Der Berliner in München

Es fängt schon damit an, dass der Berliner S. um Sekunden, wirklich nur um Sekunden den Zug verpasst. Frechheit, wie kann der es wagen, auf die Minute genau abzufahren? Das ist blöd, denn er muss am Abend zu einer Debatte in München sein. Und da muss er sein, weil die Veranstalter das Ticket zahlen und wenn die das nicht tun, kann er Berlin nicht verlassen. Wütend nimmt der Berliner also, vorempört über diese Ungerechtigkeit, einen anderen Zug. Während dieser Zug sehr langsam Richtung Bayern und einer gehörigen Verspätung rollt, könnte sich der Berliner überlegen, dass das vielleicht damit zu tun hat, dass die Anbindung seines Slums an die zivilisierten Regionen des Landes für Letztere keine nennenswerte Bedeutung hat. Wer dorthin zieht, hat bald kein Geld mehr, um sich die Zugfahrt nach München leisten zu können und somit ist das überflüssig.



Jeder Münchner wüsste natürlich, dass Ausgehen in München nun nicht gerade zu den billigsten Freuden gehört, und so ein Fetzenrausch in der Schotterebene, auch wenn man es in Relation zu Berlin und dem dortigen Nichteinkommen berechnet, sehr teuer ist. Es gibt zwar Ausnahmen wie die mitgeschleppte Wodkaflasche an der Isar, aber dafür ist es jetzt zu kalt, also wird das kostspielig und, so man sich nicht mal die Bahnkarte leisten könnte, ruinös. Aber wenigstens hat er den Rausch vertwittert! Damit die in Berlin wissen, dass am Berliner Asiwesen die Münchner gern verwesen, oder so.

Am Morgen dann die Entdeckung, dass, Wohnen in München vorausgesetzt, das Wetter im Oktober keine graugelbe Abgasdecke über der Stadt sein muss. Fast ist es Sommer! Der Berliner S. bekleidet sich leicht und bald noch leichter, denn wie sich zeigt, hat sein Schuhwerk den Abend nicht überlebt. Er fragt sich nicht, wie zum Teufel man eigentlich nur mit einem Paar Schuhe verreisen kann, oder warum er keine Schuhe eines vernünftigen Schusters besitzt, sondern fragt bei Twitter, ob jemand weiss, wo es billige Schuhe gibt. Im Euroindustriepark vielleicht, würde man ihm antworten, aber jemand anderes empfiehlt einen nicht ganz billigen Laden in der Stadfmitte. Es endet bei 29 Euro teuren Turnschuhen, deren Produktion so nachhaltig wie die eines Berliner 1,50.Euro-Döners sein dürfte. Und vermutlich auch ähnlich lang halten.



Dann setzt er sich in den englischen Garten und plant den kommenden Abend. Jemand empfiehlt die wirklich gute FM4-Party. 20 EURO!!!!!1!!elf!! Das geht nicht, das ist - aus Berliner Sicht - zu viel. Dass das Motto in München nicht "Das kann ich mir nicht leisten" heisst, verschweigt man ihm gnädigerweise, man ist ja nett und freundlich zu Fremden. Ja, das Leben in München ist etwas teurer, aber diese 20 Euro des österreichischen Jugendsenders sind fast noch ein Sonderangebot. München ist halt etwas gehoben. Aber deshalb ist man ja auch hier, wenn man hier ist, und bleiben kann. Und deshalb kein ultraemocooler Hauptstädter ist.

In diesem Gefühl schreitet S. als kleiner König dieser Spiesserwelt weiter: Die Maximiliansstrasse ist Münchens erste Adresse. Man muss das nicht mögen, man kann sie meiden, und vielleicht ist die Strasse auch nicht erbaut, von Berliner Hipstern betreten zu werden. Vor allem nicht, wenn sie danach ihre Berliner Anhängerschaft wissen lassen, dass sie nun durch das Bertrachten der Strasse allein zum Kommunisten geworden sind. Das ging aber schnell! Dabei waren sie noch gar nicht bei Dallmayr, wo man für 20 Euro ein paar gute Pralinen bekommt, oder gar beim Käferstand in der Oper, an dem man wirklich zur Bombe greifen will, so fragwürdig wie da die Qualität und der Service ist, fast so gut wie in einem Berliner sog. "Nobelrestaurant". Käfer ist ja eigentlich auch nur was für Berliner, sowas wie die Real Life Neutrality für alle, die zu viel Geld haben.



