Der Mutterkreuzbandriss

Die Autobahn war nicht schlecht. Kann man schon sagen, vor allem unter Berücksichtigung der historischen Fakten. Denn das Grossbauprojekt wurde wie vieles andere vor dem dritten Reich geplant, begonnen und durchgeführt. Erst die Propaganda machte daraus Hitlers Autobahn.

So ähnlich ist das auch mit dem Mutterbild der Nazis. Wie überhaupt vieles aud Ideologie und Praxis der Faschisten zusammengesampelt ist. Nicht die Zutaten waren einzigartig, es war die Mischung, die Konsequenz der Umsetzung, die Kombination aus Volk, Reich und Führer. Deren integraler Bestandteil eben auch die - heute würde man sagen - Entrechtung der Frau war. Wobei man dabei eines bedenken sollte: Angesichts der Kirchenväter, die noch darüber stritten, ob eine Frau eine Seele haben könne, ist da durchaus ein Fortschritt festzustellen. Im grossen und ganzen war das Nazifrauenbild auch nicht anders als das, was reaktionäre Kreise in der Weimarer Republik förderten, oder das der Erzkatholiken, die kein Problem damit hatten, wenn Frauen Kanonenfutter für Kaiser und König warfen und ansonsten Essen für die Brut rationierten, die noch nicht zum Schlachten konnte. Schwule wurden auch nach den Nazis weiterverfolgt, ohne Ehe bekamen Paare unter Adenauer eher selten eine Wohnung, und wenn die 68er gegen etwas rebellierten, dann war es eben nicht das Nazimutterbild, das die um 1945 geborenen nicht bewusst erlebt hatten, sondern die reaktionäre Scheisse, für die man die CDU/CSU rückwirkend noch als verfassungsfeindliche Organisation behandeln sollte, wenn ich hier mal meine Meinung ausdrücken darf.

Damit kommen wir zum aktuellen Fall der gefeuerten Fernsehmoderatorin und ihrem Sender, der wegen ihrem Naziausrutscher die Notbremse gezogen hat. Reichlich spät, aber immerhin. Was mit der Frau passiert, ob sie nun Arbeitslosenhilfe braucht oder eine neue rechte Partei gründet: Egal. Soll sie. Das Gute daran ist aber, dass hier die Strafe für das Hochhalten einer reaktonären Weltsicht erfolgt, die eben nicht nur Nazi, sondern leicht abgemildert auch der Fluch der frühen, mittelfrühen und in reaktionären Regionen auch aktuellen Bundesrepublik ist. Denn auch, wenn die Nazis bald weggestorben sind: Der Ideencocktail schwappt immer noch in einer angeblich konservativen Volkspartei, und gerade in diesem Bereich bedeuten Prügel für die Nazis auch Haue für alle, die sich aus der braunen Scheisse gerne ein paar Stücke für ihre eigenen politischen Suppen schneiden.

Montag, 10. September 2007, 22:38, von donalphons | |comment

 
wobei die weimarer republik sich nicht nur aus erzreaktionären kreisen speiste, wie wir schlauen menschen alle wissen, aber was um himmels willen bedeutet die überschrift?

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http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterkreuz

Hier muss niemand dumm ins Bett gehen ;)

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und ich dachte an einen knieschuss...

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Nicht nur in einer konservativen Volkspartei(en), das Beispiel von Frau Müller zeigt, dass selbst die Linken für ein einfaches Familienbild anfällig sind. Was mich bei dem Fall am meisten erstaunt: Die Zustimmung für die Thesen der Eva H., die allgegenwärtig zu lesen sind. Von daher halte ich das nicht für ein Problem einer konservativen Volkspartei, sondern als Grundstimmung, die latent in weiten Teilen der Bevölkerung seinen Platz gefunden hat. Darin kummulieren sich alle sozialen Probleme und Verwerfungen unserer Zeit. Von Jugendkriminalität, bis Pflegenotstand. Das macht Eva H.s einfaches Weltbild so interessant. Alleine die Anhänger der angeblich konservativen Volkspartei hätten die Autorin und das Buch nicht zu einer so grossen medialen Aufmerksamkeit und Auflageerfolg geführt.

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Ich möchte hiermit auf das entschiedenste den Begriff Weltbild davor verwahren, mit Eva. H. in Verbindung gebracht zu werden. Ein paar naive Ideen zur Mütterlichkeit machen noch kein Weltbild.

Ob der Rausschmiss von Eva H. wirklich eine so gute Idee war, bezweifele ich. Eine schöne, gut vorbereitete Diskussionssendung mit mehreren Historikern wäre die gerechtere Strafe gewesen - Eva H. hätte hinterher wie eine dumme reaktionäre Frau ausgesehen. Warum soll sie nicht trotzdem eine Gastgeberin für den NDR-Talk sein?

In einer Medienwelt, wo solche Tonne-raus-Steller wie Kerner quasi den Normallfall darstellen, sind sogar allererste (wenngleich hier verunglückte) Versuche einer eigenen Meinung bei Talkern fördernwert.

Wie gesagt: Man hätte die Dame in einer Sendung zur Geschichte des Dritten Reiches vorführen können - und das hätte vollauf gelangt.

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Dann kann ich hier nur ein Repetitorium durchführen:

http://che2001.blogger.de/stories/904809/#905675

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Ein paar Ideen zur Mütterlichkeit machen kein Weltbild, aber unterstützen das reaktionäre Weltbild vieler hier im Lande. Schlicht gedacht, könnte man zum Schluss kommen, dass das ganze Schlamassel mit den langhaarigen 68ern angefangen habe. Demographieproblem durch Selbstverwirklichung der Frau, Arbeitslosigkeit wegen höherer Frauenerwerbsquote, Verwahrlosung von Kindern (wie kennen aus den 70ern noch das Unwort "Schlüsselkind"), selbst Dons Elitessen und Nicht-Elitessen, die keine Rücksicht auf andere Personen und Eigentum nehmen könnte mit der Auflösung der Rollenteilung erklärt werden.

