: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 6. Dezember 2013

Zurück zu alten Lastern

Der Silberpreis ist mittlerweile wieder auf unter 500 Euro für das Kilo gefallen. Das mag immer noch etwas teuer erscheinen, solange man nicht bedenkt, wie hemmungslos im Moment neues Geld global gedruckt wird: Viel schneller, als man Silber fördern könnte. Und als in den USA mal wieder der Bankrott drohte, schoss Silber auch wieder kräftig nach oben. Wenn man es mit dem iPhone vergleicht, das 5000 Euro pro Kilo Elektroschrott kostet... Und wir wissen ja auch, dass der Silberpreis von den Banken, wie eigentlich alles, manipuliert wird. Aber so wichtig ist das gerade nicht, Silber ist unter 500 und das ist die grosse Nachricht.

Denn mit einem Preis von weniger als 500 ist der Materialwert einer Silberkanne mit 600 Gramm, bei der man noch den Holzgriff und die 7,5% Beimischung und Kosten für das Einschmelzen berücksichtigen muss, mit 200 Euro so teuer, dass sich das Einschmelzen nicht mehr lohnt. Bedenkt man noch den Versand, sind die ganzen Freunde des sinnlosen Edelmetalls in Barren bei 190 Euro aus dem Rennen: Die bieten dann nicht mehr mit. Und das wiederum bedeutet: Nach drei Jahren der Abstinenz ist es jetzt wieder möglich, Silberkannen zu vernünftigen Preisen unter 250 Euro zu erwerben, was ein faires Geschäft ist. Ich habe zur Feier gleich zweimal zugeschlagen, Enthaltsamkeit ade, willkommen Luxus zur Bestandspflege:



Vorbei die Zeiten, da man mit anschauen musste, wie sich Einschmelzer exakt auf den Materialpreis hochsteigerten, und danach kein Käufer meht auftauchte. Das tat bei den wirklich alten Stücken weh, ganz so, als seien 200 Jahre Geschichte nichts, was einen Aufpreis erlauben würde. Wie viel davon wohl in den Ofen ging, als der Preis des Edelmatalls bei über 1000 Euro stand?

Gar nicht darüber nachdenken, das schmerzt, weil Geschichte nicht mehr einfach hergestellt werden kann. Gleichzeitig kamen die Pakete an, und das bei einem Laufzeitunterschied von 5 Tagen, bei 3 Euro Aufpreis für die Post des vereinigte Königreiches, verglichen mit der ehemaligen Provinz Irland. Dear Brits, you're screwed. Das habt ihr jetzt von Eurer Thatcher, fast 2 Wochen braucht ein Packerl auf den Kontinent, das ging 1892 schneller.



Also ganz ehrlich, wenn ich auf einer Insel in der Nordsee sässe und so ein Regime hätte, ich würde meinen Silberkannenballast auch verkaufen und statt dessen in Rettungsringe investieren, aber das nur am Rande und als Ausrede, um die Frage nicht beantworten zu müssen, die jeden Leser hier umtreibt: Der hat doch schon mindestens ein Dutzend von denen, warum zum Teufel braucht er nochmal welche?

Ich hatte dank der britischen Post ja einige Zeit zum Nachdenken und es ist nun so, dass die eine Kanne stilistisch äusserst gut zu jener grossen Kanne von 1812 passt, die ich am Tegernsee verwende, wenn Gäste da sind. Aber natürlich möchten mache Gäste im Winter auch mal etwas anderes, wie etwa Pfefferminz mit Honig. Und weil ich am See auch einen neuen Wasserkocher habe, kann ich jetzt also nicht nur beide Kannen gleichzeitig füllen, ich kann auch verschiedene Teesorten in ähnlichen Kannen anbieten. Niemand wird ernsthaft bestreiten können, dass so ein gewichtiger Vorteil durchaus die Wartezeit wert gewesen ist, und Silber verkommt ja nicht. Spätestens bei der nächsten Krise steigt der Preis wieder.



