Weltraumaufzug
Ich erkläre mal als jemand, der früher Jingles und Wortbeiträge für das Radio produziert hat, was mich an dem Spot zweifeln lässt.
1. Die Person. Wenn ich schon eine junge Frau hinstelle, die bewuisst nicht wie - bitte die Namen der diversen FDP-Frauen einfügen, die eine Weile zum Vorzeigen benutzt wurden - aussieht, muss ich mir überlegen, was ich damit mache. Die Spitzenkandidatin der Piraten bricht mit den bekannten Kriterien für die äussere Erscheinung, die sich bei Mann und Frau ja eher an den Tagesschaukriterien orientieren. Dem Betrachter ist also klar: Die sind anders. Allerdings nicht bewusst anders wie Die Partei oder die Rosa Liste, sondern mehr so öko-studentisch-alternativ-rohkost-anders. Ganz oder gar nicht, würde ich mir da denken.
2. Die Stimme der Person. Die Parteien wissen schon, warum sie für solche Spots Profisprecher engagieren, gerade, wenn Frauen auftreten. Nein, es ist nicht nett und nein, es ist nichts sexistisch, sondern einfach in uns drin: Schrille und untrainierte Stimmen kommen bei der Sprache schlecht rüber, Männer sind klar im Vorteil und wirken psychoakustisch überzeugender. Ich will hier gar nicht darauf eingehen, welchen Aufwand Radiostationen wegen der Stimmen treiben: Die Stimme ist der Träger der Botschaft. Und diese Stimme klänge auch nicht gut, wenn man das mit guter Ausrüstung aufgenommen hätte, also hochwertiges Mikro, Preamp und richtigem Abstand von der Membran. Wenn man den Spot hört: So sprachen meine Schüler vielleicht in der ersten oder zweiten Probesendung. Es ist natürlich gerade für eine Anhängerin der Pirantifa sehr viel verlangt, einschmeichelnd zu sprechen, aber auch die beste Botschaft wirkt gekreischt nicht angenehm. Und so ein Spot ist nun mal Werbung für Wegzapper und nicht die Rede auf der 23. Kominterntagung, wo vor dem Saal die GPU steht und Abweichler festnimmt. Das muss sitzen. Besser wäre es, wenn die Argumentation von einem Sprecher oder einer Sprecherin käme, und die gefühlvollen Punkte dann von der Kandidatin.
3. Es folgen eine Minute hektische Bilder, teils von Demos, teils historische Aufnahmen, teils den Krempel, den jeder hat. Bilder, die viel zu aufgeregt sind für die runtergeratterten Stichpunkte. Zu sagen, dass man für ein Europa ohne Aussengrenzen ist, kickt in der scharf verkürzten Form vermutlich viele Leute raus, die nicht gerade ganz, ganz links sind, und mit den 6 verbliebenen Hungerstreikenden am Oplatz gewinnt man keine Wahl. Und ich glaube nicht, dass die Betrachter dann ins Programm schauen und nachlesen, was damit gemeint ist. Da wäre es dann besser, wenn der Sprecher das Problem umreisst und die Kandidatin dann sagt, was sie zu tun gedenkt. Einfach mal die Grenzen abschaffen ist so wie einfach mal Ponader in die Talkshow setzen.
4. Bis zu Minute 1 war das einfach ein schlecht gemachter Öko-Schluffi-Spot ohne viel Überlegung, nur ein wenig weiter von Verlautbarungsspots, wie man das früher von Kleinstparteien kannte. Irgendwer rattert runter, dazu inzwischen mal die üblichen Bilder für die Peergroup. Fies wird es erst danach. Das fängt mit der Fisheyeeinstellung bei 1:02 an, bei der die Kandidatin dem Objektiv ganz nah auf die Pelle rückt. Da wird dann aus "unkonventionell" ohne jeden Grund "freakig, unschön, scary", dieses Aufdiepellerücken verursacht mir Pein, denn wer will schon Politiker aus der Nähe sehen? Niemand macht Fisheyebilder von Politikern, man nimmt 80 oder 100 mm Tele und nicht 10 mm. Ganz ehrlich, wenn mir dieses Gesicht auf dem Bildschirm so nahe kommt, überlege ich, wo das Telefon für den Notruf ist - es wirkt auf mich wie eine Szene am Türspion, wenn der Abmurkser kommt. Aber es sorgt natürlich nach 1 Minute Gefasel für neue Aufmerksamkeit. Insofern ist es richtig, an diese Stelle, jetzt, wo es wichtig wird, so ein Element zu setzen. ABER NICHT IN SCARY MOVIE 4.2BETA UND MIT NASENPOREN! Ich denke, wir wissen seit Brüderle alle, dass das mit der Nähe problematisch ist.
5. Fein, wir sind also alle wach, der Bilderstream belangloser Aufnahmen geht weiter, neue Ziele und Forderungen, Piraten irgendwie anders, fein - ja, und dann wollen wir noch als Höhepunkt, ganz zuletzt einen Weltraumaufzug.
So wie die Grünen den Atomausstieg wollen, die Sozialdemokraten soziale Gerechtigkeit und die NPD Deutschland den Deutschen und die CSU Bayern so wie es schon immer war.
Man nennt so etwas ein Alleinstellungsmerkmal und man setzt es ans Ende, damit die Leute nach 1:30 dummen Gefasel etwas haben, was im Kopf bleibt. Das ist der wichtigste Moment. Das entscheidet in der Wahlkabine, alles andere ist nur Herleitung. Das, was wirklich wichtig ist. Bei den Piraten ist es der Weltraumaufzug. Das ist der Trumpf.
Das ist der Moment, wo es wirklich umschlägt von der schlecht gemachten, aber vielleicht noch irgendwie amateuerhaft-charmanten Ausführung, die in Zeiten von Beta gefallen kann, hin zu des Wahnsinns fette Beute. Denn die EU gilt ja ohnehin allen als Verschwender, dessen Rechenschaftsbericht ähnlich wie der der früheren JuPis aussieht und die allermeisten Menschen verspüren keinen Wunsch nach Weltraumaufzügen. Die zweifeln auch die Machbarkeit an. Und verdammt viele linke, ökologisch und sonst für die Ziele der Partei durchaus kompatibel eingestellte Leute werden sagen: WFT???? Und dazu kommt dann wirklich das einzige Bild im gesamten Spot, das anders ist und die Aussagen einzigartig macht.
FAZIT: Man kann sowas eventuell als Viral machen. Wenn man sehr mutig ist. Und dann noch eine Dreh hat. Das könnte sein: Welteraumaufzüge gehen doch nicht, wir können unsere Probleme damit nicht wegschaffen, wir müssen uns hier unten kümmern. Aber selbst dann wäre es immer noch richtig übel für alle Wahlkämpfer, das zu erklären. Man weiss ja nicht, ob jemand die Aufkösung mitbekommt. Und gerade in der Politik will man eigentlich Menschen haben, die einem nicht mit solchen Tricks kommen. Sondern ehrlich, geradeaus, mit den Füssen auf dem Boden und visionär mit Augenmass sind.