Das erklärt auch den Erfolg der naiven Schriften der Autorin. Sie nimmt das Unbehagen mit dem gesellschaftlichen Status quo auf und fokussiert es auf die fehlende Mutterrolle.

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Sry, aber hier reden Männer, die a) keine Ahnung haben und b) das auch noch als Anti-Faschismus kund tun müssen.

Das NS-Regime war sowohl *rechts* als auch *links* und war zu KEINEM Zeitpunkt auf das "reaktionäre" Frauenbild des Kaiserreiches oder der 50iger BRD-Jahre fixiert - Hanna Reitsch, das Jodie Foster-Vorbild und das Fördern(!) unehelicher Kinder lassen grüßen.

Die Sendung mit Historikern würde deshalb ein Fiasko - für die Historiker. ;)

Im übrigen kann ich nur empfehlen, mal eine Elitesse zu schwängern. Dann werdet Ihr feststellen, daß sich auch die größte hardcore-Feministin und -sozialistin zur Eva Herman-aficionada (?) wandelt - und zwar in Nanosekunden.

... Ihr müßt mal erwachsen werden. :))

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Woran liegt das? An den Hormonen?

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Im übrigen kann ich nur empfehlen, mal eine Elitesse zu schwängern.

Hab ich gemacht. Sie ist grad auf Jobsuche.

Und nu?

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Die gute Eva Herman mag eine Idiotin sein ... nur das Bild des "Heimchens am Herd" ist angesichts ihrer real exsitierenden Karriere wohl närrisch. ;)

Ich kenne keine Frau mit Kind (=Mutter), die älter ist als 35 - ob garnicht, ganz- oder halbtags berufstätig - die Eva-Maus nicht (heimlich ?) zustimmt. ... daß sie zuweilen etwas anderes SAGT, spielt keine Rolle.

... und wenn ihr mir jetzt etwas von emanzipierten ostdeutschen/sozialistischen Frauen erzählen wollt, so kann ich Euch versichern, daß deren "Rollen-Verständnis" noch ziemlich "reaktionär" ist.

P.S. strappato, Hormone ?
Vielleicht.
Meine Meinung: Frauen mögen unterschiedlich sein aber EINES haben ALLE gemeinsam: Eigeninteresse.
Die Interessen einer unverheirateten/kinderlosen Frau sind andere, als die einer verheirateten/beziehungstechnisch gebunden "Geschwängerten" (=Mutter). Das kann man am besten erkennen, wenn man mitbekommt, wie Frauen über andere Frauen reden... :)))

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Hab ich da oben was von ostdeutsch/sozialistisch geschrieben?

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Ich habe es nur der Vollständigkeit halber erwähnt ...

... da Frauen in Mittel- und Osteuropa per se durch Arbeitspflicht "emanzipiert" waren, werden dort häufig erz-reaktionäre Verhaltensweisen gezeigt, die in fortschrittlich-westlichen Kreisen mit 2 Jahren "Köln-Kalk-Verbot" geahndet würden. :))

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Herrje. Naja, jedem seine Eigengruppe. Macht ja nix.

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@ che, dem großen Frauen-, Militär- und Ideologieexperten
Nomen est omen.

Die Mutterverehrung und Benutzung der Frau als erhaltende und tragende Kraft ist ja auch in den hier im Thread nicht erwähnten anderen monotheistischen Religionen (der jüdischen und der islamischen) nicht gerade minder irre.

Aber da kann man nicht so kein sein Feindbild mit Allgemeinplätzen streicheln. Fällt dies jetzt auch schon unter das Recht der Meinungsfreiheit ?

So weit ich im Hinterkopf habe war Fr. Hermann eh im Augenblick von der Arbeit freigestellt, naja und die Moderation im
NDR hat eh der bigotte Supischwiegersohn der ARD (Pilawa) übernommen.
Der Fakt ist wohl eher der das sämtliche Nazibezüge und vergleiche immer zur richtigen Deutung durch irgendwem führen, da wird das Eis ganz schnell für einem selbst dann sehr, sehr schnell, sehr dünn.

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Viel schlimmer als Frauen, die Eva heimlich zustimmen, finde ich übrigens die Herren, die das laut tun. Zum Beispiel in den Leserkommentaren der FAZ und der Welt (prima Lektüre, wenn ihr schon gefrühstückt habt).

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... bisschen wirr hier. Wir lernen: alle Frauen mit Kind stimmen Frau Herman zu ... so so, fuer den Stuss bekommt derherold auch ein Mutterkreuz.

mit Nuesschen, am Bande

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als frau kann ich eva bloß heimlich zustimmen. heimlich weils ja so verpönt ist öffentlich zuzugeben, dass man die rolle als hausfrau und mutter nicht allzu unattraktiv findet. ich habe die erfahrung gemacht, dass sie meisten mädchen in meinem alter hoffen später finanziell und gesellschaftlich diese möglichkeit zu haben und wir reden hierbei von studentinnen!

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"die Eva-Maus nicht (heimlich ?) zustimmt. ... daß sie zuweilen etwas anderes SAGT, spielt keine Rolle."
Völlig richtig herold. Frauen sind so. Schließlich ist auch bekannt, daß sie dann, wenn sie "Nein" sagen, in Wahrheit doch "Ja" meinen. –

Auf funzen ist Verlaß. Die dümmsten Bemerkungen, egal zu welchem Thema, kommen stets von ihm. Der Herman-Spruch ist genau dasselbe wie das früher gängige "Das mit den Juden hätte der Hitler nicht machen dürfen. Aber es war nicht alles schlecht." Daß man das nicht mehr an jeder Ecke hört, gehört zu den wenigen Verdiensten der 67er (nicht: "68er", wie immer falsch zu lesen ist) Studentenrebellion, die mit dieser Scheiße erstmal aufräumte, genau so, wie mit dem abgestandenen Käse von Frau Hermangöring.
Den 67ern wird ja an Langzeitwirkung allerhand angedichtet, womit sie nichts zu tun haben. Aber an diesem Punkt hat Herman recht: Das von ihr Vertretene wurde tatsächlich von den 67ern destruiert. Dafür haben sie meinen Respekt.

