: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 28. Juli 2009

Ich bin in Meran angekommen.

Und war zwischendrin am Brenner, in Gossensass (der Ort, wo der SPonler den BILDler in der Sommerfäule trifft) und in Brennerbad, einst Heimat des glanzvollsten Kurhotels, und heute - was es heute ist, steht in der FAZ.

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Das Krokodil der verhinderten Entsagung

Die Reisebegleiterin, die ja nun dank des Sponsors meiner niedergeschriebenen Unartigkeiten zu meiner Profireisebegleiterin, oder auch Kollegin wurde, ist Frankfurter Natur und daher protestantisch. Sie sagt zwar, dass die preussische Epoche ihrer Heimat ein Schandfleck war, aber wenn es um Luxus geht, ist da mitunter etwas sehr Strenges, ja sogar Entsagendes an ihr. Ich dagegen komme aus dem barocken Bayern, ohne katholisch zu sein, aber es macht mir gar nichts, wenn ich katholischen Prunk bekomme, und ich kaufe lieber zehn Gelegenheiten, als eine zu verpassen, denn, wie meine Grossmutter stets so richtig bemerkte: A Platzerl fint si imma.



Heute nun, nach dem Ausfall des Antikmarktes in Pfaffenhofen, besuchten wir ersatzweise die Auer Dult. Und es kam, wie es kommen musste: An einem Stand gab es eine gebrauchte Krokodilhandtasche, eine Miniaturausgabe einer Hebammentasche, nur eben in Krokodilleder. Und klein. Sehr klein. Und natürlich extrem schick. Nun habe ich da einen gewissen Koffer erworben, die Begleiterin reiste statt dessen mit einem groben Armeerucksack an. Und ich finde es nicht angemessen, wenn der Herr in so einem Koffer schwarzes Geld und weisse Hemden über die Grenzen bringt, und die Dame wirkt, als wollte sie ihre Goldbarren über Geröllfelder in die Schweiz tragen. Ausserdem wollen wir nach Meran für eine gehobene Publikation, und Meran schreit geradezu nach ostentativem Luxus bei den besseren Besuchern.

Also entspann sich folgender, nicht ganz neuer und atypischer Dialog:

Ich so: Tolles Leder... prima erhalten... furchtbar teuer... sicher von einem Mann einer Geliebten geschenkt... die Form ist wunderbar... da kannst du dann gleichziehen... so eine Tasche habe ich noch nie gesehen... ganz aussergewöhnlich... passt bestens zum grünen Krokodil...

Sie so: Viel zu klein... da passt nicht mal meine Kamera und die Geldbörse rein... brauch ich nicht... will ich nicht... nein... ach was... wir müssen nicht nochmal vorbei... ich weiss dass ich nicht will... ich habe mich schon entschieden...

und dann dieser spezifisch preussische Frankfurter Tugendblick, als es mir zu blöd wurde, und ich die Tasche einfach nahm. Ich lasse mir doch mein barockes Bayern durch Enthaltung nicht kaputt machen! Am Ende kommt dann noch jemand daher und isst nur ein Stück Torte. Wie auch immer: Die Geldbörse passte hinein, die Kamera, und obendrein noch die Sonnenbrille. Mit Etui. Alles, was frau braucht. Ich bin, das möchte ich hier bemerken, nicht dominant. Ich komme nur aus einer Familie der Handtaschensammlerinnen, und gebe mir Mühe, einen Ausgleich zwischen den Umfeldern zu schaffen.



Nun also ist alles besorgt, der Wagen der Begleiterin hat einen Motorschaden, aber wir haben Tasche, Koffer und Ersatzwagen, und nach dieser Nacht geht es tatsächlich nach Meran. Die Suite ist gebucht, Internet gibt es eher begrenzt, und ein Programm liegt auch noch nicht vor. Na dann.



Hinter den Bergen: Italien.

