: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Mysterien des Kunstmarkts - enttarnt!

Man sollte ja glauben, dass der Versand von bildender Kunst durch die kleinen Putti von Apoll, Muse & Nachf. besorgt wird, die das in Wattewolken verpackte Stück sanft über den Himmel flattern, während sie Rilkegedichte zitieren und in den Pausen den FAZ-Kunstmarkt lesen - ist aber nicht so. Es erscheint der handelsübliche Postbote mit einem Paket. Und sagt, dass es ihm mit dem Schnee reicht.

Aber vielleicht ist wenigstens die Verpackung den hohen Ansprüchen genügend, die das Kunsthandelshaus in Schwaben stolz in seinen Prospekten und Auktionskatalogen zur Schau trägt? Nun -



nicht ganz. Eher schwäbisch-sparsam denn künstlerisch bedeutend. Aber der Inhalt - oder besser, die im Inhalt abgebildete Dame - war sicher auch nicht gerade eine Verschwenderin. Biedermeier halt. Da hat man nichts weggeworfen.



Mein eigenes Nikolausgeschenk - obwohl kein Christ, ist mir doch jede Ausrede wohlfeil - hat lang gebraucht; die beiden grösseren Dinge schaffen es hoffentlich bis nächste Woche zu mir. Worin sie wohl verpackt sein werden? Kartons von einem Partygrill? Reste einer Familienration Billignudeln? Man wird es sehen. An den Preisen kann es aber nicht liegen.

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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Die letzte Nacht vor der letzten Prüfung

Ich glaube, ich würde nicht heute in diesen Zeiten jung oder gar Student sein wollen.



G8, Praktika, keine Feier ohne Networking, Stress, maximal 9 Semester, immer auf der Suche nach Kontakten, schneller, höher, 10 mal im Ausland, Bewerbung, alles toll finden, nie zugeben, wie beschissen das alles ist, als Kettenhund des Kapitalismus enden - nicht schön.

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Keiner mag den Verräter

Zumindest galt das in einer Zeit, die zu lange her ist, als dass ich mich daran erinnern könnte. Prinzipiell finde ich Verrat nicht absolut immer verdammenswert; spassig wird es eigentlich erst dann, wenn man über die Ethik des Verrates und die Komplizenschaft spricht. In der Kunst gibt es ja nach Caravaggio diese Betrügerbilder, bei denen der Schurke den Betrachter mit einbezieht - so ähnlich ist das auch im Internet, mag mir scheinen. Warum? Weil man sich so oder so verraten fühlt, also macht man da mit, wo es geht: Im Netz. Der Verräter, das sind wir alle.

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Wie man Assange aus England in die USA bringt

1. Man hat - jetzt nicht wirklich toll begründete - Vorwürfe von Sexualstraftaten. Die aber reichen, damit man Assange in England festsetzen lassen kann, dank europäischer Auslieferungsabkommen.

2. Die Engländer, getrieben von den Medien und der Ahnung, dass Assange in den USA der Prozess droht, werden natürlich den Schweden sagen: Ihr könnt ihn für diese Sache haben - aber ihr dürft diese Auslieferung in diesem Fall nicht nützen, um ihn, wenn die Amerikaner es verlangen, an sie weiter auszuliefern.

3. Groooooosses Entsetzen bei den Schweden. Niemals! Assange wird zu den Vorwürfen befragt, dann sieht man weiter. Absolut sicher wird man diese Auslieferung nicht benutzen. Absolut nicht.

4. Assange wird ausgeliefert. Stellt sich heraus: Der Fall ist nicht so gravierend wie die Sexorgien des schwedischen Königs, und überhaupt, eine Lappalie. Fall nach ein paar Wochen erledigt.

5. Dieser Fall. Nach diesem Fall ist Assange frei. Blöderweise findet sich dann noch ein Vergewaltigungsopfer. Oder einem alten Vergewaltigungsopfer fällt noch ein anderer Übergriff ein. Oder Assange widersetzt sich zufälligerweise zwischendrin der Staatsgewalt. Drei Polizisten haben es gesehen! Oder er hat in seiner Zeit in Schweden sonst etwas Schräges gemacht, das jetzt erst jemandem auffällt. Oder etwas, das man schräg auslegen kann. Sowas geht bekanntlich schnell in Schweden. Also, neue Festnahme wegen neuer Sache. Muss man erst mal prüfen. Und nachdem er in England so viel Rabatzz gemacht hat, ist Fluchtgefahr offensichtlich. Das hat natürlich nichts mehr mit den Briten zu tun. Das ist erledigt.

