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Sonntag, 28. Dezember 2014
Sinnvolles schenken
Man muss nur suchen - dann findet man Geschäfte mit Angeboten, die niemand zurück verfolgen kann. Mein Parmesan aus Mantua zum Beispiel ist nur eruierbar, wenn man zu Bacchi in der Via Oreficio geht - fahren kann man da gar nicht. Meine Würste von einem kleinen Hof im Donaumoos, der Pfirsichsaft aus dem kleinen Gehöft bei Valeggio und die Pralinen vom Wagner - sie alle sind preislos, der Beschenkte weiss, dass es nichts Schlechtes ist, aber es kann sich auch jede Suche nach dem Geldwert sparen. Und manchmal findet man sowas sogar in München.
Leider fehlt mir dazu jedoch die passende Bekanntschaft, und mein Schuster in Verona wiederum möchte die Füsse derer, die er mit Leder umschliesst, vorher sehen. Sonst könnte man da wirklich schöne Dinge verschenken.
Aber dennoch habe ich dieses Jahr einen netten Weg gefunden, das Dilemma zu umgehen. Das begann mit einer Kiste bei der Caritas, in der die traurugen Reste eines Rades gelagert wurden. Das Rad selbst wurde lange Zeit brutal missbraucht und erst, als wirklich gar nichts mehr ging, dort in die Werkstatt gebracht. Kein schlechtes Rad, durchaus eines mit sinnvoller Ausstattung - aber die Preise verfallen schnell und wenn es so ruiniert ist, kostet die Reparatur in Arbeitszeit mehr als der Restwert. Also wurde es in die Ersatzteile zerlegt und so fand ich es.
Ich habe Zeit und schraube gerne. Dachte ich. Aber so einfach war es dann doch nicht, und am Ende habe ich jedes, wirklich jedes Teil intensiv bearbeiten müssen. Mitunter, das gebe ich zu, hat mein Elan nachgelassen. Bei den Bremsen war ich am Ende meines Lateins und kann hier wirklich der Menschheit nur zurufen, Räder mit herkömmlichen Bremsen zu kaufen, wenn sie nicht unendlich viel Ärger mit hydraulischen Scheibenbremsen haben wollen. Aber irgendwann fehlt nur noch der kurze Vorbau, und den gab es für einen Euro auch bei der Caritas und dann
ist es so weit, dass man nur noch die Gabel von der ätzenden grünen Farbe befreien muss, mit Nagellackentferner, und so riecht die ganze Bude nun so, als wäre ich ein exotischer Tänzer und würde solche Schuhe wie da oben tragen.
Ich mache das gerne, denn ich mag Menschen, die ich beschenke, und natürlich kann man das nicht berechnen, die Zeit nicht und die Geschichten nicht. Ins Geschäft gehen kann jeder, aber wenn so ein Stück dann wieder läuft und genau so ist, wie es für Berlin sein soll, dann ist alles wieder gut.
Leider fehlt mir dazu jedoch die passende Bekanntschaft, und mein Schuster in Verona wiederum möchte die Füsse derer, die er mit Leder umschliesst, vorher sehen. Sonst könnte man da wirklich schöne Dinge verschenken.
Aber dennoch habe ich dieses Jahr einen netten Weg gefunden, das Dilemma zu umgehen. Das begann mit einer Kiste bei der Caritas, in der die traurugen Reste eines Rades gelagert wurden. Das Rad selbst wurde lange Zeit brutal missbraucht und erst, als wirklich gar nichts mehr ging, dort in die Werkstatt gebracht. Kein schlechtes Rad, durchaus eines mit sinnvoller Ausstattung - aber die Preise verfallen schnell und wenn es so ruiniert ist, kostet die Reparatur in Arbeitszeit mehr als der Restwert. Also wurde es in die Ersatzteile zerlegt und so fand ich es.
Ich habe Zeit und schraube gerne. Dachte ich. Aber so einfach war es dann doch nicht, und am Ende habe ich jedes, wirklich jedes Teil intensiv bearbeiten müssen. Mitunter, das gebe ich zu, hat mein Elan nachgelassen. Bei den Bremsen war ich am Ende meines Lateins und kann hier wirklich der Menschheit nur zurufen, Räder mit herkömmlichen Bremsen zu kaufen, wenn sie nicht unendlich viel Ärger mit hydraulischen Scheibenbremsen haben wollen. Aber irgendwann fehlt nur noch der kurze Vorbau, und den gab es für einen Euro auch bei der Caritas und dann
ist es so weit, dass man nur noch die Gabel von der ätzenden grünen Farbe befreien muss, mit Nagellackentferner, und so riecht die ganze Bude nun so, als wäre ich ein exotischer Tänzer und würde solche Schuhe wie da oben tragen.
Ich mache das gerne, denn ich mag Menschen, die ich beschenke, und natürlich kann man das nicht berechnen, die Zeit nicht und die Geschichten nicht. Ins Geschäft gehen kann jeder, aber wenn so ein Stück dann wieder läuft und genau so ist, wie es für Berlin sein soll, dann ist alles wieder gut.
donalphons, 13:08h
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