: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 1. Dezember 2013

Falsches und Richtiges

Falsche Hose - sonst war keine mehr vor Ort.



Dafür aber goldrichtiges Gefährt beim Aufstieg.



Richtiges Dasein im knallblauen Süden:



Falsche Richtung zur Wolkendecke im Norden.



Falsche Tätigkeit vor grandioser Kulisse.



Richtiger Sonnenbrand bei der Bewunderung der Natur.



Richtige Männer auf richtigen Pisten.



Falscher Glaube an Exklusivität hinten in Rottach.


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Stroh, Butter, Sahne, Zucker

Glück muss man haben. Der berüchtigte Flohmarkt in Pfaffenhofen, von dem in meinem Umfeld gefühlt jeder Weihnachtsschmuck stammmt, der nicht aus dem Familienfundus kommt, liegt diesmal zwei Tage vor dem Fest. Und das heisst, dass für viele Familien die Festtage gerettet sind, denn dort kann man zu horrenden Preisen das besorgen, was noch zum Baum a la Mode 2013 fehlt. Meines Erachtens sind ja Strohsterne wieder stark im Kommen, also bei denen, die keine überdimensionalen Schottenkarofliegenpilze erwerben möchten. Falls Sie aber Nazi sein sollten, seien sie gewarnt; Christbaumkugeln mit Hakenkreuz gab es zwar früher, heute jedoch sind die meisten Fälschungen, wie ich jüngst hören durfte.



Bei mir hat ein wenig von dem Einzug gehalten, was vor Urzeiten jemand als "Südtiroler Bergbauernmächentraum" bezeichnete. Ich bin ja nicht so sonderlich empfänglich für das Fest und tue gerade mal so viel, um mich nicht als Freudentöter komplett ins gesellschaftliche Abseits zu stellen. Wenn man dann aber an mich und meine bescheidene kleine Winterbehausung in den Bergen denkt, und das speziell so konzipiert, nehme ich das gerne.



Anderes nehme ich noch gerner. Der schönste Adventskranz, den ich mir vorstellen kann, wird nicht aus Zweigen und Kerzen und anderem Kitsch gemacht, sondern aus Äpfeln, Teig, Rosinen, Rahm und daneben noch eine funkelnde Silberkugel voller Tee. Die perfekte Symbiose von Tradition und Moderne. Dazu Hüttenschuhe. Wenn dann noch der alte Nagel genau für das neue Bild passt, ist es eigentlich perfekt. Und ganz schnell vergesse ich die Welt draussen hinter dem durch den Berg definierten Horizont.



Ich habe den Scheiss ja nicht gewählt, und werde tun, was noch in meiner Macht steht, um das doch noch zu verhindern. Der ideale Christbaum., den man der SPD wünschen kann, hat viele abgerübte Kopfkugeln all derer, die jetzt schon zwei Wahlen nacheinander verloren und noch immer nicht kapiert haben, dass sie beim Wähler nicht ankommen, und der natürlich kein Wort mehr glaubt: Die Politik des Möglichen ist halt eine Politik der Unmöglichen. Wie die SPD aus dem Dilemma herauskommen will, weiss ich auch nicht, aber drüben in Kiefersfelden wird heute die Autobahn besetzt, als indirekte Folge des Ja der SPD zur CSU-Maut. Das klang vor der Wahl noch ganz anders und das merken sich die Leute.



Aber egal, ich bin am See und wichtig ist eigentlich nur, dass es genug Semmelbröckerl - neudeutsch Croutons - gibt, dass sie in Butter geröstet wurden und nicht in Margarine, und dass sie in einem Hafen - weiter in Norden nennt mal das Gefäss -gereicht werden, und nicht zu wenig sind und keinesgleich zu Beginn in die Suppe gekippt werden.

Übrigens, es gibt nur einen saktosankten Weg, Tomatensuppe zu kühlen. Man bläst nicht und man wartet nicht, man kippt einfach kalte Sahne hinein. Das sind alles so Gründe, warum ich Restaurants mitunter nicht als angenehm, sondern mehr so als Abstieg und Beschneidung meiner Freuden empfinde. Manche sagen ja, für das Geld, das die Wohnung gekostet hat, hätte ich auch ein paar Jahre Urlaub machen können: Die Wahrheit ist, es wäre Urlaub ohne Sahne und Butter, und das kann man schon mal machen. Daran stirbt man nicht sofort. Aber ich bin nun schon fast 6 Jahre hier. Das wäre nicht gut ausgegangen.