Wie man es dreht und wendet: Der Parteichef meinte, der Spot habe nichts gekostet. Das merkt man ihm auch an. Vor allem kein Gehirnschmalz und keine Gedanken. Es tut mir persönlich wirklich weh, extrem wichtige Punkte, für die manche Piraten stehen, zu diesem Müllkuchen so unsympathisch verbacken zu sehen. Man möchte an die Gurg... Die Folge wird nicht sein, dass es einen Weltraumaufzug gibt. Die Folge wird eher sein, dass ich Datenschutz sage und andere denken, oh Mann schon wieder so ein Irrer, der einen Weltraumaufzug, eine Zombieapokalypse, einen Todesstern oder Bombardierungen durch historische Lancaster fordert. Und das geht mir bei den Piraten so wahnsinnig an die Nerven: Dass die das nicht gross gemacht haben, sondern es ausgenutzt haben und es jetzt zusammen mit ihrer Partei diskreditieren. Wegen irgendwelcher Einzelpersonen, die auch nach Schramm, Ponader, König und wie sie alle hiessen immer noch dahin kommen, Weltraumaufzüge zu fordern.
Ich kenne jede Menge tolle Leute in der Partei. Um die tut es mir leid.
Wer übrigens mal angenehme Stimmen hören will (der Inhalt ist auch nicht zu verachten):
http://www.eulenspiegel-verlag.de/programm-1/titel/1395-duell-in-sanssouci.html
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Und im Spot, da war's auch wieder, dies alles-umsonst-haben-wollen, vor allem von den Urhebern (gemeint ist wohl nur deren jeweilige Lieblings-Popmusik, deren Erwerb ihnen zu teuer ist), die umsonst arbeitenden Urheber dürfen dann mit Ponader und Co vom Grundeinkommen "leben"?
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Das hört man von Anhängern der Piratenpartei schon seit 5 Jahren und seit 5 Jahren werden zielstrebig linksextreme Lebenskünstler in Amt und Würde gehievt. Das sind alles keine kompetenten aber schrulligen Techies oder sozialliberalen Datenschützer.
Naja, außerhalb von Twitter interessiert sich eh niemand mehr für die Piraten. Zum Glück!
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Nun haben die Piraten recht gute Amateurvideos gemacht, zB vor ca. 2 Jahren Marina Weisband zur Erklärung politischer Inhalte. Gute Videos inhaltlich, weniger von der Aufmachung.
Nun der Spot mit Julia Reda. Ja ... Hmmm - Julia Reda. Über Äußerlichkeiten zu räsonieren ist unfein, mir geht es erstmal nicht darum, wie attraktiv sie ist, aber wie sie wirkt. Kleidung, Frisur, Stimme, Körperhaltung - das ist der klassische Außenseiter der Gesellschaft, in der Schule wurden solche Leute (unfairerweise) gemobbt und ausgelacht. Also zum Friseur hätte man sie schicken können und bei h&M einkleiden,für 100 Euro vor dem Spot.
Aber da gibts ja noch die Inhalte, die durch die kuriose Person Julia Reda überdeckt werden. Serien für lau sehen, Außengrenzen abschaffen (wie bitte?????), das europaweite BGE einführen mal eben so, aber auch was verbieten (Server in Irland) und *tusch* der Weltraumaufzug. Ich habe das Bild im Kopf, wie die geistig verwirrt wirkende Julia Reda in diesem Aufzug buchstäblich ins Nirwana fährt.
Ein Trümmerhaufen, ein Kuriosum personell wie inhaltlich, ein Witzfigurenkabinett, das ist das Bild der Piraten 2014 symbolisiert durch die Hilflosigkeit ihrer "Spitzenkandidatin", die mit dem Einzug ins Europaparlament auch erstmals im Leben eine bezahlte Arbeitsstelle haben wird.
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Ein Spot funktioniert über Bild und damit über das Aussehen und das nach außen sichtbare Verhalten der Personen. Wer was anders glaubt, macht sich was vor, da hilft auch keine jahrelange PC-Verstrahltheit. Politik und Werbung einerseits und Inhalte andererseits, das ist wie Öl und Wasser.
Das gilt übrigens selbst für Frau Bundeskanzlerin, die ganz genau weiß, wie sie sich in Szene zu setzen hat. "Mutti" kommt ja nicht von ungefähr.
Mit diesem Spot ordnen sich die Piraten auf einer Ebene mit den jogischen Fliegern bzw. der Regenbogenpartei ein. Und vielleicht wollen die Leute das ja auch, in der Sicherheit ihrer Konfortzone, ihrer kleinen Welt bleiben. Twitterfilter ist da nur eine andere Form, in der sich das äußert.
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Das war parteiintern lange übrigens möglich, in den AGs konnte man sich perfekt austauschen.
Nun haben sich sogenannte Peergroups in Stellung gebracht und Julia Reda nehme ich als Marionette der Antifa wahr. Parteiintern hat das geklappt sie immerhin an Nr. 1 zu bringen fürs EP.
Aber ich will keine hilflosen Personen mit absurden Themen an der Spitze einer Partei sehen, genauso wenig wie der Wähler, der den Spot sicher zu den Kuriositäten packt.
Selbst versenkt und es tut doch weh!
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Don Alphonso hat auf Twitter noch nachgelegt und gezeigt, dass die Inhalte des Spots fast deckungsgleich sind mit einem abgelehnten Wahlprogrammangtrag von Julia, der mehr umfasst als den Weltraumaufzug. https://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2014.1/Antragsportal/WP030
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"Orgien, wir wollen Orgien!"
(Ok, nicht mit Julia)
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Leute, die es OK finden, dass Miss Drittnippel noch immer fleissig im Europawahlkampf mitmischt?
Leute, die ernsthaft glauben, das eine Göre wie JR in Europa irgendwas bewegt?
Es ist schade um die Idee, aber es wird Zeit, dass es auch das letzte vernunftbegabte Parteimitglied und der letzte Meuterer akzeptiert: "Es ist tot, Jim."
P.S. Den Weltraumaufzug findet man in den Bestsellern von Frank Schätzing recht schön phantasiert. Dort lesen Sie auch, warum das eine blöde Idee ist.
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(Nichts ist umsonst im Leben)
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Hätte sich Captain Blackbeard so dämlich angestellt, hätte ihn jedes spanische Ruderboot versenkt
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Ich hoffe für Frau Reda, dass sie trotz ihrer erkennbaren allgemeinen Unbeholfenheit die Klugheit hat oder noch enwickelt, den Großteil ihrer Einkünfte, die sie im EU-Parlament erwirtschaftet, zu sparen. Für die eigene Zukunft. Es ist ja nicht so, dass die Zukunftsaussichten von ehemaligen Parlamentsangehörigen von Kleinstparteien sonderlich gut sind. Sie sind ja noch nicht einmal gut für Ex-MdBs aus den Volksparteien.
(was nebenbei angemerkt auch die Leichtigkeit erklärt, warum sich Ex-MdBs nach Beendigung ihres Mandats so hemmungslos Lobbyisten und anderen zweifelhaften Beschäftigungsmöglichkeiten an den Hals werfen)
@Jeeves
Das "Recht auf Remix" ist im Prinzip gar nicht so blöd. Als Musiker ist es durchaus zum Kotzen, dass du beim gegenwärtigen Urheberrecht kaum die Möglichkeit hast, mit Zitaten zu arbeiten. Das Erlangen von "Sample-Rechten" mit den Regeln des bisherigen Urheberrechts ist extrem aufwändig und lähmend. Ein erheblicher Teil von künstlerischen Impulsen wird hier mit dem Urheberrecht abgetötet.
