... newer stories
Sonntag, 25. Juli 2010
Ein vergessener, schräger Vogel
Und wieder so eine Sache: Traum erfüllt, einmal etwas wirklich Tolles gekauft, aber nicht mehr ganz jung, wie es eben so ist im Leben, ausserdem ist es nicht das Allerbequemste, anstrengend ist es auch, dann steht es eine Weile rum, südlich von München, und steht, und steht, und ist immer eigentlich noch ganz gut, aber vielleicht war es doch etwas zu viel... und nach 10 Jahren und ein paar hundert Kilometer, oder weniger, stellt sich die Frage, ob das jemand vielleicht noch haben will... Zustand wie neu, nur halt sehr exotisch für 2010 und 10 Jahre Geschichte, die sich einen anderen Weg gesucht hat. Exotisch war es schon beim Kauf, aber jetzt gibt es nicht mal mehr im Internet etwas darüber, die Firmen sind untergegangen, verschwunden, haben die Produkte längst vergessen, und sollte je etwas darüber in HTML existiert haben, ist es längst verschwunden.
Nun habe ich ein Herz für tote und abgestorbene Zweige der menschlichen Entwicklung und Technik, weil die zweierlei aufzeigen: Die Vergeblichkeit so vieler Fortschrittsbemühungen, und die später folgende Idiotie, es erneut zu versuchen, wenn diese Äste uneinsichtug neu zum Austreiben gebracht werden. Schlechte Blogs schreibunfähiger Journalisten, bei der Blogbar festgehalten, sind so eine Sache. Oder auch Radtechnik: Die aktuelle Kubeltechnik von Shimano mit Hohlachsen kenne ich auch noch von den Bullseyekurbeln, die hier noch rumliegen - und die sind 20 Jahre alt. Und nächstes Jahr wird jeder auf elektische Schaltungen eingeschworen - gab es schon von Suntour vor 20 Jahren an der Kurbel und vor 10 Jahren bei Mavic am Hinterrad. Womit wir bei einem ohnehin schon seltenen Votec R-1 Rahmen in der 1280 Gramm schweren Leichtversion sind, der mit einer noch selteneren Mavic Mektronic ausgerüstet ist.
Grossbild
Dazu hat es so ziemlich alles, was vor 10 Jahren gut und teuer war:
Rolf Laufräder. Wiegen unter 1600 Gramm. Ziemlich leicht. Und farblich durchaus passend zum Schwarzgelb der Time Carbongabel abgestimmt.
Einiges von der Dura Ace 7700. Jetzt nicht unbedingt meine Lieblinge, aber technisch ohne Tadel. Nicht schwer. Dauerhaft. Darunter der Funksensor des Zentralrechners des Rades, von dem aus man sogar schalten kann.
Am Lenker die enorm futuristische Bremsschalthebel. Nachdem Mavic damit trotz enorm hoher Entwicklungskosten für dieses System nie einen Fuss auf den Boden des Marktes bekam und die Serie mit den elektischen Schaltwippchen bald wieder einstellte - und obendrein die UCI deren Einsatz im Rennen verboten hat -, wirken sie auch heute noch recht ungewöhnlich. Da braucht man nicht mit einem Fixie ankommen, wenn man auffallen will.
Ach so, Fixies: Die sind ja so leicht und so zuverlässig, weil nichts dran ist, was kaputt gehen kann. Das Votec wiegt 7700 Gramm, und die Technik ist wie immer: Wenn man sich darum kümmert, geht es auch. Man beachte übrigens die Zwischenräume zwischen den Ritzeln: Kein Schmutz. Wie neu.
Optisch.. nun ja. Ungewöhnlich. Das Schaltwerk ist recht klobig, aber dafür braucht es keinen Seilzug, die Befehle kommen per Funk. Dadurch wirkt das Rad sehr aufgeräumt. Ein Schloss kann man sich fast sparen: Ohne den Computer am Lenker, der gleichzeitig die Sendeeinheit ist, kann man am Rad nicht schalten. Fast, weil die Einzelteile, falls man es zerlegt, auch nicht ganz wertlos sind. So um die 8000 Mark musste man vor 10 Jahren dafür zahlen.
Nun habe ich ein Herz für tote und abgestorbene Zweige der menschlichen Entwicklung und Technik, weil die zweierlei aufzeigen: Die Vergeblichkeit so vieler Fortschrittsbemühungen, und die später folgende Idiotie, es erneut zu versuchen, wenn diese Äste uneinsichtug neu zum Austreiben gebracht werden. Schlechte Blogs schreibunfähiger Journalisten, bei der Blogbar festgehalten, sind so eine Sache. Oder auch Radtechnik: Die aktuelle Kubeltechnik von Shimano mit Hohlachsen kenne ich auch noch von den Bullseyekurbeln, die hier noch rumliegen - und die sind 20 Jahre alt. Und nächstes Jahr wird jeder auf elektische Schaltungen eingeschworen - gab es schon von Suntour vor 20 Jahren an der Kurbel und vor 10 Jahren bei Mavic am Hinterrad. Womit wir bei einem ohnehin schon seltenen Votec R-1 Rahmen in der 1280 Gramm schweren Leichtversion sind, der mit einer noch selteneren Mavic Mektronic ausgerüstet ist.
Grossbild
Dazu hat es so ziemlich alles, was vor 10 Jahren gut und teuer war:
Rolf Laufräder. Wiegen unter 1600 Gramm. Ziemlich leicht. Und farblich durchaus passend zum Schwarzgelb der Time Carbongabel abgestimmt.
Einiges von der Dura Ace 7700. Jetzt nicht unbedingt meine Lieblinge, aber technisch ohne Tadel. Nicht schwer. Dauerhaft. Darunter der Funksensor des Zentralrechners des Rades, von dem aus man sogar schalten kann.
Am Lenker die enorm futuristische Bremsschalthebel. Nachdem Mavic damit trotz enorm hoher Entwicklungskosten für dieses System nie einen Fuss auf den Boden des Marktes bekam und die Serie mit den elektischen Schaltwippchen bald wieder einstellte - und obendrein die UCI deren Einsatz im Rennen verboten hat -, wirken sie auch heute noch recht ungewöhnlich. Da braucht man nicht mit einem Fixie ankommen, wenn man auffallen will.
Ach so, Fixies: Die sind ja so leicht und so zuverlässig, weil nichts dran ist, was kaputt gehen kann. Das Votec wiegt 7700 Gramm, und die Technik ist wie immer: Wenn man sich darum kümmert, geht es auch. Man beachte übrigens die Zwischenräume zwischen den Ritzeln: Kein Schmutz. Wie neu.
Optisch.. nun ja. Ungewöhnlich. Das Schaltwerk ist recht klobig, aber dafür braucht es keinen Seilzug, die Befehle kommen per Funk. Dadurch wirkt das Rad sehr aufgeräumt. Ein Schloss kann man sich fast sparen: Ohne den Computer am Lenker, der gleichzeitig die Sendeeinheit ist, kann man am Rad nicht schalten. Fast, weil die Einzelteile, falls man es zerlegt, auch nicht ganz wertlos sind. So um die 8000 Mark musste man vor 10 Jahren dafür zahlen.
donalphons, 00:45h
... link (32 Kommentare) ... comment
... older stories