6. Zufälligerweise wissen die Amerikaner zu diesem Zeitpunkt gerade, wie sie Assange verklagen wollen. So richtig. Unter den alten Vorgaben der britischen Auslieferung hätte man in Schweden natürlich keine Möglichkeit, dem zu entsprechen, aber die neue Festhaltung basiert ja auf ganz anderen Anlässen, und ist nur eine Sache zwischen den USA und Schweden. Und was für knallharte Anschuldigungen die Amerikaner haben! So ein Schuft! Na, da ist Schweden schnell bereit, den Mann zu übergeben.

7. Assange bekommt in den USA einen fairen Prozess nach amerikanischen Vorstellungen - solange sein Flugzeug nicht gleich in Guantanamo landet.

8. Höre ich mich an wie ein Verschwörungstheoretiker? Oh pardon. Bin eigentlich absolut nicht. Das liegt daran, dass ich jeden Morgen die Depeschen des amerikanischen Aussenamtes lese, etwa zu dem, was sie mit den Spaniern und anderen zum Thema Chavez und Venezuela alles geplant und verabredet haben. Da sieht jede Verschwörungstheorie alt aus, wenn die Spanier sagen, dass sie Chavez nicht öffentlich angreifen wollen, sich aber beim europäischen Parlemant gegen ihn einsetzen und ansonsten Journalisten schmieren, Chavez anzuschwärzen. Ich mein, das EU-Parlament sollte eigentlich nicht die Propagandaabteilung des amerikanischen Aussenamts sein, damit sich die Spanier dort einschleimen können. Aber so ist das, in Europa. Da kommt man schnell auf blöde Gedanken.

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Mittwoch, 15. Dezember 2010

Expeditionen zum Auto

Manche gehen Extremklettern, manche spekulieren mit Bonds, manche stellen Experimente mit giftigen Fischen an, manche benutzen in Berlin öffentliche Verkehrsmittel - aber der Besitzer eines italienischen Roadsters kennt andere Abenteuer.



Fast eine Woche nach dem Zusammenbruch des Daches über dem Hof sind die Trümmer weitgehend entfernt. Die alte Konstruktion ist nicht mehr wünschenswert, statt dessen wird dort im Sommer ein kleiner Garten entstehen, was möglich ist, weil der früher an diesem Ort vermietete Stellplatz nun frei ist. Selten ein Schaden, wo nicht auch ein Nutzen dabei ist, pflegte meine Grossmutter zu sagen. Am Rande des Hofes ist eine solide Pergola entstanden, für Räder, ein Bankerl und vielleicht sogar einen Grill. Ich stelle es mir hübsch vor, wenn es im Haus so eine Art Atrium gibt, auf dem man sich an Sommerabenden...

Das ist eine schön warme Vorstellung, und die brauche ich auch, während ich durch Schnee und Nacht die Stadt verlasse. Hier kann man nirgendwo mehr parken, meine Barchetta musste aus dem Weg, und seit dem Tag des Unglücks stand sie draussen vor der Stadt in einem Wohngebiet. Erfahrene Besitzer wissen, was das bedeutet: Eingefrorene Türen, vereiste Fenster, steife Sitze - ganz zu schweigen von eisverklebten Türgriffen und entleerten Batterien italienischer Herkunft. Mit dabei habe ich eine Flasche voll mit zuerst heissem, nach 20 Minuten in der Kälte nur noch lauem Wasser. Am Auto angekommen, muss das Prozedere eingehalten werden: Est Wasser auf den Griff, dann probieren - die Tür ist natürlich zugefroren - Wasser auf die Dichtunge und in den hinteren Türrahmen - weitere Eisstellen erkennen - nochmal Wasser - Tür auf und erst man einen Draht um den Türgriff, damit er nicht wieder hineinfriert. Und das Schloss abtrocknen. Eingefrorene Schlösser sind bein der Barchetta eine echte Pest.