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@herold, wie eine Elitesse und eine Feministin zusammengehen sollen versuche ich mir gerade vorzustellen. Eine hohlwangige, gut manikürte MBA-Studentin an einer Privatuni im Eskada-Kleid neben einer kurzgeschorenen Lederjackenträgerin mit Stahlkappen an den Stiefeln oder wahlweise einer lila Latzhose mit Hennamähne. Eine, die von Beruf Tochter ist und ein bißchen rumstudiert, bis sie von Beruf Gattin wird und eine, die nur Frauen leckt, und eine, die sich ganz unbeschreiblich weiblich fühlt, alles ein Schlag wie? Ansonsten: Du mich auch.

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... bekommt derherold auch ein Mutterkreuz."
Franzbranntwein EINREIBEN nicht TRINKEN ! ;)

Die 2 Horrorsätze jedes nach 1960 geborenen Mannes:
1. Schatz, ich bin schwanger !
2. Schatz, wenn das Kind da ist, höre ich auf zu arbeiten.
(und 3.: Schatz, Du bist ein echt netter Kerl aber Julio, mein aerobic-Trainer, ist irgendwie anders. Meine Rechtsanwältin wird Dir schreiben, was Du monatlich an Unterhalt zahlst.)

JEDER Mann, der eine (Nur-)Hausfrau und Mutter will, ist ein potentieller Selbstmörder - und das sage ich nicht nur, weil ich mehr als 10 Jahre in Ostdeutschland gelebt habe und überdies ein Schlüsselkind bin.

Ansonsten frage ich mich, auf welchem Planeten manche leben und ob sie nun überhaupt keine Ahnung von Frauen haben. :))

Die 67,68,69-er haben überhaupt nichts destru... Sie haben den Jugendkult der 20-iger mit der aufkommenden Konsumgesellschaft und der PopKultur vereinigt und eine ForeverYoung- und Endlosparty versprochen ... das ändert aber nüscht an anthropologischen Erkenntnissen. ;)

Im übrigen gehe ich davon aus, daß manche Freundin, LAV, Ehefrau ihren hier postenden Gefährten, sollte er wagen, solchen Freigeist ihr gegenüber zu fordern, in Kürze mit den Ohren an das nächst gelegene Garagentor tackern würde. :)

@netb, nenne es doch wie Du willst aber sooooviele Stahlkappenträgerinnen, die nach Geburt ihres Kindes "in Treue fest" zu ihren "Idealen" stehen und auf "Mutterschutz" verzichten, kenne ich nicht ... Bevölkerungsgruppen, derenAnteil unter 1% liegen, bezeichne ich als "statistisch nicht erfaßt" ;)

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Meine Güte, Sie müssen ja Schlimmes erfahren haben in Ihrem Leben, man möchte Sie am liebsten mal kurz in den Arm nehmen.

Oder vielleicht doch nicht.

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Ich habe nur Gutes erfahren....

...ich bin nicht verheiratet und mit etlichen RechtsanwältInnen befreundet, die auf Familienrecht spezialisiert sind. ;)

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Hat eigentlich mal jemand diesen Text hier in der taz gelesen?

http://www.theadorn.de/site/texconBraun.htm

Ist schon von November 2006. Aber wenn die Autorin mit ihrer Analyse recht hat, dann lässt das eigentlich noch viel tiefer blicken als das eine Zitat, das Eva Herman nun den Job gekostet hat. Aber wahrscheinlich wären dieser Gedankengänge den meisten Leuten (auch beim NDR) zu kompliziert gewesen...

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... ist fuer den herold noch etwas Ritalin aus dem Thread von vor ein paar Tagen uebrig?

Das geht ja so nicht weiter ....

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Daß Thea Dorn in der Frage mit den NS-Vergleichen um sich wirft, ist doch hinlänglich bekannt ... was soll sie sonst auch sagen ?

Ich könnte ohne große Not Beispiele anführen, bei denen man nicht weiß, ob die Texte von irgendwelchen NPD- oder SED-Funktionären stammen.
... und zahlreiche Aussagen zur Arbeiterklasse von diversen Parteitagen der SED sind auch schon von Gauleitern und SA-Bonzen gemacht worden.

Ach ja, da fällt mir ein, daß vor ein paar Jahren bei einem Landesparteitag der Grünen in NRW ´mal die Forderung erhoben wurde, nicht nur den weiblichen Phänoytp "ohne Kind und Beziehung" Funktionärskarriere machen zu lassen ... was am 2. Tag der Veranstaltung mit Plakaten "Gegen "Mutterkreuz-Ideologie" beantwortet wurde.

Eva Herman, Parteimitglied bei den Grünen ?

Schon schlimm, daß ausgerechnet ich, der Befürworter der Frauenbeschäftigung, hier als advocatus diaboli auftreten muß ... deshalb klinke ich mich jetzt aus der Diskusssion aus. ;)

P.S. Eines noch: wie ist das mit dem Frauenbild linker (Polit-)Prominenz? (Mindestens) 20 Jahre jünger und nicht berufstätig ?
Ich würde sagen, im Vergleich zu manchem trophy-wife linker Alpha-Tierchen ist Eva H. doch ungemeint emanzipiert und beruflich erfolgreich (gewesen). :))

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Ritalin bitte nur in Berlin und den angeschlossenen Werbepartnern abgeben - die sind jetzt ohnehin schon 8 Wochen auf werbeentzug.

Was macht eigentlich Adical?

