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Dienstag, 6. Mai 2014
Die verlorene Ehre des Kunstsammlers Gurlitt
Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner der anständigen Journalisten, die dem alten Mann die letzten Monate seines Lebens vergällt haben, sich nun einmal hinsetzt und all die Lügen aufschlüsselt, die in diesem Fall von den Medien fabriziert, verbreitet und breitgetreten wurden. Wenn der Anlass nur stimmt - das ist die Lehre aus dem Fall - wird der Journalismus zum Kettenhund von staatlichen Stellen, die selbst schon reichlich freidrehen. Natürlich erwarten die gleichen Journalisten - es gilt die Unabhängigkeit der Justiz nicht weniger als die Freiheit der Presse - dass sie dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Und vermutlich haben sie damit sogar recht. Und suchen sich das nächste Thema, an dem sie ihr klerasilreines Pickelgewissen aufbauen.

Aber ich bedaure es heute sehr, nicht mehr für Gurlitt als nur einen einzigen Beitrag in der FAZ geschrieben zu haben. Der Mann hatte sehr recht, sich hinter seiner Tür mit seiner Kunst zu vergraben. Nulla Spes findet sich jenseits der Kunst.

Aber ich bedaure es heute sehr, nicht mehr für Gurlitt als nur einen einzigen Beitrag in der FAZ geschrieben zu haben. Der Mann hatte sehr recht, sich hinter seiner Tür mit seiner Kunst zu vergraben. Nulla Spes findet sich jenseits der Kunst.
donalphons, 18:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 4. Mai 2014
Kleiner Hinweis.
Ich mag Frau Modeste und finde, sie hat im Gegensatz zu manchen Heissluftgebläsen einen Preis verdient.
donalphons, 19:48h
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Buchempfehlung
Es passiert ja nicht oft, dass ich mich für Crowdfunding begeistere - aber es gibt jetzt eine wirklich empfehlenswerte Ausnahme aus den Bergen:

Ich bespreche das Buch und seine Entstehung bei der FAZ und auch im Kommentarblog (mit ein paar Seitenhieben natürlich). So sollten die Berge immer aussehen.

Ich bespreche das Buch und seine Entstehung bei der FAZ und auch im Kommentarblog (mit ein paar Seitenhieben natürlich). So sollten die Berge immer aussehen.
donalphons, 15:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 3. Mai 2014
Pardoniere mein Französisch
Manche werden wissen, dass bei den FAZ-Finanzen immer eine gewisse Person gegen Immobilien anschreibt. Und ich weiss jedes mal, wenn ich dem seine Texte lese, dass es meine Familie genau so gemacht hat, wie er es ablehnt. Generell wichtige Grundüberlegungen - dass so eine Immobilie einfach eine Grundsicherheit ist, die keine Eigenbedarfskündigung beenden kann, ignoeriert er geauso wie, im aktuellen Fall, den Umstand, dass Mieten ziemlich heftig steigen. Überhaupt findet ja fast jeder Finanzfachmann das Immobilienkaufen doof, ganz im Gegensatz zu Aktien, Fonfs und Genussscheinen. Wie beschissen Prokon gelaufen ist, rechnen die einem natürlich nicht vor, genausowenig wie die Ausfälle bei den BRIC-Anlagen, wenn jetzt viel R wie Rusland dabei war.

Aber wenn ich mir diese angeblich spitzen Rechnungen anschaue und sehe, was da alles an positiven Effekten unter den Tisch fällt, wenn ich Behauptungen lese, so eine Studentenwohnung sei ein Verschleissartikel - dann wüsste ich gern mal, in was für einer Welt der Typ da eigentlich lebt. Es mag durchaus Städte geben, die in den letzten 25 Jahren nachgelassen haben, aber meine Wohung in München hat sich seitdem im Wert grob vervierfacht. Die Miete stieg im gleichen Zeitraum von 350 Mark auf heute theoretisch machbare 700 Euro. Und das alles, ohne dass ein einziges Mal der Wert wie an den Börsen eingebrochen wäre. Das war immer einfach so da. Und natürlich lebt es sich enorm besser, wenn man weiss: Wenn es mal mit dem Job nichts wird, habe ich wenigstens eine Wohnung. Oder heute: wenn ich doch mal nach Meran will, habe ich einen soliden Grundstock, um mir dort wenigstens drei Zimmer und einen Balkon leisten zu können. Und zwar immer, nicht nur dann, wenn die Börsen gerade wieder vom billigen Geld und Nullzinsen nach oben rasen.
Ginge ich nach dem Finanzmenschen da, müssten wir schon immer pleite sein. Aber ich schreibe dort über das schöne Leben am Tegernsee und der reiht hässliche Zahlen aneinander.
Überhaupt, warum sind die Experten noch nicht alle Multimillionäre? Wenn sie es so genau wissen?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Häuser sind kein Girokonto. Immobilien sind nichts für Jedermann, und man muss schon einen ernsten Plan vom Dasein haben. Aber das bedingt sich dann eben gegenseitig und der Restwert einer gemieteten Immobilie ist nun mal für jeden Mieter Null. Klar kann man sein Geld auch woanders anlegen. Aber wir haben es immer anders gemacht und es ging uns dabei nie schlecht. Das gute Gefühl, dass man, egal was kommt, sicher ist - das gibt es umsonst oben drauf. Und man muss als Mieter schon recht gut verdienen und sicher sein, dass einen dieses Gefühl nicht doch dann und wann beschleicht. Und gerade das kann heute keiner mehr garantieren.
Gut, ich werde nie nach New York ziehen, aber ich gehe ohnehin nicht in Länder mit Todesstrafe. Und besonders an kalten Tagen wie heute knackt nichts schöner als das eigene Parkett.

