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Sonntag, 11. November 2012
Danke, David
Früher fielen Generäle auf dem Schlachtfeld, heute fallen sie durch Emails von wütenden Frauen. Ein Hoch auf das Internet, unblutig, brutal und herzlos.
Das sollte einem eine Lehre sein. Problematisches am besten nur mündlich, und auch nicht am Telefon. Der Forwardbutton heisst auch Todesknopf.
Hätte nicht gedacht, dass so ein alter Schlächter mir doch noch für den Erkenntnisgewinn in bewegten Zeiten nützlich sein kann.
Das sollte einem eine Lehre sein. Problematisches am besten nur mündlich, und auch nicht am Telefon. Der Forwardbutton heisst auch Todesknopf.
Hätte nicht gedacht, dass so ein alter Schlächter mir doch noch für den Erkenntnisgewinn in bewegten Zeiten nützlich sein kann.
donalphons, 16:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 11. November 2012
Besuch aus dem Süden
Kaum zu glauben, aber das ist gerade mal zwei Wochen her.

Da oberhalb des Sees, auf en Bergen, kommt bald das Asiago, die sieben Gemeinden, und von dort kommt auch cder Käse des gleichen Namens. Und dann war da noch einer, der sagte, da lege ich Feigen vom Gardasee drauf.

Und dann war da ein anderer, der ihn über die Berge brachte, und an diesem kalten, nassen Samstag angeboten hat. Man muss beim Essen die Augen schliessen und sich erinnern, und nicht an das denken, was draussen und woanders gerade ist.

Da oberhalb des Sees, auf en Bergen, kommt bald das Asiago, die sieben Gemeinden, und von dort kommt auch cder Käse des gleichen Namens. Und dann war da noch einer, der sagte, da lege ich Feigen vom Gardasee drauf.

Und dann war da ein anderer, der ihn über die Berge brachte, und an diesem kalten, nassen Samstag angeboten hat. Man muss beim Essen die Augen schliessen und sich erinnern, und nicht an das denken, was draussen und woanders gerade ist.
donalphons, 00:52h
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Wahlnachwehen
Es gab da übrigens eine lustige Sache nach den Wahlen: Ein den deutschen Medienschaffenden bis dato vollkommen unbekanntes Blog der New York Times wurde in den USA so oft verlinkt und gut platziert, dass es viel gelesen und Gegenstand amerikanischer Berichte wurde. Und die wiederum wurden dann von deutschen Medien breit und unkundig abgeschrieben. Zahlen und Statistiken, das lieben Medien, das gibt ihnen wieder den Anschein, echte wahrheiten zu verkünden, und nicht nur Spin und schräge Meinung.
Lustigerweise gibt es aber auch noch andere Erklärungsmöglichkeiten für Wahlergebnisse, die auch wissenschaftlich sein wollen, und sicher nicht schräger als Statistik sind. In der FAZ.
Lustigerweise gibt es aber auch noch andere Erklärungsmöglichkeiten für Wahlergebnisse, die auch wissenschaftlich sein wollen, und sicher nicht schräger als Statistik sind. In der FAZ.
donalphons, 16:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 10. November 2012
In die Nacht
Manche werden denken, es ist Zeit, die rennräder einzumotten, und auf das Frühjahr zu warten. Aber es ist ganz anders. Ich brauche das. Es nimmt die Spitze meiner negativen Gefühle, und ausserdem passt das Wetter bestens zu meiner Laune. Ich könnte mir etwas Schöneres vorstellen, aber es ist stimmig. Dass es früh finster wird, stört mich nicht, denn in meinem Leben wird es auch wieder hell. Bei anderen bleibt es schwarz, für immer.