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Montag, 27. Juli 2009

Das Interessante

Während wir nun hier rumsitzen und darauf warten, dass der Mechaniker Auskuft zum Wohl und Wehe des Gefährts gibt, das wir ansonsten gegen ein anderes ersetzen können; während wir uns also bedauern, aber eigentlich nicht bedauernswert sind, sondern, nun ja, sagen wir mal, angesichts des Kataloges "Träume von Italien" und Blick auf die Italien verstellenden Berge ganz gut bedient sind, und es zwar heiss, aber doch trocken und nicht so heiss ist -



möchte ich hier auf eine Nachricht hinweisen, die kaum gebracht wird, aber schon ein wenig über das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft und der inzwischen völlig überschuldeten Staaten aussagt: Die USA wollen diese Wochen 235 Milliarden Dollar Schulden aufnehmen. Und suchen nach Idioten, die sie hergeben wollen. Was man halt mit maroden Banken und insolventen Kreditnehmern so braucht. Mitunter habe ich ja den Eindruck, dass die Börsenkurse einfach manipuliert werden, damit es nach Gesundung aussieht und Deppen bereit sind, diesen Müll zu kaufen. Denn es ist vollkommen unerklärlich, wie die Amerikaner das je zurückzahlen wollen, wenn gleichzeitig die Einnahmen ausser bei den organisierten Kriminellen der Wall Street wegbrechen, und die Arbeitslosigkeit weiter steigt.

Aber es ist Sommer, vermutlich will sich niemand damit belasten, und wir haben gerade eine Suite gebucht, weil, was soll's, entweder frisst es die Onflation, die Steuer, oder das angenehme Domizil gleich neben dem Kurhaus.

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Montag, 27. Juli 2009

Der vorschnelle Koffer

Mitunter fragt man mich, was mich eigentlich abhalten könnte, den Antikmarkt in Pfaffenhofen zu besuchen, nachdem ich dort auch mit Grippe, im Schneesturm oder nach dem frischen Bruch eines Zehens anzutreffen bin. Bislang hätte ich gesagt: Nichts! Aber seit heute weiss ich es besser, denn 20 Kilometer vor dem Ziel klang der Wagen der Reisebegleiterin plötzlich sehr seltsam, wir hielten an, und dann warteten wir drei Stunden bis zu jenem Moment, da die Barchetta den Sunbeam machte:



Das ganze Drama in all seinen Einzelheiten gibt es hier nachzulesen. Nun werden wir doch mein Auto für die Reise nach Meran nehmen müssen, und derweil komplexe Autotransferrouten entwickeln, bis jedes Auto wieder an dem Ort ist, wo es sein soll: Der Sunbeam steht in Frankfurt, die Barchetta mit Motorschaden mittelgrober Bedeutung am Tegernsee. "Stehen" ist das Wort des Tages. Wie auch immer: Kein Antikmarkt, keine Käufe, statt dessen Ruhe nach all der Hitze und dem Stress.



Als echten Jäger trifft einen diese entgangene Gelegenheit; man hat zu viel Geld in der Tasche und nichts Neues, was eigentlich die Wohnung bereichern sollte. Wie ein ruheloses Tier streift man durch die Räume und überlegt, was alles hätte sein können, hier ein Bild und dort eine barocke Schnitzerei, ein paar japanische Farbholzschnitte vielleicht, oder der fehlende Beistelltisch. Dann aber fällt der Blick auf das Mitbringsel vom Samstag, das auch nicht perfekt war, denn der Rechner passte nicht wie geplant hinein. Vorschnell habe ich ihn gekauft, und mit Unbehagen, denn am Sonntag sollte es ja mehr Chancen und bessere Dinge in Pfaffenhofen geben.



Aber ich wollte ja schon immer einen Hemdenkoffer haben. Rein ideologisch erkläre ich es übrigens so, dass der Bezug aus imprägniertem Leinen, damit nicht aus Leder und deshalb tierfreundlich ist. Für die Dauerhaftigkeitz dieses Stücks nehme ich auch die Marke und deren doch etwas aufdringliche Präsentation in Kauf. Im Internet wollen manche für den Louis Vuitton President classeur geschmeidige 1500 Euro oder mehr; so viel habe ich natürlich nicht bezahlt. Aber wenn ich das nächste Mal in die Schweiz fahre, mache ich einen "CDU Hessen" Aufkleber daran, lege ihn auf den Beifahrersitz und schaue wie ein sexuell frustrierter und ängstlicher JU-Arschkrieher. Mal schaun, ob man an der Grenze dazu gelernt hat.

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Neueste Schreckensmeldungen vom Tegernsee!