Aber wenn ich mir diese angeblich spitzen Rechnungen anschaue und sehe, was da alles an positiven Effekten unter den Tisch fällt, wenn ich Behauptungen lese, so eine Studentenwohnung sei ein Verschleissartikel - dann wüsste ich gern mal, in was für einer Welt der Typ da eigentlich lebt. Es mag durchaus Städte geben, die in den letzten 25 Jahren nachgelassen haben, aber meine Wohung in München hat sich seitdem im Wert grob vervierfacht. Die Miete stieg im gleichen Zeitraum von 350 Mark auf heute theoretisch machbare 700 Euro. Und das alles, ohne dass ein einziges Mal der Wert wie an den Börsen eingebrochen wäre. Das war immer einfach so da. Und natürlich lebt es sich enorm besser, wenn man weiss: Wenn es mal mit dem Job nichts wird, habe ich wenigstens eine Wohnung. Oder heute: wenn ich doch mal nach Meran will, habe ich einen soliden Grundstock, um mir dort wenigstens drei Zimmer und einen Balkon leisten zu können. Und zwar immer, nicht nur dann, wenn die Börsen gerade wieder vom billigen Geld und Nullzinsen nach oben rasen.
Ginge ich nach dem Finanzmenschen da, müssten wir schon immer pleite sein. Aber ich schreibe dort über das schöne Leben am Tegernsee und der reiht hässliche Zahlen aneinander.
Überhaupt, warum sind die Experten noch nicht alle Multimillionäre? Wenn sie es so genau wissen?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Häuser sind kein Girokonto. Immobilien sind nichts für Jedermann, und man muss schon einen ernsten Plan vom Dasein haben. Aber das bedingt sich dann eben gegenseitig und der Restwert einer gemieteten Immobilie ist nun mal für jeden Mieter Null. Klar kann man sein Geld auch woanders anlegen. Aber wir haben es immer anders gemacht und es ging uns dabei nie schlecht. Das gute Gefühl, dass man, egal was kommt, sicher ist - das gibt es umsonst oben drauf. Und man muss als Mieter schon recht gut verdienen und sicher sein, dass einen dieses Gefühl nicht doch dann und wann beschleicht. Und gerade das kann heute keiner mehr garantieren.
Gut, ich werde nie nach New York ziehen, aber ich gehe ohnehin nicht in Länder mit Todesstrafe. Und besonders an kalten Tagen wie heute knackt nichts schöner als das eigene Parkett.
donalphons, 21:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 2. Mai 2014
Grande Dame, Gran Fondo
Die neue Lust an den Bergen ist eigentlich gar nicht so neu, sondern wirklich gute alte Zeit: Man müsste sich einmal aufmachen und den heutigen Trend zum Dirndl und zur Sommerfrische vergleichen mit dem, was so gegen 1870 sehr beliebt war, und ich wage zu behaupten, die Unterschiede wären nicht gross. Die Städterin damals und heute nimmt es zum Anlass, sich ein wenig zu verkleiden, und das schlägt sich natürlich auch in der Darstellung wieder - nur ging es damals erheblich dezenten zu, miniberockte Dirndlflittchen gab es nämlich nicht und wenn dann hat man sie kaum gemalt, sonern allenfalls gedruckt oder auf scheusslichen Taschenuhren für Herrenwitze abgebildet. Jedenfalls, so machte man sich in der k.u.k.-Monarchie richtig bergfein:
Rechts im Bild ist ein für die damalige Zeit grosser und sicher nicht billiger Spiegel, und damit ist eigentlich schon klar, dass die Dame keinesfalls eine normale Bäuerin ist, die auch nicht gefallsüchtig zu sein hatte. Die Haare erzählen davon, dass sie sehr wohl mehr um die Schönheitsideale des Hofes weiss, als um die Zwänge des Bergvolkes, das Frauen ohne Hut oder Kopftuch damals noch als unzüchtig erachtet und verjagt hätte, und so figurbetont musste es damals in der Bergen übrigens auch nicht sein. Nebenbei - da fehlt auch bewusst das Brusttuch, denn sündig war die Alm damals für die Eingeborenen sicher nicht. Dass dort noch ein Blumenstrauss steht, der weniger in die Berge als vielmehr in ein holländisches Stilleben passt, deutet auch nur begrenzt auf eine Herkunft aus einer armen Bauernstube hin. Und dann ist da ja noch das Buch, und der Betrachter mag überlegen, ob das nun das Gesangsbuch für den Kirchgang sind oder lieber der Heine für die Bank am Penegal mit Blick über Kaltern. Also - Penegal. Im Gottesdienst hätte man sie mit dem Aufzug noch verbrannt. So war das im schönen Land Tyrol!
Kurz, wir sehen hier keine Bauernfrau, wir sehen hier eine verkleidete Dame, die, der Mode der Zeit entsprechend, ein wenig Landlust nachspielen geht. Denn so ein Dirndl ist ja auch so praktisch, sagte man unten bei den Schneidern in Kalter, und erlaubt auf natürliche Art sehr viel mehr neckisches Herzeigen als die damals übliche Stadtmode, geschlossen bis zum Hals und steif in einem Korsett. Das schöne, einfache, unbeschwerte Leben, ganz ohne bäuerliche Nöte wie Inzucht in kleinen Käffern, Hunger in Tirol und Erbschaftsstreit wegen einer alten Schüssel, so war das damals für jene, die es sich leisten konnten.
