: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 11. September 2007

Ich habe eine Frage,

und zwar drüben an der Blogbar. Es geht um das Thema Literarisierung, und ich wäre um Antworten dankbar.

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Die Sorgenfreien

Was ist schon eine Kreditkrise, das Skalvenhändlertum der Medien, die Gier der Aufsteiger und der Hass der Besitzlosen, die Schlagwortseuche des Prekariats - das alles dringt momentan einfach nicht durch.



Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass ich am Freitag in Karlsruhe sein werde, um über die Kunstfigur zu sprechen, die gerade sehr real ist. Vor anderen Leuten, die als Realpersonen Dinge behaupten, die mir sogar als Kunstfigur zu dreist wären.

Dann Frankreich. Frankreich!

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Montag, 10. September 2007

Aus dem Leben eines Kochs

10 Uhr:



16 Uhr:



23 Uhr:



Kleinigkeiten dazwischen werden nicht extra dargestellt

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Der Mutterkreuzbandriss

Die Autobahn war nicht schlecht. Kann man schon sagen, vor allem unter Berücksichtigung der historischen Fakten. Denn das Grossbauprojekt wurde wie vieles andere vor dem dritten Reich geplant, begonnen und durchgeführt. Erst die Propaganda machte daraus Hitlers Autobahn.

So ähnlich ist das auch mit dem Mutterbild der Nazis. Wie überhaupt vieles aud Ideologie und Praxis der Faschisten zusammengesampelt ist. Nicht die Zutaten waren einzigartig, es war die Mischung, die Konsequenz der Umsetzung, die Kombination aus Volk, Reich und Führer. Deren integraler Bestandteil eben auch die - heute würde man sagen - Entrechtung der Frau war. Wobei man dabei eines bedenken sollte: Angesichts der Kirchenväter, die noch darüber stritten, ob eine Frau eine Seele haben könne, ist da durchaus ein Fortschritt festzustellen. Im grossen und ganzen war das Nazifrauenbild auch nicht anders als das, was reaktionäre Kreise in der Weimarer Republik förderten, oder das der Erzkatholiken, die kein Problem damit hatten, wenn Frauen Kanonenfutter für Kaiser und König warfen und ansonsten Essen für die Brut rationierten, die noch nicht zum Schlachten konnte. Schwule wurden auch nach den Nazis weiterverfolgt, ohne Ehe bekamen Paare unter Adenauer eher selten eine Wohnung, und wenn die 68er gegen etwas rebellierten, dann war es eben nicht das Nazimutterbild, das die um 1945 geborenen nicht bewusst erlebt hatten, sondern die reaktionäre Scheisse, für die man die CDU/CSU rückwirkend noch als verfassungsfeindliche Organisation behandeln sollte, wenn ich hier mal meine Meinung ausdrücken darf.

Damit kommen wir zum aktuellen Fall der gefeuerten Fernsehmoderatorin und ihrem Sender, der wegen ihrem Naziausrutscher die Notbremse gezogen hat. Reichlich spät, aber immerhin. Was mit der Frau passiert, ob sie nun Arbeitslosenhilfe braucht oder eine neue rechte Partei gründet: Egal. Soll sie. Das Gute daran ist aber, dass hier die Strafe für das Hochhalten einer reaktonären Weltsicht erfolgt, die eben nicht nur Nazi, sondern leicht abgemildert auch der Fluch der frühen, mittelfrühen und in reaktionären Regionen auch aktuellen Bundesrepublik ist. Denn auch, wenn die Nazis bald weggestorben sind: Der Ideencocktail schwappt immer noch in einer angeblich konservativen Volkspartei, und gerade in diesem Bereich bedeuten Prügel für die Nazis auch Haue für alle, die sich aus der braunen Scheisse gerne ein paar Stücke für ihre eigenen politischen Suppen schneiden.

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Montag, 10. September 2007

Nicht die Charts stürmen

Das Schweigen eines, hm, sagen wir mal bloggenden Sprechsängers, der mit Hilfe seiner Blogfans unter die Top100 der deutschen Charts kommen wollte, und das mit einer reinen Internetaktion - dieses Schweigen sagt einiges über die "Conversion Rate" von Userzahlen zu zahlenden Kunden.