donalphons, 00:44h
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Willkommen in der Oberpfalz
Haha, gleich fahre ich nach Neumarkt in der Oberpfalz, den Ort des ersten Piratenbundesparteitags für 2013, und mache ein paar wunderschöne Bilder.
FÜR ALL DIE DUMMEN BERLINER WINSLER AN IHREN RECHNERN, DIE WIRKLICH GLAUBEN, ES GÄBE DA NUR ZWEI HOTELS UND ES SEI TOTALE PAMPA.
Ihr widerliches Twittergeschwür am Piratenhintern, das ist eine Stadt mit 40000 Einwohnern am Rande der Grossregion Nürnberg, durchaus eingerichtet für Gäste und prima erreichbar. Google Maps und Holidaycheck sind nicht die reale Welt, und nur, weil es dort kein Foursquare gibt, ist die Zivilisation nicht vorbei - ganz im Gegenteil, da gibt es auch noch ganz normal arbeitende und konsumierende Menschen mit einem für den deutschen Durchschnitt akzeptablen Umfeld. Und eine schöne Landschaft. Und Sehenswürdigkeiten, vor die keine Horde Australier gekozt hat.
Also einfach die Normalität in diesem Land, ein verkehrstechnisch günstig gelegener, keinesfalls zu teurer Ort in einer Region, die auch Macgeschäfte kennt, und gegen die Berlin ein Slum im sibirischen Nichts ist.
OK, das ist Berlin auch sonst, aber vielleicht tut es den Asis auch mal gut zu sehen, dass die Mehrheit der Deutschen in mittelgrossen, funktionierenden Städten lebt und selbst die Kreativen vor Ort jetzt nicht so absolut das Publikum für queerfeminsitischen Extremismus, Gesellschaftskunst und Durchwurschteln auf Kosten anderer sind. Und Lauers miese Mobbertruppe aus sem Senat kann dort sicher auch noch von der CSU was lernen. Also, herzlich willkommen im schönen Bayern, Ihr Berliner. Setzt Euch, nehmt eine Keks und schaut Euch um in der Realität des Landes.
Dann wisst Ihr schon am Anfang des Jahres, warum Euch bundesweit so wenige Menschen gewählt haben werden: Weil ihr auch nur so ein Prozent seid, das die 99% nicht finanzieren wollen.
FÜR ALL DIE DUMMEN BERLINER WINSLER AN IHREN RECHNERN, DIE WIRKLICH GLAUBEN, ES GÄBE DA NUR ZWEI HOTELS UND ES SEI TOTALE PAMPA.
Ihr widerliches Twittergeschwür am Piratenhintern, das ist eine Stadt mit 40000 Einwohnern am Rande der Grossregion Nürnberg, durchaus eingerichtet für Gäste und prima erreichbar. Google Maps und Holidaycheck sind nicht die reale Welt, und nur, weil es dort kein Foursquare gibt, ist die Zivilisation nicht vorbei - ganz im Gegenteil, da gibt es auch noch ganz normal arbeitende und konsumierende Menschen mit einem für den deutschen Durchschnitt akzeptablen Umfeld. Und eine schöne Landschaft. Und Sehenswürdigkeiten, vor die keine Horde Australier gekozt hat.
Also einfach die Normalität in diesem Land, ein verkehrstechnisch günstig gelegener, keinesfalls zu teurer Ort in einer Region, die auch Macgeschäfte kennt, und gegen die Berlin ein Slum im sibirischen Nichts ist.
OK, das ist Berlin auch sonst, aber vielleicht tut es den Asis auch mal gut zu sehen, dass die Mehrheit der Deutschen in mittelgrossen, funktionierenden Städten lebt und selbst die Kreativen vor Ort jetzt nicht so absolut das Publikum für queerfeminsitischen Extremismus, Gesellschaftskunst und Durchwurschteln auf Kosten anderer sind. Und Lauers miese Mobbertruppe aus sem Senat kann dort sicher auch noch von der CSU was lernen. Also, herzlich willkommen im schönen Bayern, Ihr Berliner. Setzt Euch, nehmt eine Keks und schaut Euch um in der Realität des Landes.
Dann wisst Ihr schon am Anfang des Jahres, warum Euch bundesweit so wenige Menschen gewählt haben werden: Weil ihr auch nur so ein Prozent seid, das die 99% nicht finanzieren wollen.
donalphons, 14:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 9. November 2012
Mehr Charme und Geschenke
Ich habe übrigens meine ganz eigene Theorie zum Medienwandel. Ich glaube, dass der Absturz der Zeitungen weniger etwas damit zu tun hat, dass die Informationen im Netz auch so zu haben sind. Der wirklich bedeutsame Faktor könnten auch die Onlineauftritte der Zeitungen selbst sein. Die Leser sagen sich dann nicht "Ah, ich habe das doch schon online gelesen, warum soll ich es kaufen", sondern "Also für das, was die da abliefern, zahle ich nicht". Ich glaube wirklich, dass Spiegel Online dem Spiegel massiv schadet. Und bei der Zeit stehen immer wieder sagenhaft bornierte Stücke im Netz, ganz gross aufgemacht, dass ich mir sage: Das braucht es einfach nicht. Und auch in der gedruckten FAZ gehen manche Beiträge einfach unter, die im Internet voll durchschlagen. Dabei geht es noch nicht mal um die Meinung, die darin transportiert wird, sondern einfach um Rechthaberei, Ignoranz und das völlige Fehlen von Charme. Und das kann in einem Land, die nun mal in den letzten 20 Jahren doch sehr charmant geworden ist, und, was zumindest das Zielpublikum solcher Produkte angeht, auch charmant unterhalten werden möchte, nicht gut gehen. Seit fast vier Jahren zeige ich, wie man reich, verwöhnt, ein wenig dumm und borniert sein kann, auch ein wenig rassistisch und obendrein mitunter sagenhaft ungebildet - aber es funktioniert. Weil es charmant ist, und die Leser das merken. Genauso merken sie es, wenn sie es mit uncharmanten, falschen und bigotten Leuten zu tun haben. Die welt wurde charmanter. Der Journalismus nicht. Damit kann man, wie die Welt, zum Sammelbecken der rechten Spinner werden. Aber das ist keine Garantie für das Überleben.

Uncharmant auch, aber unvermeidlich, dass ich auch mal wieder zurück muss. Ich war jetzt lange genug unterwegs, ich habe die Heimreise oft genug verzögert, aber so ein Haus hat die neigung, zickig zu werden, wenn man sich nicht darum kümmert. Ausserdem müssen Hausabrechnungen geschrieben werden, ich muss mit den Mieter plaudern, ob alles passt, und ganz ehrlich: Für wenig schöne Novembertage ist die eigene, grosse Wohnung mit vielen Möglichkeiten ideal. Nirgendwo ist regen trübsinniger als in Bergen, die man im Sonnenschein kennt.

