Die Kunstfigur ist gerade gut in Fahrt, besonders wenn Spacken anschliessend meinen, erst eine Runde ablästern und es final dann doch mit Schleim probieren zu müssen. Die Kunstfigur stand ein paar Meter neben der Realperson und hat sich eifrig Notizen gemacht. Und die Kunstfigur hat gehört, was da einige Möchtegernbiztüpen so gesagt haben, am Mittagstisch. Und hungrige Geschäftsblogborderliner ohne Zukunftsaussichten sind nun mal der Kunstfigur Leibgericht.

Kurz: Die Kunstfigur hat gerade keine Lust auf die nette Tour. Sie glaubt, dass die Feiglinge im Publikum das auch gar nicht so wollen.

Die nächste Runde sich zu eigen gemachte Lügen von angeblichen Medienjournalisten beantworte ich mit der Sprache, die die offensichtlich verstehen.

Ich denke, es wird Mittschnitte derVorträge geben, und später auch ein Buch - wobei ich mir bei ersterem nicht sicher bin, ob das ohne Schnitte abgehen wird. Vielleicht fällt MC Winkel in der Nacht ja ein, dass nicht jede Einlassung zu Körperformen bekannter Bloggerinnen irrsinnig klug ist.

Nein, es war nichts besonderes. Blöderweise haben die, die zufrieden waren mit den Beiträgen von Glaser, Diemand und Praschl, geschwiegen, und das Feld den Marken, den Handlangern und feisten Kniebieslern überlassen. Was die meisten als sehr peinlich auffassten, zumal auch Don Dahlmann versucht hat, die Bremse zu ziehen - aber MacWinkel musste dennoch, trotz Stöhnen im Saal nochmal einsteigen. Für ein persönliches Gespräch danach war er dann aber zu sehr mit seiner Fankurve beschäftigt.

Livestream wäre witzig gewesen - Sexismus sells bekanntlich.

Ach so: Nachdem ich dort über den Don Alphonso erzählt habe, den ich bekanntermassen für etwas dumm und arrogant halte, überlegt sich jetzt Don Alphonso, ob er nicht mal schreiben soll, wie er das ganze so erlebt hat.

Das schöne an Blogs ist doch, dass jeder sich den Grad des für ihn erträglichen Kommerzes selbst wählen kann. Oder nicht?

Nein. Das hat man am ZKM sehr schön sehen können. Während meines Vortrags gab es Dauergetuschel und Gekicher von rechts vorne, wo Marketingvorreiter MC Winkel und Profiinternetreinschreiber Peter Turi schon während Glasers Vortrag halblaut gestört haben. Angesichts der Intensität kann man davon ausgehen, dass sie nicht allzu viel von meinem eigentlichen Thema mitbekommen haben. Entsprechend auf ihre eigenes beleidigtes Vollkommerz-Ich waren dann auch die Fragen ausgerichtet. Peinlich. Dazu kam dann noch Blogvollprofi Christoph Schultheiss, dem erkennbar noch der Ärger wegen der Adical-Yahoo-Werbung in den Knochen steckte, und in der Pause massenhaft hämisches Zeug vom Bezahlblogger (so kann man das, glaube ich, nennen) Oliver Gassner über meine "kompensierten Defizite" in einer Lautstärke, dass es bis an die Theke zu hören war.

Fällt schon irgendwie auf, oder? Da gibt es so ne gewisse Übereinstimmung in den Interessen, bei diesen Leuten. Obwohl manche von denen auch über andere wenig gutes zu sagen haben: Sie haben ein kommerzielles Ziel und einen Gegner gemein. Und damit eine Diskussionsrunde für ihre private Scheisse so instrumentalisiert, dass es einigen peinlich war - aber nicht diesen Leuten da.

Kultur? Wo ist eigentlich bei diversen bloggenden Koofmichs oder Werbeträgern eine "Kultur", die sich über die Kultur von ca. 9live erhebt? Johnny Spreeblick? OK. Weiter? Bezeichnenderweise wurde in den Fragen alles, was zum Thema Kultur gesagt wurde, vollkommen ignoriert. Da war keiner, der etwas zum Thema Kultur beizutragen hatte. Da waren meines Erachtens nur ein paar angesäuerte Leute, die sich beim Geldverdienen gestört fühlten.