Vorbildlich ist übrigens die Reinigung, die man den Kannen dort drüben angedeihen lässt. Vermutlich hat es dort nach dem Niedergang wieder so etwas wie Leibeigenschaft, und deren Standesvertreter machen das dann für die Herrschaft, die ihre Kannen auf dem Weltmarkt anbietet in der Hoffnung, dass sich der Deutsche, der Russe und er Inder darum streiten. Das Putzen wäre gut für das Schmelzen, für das Teetrinken ist es dagegen fatal: NIE darf man eine Silberkanne innen ausputzen, sonst schmeckt der Tee metallisch. Vielmehr muss man von den Sklaven geputzte Teekannen wieder einfahren, sprich, die ersten Füllungen werden nur verwendet, um innen eine Schicht Teeablagerungen aufzubringen. Am besten macht man das im Winter, auf der Heizung.

Oh, ich mache den Briten da keine Vorwürfe, es ist ja so, dass die Briten ihre Silberkannen auch nicht mehr mit Tee bestücken, sondern mit Beuteln. Eventuell sogar mit Earl Grey Pest. Es muss gereinigt werden, das ist deren Pflicht, und dann kultiviert neu eingefahren werden. Das liegt an uns. Das ist Kultur und hat mit Gier nichts zu tun. Die Briten raubten das Silber den Spaniern, die Spanier raubten es den Ureinwohnern, jetzt zwingen die internationalen Bankster die Briten und Iren in die Knie: Ich schlafe gut, und mag meinen Tee.



Über zwei Jahre Silberabstinenz... das wurde jetzt aber wieder mal Zeit. Die andere Kanne bleibt daheim und kommt in den Schrank, da überlege ich mir noch eine gute Verwendung und allein der Umstand, dass ich jetzt einen Grund habe, mir in langen Winternächten etwas zu überlegen, rechtfertigt den Kauf, der mich obendrein dergestalt auch davon abhält, bei Ebay nach weiteren Trouvaillen zu suchen. Alles fügt sich, wie es soll, alles findet sein Platzerl und der Brite hat mehr Platz für Rettungsringe. Er wählt Cameron und muss sein Silber verschleudern, ich wähle das Merkel nicht und bekomme Silber: Ungerecht, aber so ist nun mal die Welt und ich kann nichts dafür.

Beim britischen Geheomdienst trinken sie vermutlich nur billigen Wodka aus geklauten Zahnputzbechern.

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Donnerstag, 5. Dezember 2013

Im Nachhinein

ärgere ich mich, dass ich da nicht noch deutlicher meine Meinung zu dem Berliner Pack gesagt habe. Denn eigentlich muss man bei all dem Gerede von Femimiministinnen über hierzulande arbeitende Menschen aus Osteuropa sagen, dass es für eine "sexistisch-ethnische Säuberung" argumentiert. Erst sollen die Sexarbierinnen verschwinden, jetzt die Haushälterinnen für die Mittelschicht, bleiben dürfen in den Augen der Berliner Queervertreibungsfetischistinnen vermutlich nur Männer für niedrige Arbeiten wie Kistenschleppen in ihren Urban Art Spaces, die niemand will und braucht, aber bezahlen soll. Aber bitte ohne Gegenleistung!

Na egal, wie es aussieht, werden noch viele weitere darum betteln, Thema bei den Stützen und im Kommentarblog zu werden.

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Mittwoch, 4. Dezember 2013

Vorsicht.

Dreimal bin ich vom See aufgestiegen über Eis und Schnee, hinein in das grenzenlose Blau oder Schwarz des Himmels über den Alpen.





Und immer habe ich genau meine Schritte abgewägt. Der Berg verzeiht in dieser Jahreszeit nichts, keinen Leichtsinn und keine Dummheit.





Dafür beschenkt er mit traumhaften Aussichten und dem letzten Refugium vor dem grossen Sturm, der vor allem den Norden treffen soll.





Wie immer ist es unten ein wenig dunstig, aber hier oben ist es dann wirklich blau, so blau, dass alle anderen Farben verschwinden.





Ins Tal hinab gleite ich vorsichtig, denn die Piste ist in den letzten Tagen schneller geworden. Nur ganz unten, wo man weit sieht, lasse ich es laufen.





Dann liege ich lachend auf dem Rodel, weil es so schön war. Und alles gut ging.

Gehe zum Auto.

Rufe bei Francesco an.

Und auf der letzten Stufe des Lokals verknackse ich mir dann übel das Bein.

