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Montag, 15. Mai 2017
Zu Correctiv
Aus beruflichen Gründen habe ich den ein oder anderen Einblick in Szenen, die manche vielleicht als kinky oder hübschlerisch bezeichnen würden - tatsächlich fällt mir auch manchmal auf, dass es enorme Ähnlichkeiten zwischen Journalismus, Kulturbetrieb und anderen Formen käuflicher Annäherung gibt. Journalisten, Autoren, Callgirls, Poletänzerinnen - wir alle spielen mit den Gefühlen und Erwartungshaltungen von Menschen, und wer das System einmal durchschaut hat, erkennt die Grundprinzipien auch in anderen Bereichen wieder. Die Gleichzeitigkeit von Nähe und Distanz, das Gefühl, in gewisser Weise zum Objekt gemacht zu werden und gleichzeitig Subjekt zu sein, die Entgrenzung in begrenzten Systemen, die Widersprüchlichkeit von Fremde und Intimität - damit arbeiten wir. Das füllt uns mehr oder weniger das Konto.
Ich habe privat mit kunstsinnigen Menschen zu tun, die ein Gemälde oder einen Konzertabend wie eine Frau begehren, und die bereit sind, ein Vermögen für Dienstleistungen auszugeben, von denen manche gesellschaftlich voll akzeptiert und andere noch in der Diskussion moralischer Zumutbarkeit sind. Es sind jedenfalls alles Märkte, und manche müssen sich verschleudern und andere, wie ich, werden gut bezahlt und bezahlen dann auch für ihre eigenen Manien gut. Wenn ich nicht so feige wäre, wäre ich längst auch Kunsträuber geworden. Sie ahnen ja nicht, wie das in einem Museum für mich ist... wir sind eben sehr emotional. Und trotzdem auch wieder extrem beherrscht, pedantisch, korrekt.
Nun gab es den Versuch der von Lobbies bezahlten Schreiber von Correctiv, einer AfD-Kandidatin ihr mehrere Jahre vergangenes Interesse an verschiedenen Webangeboten rund um Sexualität zu skandalisieren. Der Chef empörte sich darüber und versuchte, einen Gegensatz zwischen dem angeblich offiziellen Familienbild der AfD und diesen Interessen herzustellen. Darf ich vielleicht noch etwas anderes ausser meiner Ablehnung der journalistischen Methoden von David Schraven, egal ob mit oder ohne Islamistenbart zum Ausdruck bringen.
Es geht hier nicht nur um eine AfD-Kandidatin, sondern uim uns alle, deren Leidenschaften und Handlungen der Masse unverständlich sind. Ich habe nur das grosse Glück, dass meine Perversionen fast immer deckungsgleich mit den höchsten Anforderungen meiner Klasse sind: Ich bevorzuge Kunst, Literatur und Gesellschaftsideale, die bei uns dem Ansehen nicht abträglich sind. Ich liebe exaltierte, italienische Barockarien, gerade weil sie exaltiert sind. Meine Wohnungen sind im erlaubten Luxus eingerichtet, mein Beuteschema entspricht exakt der höheren Tochter, gern auch etwas nutzlos und lebensunfähig, wie sich das gehört. Nur ist mir auch bewusst, dass ich nur wenig anders gepolt sein müsste, um ans dem Kanon herauszufallen. Andere tun das. Sie suchen es sich nicht heraus, es ist eben ihre Entwicklung und ihre Art und ihre Lust. Eine absurde und vom Zeitgeist abhängige Moral entscheidet, ob wir offen über unsere Leidenschaften reden können, oder Angst haben müssen, alles zu verlieren. Möglicherweise fände sich manches davon auch bei den Pornoseitenaufrufen des ein oder anderen "investigativen Journalisten", vielleicht lädt manche Social Justice Kämpferin nur rein weisse Geschlechtsakte herunter, wer kann das schon sagen.
Correctiv aber gefährdet alle. Correctiv hat das Netz abgeschnorchelt und ist dabei offensichtlich in mehr als nur ein Projekt eingedrungen. Sie sagen indirekt mehreren zehntausend Frauen, Männern und Transpersonen, viele davon Migranten, dass das, was sie hier machen, gegen sie verwendet werden kann.
Wenn das bei einer geht, geht es bei allen, und wenn sie das Material bei einer haben, können sie es auch bei jeder anderen haben. Auch bei denen, die nur mal reinschnuppern wollen, ob ihnen die ein oder andere Richtung behagt. Oder jene, deren Drecksäcke von Bekannten die Bilder aus Rache hochladen, mit den Telefonnummern. Es ist ganz einfach, und es ist einfach zu finden. Mir ist es da weniger um Politiker, bei denen mich Bordellgänge weniger stören würden als der zynische und offen zur Schau gestellte Verschleiss an Ehefrauen dieser Spezies. Mir ist es um die vielen, vielen Menschen, die in ihren Neigungen und Tätigkeiten durch so ein Vorgehen verunsichert, beschämt, verängstigt und unter Druck gesetzt werden. Weil sie nicht wissen können. wieviele von diesen Dreckschleudern es gibt, und was sie speichern.