Zwischenzeitlich hat der S nach seiner Zugfahrt auch seine Unterkunft irgendwie verpasst und obendrein sagen Leute ihre Treffen mit ihm ab. Ob das daran liegt, dass man an einem schönen Oktobertag in München keinen genervten, an Geldmangel plakativ leidenden Miesmacher sehen möchte? Komischer Gedanke, Emopostings sind doch das Salz in der Nudelsuppe der gekonnten Inszenierung eines Berliner Nonkonformisten, das muss so sein und in Berlin ist es doch nicht wichtig, ob jemand reich ist, solange auf der Sklavenseite nur die richtigen Neigungen stehen, und Essen kann man doch wirklich aus dem Styropor vom Inder! Immer diese Vorbehalte dieser verklemmten Münchner. Diese Münchner sind einfach nicht cool, sie ertragen es nicht, wenn jemand cool ist und deshalb sagen sie ab, ja, so muss das sein.

Tags darauf ruckelt der langsame Zug zurück in den Berliner Spreesumpf, und der Berliner versteht inzwischen auch, warum dieses Westdeutschland so schlecht an Berlin angebunden ist: da hält es ja kein normaler Mensch dauerhaft aus, da gibt es nicht an jeder Ecke Bierflaschen, die man mit sich herumtragen kann und diese ganzen saturierten Reichen, die alle Arbeit haben und nicht ständig schauen müssen, wie sie den Abend ohne Geld, aber mit ordentlich Dröhnung durchbringen - die wissen echt nichts vom Leben. Null. Die können gar nicht mitreden, wenn es um die Zukunft des Landes geht. Zum Glück ist das aber ganz weit weg vin der Haupstadt und hat hier nie eine Chance.

Und dass das alles Faschisten, Nazis, Macker, Kapitalisten, Sexisten und fiese Unterdrücker jeglicher freien Meinung sind, merkt man ja auch an den übersauberen Strassen. Und wird es gerne nochmal bestätigen, wenn man nochmal die Fahrt bezahlt bekommt, und sich irgendwo einqartieren kann.

Sonntag, 27. Oktober 2013, 01:47, von donalphons | |comment

 
...armer Seemann! Nur weil Du arm bist, mußt Du Dich vom Alphons so aufziehen lassen! Dabei sind die Berliner nur deshalb am Untergang der Piratenpartei schuld, weil die Berliner die unbedingt wählen mußten. Und der ganze Gender- und Femi-Krempel ist auch kein bißchen kommunistisch, sondern entstammt den literaturwissenschaftlichen Fakultäten der besten und angesehensten Universitäten der Welt, der Pariser Sorbonne, amerikanischen Super-Elite-Universitäten, genau von da, wo Müncher Schnösel ihre Kinder studieren lassen. Die wirklich armen Leute hingegen sind die atheistischen Ingenieure und Wissenschaftler, die anderen Piraten also, die Anti-Gender-Piraten, die die von den Gender-Piraten als Sexisten-Schweine beschimpft und niedergemacht werden, die die Linux entwickeln, evidenzbasierte Politik betreiben möchten, der ganze white trash also etc.

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Eigentlich alles nur wegen Post Privacy.

Und ganz ehrlich, diese Mischung aus SO einem Ego und dieser kleinkarätigen Umsetzung ist es doch, die erst den reiz ausmacht, sowas mal aufzuschreiben. In einer Welt, in der diese Leute etwas zu sagen hätten, würde ich nicht leben wollen. Gern halte ich mir Philosophen, aber weder den Poschardt (der die ganze Geschchte im gleichen Slum, nur andersrum ist) noch den S..