Ich schneidere kein Dirndl und keine Lederhose, aber ich baue immerhin noch ein drittes Kettenblatt an das Gran Fondo, selbst wenn ich es diesmal nicht mit nach Kaltern nehme.
Denn ja, ich fahre nach Kaltern und erklimme Pässe, und ja, ich habe noch einen güntigen Rahmen der marke Storck bekommen, um ein bequemes und nicht zu schweres, aber stabiles Tourenrad zu bauen. So die "Das kann auch mal umfallen"-Sorte. Ein "Resi ich hold Dich mit dem Radl ab"-Rad. Ich suche noch einen Gepäckträger, und die Reifen werden noch leichter. Denn die Pollen können mich zwar eine Weile aus den Bergen entfernen, aber nicht die Bergsehnsucht aus mir. Und so, wie man in Wien dann derartige Biler aufgehängt hat, als Erinnerung, dass die nächste Sommerfrische bald kommt, stelle ich das Bild hier auch an den Schreibtisch, und baue Räder für die ganz langen und hohen Touren. Damit auch ferne Gäste mitkommen können, und Gästinnen. Auch wenn sie dabei übrigens kein Dirndl tragen müssen. Denn in den Bergen ist die Freiheit und oben gibt es Schlutzkrapfen und eine schöne Aussicht, da muss man nicht auf andere Zwänge achten.
(Und wenn es doch sein sollte: Wir haben am See auch genug Dirndlmacherinnen.)
Rechts im Bild ist ein für die damalige Zeit grosser und sicher nicht billiger Spiegel, und damit ist eigentlich schon klar, dass die Dame keinesfalls eine normale Bäuerin ist, die auch nicht gefallsüchtig zu sein hatte. Die Haare erzählen davon, dass sie sehr wohl mehr um die Schönheitsideale des Hofes weiss, als um die Zwänge des Bergvolkes, das Frauen ohne Hut oder Kopftuch damals noch als unzüchtig erachtet und verjagt hätte, und so figurbetont musste es damals in der Bergen übrigens auch nicht sein. Nebenbei - da fehlt auch bewusst das Brusttuch, denn sündig war die Alm damals für die Eingeborenen sicher nicht. Dass dort noch ein Blumenstrauss steht, der weniger in die Berge als vielmehr in ein holländisches Stilleben passt, deutet auch nur begrenzt auf eine Herkunft aus einer armen Bauernstube hin. Und dann ist da ja noch das Buch, und der Betrachter mag überlegen, ob das nun das Gesangsbuch für den Kirchgang sind oder lieber der Heine für die Bank am Penegal mit Blick über Kaltern. Also - Penegal. Im Gottesdienst hätte man sie mit dem Aufzug noch verbrannt. So war das im schönen Land Tyrol!
Kurz, wir sehen hier keine Bauernfrau, wir sehen hier eine verkleidete Dame, die, der Mode der Zeit entsprechend, ein wenig Landlust nachspielen geht. Denn so ein Dirndl ist ja auch so praktisch, sagte man unten bei den Schneidern in Kalter, und erlaubt auf natürliche Art sehr viel mehr neckisches Herzeigen als die damals übliche Stadtmode, geschlossen bis zum Hals und steif in einem Korsett. Das schöne, einfache, unbeschwerte Leben, ganz ohne bäuerliche Nöte wie Inzucht in kleinen Käffern, Hunger in Tirol und Erbschaftsstreit wegen einer alten Schüssel, so war das damals für jene, die es sich leisten konnten.
Ich schneidere kein Dirndl und keine Lederhose, aber ich baue immerhin noch ein drittes Kettenblatt an das Gran Fondo, selbst wenn ich es diesmal nicht mit nach Kaltern nehme.
Denn ja, ich fahre nach Kaltern und erklimme Pässe, und ja, ich habe noch einen güntigen Rahmen der marke Storck bekommen, um ein bequemes und nicht zu schweres, aber stabiles Tourenrad zu bauen. So die "Das kann auch mal umfallen"-Sorte. Ein "Resi ich hold Dich mit dem Radl ab"-Rad. Ich suche noch einen Gepäckträger, und die Reifen werden noch leichter. Denn die Pollen können mich zwar eine Weile aus den Bergen entfernen, aber nicht die Bergsehnsucht aus mir. Und so, wie man in Wien dann derartige Biler aufgehängt hat, als Erinnerung, dass die nächste Sommerfrische bald kommt, stelle ich das Bild hier auch an den Schreibtisch, und baue Räder für die ganz langen und hohen Touren. Damit auch ferne Gäste mitkommen können, und Gästinnen. Auch wenn sie dabei übrigens kein Dirndl tragen müssen. Denn in den Bergen ist die Freiheit und oben gibt es Schlutzkrapfen und eine schöne Aussicht, da muss man nicht auf andere Zwänge achten.
(Und wenn es doch sein sollte: Wir haben am See auch genug Dirndlmacherinnen.)
donalphons, 19:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 1. Mai 2014
Ich will ja nicht zynisch sein
aber was mir bei der Barock- und Tortenfahrt tatsächlich im Kopf herumging, ist diese Geschichte aus der besetzten Schule in Berlin, wo es nach einer ganzen Reihe von Gewalttaten unter den Bewohnern jetzt den ersten (und hoffentlich letzten) Toten gab. Und dasss in den Tagen zuvor auch schon andere aneinandergeraten waren, und man das mehr oder weniger als Betriebsunfall abgetan hat. Wer die Twitterstreams derjenigen las, die sonst gerne schreiben, Fküchtlinge seien willkommen, las darüber: Nichts. Vorher nicht und danach auch nicht.