Schweinegrippe überspringt Artengrenze - Auch Übertragung von Werber auf Mensch nachgewiesen

Gmund (eigener Bericht) - Angesichts der Erkenntnis, dass die genetischen Unterschiede zwischen im Hamburger, Berliner und Düsseldorfer Schlamm lebenden Stinktieren und Menschen nicht ausreicht, um die Hirnkrankheit in diesen Viechern zu behalten, bereiten einige prominente Tegernseer die Flucht in angenehmere Gefielde vor. "Man kann nie wissen", betont etwa der FAZ-Tegernsee-Korrespondent Don Alphonso, "das Hotel Überfahrt ist so geschmacklos, wer weiss, was da alles aufkreuzt." In seinem Blog bei der FAZ hat Don Alphonso bereits angekündigt, Deutschland zu verlassen und Meran aufzusuchen. "Wenn schon krepieren, dann wenigstens nach Scholz & Friends und in schöner Umgebung", teilte er uns auf Anfrage mit. "Ich habe denen bei Vodafone so ins Maul getreten, die sind schwächer, die gehen schneller vor die Hunde." Differenzierter äussert sich der Veterinär Prof. Dr. Schinkenbrenner: "Genetisch sind die Unterschiede so klein, dass man manches Schwein wirklich für einen Menschen halten könnte - da sitzen die Grippeviren einfach einem Fehlschluss auf". Trotzdem ist auch er nach dem Interview zu einem unbekannten Ziel verreist. Der Stadtrat von Tegernsee debattiert morgen über Notmassnahmen wie die Verminung der Mangfall und die [...]

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Sonntag, 26. Juli 2009

Der Weg zum See

Heute ist das Seelichterfest, erinnerte mich die Nachbarin. Gleich unten an der Strandpromenade.



Also gingen wir hinunter über die vom Regen noch nasse Wiese, die Verärgerung über eine nicht eingehaltene Verabredung mit jemandem, der etwas holen sollte, hinter uns lassend.



Unten am See dann ideales Pfefferminzteewetter: Kühl, aber noch beständig. Noch, weil überall die Sturmwarnungen aufleuchteten, ein gelbes Flackern von Rottach über Wiessee bis Kaltenbrunn.



Dann, nach dem Essen, kam die Wasserwacht und nahm die Fackelschwimmer auf. Es ist nicht gerade weise, bei dem doch recht starken Wind mit Fackeln zu schwimmen.



Als sie nach ein paar Minuten zurückschwammen, brachen wir auf. Überall Kinder, die mehr oder weniger vergebens Teelichter auf Brettchen ins Wasser setzten, die dann davon trieben und erloschen.



Manche glauben ja, der Mensch mache sinnvolle Dinge und sei vernunftgegabt, aber der Schmutz, der sich nun Richtung Isar davonmacht, erzählt eine andere Geschichte. Die Blaskapelle spielt "oye como va", und ich muss an meine Zeit in der Tanzschule denken. Später kommt das Unwetter, aber da sind wir schon wieder daheim.

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Freitag, 24. Juli 2009

Kleiner Blitz aus heiterem Himmel

Alles ist schön, alles ist prima, die Sonne lacht, die Kurse steigen, die Krise ist vorbei, welche Krise war da eigentlich noch?



Bei den Banken macht man wieder Heu, das Geld des Staates sprudelt, die Renditen sind saftig, und die Steuerzahlerkuh geht zu Schlachtbank.



Zawong! Ups, welcher Arschkriecher und Häppchenprofiteur hätte das erwartet? England säuft weiter ab. Bäh. Schnell wegschauen. Alles ist prima. Alles ist toll. Keine Probleme (Wie lange noch zur Wahl?).

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Donnerstag, 23. Juli 2009

Der kleine Lobo heult sich bei den Medien aus.

Och je. Hat sich der kleine Lobo weh getan als Testimonial? Mögen ihn andere Kinder nicht mehr? BÄH WÄHHH! Zum Glück gibt es ja noch die Berliner Zeitung, wo sich der kleine Lobo ausheulen kann. RÄHHH BÄHHH die waren sooooo gemein zum kleinen Lobo!

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Donnerstag, 23. Juli 2009

Vorsatz und Ergebnis

Ich dachte, es könnte mal ganz spannend sein, einfach mal einen Tag mitzuschreiben, an dem ich ziemlich genau das tue, was mir Reiche aus der Nachbarschaft so raten, weil das Wetter nicht so gut ist, wie etwa heute.