Das ist wirklich nicht gut. Wenn eine gesetzlich fundierte, in der Praxis dann aber leichte und kunstfördernde Möglichkeit geschaffen werden würde (durchaus: mit Entlohnung für die ursprünglichen Urheber), dass Musiker - in einem bestimmten Rahmen - mit musikalischen Zitaten/Samples arbeiten dürfen, wäre das sehr positiv.
Dummer Weise halte ich aber konkret Frau Reda für deutlich zu doof, um der Komplexität dieses Themas (z.B. die Schaffung einer einfache Entgeltlösung, die Remixe nicht behindert, aber die ursprünglichen Urheber nicht benachteiligt) gerecht werden zu können.
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Irgendwo muss man ja anfangen mit dem bedingungslosen Grundeinkommen. Am besten bei sich selbst.
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Her damit! Und zwar pronto!
Und einen Fahrstuhl in die Hölle will ich auch, und zwar zackig!
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Nr. 2 Amamatides ist wohl uninteressant für die Linken, Anke als Selbstdarstellerin an 3 auch.
Also 1% reicht, Julia durchbringen und dann hat diese knapp 20.000 Euro im Monat zusätzlich für MitarbeiterInnen. Nett, oder?
Warum also noch Piratenziele vertreten? Da kann doch Fr. Reda wie geschehen gleich ihren eigenen Spot machen und ihren kuriosen Antrag als ihr Privatprogramm bringen.
Aber kein Mitleid mit den Piraten, in Bochum waren genug Leute da, diesen Unsinn zu verhindern. Sie haben es nicht getan.
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Ich glaube, das war nicht ernst gemeint und sollte nur ein wenig visonäres Image transportieren. Nur stand das am Ende und bleibt hängen. Und mit dem Weltraumaufzug im Kopf fallen einem nach dem unsäglichen Spot doch gleich, drängendere Probleme ein.
Da wären wir bei den ach so tollen Leuten, die es bei den Piraten geben soll. Die nicht so tollen und die tollen verbindet ausser der Mitgliedschaft in der Partei noch mehr. Nämlich die Fähigkeit in die Filterbuble die Realität nicht hereinzulassen. Ein Beispiel aus ihrer Hauptwähler-Generation. Unser Unternehmen sucht Mitarbeiter, international, Hochschulabsolventen und Leute mit erster Berufserfahrungen. An Bewerbungen mangelt es nicht, leider passt die Qualifikation es in der Regel nicht zu den Anforderungen. Ist unser Problem. Aber bei 70% der Bewerbungen, die ich auf den Tisch bekomme, sehe ich dass diese jungen Leute es sehr schwer haben werden, einen ihrer Qualifikation entsprechenden Job zu bekommen. Typisch: Biologie, Promotion 1-3 Jahre Postdoc und dann draußen. Oder spezialisiert auf irgendwas hippes unrealistisches wie "Telemedizin", oder mehrere Jahre schlecht bezahlt in Schwellenländern in Gesundheitsprojekten gearbeitet. "Tolle Leute", mehrsprachig, gut ausgebildet, motiviert, aber an der Arbeitsmartktwirklichkeit vorbei. Da läuft was falsch, und denen hilft kein Weltraumaufzug.
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Autos die mit wenig Energie auskommen, Universalwissensmaschine in der Größe eines .. Handys (!), Erde ohne Grenzen.
OK, das war Anfang der 70er. Ein Treffer, immerhin.
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Das liegt daran, dass die Bananen nicht in den Weltraum verfrachtet werden müssen (kostet mehrere hunderttausend Euro pro Kilo), sondern in einem ziemlich effizienten Containersystem über die Weltmeere schippern - was pro Kilogramm Transportgut rund 10 Cent kostet.
Also rund fünf Millionen mal weniger (der Transport des Kilos Bananen aus Südamerika) als der Transport eines Kilogramm Banane oder wahlweise "Weltraumkabel" (für den Weltraumlift) in Richtung Weltall. Darum.
Weil der Transport auf dem Wasser relativ günstig ist - und der Transport auf Straßen deutlich teurer, kann es sogar sein, dass die südamerikanische Banane eine bessere Umweltbilanz aufweist als "regionales" Obst.
(wie immer gilt: der Teufel verbirgt sich im Detail)
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Übrigens, als Freund Jeeves 10 Jahre alt war, gab's keine "Container"-Schiffe.
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Ich teile Ihre Sorgen in Bezug auf Entlohnung und Arbeitsbedingungen, allerdings resultieren die Kosten der Containerschifffahrt zu zu äußerst kleinen Anteilen aus den Löhnen. Das heißt, auch mit höherem Lohnniveau für Seeleute läge die Containerschifffahrt immer noch bei rund 10 Cent pro Kilogramm Transportgut.
Moral von der Geschicht: Ein gutes Argument an der falschen Stelle ist kein gutes Argument mehr.
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Und die wirklich freibeuterischen Reste machen auf "eigenes Ticket" qua Witzischkeit. Denn immerhin, daß man sich Staatsknete sichern muß, haben sie bei der Antifa begriffen. Daß das Gemeinwohl dann belanglos ist, auch.
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Vor dem Spiegel gestanden und sich toll gefunden?
Gruss,
Thorsten Haupts
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Das ist wie bei den neumodischen Blogs einer dieser Zeitungen, da gibt es, allgemein gesprochen, vielleicht jemanden, der gibt sich echt Mühe, dass es läuft, und Egotröten wie die staatsfinanzierte Projekte machende Frau eines Staatsfunksoberen, die rumwinselt, weil sie mehr Gerechtigkeit will, aber natürlich nicht bei der Frage, warum man das überflüssige Kulturflennvolk nicht an die frische Luft setzt und die Staatsfinanzen gerade in einem kaputten Moloch wie Berlin besser einsetzt. Der eine sorgt dafür, dass Klicks reinkommen und die andere sorgt mitsamt anderen selbstgerechten wohlstandsverstrahlten Sozialpuscheln dafür, dass es den Lesern den Magen umdreht.
Sowas kann schon mal vorkommen. Aber ist deshalb gleich jedes Blog schlecht?
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es mag wirklich sein, dass das von Ihnen vorgeschlagene Verhalten bei Menschen vorkommt - wobei wir hier doch lieber nicht von den persönlichen Dingen sprechen wollen, die Ihnen offenkundig so nahe liegen, dass sie diese als Erstes anführen...
Okay, ich nehme an dieser Stelle die auf Sie gemünzte Ironie sogleich zurück und kehre auch zurück zu Ihrer ursprünglichen Frage, etwas umformuliert:
Wie kann es sein, dass Parteigruppierungen unterwanderbar sind? Wie findet so etwas statt, und warum funktioniert das?
Und warum gelingt es kleinen, aber intern gut organisierten Gruppierungen und Seilschaften so oft und so wirklungsvoll, sich Einfluss und Posten in Parteien zu sichern?
Das sind spannende Fragen, die im Fall der sogenannten Volksparteien auch mit der Frage ergänzt werden darf, warum sich gut organierte Lobbyisten-Interessen hier weit überproportional Mandate und Einfluss sichern können. Sollte man vielleicht mal ein paar gut informierte Parteienforscher zu diesem Thema interviewen. Das ist als Fragestellung wirklich interessant.
