Ach, was, Dollar, Pfund...

Der wichtige Indikator, auf den man jetzt (mal wieder) achten sollte, ist der Schweizer Franken. Ich sehe offen gesagt nur noch wenig Spielraum für eine Aufwertung, insofern ist das jetzt sicher kein Aufruf mehr, noch schnell Euro zu verkaufen und in Graubünden ein Konto anzulegen, aber man weiss ja nie: Es gibt zwei meines Erachtens plausible Erklärungen für das Verbot von nackten Leerverkäufen, die eine ist das Ärgern der Spekulanten und das Vorzeigen der Foltermittel, die andere, dass man EU-intern mit der Möglichkeit eines Staatsbankrotts immer noch rechnet, Stichwort Spanien. Ich tendiere zur ersten Erklärung, aber falls ich nicht recht haben sollte, wird es eine massive Flucht in den Schweizer Franken geben, der jetzt schon auf Höhen ist, die der Schweiz nicht mehr gut tun. Vor zwei Jahren galt 1,45 CHF für den Euro noch als undenkbar, inzwischen sind wir bei 1,40, und das trotz Interventionen der Schweizer Nationalbank.

Was das für all die Carry Trades in Osteuropa bedeutet, ist eines der vegessenen Themen der aktuellen Bankenkrise; besonders Österreich steht da im Feuer, aber auch der ganze restliche Balkan und einige deutsche Banken. Es kann eigentlich niemanden geben, der einen noch stärkeren Franken haben will, und wenn der Euro doch weiter fallen sollte - dauerhaft auf Kurse von unter 1,35 Franken für den Euro - ist eine Kraft am Markt, die dort stärker reindrängt, als es eigentlich allen anderen recht sein kann. Und das sind dann sicher nicht nur die Deutschen, die panikartig in der Schweiz die letzten Goldvreneli kaufen gehen.

Mittwoch, 19. Mai 2010, 16:51, von donalphons | |comment

 
Lettland und Island ...
... waren ja ganz vorne dabei mit der unglaublich cleveren Idee, sich den Kredit zu 1,x% in Schweizer Franken zu holen. Im Fall von Island ist es inzwischen eigentlich schon egal, die können ihre Schulden nach der Halbierung der isländischen Krona eh nicht zurückzahlen. Aber die Letten werden noch fiese Probleme mit der Rückzahlung der Frankenkredite bekommen ...

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Wie sieht das eigentlich mit Estland aus. Die sollen 2011 den Euro bekommen. Holen wir das weitere Risiken ins Boot?

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Nee (obwohl: Kann man sich das sicher sein).

Estland hat in Verschuldung und Haushaltsdefizit die besten Werte ALLER EU-Staaten. Griechenland produziert in einem Jahr mehr neue Schulden als Estland *insgesamt* hat.

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Naja, aber um welchen Preis hat man das da denn erreicht und wie sieht deren Perspektive aus? (siehe auch bei Krugi)...

http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/05/14/they-have-made-a-desert/

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Ah, es geht los, die Schweizer kriegen schon nasse Füsse und intervenieren.

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Nicht das erste Mal!
Klar, für den CH-Markt ist die Marke 1,50 schon recht angenehm, wegen Export und Tourismus.
Inwieweit die Intervention sinnvoll ist, muss die Zukunft zeigen. Wenn bis zum Jahresende die Dollarparität vorausgesagt wird, halte ich 1,30 für realistisch - mit weiteren Interventionen 1,35 . *schluck*
Dann geht gerade in der Grenzregion der überschreitende Wareneinkauf wieder los (Bodenseeregion - DE / AT, wer will noch mal, wer hat noch nicht). Das hat sich bei 1,60 - 1,55 für die Schweizer nicht mehr wirklich gelohnt, wenn man Sprit und Aufwand eingerechnet hat.

Die SNB fährt ja z.Z. noch keine Verluste mit den Stützungskursen ein, da der im Wert steigende "Goldschatz" die Miesen noch gut wettmacht. Aber wie lange noch? Und irgendwann muss der Euro ja auch mal wieder raus aus dem "Tresor".

Ich ärgere mich ja über das derzeitige Wechselkursniveau (da einige Kunden in DE / AT) - andere, wie z. B. mein Vater freuen sich. In seiner Villa rennen ihm die Schweizer die Bude ein. Grenzregion, Nähe zu Basel, günstiger Euro, da macht man gerne Urlaub in "Dütschland". Aprospos Badenweiler - Ich habe mich vor 2 Jahren noch sehr amüsiert, dass die Parkuhren die Tarife recht großzügig ausgelegt haben (wahrscheinlich direkt nach der Währungsreform, von den Alemannen lernen heißt irgendwie auch sparen lernen) - 1 Stunde parkieren = 1 Euro oder 1,40 Franken. Da war der Kurs bei runden 1,65... tja, mittlerweile stimmt die Umrechnung ja wieder :-(

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"besonders Österreich..., aber auch der ganze restliche Balkan"

mwahahahahaharrr

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Wenn Sie gestatten...
...Fränkli brauche ich nicht, wenn ich Hersteller von Gütern oder Dienstleistern im Portfolio habe, die ihr Geld mit den folgenden vier Grundbedürfnissen des Menschen verdienen (man kann es nicht oft genug wiederholen):
http://www.bratislav.org/page/3/
(Siehe Eintrag "Das menschliche Gehirn".)

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Naja, vorgestern im ÖR gesehen - Spanien und das langsame Sterben der Marktstände (an den Ort erinnere ich mich nicht mehr) - aber von 30 Ständen in der Markthalle waren 15 schon geschlossen. Und der Fleischer jammerte, das nur noch billiges Schwein gekauft werden würde. Der Fischhändler hat noch 30% Umsatz.
Nicht nur die Deutschen können also am Essen sparen.

Und - der Schweizer nutzt NIEMALS das Diminutiv für seine Währung. Das heißt immer Franken. Dazu ist Geld in CH einfach zu wichtig, als das man es verniedlichen könnte :)

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