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Samstag, 30. November 2013

Frau B will eine Wohnung

und zwar genau dort, wo alle eine Wohnung wollen. Nur halt zu einem sehr günstigen Preis, ohne Makler, direkt, idealerweise auch ohne Annonce. Innerhalb des Mittleren Rings, und sollte dahinter die Annahme stecken, dass etwas anderes schlecht für das Sozialprestige wäre, hat sie vielleicht gar nicht einmal unrecht: München ist tatsächlich so.

Frau B aber auch.



Frau B hat sich in der öffentlichen Aufmerksamkeit nach vorne gespielt, indem sie sich in ein Thema verbissen hat: Egomanzen und Gendertröten bei den Piraten. Frau B hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit denen wirklich gut kann, man schäkert bei Twitter und für die Anliegen radikalfeministischer Thesen hatte Frau B stets ein offenes Ohr. Wann immer den Piraten ihr angeblicher Sexismus vorgehalten wurde, konnte man damit rechnen: Frau B würde alsbald ihre Anwürfe ertönen lassen. Frau B hat vielleicht nicht die Piratenpartei geprägt, aber der angebliche Sexismus der Piraten ist der Kern ihres Wirkens. Und jetzt hätte sie also gern 1-2 Zimmer im Mittleren Ring, soso. Eine, sagen wir mal, bevorzugte Behandlung also, zumal sie freie Journalistin mit in der Folge nicht absolut gesicherten Einkomen ist, und obendrein kann diese infaltionär auftretende Beschreibung in meinen Augen bedeuten, dass jemand alles andere noch schlechter kann. Ausserdem gibt es meines Erachtens auch einen Kausalzuammenhang von kompletter Schreibunfähigkeit und dem Einfordern von gehobenen Positionen, aber das nur so am Rande. Des Mittleren Rings der Mittelmässigkeit. Wo war ich?

Ach so, Frau B. Ja, also, ich fahre heute an den Tegernsee zum Anrodeln, um zu ergründen, ob denn die Piste mittlerweile gut genug ist. Ich nehme ein paar CDs mit, um sie in Ruhe zu hören, und ich fahre wohl auch über den Mittleren Ring. Und wie es der Zufall haben will, hätte ich sogar, wie soll ich sagen, gewissse Möglichkeiten der Zuteilung genau so einer Wohnung. Aber sicher nicht an Frau B. Denn Frau B ist eine von den Genderdamen, die ihre persönlichen Interessen wie mehr Geld, Einfluss und Möglichkeiten für Leute wie sie selbst verknüpfen mit dem Gegenstand ihrer Arbeit. Eine voin denen, die ihre theoretischen Probleme mit dem Zustand der Welt abarbeiten an dem, was da sonst noch kommen mag. Und ich vermute mal, dass sie diese ihre privaten Interessen kaum weniger brutal öffentlich machen würde, ginge es um alles, was man beim Mieten als fies, gemein und fragwürdig ansehen könnte. Frau B ist eine von denen, die keine Skrupel und keinen Respekt haben, wenn es um ihre eigenen Interessen geht, so habe ich sie zumindest in ihrem Schreiben kennenlernen müssen.



Frau B will also eine Schwabinger Wohnung für das Vollbringen einer Leistung, die noch nicht mal Hasenbergl oder Neuperlach ist. Bei ihr hätte ich stets den Eindruck, sie würde versuchen, andere - hier den Vermieter - zu übervorteilen, und zwar mit de gleichen Masche, wie sie sich Bezug auf die Piraten auch schon moralisch überbewertet. Und man kennt das ja aus der Szene, Frau B schäkert gerne mit Frau S, die nach dem Judaslohn für das Diskreditieren der Piraten heute von kommunistischer Theorie schwafelt und da eher die Rolle des Bruders No. 1 hätte haben wollen, als die einer Autorin, die dann in jeder Einleitung erst mal begründen müsste, warum das, was sie schreibt, wichtig für den Histomat ist. Allerdings, Frau S wird so schnell kein Buch mehr... wo war ich...