So geht es zwar dann erst mal nicht mehr, aber so kann es gehen.

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Mittwoch, 4. Dezember 2013

10

Nur ein Datum, auch nicht anders als der 3.12.2003. Es ist so einiges seitdem passiert, das meiste war akzeptabel, gut oder grandios. Deshalb habe ich mich zum heutigen Tag auch selbst beschenkt.



Danke für die Aufmerksamkeit. Kein Blick zurück. Auf die nächsten 10.

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Montag, 2. Dezember 2013

Nachts sind alle Rodel rot

Wenn ich etwas Zeit habe, renne ich nicht sofort auf den Berg; ich bleibe auch mal unten und wärme mich dort in der Sonne auf. So richtig eisig ist es am Wasser noch nicht, und die Grenze zum Winter liegt erst 50 Meter über dem Wasser. Oder in der Konditorei daneben.





Aber natürlich ruft dann irgendwann der Berg. Wäre jetzt Januar, könnte ich gleich lossteigen, denn oben wäre die Hütte offen und würde mich verwöhnen. Aber bis zum 25 Dezember ist oben zu, kein Tee, keine Suppe, keine Knödel - dann muss ich eben daheim voressen.





Was auf der anderen Seite den Nachteil hat, dass ich erst losmarschiere, als die Sonne schon untergegangen ist. Kalt wird es, die Piste wird eisig und schnell, ujnd leer wird es auch. Der Hofladen schliesst schon, als ich vorbeikomme, aber es reicht noch für ein Glas Honig, für nachher, für den Tee.





Dann der Aufstig. Allein in der Nacht. Es macht nicht Angst, aber es ist ein seltsames Gefühl, auf diesem 10 Kilometer langen Berg zu dieser Stunde die einzige Menschenseele zu sein, unter all diesen schweigenden Bäumen und der schieren Unendlichkeit der Milchstrasse, die hier durch die Bäume als heller Streifen funkelt.





Von Bad Wiessee aus muss ich ein winziger, weisser Punkt inmitten eines grenzenlosen, schwarzen Konglomerats aus Berg, Bäumen und Finsternis sein. Was da jemand um diese Zeit noch macht, werden sie sich in ihren Hotelzimmern und Restaurants fragem, wenn sie herüberschauen. Gewildert wird heute schliesslich nicht mehr, und niemand könnte helfen, wenn etwas passiert.





Man muss den Weg und die Strecken kennen. Im Prinzip ist die Strecke harmlos, bis auf eine Kurvenkombination, die mit einer abfallenden Serpentine beginnt, durch drei steile Kurven führt und am Ende erst nach einem scharfen, senkrechten Knick flach ausläuft. Das muss man immer im Kopf haben und rechtzeitig bremsen. Lieber einmal zu oft als einmal zu spät, denn die grosse Serpentine erkennt man in der Nacht erst, wenn man schon drin ist. Da fliegen schon am Tag genug Leute raus.

Bleibt man aber in der Nacht drin, ist es ein phantastisches Erlebnis, wenn über einem sich die Unendlichkeit des Weltalls öffnet. Das wissen Menschen aus der Stadt oft gar nicht, was eigentlich Himmel sein kann, in so einer klaren, mondlosen Winternacht auf dem Berg.

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Sonntag, 1. Dezember 2013

Falsches und Richtiges

Falsche Hose - sonst war keine mehr vor Ort.



Dafür aber goldrichtiges Gefährt beim Aufstieg.



Richtiges Dasein im knallblauen Süden:



Falsche Richtung zur Wolkendecke im Norden.



Falsche Tätigkeit vor grandioser Kulisse.



Richtiger Sonnenbrand bei der Bewunderung der Natur.



Richtige Männer auf richtigen Pisten.



Falscher Glaube an Exklusivität hinten in Rottach.