Daheim ist alles wie immer, man ist so satt und zufrieden, wie man in Griechenland arm und kratzig ist. Im Hausgang ist alles voller Kartons, und eigentlich wäre das ein Anlass, mal mit den Mieterrn über Sauberkeit zu sprechen; leider sind es all die Dinge, die in den letzten Wochen von mir selbst bestellt wurden, und in meiner Abwesenheit ankamen. Die übliche Mischung aus Gemälden, Rennrädern, Stoffen, Glühbirnen (400 Stück, es ist ein grosses Haus, und wir produzieren zu viel Ökostrom, habe ich gehört). Kein Tablet, kein Rechner, keine Elektronik; man kommt sich im Internet ja irgendwie komisch vor, wenn man gar nicht weiss, wie gross diese Dinger sind, und wozu man sie brauchen könnte. Dafür kann ich Nägel in die Wand hauen, Glühbirnen wechseln und Räder herrichten.

Ich brauche das. Ich merke, ich gehe schon wieder ein wenig in Richtung drall, und es reicht, wenn es bei mir die Damen in Öl sind. Und so nehme ich, weil die Mieter ausgeflogen sind und ich nicht an die Daten komme, noch schnell ein paar Kilometer Landstrasse unter die Reifen echt deutscher Wertarbeit, wie man das früher nannte. Das war so ein typischer fall mit schlechten Bildern und untauglicher Beschreibung, und deshalb blieb es günstig: So günstig, dass es beim nächsten Besitzerwechsel sicher wieder sehr viel teurer sein wird. Und es ist auch eine kleine Belohnung. Wofür? Nun... das behalte ich für mich.

Und da stehe ich dann an der Grenze zwischen Tag und Nacht. Um 17 Uhr. Es ist nicht warm, es ist nicht schön, aber es ist das, was gerade möglich ist. Anderes wird sich vermutlich auch noch finden. Das Jahr wird noch etwas kürzer, aber es geht bei mir langsam, in kleinen, charmanten Schritten voran. Am Abend feile ich an einer halben Sexszene mit Blick über Meran. Man sollte immer so schreiben, als blickte man über das sonnige Südtirol, und nicht in die nächste Unwetterfront. Die Leser haben ein Recht darauf.



Uncharmant auch, aber unvermeidlich, dass ich auch mal wieder zurück muss. Ich war jetzt lange genug unterwegs, ich habe die Heimreise oft genug verzögert, aber so ein Haus hat die neigung, zickig zu werden, wenn man sich nicht darum kümmert. Ausserdem müssen Hausabrechnungen geschrieben werden, ich muss mit den Mieter plaudern, ob alles passt, und ganz ehrlich: Für wenig schöne Novembertage ist die eigene, grosse Wohnung mit vielen Möglichkeiten ideal. Nirgendwo ist regen trübsinniger als in Bergen, die man im Sonnenschein kennt.


Daheim ist alles wie immer, man ist so satt und zufrieden, wie man in Griechenland arm und kratzig ist. Im Hausgang ist alles voller Kartons, und eigentlich wäre das ein Anlass, mal mit den Mieterrn über Sauberkeit zu sprechen; leider sind es all die Dinge, die in den letzten Wochen von mir selbst bestellt wurden, und in meiner Abwesenheit ankamen. Die übliche Mischung aus Gemälden, Rennrädern, Stoffen, Glühbirnen (400 Stück, es ist ein grosses Haus, und wir produzieren zu viel Ökostrom, habe ich gehört). Kein Tablet, kein Rechner, keine Elektronik; man kommt sich im Internet ja irgendwie komisch vor, wenn man gar nicht weiss, wie gross diese Dinger sind, und wozu man sie brauchen könnte. Dafür kann ich Nägel in die Wand hauen, Glühbirnen wechseln und Räder herrichten.


Ich brauche das. Ich merke, ich gehe schon wieder ein wenig in Richtung drall, und es reicht, wenn es bei mir die Damen in Öl sind. Und so nehme ich, weil die Mieter ausgeflogen sind und ich nicht an die Daten komme, noch schnell ein paar Kilometer Landstrasse unter die Reifen echt deutscher Wertarbeit, wie man das früher nannte. Das war so ein typischer fall mit schlechten Bildern und untauglicher Beschreibung, und deshalb blieb es günstig: So günstig, dass es beim nächsten Besitzerwechsel sicher wieder sehr viel teurer sein wird. Und es ist auch eine kleine Belohnung. Wofür? Nun... das behalte ich für mich.