Heute war es ganz famos, im Gegensatz zu dem, was ich tat.



Denn inzwischen habe ich es niedergeschrieben und denke, dass es keine so arg tolle Idee war. Es klingt alles so hohl, in der FAZ.

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Empfehlung heute - Nachdem hier alles so schön ist,

und folglich auch nicht bemerkenswert - ich warte, gehe an den Strand und auf Berge, blogge ein wenig und liege viel auf meinem Liegestuhl, was dem Geschichtenerzählen nicht zuträglich ist - möchte ich auf drei eklige Dinge verweisen:

1. Modeste und die eklige Friteuse eines Mitbewohners

2. 50hz und eklige Kinderspielereien eines Bratzen namens Vodafail

3. FT Alphaville über den ekligen Umstand, dass das schöne Italien wegen der Staatsschulden bald aus der Eurozone ausscheiden dürfte, was gut für den Immobilienerwerb wäre, würde man unter einem Schleimbatzen wie Berlusconi und seinem braunen Regime leben wollen.

Und nun zur Frage des Tages: Käsesahne oder Preiselbeerkuchen?

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Italienische Grüsse

Das Warten geht weiter, die Gutachten dauern, die Anwälte sind verstimmt und daheim wartet eigentlich nichts auf mich. Na dann.



Ich kann auch hier arbeiten. Solange noch was im Kühlschrank ist.

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In die Idylle meines Lebens hinein

habe ich auch etwas über die Hässlichkeit von Vodafone und deren Helferlein geschrieben.

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Dienstag, 21. Juli 2009

Das gute Leben.

Ich trage eine weisse Hose, zweifarbige Schuhe aus Leinen und Leder aus Italien, passend zweifargige Burberry-Socken, und ein blauweiss gestreiftes Hemd mit Button-Down-Kragen. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm, aber nicht wirklich heiss. Ich lese ein gutes Buch mit dem Titel "Aus grossem Hause". Ich sitze auf einem weissgrün gestreiften Liegestuhl und blicke in die Berge.



Mir fällt wieder ein, wie es früher war, als ich sehr jung, etwas dumm und auch schon bar aller finanzieller Sorgen war. Ich habe damals weniger nachgedacht. Das war keine schlechte Zeit, alles in allem. Nachbars Katze läuft vorbei, und ich schenke einen Tee nach. Vielleicht fahre ich morgen nach Innsbruck.

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Bergseedrama

oder warum ich heute morgen am See lag. Es fing ganz harmlos an: Eine Kanne Tee, eine Torte, ein wenig Ärger und Verwunderung über die Schamlosigkeit, mit der ein Adnation-Blogger versucht, den Druck von der ihm Geld bringenden Vodafone-Kampagne zu nehmen - so tief ist der Niggemeier gefallen - ansonsten war es diemal nicht meine Sache, ich kann nichts dafür, ich habe niemanden gezwungen, etwas zu schreiben, zu twittern oder sich sonstwie zu beteiligen. Ich hatte gestern einen schönen, sauberen Urlaubstag, bis in die Nacht.



Bis heute morgen. Ich wachte spät auf - man schläft in der Bergluft ganz famos - setzte den Tee auf, beschloss, auf das Frühstück angesichts der Hitze zu verzichten, höchstens ein paar Johannisbeeren, und ein wenig Ricotta, nahm mein Buch, ging auf die Terrasse - und wurde mit Jesolo zu Ferragosto konfrontiert: Mein Liegestuhl wurde mir dreist von einem Frühaufsteher entwendet!



Dergestalt übertölpelt und ausgeliegestuhlt, verzichtete ich auf einen Konflikt, nahm meinen Picnickorb, wandte ich meine Schritte zum See, quälte mich durch wandertagende Schulklassen und fand es auch nicht so schlecht, zumal ich gute Lektüre dabei hatte.



Trotzdem, das Benehmen der Leute am Tegernsee, das lässt schon zu wünschen übrig. Klauen die einfach meinen Liegestuhl. Ts. Dreist wie ein Bloggerkoofmich.

Ansonsten: Bei Andrea Diener finden sich scharfsichtige beobachtungen auf die Gardinen der Deutschen.

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