Dann anlassen.

(Katholiken würden an dieser Stelle beten)

Aber das Schicksal mag die Atheisten, und der Wagen springt beim zweiten Mal an.



Das Navigieren in die Einfahrt bei vereisten Fenstern und begrenzter Sicht ist auch kein Spass, aber das habe ich inzwischen im Gefühl. Alles gut gegangen. Alle Sorgen umsonst.

Wer sagt eigentlich was gegen italienische Autos? Pah! Auf jeden Fall besser als deutsche Hofüberdachungen!

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1. Regel im Umgang mit Rechtsorganen

Keine Verschwörungstheorien bitte! Vermute nie politischen Einfluss von Folterstaaten, wenn der Kampf um das Wegsperren von Regimekritikern nur wegen schlichter Profilierungsgeilheit durchgeknallter Juristen stattfinden kann!

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Der Gast, der nicht ganz passt

Ich habe bei Meedia einen Gastbeitrag über Wikileaks geschrieben. Und warum sich Assange vielleicht eher kein Beispiel an Leyendecker und Döpfner - beide stellvertretend für gewisse Denkschemata im Journalismus und dessen Verwertung - nehmen sollte.

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Dienstag, 14. Dezember 2010

Sie wollen weg hier.

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin, skandierten die Betrunkenen, die vorhin am Haus vorbeigezogen sind. So etwas sagt man nicht, wenn man nüchtern ist, nehme ich an.



Ungeachtet dessen komme auch ich ab und an beim Rumklicken auf Berliner seiten vorbei: Berlinexilanten aus dem alten Westen und Ostflüchtlinge vor allem, eher selten: Berliner. Die bloggen nicht, die saufen sich zu Tode und lesen Bild.

Vielleicht täusche ich mich auch, aber wenn ich auf ein mir bislang nicht bekanntes Blog stosse, und dann sehr bald über Probleme mit mehr als nur Luxussorgenanmutung lese, tippe ich meist zurecht auf Ostflüchtlinge. Als hätten sie sich in Berlin etwas anderes erwartet, als das zu sein, was sie sind, als gäbe es dort sowas wie einen Freifahrtsschein zu einer Biographie, in der man wirklich nur noch Luxussorgen hat. Nichts gegen Jammern, macht jeder gern, aber wenn aus dem Jammern dann auch noch eine Grundhaltung wird - Gentrifizierung! Gender! Grundeinkommen! - frage ich mich, wo das bittschön ankommen soll. Ja, die Welt ist böse, gemein und verteilt keine Freiflüge auf die Malediven, die Jobsituation ist in Berlin unterirdisch und wem es nicht passt, der kann gerne hierher ziehen, hier wissen sie schon wieder nicht mehr, wo sie noch die Leute für all die tollen Geschäftsmodelle einkaufen sollen. Alle zwei, drei Wochen kommt hier eine Klitsche vorbei und fragt, ob ich nicht lieber was für sie machen möchte. Natürlich gibt es hier aber auch Gender Issues und Wohnraumprobleme und so ekelhafte leistungsfreundliche Vorstellungen wie "Zusagen müssen eingehalten werden". Dafür, dass man hier in der Vorstellung von Berlin sein eigenes, kleines Zwangsarbeitslager ist, sind die Rahmenbedingungen gar nicht so übel, und das Wetter ist selbst im Winter sehr viel besser.

Und wenn man dann mal einen normalen Beruf mit einem normalen Einkommen und so Zeug wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall hat, kann man bei der nächsten Darmgrippe auch ziviliert darüber nachdenken, wie mies, gemein, kapitalistisch und frauenfeindlich das hier alles ist, wenn der Arzt einen erst mal nicht mehr krankschreibt. Und sich zurück erinnern an das schöne, angenehm siffige Leben jenseits der Zwänge und der Sicherheit, dass die Karte noch am 3. des Monats etwas ausspuckt. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.

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Ex-Mas

Würde es Weihnachten nicht geben, müsste man es für die Scheidungsanwälte erfinden - so in etwa argumentiere ich dystopisch und im Vorgriff auf kommende Bedürftige meiner Gästewohnung in der FAZ.