ach so, Anrodeln. Ja Anrodeln, in meinem Vorzimmer steht ja dieses Bild und dabei werde ich immer sehr sentimental, denn Rodeln macht glücklich. Und zufrieden. Auf eine ganz einfach Art. Man hat es auf den Berg geschafft, oben scheint die Sonne, man geniesst die Stunden und die Gespräche, und dann geht es hinunter. Warum sollte man diese Zufriedenheit riskieren für das Wohlergehen einer Person, die nie zufrieden sein wird? Das wichtigste beim Vermieten ist nicht die Schufa, sondern dass man gut auskommt mit den Leuten. Und die moralische Schufa vom Schlage der Frau B liest man zu oft in Zeitungen, die auch blöd genug sind, die ganzen Gendertröten nicht zugunsten von fähigen Autorinnen, die keine Quote brauchen, abzusägen. Gibt es übrigens nicht nur in feministischer Theorierichtung, letzthin hat sich da jemand für totale Leistungskontrolle stark gemacht, deren totales Blogversagem ich selbst laufend erleben musste (übrigens auch "freie Journalistin"). Dann halten sie sich halt so ein paar Vorzeigepersonen, da schau her, wir nehmen Eure Belange so ernst, dass wir auch Qualitätseinbussen hinnehmen. Das kann man als Zeitung machen.



Aber als Vermieter hat man das ewig am Bein und es ist gar nicht so einfach, sowas wieder los zu werden. Ich würde aus ähnlichen Gründen übrigens auch keine Selbstoptimierer nehmen, keine profitgeilen Besserverdiener und keine mit einem unzufriedenen G'schau, das lohnt sich nie, damit hat man keine Freude.

Am Tegernsee räume ich dann erst mal ein Rennrad in den Keller und einen Rodel hoch, einfach so aus Freude über den Winter. Draussen ist es bitterkalt und sternenklar, man erkennt mühelos die Milchstrasse und ich bin froh, mein eigener Herr zu sein. Man sollte nur an Leute vermieten, mit denen man es sich auf vorstellen könnte, rodeln zu gehen. Dann wird es sich schon fügen. Es fügt sich beim Rodeln eigentlich immer, und manchmal wird es unvergleichlich gut. Daran muss ich immer denken, wenn ich für die Reise packe, und weniger an diese B, die auserhalb des Rings bestens aufgehoben ist.

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Letzte Chance

zum Anrodeln im November.

Solange, liebe Leser, und weil ich Euch nicht auf den Berg mitnehmen kann, schreibe ich hier ein paar unterirdische Entgleisungen und mein Wunsch auf, dieses eine mal etwas Österreichisches in Deutschland zu sehen.

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Donnerstag, 28. November 2013

Die Bigotten und ihre Moral

Ja, es ist schon schlimm.

Da stellt also frau sich hin und macht ein paar kluge Vorschläge wie "Unschuldsvermutung abschaffen" oder "Was Vergewaltigung ist bestimme ich und wer das tut gehört ins Gefängnis" - und schon wagen es Libertins, Männer, Rechtsanwälte und andere Verbrecher, das doof zu finden. Und zwar öffentlich, mit Worten, und sie fragen auch nicht, ob das nicht mal wieder der Terror des Patriarchats ist. Da muss frau natürlich fragen: Wenn so etwas unfassbar Verbrecherisches passiert, kann frau die nicht in Grund und Boden klagen?

Feministische und antirassistische Blogger_innen werden beleidigt, verleumdet, beschimpft, beobachtet, verfolgt, ihre Arbeitgeber kontaktiert und sie werden auf sonstige Art und Weise unter Druck gesetzt, weil sie in der Öffentlichkeit eine Meinung vertreten. [...] Die Medienrechtsanwältin Ama Walton hat erklärt, wie strikt die Rechtsprechung bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen ist. Der Jurist Simon Assion hat deutlich gemacht, dass zudem das gewünschte Ergebnis, wenn man sich juristisch wehrt, häufig auch nicht eintritt und man erst recht in das Fadenkreuz von Verfolgungen geraten kann. Ein Problem ist auch, dass die beschriebenen Shitstorms eine Wand aus Einzeläußerungen sind, die wenn sie allein stehen würden, vielleicht gar nicht so dramatisch wären. Sie fügen sich aber zusammen zu einer Wand aus überwiegend anonymem Hass, vor der die betroffene Person dann steht und zumindest juristisch kaum adäquate Möglichkeiten der Reaktion hat.