Da Ihnen Parteipolitik im Detail und aus Nahperspektive eher fremd ist, das entnehme ich Ihren übrigen Kommentaren und dem von Ihnen stolz vorgetragenen Ton, der gelegentlich bis zur Arroganz der Ignoranz reicht, wird die Antwort eher schwierig, jedenfalls, wenn diese für Sie nachvollziehbar und leicht fassbar ausfallen soll.
Also ganz kurz:
Unterwanderungen gab und gibt es in Parteien immer wieder. Junge Parteien sind hier besonders anfällig, und eine Partei wie die der Piratenpartei, so ist mein Eindruck, sogar in gesteigerter Weise. Immerhin haben die deutschen Piraten in ihrer Geschichte schon Unterwanderung von rechts abschütteln können, aber auch solche obskuren und im Kern extremistischen Personen wie "Aaron" König.
(den Sie vermutlich richtig gut finden, Herr Haupts)
Gleichwohl ist die Piratenpartei - auch aufgrund einer teils deutlich fehlenden inneren Struktur, fehlender Leitungsstruktur und fehlender Erfahrungswerte - wohl besonders anfällig für das Vorgehen kleiner, konzertiert arbeitender Gruppierungen, die sich parteiextern koordinieren. Zu dieser Anfälligkeit trägt wohl auch bei, dass dort Kandidaten all zu sehr nach Sympathie, und mitunter zu wenig aufgrund inhaltlicher/organisatorischer Profilierung aufgestellt wurden.
Wenn es gut läuft: Lernen die Piraten daraus. Allerdings, Herr Haupts, das wäre vermutlich dann auch etwas, worüber Sie sich sehr ärgern würden. Schließlich möchten Sie die Piratenpartei scheitern sehen und Sie betrachten die Piratenpartei ja ohnehin als eine Partei, wo die Funktionsträger bevorzugt "vor dem Spiegel stehen und sich toll finden".
Wenn das, was Sie da formuliert haben, keine einmalige Entgleisung ist, dann haben Sie eine Menschen verachtende Haltung zu Personen, die sich in kleinen, neuartigen Parteien organisieren, Herr Haupts, Sie empfinden für solche Menschen nichts als Verachtung - und Sie können sich absolut nicht vorstellen, dass kompetente Menschen so etwas tun.
Vielleicht sind Sie auch einfach nur dumm.
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Der Fehler war, dass sie nicht kapiert haben, dass man diese Ideologiefreiheit verteidigen muss. Wenn ich dann innerparteilich jeden immer alles machen lasse, wird es scheusslich. Und die Piraten haben einfach zu lang zugeschaut bzw. einfach einen schrägen Vogel nach dem nächsten gewählt, und zugelassen, dass die Linke alles niederbrüllt. Bei mir war die Hölle los, als ich zu Beginn über Ponader und die Antifa-Flagge schrieb, Das hat sich jetzt geändert. Das sorgt jetzt dafür, dass Jujia Reda das Antifa-Programm macht. Aber man muss das auch verstehen: Viele wollten keine Politik mit dem Brecheisen.
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Meine These: die Piraten haben sich keinen Deut um ein "Immunsystem" gekümmert. Die Altparteien sind lahme, verkrustete Systeme, da muss man sich durch Ortsvereine beißen bis man _vielleicht_ mal etwas erreichen kann. Das sorgt aber auch dafür, dass die "Parteimeinung" recht stabil bleibt und dass es Extremisten recht schwer haben.
Die Piraten waren anders organisiert, eben weil dieses Narbengewebe erstmal alles unterdrückt, was nicht perfekt auf Linie ist und die unhöflichen internen Regeln der Affenhügel befolgt. Soweit ist das ja positiv. Resultat: null Werkzeug um gegen drüberschleimende Amöben vorzugehen. Im Gegenteil, es wurden explizit Infektionswege geschaffen, mit Liquid Feedback, massiver Twitternutzung usw. Nun hat der Aufmerksamkeit der am lautesten schreit und ein paar Mitblöker findet. Sowas ist dann eher Sache irgendwelcher Extremisten (was hamwer denn da: Antifa, Faschistoidfeminist(inn)en, BGE-Durchsetzer...). "Normale", die einfach vernünftige Themen behandeln wollen, schalten irgendwann ab, sollen die sich doch kloppen und die tausendste Abstimmung über ein bescheuertes Thema anleiern. Die eigene Zeit ist denen nämlich kostbar. Dass auf einmal Piraten links zu sein haben, und zwar links nach der Definition einiger Blöker, passt denen auch nicht, schließlich wollte man mit solchen Richtungskämpfen gar nicht erst anfangen.
Ergebnis: die Partei wurde in großen Teilen ausgehöhlt und durch Personen gefüllt, die man nicht kennen mag. Ich z.B. wünsche der Piratenpartei 0% bei der Europawahl, nur damit Kandidatin #1 nicht ins Parlament einzieht. Nicht weil ich die originären Piratenthemen unwichtig finde, im Gegenteil. Sondern weil die hier absolut keine Rolle spielen, es geht nur darum eine Extremistin zu versorgen. Brauch ich persönlich nicht unbedingt.
Was man da tun kann? Mir fällt nichts ein was wirklich funktionieren könnte. Eine Gegenbewegung aus Menschen, die wirklich kontra geben und die Reaktion aushalten? Warum sollten die sich das antun? Außerhalb der Piratenpartei kann man mit gleichem Engagement wahrscheinlich mehr rausholen, ohne dass man monatelang als Faschist oder schlimmer tituliert wird. Ich denke das wars. Netter Versuch.
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Mea Culpa!
Stimmt schon irgendwie, der scharfe Ton ist mir selbst jetzt ein wenig unangenehm. Nur habe ich dem einzelnen Herren immerhin mehrere Möglichkeiten offen gelassen - statt einen Haufen Menschen pauschal wie grob zu verunglimpfen. Darunter Uninformiertheit bzw. Ignoranz, sowie einen Mangel an geistiger Beweglichkeit - was der Wahrheit im konkreten Fall recht nahe kommen dürfte.
Spannender ist die Frage, was die Piraten nun tun werden und ob sie die gut organisierten Linksradikalen abschütteln können, welche die Partei zu übernehmen versuchen. Sie haben im Ergebnis u.a. eine Europaliste, bei der fähige Leute weit unten stehen, und eine - nach Lage der Dinge - ziemlich Unfähige auf Platz 1, deren einziger Vorzug offenkundig ist, dass sie von der Linksradikalenseilschaft gestützt wird.
Ich persönlich gehe davon aus, dass der nächste BuVo frei von Linksradikalen ist. Das wäre dann schon einmal ein Anfang. Aber die durchaus spannende Frage ist halt auch, ob die Partei anders organisiert werden sollte.
Die Struktur der Bundesparteitage, wo einfach jedes Parteimitglied kommen darf, das sich eine Teilnahme leisten kann bzw. Zeit und Interesse dafür hat, ist gelinde gesagt ungünstig. Das gab es früher mal bei den Grünen bzw. den Alternativen Listen, aber es verschwand.
Aus guten Gründen. Zugleich würde damit dann aber die (z.Zt. ohnehin schon ziemlich erodierten) Möglichkeiten einer "Mitmach-Partei" eingeschränkt werden - und dann ist halt eine Frage, welche Modelle man sich dafür ausdenkt.
