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Sonntag, 10. September 2017
Zu dieser Weidel-Mail
Disclosure: Ich kenne Frau Weidel nicht und habe ein paar Mal in anderen Belangen mit Herrn Poschardt gemailt. Ich wähle weder AfD noch FDP.
Ein paar Gedanken:
1. Ist das alles? Eine angeblich 4 Jahre alte Mail, die auch nicht mehr als das enthält, was an jedem Stammtisch vorgetragen wird? Kein Brösel Volksverhetzung, nicht mal das Wort Zigeuner? Ein paar privat hingeschmierte Sätze, die im damaligen Kontext (Eurokrtse, Drehtürasylanträge, Westbindung und Rücksicht auf Óbama) leicht in einen gemässigten kontext zu setzen wären? Naja.
2. Es ist problematisch, eine private Mail zu veröffentlichen. Das ist vermutlich jedem Journalisten klar, denn unsere interne Kommunikation ist auch nicht immer so distanziert wie im Print. Es hat nochmal eine andere, deutlich negativere Qualität als ein Leak im internen Parteienforum. Private Indiskretion ist etwas anderes als Recherche, und natürlich steht da die Frage im Raum, warum das öffentlich wird. Man erinnere sich an die Methoden, die gegen Kachelmann verwendet wurden. Welche Motivation treibt den Verräter? Es ist, menschlich betrachtet, schon ein reichtlich mieses Verhalten. Selbst wenn es stimmen sollte. Ich habe so etwas in der Art zweimal erlebt - da ist wirklich jahrelang aufgebauter Hass im Spiel gewesen.
3. Stimmt es? Ich kenne etliche Leute, die Positionen vertreten, die nicht mehr im demokratischen Konsens sind - abgerutscht nach rechts, nach links, in ihre eigene Gedankenwelt. Da taucht nicht eine einzige derartige Aussage auf, der Weg ins Extren ist geprägt von ständiger Selbstversicherung und dem verbalen Verbrennen von Brücken, und wer immer die Mail verfasst jat, ist da schon recht weit, oder gibt vor, weit zu sein. Es kann natürlich auch Taktik sein, und die Welt hat noch deutlich mehr Kompromat, das dann in den nächsten Tagen kommt. Aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass man mit jemandem befreundet ist, und so eine Mail dann ohne Vorläufer oder Nachfolger ist.
Natürlich wartet man darauf, dass in den letzten zwei Wochen nochmal mit allen Rohren auf die AfD gefeuert wird, aber was die Welt da hat, ist klein, 4 Jahre alt, ohne Kontext und, wenn es stimmt, aus einer menschlich hässlichen Quelle - so hässlich, dass die ganze Geschichte sogar noch zurückfeuern kann. Jeder hat mal eine wenig klige Mail geschrieben, die besser vergessen werden sollte, und an jemanden, dem man besser nicht vertraut hätte. Und die Leute, die AfD wählen, sind vermutlich nicht wirklich überrascht von solchen Enthüllungen auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs.
Interessanter ist eine andcere Frage: Wenn man Weidel mit solchen, naja, Lappalien kommt, wie schlimm ist es jenseits der Umfragen wirklich? Der ganzen Aufführung haftet etwas Verzweifeltes an, man tut, was man kann, auch wenn es nur wenig ist, und obendrein nicht ohne Risiko bleibt. Man fühlt, dass viele Medien und speziell die Welt mit einem Wechsel zu Schwarz-Gelb zufrieden wären, und für ein niederschmetterndes Ergebnis der SPD muss man nichts tun. Dazu müssen mögliocht viele Wähler von der AfD zur FDP überlaufen, und daher passt diese gezielte Diskreditierung von Weidel ins Bild. Aber hinter allem ahne ich die Angst vor eunem Brexit-Trump-Resultat: Dass alle Umfragen falsch sind und auf jeden offenen AfD-Wähler noch einer kommt, der seine Absichten verschweigt. Wir haben in den letzten Jahren viel Erstaunliches gesehen. Eine unschöne Überraschung am Wahlabend wäre auch für die Medien eine enorme Pleite.