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Sehr zu empfehlen - der passende Griff

Da war erst mal der Entschluss, eine neue Tür gegen eine alte Tür auszutauschen, vor über einem Jahr. Dazu fand sich bald das bislang fehlenden Barockschloss. Letzte Woche fand sich auch die Zeit, das Projekt endlich anzugehen. Was sich aber nicht gefunden hat, war eine passende Klinke. Und das ist gar nicht so leicht, wie jeder bestätigen kann, der mal das Vergnügen hatte, sich mit der Suche nach einer bestimmten Variante der vielen Möglichkeiten vin Klinken auseinandersetzen zu dürfen: Dorne können zu lang, zu kurz, zu dünn, zu wenig konisch oder zu dick sein, die Griffe selbst haben an unpassenden Stellen Tüllen, die dort in das Schloss ragen würden, wo sie eigentlich plan sein sollten. Man kann verflucht viel falsch machen, und man sollte immer exakte Masse und eine Schieblehre dabei haben, wenn man auf den Flohmarkt geht. Natürlich hatte ich heute weder das eine noch das andere dabei. Und es gab dort auch nur eine Klinke, die überhaupt irgendwie vielleicht hätte passen können, und stilistisch mit dem Schloss übereinstimmte. Soweit man das ohne das Original in der Hand überhaupt sagen kann.



6 Euro hat der Volltreffer gekostet. Alles passt, Durchmesser, Abstände, Form, sogar die Patina und die Farbe des Messings. Glück muss man haben, und Zeit. Vor allem Zeit.

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Samstag, 8. September 2007

Freundliche Bitte um Begrenzung des Konflikts

Lieber Herr Rädelsführer Fritz G.,
lieber Herr Bundestrojanerminister Wolgang S.,

darf ich Sie als Landsleute bitten, Ihre innerschwäbischen Differenzen vermittels Bomben und Onlinedurchsuchungen in ihrem Heimatland oder von mir aus wahlweise auch in Neuschwabenland Prenzlauer Berg ohne weitere Beschädigung der Restrepublik auszutragen? Ich bin mir sicher, dass der Rest des Landes weder mit blöden Terroristen noch mit Ermittlungsbehörden zu tun haben will, die Trojaner fordern und dann Ermittlungsergebnisse in einem Rundbrief an die Medien schicken. Es ist Ihre innere Angelegenheit, aber bleiben sie bitte dabei im Land der Schwarzen Wälder und Füsse.

Mit Dank für Ihr Verständnis

Don Alphonso Porcamadonna

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Freitag, 7. September 2007

Sehr zu empfehlen - die alte Tür im Speicher

Man kennt das Problem von gotischen Kathedralen. Grosse Pläne, gigantische Fundamente, der Wünsch nach möglichst hohen Türmen - und dann steht nach zwei Jahrhunderten endlich das Kirchenschiff, man kann drin das tun, wozu der Bau gedacht ist, alles andere würde nur Aufwand ohne Nutzen bedeuten, und so bleiben unvollendete Turmstümpfe übrig.

So ähnlich geht es auch beim Restaurieren zu: Die Farbe ist an den Wänden, die Möbel haben ihren Platz, die Küche ist eingeräumt und alles funktioniert. Es sieht noch nicht perfekt aus, aber der Druck, den eine ungestrichene Wand ausübt, ist weg. Und so bleibt erst mal auch die einzige neuere Tür an ihrem Platz. Bis dann an einem anderen Ort jemand eine Tür öffnet, und

.

Doch, man fühlt sich danach etwass ärmlich eingerichtet. Man ist schon ziemlich weit oben auf der Leiter der Interieurreekonstruktion, aber darüber ist dennoch viel, zu viel, unüberwindlich viel Platz. Der darf auch sein, denn Leben wie ein zynischer Ausbeuter und Leuteschinder könnte so eine Supraporte niemals rechtfertigen. Der Mann war ein Schwein, aber sein Baumeister wusste, was er tat. Und schuf eine durchgängige Innenarchitektur, die den Betrachter - hier Don Alphonso mit seiner noch immer nicht ausgewechselten neuen Tür - auf den Boden der stark reduzierten Tatsachen daheim schickt.

