Die Bigotten und ihre Moral

Ja, es ist schon schlimm.

Da stellt also frau sich hin und macht ein paar kluge Vorschläge wie "Unschuldsvermutung abschaffen" oder "Was Vergewaltigung ist bestimme ich und wer das tut gehört ins Gefängnis" - und schon wagen es Libertins, Männer, Rechtsanwälte und andere Verbrecher, das doof zu finden. Und zwar öffentlich, mit Worten, und sie fragen auch nicht, ob das nicht mal wieder der Terror des Patriarchats ist. Da muss frau natürlich fragen: Wenn so etwas unfassbar Verbrecherisches passiert, kann frau die nicht in Grund und Boden klagen?

Feministische und antirassistische Blogger_innen werden beleidigt, verleumdet, beschimpft, beobachtet, verfolgt, ihre Arbeitgeber kontaktiert und sie werden auf sonstige Art und Weise unter Druck gesetzt, weil sie in der Öffentlichkeit eine Meinung vertreten. [...] Die Medienrechtsanwältin Ama Walton hat erklärt, wie strikt die Rechtsprechung bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen ist. Der Jurist Simon Assion hat deutlich gemacht, dass zudem das gewünschte Ergebnis, wenn man sich juristisch wehrt, häufig auch nicht eintritt und man erst recht in das Fadenkreuz von Verfolgungen geraten kann. Ein Problem ist auch, dass die beschriebenen Shitstorms eine Wand aus Einzeläußerungen sind, die wenn sie allein stehen würden, vielleicht gar nicht so dramatisch wären. Sie fügen sich aber zusammen zu einer Wand aus überwiegend anonymem Hass, vor der die betroffene Person dann steht und zumindest juristisch kaum adäquate Möglichkeiten der Reaktion hat.

[Quelle: http://maedchen mannschaft.net/ist-das-netz-unser-bahnhof/]

Wie gemein! Kaum macht man denen mal klar, dass sie alle Gewalt ausüben, tun sie das und dann kann man sie nicht mal juristisch fertigmachen, ja noch nicht mal an die Wand stellen und enteiern.



Beachte: Betroffen sind Femnistinnen und Antirassistinnen, denn der Unterschied sollte endlich verschwinden, damit auch allen klar ist, wie furchtbar das ist. Sie fühlen sich jedenfalls im Recht und daran solle man vielleicht denken, wenn die nächste mal wieder Pornoverbote, Denkverbote und Lustverbote fordert. Sie wollen klagen. Sie warten nur noch auf die richtige Gelegenheit. Und sie würden dafür vermutlich auch mit der CDU kooperieren.

Apropos Rassismus: Ich habe bei freien Medienschaffenden krasser Projekte öfters den Eindruck, dass sich sich selbst zum Gutfinden stimulieren. Während unsereins getrieben von Selbstzweifeln und Schreibblockaden zumindest ein Glas Marmelade vom Wochenmarkt in sich hineinstopft, denke ich bei denen, dass sie etwas Härteres verwenden. Wie oft lese ich, dass sich z.B. die Berliner Postprifaschistenavantgarde sind im Görlitzer Park trifft, jenem Ort, der sogar nach Berliner Vorstellungen als Drogenumschlagplatz gilt. Berlin will angeblich versucht haben, dort polizeilich einzugreifen, aber irgendwie fehlen denen bayeische Brauchtumspflegen, mit denen man solche Probleme hierzulande zu lösen in der Lage ist. Jedenfalls ist man jetzt politisch übereingekommen, in diesem Park einen Coffeeshop einzurichten. wo es dann einen kleinen Teil des Angebots gibt, das der Berliner ansonsten für eine ausgewogene Ernährung neben seinen Nudeln braucht. Möglicherweise also könnte es sein, dass die Dealer dadurch einfach zu einer verkleinerten Produktpalette angehalten werden, aber nicht wirklich verschwinden. Was sehr typisch für Berlin wäre.



Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass es den weniger drogenfreundlichen Anwohnern wirklich um Dealer jenseits der Herkunft geht; die sollten einfach alle verschwinden - nun aber lese ich, dass tatsächlich manche Berliner das ganze als Ausdruck von Xenophobie und Rassismus ansehen:

Ich hab mir immer die Legalisierung gewünscht, schade dass der erste Schritt Hand in Hand mit Xenophobie und Rassismus geht.

Wenn man einen Rassismushammer hat, sieht die ganze Welt wieder super einnagelbar aus, zugunsten eines linksdiffusen Weltbildes, das auf maximale Selbstverwirklichung bei minimaler Rücksichtsnahme hinausläuft. Ich will mich da gar nicht gross tun, ich habe halt das Glück, zu oft erlebt zu haben, wie so eine Haltung viele andere Möglichkeiten verbaut. Aber der Vorwurf des Rassismus ist natürlich der leichte und angenehme Weg, Andersdenkende wegzuwischen. Das Leben kann so schön sein, wenn man alles bekommt und nichts geben muss ausser Schmähschriften, von denen alle Freunde sagen, dass sie mal dringenst in die FAZ sollten. Und fett bezahlt werden! So entstand übrigens auch ein Broder, in gewisser weise sind das seine Erben, und schöner sind sie auch nicht, sie schreiben nur anders schlecht. Trotzdem denken sie, das ja auch Arbeit, viel wichtiger als alles, was im faulen Westen gemacht wird.