Ich habe Schwierigkeiten, einen Unterschied zwische "Revenge Porn" und dem zu sehen, was Correctiv getan hat. Und ich bin froh um die Reaktionen, die das zurückgewiesen haben. Die Freiräume für nicht den angeblichen Normen entsprechende Verhaltensweisen sind ein Grund, dieses Netz unbedingt zu erhalten. Es wird für jeden, auch für den Liberalsten, Sexualpraktiken geben, die zwar legal sind, aber die er für sich auf gar keinen Fall haben will. So ist das eben. Nur wenn der Freiraum dieser anderen garantiert wird, kann er für alle garantiert werden. Zerstört man das, weil es um die AfD geht, wird der nächste es für gerechtfertigt halten, weil ihm eine andere Einstellung nicht passt - wir sind da ganz schnell wieder auf dem Weg zum Schmutz- und Schundgesetz, undemokratisch reaktiviert durch Skandalschmierfinken und ihre Shitstormabsichten.
Und dann ist da noch etwas. David Schraven, Du wirst das hier lesen, und ich sage Dir: Du bist feige, weil Du davon ausgehen kannst, dass Du Deine Vorstellungswelt über die sexuellen Freiheiten und deren eventuelle Käuflichkeit unwidersprochen verbreiten kannst. Du gehst davon aus, dass nicht 20 Mitarbeiterinnen dieser Branche Dir mal erklären, dass Sexarbeit und ihre Familie sich nicht ausschliessen. Ich habe da nun mal nachgefragt, was ich zum Glück tun kann, und der Konsens ist:
Der Anteil alleinerziehender Mütter unter Sexarbeiterinnen ist sehr hoch. Viele, sehr viele, kommen aus sogennanten sozialen Berufen, die enorm schlecht bezahlt sind. Meine Vermutung ist. dass man Prostitution in Deutschland deutlich reduzieren könnrte, wenn die Lage der Alleinerziehenden und Krankenschwestern und Altenpflegerinnen in Deutschland besser wäre. Die klassische Argumentation, die ich bei meinen Fragen höre, lautet: Es ist angenehmer, kürzer und viel besser mit einem zufriedenen Kunden, als mit einem Patienten in der Geriatrie mit Kostendruck und Nachtschicht. Vielleicht wäre es alles ganz anders, wenn es viele andere flexible, gut bezahlte Nebenerwerbsmöglichkeiten für Alleinerziehende gäbe, aber dem ist halt mal leider nicht so.
Ich mein, ich bin extrem privilegiert, ich gehöre zur Spitze der Gesellschaft, aber ich habe auch gesehen, wie es in Altersheimen teilweise zugeht: Es gibt nun mal Jobs im Gesundheitsbereich, die mieser, perverser und schlechter bezahlt als alles sind, was sich Klein-David meint in Sachen Sex zusammen recherchieren zu können. Oh, übrigens, Lehrerinnen auf dem Balkan sind so schlecht bezahlt. dass sie in den Ferien in Deutschland als Putzfrauen, Erdbeerpflückerinnen oder mit anderen Dienstleistungen arbeiten. Welche davon ist mehr verurteilenswert, die billigen Erdbeeren bei Aldi oder ein Profil bei einer Website?
Und das Geld, das bei der Alternative für Drecksjobs reinkommt? Kinder sind nun mal teuer, heutzutage. Und wer weiss, wie hart das Geld erarbeitet werden muss, wenn man nicht im Umfeld schwerreicher Sponsoren eine gGmbH gründet und sich ein 6-stelliges Gehalt spendiert, weil es ja "gemeinnützig" wie Correctiv ist - der hat, so höre ich, auch klare Vorstellungen von der Erziehung der Kinder, und wie sie ablaufen soll. Ich weiss beim besten Willen nicht, warum sich Sexarbeit und generell das, was andere als Ausschweifungen verstehen, einer traditionellen Vorstellung von Erziehung und Partnerschaft entgegen stehen sollte. Nur weil ein Aspekt des Lebens nicht der moralischen Norm entspricht, heisst das noch lange nicht, dass nicht die anderen Aspekte voll auf Linie sein können.
Kinder und Familien norden Menschen nun mal ein, und sie reagieren darauf mit Methoden wie alle anderen auch. Und Menschen, die beruflich mit menschlicher Interaktion zu tun haben, können das möglicherweise viel besser als solche, die sich nur durch Pornoseiten auf der Suche nach Schmutz graben. Genau, ich meine Euch. Wenn ich wählen könnte, wüsste ich genau, wer hoffentlich NICHT mein Erziehungsberechtiger wäre.