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"Eigentlich alles nur wegen Post Privacy"
Erschütternd eigentlich war auch sein kürzlich in der Zeit erschienene Artikel, der nächste Abgesang auf Privatsphäre und Datenschutz. Erschütternd für die Zeit (und deren Leser?) insofern, als dort so viel Blödsinn stand, die S. als vollkommen unbeleckt z.B. von Kenntnissen über die Realitäten im Vertragswesen und deren historische Gründe zeigten. Im Arbeitsrecht etwa soll der Schutz der Privatsphäre ja durchaus einmal Sinn gemacht haben vor der freiwilligen Anbiederung als Dumping-Sklave.
Peinlich für die Zeit. Vielleicht sollte in der dortigen Redaktionsstube mal ein Grundkurs Bürger-, Vertrags- und Arbeitsrechte: Geschichte und soziale Realität stattfinden. Dann würden sich die Dummheiten von S. langsam erübrigen.
Grds frage ich mich bei dem immer: Do not feed the Troll?

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Naja, wer 100% Erbschaftssteuer fordert., damit Typen wie er grundgesichert darüber schreiben können, welche n kater sie sich angesoffen haben, muss halt irgenwo unterschlupfen, wo fragwürdige Leute sind.

Aber soweit mir bekannt ist, nimmt die Zeit auch nicht alles. Hin und wieder lassen die halt einen Troll ans Ruder.

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Grds frage ich mich bei dem immer: Do not feed the Troll?

Nur mit Ignorieren kriegt man seine steilen Thesen ja nicht aus der Welt, findet er doch immer wieder Kirchentüren zum Dranpinnen. Von daher scheint es mir im Zweifelsfall doch besser, den unausgegorenen Ideen des nützlichen Idioten drohender Transparenzdiktaturen etwas entgegenzusetzen.

Kurioserweise kamen dazu ausgerechnet von Christian Heller, der dem Post-Privacy-Gedanken ja auch nicht völlig abhold ist, einige sehr bedenkenswerte Einwürfe. Die Debatte, wieviel informationelle Selbstbestimmung in einer immer weiter verdateten Gesellschaft noch möglich und wünschenswert ist, finde ich im Übrigen auch nicht grundsätzlich verkehrt.

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Nach meinem letzten Date habe ich auch keine informationelle Selbstbestimmung mehr, halte es aber doch für wünschenswert!

Sich mit dem abzugeben, führt doch nur ab vom Schuß. Das Einlassen auf die ständigen Kategorienfehler führt doch nur zur Etablierung des reduzierten Diskussionsniveaus. Die mspro-Leute sehe ich mir gerne unter dem Aspekt der klassischen Professionalisierung an. Da ist eine Schicht (schlecht) ausgebildeter Irgendwasse ohne Chance auf dem Arbeitsmarkt aber mit gewaltigen Lücken auf einem expandierendem neuen Wirtscahftsmarkt. Fachlich ist alles andere Konkurrenz (oder befasst sich einer von denen etwa mit z.B. Transparency Int.? Privat/Öffentlich? Korruption? Informationsfreiheit? Wüsste eher nicht)
Die wedeln jetzt so lange rum mit kruden Theorien bis sie zusammenbrechen oder irgendwie aufgrund ihrer Präsenz in die Organisation dieses Marktes integriert werden. So ähnlich wie die "Netzwerker" vor 15 Jahren, (die, die jetzt den Beraterberuf zusätzlich ruinieren) oder die Postmoderne damals. Verdrängungswettberwerbsbewegungen am Markt.

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Ich sehe es so, dass es an der Spitze der Pyramide der Inkompetenten Sascha Lobo gibt und darunter einige, die ihm nacheifern wollen. Nachhaltig ist das vermutlich nicht, aber es hebt aus der Masse in ihren Augen heraus und man bleibt im Gespräch (solange man nicht lächerlich gemacht wird; ich denke, man sieht, dass es keine ernsthafte Auseinandersetzung ist). Es ist halt nur so, dass mich Schichtenunterschiede und regionale Eigenheiten sehr interessieren; dass man mit ein und derselben Bio in Stadt A bewundert wird und in Stadt B in kein Restaurant kommt, ist halt ein Zeichen für meine lang gehegte These, dass es Deutschland gar nicht gibt, sondern nur Gesetze für Regionen, die mehr schlecht als recht darunter passen.

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Der Irgendwas-ist-immer-dran Teil von There´s nothing such as society.
Es gibt nen ganzen Haufen davon.