Im Selbigen ist man meines Erachtens auch nicht besser, wenn es um den "Schwabinger Kunstfund" geht. Inzwischen ist man seitens der Medien ja etwas vorsichtiger geworden, das Wort Raubkunst wird zurückgeschraubt und die hohen Schätzpreise, die kursierten, sind inzwischen auch nicht mehr wiederholt worden. Der ganze Fall wächst sich inzwischen zu einem Justizskandal aus, und die politich Verantwortlichen schieben hektisch die Schuld umher. Die Presse muss sich fragen lassen, was sie reitet, ausgerechnet beim Focus abzuschreiben. Und die Öffentlichkeit sollte mal besser den Mund halten, statt genau einen Sündenbock zu suchen: Kunst und Raub tritt nun mal zusammen auf wie Gendertröten und Fertignudelaufgiesser. Es gibt genug andere üble Beispiele in diesem Bereich, die man nur zu gern vergisst, oder gar nicht wissen will - damit sich das ändert, erinnere ich daran, mit viel nacktem Fleisch in der FAZ und ohne weitere Rücksichten im Kommentarblog.

Was man halt so an einem Tag mit begrenzt schönem Wetter neben guter Musik macht und sich dann ärgert, dass man nicht besser weiter Bücher gelesen hat.

Donnerstag, 28. November 2013, 22:19, von donalphons | |comment

 
Im mädchenmannschaftlink hat sich ein leerzeichen versteckt.

Ich bin jetzt grad nicht auf dem neusten Stand, aber ist es nicht so, dass die grüne Bezirksbürgermeisterin nur eine Sondererlaubnis für einen Coffeeshop beantragen will? Selbst wenn das durchgeht wird das aber an der Dealersituation dort nichts ändern. In Berlin werden ja gerne mal Scheiben von unliebsamen Läden eingeschmissen und Drogendealer haben wie alle anderen Geschäftsleute auch kein Interesse an zusätzlicher Konkurrenz. Außerdem haben sie vermutlich noch weniger Skrupel, auch auf kriminelle Methoden zurückzugreifen, die nicht zum white-collar Bereich zählen.

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Die Lücke ist Absicht. Wollt ich nur gesagt haben.

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bobcat, das ist doch der Clou an der Sache.
Auch wenn die Sondergenehmigung durchgeht, bleibt noch die Frage offen, woher die Drogen kommen.
Und an dieser Stelle kommen die illegalen Ausländer vom Oranienplatz ins Spiel. Diese Facharbeiter, die bisher unter menschenunwürdigen Bedingungen ihre Drogen im Görlitzer Park verkaufen mussten, könnten quasi sofort in den Staatsdienst übernommen werden.
Monika Hermann: Links, lesbisch, online.

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Man sollte menschliche Nationalitäten schon akzeptieren , - und wenn es der edelstofftragende Aktiendealer aus dem Frankfurter Westend ist.
Katalogisierende Diskreminierungen sind da völlig fehl am Platze, - schon aus humanistischsten und ethnischsten und moralischsten Gründen
Ich jedenfalls will nicht wegen wehrkraftzersetzender Äußerungen über jobspezifische Genpool-Zugehörigkeiten vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte landen , überhäuft mit Anklagen von Menschen die mich ihrer plötzlichen Midlife/Gender/Identitätskrise bezichtigen.
Ok , eine demolierte Niere z.B. bringt ca. 20.000,- € (Schmerzensgeld)....aber gefühlte Gefühlsverletzungen...das würde ja jeden moralischen Etat sprengen. da wäre man ja moralisch bankrott dann !

http://www.rechtsanwalt-lattorf.de/Schmerzensgeldtabelle.html

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na dit gras kann man doch jetzt ausn USA importieren. medizinisch kontrolliert angebaut und so.

die dealer ausm görli standen sonst wohl in der hasenheide. letztere ist deutlich größer und unübersichtlicher als der görli und man hat die verlagerung in besser zu überwachende zonen durchaus mit erheblicher polizeipräsenz geschaffen. die möglichkeiten und der wille sind also da, aber es kommt auch wohl nur ein bayer auf die idee, man könne mit verboten etwas dauerhaft verändern, wenn angebot und nachfrage gleichermaßen hoch sind.

wenn man jetzt den görli stärker überwacht hat man die jungen herren halt wieder woanders stehen. armut oder wohlstandsverwahrlosung (partystadt) lassen zum einen einen riesen markt entstehen und es gibt gleichzeitig kein unrechtsbewusstsein ("recht auf rausch ..."). willige anbieter gibts bei der armutsquote auch genug. wenn man nichtmal andere einkommensquellen hat (asylbewerber) ist der anreiz noch höher.

das hier ein unrechtsbewusstsein zurückkommt ist auch eher unwarhscheinlich. weite teile der gegenwärtigen jugend haben erfahrung mit illegalen substanzen und gerade gras ist eine volksdroge wie alkohol. den leuten können sie nur schwer vermitteln warum das eine verboten sein soll und das andere an jeder tanke käuflich ist. der gewöhnliche mittelschüler hat da mit sicherheit mehr kompetenz als ein dahergelaufener richter oder ein ver(w)irrter CSU minister

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Werden diese Feminazis eigentlich irgendwo für voll genomen - ausser in ihrer eigenen Filterblase natürlich, in die man tunlichst nicht hineingerät?

