: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 17. November 2011

Nachtrag auf den Berg

Zu spät.



Viel zu spät.



Eigentlich müsste man alles, was wirklich zu tun ist, in den paar Stunden Licht zusammenpacken.



Zeitorganisation passt aber nur begrenzt zu Tätigkeiten wie Abwarten und Teetrinken.



Deshalb ist es schön. Und aussichtslos im Sinne von vergeblich, gegen die Sonne bestehen zu wollen.



man kann treten, was man will, sie ist schneller.



Man wird der Finsternis nachher nicht entkommen.



Dafür sind aber auch die Himmelsfarben anders.



So - relativ - spät war ich noch nie hier oben.



Es ist diesmal ganz anders als sonst.



In Rottach ist es schon Nacht, und die Lichter am See flackern auf.



Und dann wird es auch oben stockfinster und kalt, aber das ist egal.



Unten bleiben ist einfach keine Option.

... link (6 Kommentare)   ... comment


Misteln

Das ist schon eine feine Sache, wenn die einfach so am See wachsen.



Allerdings wird dann immer vergessen, dazu auch küssbare Partner anzubauen. Das kann sich als problematisch herausstellen.

Andererseits war ich wieder blöd genug, ein wenig auf Mädchenmannschaft herumzulesen. Brrrr. Da bin ich doch gerne noch ein, zwei Tage allein am See. Nichts gegen Frauen, natürlich. Nur gegen Psychos.

... link (10 Kommentare)   ... comment


Seufz oder Textschuster und Blogleisten

Zuerstmal: Der SPONschleim hat sich den Münchau als Wirtschaftskolumnisten eingefangen. Das ist nach meinem Gefühl so, als würde die Pest an Cholera erkranken.

Dann: Ich erkläre es gern nochmal. Wenn man ein Blog auf den professionellen Markt bringt und wirklich viel tut, damit es gut angenommen wird, wenn man es jenseits aller sonstigen Bemühungen bevorzugt und präsentiert und die Beiträge sehr in den Mittelpunkt der Website stellt -

und dann sehen die Zahlen in chronologischer Folge so aus:

42.590 Leser 59 Kommentare

9.593 Leser 21 Kommentare

5.572 Leser 25 Kommentare

2.575 Leser 4 Kommentare (wobei hier noch was dazu kommen wird)

Und der bisherige Standard im identischen Umfeld sieht bei erheblich schlechterer Präsentation so aus:

12338 Leser 189 Kommentare

11872 Leser 232 Kommentare

11900 Leser 336 Kommentare

9951 Leser 234 Kommentare (wobei hier noch was dazu kommen wird)

Dann, lieber Leser, wird das für den Neuling ein langer und beschwerlicher Weg, will der wirklich etwas reissen. Die beiden Verläufe sind nämlich ziemlich genau der Unterschied zwischen den schnell das Interesse verlierenden Gelegenheitslesern und anhänglichen Stammlesern. Mit der ersten Sorte kann man viellicht irgendwie in einer Website mitschwinmern. Mit der zweiten Sorte macht man dagegen dauerhafte Leserbindung. Wegen der ersten Sorte vertreibt man vielleicht niemanden. Mit der zweiten Sorte baut man auf. Ich denke, die Kernaussage der Zahlen oben sind die 33.000 Leser, die nach dem Auftakt nicht mehr kamen. Gut drei Viertel mussten sich da gesagt haben, dass sie das nicht mehr unbedingt immer sofort wieder lesen wollten. Sonst würden sie ja entsprechend auf den neuesten Beitrag hinfiebern.

Das passiert, wenn man gleich zu Beginn Leute gleich mal saftig vor den Kopf stösst: Kurze Awareness, langfristig keine Sympathie. Man schaut hin, wenn man angebrüllt wird, aber man kommt dann auch nicht wieder. Dazu dann zwei weitere unironische Extrempositionen, und der Sarg ist zu. Ausser bei den engsten Unterstützern, die einem dann bleiben, aber damit hat man dann auch keine schönen Debatten mehr, und beim Rest ist man eher verbrannt. Und für die eigenen Leute muss man dann auch mehr liefern, als alle anderen auch schon im Programm haben. Nicht ganz einfach im Bereich der generell marktfreundlichen Wirtschaftsneoliberalalas. Den grossen Erfolg bei den Fans haben in diesem Sektor bezeichnenderweise eher die scharfzüngigen Ketzer von FT Alphaville, das Kapital bei der FTD, Naked Capitalism und Calculated Risk. Bezeichnenderweise alle nicht beim neuen Wirtschaftsblog in der Linkliste.

Zum Vergleich: Wenn das andere Blog einfach nur so dasteht, wie es ist, bleiben immer noch (beim letzten Testlauf)

9531 Leser 270 Kommentare.

Sprich: Das ist der Kernbestand.

So ein Blog mus eine Linie haben, eine spannende Idee, einen Fokus, aber zugleich offen sein, eine echte Persönlichkeit dahinter haben, es muss immer kommunikativ sein und in seinem Rahmen breit und klug unterhalten - dann geht das auch. Es muss das Umfeld erweitern, es darf es nicht zusätzlich verengen, Der Funke muss überspringen, dann kann man weiterbauen. Das ist eigentlich alles nicht so schwer. Dafür braucht man auch kein Twitter und kein Facebook. Menschen lesen sogar trotz dümmsterLayouts weiter, weil es ihnen um Inhalte geht, um Debatten, um den Spass und freundliche Behandlung.

Man kann Leute sogar manchmal vor den Kopf stossen und gegen sich aufbringen, aber irgendwie müssen sie das Gefühl haben, dass man mit ihnen reden will, dass es einem zuerst um den Leser geht, und nicht um die Position des Welterklärers. Man kann Blogs nicht gegen das Interesse von Lesern durchsetzen. man kann niemanden zu einer unerfreulichen Debatte im eigenen Onlineauftritt zwingen. Wir sind im Internet. Das Bessere ist nur einen Klick weiter. Das ist knallharte Konkurrenz, mit einer Entwicklung wie da oben ist man chancenlos. Man braucht für Blogs keine Journalisten, sondern Blogger. Oder blogtaugliche Journalisten. Aber ein Blog ist etwas anderes als ein etwas reduziertes CMS, wenn es funktionieren soll.

Und ich hätte 2004 auch nicht geglaubt, dass ich 2011 noch solche Artikel schreiben würde.

... link (49 Kommentare)   ... comment