Das ist sogar für die Altparteien interessant, behaupte ich mal. Es ist ja nicht so, dass diese von jungen, engagierten Menschen überrannt werden...
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Leute wie ich sind Informatiker, Wissenschaftler, sicher auch Nerds. Meistens aber irgendwie liberal, tolerant und nett. Sowas wie kluge Schafe.
Die Linken sind das Gegenteil, nicht so kluge Wölfe. Aber die reden von Toleranz und zeigen dir Liberalem auf, dass du gar nicht liberal bist, weil du die linken Extrempositionen nicht toll findest. Dann wird der Liberale zum Nazi. In meinem Fall lustigerweise zum Juden, für den ich gehalten wurde, sehr hartnäckig.
Die Linken halten zusammen und sind mutig. Ich wurde in Diskussionen fachlicher Art von fantischen Kleingruppen niedergebrüllt, wo keiner von denen über einen nennenswerten Bruchteil meiner Bildung verfügt. Teilweise völlig logische Gegenargumente werden schlichtweg ignoriert, was man zB im Spot von Julia Reda sieht. Was die plappert, widerlegt jeder Stammtisch-Politiker noch nach dem 5. Bier.
Leute wie ich ziehen sich dann zurück, gehen arbeiten, viel arbeiten und finden direkte Konfrontation unbehaglich.
Dann kommt noch Sozialneid dazu. Wer im BMW vorführt oder einen Anzug trägt, der nicht von Angelo Litrico stammt, der wird abgestraft bei der Pöstchenvergabe.
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Soweit ich das mitbekommen habe waren die Piraten keine Mitmachpartei wie die Grünen und waren auch nicht so gedacht. Also nicht nur von bekannten Köpfen der diversen Flügel vorgegebene Themen, wo dann sich jeder dransetzen und mitmachen darf. Statt dessen Gleichheit auf jeder Ebene, das einzelne "einfache" Mitglied hat praktisch dieselbe Stellung wie der BuVo. Der gibt auch nichts vor, sondern setzt nur um was basisdemokratisch beschlossen wurde. Wobei diese Basisdemokratie auch noch anders gedacht war als bei den anderen Parteien. Und sobald man da was ändert, also z.B. bestimmte Diskussionen von oben verbietet, gefährdet man das. Oder man gibt es auf.
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Und diese linke Kapitalismuskritik, die sich durch die Schreihälse durchgesetzt hat, geht mir auch gegen den Strich. Ich habe keine Lust irgendwelchen Gendertröten ihre Projekte, Studiengänge, Professuren zu bezahlen. Oder irgendweche soziopolitischkritischen Events. Geld an sich ist nicht schlecht. Dass der eine mehr hat und bekommt als der andere auch nicht. Dass die Fähigkeiten des einen einem Auftraggeber mehr wert sind als die eines anderen erst recht nicht. Hättense Informatik, Oracle, von mir aus auch Javascript statt IrgendwasmitMedien gelernt, würden sie nicht den vom Hausherrn so gern zitierten 1-Euro-Döner benötigen. Ach ja, warum ich kein Pirat bin: zuerst kommt für mich die Familie, dann laaaange nichts, und dann die Grundrechte. Die sind zum guten Teil deckungsgleich mit denen der Piratenpartei, aber es ist für mich eben nicht das Wichtigste. Dem entsprechend setze ich die endliche Ressource Zeit ein.
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1) Ich habe nicht die mindeste Idee, wer Aaron König sein soll. Muss man den kennen?
2) Danke für die Aufklärung über Parteipolitik. Ich war lange genug aktiv, um sie deutlich besser zu kennen, als nach Ihren Erläuterungen.
3) Wenn ein Verein jede Menge wirklich gute Leute hat, aber ständig aus dem Ruder läuft, ist die Frage legitim, wie das trotz der ganzen guten Leute passieren konnte. Und nicht menschenverachtend.
Den Rest Ihres aufgeregten Beitrages habe ich nicht verstanden.
Gruss,
Thorsten Haupts
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Was ich nicht ganz verstehe - wie kann man als kluger Mensch, sogar mit Netzerfahrung, auf die Idee kommen, in praktischer, organisierter Politik zähle vorrangig das Argument? Das Internet mit seinen diversen Diskussions- und Kommentarbereichen liefert(e) doch schon Anschauungsmaterial genug?
In wie ausserhalb von Parteien zählt letztlich das Organisieren von Mehrheiten. Ich verorte den Kernfehler der PIRATEN, deren Niedergang ich zu einem Zeitpunkt präzise vorhersagte, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Popularität waren, ja schlicht in einer falschen Ursachenanalye:
Was Ihnen (?) und anderen nicht gefiel waren die bekannten Parteistrukturen und -prozesse. Sie verorteten darin die Hauptursache für aus Ihrer Sicht schlechte Politik. In Wirklichkeit sind diese Strukturen und Prozesse (der etablierten Parteien) die Antwort auf den real exisitierenden Menschen. DER ist das Problem, die Prozesse und Strukturen nur eine Anpassung an seine Existenz. Diese verhindern unter anderem meistens zuverlässig die Selbstzerfleischungs- und vernichtungsprozesse, die die PIRATEN seit ihrer Gründung so sicher verfolgen, wie das Amen in der Kirche.
Man kann ja von den Kungel-, Abstimmungs-, Hinterzimmer- und Abservier-Prozessen der etablierten Parteien halten, was man will. Aber sie verhindern unter anderem die Art der öffentlichen Beschädigung, die bei den PIRATEN Tagesstandard ist. Selbst bei erzwungenen Rücktritten können Leute öffentlich ihr Gesicht wahren.
Gruss,
Thorsten Haupts
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ad 1) Nö. Je weniger Sie von ihm wissen, umso besser.
Der einzige Punkt vielleicht ist, dass dieser in so manchem Punkt, wirtschaftspolitisch vor allem, ähnliche Auffassungen vertritt wie Sie.
ad 2) Es schön, dass Sie auf gründliche parteipolitische Erfahrungen verweisen. Und Sie sind sicher, dass Sie dadurch befähigt sind, die Mitglieder der Piratenpartei ausnahmslos als Kretins zu zeichnen?
3) So formuliert ist die Frage allemal berechtigt. Ich hatte versucht ein paar Erklärungsfaktoren zu benennen, unter Verweis auf Organisationsstruktur dieser Partei (das müsste allerdings in einem Ausmaß vertieft werden, das vermutlich Sie langweilt, als auch jeden anderen Leser hier) und auf fehlende Erfahrungswerte innerhalb einer jungen Partei, die eben noch nicht so ganz weiß, wie sie z.B. mit Unterwanderungsversuchen fertig wird.
Ich glaube allerdings nicht einmal ansatzweise, dass ich über einzelne Faktoren hinaus damit eine gute und umfassende Erklärung geliefert habe. Wenn Sie jedoch über umfangreiche parteipolitische Erfahrungen verfügen, dann fällt Ihnen vielleicht auch etwas ein.
Zum Beispiel, dass sich auch in den Volksparteien (oder der FDP als Kleinpartei) jede Menge äußerst merkwürdige Personen aktiv sind, und generell, dass a) Leute mit einem hohen Sendungsbewusstsein oder auch b) Selbstdarsteller in Parteien sehr gerne (und erschreckend häufig: erfolgreich) nach vorne drängen.