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Wer an den Grundsätzen von Freiheit und Gleichheit aller Menschen rüttelt und biologistische Thesen aus der Mottenkiste holt, der bekommt von mir kein Pardon. Genau das geht aus den Passagen hervor, die Thea Dorn zitiert. Das ist ein qualitativer Unterschied zu anderen verquasten Nazithesen, die meinetwegen bei bestimmten Parteien auftauchen. Ich stelle im Übrigen auch nicht in Abrede, dass es auch bei den Linken Tendenzen gibt, die am liberalen Grundfundament unserer Gesellschaft kratzen. Die würde ich genausowenig entschuldigen.

Aber ich merke schon, der Don möchte gerne das Gespräch auf ein unverfänglicheres Thema lenken!

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@netb, nenne es doch wie Du willst aber sooooviele Stahlkappenträgerinnen, die nach Geburt ihres Kindes "in Treue fest" zu ihren "Idealen" stehen und auf "Mutterschutz" verzichten, kenne ich nicht ...

Herr Herold, dann lassen Sie sich doch bei Gelegenheit mal von einer dieser Rechtsanwältinnen erklären, worum es beim Mutterschutz geht. Der ist nämlich keinesfalls identisch mit dem, was sich heute Elternzeit nennt.

Das Mutterschutzgesetz (MuSchG) schützt die schwangere Frau und die Mutter grundsätzlich vor Kündigung und in den meisten Fällen auch vor vorübergehender Minderung des Einkommens. Es schützt darüber hinaus die Gesundheit der (werdenden) Mutter und des Kindes vor Gefahren am Arbeitsplatz.

Die Mutterschutzfrist beginnt grundsätzlich sechs Wochen vor dem berechneten Geburtstermin und endet regulär acht Wochen, bei medizinischen Frühgeburten und Mehrlingsgeburten zwölf Wochen nach der Entbindung.


Danach geht es wieder an die Arbeit, wenn der Vater des Kindes die Elternzeit beansprucht, wie es beispielsweise Herr Mark793 getan hat.

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Wenn ich das ein klein wenig
zurechtrücken darf, Frau Arboretum: Elternzeit im engeren Sinne habe ich nicht beansprucht, denn als Freiberufler/Selbstständiger habe ich diese Option ja nicht. Ich habe mich wenn Sie so wollen auf ein nichtsubventioniertes Mischmodell aus Hausmann und Homeoffice eingelassen. Das fiel mir insofern nicht schwer, als damit für mich ja kein Karriereknick verbunden war. Und da meine Frau auch nach ihrer Niederkunft immer noch berufliche Ambitionen verfolgt, die noch dazu einen höheren Deckungsbeitrag leisten als meine Zeilenschinderei, hat es sich so ganz gut gefügt.

Ach ja, dass so ein Modell heute möglich ist ohne soziale Stigmatisierung, dafür möchte ich den 68ern an dieser Stelle ganz herzlich danken.

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Das stimmt ganz sicher. Zum Glück gibt es einige solcher Beispiele - ich kenne auch welche. Offenbar verlaufen sie zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Um ehrlich zu sein: Ich würde mir auch einen Mann wünschen, der sich für solch ein Modell erwärmen könnte. Hoffentlich macht das Schule.

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Stimmt, Herr Mark, in Ihrem Fall ist Elternzeit allenfalls im weiteren Sinne korrekt, da Sie nirgendwo angestellt waren. Aber beim nächsten Kind bekämen Sie doch auch als Freiberufler dieses neue Elterngeld, oder? Denn Hartzies, also Leute ohne Arbeit, bekommen es doch auch.

JEDER Mann, der eine (Nur-)Hausfrau und Mutter will, ist ein potentieller Selbstmörder

Tja, davon gibt es aber gar nicht so wenige. Wie viele von denen, die Karriere machen, haben genau so eine Frau daheim sitzen. Mir deucht, für viele Karrieren ist genau das sogar eine Voraussetzung. Solche Männer gehen nämlich nie früher, weil das Kind irgendwo abgeholt oder hingebracht werden muss. Sie fehlen nicht, weil das Kind krank ist. Außerdem haben sie immer ein gebügeltes Hemd im Schrank.

Statt immer nur über Apfelkuchen und Kinderkrippen sollte man vielleicht auch einmal öffentlich darüber diskutieren, was eigentlich die Unternehmen dazu beitragen könnten, diese Gesellschaft etwas kinderfreundlicher zu machen, zum Beispiel durch die Art und Weise, wie Arbeit zeitlich organisiert wird. Momentan jammern die mehrheitlich nur über den sich abzeichnenden Fachkräftemangel und fordern Green Cards.

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wird
am ende das kind mitsamt der herman ausgeschüttet?

bloß mal so, die frau hat eine homepage, einfach mal nach eva herman googeln. aber schnell machen, ein derartiges projekt selbstentblössung wird nicht oft geboten. dagegen wirkt sogar die titanic mitsamt der frankfurter schule als amateurhaft (wer nicht googeln will: www(punkt)eva-herman(punkt)de).

oder anders, wenn sogar so etwas eine ganze zeit erfolg hat, was schleicht denn da neuerdings durch die funkhäuser und knetet die öffentliche meinung? dagegen ist doch lieschen müller bzw. anjatanja geradezu eine allseits gebildete persönlichkeit.

oder noch anders, will denn eigentlich wirklich jemand ausgerechnet von der tante unterstützt werden?

könnte man sagen, dass frau eva h. familienpolitisch die komödie gibt, während eine andere sich an der tragödie versucht? die hier nämlich:

die eine andere, jene tochter aus gutem haus, die schamlos stolz auf ihre sieben kinder, ihren angeheirateten herrn professor, ihr gutes leben und ihr ministerialgehalt ist.

interessanterweise gilt diese tante nicht als die raktionärin die sie ist, sondern gerade bei zahnarztgattinnen als modern, ja geradezu als links. dabei sagt sie doch ganz klar, dass, wer eben nicht reich geboren ist, oder reich geheiratet hat (oder im öffentlichen dienst im höheren dienst verbeamtet ist) gefälligst zu arbeiten hat, egal wie, egal was und egal für vieviel fuffzich die stunde. wer von denen etwa das christlich-demagogische geschwall ernst nimmt, oder aus ganz persönlichen gründen eben kinder will, hat im falle des erfolges diese mit sechs monaten in der krippe abzuliefern, wo dann weiteres veranlasst wird. von staats und sgb zwo und ehe und grundgesetz hilft da gar nichts wegen, damit diesmal nicht die roten bonzen sondern die frau minister und ihresgleichen endlich billiges und williges personal haben.

