiederum auch nicht gut. Menschen sehen eben anders aus, je nachdem aus welcher Richtung man sich ihnen nähert.

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Schleier der Ignoranz, zugleich ein Kristall totalitären Denkens

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