: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 5. Dezember 2020

Mit 88,07 ins Wochenende

Für den Söder ist es natürlich weniger schön, wenn seine eigene Heimat Nürnberg jetzt zum Superhotspot wird und auf Passaus Spuren wandelt, aber es gibt auch gute Nachrichten: Wir haben eine Inzidenz von 88,07, und Leute, die sich damit auskennen, rechnen bis in zwei Wochen mit weniger als 50, weil: Die Nachverfolgung klappt. Das ist angesichts der winterlichen Bedingungen - es liegt überall noch Eis und Schnee - schon eine ganz gute Nachricht, wenn man so eng in einer kreisfreien Stadt zusammenlebt. Wobei ich momentan eher drüber wohne, so weit oben, wie es halt geht. Dort, wo die Luft besser ist.



Natürlich sollte man darüber die bestehenden Probleme und das Leid der Betreoffenen nicht vergessen, aber die Stimmung ist so schlecht nicht: Die Chinesen kaufen wieder Autos, und in Deutschland spricht es sich zudem herum, dass so ein Kasten mit Rädern ein gutes Mittel gegen die Seuche ist, wenn man sie mit der U-Bahn vergleicht. Nebenbei wird wohl auch der Einfluss des Hauptfirmenchefs mit seinem E-Auto-Fimmel kleiner. Das sind, gemessen an der Lage des Landes, ganz angenehme Nachrichten. Man kann sich nicht immer nur Angst und Panik hingeben. Also, zumindest hier ist das so, andernorts wächst der Druck auf den Staatsrat, Deutschland lieber schnell total zu vernageln und alle einzusperren.



Auch heute kam die Nachricht, dass die Eroica Montalcino nächstes Jahr Ende Mai stattfindet, also sehr, sehr spät. Anders gesagt rechnet man dort wohl auch mit einer längeren Wegsperrphase bis zum Frühling, und da tut natürlich jeder gut daran, ein Hobby zu haben, um nicht hysterisch kreischend das Nadsicoronaweltenende in der Hoffnung auf Zuwendungen zu beschwören, oder noch besser, für eine Kolumne, die sich natürlich angesichts der Medienkrise und der mediokren Schreibfähigkeiten Wiener Clownlinker nicht manifestiert. Mir hilft ja die handwerkliche Betätigung über jene Phasen hinweg, die durch schlechtere Laune mein literarisches Schaffen herunterziehen könnten. Und daher habe ich noch das vom Schrott geholt:



Wirklich nichts Besonderes. Ein Massenprodukt, 8 Jahre alt, damals gerade mal 150 Euro teurer als das durchschnittliche Rad in Deutschland, aber: Mit neuen Winterreifen und Ersatzteilbedarf, den ich aus dem Fundus decken kann. Das Rad, das man fährt, wenn man alte Stahlräder nicht auf dem hier massenhaft verstreuten Salz ruinieren will. Es ist eh Winter.Und noch dazu der Coronawinter. Da kann man auch mal zurückstecken. Der Vorbesitzer hat den Antrieb ruiniert, sich wegen der erwarteten Kosten von 120€ ein neues Rad gekauft, und ich baue einfach bessere Ritzel und Kettenblätter ein. Dann wird damit eine Weile eingekauft und später weiter gereicht an jemand, der es brauchen kann. Und der sich nicht an Scheibenbremsen stört.



So ist das halt, man muss nehmen, was man kriegen kann, in diesen Zeiten, die einem so viel verwehren.

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