[Quelle: http://maedchen mannschaft.net/ist-das-netz-unser-bahnhof/]

Wie gemein! Kaum macht man denen mal klar, dass sie alle Gewalt ausüben, tun sie das und dann kann man sie nicht mal juristisch fertigmachen, ja noch nicht mal an die Wand stellen und enteiern.



Beachte: Betroffen sind Femnistinnen und Antirassistinnen, denn der Unterschied sollte endlich verschwinden, damit auch allen klar ist, wie furchtbar das ist. Sie fühlen sich jedenfalls im Recht und daran solle man vielleicht denken, wenn die nächste mal wieder Pornoverbote, Denkverbote und Lustverbote fordert. Sie wollen klagen. Sie warten nur noch auf die richtige Gelegenheit. Und sie würden dafür vermutlich auch mit der CDU kooperieren.

Apropos Rassismus: Ich habe bei freien Medienschaffenden krasser Projekte öfters den Eindruck, dass sich sich selbst zum Gutfinden stimulieren. Während unsereins getrieben von Selbstzweifeln und Schreibblockaden zumindest ein Glas Marmelade vom Wochenmarkt in sich hineinstopft, denke ich bei denen, dass sie etwas Härteres verwenden. Wie oft lese ich, dass sich z.B. die Berliner Postprifaschistenavantgarde sind im Görlitzer Park trifft, jenem Ort, der sogar nach Berliner Vorstellungen als Drogenumschlagplatz gilt. Berlin will angeblich versucht haben, dort polizeilich einzugreifen, aber irgendwie fehlen denen bayeische Brauchtumspflegen, mit denen man solche Probleme hierzulande zu lösen in der Lage ist. Jedenfalls ist man jetzt politisch übereingekommen, in diesem Park einen Coffeeshop einzurichten. wo es dann einen kleinen Teil des Angebots gibt, das der Berliner ansonsten für eine ausgewogene Ernährung neben seinen Nudeln braucht. Möglicherweise also könnte es sein, dass die Dealer dadurch einfach zu einer verkleinerten Produktpalette angehalten werden, aber nicht wirklich verschwinden. Was sehr typisch für Berlin wäre.



Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass es den weniger drogenfreundlichen Anwohnern wirklich um Dealer jenseits der Herkunft geht; die sollten einfach alle verschwinden - nun aber lese ich, dass tatsächlich manche Berliner das ganze als Ausdruck von Xenophobie und Rassismus ansehen:

Ich hab mir immer die Legalisierung gewünscht, schade dass der erste Schritt Hand in Hand mit Xenophobie und Rassismus geht.

Wenn man einen Rassismushammer hat, sieht die ganze Welt wieder super einnagelbar aus, zugunsten eines linksdiffusen Weltbildes, das auf maximale Selbstverwirklichung bei minimaler Rücksichtsnahme hinausläuft. Ich will mich da gar nicht gross tun, ich habe halt das Glück, zu oft erlebt zu haben, wie so eine Haltung viele andere Möglichkeiten verbaut. Aber der Vorwurf des Rassismus ist natürlich der leichte und angenehme Weg, Andersdenkende wegzuwischen. Das Leben kann so schön sein, wenn man alles bekommt und nichts geben muss ausser Schmähschriften, von denen alle Freunde sagen, dass sie mal dringenst in die FAZ sollten. Und fett bezahlt werden! So entstand übrigens auch ein Broder, in gewisser weise sind das seine Erben, und schöner sind sie auch nicht, sie schreiben nur anders schlecht. Trotzdem denken sie, das ja auch Arbeit, viel wichtiger als alles, was im faulen Westen gemacht wird.