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Nun, ich wäre auch ganz entschieden gegen einen Krippenplatzzwang. Aber auch dagegen, dass ich, nur um Kinder haben zu können, meinen hochgeschätzten und gut bezahlten Job aufgeben müsste (weil leider nicht Kindergartenöffnungszeiten-kompatibel) und ebenso meine finanzielle Unabhängigkeit.

Falls ich Teilzeit arbeiten würde, wäre das aus steuerlichen und sonstigen Gründen und aufgrund der Kinderbetreuungskosten so unattraktiv, dass mein Ehepartner draufzahlen müsste. Was unter anderem daran liegt, dass ich auf meine eigene Arbeit Steuern und Sozialabgaben abführen müsste - und auf die Arbeit einer Tagesmutter oder Erzieherin nochmal zusätzlich. Wenn ich deren Aufgaben selbst übernehmen und meinen Job kündigen würde, würde dies dagegen durch Ehegattensplitting, kostenlose Mitversicherung in der Krankenkasse etc. sogar noch gefördert, und so gut wie alle Steuern und Abgaben fielen weg. Das ist irgendwie unfair.

Weniger unfair und sehr im Sinne der Kinder wäre es natürlich, wenn Väter die Hälfte der Kinderbetreuungs- und Hausarbeit übernehmen würden. Aber irgendwie scheinen die Männer das nicht zu wollen.

Und mit welchem Grund soll ich diese Nachteile (ja, es wäre für mich ein großer Nachteil, meinen - wenn auch stressigen - Job aufzugeben) in Kauf nehmen, und die Männer nicht? Um mal hinzuzufügen: Ich stehe komplett auf eigenen Füßen, ich koche und putze für mich selbst, ich erledige meine Steuererklärung und meine Finanzen, repariere meinen Computer, bohre Löcher in die Wand, schleppe und schraube meine Möbel selbst zusammen und alles andere mehr, was im Leben so anfällt. Also, ich würde mir keine Familie wünschen, um es mir irgendwie bequem zu machen und mich versorgen zu lassen, sondern wirklich nur, um - eben eine Familie zu haben.

Also, warum soll ich mich dafür freiwillig in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben, und Männer nicht? Weil ich eine Frau bin und deswegen ganzganzganzganz anders??? Aus ähnlichen Gründen könnte man auch behaupten, für Menschen mit dunkler Hautfarbe würden ganz andere Regeln gelten als für Weiße.

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Ich habe ein Kind abgetrieben, weil es mir nicht in die Lebenssituation passte, ein anderes, das ich bekommen wollte, kam verfrüht und tot zur Welt, ich weiß nicht, ob ich es noch einmal versuchen würde. Im Zweiten Fall hatte ich mich auf ein Leben als alleinerziehende berufstätige Mutter eingestellt und wäre im Traum nicht auf die Idee einer Versorgungsehe gekommen. Und ich habe null Bock, mir von ignoranten Mackern erklären zu lassen, wie eine Frau funktioniert!

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"...Weil ich eine Frau bin und deswegen ganzganzganzganz anders??? ..."

Exakt !

Ich will es mal so formulieren: eine Frau, die Einschränkungen für Mann und Kind akzeptiert, hat die volle Akzeptanz der (gesamten !) Gesellschaft - ein Mann, der Gleiches tut, sollte schon über jede Menge cojones verfügen, sonst wird er nämlich von *Ihr* blitzartig als Schlappschwanz eingeschätzt ...

Eine Frau, die keine Kinder hat, will, "bekommen kann", ist nicht weniger wert als eine "7-auf-einen-Streich"-Mutter. Überdies sollten Frauen jede Möglichkeit der Karriere, etc. nutzen (können) aber ich orientiere mich am real-existierenden Verhalten ... und das geht auch bei "Liberalen" eher in in Richtung Eva H. als in Richtung Thea Dorn.

Ich habe "Mutterschutz" in Anführungszeichen gesetzt, weil es mir nicht um die gesetzlichen Regelungen ging, sondern um die Beanspruchung eines "Sonderstatus", der SELBSTVERSTÄNDLICH in Anspruch genommen wird ... und da spielt es keine Rolle, ob "Sie" überGewerkschafterinnen in Bolivien - ein phänomenolgischer Ansatz promoviert hat oder in jungen Jahren attac-kiert hat.

... und (leider) wird mir jeder, der einen Funken Lebenserfahrung hat, zustimmen(müssen).

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(Wenn, dann aber nur heimlich.)

Ich glaube, Sie haben sich etwas verrannt. Es stimmt, daß einige Leute nach der Geburt plötzlich andere Lebensziele entwickeln als vorher. Das mag meinetwegen an Hormonen oder sonstigen Auslösern liegen. Die meisten Frauen, also junge Mütter, die ich so kenne, würden aber schon gerne schnell wieder arbeiten gehen. "Ich will nicht verblöden" höre ich da öfter als "Ich will Karriere machen", aber das ist vielleicht nicht so entscheidend. Ich glaube auch nicht, daß dies unbedingt nur auf besser (aus-)gebildete Frauen zutrifft. Meine Mutter z.B. mußte schnell wieder (in der Fabrik) arbeiten gehen, erst halbtags, dann ganztags, hätte aber die damals einzige Alternative "von der Fürsorge leben" niemals gewählt. (Das war allerdings erst ab der Kindergarten-/Schulzeit).