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Stroh, Butter, Sahne, Zucker

Glück muss man haben. Der berüchtigte Flohmarkt in Pfaffenhofen, von dem in meinem Umfeld gefühlt jeder Weihnachtsschmuck stammmt, der nicht aus dem Familienfundus kommt, liegt diesmal zwei Tage vor dem Fest. Und das heisst, dass für viele Familien die Festtage gerettet sind, denn dort kann man zu horrenden Preisen das besorgen, was noch zum Baum a la Mode 2013 fehlt. Meines Erachtens sind ja Strohsterne wieder stark im Kommen, also bei denen, die keine überdimensionalen Schottenkarofliegenpilze erwerben möchten. Falls Sie aber Nazi sein sollten, seien sie gewarnt; Christbaumkugeln mit Hakenkreuz gab es zwar früher, heute jedoch sind die meisten Fälschungen, wie ich jüngst hören durfte.



Bei mir hat ein wenig von dem Einzug gehalten, was vor Urzeiten jemand als "Südtiroler Bergbauernmächentraum" bezeichnete. Ich bin ja nicht so sonderlich empfänglich für das Fest und tue gerade mal so viel, um mich nicht als Freudentöter komplett ins gesellschaftliche Abseits zu stellen. Wenn man dann aber an mich und meine bescheidene kleine Winterbehausung in den Bergen denkt, und das speziell so konzipiert, nehme ich das gerne.



Anderes nehme ich noch gerner. Der schönste Adventskranz, den ich mir vorstellen kann, wird nicht aus Zweigen und Kerzen und anderem Kitsch gemacht, sondern aus Äpfeln, Teig, Rosinen, Rahm und daneben noch eine funkelnde Silberkugel voller Tee. Die perfekte Symbiose von Tradition und Moderne. Dazu Hüttenschuhe. Wenn dann noch der alte Nagel genau für das neue Bild passt, ist es eigentlich perfekt. Und ganz schnell vergesse ich die Welt draussen hinter dem durch den Berg definierten Horizont.



Ich habe den Scheiss ja nicht gewählt, und werde tun, was noch in meiner Macht steht, um das doch noch zu verhindern. Der ideale Christbaum., den man der SPD wünschen kann, hat viele abgerübte Kopfkugeln all derer, die jetzt schon zwei Wahlen nacheinander verloren und noch immer nicht kapiert haben, dass sie beim Wähler nicht ankommen, und der natürlich kein Wort mehr glaubt: Die Politik des Möglichen ist halt eine Politik der Unmöglichen. Wie die SPD aus dem Dilemma herauskommen will, weiss ich auch nicht, aber drüben in Kiefersfelden wird heute die Autobahn besetzt, als indirekte Folge des Ja der SPD zur CSU-Maut. Das klang vor der Wahl noch ganz anders und das merken sich die Leute.



Aber egal, ich bin am See und wichtig ist eigentlich nur, dass es genug Semmelbröckerl - neudeutsch Croutons - gibt, dass sie in Butter geröstet wurden und nicht in Margarine, und dass sie in einem Hafen - weiter in Norden nennt mal das Gefäss -gereicht werden, und nicht zu wenig sind und keinesgleich zu Beginn in die Suppe gekippt werden.

Übrigens, es gibt nur einen saktosankten Weg, Tomatensuppe zu kühlen. Man bläst nicht und man wartet nicht, man kippt einfach kalte Sahne hinein. Das sind alles so Gründe, warum ich Restaurants mitunter nicht als angenehm, sondern mehr so als Abstieg und Beschneidung meiner Freuden empfinde. Manche sagen ja, für das Geld, das die Wohnung gekostet hat, hätte ich auch ein paar Jahre Urlaub machen können: Die Wahrheit ist, es wäre Urlaub ohne Sahne und Butter, und das kann man schon mal machen. Daran stirbt man nicht sofort. Aber ich bin nun schon fast 6 Jahre hier. Das wäre nicht gut ausgegangen.

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Samstag, 30. November 2013

Frau B will eine Wohnung

und zwar genau dort, wo alle eine Wohnung wollen. Nur halt zu einem sehr günstigen Preis, ohne Makler, direkt, idealerweise auch ohne Annonce. Innerhalb des Mittleren Rings, und sollte dahinter die Annahme stecken, dass etwas anderes schlecht für das Sozialprestige wäre, hat sie vielleicht gar nicht einmal unrecht: München ist tatsächlich so.

Frau B aber auch.