Mir ist es nicht wegen der AfD. die ist mir egal, ich halte nichts von Parteien. Mir ist es wegen all derer, die Correctiv mit in den Dreck gezogen hat, denen Correctiv und David Schraven ihre Verwundbarkeit ins Gesicht geschlagen haben. Menschen, die zum Erhalt ihres Lebens und ihrer Familien nichts anderes tun, als einer legalen und gesellschaftlich fraglos nachgefragten und begehrten Tätigkeit nachzugehen, und Begierden und Wünsche erfüllen, die für den ein oder anderen Islamistenbartträger vielleicht etwas fremd sind.
Aber nicht grundverdorben wie das, was Correctiv sich da geleistet hat.
Ich habe privat mit kunstsinnigen Menschen zu tun, die ein Gemälde oder einen Konzertabend wie eine Frau begehren, und die bereit sind, ein Vermögen für Dienstleistungen auszugeben, von denen manche gesellschaftlich voll akzeptiert und andere noch in der Diskussion moralischer Zumutbarkeit sind. Es sind jedenfalls alles Märkte, und manche müssen sich verschleudern und andere, wie ich, werden gut bezahlt und bezahlen dann auch für ihre eigenen Manien gut. Wenn ich nicht so feige wäre, wäre ich längst auch Kunsträuber geworden. Sie ahnen ja nicht, wie das in einem Museum für mich ist... wir sind eben sehr emotional. Und trotzdem auch wieder extrem beherrscht, pedantisch, korrekt.
Nun gab es den Versuch der von Lobbies bezahlten Schreiber von Correctiv, einer AfD-Kandidatin ihr mehrere Jahre vergangenes Interesse an verschiedenen Webangeboten rund um Sexualität zu skandalisieren. Der Chef empörte sich darüber und versuchte, einen Gegensatz zwischen dem angeblich offiziellen Familienbild der AfD und diesen Interessen herzustellen. Darf ich vielleicht noch etwas anderes ausser meiner Ablehnung der journalistischen Methoden von David Schraven, egal ob mit oder ohne Islamistenbart zum Ausdruck bringen.
Es geht hier nicht nur um eine AfD-Kandidatin, sondern uim uns alle, deren Leidenschaften und Handlungen der Masse unverständlich sind. Ich habe nur das grosse Glück, dass meine Perversionen fast immer deckungsgleich mit den höchsten Anforderungen meiner Klasse sind: Ich bevorzuge Kunst, Literatur und Gesellschaftsideale, die bei uns dem Ansehen nicht abträglich sind. Ich liebe exaltierte, italienische Barockarien, gerade weil sie exaltiert sind. Meine Wohnungen sind im erlaubten Luxus eingerichtet, mein Beuteschema entspricht exakt der höheren Tochter, gern auch etwas nutzlos und lebensunfähig, wie sich das gehört. Nur ist mir auch bewusst, dass ich nur wenig anders gepolt sein müsste, um ans dem Kanon herauszufallen. Andere tun das. Sie suchen es sich nicht heraus, es ist eben ihre Entwicklung und ihre Art und ihre Lust. Eine absurde und vom Zeitgeist abhängige Moral entscheidet, ob wir offen über unsere Leidenschaften reden können, oder Angst haben müssen, alles zu verlieren. Möglicherweise fände sich manches davon auch bei den Pornoseitenaufrufen des ein oder anderen "investigativen Journalisten", vielleicht lädt manche Social Justice Kämpferin nur rein weisse Geschlechtsakte herunter, wer kann das schon sagen.
Correctiv aber gefährdet alle. Correctiv hat das Netz abgeschnorchelt und ist dabei offensichtlich in mehr als nur ein Projekt eingedrungen. Sie sagen indirekt mehreren zehntausend Frauen, Männern und Transpersonen, viele davon Migranten, dass das, was sie hier machen, gegen sie verwendet werden kann.
Wenn das bei einer geht, geht es bei allen, und wenn sie das Material bei einer haben, können sie es auch bei jeder anderen haben. Auch bei denen, die nur mal reinschnuppern wollen, ob ihnen die ein oder andere Richtung behagt. Oder jene, deren Drecksäcke von Bekannten die Bilder aus Rache hochladen, mit den Telefonnummern. Es ist ganz einfach, und es ist einfach zu finden. Mir ist es da weniger um Politiker, bei denen mich Bordellgänge weniger stören würden als der zynische und offen zur Schau gestellte Verschleiss an Ehefrauen dieser Spezies. Mir ist es um die vielen, vielen Menschen, die in ihren Neigungen und Tätigkeiten durch so ein Vorgehen verunsichert, beschämt, verängstigt und unter Druck gesetzt werden. Weil sie nicht wissen können. wieviele von diesen Dreckschleudern es gibt, und was sie speichern.