Aber wenigstens die Tür ist machbar, denn als die neue Tür eingebaut wurde, landete ihre Vorgängerin nicht auf dem Müll, sondern wurde im Speicher deponiert und dortselbst dann mehr oder weniger vergessen. Man weiss nie, wozu man es noch brauchen kann, war das Credo des Clans durch viele Generationen, und gute 40 Jahre nach dem modernen Fehlgriff zeigt sich heute die Richtigkeit der sparsamen Grundüberzeugung. Denn als meine Eltern das Dach erneuern liessen, wollten sie die Tür auch gleich entsorgen - eine Dummheit, die ich damals verhindern konnte.



Da ist noch viel Arbeit zu tun, der Schmutz der Jahrzehnte hat sich darauf abgelagert, und in den hundert Jahren davor war man nicht pfleglich damit umgegangen. Es ist auch keine Flügeltür, und eine Vergoldung wird es auch nicht geben. Aber es ist etwas, das sein muss. Sie passt. Sie gehört da hin.

Die neue Tür? Die kommt in den Speicher. Mann weiss ja nie, wozu man sie noch brauchen kann.

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Empfehlung heute - Zur Wiedervorlage,

denn Poodlepop schliesst sein Blog, und da wäre es verdammt schade, wenn seine epochemachende Kampfansage vom 17.5.2006 an die kommerzialisierte Blogosphäre im Orkus verschwinden würde. Deshalb hier nochmal die Einmischung im Volltext:

"Sehr geehrte A-Blogger,

dass Sie tendenziell einen an der Mütze haben, ließ sich ja schon länger erkennen, dass Sie in Wahrheit extrem weich im Kopf sind, überrascht mich allerdings doch etwas. Besser gesagt, nicht dass Sie es sind, sondern in welchem Ausmaß. Sicher, von Leuten, die sich ohne jede Not zu willfährigen Erfüllungsgehilfen eines De-facto-Monopolisten machen, indem ihnen als allererstes einfällt, Google-Ads auf ihre Seiten zu pappen, erwarte ich nicht, dass noch viel Gescheites folgt. Schon gar kein Besinnungsaufsatz über die gesellschaftlichen und kulturellen Konsequenzen von Monopolen – mit der Besinnung haben Sie es ja nicht so. Auch dass Sie als nächstes um Geschenke betteln, hat mich nur so lange berührt, bis ich begriffen habe, dass Sie nicht anders können, weil Sie es auch mit dem Anstand nicht so haben.

Wie es überhaupt erschreckend wenig gibt, mit dem Sie es haben. Uferlose Eigenbegeisterung vielleicht, daran scheint es keinem von Ihnen zu mangeln. Nichts, aber wirklich gar nichts ist Ihnen zu abgeschmackt, solange Sie nur im Spiel und im Gerede bleiben, Ihre gefühlte Bedeutung bestätigt und am Ende, wer weiß, sogar noch einen Ständer bekommen – ganz ohne Wichsvorlage, Figuren Ihres Formats sind sich selbst genug. Nun gut, dass soll Ihr Problem sein, nicht meines. Nur die Nummer mit den Autos, die möchte ich Ihnen noch aufs Brot schmieren, wenn Sie gestatten. Da kommt ein Kfz-Hersteller daher, dessen Autos mit viel Wohlwollen als Kfz 0.7 durchgehen und glaubt, wenn ein paar Quatschköpfe seine PR schreiben, die irgendwie Web 2.0 sind, kann er die Quoten addieren und durch zwei dividieren und ist anschließend Kfz 1.35 – mindestens! Wo jeder normale Mensch ihm bedeuten würde, möglichst zügig Land zu gewinnen mit seinem Stumpfsinn, schnappen Sie hochbeglückt zu, alle miteinander. Wo der herkömmliche PR-Texter, den Sie unlängst noch verachtet haben, ab 5.000 € aufwärts im Monat bekommt, damit er die gewünschte Dröhnung absondert, machen Sie es schon für einen Leihwagen. Und wo sich jeder, der noch einen Rest von Würde in sich trägt, in Grund und Boden schämen täte, möchten Sie schier platzen vor unverhohlenem Stolz.

