Ich war allein.

Man kann Altes so und so erleben. Da gibt es die klassische Methode mit zig anderen Touristen, lärmenden Schulklassen, tumben Sandalenträgern und anderen Auchreinwollern, die nichts begreifen und jeden Raum mit ihrer dummen Anwesenheit verschmutzen. So ist es fast immer. Aber gestern war ich in Sabbioneta. Um ehrlich zu sein: Sabioneta ist drittklassig; man muss es sich vorstellen wie einen Maler, der wenig konnte, aber berühmt wurde, weil sein Gesamtwerk als einziges an einem Oert überdauert hat. Sabbioneta ist zwar nicht wie ein Lager der Leipziger Schule oder ein Buchregal neuer Deutscher Literatur, aber die Besonderheit liegt nun mal im Umstand, dass der Ort eine Fehlplanung war, und lange vergessen war. Nur so hat sich das alles so gut erhalten.

Ich war natürlich auch im Teatro all'Antica von 1590.



Allein. So wie man es immer gerne wäre. Ich war ganz allein eine halbe Stunde dort. Nicht mal die Wärterin war zu sehen. Niemand. Nichts. Ich konnte die nicht überwältigende Akustik ausprobieren, alle Malereien betrachten, herumlaufen, Gedichte aufsagen: Ich war allein. Wie auch schon vorher in der Galerie des Gartenpalastes. 96 Meter lang und niemand ausser mir. Das ist wirklich sehr eindrucksvoll, ich sah das alles ganz anders, es ist so, wie es sein sollte. Ein Gebäude, ein Betrachter. Gut für mich.



Aber schlecht für Italien, das vermutlich bald eine Rettung braucht, aber auch dafür gibt es eine Lösung. In der FAZ.

Mittwoch, 28. April 2010, 01:46, von donalphons | |comment

 
Seeehr schön.
Mal sehen, wie lange meine Schadenfreude anhält.

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Bis zum spanischen Zusammenbruch.

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Nun ja, ich kenne die Geschichte von Philipp II.
Viele andere Marktteilnehmer offenbar nicht.

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Der war gut!

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Schon gelesen?

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Ich hätte auch eine Antwort: Raubbanken verstaatlichen.

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Viel einfacher. Gewinne aus ungedeckten CDS mit 99,9% besteuern.

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Dazu bräuchte man aber Politiker, die CDS nicht als Christdemokratische Sozialisten interpretieren.

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sephor - danke für den Link. Gute Lektüre.

Und wahrscheinlich wäre es einfacher, ungedeckte CDS schlichtweg zu verbieten als die Gewinne zu besteuern - wie immer bleibt die Frage der Durchsetzbarkeit, aber vielleicht hätten dann die Cayman Islands eine neue Daseinberechtigung (und wären nicht auch pleite).

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Für Krugman ist Griechenland der Dominostein.

And if Greece is in effect forced out of the euro, what happens to other shaky members?
I think I’ll go hide under the table now.


krugman.blogs.nytimes.com/2010/04/28/how-reversible-is-the-euro/

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Seigneurage
Ich finde das gut.
Man leiht sich vom Staat Geld zum Nullzins, leiht es dann Griechenland, kassiert (wiederum von einem Staat) die Risikopraemie und laesst sich im Ernstfall wiederum vom Steuerzahler retten.
Das ist die moderne Entsprechung der Feudalrente.
.
Wenn die neuen Feudalherren nur so viel Geschmack haetten wie die alten (siehe Bilder), dann waere meine Welt in Ordnung.

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Ich finde es nicht gut, gräme mich aber auch nicht deswegen. Ich will einfach nur nichts mit den banana men und Konsorten zu tun haben.

latifundius, biddeschön!

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