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Es gibt ja genug Bereiche, wo man für genau diesen Typ Einflussmöglichkeiten schafft. Frauenförderng ist zum Beispiel so ein Thema, und je schlimmer die Benachteiligung, desto mehr Planstellen werden gefordert. Schönes Beispiel ist eine, die einmal einen Beitrag in der FAZ geschrieben hat und sich seitdem FAZ-Autorin nennt, auch bei diesem Team war, gequirrlten Dreck a la "Heten sollten aus Solidarität für uns Queer-Irren nicht küssen" schreibt, und an einer norddeutschen Uni ein Frauenförderungsprojekt macht, das ihr viel Zeit lässt, um über Twitter mit Berliner Faulpack die Ungerechtigkeit der Welt zu bewinseln.

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Leider kann man das nicht ignorieren
Ja, MäMa & Co leben in ihrer eigenen Welt, was jeder (Mann) sofort feststellt, wenn er dort zu kommentieren versucht.

Man könnte das bayrisch mit einem "ned amal ignorieren" abtun. Nur das ist gefährlich. Wer irgendetwas verbieten lassen will, den muss man ernst nehmen.

Sonst endet das wie in Frankreich, wo das Parlament gerade beschließt, dass von nun an das Anbieten sexueller Dienstleistungen erlaubt (und sogar erleichtert) wird, der Erwerb aber nunmehr strafbar ist.

Dass dies scheinheilig, juristisch extrem fragwürdig und letztlich gerade den Frauen schaden wird, die man zu "schützen" vorgibt, interessiert nicht. Hauptsache politisch korrekt, wobei sich in dieser Hinsicht die Spielregeln auch ständig ändern. Den Diskurs bestimmen leider auch in den Medien immer mehr die sattsam bekannten Schreihälse.

Und irgendwann wird auch die reizende Miss Murphy in der Alten Pinakothek abgehängt.

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Ich denke, da gibt es genug Möglichkeiten, auch jenseits des Blogs Einflüsterngen zu machen, also Gleichstellungsbeauftragte oder Frauenförderinnen etc, wo diese Genderstudentinnen ja gerne hingehen wollen. Mich hebt's bei sowas, weil das in meiner eigenen Minderheit ja auch rumläuft, und wirklich gut getan haben hauptamtliche Opfervertreter auch unserer Sache eher selten. So etwas lädt immer zum Missbrauch ein. man muss denen den Raum nehmen und man darf ihnen nicht den Diskurs überlassen, das ist da ach nicht anders als bei allen anderen Formen des Extremismus.

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...denen den Raum nehmen...
Man darf immer wieder auf die Arbeit von Harald Eia verweisen. Aufgrund seiner Recherchen und seiner im TV gesendeten Filme über "Gender"- Theorien wurden in Norwegen staatliche Gelder für "Gender"studien gestrichen.
Siehe Wiki und seine Filme bei YouTube.
Harald Eia bekam sogar einen Orden für seine Arbeit.

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Jeeves, ein dickes Danke für den Hinweis. Der Herr Eia war bislang nicht in meinem Radar aufgetaucht.

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@DA: das Stichwort Opferrolle ist ein guter Punkt. Die definieren Leute als Opfer oder sind selber am Besten gleich welche.

Tatsächlich gibt es ja genug Schlimmes in dieser Welt, und leider auch genug Menschen, die Opfer dieses Schlimmen sind. Die brauchen m.E. aber keine Claqueure, die sich stellvertretend für sie als Opfer "mit"fühlen. Wer von Unglück betroffen ist, dem soll man helfen, und wahre Hilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Diese muss meist nicht in Geld und nicht immer in Öffentlichkeit oder Publizität bestehen. Jedenfalls meine ich, dass die Umsetzung von Forderungen die im Ergebnis darauf hinauslaufen, dass die Gesellschaft sich bitte kollektiv zwangsneurotisch verhalten möge, nicht dazu gehört.

Ich will damit nicht zu darwinistisch rüberkommen, aber es ist in meinen Augen krank und dekadent, wenn man wie diese Leute meint, es sei ein anstrebenswertes Lebensziel, Opfertum nicht nur zu leben, gar zu überhöhen. Wer sowas professionalisiert, dem sollte man vermutlich auch zur Selbsthilfe verhelfen, aber dann mehr so auf der psychotherapeutischen Schiene. Oder es ist eine verschlagene Methode, Mittel zu bekommen. Die Bettler mit den Tieren vom angeblichen Wanderzirkus sind da ein Beispiel.

Von daher ist es gut, diesen Leuten gegenüber sein Mussfallen laut auszusprechen. Die wird man nicht überzeugen, den Passanten könnte dann aber auffallen, dass hier nicht bloß fürs edle Anliegen oder das niedliche Pony geworben wird. Ich glaube, selbst Frau S. macht das so, auch wenn ich ihr finanziellen Eigennutz gar nicht mal unterstellen will.

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Habe mir gerade den Filmbeitrag von Harald Eia auf Youtube angeguckt. Vielen Dank für den Hinweis. Die norwegischen Forscher waren ja doch sehr einseitig drauf. Was nicht ins Weltbild passt, wird ausgeblendet. So lebt es sich natürlich recht einfach. Ist allerdings eine Sache, die wir im alltäglichen Leben immer wieder erleben. Viele Dinge werden in Schwarz oder Weiß eingestuft - Personen, Staaten, Religionen, Kulturen, Lebensentwürfe. "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns", andere Facetten ausgeblendet, weil sie nicht ins liebgewonnene Bild passen.