Und da stehe ich dann an der Grenze zwischen Tag und Nacht. Um 17 Uhr. Es ist nicht warm, es ist nicht schön, aber es ist das, was gerade möglich ist. Anderes wird sich vermutlich auch noch finden. Das Jahr wird noch etwas kürzer, aber es geht bei mir langsam, in kleinen, charmanten Schritten voran. Am Abend feile ich an einer halben Sexszene mit Blick über Meran. Man sollte immer so schreiben, als blickte man über das sonnige Südtirol, und nicht in die nächste Unwetterfront. Die Leser haben ein Recht darauf.
donalphons, 00:20h
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Der Urlaub von der Bösartigkeit ist vorbei
10 Tage war ich fast nur nett und freundlich.
Das konnte natürlich nicht auf Dauer gut gehen, und so habe ich inzwischen in der FAZ darüber geschrieben, dass die infantile Nettigkeit konservativer Kreise keine Verdummung ist, sondern eine kluge Strategie des Überlebens. Schliesslich wollen wir ja nicht als vertrottelte Tea Party enden.
Das konnte natürlich nicht auf Dauer gut gehen, und so habe ich inzwischen in der FAZ darüber geschrieben, dass die infantile Nettigkeit konservativer Kreise keine Verdummung ist, sondern eine kluge Strategie des Überlebens. Schliesslich wollen wir ja nicht als vertrottelte Tea Party enden.
donalphons, 11:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 8. November 2012
Bildnis des Autors als zufriedener Tortenfreund
Wohl dem, der das Ende nicht kennt.
Das macht so einen Tag sonnig und gleichzeitig auch sahnig leicht. Wenn man allenfalls nur dunkel ahnt, was vielleicht bald kommt. Nach einem sehr guten Tag, das kann man allersings annehmen, wenig, was besser sein könnte. Aber daran denkt man nicht. Warum auch. Das Umfeld hier ist so charmant, da fällt das Misstrauen schwer. Profitieren tun davon andere, die nicht hier sind, und es somit leichter haben.
Immerhin, ich habe vorgesorgt. Das ist jetzt fast ein Jahr her, und weil ich generell ungern jemand etwas schuldig bleibe, habe ich bezahlt. Wenn dann etwas passiert, wenn man erkennen muss, dass die Vorsicht gerechtfertigt war, muss man sich zumindest in diesem Punkt nicht grämen: man war schliesslich kein Gast, man muss sich nicht an Gastpflichten halten.
Das mag so kleinlich klingen, wie all das drumherum an diesem Ort in den Bergen irgendwie kitschig und vergangenheitsverhaftet wirkt. Und weil die Menschen hier nicht arm sind, erwartet man doch geradezu eine Falle dieser Menschen, das ist im Krimi auch immer so. Leider muss ich nach meinen Erfahrungen sagen, dass es so einfach nicht ist; gerechtigkeitsliebende Vertreter der Linken werden schnell egomane Scheusale, wenn sie zu befehlen haben. Und sie tun es oft genug mit dem Gefühl, gerechtigkeitsliebend zu sein, um so miserabler darf dann auch ihr Vorgehen aussehen. Vatürlich werden solche Leute dann auch später die besten Renegaten, und verpesten auch noch die andere Seite, aber irgendwie ist hiier davon nichts zu sehen. Nur der übliche grünkonservative Mainstream. Nicht klug, aber auch nicht wirklich giftig.
Auch sehe angenehm ist die Haltung dieser Region und ihrer Menschen, dass sie gar nicht erwarten, man würde irgendwie Karriere machen. Wenn ich erzähle, was ich so tue, sagt keiner, ich sollte mich doch lang machen und um Einlass in die Redaktion nachsuchen. Man findet es recht anerkennenswert, dass ich einfach hier bleibe und das tue, was ich kann. Sie denken, dass es ansonsten vielleicht gar nicht gut ausgegehen muss, und das Schicksal einer Beziehung drohen könnte: Vier Jahre lebt man in getrennten Wohnungen, dann zieht man zusammen und rumms, geht es schief. Hier sagen sie, es ist richtig zu bleiben, zu sitzen, in die Sonne zu blinzeln und den Kuchen zu essen. Niemand erwartet hier mehr von mir. Das wäre nicht überall so. Ich bin Historiker; ich weiss, dass jeder Gewinn insgesamt, alles zusammengenommen, auch viel Verlust bedeuten kann. Ypern, Verdun, Marne, Isonzo, die moderne Arbeitswelt hat viel zu bieten, wenn jeder nur auf seinen eigenen Vorteil schaut. Und dann ist da noch das Gefühl, dass man am Kessel im Bauch so eines Schiffes nicht wirklich gut dran ist, wenn auf der Brücke unbeirrt auf die Untiefe zugesteuert wird.Ich denke, ich bin hier ganz gut aufgehoben.
Und nächste Woche bin ich auch wieder hier. Das ist wirklich entzückend. Und eine schöne Erwartung. Alles andere wird sich schon finden, und Leute wie mich braucht man ohnehin immer: Die Zufriedenen machen die Welt angenehm und lebenswert. Ich bin zufrieden, und wenn es sich ändern wird, werde ich es dennoch wieder sein, so oder so. Es gibt nur Richtiges im Richtigen, ich tue, was ich tun muss, und auch, wenn die Mangfall nur ein kleiner Fluss ist: Auuch dort wird vieles treiben.
Das macht so einen Tag sonnig und gleichzeitig auch sahnig leicht. Wenn man allenfalls nur dunkel ahnt, was vielleicht bald kommt. Nach einem sehr guten Tag, das kann man allersings annehmen, wenig, was besser sein könnte. Aber daran denkt man nicht. Warum auch. Das Umfeld hier ist so charmant, da fällt das Misstrauen schwer. Profitieren tun davon andere, die nicht hier sind, und es somit leichter haben.



Immerhin, ich habe vorgesorgt. Das ist jetzt fast ein Jahr her, und weil ich generell ungern jemand etwas schuldig bleibe, habe ich bezahlt. Wenn dann etwas passiert, wenn man erkennen muss, dass die Vorsicht gerechtfertigt war, muss man sich zumindest in diesem Punkt nicht grämen: man war schliesslich kein Gast, man muss sich nicht an Gastpflichten halten.