Ich habe Schwierigkeiten, einen Unterschied zwische "Revenge Porn" und dem zu sehen, was Correctiv getan hat. Und ich bin froh um die Reaktionen, die das zurückgewiesen haben. Die Freiräume für nicht den angeblichen Normen entsprechende Verhaltensweisen sind ein Grund, dieses Netz unbedingt zu erhalten. Es wird für jeden, auch für den Liberalsten, Sexualpraktiken geben, die zwar legal sind, aber die er für sich auf gar keinen Fall haben will. So ist das eben. Nur wenn der Freiraum dieser anderen garantiert wird, kann er für alle garantiert werden. Zerstört man das, weil es um die AfD geht, wird der nächste es für gerechtfertigt halten, weil ihm eine andere Einstellung nicht passt - wir sind da ganz schnell wieder auf dem Weg zum Schmutz- und Schundgesetz, undemokratisch reaktiviert durch Skandalschmierfinken und ihre Shitstormabsichten.
Und dann ist da noch etwas. David Schraven, Du wirst das hier lesen, und ich sage Dir: Du bist feige, weil Du davon ausgehen kannst, dass Du Deine Vorstellungswelt über die sexuellen Freiheiten und deren eventuelle Käuflichkeit unwidersprochen verbreiten kannst. Du gehst davon aus, dass nicht 20 Mitarbeiterinnen dieser Branche Dir mal erklären, dass Sexarbeit und ihre Familie sich nicht ausschliessen. Ich habe da nun mal nachgefragt, was ich zum Glück tun kann, und der Konsens ist:
Der Anteil alleinerziehender Mütter unter Sexarbeiterinnen ist sehr hoch. Viele, sehr viele, kommen aus sogennanten sozialen Berufen, die enorm schlecht bezahlt sind. Meine Vermutung ist. dass man Prostitution in Deutschland deutlich reduzieren könnrte, wenn die Lage der Alleinerziehenden und Krankenschwestern und Altenpflegerinnen in Deutschland besser wäre. Die klassische Argumentation, die ich bei meinen Fragen höre, lautet: Es ist angenehmer, kürzer und viel besser mit einem zufriedenen Kunden, als mit einem Patienten in der Geriatrie mit Kostendruck und Nachtschicht. Vielleicht wäre es alles ganz anders, wenn es viele andere flexible, gut bezahlte Nebenerwerbsmöglichkeiten für Alleinerziehende gäbe, aber dem ist halt mal leider nicht so.
Ich mein, ich bin extrem privilegiert, ich gehöre zur Spitze der Gesellschaft, aber ich habe auch gesehen, wie es in Altersheimen teilweise zugeht: Es gibt nun mal Jobs im Gesundheitsbereich, die mieser, perverser und schlechter bezahlt als alles sind, was sich Klein-David meint in Sachen Sex zusammen recherchieren zu können. Oh, übrigens, Lehrerinnen auf dem Balkan sind so schlecht bezahlt. dass sie in den Ferien in Deutschland als Putzfrauen, Erdbeerpflückerinnen oder mit anderen Dienstleistungen arbeiten. Welche davon ist mehr verurteilenswert, die billigen Erdbeeren bei Aldi oder ein Profil bei einer Website?
Und das Geld, das bei der Alternative für Drecksjobs reinkommt? Kinder sind nun mal teuer, heutzutage. Und wer weiss, wie hart das Geld erarbeitet werden muss, wenn man nicht im Umfeld schwerreicher Sponsoren eine gGmbH gründet und sich ein 6-stelliges Gehalt spendiert, weil es ja "gemeinnützig" wie Correctiv ist - der hat, so höre ich, auch klare Vorstellungen von der Erziehung der Kinder, und wie sie ablaufen soll. Ich weiss beim besten Willen nicht, warum sich Sexarbeit und generell das, was andere als Ausschweifungen verstehen, einer traditionellen Vorstellung von Erziehung und Partnerschaft entgegen stehen sollte. Nur weil ein Aspekt des Lebens nicht der moralischen Norm entspricht, heisst das noch lange nicht, dass nicht die anderen Aspekte voll auf Linie sein können.
Kinder und Familien norden Menschen nun mal ein, und sie reagieren darauf mit Methoden wie alle anderen auch. Und Menschen, die beruflich mit menschlicher Interaktion zu tun haben, können das möglicherweise viel besser als solche, die sich nur durch Pornoseiten auf der Suche nach Schmutz graben. Genau, ich meine Euch. Wenn ich wählen könnte, wüsste ich genau, wer hoffentlich NICHT mein Erziehungsberechtiger wäre.
Mir ist es nicht wegen der AfD. die ist mir egal, ich halte nichts von Parteien. Mir ist es wegen all derer, die Correctiv mit in den Dreck gezogen hat, denen Correctiv und David Schraven ihre Verwundbarkeit ins Gesicht geschlagen haben. Menschen, die zum Erhalt ihres Lebens und ihrer Familien nichts anderes tun, als einer legalen und gesellschaftlich fraglos nachgefragten und begehrten Tätigkeit nachzugehen, und Begierden und Wünsche erfüllen, die für den ein oder anderen Islamistenbartträger vielleicht etwas fremd sind.