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Der Bahnhofvergleich ist sowas von ignorant! Im echten Leben (offline) kann Aggression tödlich enden. Im second life kann sich verletzen lassen wer will.
Von mir aus können die MämaMimimimis sogar Sardax oder Stanton posten. Es wird mich nicht stören, selbst wenn mich ein Link hinträgt.
Ist Gewalt von einem nichtweißen, echtmännlichen, eventuell dealenden Aggressor eigentlich auch übel? oder verbietet die criticalwhiteness meine unverschämte Frage?

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Achtung! Schwer sexistisches Material!
http://chirkup.me/evolution-of-the-female-image-through-the-centuries.html

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Im zuletzt angesprochenen Fall Gurlitt stelle ich mir unter praktischen Gesichtspunkten die Frage, ob sich die Staatsanwaltschaft allen Ernstes eine Rückgabe der als unproblematisch deklarierten Bilder –nach bisher eher dürftiger strafrechtlicher, zivilrechtlich aber wohl noch mal anders zu beurteilender Rechtslage– in die mittlerweile weltweit bekannte Münchner Wohnung von Gurlitt vorstellen kann und wie man dann die Bilder vor dem unberechtigten Zugriff, sprich Einbruch und Co. schützen will. Ich bin gespannt,wie man das zu handhaben gedenkt.

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wie man sowas halt in dieser republik so damit hält.

SEK reitet in der falschen bude ein, zertritt die tür, schlägt iwem die fresse ein? naja mit glück gibts nen strauß blumen und ne lauwarme entschuldigung.

die werke gibbet halt iwann zurück, mit schimmelflecken aus der zu feuchten aservatenkammer und gut is.

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die werke gibbet halt iwann zurück,
Die wird der Herr Gurlitt gar nie nicht zurückerhalten. Die Gemälde werden unter fadenscheinigsten Ausreden "Sicherheit und Erhalt der Bilder kann sonst nicht gewährleistet werden" etc. da bleiben wo sie sind, höchstens als Dauerleihgabe in irgendeinem "bairischen Musäum" verschwinden, und nach dem zu erwartenden baldigen Ableben des Herrn G. (laut https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?language=de&sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=12621-002 hat er noch 7-8 Jahre, solange kann ein Verwaltungsakt schon mal in die Länge gezogen werden) zwischen dem bayrischen Staat und vermögenden nordamerikanischen jüdischen Anwaltskanzleien aufgeteilt. Die Geier kreisen schon: der Christie's-Chef hat gerade sein Haus ins Spiel gebracht.

Meiner Meinung nach ist das auch ein Versuchsballon, welche Widerstände seitens der Bevölkerung bei staatlicherseits vorgezogenen Erbvorgängen zu erwarten sind.

Ihnen, werter Don, würde ich raten, hier nur noch über Rezepte zur Verwertung alten Brotes, Flicken von Schuhen und Nähen von 3rd-hand-Bekleidung zu schreiben, sonst bekommen Sie irgendwann in der Zukunft auch Besuch von einem Enteignungskommando.

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Sullivan & Worcester, spezialisiert auf "Art and Museum Law" feuert zur Zeit auf allen möglichen Kanälen und in, wie ich finde, auf unappetitliche Art und Weise. Das ist man doch froh, dass die deutschen Anwälte immer noch einem, wenn auch schwachen, Sachlichkeitsgebot bei der Werbung unterliegen, und Peter Raue musste wohl einfach wieder mal in die "Bunte" und hatte keine Zeit sich fachlich kundig zu machen.

Allein, was die Religion mit der Anbiederei einer Anwaltskanzlei zu tun haben mag, erschließt sich mir nicht.

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Den Schwabinger Kunstraub
durch die Sturmabteilung (StA) der Frau Merk hat aus rechtlicher Sicht heute endlich, umfassend und abschließend kein geringerer als Uwe Wesel im DLF erläutert, nachdem bisher nur rührende Homestorys über Herrn Gurlitt im Spiegel oder hirnrissige Forderungen von Peter Raue zu vernehmen waren.

Die scheinbaren Belanglosigkeiten, aus denen der Spiegel-Artikel zusammengesetzt ist, könnten durchaus Bedeutung erlangen, wenn der Nachfolger von Frau Merk nun versuchen wird, die Spuren zu verwischen, indem man den Gurlitt entmündigt, d.h. unter Betreuung stellt und bei dieser Gelegenheit sich auch gleich um das Wohl seiner Bilder kümmert.

Und Peter Raue fordert ebenso wie seine New Yorker Kollegen, dass Deutschland die Gesetze, die jene diesem zwischen 1945 und 1949 oktruiert haben, (vorübergehend) aufhebt, weil sie einer dauerhaften Entziehung des Gurlitt-Besitzes entgegenstehen.

Den guten alten Wesel kann man hier nachhören:

http://www.deutschlandfunk.de/der-fall-gurlitt-und-die-folgen-warum-ist-alles-so-schnell.911.de.html?dram:article_id=270708

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Ob Gurlitt oder Gustl Mollath, ist der bayerischen Justiz doch einerlei. Ermüdend ist jedoch die künstliche Empörungsspirale in den Medien und das Warten bis zum nächsten Aufschrei. War Mollath eigentlich vor oder nach dem Hoeneß ?