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Montag, 13. Dezember 2010

Ace of club

Nicht der Nikolaus, aber der Postbote hat ein paar Aufkleber gebracht - zeitlich passend und so, wie man das haben will.



So gegen zwei Uhr haben wir versucht, Whist zu spielen. Das ist ein altes, englisches Kartenspiel, das im 18. Kajrjundert überaus populär war. Beim SWhist wurden früher Landsitze verspielt und Leben verloren, ich jedoch verlor einfach die Geduld: Ausser Rommee sind Kartenspiele einfach für mich nichts. Zum Glück darf ich auch feststellen, dass die Pokermode wieder am Abklingen ist; es gibt weniger Spam, und auch in den Frauenzeitschriften mag man sich dazu wohl nicht mehr äussern. Poker in den Nuller Jahren: Das wird später mal die grosse Peinlichkeit sein, wenn man sich erinnert, wie man einen auf Vegas machen wollte.

Dann doch lieber noch ein Colnago.

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Samstag, 11. Dezember 2010

Du musst kämpfen für Dein Recht auf Kirchenfeiern

Erst das Hochamt.



Dann die Orgie.



Schliesslich ist der 11. Dezember 2010 der 535. Geburtstag von Papst Leo X. Falls sich jemand an diesem unserem Schabernack in hohen Räumen, verborgen in dunklen Wäldern, stören sollte - Leo X. war noch nicht mal Geistlicher, als er zum Papst gewählt wurde: "Da Gott Uns das Pontifikat verliehen hat, so lasst es Uns denn genießen." Wenn der darf, dürfen wir auch.

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Samstag, 11. Dezember 2010

Einblicke & Ausblicke

Die New York Times will zeigen, dass sie auch ohne Wikileaks spannende Dinge leaken kann. Das ist auch so eine Art Fallout, den ich beim Journalismus sehe: Dass Wikileaks den Beruf vor sich her treibt. Dass man erklären muss, wozu es einen egentlich braucht, wenn es um die grossen Skandale geht. Der Unterschied zwischen Medien und Wikileaks ist, dass Medien auch selbst aktiv werden können; Wikileaks ist auf Zulieferungen angewiesen. Man kann da so oder so vorgehen; die Times, die das Cablegate-Material eigentlich nicht erhalten sollte, macht den Giftschrank justament dann auf, wenn Wikileaks eine Verschnaufpause einlegt. Der Guardian geht den anderen Weg und bitte seine Leser, ihm und seinem Spezialistenteam zu berichten - keine dumme Idee, wenn demnächst die Unterlagen der Guantanamogefangenen rauskommen. Und Spiegel Onschleim bringt "Wetten dass", das kann ihnen in ihrer unnachahmlichen Art nur die Bild streitig machen.

Aber das Interesse wandert nun mal, und bei uns in der Strasse geht die Restaurierung eines grossen Hauses langsam zu Ende. Und wirklich spannend sind da zwei Fragen: Welche Leute ziehen da ein? Und: Wie hoch ist die Miete? Das wird es uns erlauben, die nächsten Mieter gerechter zu behandeln.



Oder, was den dramatischen Fall des Hinterhauses bei mir angeht, beim Durchrechnen, was sich wie lohnt. Es sind viele Einzelposten, an die man da denken muss. Nur mal ein Beispiel: Der Kostenvoranschlag besagt, dass neue Plastikfenster nur 50% teurer wären, als die alten, doppelten Kastenfenster restaurien zu lassen. Das würde sich nach 10, 15 Jahren Heizen rentieren, wenn man selbst darin wohnte und es machen liesse. Aber wenn ich die Fenster selbst herrichte, kostet das ein paar Tage Arbeit, und vielleicht 150 Euro - und davon, dass die Mieter bei der Heizung sparen, habe ich persönlich nichts. Die Erfahrung zeigt leider, dass Mieter nun mal nach dem Mietpreis gehen, und jeder Hinweis auf besonders effiziente Fenster egal ist, wenn nur der Quadratmeterpreis 10 Cent billiger ist.