Im Selbigen ist man meines Erachtens auch nicht besser, wenn es um den "Schwabinger Kunstfund" geht. Inzwischen ist man seitens der Medien ja etwas vorsichtiger geworden, das Wort Raubkunst wird zurückgeschraubt und die hohen Schätzpreise, die kursierten, sind inzwischen auch nicht mehr wiederholt worden. Der ganze Fall wächst sich inzwischen zu einem Justizskandal aus, und die politich Verantwortlichen schieben hektisch die Schuld umher. Die Presse muss sich fragen lassen, was sie reitet, ausgerechnet beim Focus abzuschreiben. Und die Öffentlichkeit sollte mal besser den Mund halten, statt genau einen Sündenbock zu suchen: Kunst und Raub tritt nun mal zusammen auf wie Gendertröten und Fertignudelaufgiesser. Es gibt genug andere üble Beispiele in diesem Bereich, die man nur zu gern vergisst, oder gar nicht wissen will - damit sich das ändert, erinnere ich daran, mit viel nacktem Fleisch in der FAZ und ohne weitere Rücksichten im Kommentarblog.

Was man halt so an einem Tag mit begrenzt schönem Wetter neben guter Musik macht und sich dann ärgert, dass man nicht besser weiter Bücher gelesen hat.

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Mittwoch, 27. November 2013

Wenn ich die NSA treten will

suche ich mir am besten den Punkt aus, dem es wirklich weh tut, und obwohl das meines Erachtens Kastraten sind, ist die schmerzvolle Stelle immer noch der Unterleib. Vielleicht, weil man denen das Hirn rausgekratzt statt die Eier abgesäbelt hat? Egal, jedenfalls, diese weiche Stelle in der Kette zwischen Datensammeln und Drohnenschicken sind die US-Firmen, die hierzulande von Technikjubelpersern wie RTLII-Auftreter Marcel Weiss und Nudelkocher Michael Seemann verteidigt werden - dabei sind diese Firmen gar nicht so doof, solche Münder explizit zu mieten, die machen das, soweit ich sehe, für lau und auch das könnte auch ein Grund für ihren Sozialstatus als "irgendwas mit Blogs, Vorträgen und Beratung nach Eigenaussage"sein. Wie auch immer: Diese Firmen muss man treten, sage ich in der FAZ und im Kommentarblog.

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Donnerstag, 21. November 2013

Jetzt wird es hart pornographisch

Ich war an einem düsteren Ort, wo einem Eisenpfähle in den Hintern gerammt werden, widerliche Filme laufen, anonyme Leute eng zusammengequetscht werden und lange Dinger dunkle Löcher penetrieren. Das wird ganz hart. In der FAZ ind im Kommentarblog (und wenn Ihr nett seid, klickt Ihr auch bei der FAZ, denn ich will, dass dieser Beitrag abgeht.)

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Mittwoch, 20. November 2013

Donnie - Mehlspeisentage eines verwöhnten Balges

....dass sie jetzt riesigen Appetit hat und derart viel isst, dass sie wie ein Boa Constrictor am Sofa liegt

Marie Festetics an Ida Ferenczy über Elisabeth von Österreich.



Man beachte übrigens das "am Sofa". Ich habe auch immer die Tendenz, das zu schreiben, weil man es genau so sagt. Niemand sagt bei uns "auf dem Sofa" und weil es ja auch so geschreiben steht mit dem am, werde ich das demnächst auch so halten.

Ich will zu Schiff die Meere durchkreuzen, ein weiblicher fliegender Holländer, bis ich einmal versunken und verschwunden sein werde.

Elisabeth von Österreich



Das Leben ist eine schreckliche Unterbrechung des Nichts.

Elisabeth von Österreich



Besonders mit so Mehlspeis im Bauch, dass jede Bewegung schmerzt.Und dann heimkommen und erst mal die mit Saft vollgesogenen Weinberl picken und drauf beissen.