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Oh, der Fall Mollath war lange vor Hoeneß. Wichtig daran ist, dass zu jenem Zeitpunkt, als die möglichen Konsequenzen für die HVB-Bank und die verfaulten lokalen Stützen ein Risiko waren, nichts bekannt wurde.
Sobald über die Seite gustl-for-help die Details bekannt wurden war schnell klar, dass es sich um einen fetten Justizskandal handelt. Dennoch schafften es die Interessierten sich über 2 Jahre hinter dem Rechtsstaaatsprinzip zu verstecken. Bei Gurlitt scheint das überhaupt keine Rolle zu spielen, Leute schlagen im Ernst mal so eben vor dieses zu verletzen.
Im Fall Gurlitt geht es auch nicht nur um die Frage, ob er die Bilder rechtmäßig besitzt. Der Besitz ist legal, aber nach meiner Meinung nicht legitim, weil die Umstände des Erwerbs durch den Vater nicht, ähm, „ok“ waren.

Bei Raue bin ich ein wenig geschockt. Die Forderung, Gesetze rückwirkend für unwirksam zu erklären, löst doch bei finanziellen Dinge immer fett gesponsorte Empörung aus. Warum dann hier nicht? Brauchen Anwälte im Winter mehr Futter?

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@gelegentlich: Was mir in der Diskussion um Gurlitt immer störend auffällt, ist diee Gleichstellung "der Bilder". Es wird gerne so getan als seien alle pauschal als "Raubkunst" zu qualifizieren.
Dabei gibt es ganz unterschiedliche Kategorien, angefangen von Erbstücken des Großvaters (der war wohl auch schon Kunsthändler oder jedenfalls Kunstfreund) über vom Vater lang vor 33, 34 erworbene Stücke, bis hin zu Bildern wo man vielleicht anfangen kann, zu diskutieren. Und dort geht es zu m.E. vörderst um die Legalität des Besitzes, und die Legalität des Vorgehens der Behörden, und erst sekundär um die Legitimität.
Weise wäre es, die Bilder in eine private Stiftung einzubringen um sie dann auszustellen. Kunst sollte gesehen werden, das ist die - moralische - Facette des Eigentums daran. Wenn er sie einem staatlichen Museum nicht mehr geben will, wer würde es ihm verdenken.

Raue ist neben seiner Tätigkeit als Anwalt, wo er langsam aber sicher am Ende zumindest seines persönlichen Weges angelangt ist und ihm eigentlich alles egal sein kann (eigene große Kanzlei, Büro im Gotham City Hochhaus Potsdamer Platz 1), nicht nur mit dem für die Branche typischen sehr großen Ego ausgestattet, sondern auch sehr in der Kunstszene aktiv.
Er hat wohl den Förderverein der Neuen Nationalgalerie (mit)gegründet, der dem Museum Bilder kauft. Im Moment läuft dort gerade eine Ausstellung, die eben dieser Förderverein begleitet, "Ausweitung der Kampfzone". Das istTeil 3 einer Ausstellungsreihe, die mit "Moderne Zeiten" (1900–1945)" begann. Ein Schelm, wer...

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@greenbowlerhat
Danke für die Infos zu Raue. Natürlich meinte ich nur solche Bilder, die nach 1933 unter illegitimen Umständen dazu stießen. Was mich persönlich am meisten irritiert ist die Tatsache, dass man sich im Fall Mollath viele Jahre hinter dem Rechtsstaatsprinzip versteckt hat, bis hin zu jenem Moment in diesem Jahr, wo man den offenkundig knackerlgesunden Mann mit Hand- und Fußfesseln zum öffentlichen Aufritt schleppte und dann aus heiterem Himmel dieses Prinzip gerade mal aussetzen möchte, damit einige offenbar hoffnungslos verarmte Anwälte Geld verdienen können.
Unbabhängig davon wem sie gehört solle Kunst von Allen gesehen werden können, keine Frage. Und in dieser Bananenrepublik haben Museen offenbar ohne solche Fördervereine überhaupt kein Geld mehr. Da muss man diesen Teil der Tätigkeit von Raue sicher verdienstvoll finden.

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@gelegentlich: in Bayern meint "Rechtsstaat" halt, wenns recht ist. Im Sinne von "genehm".
Im Fall G. ist auch die Rolle des Leitenden Oberstaatsanwalts N. interessant. Der sei, so wurde er einmal in einer Zeitung beschrieben, ein "Jurist mit exzellentem Fachwissen, hohen Ansprüchen und unverrückbarer Zielstrebigkeit." "Unverrückbar" ist das Signalwort.

N. ist übrigens auch sonst interessant. Er hatte das mehr oder weniger zweifelhafte Vergnügen, gegen Schreiber (letztendlich erfolgreich) zu ermitteln und ihn in Deutschland vor Gericht zu bekommen, wenn auch mit im Ergebnis unbefriedigendem Ausgang. Minol/Leuna, Kohl, Leisler-Kiep, Max Strauss und seine Festplatte, das sind die Namen und Verfahren in deren Kontext er immer wieder auftaucht. Man weiß nicht recht, ist da ein aufrechter hartnäckiger Dachshund am Werk (der Begriff "Dackel" war mir zu niedlich) oder eher eine Wühlmaus, die die Dinge verdeckt unterminiert. Viel rausgekommen ist bei allen genannten Verfahren bekanntlich nicht viel.
Der Fairness halber muss man natürlich sagen, dass das auch viel über das Beharrungsvermögen des Systems erzählt, und wir es vielleicht gerade N. zu verdanken haben, dass wir überhaupt so viel über diese Angelegenheiten wissen.