Das mag so kleinlich klingen, wie all das drumherum an diesem Ort in den Bergen irgendwie kitschig und vergangenheitsverhaftet wirkt. Und weil die Menschen hier nicht arm sind, erwartet man doch geradezu eine Falle dieser Menschen, das ist im Krimi auch immer so. Leider muss ich nach meinen Erfahrungen sagen, dass es so einfach nicht ist; gerechtigkeitsliebende Vertreter der Linken werden schnell egomane Scheusale, wenn sie zu befehlen haben. Und sie tun es oft genug mit dem Gefühl, gerechtigkeitsliebend zu sein, um so miserabler darf dann auch ihr Vorgehen aussehen. Vatürlich werden solche Leute dann auch später die besten Renegaten, und verpesten auch noch die andere Seite, aber irgendwie ist hiier davon nichts zu sehen. Nur der übliche grünkonservative Mainstream. Nicht klug, aber auch nicht wirklich giftig.


Auch sehe angenehm ist die Haltung dieser Region und ihrer Menschen, dass sie gar nicht erwarten, man würde irgendwie Karriere machen. Wenn ich erzähle, was ich so tue, sagt keiner, ich sollte mich doch lang machen und um Einlass in die Redaktion nachsuchen. Man findet es recht anerkennenswert, dass ich einfach hier bleibe und das tue, was ich kann. Sie denken, dass es ansonsten vielleicht gar nicht gut ausgegehen muss, und das Schicksal einer Beziehung drohen könnte: Vier Jahre lebt man in getrennten Wohnungen, dann zieht man zusammen und rumms, geht es schief. Hier sagen sie, es ist richtig zu bleiben, zu sitzen, in die Sonne zu blinzeln und den Kuchen zu essen. Niemand erwartet hier mehr von mir. Das wäre nicht überall so. Ich bin Historiker; ich weiss, dass jeder Gewinn insgesamt, alles zusammengenommen, auch viel Verlust bedeuten kann. Ypern, Verdun, Marne, Isonzo, die moderne Arbeitswelt hat viel zu bieten, wenn jeder nur auf seinen eigenen Vorteil schaut. Und dann ist da noch das Gefühl, dass man am Kessel im Bauch so eines Schiffes nicht wirklich gut dran ist, wenn auf der Brücke unbeirrt auf die Untiefe zugesteuert wird.Ich denke, ich bin hier ganz gut aufgehoben.



Und nächste Woche bin ich auch wieder hier. Das ist wirklich entzückend. Und eine schöne Erwartung. Alles andere wird sich schon finden, und Leute wie mich braucht man ohnehin immer: Die Zufriedenen machen die Welt angenehm und lebenswert. Ich bin zufrieden, und wenn es sich ändern wird, werde ich es dennoch wieder sein, so oder so. Es gibt nur Richtiges im Richtigen, ich tue, was ich tun muss, und auch, wenn die Mangfall nur ein kleiner Fluss ist: Auuch dort wird vieles treiben.
donalphons, 00:55h
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Der Spiegel könnte Ersatztheile brauchen
Zucker! Merlind Theile von der Wasserpistole vom T€di seinen Grabbeltisch der Demokratie über ihre Arbeitsweise:
Theile: “Gut. Aber es ist für uns Journalisten natürlich auch so ‘ne neue Erfahrung, weil wir jetzt ja auch eine Gegenöffentlichkeit haben, also … (lacht) … weil im Grunde muss ich schon selbstkritisch sagen, uns kontrolliert ja eigentlich keiner. [ ....]
… auf der anderen Seite muss man sagen, dass man aber auch als Journalist schon … so ein Gespräch teilweise auch anders strickt, also man rafft das, es ist ja nicht so wirklich Wort für Wort, man rafft es auch beim Transskribieren, man stellt Manches um und so weiter und dann muss es natürlich nochmal vorgelegt werden, und da hat natürlich das Gegenüber auch das Recht, daran nochmal was zu verändern.”
Theile: “Gut. Aber es ist für uns Journalisten natürlich auch so ‘ne neue Erfahrung, weil wir jetzt ja auch eine Gegenöffentlichkeit haben, also … (lacht) … weil im Grunde muss ich schon selbstkritisch sagen, uns kontrolliert ja eigentlich keiner. [ ....]
… auf der anderen Seite muss man sagen, dass man aber auch als Journalist schon … so ein Gespräch teilweise auch anders strickt, also man rafft das, es ist ja nicht so wirklich Wort für Wort, man rafft es auch beim Transskribieren, man stellt Manches um und so weiter und dann muss es natürlich nochmal vorgelegt werden, und da hat natürlich das Gegenüber auch das Recht, daran nochmal was zu verändern.”
donalphons, 00:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 7. November 2012
Alternativprogramm
Man muss den Realitäten ins Auge sehen, und die heissen "Wintereinbruch" und "Schnee bis auf 700 Meter". Der tegernsee liegt auf 756 Meter, und man kann sich ausrechnen, was das bedeutet.
An solchen Tagen finde ich, dass meine Wohnung keinen Quadratzentimeter zu klein ist. Zuerst dachte ich ja, dass es schon ein erheblicher Luxus ist; der durchschnittliche Deutsche hat gerade mal 2/3 des Platzes, den ich in meiner kleinen Wohnung am See für mch allein habe. Allerdings stimmt die Relation so halbwegs wieder, wenn man den statistischen Durchschnitt nimmt: 52 Quadratmeter hat der deutsche Eigentümerhaushalt mehr als der Mieterhaushalt, und wenn der Mieter in München am Tegernsee 0 Quadratmeter hat, bin ich mit meiner Wohnung nur leicht drüber, Wie immer kommt es also auf die richtige Bezugsgrösse an. (Und ich muss unbedingt mal in der FAZ schreiben, wie man sich wissenschaftlich arm rechnet)
Wie auch immer, es ist Platz da, und an solchen Tagen kann man viel tun. Da ist zum Beispiel ein Paket angekommen:

Klicken macht grösser.
Und dessen Inhalt muss augehängt werden. An der Stelle hingen bislang Trümmer eines Rokokoaltars, aber man kann diese Elemente auch benutzen, um Höhenunterschiede zu anderen Gemälden auszugleichen.
Einfach über die Rokokoportraits nageln, und schon sind sie wieder auf einer Linie mit der Biedermeierdame. Oder doch als Supraporten? ich finde ja, so eine Tür ohne Supraporte auch etwas langweilig. Mal schauen.
Ausserdem kann man im Nebenraum auch noch das nicht weggeräumte Wintergesteck vom letzten Jahr entdecken. Note2myself: Beitrag über das Kranzbinden für die FAZ schreiben! Die Zeiten werden hart. man kann nicht mehr einfach so 300 Euro für einen Kranz ausgeben, selbst wenn man das von der Steuer absetzt.
Oder die Posamenten, die im letzten Jahr nach der Heimreise im Tütchen verblieben, endlich aufhängen. Die hier hängen schon etwas länger und sind so hübsch, dass man sich sagt: Unbedingt nächstes Jahr wieder nach Rom in dieses Geschäft im Priesterviertel.
Danach bringt man der Katze bei, dass sie in Zukunft nur noch auf die Tagesdecke gehen darf. Idealerweise macht man das mit einer superflauschigen Tagesdecke, auf die sie eigentlich auch nicht darf, aber das gefällt ist, und besser so als zerkratzte Sofas.
Und dann ist da ja auch noch ein neues Buch, das gelesen werden will. Über Sommer, Sonne und Leidenschaften und was sonst noch hier so fehlt. Immerhin hängt das Beuteschema jetzt an der Wand, ich kann nicht über Frauenmangel klagen, und die Einmalkosten sind auf lange Sicht gar nicht so teuer, verglichen mit Heiraten und Kinderkriegen. Und dafür wäre hier erst recht kein Platz.
Natürlich wäre noch ein weiters Zimmer nett, und das würde ich dann wirklich komplett im alpinen Stil machen, nur mit Bauernmöbeln und einem Herrteufelswinkel und einem Kachelofen, auf dem der Tee lange warm bleibt.
Nach Tegernsee habe ich mich, siehe erstes Bild, trotzdem bewegt, denn so gerne ich jetzt mit eigenen Händen eine Wohnung machen würde: Den Kuchen überlasse ich doch den Könnern. Man kommt schon irgendwie durch diese Tage. Ächzend (Bilder sind schwer), jammernd (so viele Beiträge) und stöhnend (diese Punschtorte muss auch noch weg). Ich bräuchte vielleicht etwas mehr Platz. Und einen Auslagerungsmagen.

An solchen Tagen finde ich, dass meine Wohnung keinen Quadratzentimeter zu klein ist. Zuerst dachte ich ja, dass es schon ein erheblicher Luxus ist; der durchschnittliche Deutsche hat gerade mal 2/3 des Platzes, den ich in meiner kleinen Wohnung am See für mch allein habe. Allerdings stimmt die Relation so halbwegs wieder, wenn man den statistischen Durchschnitt nimmt: 52 Quadratmeter hat der deutsche Eigentümerhaushalt mehr als der Mieterhaushalt, und wenn der Mieter in München am Tegernsee 0 Quadratmeter hat, bin ich mit meiner Wohnung nur leicht drüber, Wie immer kommt es also auf die richtige Bezugsgrösse an. (Und ich muss unbedingt mal in der FAZ schreiben, wie man sich wissenschaftlich arm rechnet)
Wie auch immer, es ist Platz da, und an solchen Tagen kann man viel tun. Da ist zum Beispiel ein Paket angekommen:

Klicken macht grösser.
Und dessen Inhalt muss augehängt werden. An der Stelle hingen bislang Trümmer eines Rokokoaltars, aber man kann diese Elemente auch benutzen, um Höhenunterschiede zu anderen Gemälden auszugleichen.

Einfach über die Rokokoportraits nageln, und schon sind sie wieder auf einer Linie mit der Biedermeierdame. Oder doch als Supraporten? ich finde ja, so eine Tür ohne Supraporte auch etwas langweilig. Mal schauen.

Ausserdem kann man im Nebenraum auch noch das nicht weggeräumte Wintergesteck vom letzten Jahr entdecken. Note2myself: Beitrag über das Kranzbinden für die FAZ schreiben! Die Zeiten werden hart. man kann nicht mehr einfach so 300 Euro für einen Kranz ausgeben, selbst wenn man das von der Steuer absetzt.

Oder die Posamenten, die im letzten Jahr nach der Heimreise im Tütchen verblieben, endlich aufhängen. Die hier hängen schon etwas länger und sind so hübsch, dass man sich sagt: Unbedingt nächstes Jahr wieder nach Rom in dieses Geschäft im Priesterviertel.