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Muss man den kennen?
Diesen Herrn S.?

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...ich glaube schon...
Wenn Münchner halbverhungerte Berliner Frösche füttern wie Michael Seemann und Laura Dornheim, dann hat das bestimmt einen Grund.

Warum findet so ein Event eigentlich nicht in Bremen oder Berlin statt? Ich vermute, daß die Veranstalter die Anwesenheit von Nadine Lantzsch', Anne Wizoreks oder Anatol Stepanowitschs unbedingt vermeiden wollten. Oder vielleicht hätten Michael Seemann und Laura Dornheim abgesagt, weil es nichts zu essen gibt?

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Gerechtigkeitshalber muss man sagen, dass Laura Dornheim Münchnerin ist. Allein deshalb kann man sie auch nicht mit dem anderen in einen Topf werfen.

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Ich gehe mal davon aus, dass der Seemann KEIN Berliner ist (Studium in Lüneburg!?!), sondern dass er nur irgendwann hierher kam, weil er glaubte, dass es hier schick ist und "der Bär steppt". Wie so viele Ahnungslose. Dabei ist's nur billig. Und da passt's dann wieder.

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...ist Laura Dornheim, deshalb, weil sie Münchnerin ist, besser als die anderen? Die gehört doch dem core team des sogenannten Kegelclubs, eines Kommandos innerhalb der Piratenpartei, an.

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Mit dem Antritt von Schramm als Beisitzerin hat der Kegelclub de facto die Arbeit eingestellt und erst jetzt gibt es wieder sowas wie einen Versuch, da was zu machen - davor haben einige aus dem Umfel versucht, in den Bundestag zu kommen. Meine aber, dass im Bereich Gleichberechtigung wirklich Handlungsbedarf besteht, während Post Privacy in dieser Gesellschaft so nötig wie Geschlechtswarzen und Aussatz ist.

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Die Dornheim
Ist für mich das Paradebeispiel für all das, was bei dieser Geschlechterdebatte grundsätzlich FALSCH läuft. Ne Karrieretussi, die sich dafür einsetzt, dass sie und andere Karrieretussis und Berufspolitikerkolleginnen per Quote an die fetten Tröge (sprich Aufsichtsrat) rankommen.

Warum macht die eigentlich nicht mal auf Gleichberechtigung bei Ihrem AG? Wo auf 50 MA 9 rein männliche Partner kommen und ausser ihr nur eine einzige weitere Frau als nicht-Sekretärin beschäftigt ist.

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Frau D. ist natürlich auch bei der aktuellen Quoten-Forderung für alle Vorstände der orangenen Partei ganz vorne mit dabei, wo es von Mitstreiterinnen am Rande einige schöne Beispiele für fortgeschrittene Debattenkultur gibt.

Wenn etwa jemand zu bedenken gibt, dass einige Kreisvorstände eine solche Pflicht mangels genügend Mitgliederinnen gar nicht erfüllen könnten und die Partei dadurch in einigen Landesteilen vor Ort faktisch dichtmachen müsste, heisst es gönnerhaft: "Ja dann ist das halt so". Und wenn jemand anders bittet, das Thema vor dem bald stattfindenden Parteitag erstmal in Ruhe zu besprechen, lautet die Antwort: "Klar, komm doch einfach mal in Berlin vorbei, dann sollte es eine Möglichkeit geben."

https://piratenpad.de/DDzf7HyLB1

Man kann gar nicht soviel Popcorn essen wie man... naja.

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Ich glaube, das Problem ist da weniger die Antragstellerin als die üblichen Verdächtigen, die das gleich wieder zur Prinzipienfrage machen - und wirklich schlimm finde ich da den Anatol Stefanowitscbh; sobald der dabei ist, kann jede Sachdebatte als beendet gelten. Man kann eigentlich nur für die Piraten hoffen, dass der Antrag nicht durchkommt und Stefanowitsch sich dann so verflüchtigt, wie er es bei Carta auch schon getan hat. Nochmal grosses Drama und dann weiterziehen zu anderen Dingen, die man ruinieren kann.

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Wie alt ist jener Herr S. eigentlich? Das alles klingt so pubertär.