Frau B hat sich in der öffentlichen Aufmerksamkeit nach vorne gespielt, indem sie sich in ein Thema verbissen hat: Egomanzen und Gendertröten bei den Piraten. Frau B hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit denen wirklich gut kann, man schäkert bei Twitter und für die Anliegen radikalfeministischer Thesen hatte Frau B stets ein offenes Ohr. Wann immer den Piraten ihr angeblicher Sexismus vorgehalten wurde, konnte man damit rechnen: Frau B würde alsbald ihre Anwürfe ertönen lassen. Frau B hat vielleicht nicht die Piratenpartei geprägt, aber der angebliche Sexismus der Piraten ist der Kern ihres Wirkens. Und jetzt hätte sie also gern 1-2 Zimmer im Mittleren Ring, soso. Eine, sagen wir mal, bevorzugte Behandlung also, zumal sie freie Journalistin mit in der Folge nicht absolut gesicherten Einkomen ist, und obendrein kann diese infaltionär auftretende Beschreibung in meinen Augen bedeuten, dass jemand alles andere noch schlechter kann. Ausserdem gibt es meines Erachtens auch einen Kausalzuammenhang von kompletter Schreibunfähigkeit und dem Einfordern von gehobenen Positionen, aber das nur so am Rande. Des Mittleren Rings der Mittelmässigkeit. Wo war ich?

Ach so, Frau B. Ja, also, ich fahre heute an den Tegernsee zum Anrodeln, um zu ergründen, ob denn die Piste mittlerweile gut genug ist. Ich nehme ein paar CDs mit, um sie in Ruhe zu hören, und ich fahre wohl auch über den Mittleren Ring. Und wie es der Zufall haben will, hätte ich sogar, wie soll ich sagen, gewissse Möglichkeiten der Zuteilung genau so einer Wohnung. Aber sicher nicht an Frau B. Denn Frau B ist eine von den Genderdamen, die ihre persönlichen Interessen wie mehr Geld, Einfluss und Möglichkeiten für Leute wie sie selbst verknüpfen mit dem Gegenstand ihrer Arbeit. Eine voin denen, die ihre theoretischen Probleme mit dem Zustand der Welt abarbeiten an dem, was da sonst noch kommen mag. Und ich vermute mal, dass sie diese ihre privaten Interessen kaum weniger brutal öffentlich machen würde, ginge es um alles, was man beim Mieten als fies, gemein und fragwürdig ansehen könnte. Frau B ist eine von denen, die keine Skrupel und keinen Respekt haben, wenn es um ihre eigenen Interessen geht, so habe ich sie zumindest in ihrem Schreiben kennenlernen müssen.



Frau B will also eine Schwabinger Wohnung für das Vollbringen einer Leistung, die noch nicht mal Hasenbergl oder Neuperlach ist. Bei ihr hätte ich stets den Eindruck, sie würde versuchen, andere - hier den Vermieter - zu übervorteilen, und zwar mit de gleichen Masche, wie sie sich Bezug auf die Piraten auch schon moralisch überbewertet. Und man kennt das ja aus der Szene, Frau B schäkert gerne mit Frau S, die nach dem Judaslohn für das Diskreditieren der Piraten heute von kommunistischer Theorie schwafelt und da eher die Rolle des Bruders No. 1 hätte haben wollen, als die einer Autorin, die dann in jeder Einleitung erst mal begründen müsste, warum das, was sie schreibt, wichtig für den Histomat ist. Allerdings, Frau S wird so schnell kein Buch mehr... wo war ich...

ach so, Anrodeln. Ja Anrodeln, in meinem Vorzimmer steht ja dieses Bild und dabei werde ich immer sehr sentimental, denn Rodeln macht glücklich. Und zufrieden. Auf eine ganz einfach Art. Man hat es auf den Berg geschafft, oben scheint die Sonne, man geniesst die Stunden und die Gespräche, und dann geht es hinunter. Warum sollte man diese Zufriedenheit riskieren für das Wohlergehen einer Person, die nie zufrieden sein wird? Das wichtigste beim Vermieten ist nicht die Schufa, sondern dass man gut auskommt mit den Leuten. Und die moralische Schufa vom Schlage der Frau B liest man zu oft in Zeitungen, die auch blöd genug sind, die ganzen Gendertröten nicht zugunsten von fähigen Autorinnen, die keine Quote brauchen, abzusägen. Gibt es übrigens nicht nur in feministischer Theorierichtung, letzthin hat sich da jemand für totale Leistungskontrolle stark gemacht, deren totales Blogversagem ich selbst laufend erleben musste (übrigens auch "freie Journalistin"). Dann halten sie sich halt so ein paar Vorzeigepersonen, da schau her, wir nehmen Eure Belange so ernst, dass wir auch Qualitätseinbussen hinnehmen. Das kann man als Zeitung machen.