Es ist unendlich wichtig, dass die Verbrechen des NSU öffentlich gemacht werden, mitsamt den Folgen, die sie für unsere zusammenwachsende Gesellschaft haben. Es ist genauso wichtig, dass die Inlandsgeheimdienste ausgeräuchert werden, und ich denke auch, dass da früher oder später die Wahrheit ans Licht kommt. Es ist wichtig zu verstehen, welche Prozesse fatale Folgen haben können, um sie in Zukunft zu vermeiden. Man muss den Nazis in diesem Land mit voller Repression begegnen, selbst wenn nach meiner bescheidenen Meinung auch eine Grenze gezogen werden muss: Gegen Nazis darf nicht heissen, dass man denen das Feld überlässt, die zwischen Nazis, Polizei und Kapitalismus keinen Unterschied machen. Jene, die aber auf der anderen Seite Flüchtlinge missbrauchen, um de facto rechtsfreie Räume wie in jener Schule zu schaffen, die dann eben auch ausser Kontrolle geraten. Der absolut nichtige Anlass - die Reihenfolge beim Duschen - zeigt eigentlich überdeutlich, wie aufgeladen und kaputt dort die Stimmung sein muss. Ein Mensch ist tot, wegen einer Nichtigkeit.
Bei allem Entsetzen über den NSU hatte ich dennoch den Eindruck, dass der Fall etwas bewegt. Es ist ein Fall, der aufzeigt, wie Vorurteile ausgehen können, und zwar nicht nur bei den Nazis, sondern auch bei den versagenden Behörden und den Menschen, die das alles über all die Jahre so hingenommen haben. Momentan ist die CDU in den Umfragen wieder die stärkste Partei in Berlin, und ich wage zu behaupten, dass das auch etwas mit den Zuständen rund um die Flüchtlinge zu tun hat, die mit ihrem Verhalten und Forderungen und Erpressung der Politik wiederum helfen, das Asylrecht bundesweit zu verschärfen, und zwar durchaus mit Unterstützung einer Mehrheit im Land. Wenn man überhaupt einen tröstenden Sinn in den NSU-Morden erkennen konnte, dann war es, dass dem Hass auf Ausländer in weiten Teilen der Bevölkerung jede Legitimation entzogen wurde. Und dann werden in Berlin also rechtsfreie Räume geschaffen und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die zur linksradikalen Profilierung taugen. Hausbesetzung, Strassenkampf, Drogenfreigabe, Staatsknete, Anarchie, das alles wird da unter dem Deckmantel der Asylpolitik neu ausprobiert, und das ist bei aller Sympathie für die Belange von Flüchtlingen wirklich schwer zu akzeptieren, selbst für die aufgeschlossene, demokratische Minderheit.
Vielleicht bin ich spiessig, aber nach meiner bescheidenen Meinung muss man sich halt entscheiden: Will man Asyl in Deutschland oder das politische System in Deutschland mit allen Mitteln bekämpfen, und rechtsfreie Zonen schaffen. Mir ist natürlich klar, dass für die Flüchtlinge Deutschland auch politisch sowas wie ein Schlaraffenland ist, denn hier können sie Forderungen stellen, die sie in ihrer Heimat nie ausgesprochen hätten, und bekommen dafür noch Unterstützung, wenn sie sich nur die richtigen politischen Partner raussuchen, wie eben Berlin/Kreuzberg. Das ist verführerisch und wird genutzt. während andere Städte bei derartigen Versuchen schnell die Reissleine gezogen und solche besetzten Räume mit all ihren Begleiterscheinungen verhindert haben. Aber so konzentriert sich das alles in Berlin mit seinen Medien, und so breitet sich wieder ein Bild aus, in dem Leute hierher kommen, um zuerst ihre eigene Sache und damit indirekt die von CDU/CSU, AfD und NPD zu fördern. Dafür werden auch Tote in Kauf genommen. Und verschwiegen. Statt dessen setzt sich die feministische Journalistin sich lieber zur gewalttätigen Aktivistin, die rührselige Geschichten erzählt, die vermutlich nur mich an die erfundene Vita der Ikone der Neuen Rechten Ayaan Hirsi Ali erinnert.
Es ändert nichts als Lampedusa, Frontex und dem Umstand, dass afrikanische Staaten wegen der moralischen Bedenken des Westens nun lieber Geschäfte mit China machen, um den Preis, dass die Zustönde dort so bleiben, wie sie sind, und die Migration über das Mittelmeer weitergehen wird. Eine Antwort auf die Frage der Zuwanderung nach Deutschland ist das alles natürlich nicht. Es ist ein Baustein in einer Mauer um eine Gesellschaft, die eigentlich, insgesamt gesehen, durchaus offen sein könnte Aber was on Berlin passiert, ist ein nur dort möglicher, krasser Missbrauch der Möglichkeiten, und die Profite ziehen daraus nur die Extremen, ausgerechnet in einer Zeit, da man darüber reden müsste und könnte, wie wichtig das Miteinander ist.