Danach bringt man der Katze bei, dass sie in Zukunft nur noch auf die Tagesdecke gehen darf. Idealerweise macht man das mit einer superflauschigen Tagesdecke, auf die sie eigentlich auch nicht darf, aber das gefällt ist, und besser so als zerkratzte Sofas.

Und dann ist da ja auch noch ein neues Buch, das gelesen werden will. Über Sommer, Sonne und Leidenschaften und was sonst noch hier so fehlt. Immerhin hängt das Beuteschema jetzt an der Wand, ich kann nicht über Frauenmangel klagen, und die Einmalkosten sind auf lange Sicht gar nicht so teuer, verglichen mit Heiraten und Kinderkriegen. Und dafür wäre hier erst recht kein Platz.

Natürlich wäre noch ein weiters Zimmer nett, und das würde ich dann wirklich komplett im alpinen Stil machen, nur mit Bauernmöbeln und einem Herrteufelswinkel und einem Kachelofen, auf dem der Tee lange warm bleibt.

Nach Tegernsee habe ich mich, siehe erstes Bild, trotzdem bewegt, denn so gerne ich jetzt mit eigenen Händen eine Wohnung machen würde: Den Kuchen überlasse ich doch den Könnern. Man kommt schon irgendwie durch diese Tage. Ächzend (Bilder sind schwer), jammernd (so viele Beiträge) und stöhnend (diese Punschtorte muss auch noch weg). Ich bräuchte vielleicht etwas mehr Platz. Und einen Auslagerungsmagen.
donalphons, 00:41h
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Der richtige Platz.
Wie bei allen Putschversuchen in Ländern der Dritten Welt mit einem hohen Anteil von religiösen Extremisten und krimnellen Politikern kann ich auch heute wieder die Berichterstattung des Freien Ostens von Al Jazeera empfehlen, wenn im chinesischen Protektorat USA die Wahl gefälscht wird.
donalphons, 17:57h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 5. November 2012
Herbstspaziergang
Mir geht das alles zu schnell: Vor anderthalb Wochen noch heisser Sommer in Italien, morgen Schnee und heute also die letzte Gelegenheit, einen Spaziergang zu machen, um vom Herbst am See Abschied zu nehmen. Völlig unbegreiflich, wieso 80 Millionen Deutsche kollektiv den Drang ausleben, dennoch in diesem Land zu verbleiben, obwohl es Autos, Flugzeuge und sicher auch den ein oder anderen verständigen Betriebsarzt zu finden.



Ich zum Beispiel würde auf meinen Körper deuten und darauf verweisen, dass ich bei so wenig Sport fraglos bald wieder zu dick bin (den Umstand der in Butter schwimmenden Schlutzer in Südtirol, die an Grösse alles überbietende Pizza in Meran und diesen Apfelstrudel, der weg musste, würde ich aussen vor lassen. Bergsteigen ist sagenhaft ineffektiv, wenn oben dann ein grandioses Gasthaus steht, und das ist in Südtirol leider immer so). Und dann: Ab in den Süden. Rodelbilder sind nett, aber ich würde auch gern mal die Zitronenblüte in Sizilien zeigen.
Und zwar bald.



Natürlich muss man dennoch dankbar sein, dass sich das Wetter ein wenig gehalten hat. Man muss dankbar sein um alles, und wissen, wie sagenhaft privilegiert man ist, wenn das Wasser läuft und sich die Heizung selbst reguliert. Von allen möglichen Welten nördlich der Alpen ist das eine der besten, und dennoch: Da bleibt das Gefühl der verlorenen Tage, Wochen und Monate. Vielleicht, mit etwas Glück, wird es wieder ein Traumwinter. Mit etwas Pech wird meine Laune unterirdisch sein.



Andererseits, es wird gut sein für die Schreibarbeit, und nie ist der Frühsommer in Meran verlockender als im kalten deutschen Winter.
Ausserdem habe ich gerade einen Münchner Spamversender beleidigt, es geht schon wieder besser.



Ich zum Beispiel würde auf meinen Körper deuten und darauf verweisen, dass ich bei so wenig Sport fraglos bald wieder zu dick bin (den Umstand der in Butter schwimmenden Schlutzer in Südtirol, die an Grösse alles überbietende Pizza in Meran und diesen Apfelstrudel, der weg musste, würde ich aussen vor lassen. Bergsteigen ist sagenhaft ineffektiv, wenn oben dann ein grandioses Gasthaus steht, und das ist in Südtirol leider immer so). Und dann: Ab in den Süden. Rodelbilder sind nett, aber ich würde auch gern mal die Zitronenblüte in Sizilien zeigen.
Und zwar bald.



Natürlich muss man dennoch dankbar sein, dass sich das Wetter ein wenig gehalten hat. Man muss dankbar sein um alles, und wissen, wie sagenhaft privilegiert man ist, wenn das Wasser läuft und sich die Heizung selbst reguliert. Von allen möglichen Welten nördlich der Alpen ist das eine der besten, und dennoch: Da bleibt das Gefühl der verlorenen Tage, Wochen und Monate. Vielleicht, mit etwas Glück, wird es wieder ein Traumwinter. Mit etwas Pech wird meine Laune unterirdisch sein.