Ich kenne auch Frauen, von denen Sie sprechen - Versorgungsehe, schnell ein Kind und daheimbleiben. Relevanter scheint mir aber genau das gegenteilige Problem: arbeitnehmerunfreundliche Kindergarten-/Hortzeiten, zu wenig verfügbare Plätze und unflexible Arbeitszeiten. Apfelkuchen backen muß man ja nicht jeden Tag.

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Meine Mutter stand acht Wochen nach der Geburt meiner älteren Schwester wieder in der Sporthalle und unterrichtete. Erziehungszeit gab es damals nämlich noch gar nicht. Außerdem musste irgendjemand ja Geld verdienen, und mein Vater war noch nicht mit dem Studium fertig. Als er nach vier Jahren Wochenendehe seine erste Stelle hatte, zogen sie zusammen, dort gab es aber keine Arbeit für meine Mutter. Drei Monate nachdem ich zur Welt gekommen war, zogen sie wieder um, da bekam dann meine Mutter eine Teilzeitstelle und gab abends Gymnastikkurse. Als wir wieder umzogen, gab es in dem Bundesland keine Teilzeitstellen für Sportlehrerinnen, Vollzeit war aber mit drei Kindern, von denen das jüngste drei und das älteste elf Jahre alt war, und ohne Hilfe nicht drin. Also blieb es die nächsten Jahre bei den zwei Abenden, an denen sie Kurse gab. Meine Mutter hätte sich ganz gewiss nicht als emanzipiert bezeichnet. Von der Frauenbewegung hat sie auch nichts mitbekommen, die kam erst später.

Frauen wie sie oder Mütterchen Kid hat es immer gegeben. Zu allen Zeiten. Und Frau Herman sollte man vielleicht einmal daran erinnern, dass im Zweiten Weltkrieg auch massenhaft Mütter arbeiten mussten. Rüstungsfabrik statt Apfelkuchen.

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"...Die meisten Frauen, also junge Mütter, die ich so kenne, würden aber schon gerne schnell wieder arbeiten gehen..."

ABSOLUT. Frauen, die keinem Beschäftigungsverhältnis nachgehen, verdummen.

Ansonsten: eine Frau ist eine Frau ist eine Frau.

Nebenbei: Sie kennen nur "junge Mütter". Herr kid37, wie alt sind sie eigentlich ? Junge Mütter aus der Ü40-Kategorie ?

Und was heißt: WÜRDEN schon gerne wieder ... ?
Sogenannter irrealis ? "Ich würde schon gerne wieder *arbeiten* gehen aber dieser pöse Staat mit der Diskriminierung junger, kaum 40 Jahre alter Praktikantinnen... pfui ! " ;)

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Herr Herold, dazu gehören immer zwei. Nicht wenigen Männern ist das wohl nur sehr recht, wenn sie - nach den drei Wochen Babyurlaub - von Windeln und Haushalt weitestgehend verschont bleiben, da all das tagsüber bereits von der daheimgebliebenen Ehefrau erledigt wurde.

Wie erklären Sie denn das? Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit Esther Villar und dem dressierten Mann.

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Ich meine selbstredend keine Teenager-Mütter (TV-Tipp übrigens: Lucy, ZDF, 17.9., 0.20 Uhr, früher geht's im ÖR ja nicht), sondern Frauen, die jünger sind als ich, was für Mütter keine Kunst ist. Etnschuldigen Sie die mißverständliche Ausrucksweise, liegt an meinem eigenen irrealis zurechtgeträumter Alterslosigkeit.

Und ich rede von gut qualifizierten Frauen, in deren Ausbildung der in diesem Fall gar nicht so "pöse Staat" eine Menge Geld gesteckt hat - und die gerne in ihrem Beruf arbeiten möchten und nicht als 400-Euro-Kraft an der Nachttanke. Die ungünstigen Öffnungszeiten und Arbeitszeiten bestimmen übrigens die Gemeinden und die Wirtschaft.

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Richtig, Frau Arboretum,
es gehören immer zwei dazu. Ich habe auch Fälle gesehen, wo die Mütter vor lauter Geglucke und Gehühner ihren Partnern wenig Raum gelassen haben, selbst mal Hand anzulegen beim Wickeln und Baden, auch auf die Gefahr einer gewissen Unbeholfenheit hin. Da hat es mich dann auch nicht gewundert, dass sich die Betreffenden dann sehr schnell auf ihre Kernkompetenzen im Broterwerb zurückgezogen haben.

Das muss gar nicht mal allein dem Fluchtreflex geschuldet sein. Auch das Bewusstsein der erhöhten Verantwortung als Familienversorger bringt frischgebackene Papis oft dazu, sich beruflich mehr reinzuhängen. Bei meiner Frau war das übrigens auch zu beobachten...

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Wenn ich mich recht erinnere, gab es dazu sogar mal eine Studie, die zu diesem Ergebnis kam.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum verheiratete Familienväter von Unternehmen ganz gern eingestellt werden: als willige Überstundenleister. ;-)

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Nur für die Empirie: Meine Großmutter hat immerhin noch ein Mutterkreuz bekommen (ich glaube sogar beide, bin mir aber nur bei der einen sicher). Und, was ist aus ihrem Enkel geworden? Ein Blogger!

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Eine so große Kinderschar wie die, die damals für ein Mutterkreuz qualifizierte, wird Frau H. wohl aufgrund ihres Alters nicht mehr zustande bekommen. Hoffen wir also, dass aus ihrem Nachwuchs trotzdem noch ein Blogger etwas wird, nicht nur ein apfelkuchenfressender Macho, der ein Heimchen am Herd zur Frau will.