Es ist unendlich wichtig, dass die Verbrechen des NSU öffentlich gemacht werden, mitsamt den Folgen, die sie für unsere zusammenwachsende Gesellschaft haben. Es ist genauso wichtig, dass die Inlandsgeheimdienste ausgeräuchert werden, und ich denke auch, dass da früher oder später die Wahrheit ans Licht kommt. Es ist wichtig zu verstehen, welche Prozesse fatale Folgen haben können, um sie in Zukunft zu vermeiden. Man muss den Nazis in diesem Land mit voller Repression begegnen, selbst wenn nach meiner bescheidenen Meinung auch eine Grenze gezogen werden muss: Gegen Nazis darf nicht heissen, dass man denen das Feld überlässt, die zwischen Nazis, Polizei und Kapitalismus keinen Unterschied machen. Jene, die aber auf der anderen Seite Flüchtlinge missbrauchen, um de facto rechtsfreie Räume wie in jener Schule zu schaffen, die dann eben auch ausser Kontrolle geraten. Der absolut nichtige Anlass - die Reihenfolge beim Duschen - zeigt eigentlich überdeutlich, wie aufgeladen und kaputt dort die Stimmung sein muss. Ein Mensch ist tot, wegen einer Nichtigkeit.
Bei allem Entsetzen über den NSU hatte ich dennoch den Eindruck, dass der Fall etwas bewegt. Es ist ein Fall, der aufzeigt, wie Vorurteile ausgehen können, und zwar nicht nur bei den Nazis, sondern auch bei den versagenden Behörden und den Menschen, die das alles über all die Jahre so hingenommen haben. Momentan ist die CDU in den Umfragen wieder die stärkste Partei in Berlin, und ich wage zu behaupten, dass das auch etwas mit den Zuständen rund um die Flüchtlinge zu tun hat, die mit ihrem Verhalten und Forderungen und Erpressung der Politik wiederum helfen, das Asylrecht bundesweit zu verschärfen, und zwar durchaus mit Unterstützung einer Mehrheit im Land. Wenn man überhaupt einen tröstenden Sinn in den NSU-Morden erkennen konnte, dann war es, dass dem Hass auf Ausländer in weiten Teilen der Bevölkerung jede Legitimation entzogen wurde. Und dann werden in Berlin also rechtsfreie Räume geschaffen und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die zur linksradikalen Profilierung taugen. Hausbesetzung, Strassenkampf, Drogenfreigabe, Staatsknete, Anarchie, das alles wird da unter dem Deckmantel der Asylpolitik neu ausprobiert, und das ist bei aller Sympathie für die Belange von Flüchtlingen wirklich schwer zu akzeptieren, selbst für die aufgeschlossene, demokratische Minderheit.
Vielleicht bin ich spiessig, aber nach meiner bescheidenen Meinung muss man sich halt entscheiden: Will man Asyl in Deutschland oder das politische System in Deutschland mit allen Mitteln bekämpfen, und rechtsfreie Zonen schaffen. Mir ist natürlich klar, dass für die Flüchtlinge Deutschland auch politisch sowas wie ein Schlaraffenland ist, denn hier können sie Forderungen stellen, die sie in ihrer Heimat nie ausgesprochen hätten, und bekommen dafür noch Unterstützung, wenn sie sich nur die richtigen politischen Partner raussuchen, wie eben Berlin/Kreuzberg. Das ist verführerisch und wird genutzt. während andere Städte bei derartigen Versuchen schnell die Reissleine gezogen und solche besetzten Räume mit all ihren Begleiterscheinungen verhindert haben. Aber so konzentriert sich das alles in Berlin mit seinen Medien, und so breitet sich wieder ein Bild aus, in dem Leute hierher kommen, um zuerst ihre eigene Sache und damit indirekt die von CDU/CSU, AfD und NPD zu fördern. Dafür werden auch Tote in Kauf genommen. Und verschwiegen. Statt dessen setzt sich die feministische Journalistin sich lieber zur gewalttätigen Aktivistin, die rührselige Geschichten erzählt, die vermutlich nur mich an die erfundene Vita der Ikone der Neuen Rechten Ayaan Hirsi Ali erinnert.
Es ändert nichts als Lampedusa, Frontex und dem Umstand, dass afrikanische Staaten wegen der moralischen Bedenken des Westens nun lieber Geschäfte mit China machen, um den Preis, dass die Zustönde dort so bleiben, wie sie sind, und die Migration über das Mittelmeer weitergehen wird. Eine Antwort auf die Frage der Zuwanderung nach Deutschland ist das alles natürlich nicht. Es ist ein Baustein in einer Mauer um eine Gesellschaft, die eigentlich, insgesamt gesehen, durchaus offen sein könnte Aber was on Berlin passiert, ist ein nur dort möglicher, krasser Missbrauch der Möglichkeiten, und die Profite ziehen daraus nur die Extremen, ausgerechnet in einer Zeit, da man darüber reden müsste und könnte, wie wichtig das Miteinander ist.
donalphons, 19:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 1. Mai 2014
Ich muss ganz dringend nach Pommersfelden!
Jetzt! Sofort! Und nicht, weil ich schon wieder etwas Gemeines über die Autonomen und Eishockeyfans geschrieben habe!
donalphons, 01:59h
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Gold
Es geht ja nicht nur darum, einen Haufen funktionslos gewordenen Schrott wieder zum Leben zu erwecken, und zwar so, dass er wirklich wie früher aussieht.