Aber als Vermieter hat man das ewig am Bein und es ist gar nicht so einfach, sowas wieder los zu werden. Ich würde aus ähnlichen Gründen übrigens auch keine Selbstoptimierer nehmen, keine profitgeilen Besserverdiener und keine mit einem unzufriedenen G'schau, das lohnt sich nie, damit hat man keine Freude.

Am Tegernsee räume ich dann erst mal ein Rennrad in den Keller und einen Rodel hoch, einfach so aus Freude über den Winter. Draussen ist es bitterkalt und sternenklar, man erkennt mühelos die Milchstrasse und ich bin froh, mein eigener Herr zu sein. Man sollte nur an Leute vermieten, mit denen man es sich auf vorstellen könnte, rodeln zu gehen. Dann wird es sich schon fügen. Es fügt sich beim Rodeln eigentlich immer, und manchmal wird es unvergleichlich gut. Daran muss ich immer denken, wenn ich für die Reise packe, und weniger an diese B, die auserhalb des Rings bestens aufgehoben ist.

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Letzte Chance

zum Anrodeln im November.

Solange, liebe Leser, und weil ich Euch nicht auf den Berg mitnehmen kann, schreibe ich hier ein paar unterirdische Entgleisungen und mein Wunsch auf, dieses eine mal etwas Österreichisches in Deutschland zu sehen.

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Donnerstag, 28. November 2013

Die Bigotten und ihre Moral

Ja, es ist schon schlimm.

Da stellt also frau sich hin und macht ein paar kluge Vorschläge wie "Unschuldsvermutung abschaffen" oder "Was Vergewaltigung ist bestimme ich und wer das tut gehört ins Gefängnis" - und schon wagen es Libertins, Männer, Rechtsanwälte und andere Verbrecher, das doof zu finden. Und zwar öffentlich, mit Worten, und sie fragen auch nicht, ob das nicht mal wieder der Terror des Patriarchats ist. Da muss frau natürlich fragen: Wenn so etwas unfassbar Verbrecherisches passiert, kann frau die nicht in Grund und Boden klagen?

Feministische und antirassistische Blogger_innen werden beleidigt, verleumdet, beschimpft, beobachtet, verfolgt, ihre Arbeitgeber kontaktiert und sie werden auf sonstige Art und Weise unter Druck gesetzt, weil sie in der Öffentlichkeit eine Meinung vertreten. [...] Die Medienrechtsanwältin Ama Walton hat erklärt, wie strikt die Rechtsprechung bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen ist. Der Jurist Simon Assion hat deutlich gemacht, dass zudem das gewünschte Ergebnis, wenn man sich juristisch wehrt, häufig auch nicht eintritt und man erst recht in das Fadenkreuz von Verfolgungen geraten kann. Ein Problem ist auch, dass die beschriebenen Shitstorms eine Wand aus Einzeläußerungen sind, die wenn sie allein stehen würden, vielleicht gar nicht so dramatisch wären. Sie fügen sich aber zusammen zu einer Wand aus überwiegend anonymem Hass, vor der die betroffene Person dann steht und zumindest juristisch kaum adäquate Möglichkeiten der Reaktion hat.

[Quelle: http://maedchen mannschaft.net/ist-das-netz-unser-bahnhof/]

Wie gemein! Kaum macht man denen mal klar, dass sie alle Gewalt ausüben, tun sie das und dann kann man sie nicht mal juristisch fertigmachen, ja noch nicht mal an die Wand stellen und enteiern.



Beachte: Betroffen sind Femnistinnen und Antirassistinnen, denn der Unterschied sollte endlich verschwinden, damit auch allen klar ist, wie furchtbar das ist. Sie fühlen sich jedenfalls im Recht und daran solle man vielleicht denken, wenn die nächste mal wieder Pornoverbote, Denkverbote und Lustverbote fordert. Sie wollen klagen. Sie warten nur noch auf die richtige Gelegenheit. Und sie würden dafür vermutlich auch mit der CDU kooperieren.