Seit Jahren lassen Sie keine Gelegenheit aus, sich zu einer Art Speerspitze der Erneuerung aufzuplustern, empören sich über dieses und mäkeln an jenem – stets vom hohen moralischen Ross herab natürlich – nur um wie eine billige Straßennutte sofort die Beine breit zu machen, sobald einer mit ein paar Scheinen wedelt. Die Speerspitze der Verblödung sind Sie, dem Volldepp seine Vorhut, nur damit das mal klar wäre. Und bleiben Sie mir bloß vom Leib von wegen »ich darf ja schreiben was ich will«, den Spruch können Sie meinetwegen in Ihr Vesperbrettchen gravieren. »Korruption hat viele Gesichter« empfehle ich für die Rückseite – falls Sie ein ganz besonders widerwärtiges sehen möchten, schauen Sie einfach in Ihren Taschenspiegel. "

Ich hoffe, dieses Bewahren wird nicht als Urheberrechtsverletzung angesehen; es gibt Dinge, die nicht verloren gehen dürfen, und kein Wort ist seitdem falsch geworden.

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Freitag, 7. September 2007

A la mode

Die grosse Zeit der Einrichtungszeitschriften, der Meinungspostillen, der Teeimporteure und der Tortenbäcker hat beegonnen.



Und heute morgen, bevor es hinausging in die Kälte, trank ich die erste Zitrone der Saison, die eigentlich keine ist, sondern lediglich das Ende einer anderen Saison, in der einige späte Gartenempfänge nie stattgefunden haben werden.

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Die Rente ist unsicher

in schlecht bezahlten Gastrojobs, auch in der Munich Area.



Die ist auch nicht mehr das unbeschwerte Paradies der Leichtsinnigen, die sie mal war. Aber wenigstens gibt es hier noch real Business, während woanders schon wieder in Web2.0 überinvestiert wird.

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Dirt Picture Contest - Münchner Interludium

Grosse Glasflächen sind anfällig für Verschmutzung. Deshalb sollte man sie ab und an putzen, will man den gepflegten Eindruck moderner Architektur erhalten. Wenn man es nicht macht, sieht es aus wie in Berlin, obwohl das hier die gefeierte Pinakothek der Moderne in München ist.



Im Betondach haben manche Lampen auch schon die Aabdeckungen verloren. Allerdings ist Versagen bei Prestigebauten fast schon traditionell; WAA, Transrapid und die Staatskanzlei geben Auskunft über den hiesigen Hang zum Grössenwahn. Traditionelles auch in der U-Bahn: Die Wiesn nähert sich mit billig in Fernorst zusammengenähten Minidirndln für Zuagroastntritschn.



Das ist der ewigee Kreislauf der Stadt. Der Münchenroman schlechthin heisst "Erfolg", wurde von einem nach Berlin exilierten Münchner namens Feuchtwanger geschrieben und wird noch lange aktuell bleiben - und um die versöhnlichen Momente beraubt, wäre es ein Abbild der Stadt Berlin a. d. Spree.

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Empfehlung heute - Wie es Frau A.

einmal nicht auf dem Küchentisch gemacht hat, ist eine kleine, lakonische Köstlichkeit.

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Donnerstag, 6. September 2007

Die Geheimnisse von München

Ich kenne keine andere Stadt in Deutschland, deren Antiquatiate über derartige Schlösser, Türgriffe, Schlüssel und dahinter liegende Kammern verfügen, in denen auf staubigen Regalen die Schätze auf den Wissenden warten, der sie zu heben versteht.