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dürfte so ca. mitte 30 sein. angaben ohne schiessgewehr und mit bitte um korrektur durch herrn S. bei sichtkontakt oder sonstiger kenntnisnahme

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Auf jeden Fall also alt genug, um schon etwas gescheiter zu sein und sich zu benehmen zu wissen.

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Gib ihnen ein iPhone und Twitter und sie liefern frei Haus,

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wer post privacy proklamiert muss das auch leben. mangelnde konsequenz kann man ihm da nu nich vorwerfen ;)

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Seid nicht so streng. Inzwischen kann er schon eigene Fotos

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Passend dazu heute in der (online) SZ:

"Tagelöhner in München Ware Mensch.
Sie verlassen ihre Heimat, um im reichen München ihr Glück zu suchen: ... "

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Für mittlere Aufträge wie Wohnungssanierung bekommt man im Moment in München kaum Handwerker, insofern ist da durchaus ein Markt. Wobei das nur die sichtbare Seite des Problems ist: Die neue Gastarbeiterwelle aus Norditalien hört und sieht man nicht, aber es gibt sie und sie ist auch nicht wirklich schön.

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Ich musste schmunzeln. Sie haben am Wochenende also auch die "große Reise" verfolgt. Ihre Version macht aber wenigstens Spaß zu lesen. Leider haben Sie den Bayer bei der Heimreise vergessen zu erwähnen, der sich dann auch noch traute bayrisch zu sprechen!
Bei der ursprünglichen Version wusste ich nicht genau, ob ich angewidert oder mitleidig sein soll. Wie kann man als Mitdreissiger und Akademiker ein so erbärmliches Leben auch noch ausbreiten?

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Die Eichhörnchen kommen
Der beste Beitrag seit langem, der Nudel Michi ist einfach zum schießen.
Aber welche Irren buchen überhaupt solche gescheiterten Existenzen?

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Ehrbare analoge Marktschreier gibt es ja auch noch.

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... Wurst-Achim, Nudel-Michi, Aal-Axel ...

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herrlich!

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Leider werden diese Verstrahlten auch auf Veranstaltungen geladen, an denen man Vernunft vermuten würde:
http://sigint.ccc.de/schedule/events/5049.html
http://sigint.ccc.de/schedule/events/5048.html

Ich frage mich, warum die sich nicht z.B. der INSM oder AfD als "Internetexperte" andienen. Wenn ich mich schon Ethikfern umtue, dann doch so, das da eine Mark bei herausspringt.

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..änd werry important: se hole in Inglisch.

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Ich weiß nicht recht, ist es denn vielleicht in Wahrheit einfach nur so, dass dieser Typ schlicht lebensunfähig ist? Was muss einen denn dann das Gesabbel von so einem kümmern.

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Ich verehre Sie sehr.

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Städte und Regionen
Ich muss gestehen, dass ich zunächst den Beitrag nicht recht verstanden habe, da mir der Herr Seemann kein Begriff war und ich das pubertäre Gequatsche auf Twitter über post-privacy nicht verfolge. Ich habe jetzt mal in seine Tweets reingesehen, was mich allerdings nun nicht dazu bewogen hat, mich in der Zukunft Twitter verstärkt zuzuwenden...
Dass zur selbsternannten Bohème und dem Herabsehen auf die Spießer ein gewisses Maß an Verlogenheit und Selbstverkennung gehört, wird eigentlich schon bei Puccini klar, und damals gab es noch gar kein Internet.
Don Alphonso ist darin zuzustimmen, dass Deutschland fragmentiert und die Regionen unterschiedlich sind. ABer schon die großen Städte sind das. Ich wohne in Südwestdeutschland, bin aber aus persönlichen Gründen oft in Berlin, und auch dort gibt es Leute, die viel arbeiten, in ihren eigenen Wohnungen wohnen und abends in die Philharmonie gehen, deren Verannstaltungen sich wohl mit dem einen oder anderen bayrischen Kirchenkonzert gelegentlich messen können. Mit diesen Leuten komme ich häufiger zusammen, mit der digitalen Bohème eher weniger. Der Vorteil einer Großstadt ist auch, dass man eine große Auswahl zwischen verschiedenen sozialen Milieus hat und auch zwischen verschiedenen pendeln kann. Natürlich ist Berlin insgesamt ärmer als München oder Stuttgart, was mit der Insellage während des kalten Krieges und der Subventionierung durch BRD wie DDR zusammenhing und was auch eine Subventionsmentalität hervorgebracht hat, die nur langfristig abgebaut werden kann.