Aber nicht grundverdorben wie das, was Correctiv sich da geleistet hat.
donalphons, 01:27h
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Als Kadaver
nach der letzten Bundestagswahl hat mir die FDP deutlich besser gefallen als heute.
donalphons, 00:18h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 14. Mai 2017
Zum Muttertag
eine kleine, liebevoll bebilderte Geschichte über das Ende des Patriarchats in Italien, nur ein paar Kilometer von meinem aktuellen Wohnort entfernt.
So schön kann Niedergang sein-
So schön kann Niedergang sein-
donalphons, 00:08h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 12. Mai 2017
Wieder etwas gelernt
Wer am Sonntag zwei Stunden in relativer Kälte durchgeschwitzt draussen wartet, sollte nicht glauben, dass die Husterei eine allergische Reaktion auf den Pfefferpecorino am Dienstag ist, und daraus schlussfolgern, dass exzessives Rennradfahren sicher hilft, dieses Problem im frischen Fahrtwind zu lindern. Weshalb nun das Rad in der Wohnung steht, und das Auto in der Tiefgarage an der Porta San Marco zu Siena. Ausruhen kann man bekanntlich, wenn man tot ist, mit Pest und Cholera kann man immer noch röchelnd kulturelle Dinge unternehmen. Und Siena ist jetzt nicht so weit weg.
Normalerweise ist es im Palazzo Publico so gut wie unmöglich, sich die Fresken Lorenzettis von der guten und schlechten Regierung allein anzuschauen, aber ich hatte Glück, und 2 Klassen Italiener und eine Busladung Deutscher meinten, dort gleichzeitig eindringen zu müssen. Ich konnte also draussenhisten warten und letzte Blicke auf die Maesta von Simone Martini werfen, die gerade eingerüstet und vermutlich für längere Zeit hinter Vorhängen verschwinden wird. Dann tobten die Gruppen hinaus, und ich hatte erst mal meine Ruhe.
Aber es ist schon erstaunlich, wie selbstverständlich italienische Kinder überall mit ihren Handies draufhalten, und zwar alle, während aus deutschen Gruppen heraus höchstens diskret verborgene Aufnahmen gemacht werden, die eigentlich verboten sind. Naja, ich bin Presse und in der Hinsicht sowieso überirdisch.
Normalerweise ist es im Palazzo Publico so gut wie unmöglich, sich die Fresken Lorenzettis von der guten und schlechten Regierung allein anzuschauen, aber ich hatte Glück, und 2 Klassen Italiener und eine Busladung Deutscher meinten, dort gleichzeitig eindringen zu müssen. Ich konnte also draussen
Aber es ist schon erstaunlich, wie selbstverständlich italienische Kinder überall mit ihren Handies draufhalten, und zwar alle, während aus deutschen Gruppen heraus höchstens diskret verborgene Aufnahmen gemacht werden, die eigentlich verboten sind. Naja, ich bin Presse und in der Hinsicht sowieso überirdisch.
donalphons, 18:49h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 11. Mai 2017
Sturzfrei
Das sind alles erwachsene Männer.
Eigentlich brauchen sie keinen Aufpasser und keinen Anstandswauwau, der dauernd Anweisungen gibt.
Und als ich angefangen habe, wusste ich auch nicht, was kommt.
Obendrein geht es hier, was die Fahrer angeht, recht zivilisiert zu. Ein paar Stürze habe ich gesehen, aber es war nie schlimm. Was halt so passiert, auf Schotter. Eigentlich kann man eh nichts tun, am Lenker sind sie immer selbst.
Kurz nach dieser Stelle, 14 Kilometer vor Buonconvento, kommt aber eine Abfahrt, die sehr unübersichtlich ist. Mal Asphalt, mal Strade Bianche, Asphalt mit Löchern und unübersichtliche Kurven, ganz unten dann Schotter mit Rüttelpiste. Es ist machbar, aber gefährlich. Eine Abfahrt, die noch einmal alle Konzentration erfordert, und die man keine Sekunde unterschätzen darf. Und als ich unten war, war ich froh, oben deutlich gewarnt zu haben: Da lag nämlich einer übel verletzt am Strassenrand. Andere kümmerten sich schon, der Sanka war unterwegs, man kann da nur weiter und sich so seine Gedanken machen. Es ist keine Kostümausfahrt, es kann gefährlich werden, und lieber mache ich mich 10 mal lächerlich, als dass mir wer ahnungslos aus der Kurve fliegt. Ich bin da übrigens kein Vorbild, ich fahre durchaus schnell, aber ich habe Übung, und kenne die Strecke inzwischen im Traum. Es sieht bei mir nur schnell aus, in Wirklichkeit weiss ich nur, wo ich bremsen muss und wo ich es laufen lassen kann.
Und dass man sich hier nie denken darf, man sei jetzt unten angekommen und alles werde schon gut. Die übelsten Rippen sind oft am Übergang zum Flachstück. Vorbei ist das hier immer erst, wenn es wirklich vorbei ist.