Es geht mir auch gar nicht so sehr um die Detailtreue, und auch nicht um das Prestige dieses Namens, und auch nicht darum, dass jetzt wieder die Arena von Verona darauf prangt - sie ist ja auch mehrfach eingraviert.


Es geht darum, über den goldenen Lack zu streichen, die Lettern anzudrücken und das gefühl zu haben, dass die Welt genau in diesem Augenblick wieder ein klein wenig italienischer wird, nachdem sie so austauschbar chinesisch und ukrainisch zu werden droht.


Und es geht um die Erinnerung an all das Gold, das in Italien einfach so herumliegt, in solchen Mengen, dass man es beinahe übersieht, solange man es sich nicht bewusst macht.


Es geht mir auch gar nicht so sehr um die Detailtreue, und auch nicht um das Prestige dieses Namens, und auch nicht darum, dass jetzt wieder die Arena von Verona darauf prangt - sie ist ja auch mehrfach eingraviert.


Es geht darum, über den goldenen Lack zu streichen, die Lettern anzudrücken und das gefühl zu haben, dass die Welt genau in diesem Augenblick wieder ein klein wenig italienischer wird, nachdem sie so austauschbar chinesisch und ukrainisch zu werden droht.


Und es geht um die Erinnerung an all das Gold, das in Italien einfach so herumliegt, in solchen Mengen, dass man es beinahe übersieht, solange man es sich nicht bewusst macht.
donalphons, 21:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 29. April 2014
Patina
Wenn ich erklären müsste, woran ich gefälschte Gemälde erkenne - und ich erkenne sie gemeinhin auch über Photos im Internet - dann ist das weniger die Pinselführung und die Malkunst, sondern mehr die "Fehler" und die Patina. Es gibt einfach Zeiterscheinungen, die man später nicht kopiert. Im Wiener Barock mochte man zwar das damals 100, 150 Jahre vergangene, echte Barock, aber nicht dessen Augenformen, nicht dessen schematische Behandlung der Hände, nicht mehr die Blumensprache und bestimmte Frisuren. Und es gibt so etwas wie eine natürliche Alterung, die anders als die künstliche Alterung der Moderne aussieht. Ich hatte ja mal das Glück, jemanden kennenzulernen, der mir einige bekannte und gut gemachte Kopien von alten Meistern aus der 2. Reihe und 3. Reihe verkaufen wollte, und der es wirklich gut gemacht hat, zumal die Gemälde restauriert waren - aber für mich gilt, keine Patina, kein Kauf. Andere mögen sich über alt reparierte Schäden ärgern, für mich sind das Hinweise bei der Suche nach dem Echten. Nichts ist schwerer zu fälschen als der an sich wertmindernde Verfall.

Fairerweise muss man sagen, dass sich in meinen Bereichen Fälschungen finanziell kaum lohnen und zudem sehr viel Wissen über alte Malerei verlangen, das anderweitig sicher gwinnbringender einzusetzen wäre. Das Risiko ist also generell überschaubar, es gibt bei uns keine Skandale wie bei der Banksterkunst des 20. Jahrhunderts.
Mit dieser Erfahrung würde ich das f800 SL hier, gebaut 1999, eigentlich für eine Fälschung halten müssen, denn nach 15 Jahren haben solche Räder natürliche Abnutzungserscheinungen. Das hier ist wie neu, es kleben noch die Warnhinweise auf den Bremsgriffen. Das ist in etwa so, als wäre ein neuer Galeriestempel von 1925 auf einem makellosen Impressionisten, der gern gekauft wird.

Da gibt es zum Beispiel so Stellen, an denen die Kabel scheuern müssten, und Kratzer im Lack hinterlassen. Da müsste die Beschichtung der Pedale an den Stellen verschwunden sein, wo die Schuhe aufliegen. Da müsste sich Schmutz und Staub im und hinter hinter dem Tretlager ansammeln. Da müsste der Lack an der Kurbel abgekratzt sein, und die Zähne der Kettenblätter müssten silbern aufgerieben sein. Und die Kette sollte etwas gestreckt sein, durch Antritt und Kletterei, besonders bei einem Bergrad. Das ist immer so, das sind ganz normale Gebrauchsspuren ohne Bedeutung für die Funktion. Die kommen automatisch nach 100 Kilometern, oder auch nach 10, je nach Einsatz.

Durch meine Hände sind einige Cannondales gegangen, und weil das eine gute Marke war - die Rahmen wurden in den USA geschweisst und verschliffen, nichts China oder Taiwan - wurden sie auch in der Regel benutzt. Niemand zahlt den Aufpreis für diese Marke, der nicht vor hat, etwas damit zu unternehmen, und entsprechend gebraucht sind dann auch viele Räder. Das hier hat noch die Gusskanälreste an den Reifen, die auch original sind. Der Grund ist eigentlich recht einfach: Das Rad war der Besitzerin zu gross. Typischer Fall von "Setzen Sie sich einmal drauf und drehen Sie eine Runde". Ob ein Rad passt, merkt man erst nach 100 Kilometern, denn dann tut der Rücken vielleicht wirklich weh, der Sattel drückt unerträglich und die Finger knirschen. Man kann das natürlich mit einem guten Auge auch abschätzen, Vorbauten mitgeben und sagen, dass man stets mit Rad und Tat zur Seite steht. Hier aber wollte in Radladen 2400 DM verdienen. Das war damals nicht wenig Geld.

Aber die Bremsen nicht richtig einstellen. Sowas regt mich auf, die verkaufen solche teuren Kisten und sind zu faul, 5 Minuten die Bremse zu justieren. Das zieht sich durch die ganze Montage, überall verschenken sie 10 Prozent der Leistung. Die Kette ist zu lang, die Züge sind nicht sauber verlegt, die Naben sind zu hart eingestellt, es ist zu wenig Fett im Sitzrohr, das sich bei harter Benutzung schnell mit der Sattelstütze kalt verschweisst hätte. Kleinigkeiten, die ein Rad, einen Wertgegenstand über Jahrzehnte schützen, selbst wenn damit gefahren, viel gefahren wird, über Stock und Stein. Aber es war zu gross und lief keine 50 Kilometer und stand seitdem nur rum. Natürlich sauber und im waren Keller.

Es hätte eine Rakete sein können, um Berge zu überwinden und durch Täler zu jagen. Es ist auch für moderne Standards immer noch ein sehr schnelles und leichtes Rad - ich weiss es, ich fahre selbst eines, im Winter habe ich es nicht geschont und das sieht man. Das Rote wurde halt verkauft für den Profit und nicht für den Kunden und inseriert, weil es im Weg war. Jetzt geht es weiter zu jemandem, der damit hoffentlich mehr wird anfangen können.