Aber wie so oft, wer gestern was richtig gemacht hat, wer immer davon überzeugt war, ja sein musste, richtig zu liegen, der mag sich vielleicht heute einen Irrtum nicht eingestehen.

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Was N. angeht werden zur Zeit wohl nur enge Mitarbeiter wissen was da los ist. Der Rest wird Jahre oder Jahrzehnte warten müssen.
„ zu niedlich) oder eher eine Wühlmaus, die die Dinge verdeckt unterminiert. Viel rausgekommen ist bei allen genannten Verfahren bekanntlich nicht viel. “
Ja, das kann bedeuten dass er gescheitert ist. Oder aber dass er mit dem geringst möglichen schädlichen Ergebnis die angesprochenen Probleme für immer beerdigt hat.
Jedenfalls macht es sein Verhalten im Fall Gurlitt weder nachvollziehbarer noch korrekter.

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Das ist alles sehr interessant, vielen Dank!, ich lese mich gerade durch das Blog artlawreport von der von Greenbowlerhat erwähnten US-Kanzlei. "the clock is ticking" heißt es da immer mal wieder am Ende einiger Artikel, also schnell zum Anwalt liebe Erben, auf dass man klage. In der Tat eine etwas aggressivere Stoßrichtung, als man es hierzulande von Juristen gewohnt ist, außer von den Kollegen, die Wesel in seinem Gespräch im DLF (eine schöne Einordnung insgesamt übrigens) nebenbei abwatscht.

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Amerikanische Anwälte arbeiten auf der Klägerseite häufig auf Basis eines Erfolgshonorars, also einer Art "Gewinnbeteiligung". Je höher die Klagesumme, desto besser für den Anwalt (was so einige Fantasiesummen in den USA erklärt). Eventuell kommen ja solche Sachen hier auch zum tragen.

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Die Geier kreisen weiter…
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/cornelius-gurlitt-wurde-unter-vorlaeufige-betreuung-gestellt-a-940745.html

Erst Betreuung, dann Vormundschaft, und wenn die Bilder verteilt sind, werden die Maschinen "aus humanitären Gründen" abgestellt - so wird es kommen.

Bin ich froh, dass ich fast nichts hab.

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Coffeeshop- und Prostitutionsdebatte
Ich frage mich, ob es nicht eine interessante strukturelle Ähnlichkeit zwischen der Debatte um Coffeeshop und Prostitution gibt. Im einen Fall sind die von Sex-/Rassismus betroffenen die Drogendealer, im anderen die Prostituiertemn. Die Benefiziare sind im einen Fall die Nudelesser mit einem Joint zum Nachtisch, im anderen die Freier. Upps...

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Da gibt es meines Erachtens schon noch Unterschiede. Wenn jemand für eine sexuelle Dienstleistung bezahlt und sich an die Regeln hält, schadet er nicht der Gesellschaft. Auf der anderen Seite kann ich als Altstadtbewohner durchaus ein Lied über die Folgen von Rauschzuständen singen. Es gab eine Zeit, da habe ich generell geholfen, wenn jemand herumlag, inzwischen überlege ich mir das sehr genau, wie ich dann reagiere.

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einspruch euer ehren.

Wenn jemand für Substanzen bezahlt und sich an die "Regeln" hält, schadet er nicht der Gesellschaft. hier nen bier, da ne tüte, und da vlt noch ein pillchen. das endet weder im delirium noch in der sucht. (nein, das war KEINE aufforderung zum mischkonsum!)

btw viele heute illegalisierte substanzen sind deutlich weniger gesellschafts oder gesundheitsschädigend als die klassiker alkohol und tabak.

und missbrauchspotential gibts auch in der prostitution. man denke nur mal an gewissen moderatoren und deren anforderungen an die anbieter dieser dienstleistungen. oder gewissenlose abver geliftete politiker aus einem südlichen EU staat ...

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Ich habe mich ja nun ziemlich in die Sache eingelesen -es gibt wirklich viel Litaratur dazu - und auch mit zwei Callgirls gesprochen, die beide leider keine Gastbeiträge schreiben wollen - und demzufolge sind solche Dinge eher ungewöhnlich. Und ich möchte mich da wirklich gegen die Gleichsetzung mit Menschenhandel wehren, weil das die gleiche Geschichte wie dort oben mit "Rassismus" ist. Durch einen blöden Zufall, das gebe ich gerne zu, habe ich in Portugal mal ein paar Monate in einer Ecke gewohnt, in der es auch männliche Prostitution auf der Strasse gab, das war angesichts der Gesamtlage in Portugal nicht immer allz erfreulich. Aber ich denke wirklich, dass man die negativen Folgen reduzieren kann, wenn an dem ganzen einen sicheren, geregelten Rahmen gibt, von mir aus auch gern mit einem gesetzlichen Tarif. Vielleicht bin ich da etwas naiv, aber es gibt historisch durchaus Beispiele, die damit sehr gut funktioniert haben, bishin zur sozialen Akzeptanz. Im angeblich ach so finsteren Mittelalter etwa gab es einen Einzug von Kaiser Maximilian in Regensburg über das Schottentor, an dem die Fidelgasse liegt. Dort hat man einen Tanzboden errichtet, aus dem die Prostituierten im Rahmen des Einzgs offentlich für Maxilimilan getanz haben, und der Kaiser stieg ab und tanzte mit.