So gesehen lernt man doch jedes Mal dazu. Um anzukpmmen, darf man nicht auf der Strecke bleiben. Das klingt banal, ist es aber nicht. Die Ausfallquote ist, insgesamt betrachtet, gering. die Gründe sind vielfältig, aber den Grund "schwerer Sturz" vermieden zu haben, ist nach all den bisherigen Kilometern
75+145+102+145+102+47+70+75
schon ganz angenehm. Zusammen mit all den Trainingskilometern. Ich liebe Italien, aber ich will hier in kein Krankenhaus.
Eigentlich brauchen sie keinen Aufpasser und keinen Anstandswauwau, der dauernd Anweisungen gibt.
Und als ich angefangen habe, wusste ich auch nicht, was kommt.
Obendrein geht es hier, was die Fahrer angeht, recht zivilisiert zu. Ein paar Stürze habe ich gesehen, aber es war nie schlimm. Was halt so passiert, auf Schotter. Eigentlich kann man eh nichts tun, am Lenker sind sie immer selbst.
Kurz nach dieser Stelle, 14 Kilometer vor Buonconvento, kommt aber eine Abfahrt, die sehr unübersichtlich ist. Mal Asphalt, mal Strade Bianche, Asphalt mit Löchern und unübersichtliche Kurven, ganz unten dann Schotter mit Rüttelpiste. Es ist machbar, aber gefährlich. Eine Abfahrt, die noch einmal alle Konzentration erfordert, und die man keine Sekunde unterschätzen darf. Und als ich unten war, war ich froh, oben deutlich gewarnt zu haben: Da lag nämlich einer übel verletzt am Strassenrand. Andere kümmerten sich schon, der Sanka war unterwegs, man kann da nur weiter und sich so seine Gedanken machen. Es ist keine Kostümausfahrt, es kann gefährlich werden, und lieber mache ich mich 10 mal lächerlich, als dass mir wer ahnungslos aus der Kurve fliegt. Ich bin da übrigens kein Vorbild, ich fahre durchaus schnell, aber ich habe Übung, und kenne die Strecke inzwischen im Traum. Es sieht bei mir nur schnell aus, in Wirklichkeit weiss ich nur, wo ich bremsen muss und wo ich es laufen lassen kann.
Und dass man sich hier nie denken darf, man sei jetzt unten angekommen und alles werde schon gut. Die übelsten Rippen sind oft am Übergang zum Flachstück. Vorbei ist das hier immer erst, wenn es wirklich vorbei ist.
So gesehen lernt man doch jedes Mal dazu. Um anzukpmmen, darf man nicht auf der Strecke bleiben. Das klingt banal, ist es aber nicht. Die Ausfallquote ist, insgesamt betrachtet, gering. die Gründe sind vielfältig, aber den Grund "schwerer Sturz" vermieden zu haben, ist nach all den bisherigen Kilometern
75+145+102+145+102+47+70+75
schon ganz angenehm. Zusammen mit all den Trainingskilometern. Ich liebe Italien, aber ich will hier in kein Krankenhaus.
donalphons, 22:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 10. Mai 2017
Mechanische Irrtümer
Ich war diesmal übrigens mehr oder weniger für 5 der 7 eingesetzten Teamräder verantwortlich - wir hatten
Das Centurion von Mark793
Das Lutz von Don Ferrando
Ein Chesini Arena und ein Cilo Swiss in Rosa - "das Schwein"- für die beiden Mitstreiter von Team Nord
Und mein eigenes Wohlhauser, zu dem ich viel erklären musste.
Und beim Cilo zeigte sich, dass die hintere Bremse wohl kaum halten würde - irgendwie war da etwas mit der Befestigungsmutter unsauber, das Gewinde falsch eingedrfeht, was auch immer - jedenfalls, mit nur einer Bremse fährt es sich hier schlecht.
Zum Glück gab es den Teilemarkt mit haufenweise sehr teurem Zeug aus Italien, das sich abder doch recht gut verkaufte. Das Geld ist in dieser Szene offensichtlich da.
Es ist nicht ganz so leicht, in diesem Kontext ein 0815-Teil zu finden, das dann auch noch passt. Bei einem Franzosen fand ich dann allerdings eine komplette Dura-Ace-Bremse der ersten Generation, die zufällig
- die richtigen, alternativen Distanzscheiben mit der richtugen Rundung und
- einen nicht horrenden Preis hatten.
Hat man das Teil, ist das Problem in weniger als 10 Minuten gelöst. Trotzdem stellt sich die Frage, ob eine etwas grössere und bessere Logistik in Zukunft nicht hinfreich wäre, mit Ersatzteilen und allem, was man so brauchen kann. Das Rennen selbst war dann übrigens von 3 Plattfüssen abgesehen völlig problemlos und defektfrei.
Das Centurion von Mark793
Das Lutz von Don Ferrando
Ein Chesini Arena und ein Cilo Swiss in Rosa - "das Schwein"- für die beiden Mitstreiter von Team Nord
Und mein eigenes Wohlhauser, zu dem ich viel erklären musste.