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music for a while
Es muss nicht immer die Philharmonie sein und es muss nicht immer teuer sein. Auch hier werd' ich morgen Abend garantiert keinen aus der "Berliner Bohème" sehen: im "Herrenhaus" (das heißt nur so) der Domäne Dahlem genieße ich Purcell & Händel. In der Pause gibt's einen (guten) Roten (oder Weißen) oder für die Abstinenzler gibt's auch Saft. Diese Getränke für die etwa 50 Zuhörer werden wie seit Jahren kostenlos zur Verfügung gestellt von der Weinhandlung Hardy, um die Ecke. Und deshalb liebe ich den schnuckligen kleinen Laden.
"Berliner Bohème", pah! Die nennen sich warscheinlich nur so, weil der accent grave so schick aussieht.

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"Berliner Bohème", pah! Die nennen sich warscheinlich nur so, weil der accent grave so schick aussieht.

Nee, weil die Mehrheit von denen aus der tiefsten Provinz stammt, das aber unbedingt vergessen machen will. Deshalb auch dieses blasierte Gehabe, das ganz gern an den Tag gelegt wird. Die müssen sich immer noch beweisen, wie cool sie doch sind. Provinz, halt.

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Hatte gestern mit einer Kollegin beim Mittagessen nett über die Herkunft geplaudert. Hier in Frankfurt kommen viele Leute ja von sonstwo her, die wenigsten aber aus Frankfurt. Jedenfalls kommt sie ursprünglich aus Köln und hatte auch mal in München gearbeitet. Mit der Stadt, den Einwohnern und auch dem Umfeld ist sie aber nicht wirklich grün geworden. Jedenfalls hat sie durch München Frankfurt schätzen gelernt. Interessant, wie das Leben so spielt.

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haha...
...das nenn ich dann mal "Frankfurter Bohäme"...

...da können Bärlin und Minnngga eh ned mit...

Und wenn (falls) es uns in FFM wider Erwarten mal wirklich nicht gefallen sollte, haben wir immer noch den größten Flughafen des Kontinents...

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Komm...
...in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade.
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.

Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
Von birken und von buchs, der wind ist lau.
Die späten rosen welkten noch nicht ganz.
Erlese küsse sie und flicht den kranz.

Vergiss auch diese letzten astern nicht.
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.

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Die Kritik an den Münchenern ist hier etwas zu vorsichtig ...
Die Karikatur des brotlosen Berliner Intellektuellen, na ja, geht schriftstellerisch so und ist ein eher überflüssiges Stück, zumal du das Thema ja schon öfters hattest. Zu undeutlich gezeichnet ist die Karikatur des Müncheners, leider nur für den aufmerksamen Leser erkennbar. Dass München unter allen deutschen Städten diejenige ist, die ein menschliches Problem ist und hat, wird nur sehr vorsichtig, fast zu vorsichtig angerissen. An den 20 Euro Eintritt für eine "Adabei-Party" scheitern, wie du wohl weißt, auch viele, viele Münchener, nur tun die Adabei-Typen so, als sei dabei sein, wo zwei, drei Semi-, Pseudo-, Ex-Prominente oder Gala-Prominente und eventuell leibhaftige Plattenansager herumstehen oder wenigstens herumstehen könnten, eine selbstverständliche Freude und allemal das Geld wert. Aber die Münchener Selbstgefälligkeit zu karikieren, dafür fehlten dir hier wohl die Mittel, der Mut, die Nerven oder der klare Blick. Jedenfalls möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass in in dem kleinen Alfons nicht so ein "Mia-san-Mia"-Wicht steckt? Dann nämlich wäre der Text auf dem provinziellen Niveau, das sich auch in Berlin hier und da findet.

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Wer's nicht mag, der braucht's nicht lesen und nein, ich höre generell nicht auf gscheade Kommentatoren aus dem Internet. Man kann reden mir de Leid, aber damit reicht es auch schon.

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