So schlimm, wie manche Abdichtungsextremisten sagen, ist es mit Kastenfenstern übrigens nicht; Natürlich gibt es einen gewissen Austausch, aber dadurch entstehen auch in den Räumen unterschiedliche Klimazonen. Am Fenster kann man dann besser arbeiten, weiter hinten eher ausruhen. Dass moderne Plastikfenster auch in 10 Jahren noch perfekt schliessen, mag ich aus eigener Erfahrung bezweifeln - keine Ahnung, warum die teuren Denkmalschutzfenster besser sind, aber die halten einfach. Und schliessen. Aber die wiederum wären für das Hinterhaus viel zu teuer.

Abgesehen davon stecken in neuen Fenstern auch Zusatzkosten, die man gerne übersieht: Trotz Einfassung mit Schaum und Silikon muss massiv im Mauerwerk rumgemacht werden, man braucht einen Spengler für die Fensterbretter, und das kostet kostet kostet. Grob geschätzt: 15-20.000 Euro. Anderthalb bis zwei Jahresmieten für das Objekt. Und rauswerfen müsste man Fenster, die noch Goldmark gekostet haben. Da haben wir noch die Rechnungen.



Im neu restaurierten Haus haben sie übrigens auch die alten Fenster drin gelassen. Abgeschliffen, gestrichen, neue Gläser eingesetzt, das war alles. Stellt sich nur die Frage, was die Mieter dafür bezahlen müssen. Aber das kriegt man hier schon raus, ganz ohne Wikileaks.

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Freitag, 10. Dezember 2010

Bank Run

Neues Dach für eine neue Pergola im Hof: 500 Euro Abschagszahlung (und steuerlich anzurechnen). Kleiner Teil einer grossen Rechnung.

1 Teinahmegebühr an der Mile Miglia: Ich hätte nie gedacht, dass ich das so leichterhand überweise. Letztes Jahr noch fand ich es vollkommen überzogen teuer, heute denke ich mir nichts dabei. Ich glaube, nach vier Jahren wurde der Wunsch innendrin einfach übermächtig. Erster Versuch der Überweidung ist übrigens wegen falschem Namen gescheitert, aber auch beim zweiten Mal: Hochgefühl. Irgendwann ist es einfach Zeit.



Gemälde. Monatelang fand ich absolut nichts mehr, was mir behagt hätte. Hier stimmte der Gesichtsausdruck nicht, dort war der Schaden zu gross, dann war es zu teuer und hatte das falsche Format, es fehlte ein Rahmen, und die wirklich entzückende junge Dame war eine Fälschung, was ich erst im letzten Moment merkte... Zweimal steigerte ich in Persona mit. Zweimal lernte ich Zahnärzte hassen. Generell gelten Weihnachtsauktionen als schlimmstes aller Pflaster, aber da war das, was ich wollte, gehäuft anzutreffen. Vielleicht waren die Zahnärzte schon faul und fett nach Hause gegangen, vielleicht schliefen die Händler - jedenfalls schaute ich mich erstaunt um, als ich der letzte mit gehobenem Arm war. Nanu? Gut, von mir aus... wer hätte das gedacht.



Dafür jetzt Enthaltsamkeit. Hätte ich ein schlimmes, teures Laster - Alkohol trinken oder Frauen mit lockerer Sexualmoral buchen - könnte ich jetzt mit guten Gründen tugendsam werden. So werde ich angesichts des Pfundkurses auf eine silberne Weihnachtskanne verzichten. Weil, Bescheidenheit muss auch mal sein.

Wo nur hänge ich die Bilder auf?

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700 Jahre

Manch einer erinnert sich vielleicht - eine Weile stand ich im Impressum von Dotcomtod. Kann sein, dass ich deshalb eine etwas andere Sicht auf Wikileaks habe. In meinen Augen ist das, was wir gerade sehen, nicht zwingend die erste grosse Schlacht des Krieges um das Internet, sondern eher eine weitere, ebenso sinnlose wie auch wichtige Schlacht um das, was man als "Freiheiten" bezeichnen mag. Dieser Konflikt ist sehr, sehr alt, und manchmal auch fast erloschen, dass er wie eine ferne Erinnerung wirken mag. Aber er geht weiter, und man sollte sich erinnern, wo man steht. Und wer die anderen sind und waren.

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