Und beim Cilo zeigte sich, dass die hintere Bremse wohl kaum halten würde - irgendwie war da etwas mit der Befestigungsmutter unsauber, das Gewinde falsch eingedrfeht, was auch immer - jedenfalls, mit nur einer Bremse fährt es sich hier schlecht.
Zum Glück gab es den Teilemarkt mit haufenweise sehr teurem Zeug aus Italien, das sich abder doch recht gut verkaufte. Das Geld ist in dieser Szene offensichtlich da.
Es ist nicht ganz so leicht, in diesem Kontext ein 0815-Teil zu finden, das dann auch noch passt. Bei einem Franzosen fand ich dann allerdings eine komplette Dura-Ace-Bremse der ersten Generation, die zufällig
- die richtigen, alternativen Distanzscheiben mit der richtugen Rundung und
- einen nicht horrenden Preis hatten.
Hat man das Teil, ist das Problem in weniger als 10 Minuten gelöst. Trotzdem stellt sich die Frage, ob eine etwas grössere und bessere Logistik in Zukunft nicht hinfreich wäre, mit Ersatzteilen und allem, was man so brauchen kann. Das Rennen selbst war dann übrigens von 3 Plattfüssen abgesehen völlig problemlos und defektfrei.
donalphons, 14:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 9. Mai 2017
Chulz
Nach der Bankenkrise in meiner Region Siena sind die Zeiten vorbei, da die Monte Paschi von der Kirchenrestaurierung über das Radrennen bis zur Biotechbranche alles mit Geld überschütten konnte. Sponsoren holt man sich besser aus dem Ausland, und wenn das nicht geht, zerfällt eben etwas. Ich hebe aus Solidarit immer bei der Monte Paschi ab, aber das reicht natürlich nicht, die Probleme der Bank und der auf Zuwendungen angewiesenen Region auch nur ansatzweise zu beheben. Man muss es leider sagen, wie es ist: Die Stadt und die Region haben sich der Bank ausgeliefert, keine Alternativen gesucht, und leiden jetzt. Auch wenn es auf den ersten Blick wie immer aussieht.
Man muss schon genauer hinschauen. Was ich zum Beispiel in Italien bislang noch nie gesehen habe, waren offene Aktionen der Casa Pound. Rechtsradikale Fussballanhänger, Lega Nord, der Teil der M5S, die ausgesprochen migrationsfeindlich sind, die trifft man hier, bei der M5S-Agitation ist das ein zentrales Thema, das wohl auch zieht. Casa Pound - vielleicht vergleichbar in der popkulturellen Ausrichtung mit der identitären Bewegung, politisch aber knallhart der "Faschismus des 3. Jahrtausends", wie sie sich selbst bezeichnen - hatte in Bozen, Rom und im Latium eine gewisse, mehr als irrelevante Zahl an Anhängern und Wählern. In Bozen bin ich zu selten, in Rom gehen sie etwas unter - aber in Siena treten sie inzwischen auch auf. So stark, dass ihre Propaganda auch in den kleinsten Nestern hängt.
Interessanterweise haben sie auch eine starke, soziale Ausrichtung - das hört sicher niemand gerne, aber sie haben, wie die deutsche Antifa und die Bundesregierung mit der Mietpreisbremse, das Thema bezahlbarer Wohnraum entdeckt. Der solidarische Gedanke der Nation steht klar im Mittelpunkt der Vorstellungen, weshalb sie auch soziale Dienste und Umweltschutz propagieren. Solidarita ist eine ihrer fünf Kernthesen.
Sogar die Nazis bieten das jetzt an. Sie berufen sich zwar auf Marinetti, aber wenn es um die Massen geht, werden sie plötzlich nicht mehr elitär, sondern solidarisch. Und beim Betrachten des Plakats habe ich mich gefragt, ob es denn irgendeine Partei gibt, die noch offen unsolidarisch ist. Das Gemeinsame, das Solidarische haben doch alle irgendwie auf der Tagesordnung. Alle verprechen breite soziale Wohltaten, der Chulz ein paar mehr als andere, aber im Prinzip das Gleiche. Nur an die Drosselung der Exportüberschüsse durch höhere Kosten, sprich Löhne, was Italien vielleicht helfen würde und in Europa auch - da will man nicht ran. Da redet man lieber über Steuersenkungen. Irgendwas halt, Hauptsache solidarisch.
Und da frage ich mich halt, ob es wirklich etwas bringt, mehr Wohltaten zu versprechen, die wenig glaubwürdig sind. Sicher, Schulz ist ein anderes Gesicht, steht aber - zumindest in meinen Augen - für einen elitären Politklüngel, und Solidarität ist als Begriff ebenso kaputtgeredet wie Nazi oder Bereicherung. In Italien zieht es vielleicht noch eher, weil hier wirklich noch Strukturen zerbrechen, die in Deutschland schon lange verschwunden sind. Aber bei uns übersetzt man das eher mit "irgendwas Unsicheres mit Verteilung, abhängig von Koalition und Kassenstand". Vor allem: Staat. Und weniger Gefühl. Das können Medien eine Weile überdecken. aber nicht in der Wahlkabine.