Das grundsätzliche Probleme ist nicht so piratenexklusiv, wie Sie vielleicht annehmen. Aber da Sie ja auf einen reichen Schatz parteipolitscher Erfahrungen verweisen, über den Sie verfügen:
Dann fällt Ihnen sicherlich auch noch einiges Konkretes zu dieser - tatsächlich sehr spannenden Frage - ein. Oder?
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Dann kam dreifaches Störfeuer:
1. Homeschooling
Einige Leute misstrautem dem staatlichen Schulsystem (da zu ideologisch und manipulativ) und wollten ihre Kinder selber ausbilden daheim. Nun waren diese Leute in ihren Ansichten schon so extrem, dass mir deren Kinder sowieso schon leid getan haben. Aber die haben JEDE Diskussion gekapert und gestört.
2. Einstein
Insbesondere eine kämpferische Dame wollte, dass die Irrlehren Einsteins aus dem Lehrplan entfernt werden, darunter die komplette Relativitätstheorie. Nun ist es aber so, dass die Experimente in Teilchenbeschleunigern sowohl die Massezunahme als auch die Zeitdilatation bestätigen. Ich bat die Dame um Beispiele/Experimente, die ihre kühne These untermauern würden (ein Gegenbeispiel wäre genug). Sie hat dann aber die volle Breitseite gegen mich abgefeuert und mich als "Zionisten" und Faschisten bekämpft. Da sie mit solchen Personen nicht diskutiert, blieb sie das Gegenbeispiel schuldig. Diese Dame wurde übrigens am Ende gesperrt und hat sich nicht durchgesetzt.
3. soziale Gerechtigkeit
So gegen 2011 kamen neue Leute in die Partei, die auch Chancengleichheit in der Bildung wollten. Aber die haben erstmal angeprangert, dass die Kinder von Akademikern öfter studieren als Arbeiterkinder. Nun wollten die dann so etwas wie eine Quote haben. Wir dagegen wollten ja gar nicht wissen, was die Eltern tun, sondern jedem Studenten eine vom Elternhaus unabhängige Finanzgrundlage geben. Dafür gabs dann ein höhnisches "dann geh doch zur CDU oder FDP!".
Da ich Freiberufler bin und Piratenarbeit nebenbei mache, habe ich einfach den Spaß verloren an dem Thema und nicht mehr mitgemacht. So blieben die Spinner und deren Forderungen konnten sich durchsetzen, ohne dass der Inhalt je evaluiert wurde.
Gleiches gilt für Migration/Asyl, Sozialpolitik usw. - die mehr hartnäckigen Spinner haben die braven Nerds verdrängt.
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Was liegt da näher als zu versuchen das in die Reale Welt zu transponieren? Gut, daddeln, aber das tun wir ja nicht immer :) Man versucht sich auf die absolut minimal notwendigen Strukturen zu einigen und geht dann die Probleme wie gewohnt an: man diskutiert, man denkt auch mal über Hirngespinste nach (weil es Spaß macht und weil sie manchmal doch zu interessanten Lösungen führen), man arbeitet zusammen. Jeder so wie er möchte und kann. Hat man so nicht sogar Linux und Apache hinbekommen? (Hat man nicht, ist aber ein schöner Gedanke)
Und dann macht man ganz große Bambiaugen wenn Idioten das Ganze stürmen und vereinnahmen. Denn hier reicht rumbrüllen. Bei Software muss man Ahnung vom Thema haben, und wer Scheiße committed darf sich nicht wundern wenn das sofort wieder rausgeschmissen wird und er in den Mailinglisten für seinen Schrottcode null Fürsprecher findet. Da gibt es nämlich einen einfachen, schnell durchführbaren Test: tut es das oder nicht. In der Politik geht das nicht.
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ich möchte erstmal wegen Ihres Namens nachhaken: Gibt es wirklich 61 Glückliche mit der lebenslangen Bindung oder sind das 61+ mit hehren Zielen?
Dann, für alle Juden und Nichtjuden mit herzlichen Grüßen von einem Arktophilen:
And anytime you feel the pain, hey Jude, refrain
Don't carry the world upon your shoulders
For well you know that it's a fool who plays it cool
By making his world a little colder
Nah nah nah nah nah nah nah nah nah
Hey Jude, don't let me down
You have found her, now go and get her
Remember to let her into your heart
Then you can start to make it better
So let it out and let it in, hey Jude, begin
You're waiting for someone to perform with
And don't you know that it's just you, hey Jude, you'll do
The movement you need is on your shoulder
Nah nah nah nah nah nah nah nah nah yeah
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Ich denke, Ihre Beschreibungen liefern einen guten Erklärungsbeitrag, und beinhalten auch konkrete Erfahrungen innerhalb der P-Partei. Danke dafür!
Ein Problem also sind, uncharmant fomuliert: "hartnäckige Spinner"
Ich denke, die Altparteien verfügen über - so nenne ich das mal - Filtermechanismen und Moderationstechniken, um diese "hartnäckigen Spinner" abzudrängen. Außerdem ist man in den Altparteien weitaus stärker inhaltlich profiliert, sodass viele extreme Positionen dort von vornherein entfallen. Nicht zuletzt, viel läuft dort schlicht über Hierarchie.
So würden die "Homeschooler" einfach per Vorstandsbeschluss die Beauftragung bzw. Delegation für die AG Bildung entzogen bzw., sie kommen gar nicht erst in die Fach-AG.
Genau das funktioniert bei den Piraten aber nicht: Jeder kann dort beliebig lange in jeder AG mitmachen.
(mich erinnert das ein wenig an die Mechanismen in anarchistischen Gruppen, die vorgeben, besonders "herrschaftsfrei" zu sein, aber de fakto und i.d.R. ein besonders hartes und machtausübendes Plenums- und Diskussionsklima pflegen, bei dem sich dann die lautesten und chauvinistischsten Leute durchzusetzen pflegen)
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"die Mitglieder der Piratenpartei ausnahmslos als Kretins zu zeichnen?"
Keine Ahnung, wo Sie das herhaben, von mir jedenfalls nicht.
Würde mich freuen, über das zu diskutieren, was ich gesagt habe. Und nicht über das, was Sie sich denken, dass ich damit gemeint haben soll. Danke :-).
"Dann fällt Ihnen sicherlich auch noch einiges Konkretes zu dieser - tatsächlich sehr spannenden Frage - ein."
Yep. Siehe meine Antwort an philemon61
Gruss,
Thorsten Haupts
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Nein. Bin kein P-Parteimitglied. Wenn Sie sich selber lesen, in welches Licht sie P-Parteimitglieder rücken, dann werden Sie mit der Kurzformulierung "Kretins" sicherlich einverstanden sein. Denn genau das haben sie umschrieben, als Sie von Leuten sprachen, denen es vollauf genüge, "vor dem Spiegel zu stehen und sich toll zu finden."
Das ist eine pauschale und extrem verächtliche "Beschreibung" von Ihnen. Vielleicht wollten Sie das ja garnicht schreiben und es ist Ihnen nur zufällig aus der Tastatur gerutscht?
Sie haben nicht geschrieben, dass derartige Leute die Ausnahme seien, sondern eben nahe gelegt, dass eben so das typische P-Parteimitglied beschaffen sei.