Fairerweise muss man sagen, dass sich in meinen Bereichen Fälschungen finanziell kaum lohnen und zudem sehr viel Wissen über alte Malerei verlangen, das anderweitig sicher gwinnbringender einzusetzen wäre. Das Risiko ist also generell überschaubar, es gibt bei uns keine Skandale wie bei der Banksterkunst des 20. Jahrhunderts.
Mit dieser Erfahrung würde ich das f800 SL hier, gebaut 1999, eigentlich für eine Fälschung halten müssen, denn nach 15 Jahren haben solche Räder natürliche Abnutzungserscheinungen. Das hier ist wie neu, es kleben noch die Warnhinweise auf den Bremsgriffen. Das ist in etwa so, als wäre ein neuer Galeriestempel von 1925 auf einem makellosen Impressionisten, der gern gekauft wird.

Da gibt es zum Beispiel so Stellen, an denen die Kabel scheuern müssten, und Kratzer im Lack hinterlassen. Da müsste die Beschichtung der Pedale an den Stellen verschwunden sein, wo die Schuhe aufliegen. Da müsste sich Schmutz und Staub im und hinter hinter dem Tretlager ansammeln. Da müsste der Lack an der Kurbel abgekratzt sein, und die Zähne der Kettenblätter müssten silbern aufgerieben sein. Und die Kette sollte etwas gestreckt sein, durch Antritt und Kletterei, besonders bei einem Bergrad. Das ist immer so, das sind ganz normale Gebrauchsspuren ohne Bedeutung für die Funktion. Die kommen automatisch nach 100 Kilometern, oder auch nach 10, je nach Einsatz.

Durch meine Hände sind einige Cannondales gegangen, und weil das eine gute Marke war - die Rahmen wurden in den USA geschweisst und verschliffen, nichts China oder Taiwan - wurden sie auch in der Regel benutzt. Niemand zahlt den Aufpreis für diese Marke, der nicht vor hat, etwas damit zu unternehmen, und entsprechend gebraucht sind dann auch viele Räder. Das hier hat noch die Gusskanälreste an den Reifen, die auch original sind. Der Grund ist eigentlich recht einfach: Das Rad war der Besitzerin zu gross. Typischer Fall von "Setzen Sie sich einmal drauf und drehen Sie eine Runde". Ob ein Rad passt, merkt man erst nach 100 Kilometern, denn dann tut der Rücken vielleicht wirklich weh, der Sattel drückt unerträglich und die Finger knirschen. Man kann das natürlich mit einem guten Auge auch abschätzen, Vorbauten mitgeben und sagen, dass man stets mit Rad und Tat zur Seite steht. Hier aber wollte in Radladen 2400 DM verdienen. Das war damals nicht wenig Geld.

Aber die Bremsen nicht richtig einstellen. Sowas regt mich auf, die verkaufen solche teuren Kisten und sind zu faul, 5 Minuten die Bremse zu justieren. Das zieht sich durch die ganze Montage, überall verschenken sie 10 Prozent der Leistung. Die Kette ist zu lang, die Züge sind nicht sauber verlegt, die Naben sind zu hart eingestellt, es ist zu wenig Fett im Sitzrohr, das sich bei harter Benutzung schnell mit der Sattelstütze kalt verschweisst hätte. Kleinigkeiten, die ein Rad, einen Wertgegenstand über Jahrzehnte schützen, selbst wenn damit gefahren, viel gefahren wird, über Stock und Stein. Aber es war zu gross und lief keine 50 Kilometer und stand seitdem nur rum. Natürlich sauber und im waren Keller.

Es hätte eine Rakete sein können, um Berge zu überwinden und durch Täler zu jagen. Es ist auch für moderne Standards immer noch ein sehr schnelles und leichtes Rad - ich weiss es, ich fahre selbst eines, im Winter habe ich es nicht geschont und das sieht man. Das Rote wurde halt verkauft für den Profit und nicht für den Kunden und inseriert, weil es im Weg war. Jetzt geht es weiter zu jemandem, der damit hoffentlich mehr wird anfangen können.
donalphons, 20:33h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 29. April 2014
Nicht gut
Es sieht so aus, als würde aus mir nicht bekannten Gründen das hier der am schlechtesten geklickte Beitrag meiner Zeit bei der FAZ werden. Man mus auch mal Niederlagen zugeben können. Ein wenig schade, aber mei, und ich werde eh nicht nach Klicks bezahlt. Aber so ist es halt manchmal. Trotz all der Anspielungen auf Hayek, Holm, Marx, Pol Pot und wie sie alle heissen, die Experten für Soziologie, Geschichte und Gentrifizierung.
donalphons, 01:48h
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50 mm, sonst nichts
Das hier ist eines der erfreulichsten Objektive, die ich habe, und ich würde sagen, dass ich im Moment damit mehr als die Hälfte aller Bilder mache: Ein Pentax M mit 50 mm, das auf meiner Pen E-P2 zu 100mm umgewandelt wird.

Es ist etwas empfindlich bei Belichtungsschwankungen, aber wichtiger sind mit Blendenring und die rasante Schärfeneinstellung per Hand und per Sucher oder Display. Es gehört ein wenig Übung dazu, aber inzwischen kann ich das recht gut. Das Objejtiv ist klein, leicht, verwendbar ab Blende 2 und Tag und Nacht uneingeschränkt verwendbar. Natürlich macht die Brennweite manchmal Probleme, und deshalb habe ich noch eine kleine Taschenkamera dabei.

Die grosse Enttäuschung ist eine Firma namens Mitakon, die eigentlich für die Mille Miglia letzten Jahres einen Adapter für Pentax an das M43-Format angekündigt hat, mit einem Konvertierungsverhältnis von 0,72. Das heisst, aus dem deutlichen Tele von 100 mm wäre ein moderates Tele von 72 mm geworden. Zusätzlich hätte ich noch einiges an Lichtempfindlichkeit gewonnen. Inzwischen gibt es diese Asapter für Sony und Fuji, aber M43 haben sie vergessen. Ausserdem machen sie lieber selbst Objektive. Die dann schon für M43, aber halt zu hohen Kosten.