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Was immer vom Herold kommt, egal zu welchem Thema, es ist dummdreist vorgetragenes reaktionäres Gewäsch. Immerhin haben Leute wie arboretum und kid den Thread trotzdem richtig gut gemacht ;-)

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Was ist daran reaktionär? Das Erwerbsarbeit nicht der Gipfel des Glücks ist? Obwohl ich viele Freiheiten geniesse und das Schmerzensgeld auch recht gut ist, könnte ich mir mein Leben auch ohne Kunden, Projekte und Kollegen vorstellen. Am Haus und Hof und bei der Erziehung des Kleinen gäbe es genug, was unterm Strich wohl mehr Befriedigung bringen würde. Während Männer diese Chance selten haben, kann ich Frauen verstehen, die sich bei erstbester Gelegenheit aus dem Leben als Werktätige ausklinken. Ob das für das Zusammenleben auf Dauer gut ist, Nachteile bei späterer Trennung bringt oder wenn die Kinder aus dem Haus sind, bleibt dahin gestellt - wird aber bei der Entscheidung kaum eine Rolle spielen.

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Ich glaube ja auch, dass vielen Männern eine Auszeit von der Erwerbsarbeit oder eine Verringerung der Arbeitszeit zu Gunsten der Familie gut tun würde, ähnlich wie den Frauen. Wogegen ich mich entschieden verwahre, sind all die Theorien, nach denen angeblich das eine Lebensmodell für die Frauen gut sein soll und das andere für die Männer. Für die Mehrheit aller Frauen und Männer wäre wahrscheinlich eine Mischung aus beidem optimal. Für eine geringere Zahl von Menschen vielleicht auch das eine oder andere Extrem (ausschließlich Arbeiten oder die Betreuung einer großen Familie als Lebensaufgabe). Aber ich wehre mich dagegen, dass das irgendwie primär vom Geschlecht abhängig sein soll, was für wen gut ist.

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@strappato: Ich würde einem Mann diese Chance gerne geben, denn ich hänge wirklich an meinem Job - verdiene allerdings keine Millionen, bloß ein Durchschnittsakademikergehalt. Ich hätte allerdings auch Bedenken, wenn mein Mann wirtschaftlich wirklich komplett von mir abhängig wäre. Ich glaube nicht, dass das einer Beziehung gut täte. Aber generell habe ich den Eindruck, dass es bei Männern wenig Interesse daran gibt, solch ein Modell tatsächlich zu praktizieren.

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@strappato: reaktionär daran ist, dass herold behauptet, das betreffende weibliche Rollenverhalten sei eine gegebene anthropologische Grundkonstante, eine Behauptung, die ideengeschichtlich in der Rassenhygiene wurzelt, und reaktionär ist an ihm, dass er jede Kritik an den bestehenden sozialen Verhältnissen und jedes Eintreten für mehr statt weniger soziale Leistungen als lächerlich und von vorgestern abstempelt und die Leute, die so etwas vertreten, auch als Personen für lächerlich erklärt, z.B. jolly rogers, Dr. Dean und avantgarde.

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"Reaktionär"
würde ich die Einlassungen des Herolds nicht unbedingt nennen, "platt stereotyp" triffts wohl eher. Dabei sagte schon mein Mathelehrer, es gebe "viel zwischen plus und minus".

Diese Holzschnitte à la "Männer sind vom Mars, Frauen von der Jogurette" sind streckenweise ja ganz unterhaltsam, aber in der alltäglichen Lebenswirklichkeit wird man, so man denn mit offenen Augen durchs Leben geht, immer Gegenbeispiele finden, selbst wenn man nicht die höheren Weihen zeitgenössischer Gender-Forschung empfangen hat.

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Der Herr Makler scheint mir eher frustriert denn reaktionär. Die misogyne Grundhaltung lässt sich wohl durch ein Frauen-Trauma durch x-mal abgeblitzt und sitzengelassen erklären. Das erscheint als Ferndiagnose: spätpubertär. Wenn der Junge mal 'ne Frau findet ..... wird er merken, dass die Welt etwas komplexer ist.

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Diese gräfliche Weisheit lasse ich gelten, sie erklärt auch das aufgekratzt-agitierte im Auftreten des Maklers.

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Bei Schopenhauer soll es ja an der dominanten Mutter gelegen haben.

(Herr Herold, reichen Sie mir für diese Diagnosestellung mal eben Ihre Chipkarte rüber?)

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Und Kant, ach, Kant!

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Bei Augustinus war es ganz schlechter Sex, bei Strindberg eine schwere Depression, bei Marc Lépine eine unglückliche Jugend (wie bei den meisten Amokläufern), bei Torquemada Zölibat und Selbstgeißelungszwang im Dominikanerkloster, und bestimmt war unter prominenten Frauenhassern
da auch der ein oder andere Kandidat mit Hodenfäule dabei. Ibsens "Nora" war im 19. Jahrhundert jedenfalls um Lichtjahre weiter, als der rückwärtsgewandte Schrott, der seit einigen Jahren von Schirrmacher bis von der Leyen so verbreitet wird.

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Ich gebe noch zu bedenken, dass selbst bei gutem Willen und Organisationstalent in Sachen Kinderbetreuung es für beide Elternteile schwierig sein kann, arbeiten zu gehen und ihren Teil zum Haushaltseinkommen beizutragen. Gerade in der Phase, in der Kinder wünschenwert wären, zwischen 30 und 40, ist jobmässig Veränderung angesagt. Räumliche Veränderung durch Jobwechsel. Zeitliche Einschränkungen durch worl overload und Dienstreisen. Eine Karriere bleibt dann meist auf der Strecke.

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"...das betreffende weibliche Rollenverhalten sei eine gegebene anthropologische Grundkonstante.."

Nicht *sei* - ist ! ... und es spielt auch gar keine Rolle, in welchem Regime das angewandt wurde.

Man sollte nicht vergessen, daß jede Förderung von Kinderkrippen & Co., d.h. jeder Verbesserung der Verhältnisse, von den üblichen Verdächtigen als reaktionär, Bockprämie, Mutterkreuz... , etc. bezeichnet wurde.

JEDE Frau ohne Kind über 35 hat zunehmend das Gefühl, *gearscht* worden zu sein ... insbesondere, wenn sie ihre "liberalen" Geschlechtgenossinnen sieht, die ohne mit der Wimper zu zucken, ihren "Mutterschutz"...äh... ihre "Privilegien" in Anspruch nimmt.