Vielleicht könnten Sie, auch eingedenk eigener parteipolitischer Erfahrungen, einfach mal zum Ausdruck bringen, dass es in jeder Partei kompetente Leute gibt, und dass normale Parteibürger eben: reichlich normal sind.
Da macht die Piratenpartei sicher keine Ausnahme.
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Leute wie ich können mit persönlichen Angriffen nichts anfangen. Für mich spielt es gar keine Rolle, ob ich ein Zionist bin oder Demokrat oder was auch immer, wenn ich nur Argumente, Beweise, schlüssige Daten bringe.
Das Thema Vernetzung kommt hinzu. Den Nerds reicht es in einer Arbeitsgruppe zu sein, sie würden nie Allianzen bilden, damit sie in Positionen gewählt werden. Vernetzung war für mich die thematische Diskussion, weniger die andere Person.
Zur Personenauswahl: wir hatten zB in Bayern 2012 einen neuen polGF gewählt. Zur Auswahl standen A. Lessmann als Liberaler und der damals neue Bruno Kramm. Alex hat seine Postionen dargestellt, Bruno stark an die Emotionen appelliert und die Zuhörer 5 Minunten begeistern können (mich nicht, gar nicht sogar). Thematisch war er gegen die Grünen (obwohl er da lange Mitglied war) und gegen die GEMA, was sein Haupttema war. Bruno ist klar und deutlich gewählt worden. Also sind wir selber schuld.
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Ich habe etwas dazu gelernt. In der Tat dachte ich, man könnte Politik so machen, wie ein Ingenieur Probleme löst. Argumente und Fakten auf den Tisch und dann spiegeln an vorhandenen oder zu erhebenden Daten.
first_dr.dean
Zum Beispiel, dass sich auch in den Volksparteien (oder der FDP als Kleinpartei) jede Menge äußerst merkwürdige Personen aktiv sind, und generell, dass a) Leute mit einem hohen Sendungsbewusstsein oder auch b) Selbstdarsteller in Parteien sehr gerne (und erschreckend häufig: erfolgreich) nach vorne drängen.
so wie philemon61 dachte ich auch einmal, nicht lange, zugegeben, und dem dr. dean könnte ich auch anekdoten beisteuern.
wenn es sich eben so verhält wie überall: die, die egal welchen job machen, tun es deswegen, weil sie keine grosse wahl haben, als das zu tun, was sie eben gerade tun.
für den bereich politik: aktiv sind dort entweder diejenigen, die entweder kunden oder aufträge wollen oder diejenigen, für die eine politkarriere erstrebenswert ist. letzteres erklärt auch, warum soviele lehrer und öffentlich bedienstete in den landtagen (man kann sich die als gewaltige heldengräber für vferdiente parteifreunde vorstellen, viel lockerer als das europaparlament und bei uns herrlich überbezahlt - vergleichbar wäre da wohl nur der ör rundfunk). der von dr. dean beschriebene personenkreis eignet sich besonders für derartige tätigkeit. allerdings gab es in den volksparteien welche weiter hinten, so nicht immer sichtbar, die die überflieger bremsten und gegebenenfalls auch die notbremse zogen. das andere regulativ der volksparteien war die ochsentour, es war eben typisch für die f.d.p. dass man dort als akademische quereinsteiger schnell karriere machen konnte und vielleicvht eben jetzt wieder kann. man stelle sich herrn rösler bei den grünen oder meinen liebling guido bei der cdu vor, beides undinge.
das andere ist, es geht in der politik irgendwann nach aller diskussion um macht - das ist der wesentliche unterschied zu soziologenzirkeln, bei denen geht es ums rechthaben, und das ist nie zu ende. diese macht ist mit posten verknüpft, die von personen besetzt werden. der posten und seien vergabe ist der eigentliche kernpunkt politischen handelns. postenvergabe dient wiederum der macht, ihrer ausübung und ihrem erhalt, es gibt zwei gründe, einen posten besetzen zu können: als belohnung für treue dienste oder zum abschieben von rivlaen (man siehe sich einmal die personalentscheidungen von frau dr. merkel an, soger der posten des bundespräsidenten wurde mit einem für dieses amt völlig ungeeigneten ministerpräsiddentan besetzt, desse eigentliche qualifikation fürs amt war, als ministerpräsident der frau dr. ein möglicher rivale sein zu können).
oder kürzer: realpolitik passiert nicht im netz.
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manifestierung von netzwerken, deren mitglieder so auch macht darüber erlangen, bei der besetzung weiterer, stets freiwerdender posten ein paar wörtchen mitrden zu können, mithin also das eigene netzwerk zusaätzlich weiter zu stärken.
besetzung mit harmlosen platzhaltern, die zum einen rivalen fernhalten und derer man sich recht leicht entledigen kann, wenn jemand geeignetes aus dem eigenen netzwerk diesen posten besetzen sollte; so spielt die zeitfrage bei der besetzung oft eine rolle, wenn noch fähigkeiten o.a. anderweitig zu erwerben sind oder gewisse absichten zunächst verschleiert werden sollten. opakes arbeiten unterstützt den eigenen machtaufbau.
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Nun gibt es aber außerhalb der Partei den Wähler. Der hat Piraten als Netzpartei wahrgenommen und erwartet netzaffine Menschen, zB jemand wie Sebastian Nerz aber auch M. Weisband oder Fr. Nocun. Nun bekommt er eine Reda vorgesetzt, sieht in Zeitungen das Bild des als Zombiecomboy verkleideten Bruno Kramm, in Talkshows die Feministin Anke DB und auf Gegendemos bei Krawallen immer ein paar Piraten mit vorne im Getümmel.
Da streckt nun auch der Stammwähler und Sympathiesant der Piraten die Waffen. Für die aufgestellen Personen und Themen gibt es keine Wählergruppen in messbarer Zahl. Das Potential liegt hier bei ca. 0,1%, wie bei der MLPD.
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Ungefilterte "Menschlichkeit" gegenüber Ansehen, Einfluss, Geld, Macht erzeugt ebenso ungefilterte "menschliche" Ergebnisse.
Gruss,
Thorsten Haupts
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Im Wesentlichen hat nur der LV Berlin ein Linksradikalenproblem, dazu noch zwei ostdeutsche Landesverbände. Die (sozialliberale) Gegenwehr hat sich formiert und in Stellung gebracht - aller Voraussicht nach wird der nächste BuVo und der dann folgende Parteitag die Linksradikalen aus den Ämtern spülen. Die Mehrheit in der Piratenpartei ist eben nicht linksradikal - und inzwischen haben viele von den mitgliederstarken Landesverbänden bei den Piraten (u.a. NRW, Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein) Konsequenzen gezogen und sich - in deutlicher Abgrenzung zu den Linksradikalen - als sozialliberal positioniert. Wie gesagt: Das Problem ist in weiten Teilen der Partei inzwischen erkrannt - und die Reaktion darauf wird sehr deutlich ausfallen. Was auch damit zu tun hat, das Wirth & Co (der ggwärtige kommissarische BuVo) mit ihren letzten Entscheidungen praktisch allen Kredit verspielt haben, den sie noch hatten. Die hochgradig intransparente und Nachfragen abblockende Verhalten bei der Ansetzung des außerplanmäßigen Parteitags (zur Neuwahl des Bundesvorstands) hat praktisch jedem in der Partei die Augen geöffnet, was für Leute sich da nach vorne gedrängt haben.