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Dienstag, 19. November 2013

Zu spät

Es ist eine gute Tradition, dass ich sage: Die Pflanze müssen in den Keller. Ich sage das nicht, weil ich Pflanzen mag, sondern weil ich weiss, wie viele das sind, die über den ganzen Garten vertreut eingesammelt, zur Kellertreppe geschoben und anschliessend in grossen, leeren Räumen eng verstaut werden müssen. Das dauert immer einen ganzen Tag, es ist Sport und bedarf auch einer gewissen kogistischen Planung, wie jede Bergtour oder Planung einer grösseren Festlichkeit.





Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, den stets wird das Ansinnen zurückgewiesen. Noch sei es nicht so kalt, noch kämen schöne Tage. ganz leichter Nachtfrost sei nicht schlimm, heute wäre es aus Ausrede A nicht gut und morgen wegen Vorwand B - und dazu muss man bemerken, dass diese Pflanzen erst im Keller irgendwie auffallen. Wenn sie im restlichen Garten stehen, gehen sie im Urwald völlig unter. Es ist vorher und nachher keine Wüste, aber ich glaube, das hat auch etwas mit dem Abschied der guten Tage zu tun: Mit dem Umzug der Pflanzen geht das Jahr zu Ende, was jetzt kommt, kann man vergessen und überhaupt bleibt dann nur noch der Kauf von Blumenzwiebeln, fürs Erste. Und das Holen der Tannenzweige. Und die Winterdekoration und was so ein Garten sonst noch an Arbeit macht, wenn die grosse Arbeit weg ist. Es geht um das Hinauszögern des Moments, da es zu spät ist.





Deshalb findet das Wegräumen der Pflanzen traditionell bei Schneefall im Gebirge und eisigem, nicht mehr ignorierbaren Nieselregen statt, immer erst im letzten Moment und nie dann, wenn sonniges Wetter eine grössere Sauerei im Keller verhindern würde. Es ist immer feucht und immer kalt und am Anfang des Jahres, beim Heraustun heisst es: Diesmal werden aber welche weggeworfen. Am Ende des Jahres muss ich dann noch mehr quetschen und dreidimensional sortieren.

Und wenn ich Beschwerden wegen der Rennräder höre, sage ich einfach "Agapantus", "Palme" oder "Farn". Jeder hat hier seinen Bereich für den Empfang der Unvernunft. Oh wie ich das hasse, diese stetigen Ausreden, am Ende bin ich immer im Regen und schwer schwappt die schwarze Brühe im Untersetzer, während ich versuche, durch das Grün die Katzen zu erspähen, die dabei sein müssen.





Dann sind sie weg, die Pflanzen, ich nehme das erste Vollbad des Winters, um die Kälte aus den Knochen zu vertreiben, bin froh über Kuchenvorräte und muss nun überlegen, welche Rennräder ich in den Speicher trage. Heute geht es nicht und morgen auch nicht und das Chesini ist auch noch nicht fertig, und das macht doch nichts, wenn das Centurion auf dem Gang steht so hübsch wie es ist und vielleicht kommen ja doch noch ein paar schöne Tage, man sollte das auf keinen Fall überstürzen, ausserdem ist es schon recht finster und da oben wäre Licht beim Umräumen gut, also vielleicht doch lieber am Wochenende, schauen wir mal, eventuell. Das meinen sie vermutlich, wenn sie sagen, ich sei ein guter Sohn, weil an etwas anderem kann es nicht liegen.

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Dienstag, 19. November 2013

Die Herzchen und Pickelhauben der Niedlichkeit

Über die Frage, ob man irgendwann einfach zu alt ist, um mit jemandem das Zimmer zu teilen, diskutieren wir länger, und ich erzähle, dass ich früher, während der Studienzeit in München im Notfall auch in der Badewanne genächtigt habe. Man weiss ja, wie das im anderen Falle ausgeht. Ausserdem verleiht das mehr Schein der Courtoisie, als eigentlich angebracht ist. Wenn man jung ist und in München eine Wohnung hat, und auf Vermieter keine Rücksicht nehmen muss - Lieblicngsfrage damals Was zahlst Du Miete, Lieblingsantwort Was ist das und wofür braucht man es - dann erlebt man schon so einiges, was WG-Zimmer-Mietern erspart bleibt. Umgekehrt findet man auch selten die halbnackten Freundinnen anderer Leute im Bad vor. Was einen natürlich wieder zur Frage bringt: Kauft man mit der Bequemlichkeit der eigenen Wohnung und Räume nicht auch ein wenig Langeweile ein? Dann kommt das Gespräch auf den Exmann von Iris, und wir entscheiden: Langweile ist super. Meistens.





