: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 19. Mai 2010

Geschichte, die nie endet

Ich persönlich bin ja ein grosser Freund von Fianzmarktregulierung, Transaktionssteuer und - wenn es sich dabei ergibt - Bankenverkleinerung zusammen mit mehr Verteilungsgerechtigkeit. Es gibt da bauartbedingt gar keinen Schlag, der nicht sitzen würde, und wenn man den Hedge Fonds die Folterwerkzeuge zeigt, ist das auch eine feine Sache.



Ob es Erfolg haben wird? Ich glaube, im Zweifelsfall war sich in Europa immer jeder selbst der nächste. Die Angriffe auf den Euro jedenfalls haben die Besitzenden inzwischen in Rage gebracht, so in Rage, dass die Banken jetzt ziemlich alleine dastehen. Und sie brauchen sich nicht wundern, wenn man bald überall von der Marktideologie, die nun alle zu enteignen droht, nichts mehr wissen wil. So zumindest argumentiere ich aus Westviertelsicht in der FAZ, mit historischem Vergleich.

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Ach, was, Dollar, Pfund...

Der wichtige Indikator, auf den man jetzt (mal wieder) achten sollte, ist der Schweizer Franken. Ich sehe offen gesagt nur noch wenig Spielraum für eine Aufwertung, insofern ist das jetzt sicher kein Aufruf mehr, noch schnell Euro zu verkaufen und in Graubünden ein Konto anzulegen, aber man weiss ja nie: Es gibt zwei meines Erachtens plausible Erklärungen für das Verbot von nackten Leerverkäufen, die eine ist das Ärgern der Spekulanten und das Vorzeigen der Foltermittel, die andere, dass man EU-intern mit der Möglichkeit eines Staatsbankrotts immer noch rechnet, Stichwort Spanien. Ich tendiere zur ersten Erklärung, aber falls ich nicht recht haben sollte, wird es eine massive Flucht in den Schweizer Franken geben, der jetzt schon auf Höhen ist, die der Schweiz nicht mehr gut tun. Vor zwei Jahren galt 1,45 CHF für den Euro noch als undenkbar, inzwischen sind wir bei 1,40, und das trotz Interventionen der Schweizer Nationalbank.

Was das für all die Carry Trades in Osteuropa bedeutet, ist eines der vegessenen Themen der aktuellen Bankenkrise; besonders Österreich steht da im Feuer, aber auch der ganze restliche Balkan und einige deutsche Banken. Es kann eigentlich niemanden geben, der einen noch stärkeren Franken haben will, und wenn der Euro doch weiter fallen sollte - dauerhaft auf Kurse von unter 1,35 Franken für den Euro - ist eine Kraft am Markt, die dort stärker reindrängt, als es eigentlich allen anderen recht sein kann. Und das sind dann sicher nicht nur die Deutschen, die panikartig in der Schweiz die letzten Goldvreneli kaufen gehen.

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