Ein paar Gedanken:
1. Ist das alles? Eine angeblich 4 Jahre alte Mail, die auch nicht mehr als das enthält, was an jedem Stammtisch vorgetragen wird? Kein Brösel Volksverhetzung, nicht mal das Wort Zigeuner? Ein paar privat hingeschmierte Sätze, die im damaligen Kontext (Eurokrtse, Drehtürasylanträge, Westbindung und Rücksicht auf Óbama) leicht in einen gemässigten kontext zu setzen wären? Naja.
2. Es ist problematisch, eine private Mail zu veröffentlichen. Das ist vermutlich jedem Journalisten klar, denn unsere interne Kommunikation ist auch nicht immer so distanziert wie im Print. Es hat nochmal eine andere, deutlich negativere Qualität als ein Leak im internen Parteienforum. Private Indiskretion ist etwas anderes als Recherche, und natürlich steht da die Frage im Raum, warum das öffentlich wird. Man erinnere sich an die Methoden, die gegen Kachelmann verwendet wurden. Welche Motivation treibt den Verräter? Es ist, menschlich betrachtet, schon ein reichtlich mieses Verhalten. Selbst wenn es stimmen sollte. Ich habe so etwas in der Art zweimal erlebt - da ist wirklich jahrelang aufgebauter Hass im Spiel gewesen.
3. Stimmt es? Ich kenne etliche Leute, die Positionen vertreten, die nicht mehr im demokratischen Konsens sind - abgerutscht nach rechts, nach links, in ihre eigene Gedankenwelt. Da taucht nicht eine einzige derartige Aussage auf, der Weg ins Extren ist geprägt von ständiger Selbstversicherung und dem verbalen Verbrennen von Brücken, und wer immer die Mail verfasst jat, ist da schon recht weit, oder gibt vor, weit zu sein. Es kann natürlich auch Taktik sein, und die Welt hat noch deutlich mehr Kompromat, das dann in den nächsten Tagen kommt. Aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass man mit jemandem befreundet ist, und so eine Mail dann ohne Vorläufer oder Nachfolger ist.
Natürlich wartet man darauf, dass in den letzten zwei Wochen nochmal mit allen Rohren auf die AfD gefeuert wird, aber was die Welt da hat, ist klein, 4 Jahre alt, ohne Kontext und, wenn es stimmt, aus einer menschlich hässlichen Quelle - so hässlich, dass die ganze Geschichte sogar noch zurückfeuern kann. Jeder hat mal eine wenig klige Mail geschrieben, die besser vergessen werden sollte, und an jemanden, dem man besser nicht vertraut hätte. Und die Leute, die AfD wählen, sind vermutlich nicht wirklich überrascht von solchen Enthüllungen auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs.
Interessanter ist eine andcere Frage: Wenn man Weidel mit solchen, naja, Lappalien kommt, wie schlimm ist es jenseits der Umfragen wirklich? Der ganzen Aufführung haftet etwas Verzweifeltes an, man tut, was man kann, auch wenn es nur wenig ist, und obendrein nicht ohne Risiko bleibt. Man fühlt, dass viele Medien und speziell die Welt mit einem Wechsel zu Schwarz-Gelb zufrieden wären, und für ein niederschmetterndes Ergebnis der SPD muss man nichts tun. Dazu müssen mögliocht viele Wähler von der AfD zur FDP überlaufen, und daher passt diese gezielte Diskreditierung von Weidel ins Bild. Aber hinter allem ahne ich die Angst vor eunem Brexit-Trump-Resultat: Dass alle Umfragen falsch sind und auf jeden offenen AfD-Wähler noch einer kommt, der seine Absichten verschweigt. Wir haben in den letzten Jahren viel Erstaunliches gesehen. Eine unschöne Überraschung am Wahlabend wäre auch für die Medien eine enorme Pleite.
donalphons, 01:45h
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