Ich würde mal wieder auf den KERN der Emanzipation zurückkommen: das Männer und Frauen gleiche Rechte und Chancen erhalten sollten. Männer und Frauen sind nicht gleich.

... und Ché redet so, weil er nicht verheiratet ist ... zumindest nicht mit einer Frau mit Kind. ;)

P.S. ... es fehlt noch der alte Uni-Schnack von der Mutterliebe als Erfindung des 19.(?)Jahrhunderts.

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Ich bin schon sehr gespannt auf meinen 35. Geburtstag, denn vielleicht tut sich dann ja endlich mal was... Ich war ja schon ganz enttäuscht, weil man mir immer prophezeit hat, dass mit 30 mein Kinderwunsch so übermächtig wird, dass ich das nächstbeste Baby im Supermarkt aus seinem Kinderwagen klaue. Warum ist das noch nicht passiert?

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"...das betreffende weibliche Rollenverhalten sei eine gegebene anthropologische Grundkonstante.."

Nicht *sei* - ist ! ... und es spielt auch gar keine Rolle, in welchem Regime das angewandt wurde.

-- zu anthropologischen Fragen lies erstmal Theodosius Dobzhansky, Vererbung und Menschenbild, Stephen J. Gould, Der falsch vermessene Mensch, Weingart/Kroll/Bayertz, Rasse, Blut und Gene und Hubert Walter, Populationsgenetik der Blutgruppensysteme des Menschen, dann näherst Du Dich zumindest einer Grundlage, mit mir darüber zu diskutieren.


Ansonsten bin ich zwar unverheiratet, aber zumindest verbrüdert mit einer Schwester, die alleinerziehende Mutter 50+ ist und die Männer für immer abgehakt hat, wie passt das denn? Deiner Logik nach existiert die ja gar nicht.

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... wollte mal nur kurz dazwischenwerfen das kein Geld der Welt und keine noch so steile Karriere so lustig sind und nur annaehernd so gluecklich machen wie an einem Herbstnachmittag im Wald mit den Kindern am Bach einen Staudamm zu bauen.

... und derherold soll jetzt endlich mal sein Ritalin nehmen.

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Der Herold und sein Frauenbild, Teil 2.

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Das liest sich jetzt wie Darwins Intelligenzvergleich zwischen Sachsen und den "sich wie Kaninchen" vermehrenden Kelten :-)


Ansonsten hat Franz in jeder Hinsicht Recht.

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Deshalb mache ich jetzt Laden zu und gehe mit dem Grössten etwas unternehmen. Und auserdem hat Strappat recht. Zwei Karrieren funktioniert meist nur wenn mindestens einer Freiberufler ist und Hoheit über seine Zeit hat. Habe die Ehre ....

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@amelia: Ich bin 37 und bin noch nicht zur Babykleptomanin geworden.

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@i_i_i: vllt. ´mal die ;) und :) interpretieren - das dämpft den DenunziationsEifer.

Wir sind ja nicht bei einem Proseminar über gender studies, geleitet von einer strebsamen jungen Wissenschaftlerin, die fellow an einer US-Uni war und von dem dortigen Verbal-Radikalismus schwärmt ...hier sagen wir die Wahrheit.;)

@amelia, mach´was Du willst. Niemand hat das Recht, Dir Deine Lebensführung vorzuwerfen... obwohl *frau*(mit Kind) das ohne Zweifel tun wird. ...im übrigen wartet eine clevere Frau nicht, bis sie mit *50* ihr Kind in den Kindergarten bringt.

@ché, ich könnte Dir Texte präsentieren ... aber ich will Dein Weltbild nicht ins Wanken bringen. :)
Zu Deiner Schwester kann ich nichts sagen: 50+ und noch alleinerziehend ? Wann wurde sie Mutter ? ...und - natürlich nicht persönlich gemeint - Frauen, die "Männer abgehakt" haben, sind idR Frauen, die auf Typ Arschloch stehen und davon ausgiebig Gebrauch gemacht haben.

... aber irgendwie ist die Diskussion an einen toten Punkt gekommen...

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Mach was Du willst? Du meinst also, ich sollte eigentlich doch lieber ein Baby aus seinem Wägelchen mitgehen lassen?

Nein, ich mache mir ja bloß Sorgen, dass das biologische weibliche Programm ("Will Kinder haben", "Will immer Apfelkuchen backen"), das angeblich beim Erreichen bestimmter Altersschwellen automatisch einsetzt, bei mir nicht funktioniert. Kann man das irgendwie umprogrammieren? Liebe Gesundheitsblogger, gibt es da schon ein Medikament für?

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... ich wuesste da was - gut ist eigentlich zum Einreiben gedacht - aber wenn man fuenfe gerade sein laesst kann man die Pulle auch an den Hals setzen ....

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...Franzbranntwein EINREIBEN nicht TRINKEN ! ;)
Den gag hab´ ich schon gemacht, s.o.

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... wenn Du Dein Ritalin genommen haettest, koenntest Du jetzt nicht kommentieren ...

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"ich könnte Dir Texte präsentieren"

Ich bitte drum, auch wenn ich nicht che bin...bisher fehlen mir dann doch auch nur 5 Meter weit Argumente, die über "Lebenserfahrung", die im schmalsten Blogkommentarrahmen mehrfach widerlegt wurde, hinausgehen. Selbst mit der Evolutionspsychologie, die an sich bereits zweifelhaft ist, lässt sich keine "Mutterliebe", die zu einer "Aufopferung" (man merkt die ideologische Aufgeladenheit? Insofern halte ich die Argumentation, Mutterliebe in der uns bekannten Ausprägung sei eben auch nur historisch als These für durchaus legitim...), begründen. Schließlich: warum sollten evolutionär alle anderen Personkreise in der Brutpflege eingeschränkt (was ja aus einer Bevorzugung herausgeht) sein?

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