Apropos Rassismus: Ich habe bei freien Medienschaffenden krasser Projekte öfters den Eindruck, dass sich sich selbst zum Gutfinden stimulieren. Während unsereins getrieben von Selbstzweifeln und Schreibblockaden zumindest ein Glas Marmelade vom Wochenmarkt in sich hineinstopft, denke ich bei denen, dass sie etwas Härteres verwenden. Wie oft lese ich, dass sich z.B. die Berliner Postprifaschistenavantgarde sind im Görlitzer Park trifft, jenem Ort, der sogar nach Berliner Vorstellungen als Drogenumschlagplatz gilt. Berlin will angeblich versucht haben, dort polizeilich einzugreifen, aber irgendwie fehlen denen bayeische Brauchtumspflegen, mit denen man solche Probleme hierzulande zu lösen in der Lage ist. Jedenfalls ist man jetzt politisch übereingekommen, in diesem Park einen Coffeeshop einzurichten. wo es dann einen kleinen Teil des Angebots gibt, das der Berliner ansonsten für eine ausgewogene Ernährung neben seinen Nudeln braucht. Möglicherweise also könnte es sein, dass die Dealer dadurch einfach zu einer verkleinerten Produktpalette angehalten werden, aber nicht wirklich verschwinden. Was sehr typisch für Berlin wäre.



Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass es den weniger drogenfreundlichen Anwohnern wirklich um Dealer jenseits der Herkunft geht; die sollten einfach alle verschwinden - nun aber lese ich, dass tatsächlich manche Berliner das ganze als Ausdruck von Xenophobie und Rassismus ansehen:

Ich hab mir immer die Legalisierung gewünscht, schade dass der erste Schritt Hand in Hand mit Xenophobie und Rassismus geht.

Wenn man einen Rassismushammer hat, sieht die ganze Welt wieder super einnagelbar aus, zugunsten eines linksdiffusen Weltbildes, das auf maximale Selbstverwirklichung bei minimaler Rücksichtsnahme hinausläuft. Ich will mich da gar nicht gross tun, ich habe halt das Glück, zu oft erlebt zu haben, wie so eine Haltung viele andere Möglichkeiten verbaut. Aber der Vorwurf des Rassismus ist natürlich der leichte und angenehme Weg, Andersdenkende wegzuwischen. Das Leben kann so schön sein, wenn man alles bekommt und nichts geben muss ausser Schmähschriften, von denen alle Freunde sagen, dass sie mal dringenst in die FAZ sollten. Und fett bezahlt werden! So entstand übrigens auch ein Broder, in gewisser weise sind das seine Erben, und schöner sind sie auch nicht, sie schreiben nur anders schlecht. Trotzdem denken sie, das ja auch Arbeit, viel wichtiger als alles, was im faulen Westen gemacht wird.



Im Selbigen ist man meines Erachtens auch nicht besser, wenn es um den "Schwabinger Kunstfund" geht. Inzwischen ist man seitens der Medien ja etwas vorsichtiger geworden, das Wort Raubkunst wird zurückgeschraubt und die hohen Schätzpreise, die kursierten, sind inzwischen auch nicht mehr wiederholt worden. Der ganze Fall wächst sich inzwischen zu einem Justizskandal aus, und die politich Verantwortlichen schieben hektisch die Schuld umher. Die Presse muss sich fragen lassen, was sie reitet, ausgerechnet beim Focus abzuschreiben. Und die Öffentlichkeit sollte mal besser den Mund halten, statt genau einen Sündenbock zu suchen: Kunst und Raub tritt nun mal zusammen auf wie Gendertröten und Fertignudelaufgiesser. Es gibt genug andere üble Beispiele in diesem Bereich, die man nur zu gern vergisst, oder gar nicht wissen will - damit sich das ändert, erinnere ich daran, mit viel nacktem Fleisch in der FAZ und ohne weitere Rücksichten im Kommentarblog.

Was man halt so an einem Tag mit begrenzt schönem Wetter neben guter Musik macht und sich dann ärgert, dass man nicht besser weiter Bücher gelesen hat.

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