Don Dahlmann hat dreimal gesagt, dass es hier nicht um die persönlichen Dinge geht und dass man sich bitte auf das eigentliche Thema konzentrieren möchte, und auch einmal direkt und explizit, als MC Winkel zum Mikro gegriffen hat, und es war MC Winkel egal, er hat es bewusst ignoriert und auch expressis verbis gesagt, dass er sich nicht aufhalten lässt. MC Winkel hat meines Erachtens einfach keine Manieren, er ist so, es ging ihm um seine Show, seinen Auftritt, und ich hatte da wirklich grosse Lust, anders zu antworten, als mit ein paar indignierten Worten.

Don war über die ganze Strecke ein sehr souveräner Moderator. Aber es gibt leider immer wieder mal äusserst peinliche Leute, denen man nur mit Worten nicht bekommt. Ich denke, Winkels Einlassungen werden auch irgendwann als Audio online stehen - überflüssige Einlassungen, aber zu Dokumentationszwecken hilfreich.

Ich muss doch noch was schreiben zum Thema: MC Winkel war definitiv der schrille Kommerzausrutscher, und auch der hat sich Mühe gegeben, die Sache mit dem Geld verdienen klein zu machen: kein Wort über die Chartaktion oder Ebay, da hat das Publikum auch nicht den umfassenden Eindruck bekommen. Zudem gab es durchaus Beiträge, die sich vehement gegen Ideen wie digitale Boheme oder linker Neoliberalismus known as ZIA-Agenda wenden.

Bitte: Ich habe nichts gegen Kommerzialisierung. Es ist ok, wenn ITW professionell über Macs schreiben. Es ist ok, wenn Leute Googlewerbung auf die Blogs packen. Blogs können grandiose Instrumente für jeden Geschäftszweck sein, der etwas mit Wachstum und Entwicklungt zu tun hat, vom Hausbau über die Ausstellungskonzeption bis zur Einlieferung bei Auktionen. Es ist prima, wenn ein Blogger entdeckt wird und Beiträge für Medien schreiben kann, oder jemand sein Blog sponsort. Wir diskutieren aber über

- "vergessene" Kennzeichnung von Werbung
- versteckte PR
- absurde Rechnungsstellungen und Geldtransfer über dien Schweiz
- fragwürdige Werbekunden und
- den Anspruch von Lobo und anderen, aus der Subkultur eine Kultur zu machen - durch Werbung auf Blogs.

Es geht also um teilweise nur zu diesem Zweck aktive, mitunter inkompetente Leute, die einfach mal jenseits von Gesetzen machen, und das Ziel einer Kulturhoheit. Und wenn dann die Begünstigten so eines Systems zusammen marodieren, wenn ich auf der Bühne bin, dann fällt es eben auf. Es geht nicht gegen jeden Kommerz, es geht um das WIE und auch darum, dass inzwischen eine Menge bekannterer Blogger voll auf Kommerz setzen und zu diesem Zweck auch schon mal deren Kumpels aus Werbeagenturen Trollpostings verfassen. Darum geht es. Das ist die Front. Und dann winseln diese Marken und Kleinunternehmer, wenn man sie eben so behandelt, und nicht mehr als den normalen Blogger nebenan.

Genau dieses Problem wurde aber auch von Vanessa Diemand angesprochen: Es ist nun mal so, dass die meisten Blogger mit der Einrichtung eines virtuellen Wohnzimmers für sich und ihre Freunde angefangen haben, wo es Hausmusik und kleine Vorträge gab. Jetzt plötzlich soll dieses private Ding kommerzialisiert werden, jetzt erst muss da ein Kunstbegriff ran, um ihn gleich wieder vermarkten zu können. Aus dem Wohnzimmer wird ein Büro, und man hat - von ein wenig wirklich Prallen und denen, die eh nie was anderes als Geld wollten - nicht den Eindruck, dass es noch lebt.

Polaris, einerseits akzeptiere ich es nicht, wenn Matias Winks bei einer öffentlichen Veranstaltung LÜGT. Er hat behauptet, nur Blogs mit seiner MC4wettendass-Aktion in Kommentaren belästigt zu haben, deren Autoren vorher gesagt hätten, sie fänden die Aktion gut. Das ist eine Lüge, er hat das auch hier gemacht, mutmasslich einfach, weil er wusste, dass das Blog hier bekannt ist. Mathias Winks hat im ZKM also gelogen, in meiner Anwesenheit - das ist das eine.

