: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 11. Februar 2014

Pervers

Ich frage mich ja, was sie mir auf die Festplatte schieben könnten, zwecks Empörung.

Texte, in denen ich Menschen, Firmen und Organisationen verächtlich mache? Ohnehin mein täglich Brot.

Klassismus? Mein Beruf.

Mordgedanken? Stehen doch alle hier.

Sexuelle Abweichungen? Aus meinem Hang zu Foodpr0n, Aufklärungssexbüchern von Diderot und Mirabeau, Gemälden und Libertinage habe ich nie einen Hehl gemacht. Hier stehen nackte Kouroi! Aber das war damals Kunst und heute ist es das wieder.

Das hier ist sogar "nur" eheliche Pflichterfüllung:



Es ist gar nicht so einfach mit der sexuellen Abweichung, liebe Leser! Selbst die junge Griechin mit Mandoline, die ich gerade ersteigert habe, kann man nur mit ganz viel Mühe als sexuell aufgeladen betrachten. Ich habe 1 Darstellung mit expliziter Gewalt - von Alfred Hrdlicka.

Fetische? Alte Autos, schöne Häuser, Mahagoni, Perserteppiche, Brillen, Abendkleider, Katzen, Perlenketten, silberne Teekannen, Bücher, Torten... gerne auch mal durcheinander

Ich fürchte, das wird gar nicht so leicht, mit Langweiler glaubhaft etwas Sexuelles zu unterstellen und dann hasse ich ja auch noch Kinder... und auch mit Jüngeren kann ich nicht viel anfangen, siehe die Hegeschramms dieser Welt. BÄH! Wie zum Teufel muss man... na egal.

Sicher, manches ist irgendwie grenzwertig, aber nichts so richtig. Seit Jahren versuchen manche, da was draus zu basteln, es wird nichts. Noch nicht mal den Sexisten will mir die Mehrheit abnehmen, obwohl ich gestern hörte, ich würde Frauen nur schreiben "lassen", um in der Sache meine finsteren Neigungen zu kaschieren.

Nicht mal AfD wähle ich.

Gut, vor 100 Jahren hätte man mich vermutlich noch sonderbehandelt, aber heute... heute wird es komplex, mir irgendwas zuzuweisen, das einerseits passt und andererseits pervers genug wäre, um mich zu diskreditieren. Nicht dass ich normal wäre. Zum Glück sind einfach die normalen Spielräume der Gesellschaft sehr viel weiter geworden. Vielleicht nicht für Politiker, durch deren Fenster Schweine schauen und knipsen. Aber für mich sehr wohl. Zum Glück.

(Vielleicht erfinde ich mal eine Biographie der bislang verborgenen Schweinereien meines Daseins)

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