Wie sind die Linksradikalen vorgegangen?
Die traurige Antwort ist: Im LV Berlin sind sie im Prinzip vorgegangen wie die AntiFa im Umgang mit Nazis: Es wurde eine "Search & Destroy"-Strategie gegenüber allen gefahren (auch: gewählten Abgeordneten der Piratenfraktion!), die nicht Teil der linksradikalen Seilschaft sind. Das heißt, potentielle Konkurrenten/innen wurden systematisch erfasst, ins Ziel genommen und mit linksradikal typischen Methoden verfolgt/gemobbt. Dazu gehört auch, dass man die Piraten-Diskussionen bzw. den "Stammtisch" in Twitter zu dominieren versucht, was im Ergebnis zu einem ziemlich schrägen Bild führt, welche Positionen in der Piratenpartei tatsächlich mehrheitlich geteilt werden. Dazu gehört auch, dass die wesentliche Koordination der Linksradikalenseilschaft extern (!) und hochgradig klandestin bzw. intransparent (!) erfolgt. Die Aussage "Das gehört jetzt nicht in die Öffentlichkeit" ist quasi eine stehende Redewendung des linksradikalen Klüngels.
Man führt Karteikarten und teils überaus gründliche Dossiers über innerparteiliche Gegner/Konkurrenten. Das kennt man halt noch aus der AntiFa-Arbeit - und setzt es als Methodik innerparteilich ein. Ziel ist es, die mögliche Konkurrenz aus dem Weg zu schießen. Ein weiteres Ziel ist die Besetzung aller Schlüsselpositionen.
So gehen sie vor, und sie waren damit besonders im LV Berlin erfolgreich. Jedoch: Die Mehrheit unter den Piraten wird sich das nicht mehr sehr lange gefallen lassen...
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Ach ja? Die unorganisierte, zusammenhanglose, nur die Bühne betrachtende Mehrheit wird "etwas unternehmen"?
Oioioi. Starker Glaube. Daß der jedoch irgendwas mit der Realität zu tun hätte, hat sich mir bisher nicht bestätigt.
Konkret: entweder es tut sich ein anderer Zirkel zusammen, der mit ähnlich wirkungsvollen Mitteln vorgeht (das ist voraussetzungsreich), - dazu ist es aber bereits recht spät, weil der nächste Einkommensposten EU-Parlament - d.h. Befestigung der eigenen Seilschaft - bereits bei der Konkurrenz liegt -, oder es bleibt eben bei einer sich selbst verstärkenden Trollübernahme, die wegen der wirkungsvollen Organisation der Trolle ziemlich sicher weiter ihre Kreise ziehen wird.
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http://www.kanzleikompa.de/2014/04/28/von-der-mitmachpartei-zur-eigenmachtpartei/
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die Trolle haben also bereits den Bundesvorstand widerstandslos erobert, und halten sich dort "putschförmig" (=gegen die Geschäftsordnung; aber da sie nun selbst die Hüter der Geschäftsordnung sind, können sie die natürlich biegen, wie sie es brauchen) fest, wenn man diesem Blog glauben darf.
Je nun, zu spät, zu spät.
Die Trolle werden dieses Sprungbrett auf ein ordentliches Einkommen sich gewiß nicht von einer grummelnden "Mehrheit" abnehmen lassen. Kreuzchenmacher und Mitglieder werden erst in ein paar Jahren wieder gebraucht, momentan reichen Durchmarsch und taub stellen, um die nächsten Hürden zu nehmen.
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Zunächst einmal halten die liberalen Piraten nicht zusammen. Ich selber zB fand die Hetze gegen Anne Helm und vorher Johannes Ponader schlimm und habe mich deswegen mit anderen Liberalen angelegt. Die Linken dagegen finden sich alle gegenseitig unfehlbar, was sie als Peergroup ungemein stark macht.
Der BuVo war lange geprägt von Liberalen wie Schlömer oder Nerz, aber die radikalen Antifaschisten haben dann eben erstmal in Berlin ihr Netz gesponnen und einige Leute ins AGH gebracht.
Derzeit gibts für die Piraten nur noch bezahlte Mandate zu holen in Europa, bei LTW auf lange Sicht keine Chance. Nr. 1 ist die im Spot vorgestellte Julia Reda, die einen so desolaten Wahlkampf führt, dass die 2.2% der BTW nicht mehr zu packen sind, aber für sie selbst wirds reichen. Ob Nr. 2 reinkommt interessiert doch keinen Antifaschisten.
Julia wird 5 Jahre im EP sein und im Monat ein Budget von 20K haben für Mitarbeiter. Das ist dann wohl Antifa-exklusiv.
Der nächste BuVo wird dann meinetwegen aus ein paar letzten Liberalen bestehen, die von Berlin ignoriert werden. Zu beachten ist nur noch, wie die staatlichen Fördergelder, die über einer Million Euro für die Piraten im Jahr liegen, verteilt werden. Ich hoffe nicht für die Anschaffung von Mollis zum Werfen auf Botschaften!
Dieses Jahr haben noch knapp 7000 Leute Beitrag gezahlt für die Piratenpartei, ich wage zu behaupten, dass sich die Zahl halbieren wird 2015 und das viele Regionen ganz zusammenbrechen.
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Die Vehemenz der Reaktionen hängt vermutlich auch damit zusammen, dass viele in der Piratenpartei das Gefühl haben und einige das dann bei diesen exponierten Linksradikalen abreagieren: "Die haben uns die Piratenpartei geklaut!" bzw. "kaputt gemacht". Dazu tun auch diverse rufmörderische Aktionen des Linksradikalenflügels, welche die Wut von einigen Leuten angefacht haben. Ponader ist es mit seinen wirren und überaus üblen öffentlichen Auftritten geglückt, den Zuspruch für die Piratenpartei in kurzer Zeit deutlich zu minimieren. Er hätte ja einfach mal etwas schneller merken können, dass er in den Medien als planloser Schwafler und wenig Erfolg versprechend aufgetreten ist. So etwas erzeugt halt Unzufriedenheit.
Ich würde aus der unflätigen Wut Einzelner allerdings keine allgemeine Haltung heraus lesen wollen. Generell, was die Piratenpartei betrifft, läuft jetzt ein Konsolidisierungsprozess. Ich halte es für durchaus vorstellbar, dass sich der nächste Bundesvorstand nicht so blamiert, und auch, dass die Linksradikalen marginalisiert und aus vielen Posten rausgeschossen werden.
Es gibt, und das ist doch ziemlich neu, einen sehr verbreiteten Wunsch a) sich eindeutig sozialliberal zu positonieren und b) auch einen Wunsch, sich gegen Leute wie Harry Liebs oder Höfinghoff abzugrenzen, deren Plan darin besteht, die P-Partei zu einer Konkurrenz zur MLDP umzubauen.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Linksradikalen ihre Felle wegschwimmen sehen. So stänkern nicht wenige (auch Liebs) gegen (!) die von vielen Landesverbänden organisierten Busfahrten zum aBPT.
Die Linksradikalen haben Schiss, weil sie wissen, dass ihre Zeit auf Bundesebene abläuft. Und, das wird gerne mal vergessen, es gibt durchaus ein paar gute Leute, welche die Piratenpartei wieder nach vorne bringen können.
Noch ist es nicht vorbei.
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