Ich habe schon bei der letzten MM geflucht, weil ich das nicht hatte und so wie es aussieht, wird es dieses Jahr nicht anders sein. Ich sehe mich also jetzt schon belastet mit 3 Kameras und 4 Objektiven und obendrein verärgert, weil natürlich auch das 28 mm Objektiv zu einem 48er wird, statt mit Blende 2,5 bei 35 mm die Autos in der Dämmerung zu erhaschen. Das ist Kapitalismus: Eine Firma kündigt ein unschlagbares Nischenprodukt an, andere machen es dann nicht und die Firma selbst lässt es auch bleiben. Oh wie ich es hasse. Es gäbe genug Kunden, ich würde gleich zwei oder drei davon nehmen - aber Mitakon macht nichts. Oder doch, es gibt angeblich so etwas für Nikon. Habe ich leider nicht. Ich habe mich für Pentax entschieden, wegen der Ankündigung, dass sie Pentax machen.

Gut, andere machen Bilder mit den Mobiltelefonen und jagen sie durch Filter. Vermutlich ärgern sie sich dann in 30 Jahren, wenn alles wie Instagram aussieht und überhaupt nicht so schön, wie sie es in Erinnerung haben. Und gleichzeitig hauen Olympus und Panasonic so viele neue Modelle auf den Markt, dass ich längst den Überblick verloren habe. Natürlich machen sie nur neue Kameras und Objektive und keine Adapter. Früher wären sie mit so einer Haltung bankrott gegangen, heute kommt es vielleicht ähnlich - aber aus anderen Gründen.
Mir wird schlecht beim Gedanken, dass das in absehbarer Zeit auch beim Rennrad so kommen wird. Was die Digitalisierung zerstören kann, wird sie zugunsten einer mobilen, alles könnenden und gleichzeitig unflexiblen und nicht reparierbaren Einrichtung zerstören, und die Leute werden dennoch zufrieden sein. Ausser, wenn sie zwischendrin die Rechnung bezahlen müssen. Wir haben hier ein Radhaus, das jährlich bei sinnlosen Inspektionen die Züge für 50 Euro und 30 Euro Montage erneuert. Züge, die im Gegensatz zu früher 20 Jahre halten. Das ist die Zukunft.

Es ist etwas empfindlich bei Belichtungsschwankungen, aber wichtiger sind mit Blendenring und die rasante Schärfeneinstellung per Hand und per Sucher oder Display. Es gehört ein wenig Übung dazu, aber inzwischen kann ich das recht gut. Das Objejtiv ist klein, leicht, verwendbar ab Blende 2 und Tag und Nacht uneingeschränkt verwendbar. Natürlich macht die Brennweite manchmal Probleme, und deshalb habe ich noch eine kleine Taschenkamera dabei.

Die grosse Enttäuschung ist eine Firma namens Mitakon, die eigentlich für die Mille Miglia letzten Jahres einen Adapter für Pentax an das M43-Format angekündigt hat, mit einem Konvertierungsverhältnis von 0,72. Das heisst, aus dem deutlichen Tele von 100 mm wäre ein moderates Tele von 72 mm geworden. Zusätzlich hätte ich noch einiges an Lichtempfindlichkeit gewonnen. Inzwischen gibt es diese Asapter für Sony und Fuji, aber M43 haben sie vergessen. Ausserdem machen sie lieber selbst Objektive. Die dann schon für M43, aber halt zu hohen Kosten.

Ich habe schon bei der letzten MM geflucht, weil ich das nicht hatte und so wie es aussieht, wird es dieses Jahr nicht anders sein. Ich sehe mich also jetzt schon belastet mit 3 Kameras und 4 Objektiven und obendrein verärgert, weil natürlich auch das 28 mm Objektiv zu einem 48er wird, statt mit Blende 2,5 bei 35 mm die Autos in der Dämmerung zu erhaschen. Das ist Kapitalismus: Eine Firma kündigt ein unschlagbares Nischenprodukt an, andere machen es dann nicht und die Firma selbst lässt es auch bleiben. Oh wie ich es hasse. Es gäbe genug Kunden, ich würde gleich zwei oder drei davon nehmen - aber Mitakon macht nichts. Oder doch, es gibt angeblich so etwas für Nikon. Habe ich leider nicht. Ich habe mich für Pentax entschieden, wegen der Ankündigung, dass sie Pentax machen.

Gut, andere machen Bilder mit den Mobiltelefonen und jagen sie durch Filter. Vermutlich ärgern sie sich dann in 30 Jahren, wenn alles wie Instagram aussieht und überhaupt nicht so schön, wie sie es in Erinnerung haben. Und gleichzeitig hauen Olympus und Panasonic so viele neue Modelle auf den Markt, dass ich längst den Überblick verloren habe. Natürlich machen sie nur neue Kameras und Objektive und keine Adapter. Früher wären sie mit so einer Haltung bankrott gegangen, heute kommt es vielleicht ähnlich - aber aus anderen Gründen.
Mir wird schlecht beim Gedanken, dass das in absehbarer Zeit auch beim Rennrad so kommen wird. Was die Digitalisierung zerstören kann, wird sie zugunsten einer mobilen, alles könnenden und gleichzeitig unflexiblen und nicht reparierbaren Einrichtung zerstören, und die Leute werden dennoch zufrieden sein. Ausser, wenn sie zwischendrin die Rechnung bezahlen müssen. Wir haben hier ein Radhaus, das jährlich bei sinnlosen Inspektionen die Züge für 50 Euro und 30 Euro Montage erneuert. Züge, die im Gegensatz zu früher 20 Jahre halten. Das ist die Zukunft.
donalphons, 17:56h
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