Das andere: ich weiss nicht, was die anderen davon hielten, aber für mich ist es ganz klar Sexismus, das Bild von jemandem, der nicht da ist und nichts davon weiss, in Überlebensgrösse an die Wand zu beamen und den gesamten Saal sehr deutlich auf die Oberweite der Person hinzuweisen, hä hä, luschtig, näch?

Wären Sie so gütig, bei der formalen Ansprache zu bleiben? Ihr Sugardaddygehabe sparen Sie sich bitte für die Frauen auf, die es mögen, wenn Sie sich über ihren Körper auf irgendwelchen Konferenzen auslassen; mir wäre es sehr wichtig, wenn es kein Anzeichen für Vertraulichkeit zwischen mir und Leuten, die sexistische Sprüche für ein Kompliment halten, gibt.

Gerne zeige ich Ihnen nochmal den Beitrag vom 25.12.2005, an dem Sie am 26.12.2005 Ihren Spam abgeladen und es damit auf die Löschliste geschafft haben:

http://rebellmarkt.blogger.de/stories/363348/

Ich war damals ziemlich fassungslos, ausgerechnet unter einem Beitrag zum Thema Blogspam Ihren Blogspam zu finden. Dass man dergleichen nicht bewahrt, dürfte Ihnen wohl klar sein, und nun viel Vergnügen weiterhin mit dem Betrachten Ihrer tollen Bildersammlungen bekannter Bloggerinnen. Oder was sonst so jemand wie sie am Abend macht. Das heisst, wenn Sie hier schon abhängen: Haben Sie eigentlich vorher mit der abgebildeten Person gesprochen, ob die Ihnen ein Recht zur Aufführung - das etwas anderes als die Verbreitung auf einer Website ist - erteilt hat? Oder soll ich mal nachfragen?

So, Winks, nun mal raus mit der Sprache: Aufführungserlaubnis? Ja oder nein? Na?

Ich lasse keinen ins offene Messer laufen, auch nicht eine Blogmarke: Bevor Sie bei mir Screenshots machen, lesen Sie sich bitte nochmal ihre letzten Einlassungen bei diversen Blogs durch, und denken Sie mal nach. Und lesen zur Entspannung zwischendurch was Lehrreiches.

wenn Sie bei Mymspro und Jawl.net kommentiert haben und nun behaupten, nur bei Bloggern geworben zu haben, die sich als Ihre Unterstützer eingetragen haben. Bitteschön, andere haben nämlich nicht nur gelöscht, sondern (vermutlich) Ihren Spam auch noch dokumentiert:

http://mymspro.blogspot.com/2005/12/lieber-herr-wetten-dass-winkel.html

http://archiv.jawl.net/entry.php?id=02671

... sag mal MC - das ist aber jetzt Spam hier...?
Nix dagegen, dass Du Wetten dass machst, aber Spammen ist und bleibt Müll. Ob "gute Sache" oder nicht.

Wollen Sie sich davon vielleicht auch noch einen Screenshot machen?

Nun, das sind aktive Links zu einem kommerziellen Webangebot einer 1-Mann-PR-Nebenberufs-Klitsche (gewesen - von mir editiert). Es gibt zwar keine USt-ID und manchmal fehlt der Hinweis auf Werbung - schliesslich gibt es ja geldwerte Leistungen, nech wahr - und man müsste mir mal erklären, wieso ich einen sehr aktiven PRler, der nur noch mit Marken einer bestimmten Grösse zusammenarbeiten will, mit einem erfundenen Namen ansprechen sollte. Oder haben Sie Angst, dass Ihre Tätigkeiten Anstoss erregen? Tja. Dann hätten Sie sich besser mal überlegt, was Sie hier aktiv verlinken. Wir sprechen hier über eindeutigen Spam. Und das ist laut MdSTV Ihre Verantwortung als Nichtkunstfigur.

Ausserdem: Ich habe gesagt, wenn es Ihnen nicht past, schicken Sie mir eine Mail. Versprochen habe ich Ihnen gar nichts. Und nach Ihren Einlassungen bei Jojo sehe ich auch nicht, warum ich jemanden, der sich seine eigenen Zitate zurechtbiegt, begünstigen sollte.

"lang nech meah gesehen, nettes Dekolltäh"

ist schliesslich nicht

“Ja, sie hatte ein sehr schönes Dekolletée auf dem mir seinerzeit zugesandten Bild!”

Und nun verschwinden Sie.