Drogenabhängige sind ein anderes Kapitel - wenn jemand daheim einen Rausch haben will, ist das ok, wenn er aber dann einen Absturz hat und etwas passiert, ist es nicht mehr allein seine Sache. Und wenn Leute unter Drogen Unfälle bauen, randalieren oder andere totschlagen, ist da kein Anlass zur Nachsicht mehr. Das wiederum sind alles so Dinge, für die man nach meiner Meinung keine sexuelle Dienstleistung in Anspruch nimmt.

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Nun es geht ja schon los mit dem "gut gemeint":

"Koalition will Freier von Zwangsprostituierten bestrafen"

Dagegen kann doch keiner was haben, oder? Hoffentlich werden die entsprechenden Kriterien zur Erkennung von Zwangsprostitution noch mitgeliefert, sonst geht es unter Umständen so aus wie bei Kaiser Franz, der in Katar keine Sklavenarbeit feststellen konnte, weil die da alle frei herumlaufen.

Wo Zwang anfängt, ist natürlich ein weites Feld. Wenn die Arbeitsagentur einen Tierfreund und Vegetarier zum Arbeiten ins Schlachthaus schickt mit der Drohung, ansonsten das Existenzminimum zu streichen, ist das dann Zwangsarbeit?

Immerhin, das von zarten Kinderhänden in Bangladesch gefertigte und für 5 Euro bei k** verkaufte T-Shirt darf man nach wie vor erwerben, ohne Strafe fürchten zu müssen. Alles kann man schließlich auch nicht wissen wollen.

Addendum: "Damit bestätigte Uhl einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ"). Eine generelle Bestrafung von Freiern werde jedoch abgelehnt. "Erkennbare Zwangsprostitution" bedeute die bewusste Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen - wenn beispielsweise die Sexarbeiterin mit Gewalt vorgeführt werde."

Ja der Herr Uhl, Münchnern in allerschlechtester Erinnerung, und natürlich nicht um das dummstmögliche Beispiel verlegen.

Was er anführt, ist nämlich bereits jetzt und völlig unbestritten Vergewaltigung.

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Don Alphonso, Dein Gebashe der „Mädchenmannschaft“ kann ich aus der Sicht des Philosophen und Religionsgelehrten nicht nachvollziehen, denn die „Mädchenmannschaft“ hat die Synthese des moraltheologisch eigentlich nicht Synthetisierbaren vermocht: Die katholische Sexualrigidität samt ihrer Doppelstandards, pietistische Frömmelei samt Innerlichkeitsgestus und protestantischem Zwangscharakter mit dem TugendwächterInnenrat des Islam in Theorie und Praxis zu verbinden, moralisch säkularen Gesinnungsterror jakobinisch an die Prinzipen der römischen Inquisition und an die islamische Scharia zu koppeln, stellt eine Leistung praktischer Philosophie als auch der Theologie dar, die nicht gering zu veranschlagen ist. Und noch das Feld animistisch-afrikanischer Fetischreligionen wird von der „Mädchenmannschaft“ integriert in ein Konzept des protestantischen Pfarrhauses, wo im Gestus Foucaultschen Überwachens und Strafens Pfarrererin und Pfarrer alles sehen und allgegenwärtig die Regungen der Gemeinde kontrollieren. Eine neue Achse des Guten tut sich auf und Aufklärung als Lumen naturale hat sich in die Mohrenlampe verpufft. [Oh, habe ich Puff gesagt?]:

http://www.youtube.com/watch?v=t1EyUR0kLBo

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Bei der FAZ stellt sich gerade einer von der Politik hin nd meint, wenn die Franzosen Prostitution erschweren, müssen wir das als Nachbarn auch tun - im Bett mit dem Pack der Gendertröten. Mir würde jetzt sehr viel enfallen, was man hierzulande mit sowas anstellen könnte, dann könnte man in Frankreich mit der gleichen Begründung auch die braune Moralpest in die Kloaken pflügen.

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Erstaunlicherweise verweisen die Befürworter immer gerne auf das "schwedische Modell". Dass es gar nicht funktioniert, wird unterschlagen.

Aber in der Münchner Altstadt gibt's auch keinen käuflichen Sex... Denn was man nicht sieht, das gibt es auch nicht.

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das thema legalisierung resp. kriminalisierung von prostitution und dessen umfeld erscheint wie ein wiedergänger, der vielmehr als intellektuell fassbareres und emotional aufschaukelndes thema verdecken mag solch von der auswirkung her ungleich massgeblichere themen wie die von der öffentlich ferngehaltenen verhandlungen über ein neues freihandelsabkommen oder auch fracking.

bei modellbezeichnungen ist problematisch der anteil der black box des nichtwissens, der jeweils mitschwingt. aber es klingt recht gelehrt und informiert.

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Natürlich lenken solche Diskussionen wunderbar von Tretminen wie Vorratsdatenspeicherung ab. Und was die GroKo noch so an verfassungswidrigen Dingen beschließen wird.

Das werden keine lustigen 4 Jahre.

