50 mm, sonst nichts

Das hier ist eines der erfreulichsten Objektive, die ich habe, und ich würde sagen, dass ich im Moment damit mehr als die Hälfte aller Bilder mache: Ein Pentax M mit 50 mm, das auf meiner Pen E-P2 zu 100mm umgewandelt wird.



Es ist etwas empfindlich bei Belichtungsschwankungen, aber wichtiger sind mit Blendenring und die rasante Schärfeneinstellung per Hand und per Sucher oder Display. Es gehört ein wenig Übung dazu, aber inzwischen kann ich das recht gut. Das Objejtiv ist klein, leicht, verwendbar ab Blende 2 und Tag und Nacht uneingeschränkt verwendbar. Natürlich macht die Brennweite manchmal Probleme, und deshalb habe ich noch eine kleine Taschenkamera dabei.



Die grosse Enttäuschung ist eine Firma namens Mitakon, die eigentlich für die Mille Miglia letzten Jahres einen Adapter für Pentax an das M43-Format angekündigt hat, mit einem Konvertierungsverhältnis von 0,72. Das heisst, aus dem deutlichen Tele von 100 mm wäre ein moderates Tele von 72 mm geworden. Zusätzlich hätte ich noch einiges an Lichtempfindlichkeit gewonnen. Inzwischen gibt es diese Asapter für Sony und Fuji, aber M43 haben sie vergessen. Ausserdem machen sie lieber selbst Objektive. Die dann schon für M43, aber halt zu hohen Kosten.



Ich habe schon bei der letzten MM geflucht, weil ich das nicht hatte und so wie es aussieht, wird es dieses Jahr nicht anders sein. Ich sehe mich also jetzt schon belastet mit 3 Kameras und 4 Objektiven und obendrein verärgert, weil natürlich auch das 28 mm Objektiv zu einem 48er wird, statt mit Blende 2,5 bei 35 mm die Autos in der Dämmerung zu erhaschen. Das ist Kapitalismus: Eine Firma kündigt ein unschlagbares Nischenprodukt an, andere machen es dann nicht und die Firma selbst lässt es auch bleiben. Oh wie ich es hasse. Es gäbe genug Kunden, ich würde gleich zwei oder drei davon nehmen - aber Mitakon macht nichts. Oder doch, es gibt angeblich so etwas für Nikon. Habe ich leider nicht. Ich habe mich für Pentax entschieden, wegen der Ankündigung, dass sie Pentax machen.



Gut, andere machen Bilder mit den Mobiltelefonen und jagen sie durch Filter. Vermutlich ärgern sie sich dann in 30 Jahren, wenn alles wie Instagram aussieht und überhaupt nicht so schön, wie sie es in Erinnerung haben. Und gleichzeitig hauen Olympus und Panasonic so viele neue Modelle auf den Markt, dass ich längst den Überblick verloren habe. Natürlich machen sie nur neue Kameras und Objektive und keine Adapter. Früher wären sie mit so einer Haltung bankrott gegangen, heute kommt es vielleicht ähnlich - aber aus anderen Gründen.

Mir wird schlecht beim Gedanken, dass das in absehbarer Zeit auch beim Rennrad so kommen wird. Was die Digitalisierung zerstören kann, wird sie zugunsten einer mobilen, alles könnenden und gleichzeitig unflexiblen und nicht reparierbaren Einrichtung zerstören, und die Leute werden dennoch zufrieden sein. Ausser, wenn sie zwischendrin die Rechnung bezahlen müssen. Wir haben hier ein Radhaus, das jährlich bei sinnlosen Inspektionen die Züge für 50 Euro und 30 Euro Montage erneuert. Züge, die im Gegensatz zu früher 20 Jahre halten. Das ist die Zukunft.

Montag, 28. April 2014, 17:56, von donalphons | |comment

 
Ein
wenig off topic, aber ist es künstlerische Freiheit, dass nicht alle neuen Beiträge auf der Startseite erscheinen? Ein Versehen? Oder Schutz vor allzu neugieregen Kommentatoren?

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Doch, sie sind schon auf der Hauptseite, nur weiter unten. Ich bin aus persönlichen Gründen schwer in Verzug gekommen und arbeite das jetzt gerade nach, mangels Dinge, die jetzt noch zu tun bleiben.

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Ich
muss gestehen, ich scrolle selten nach unten, wenn ich einen schon gelesenen Beitrag oben stehen sehe, sondern orientiere mich dann an der Kommentarspalte. Daher die Verwirrung.

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Keine Ursache, es ist ja meine Unzulänglichkeit.

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Wir haben hier ein Radhaus, das jährlich bei sinnlosen Inspektionen die Züge für 50 Euro und 30 Euro Montage erneuert.

Mit dem Geld werden bestimmt Rücklagen gebildet für die Anschaffung von Diagnosecomputern, ohne die man das ganze elektronische Gedöns bald nicht mehr richtig geregelt kriegt. Dann ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis auch beim Rennrad Chiptuning und Tacho-Manipulation nachgefragt wird. *kotz*

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Ist jetzt schon so, bei den Pedelecs braucht man das manchmal. Auf der anderen Seite bleiben aber Rennradteile der Spitzengruppen teuer, weil jeder Angst hat, bald nur noch Kabel zu haben.

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Ja, schon, auf der anderen Seite treibt das quantified self-Ding schon so bizarre Blüten wie Kurbeln, welche die getretene Wattzahl messen und zwei- oder dreimal so viel kosten wie ein Einsteiger-Rennrad. Damit muss man dann ja bestimmt alle naslang zum Eichamt.

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