Es gibt in Innsbruck keine roten Mäntel, wie sie sich das eingebildet hat. Die Idee war ein anziehendes Rot und ein distanzierender Schnitt, ein Mantel, der schreit, man soll herschauen und Abstand halten. Dafür sahen wir güldene Christbaumkugelknöpfe und das Zurückschlagen der grünen Steppjackenmonster. Der Loden ist zurückhaltend und der Rest dafür um so knalliger, und das macht die Entscheidung schwer, sehr schwer. Was wir finden, ist ein Schladminger in Grau für Herren. Aber den bräuchte sie für Damen, in knielang, und eben Schwarz-Rot und das gibt es nicht. Was es gibt, sind Geweihe mit roten Strassherzen und wir kommen zum Schluss, dass es sicher auch passende Russen mit Chalet in St. Moritz gibt. Und es gibt Flauschmützen, die alles und jeden niedlich machen, nur Iris nicht, die sieht damit aus wie Cruela de Ville mit niedlicher Mütze und das wiederum sieht aus wie ein schrecklicher Unfall. Findet sie selbst und deshalb darf ich das schreiben. Ich finde ja, dass gerade Asiatinnen mit solchen Mützen besonders adrett wirken, aber manchmal beisst es sich halt.





Das macht aber nichts, statt dessen nehmen wir grosse Mengen Innsbrucker Süssspeisen, Torten, Kaffee und Pralinen mit und daheim sind genug Strickpullis, in die wir danach immer noch passen, da braucht es dann keine eng geschnittenen, roten Reitröcke mehr. Ich hole noch etwas anderes, das auch rot ist, weil ich das damals als junger Mann an einen ganz besonderen Tag am Gardasee gesehen habe. Seitdem treibt es mich um - eine bestimmte Frau war damals mit einem anderen und sehr falschen abgereist, ich ging radfahren und traf auf eine italienisch Squadra auf genau diesen Rädern, mit denen ich um den See fuhr. Und über zwei Dekaden später bekomme ich genau eines dieser Rennräder. Es ist eine Annäherung an die Lebensperfektion, Erfüllung überlasse ich vorerst anderen. Festlich erstrahlen die Lichter über Innsbruck ob dieser Vereinigung; verguckt habe ich mich in das Chesini im Sommer in Italien, jetzt fügt es sich in einer dunklen Strasse draussen am Flughafen. Iris mault übrigens fast überhaupt nicht. So wird sie nie eine literarische Figur.





50 Meter klare Luft trennen das Wasser des Tegernsees von den Wolken in den Bergen, aber das ist dann nicht mehr schlimm, denn wir haben den Platz direkt am Kamin, und ausserdem waren wir ja auch noch kurz vor der Grenze bei jenem Trachtennäher, der macht, was man möchte. Nur am Schaufenster natürlich, so spät war es, aber es eilt nicht, wir kommen wieder und dann wird Mass genommen, für einen strengen, roten Rock. In anderthalb Stunden könnte man nun auch nach Hause fahren, aber ich wohne hier, und diesmal bekommt sie ein Einzelbett und ein Einzelzimmer und mit dieser unfassbaren Stille, die so ganz anders ist als das Lärmen in den Städten, wo die vom Glühwein erhitzten Ital

Glühwein hast Du nicht hier, fragt sie bei der Gelegenheit. Dann inspiziert sie die schmale alkoholische Auswahl in der Küche, und der Abend mündet in die Feststellung, dass Assam-Grappa nun wirklich kein Mischgetränk ist, das hier und heute das Kronleuchterlicht dieser Alpenrandwelt hätte erblicken müssen. Widerlich. Wenn ich einen Wein aufmache, musst du ihn trinken, sage ich uncharmant. Nach dem zweiten Glas ist sie doch sehr betrunken und wir einigen uns darauf, dass ich den restlichen Wein beim Kochen von Tomatensuppe brauchen werde.

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