Und ich werde mich hüten, dieses verborgene Wissen weiter zu geben. Nur so viel: Hinter all der Pracht und Leichtlebigkeit gibt es auch diese finstere Stadt, die sich nur wenigen erschliesst, die mit den Zungen ihrer Wächter zu reden befähigt sind. Ein Meyrink könnte seine Inspiration hierin finden, wo andere nur staubige Gebrauchtbücher in den Kisten vor der Fassade sehen. Man geht dorthin und kommt auf einem anderen Weg zurück, man geht keinen Schritt zweimal und endet doch wieder bei der Erkenntnis, dass man diesen Weg noch oft gehen muss. Auf der anderen Seite der lärmenden Strasse dann das Spukhaus, auf dessen Kassen zu lesen ist, dass es wegen Personalmangel einige Räume schliessen muss; es ist nicht leicht mit dem Personal, nur oben haben sie ein paar Drachen, die das Photographieren nicht erlauben, in der Räuberkammer, die vom anderen Ufer des grossen Meeres hier angelandet ist.



Und wenn ich nun sage, dass dort alle Herrlichkeit auf den Besucher wartet, so wird es doch kaum einem mehr nutzen. Die Zeit ist fast schon abgelaufen, und so schliessen sich die Tore hinter dem, was Gier und Verschwendung schuf und borgte. Dann bleibt nur die Verlorenheit in Cafes, die Soda heissen und das zu bieten haben, das man im Übermass schon kennt; dünnes Volk mit dünnen Themen, die nie begreifen, was da im Nationalmuseum noch bis Sontag zu sehen war. Der Wissende beeile sich, um einzutauchen in das Schwarz der Erfahrung; die anderen erfreuen sich am leichten Leben des Nichts, das Schutz und Schild ist für das andere, das sie nicht sehen.

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Adical aus Ritaberlin

Als das Blogwerbenetzwerk "Adical" startete, liess sich dessen Geschäftsführer Sascha Lobo mit der Beemerkung zitieren, man könne nicht ernsthaft bezweifeln, dass eine Professionalisierung der Blogosphäre bevor stünde. Wie das gemeint ist, darüber kann man debattieren - wie die Verleihung und gebloggte PR-Hilfsleistungen des Grimme Online Awards unter diversen Beteiligten und Jurymitgliedern zeigt, kann man tatsächlich kaum bestreiten, dass süditalienische Beamten eine ähnliche Auffassung von korrekter Arbeit haben.

Nun hat Lobo der Berliner Zeitung ein paar Einblicke in sein professionelles Tun gegeben, ich zitiere:

Lobo etwa trifft sich zwei, drei Mal die Woche mit den anderen Gründern der Firma Adical, die auf Jahresumsätze im sechsstelligen Bereich kommt.

Jahresumsätze einer Firma, die es erst ein halbes Jahr operativ gibt? Und ein sechsstelliger Bereich, obwohl Adical seit rund sechs Wochen keinerlei Werbung mehr auf Blogs schaltet/schalten kann? Deren Teilnehmer in der Pause inzwischen andere Geschichten treiben? Hm. Klingt für mich nach einem weiteren Gaga-Medienversagen, von dem m an bei Stefan Niggemeier sicher nichts lesen wird. Ich weiss schon, warum ich inzwischen gegen Rankings bin: In den Staub mit den grosskotzigen Lügnern und ihrer erfundenen Klickrelevanz.

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Mittwoch, 5. September 2007

Empfehlung heute: Ich habe

das wahrscheilich perfekte Komplementärbild zu diesem Beitrag von St. Burnster, in dem es eigentlich gar nicht um Berlin geht, das dort abgebildet ist. Heute, hinter dem Haus meiner Eltern, einfach so.



Es ist, so erkläre ich es mir, das Blau des Himmels. Jetzt mal ohne den Schmarrn der Nationalhymne, das Blau ist hier einzigartig, das gibt es sonst nur noch in Italien, und sein Fehlen ist noch schlimmer als die nicht vorhandene Landschaft Brandenburgs.

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Sehr zu empfehlen: Wie nagelalt

Es ist nicht schwer, das Alte um ein paar neue Stücke zu ergänzen, damit es wieder komplett ist.



Die Kunst an der Sache ist, es genau so weit zu treiben, dass sich das Neue in das Alte harmonisch einfügt, ohne dessen Patina zu zerstören. Denn einfach neu kann jeder Depp mit Pinsel.

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