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Vereehrte avantgarde & Donna Laura,
Prostituirte wird es wohl immer unter uns geben, ähnlich wie es immer Arme gibt. Der Staat und seine (warum nicht die Staat und Ihre?)wird auch immer Mißstände finden, um derentwillen er eingreifen muß.

Mich treibt im Augenblick andres um: China.
Und ein bißchen Thailand und Iran und Syrien.
China ist wohl eine Mischung aus Bully mit langfristiger Planung, historische Megamacht und 1984. Auswärtige Feinde erleichtern den Druck nach innen. Gefährlich sind die Entwicklungen. Taiwan und Japan fühlen sich vielleicht schon bedroht wie Israel.

Klar, unser Einfluß dort ist nicht größer als unser Einfluß auf ein Weltklima 2113. Wir können uns schon unseren Aufgaben in unserer Einflußsphäre zuwenden. Aber wir können diese Aufgaben und Probleme etwas relativieren.

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hm, vielleicht versteh ich da etwas nicht ganz richtig, aber wo liegt der widerspruch zwischen ihren ausführungen und meinen bzgl. der relativierenden einordnung in das weltgeschehen und des paravant-charakters der prostitutionsdebatte?

nicht, dass man nun nicht mehr darüber diskutieren dürfte, das habe ich nicht gesagt, wohl aber, dass man es im moment nicht so hoch hängen sollte, weil es tatsächlich noch etwas auswirkungreicheres gibt;
m.e. sollte man bestenfalls via statistikauswertungen revidierungen vornehmen, falls nötig, aber nicht schon wieder mit der laut aufheulenden moralkeule - eher schon mit der keule gegen die ok - angetrabt kommen.

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Kein widerspruch Donna Laura Da habe ich mich nicht gut ausgedrückt.
Paravant ist wohl treffend. Für die NSA übersetzte ich mit smokescreen.
Bei den meisten Schlagzeilen kann man fragen, ob nur Zeitungen verkauft werden sollen oder schlimmes verdeckt werden soll.
Auch eine abgehörte Angie ist unwichtig im Vergleich zur Volksbefreiungsarmee.

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"Das werden keine lustigen 4 Jahre."

Oh ja, dazu ein aufschlussreicher Satz:

"Auch sollen menschenverachtende Praktiken wie „Flatrate-Sex“ künftig verboten werden, darüber seien sich CDU und SPD einig gewesen, auch wenn dies nicht ausdrücklich in der Koalitionsvereinbarung festgehalten worden sei." - http://www.faz.net/-gpg-7jzr7

Interessant ist demzufolge vor allem, worüber sich die GroKo einig ist und was nicht im Koalitionsvertrag drinsteht!

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Das geht ja Schlag auf Schlag: "Im Koalitionsvertrag steht es nicht, aber künftig sollen viele Eingriffe bei Minderjährigen offenbar verboten sein. Piercings und Tätowierungen bleiben erlaubt." http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/verbot-geplant-schwarz-rot-gegen-schoenheits-ops-bei-jugendlichen-12690599.html

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worüber man nicht (sinnvoll) reden kann, darüber soll man schweigen
lest statt dessen besser alle weiter bücher.

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Ich will denen aber nicht einfach so den öffentlichen Raum überlassen. Und Auslachen hilft.

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Das Mittelalter war aber christlich und hatte da einen schönen Sündendiskurs.
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Sünden waren Teil der Welt. Man konnte nicht darauf hoffen, sie je auszurotten, man konnte sie aber auch nicht einfach dulden.
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Damit tut sich die Moderne schwer, sie möchte alles eine binäre Logik erlaubt / verboten einordnen, und dann alles, was verboten ist, auch gleich wirksam und endgültig unterbinden.
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Die funktionierende Ordnung im Mittelalter war eben genau das, was die Puritinerjakobiner an der RKK so kritisieren: Viel zu tolerant und am Ende kommerziell. Statt die Sünden auszurotten, verkauft man den Sündern Ablaßbriefe oder schickt sie auf eine Wallfahrt. Dann darf der Sünder mit gutem Gewissen weitersündigen und die Kirche kriegt ihre Einkünfte.

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@don alphonso

„Ich will denen aber nicht einfach so den öffentlichen Raum überlassen. Und Auslachen hilft.“

Durchsichtige Ausrede für etwas Anderes. Die kommen im öffentlichen Raum praktisch gar nicht vor , Niemand kennt die überhaupt - es sei denn Menschen, die man kennt, heben die in den Fokus für einen cheap shot. Weil sie Niemand kennt sind sie ja so schrill, überkandidelt und benutzen ihre sekteninternen Sprachgebilde. Und können wegen dieser Art von Reaktionen sich einbilden politisch aktiv zu sein, ohne ihre Kemenate mit ihrem PC verlassen zu müssen.

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@gelegentlich: da bin ich mir nicht sicher. Die Genannten mögen unkonventionell auftreten und manch einem seltsam erscheinen. Die dahinterstehende Ideologie wird immer mehr Konsens und bildet Grundlage politischer Entscheidungen. Frauenquote in MINT steigern, die ganzen Förder, Brems und Umlenkprogramme im Familien- und Bildungshaushalt. Was nicht gleich ist, wird ohne weiteren Nachweis als gesellschaftlich unterdrückt/gezwungen betrachtet. Biologie zählt nicht. Sozialkreationismus sozusagen.

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