Andererseits, es wird gut sein für die Schreibarbeit, und nie ist der Frühsommer in Meran verlockender als im kalten deutschen Winter.
Ausserdem habe ich gerade einen Münchner Spamversender beleidigt, es geht schon wieder besser.
donalphons, 23:38h
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Überarschgeigt in der ersten Reihe
Ich glaube im Streit Weisband vs Spiegel Online übrigens Marina Weisband.
Einfach, welíl Marina Weisband keinen Grund hat, für den Spiegel ein Comeback zu erfinden, das sie nicht haben will. Aber die Gosse sehr wohl Interesse daran haben kann, mit einer übergeigten Tendenzgeschichte Klicks zu erzeugen. Und wer Spiegel Online glaubt, hält auch die CSU für christlich und Sacchal Lobos Verlagsprojekt für geglückt.
(Bin ja mal gespannt, was der hauptamtliche SPON-Bigottist Niggemeier daraus macht)
Einfach, welíl Marina Weisband keinen Grund hat, für den Spiegel ein Comeback zu erfinden, das sie nicht haben will. Aber die Gosse sehr wohl Interesse daran haben kann, mit einer übergeigten Tendenzgeschichte Klicks zu erzeugen. Und wer Spiegel Online glaubt, hält auch die CSU für christlich und Sacchal Lobos Verlagsprojekt für geglückt.
(Bin ja mal gespannt, was der hauptamtliche SPON-Bigottist Niggemeier daraus macht)
donalphons, 19:27h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 4. November 2012
Anlanden
Heute endet der Schiffsverkehr auf dem See. Anders gesagt, heute beginnt hier offiziell die Vorwinterpause, auch wenn sich jetzt wieder tout München an den See staut. Erst vor Weihnachten läuft wieer alles auf vollen Touren, mit Weihnachtsmarkt und Galadiner auf dem See. Solange machen hier viele Urlaub, die Geschäfte sind nur noch leicht besetzt, und unter der Woche hat man wirklich mal den See für sich.




Ich frage mich immer, wie Segler das im November so sehen, wenn sie ihre Schiffe abholen. Die meisten liegen hier nur rum, das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen dürfte spektakulär klein sein, und ganze Container wertloser Appleprodukte in den Schatten stellen: Liegeplatz, Unterhalt, Verein, Gebühren, TÜV für den Trailer und Winterplatz, Antifouling und neue Segel: Und am Ende wird es aus dem Wasser gehoben, und man kann sich überlegen, wie viele Stunden man wirklich damit auf dem Wasser war. Davor hätte ich Angst. So eine Bilanz über einen Sommer, ein Jahr oder ein Leben ziehen müssen, mit so viel Mühe und so wenig Ergebnis. All die Erwartungem, die nicht erfüllt wurden, und die Ahnung, dass es auch das nächste Mal nicht anders sein wird. Boote an Land bringen ist eine Tätigkeit für Menschen, die freudlos aussehen.




Und das Zuschauen bedeutet, sich einen Ausweg aus der Misere offen zu halten, um jeden Preis. Es gibt so vieles, das Freiheit und Ungebundenheit verheisst, und genau das Gegenteil bewirkt; man bepinselt Ketten rosa und hält immer ein Glas mit Verdrängung bereit, um das schlechte Gefühl hinunterzuschwemmen. Vielleicht ist es doch ein gnädiges Schicksal, die Fesseln zu kennen, zu wissen, dass vieles einfach nicht möglich ist, und sich dann zu überlegen, was besser werden kann. 2012 war, da brauche ich mir keine Illusionen machen, teilweise wie so ein ungenutztes Boot, an dessen Unterschiff sich der Morast sammelt.
Nächstes Jahr wird anders. Ab jetzt.




Ich frage mich immer, wie Segler das im November so sehen, wenn sie ihre Schiffe abholen. Die meisten liegen hier nur rum, das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen dürfte spektakulär klein sein, und ganze Container wertloser Appleprodukte in den Schatten stellen: Liegeplatz, Unterhalt, Verein, Gebühren, TÜV für den Trailer und Winterplatz, Antifouling und neue Segel: Und am Ende wird es aus dem Wasser gehoben, und man kann sich überlegen, wie viele Stunden man wirklich damit auf dem Wasser war. Davor hätte ich Angst. So eine Bilanz über einen Sommer, ein Jahr oder ein Leben ziehen müssen, mit so viel Mühe und so wenig Ergebnis. All die Erwartungem, die nicht erfüllt wurden, und die Ahnung, dass es auch das nächste Mal nicht anders sein wird. Boote an Land bringen ist eine Tätigkeit für Menschen, die freudlos aussehen.




Und das Zuschauen bedeutet, sich einen Ausweg aus der Misere offen zu halten, um jeden Preis. Es gibt so vieles, das Freiheit und Ungebundenheit verheisst, und genau das Gegenteil bewirkt; man bepinselt Ketten rosa und hält immer ein Glas mit Verdrängung bereit, um das schlechte Gefühl hinunterzuschwemmen. Vielleicht ist es doch ein gnädiges Schicksal, die Fesseln zu kennen, zu wissen, dass vieles einfach nicht möglich ist, und sich dann zu überlegen, was besser werden kann. 2012 war, da brauche ich mir keine Illusionen machen, teilweise wie so ein ungenutztes Boot, an dessen Unterschiff sich der Morast sammelt.
Nächstes Jahr wird anders. Ab jetzt.
donalphons, 16:05h
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