Man muss schon genauer hinschauen. Was ich zum Beispiel in Italien bislang noch nie gesehen habe, waren offene Aktionen der Casa Pound. Rechtsradikale Fussballanhänger, Lega Nord, der Teil der M5S, die ausgesprochen migrationsfeindlich sind, die trifft man hier, bei der M5S-Agitation ist das ein zentrales Thema, das wohl auch zieht. Casa Pound - vielleicht vergleichbar in der popkulturellen Ausrichtung mit der identitären Bewegung, politisch aber knallhart der "Faschismus des 3. Jahrtausends", wie sie sich selbst bezeichnen - hatte in Bozen, Rom und im Latium eine gewisse, mehr als irrelevante Zahl an Anhängern und Wählern. In Bozen bin ich zu selten, in Rom gehen sie etwas unter - aber in Siena treten sie inzwischen auch auf. So stark, dass ihre Propaganda auch in den kleinsten Nestern hängt.
Interessanterweise haben sie auch eine starke, soziale Ausrichtung - das hört sicher niemand gerne, aber sie haben, wie die deutsche Antifa und die Bundesregierung mit der Mietpreisbremse, das Thema bezahlbarer Wohnraum entdeckt. Der solidarische Gedanke der Nation steht klar im Mittelpunkt der Vorstellungen, weshalb sie auch soziale Dienste und Umweltschutz propagieren. Solidarita ist eine ihrer fünf Kernthesen.
Sogar die Nazis bieten das jetzt an. Sie berufen sich zwar auf Marinetti, aber wenn es um die Massen geht, werden sie plötzlich nicht mehr elitär, sondern solidarisch. Und beim Betrachten des Plakats habe ich mich gefragt, ob es denn irgendeine Partei gibt, die noch offen unsolidarisch ist. Das Gemeinsame, das Solidarische haben doch alle irgendwie auf der Tagesordnung. Alle verprechen breite soziale Wohltaten, der Chulz ein paar mehr als andere, aber im Prinzip das Gleiche. Nur an die Drosselung der Exportüberschüsse durch höhere Kosten, sprich Löhne, was Italien vielleicht helfen würde und in Europa auch - da will man nicht ran. Da redet man lieber über Steuersenkungen. Irgendwas halt, Hauptsache solidarisch.
Und da frage ich mich halt, ob es wirklich etwas bringt, mehr Wohltaten zu versprechen, die wenig glaubwürdig sind. Sicher, Schulz ist ein anderes Gesicht, steht aber - zumindest in meinen Augen - für einen elitären Politklüngel, und Solidarität ist als Begriff ebenso kaputtgeredet wie Nazi oder Bereicherung. In Italien zieht es vielleicht noch eher, weil hier wirklich noch Strukturen zerbrechen, die in Deutschland schon lange verschwunden sind. Aber bei uns übersetzt man das eher mit "irgendwas Unsicheres mit Verteilung, abhängig von Koalition und Kassenstand". Vor allem: Staat. Und weniger Gefühl. Das können Medien eine Weile überdecken. aber nicht in der Wahlkabine.
donalphons, 11:42h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 8. Mai 2017
Alt, weiss, beständig.
Zweifellos ist der weisse, mittelalte, heterosexuelle Mann zu ausgesprochen unerfreulichen Taten fähig. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel als Trump: Als Walter Butler, einer der Verschwörer bei der Ermordung Wallensteins, bei einem Gefecht des 30-jährigen Krieges starb, grub man an seinem Todesort die Bleirohre aus, die zur Wasserversorgung des Krankenhauses dienten, und fertigte daraus seinen Bleisarg. Das galt als richtig und angemessen, auch wenn die Lebenden im Spital, derer es damals viele gab, kein frisches Wasser mehr bekamen und vermutlich deutlich häufiger starben. Das muss man erst einmal schaffen: Für einen Kadaver eines Mörders Kranken die Wasserversorgung abdrehen.
Die Geschichte ist voll mit schlechten Taten solcher mittelalter, weisser, heterosexueller Männer, aber letzthin war ein ungeschöntes Photo einer mittelbekannten Frau im Internet, die gern über solche Männer herzieht. Und ich muss ganz ehrlich und genauso am willkürlichen Einzelbeispiel wie deren Ideologie sagen: Wenn junge, männerhassende Frauen mit Migrationshintergrund so aussehen, ohne dass die Redaktion den Schleier des Photoshops gnädig über die Realität legen - dann ist es überhaupt nicht schlimm, ein alter, weisser Mann zu sein.
Gut, das war jetzt nicht freundlich, aber auch das Chiffre “alt und weiss und männlich” steht gerade für gutaussehend und adrett, sondern für den hässlichen Verfall einer alten Ordnung, und in den letzten 2, 3 Jahren galt es als schick, sich mehr oder weniger junge Autorinnen zu kaufen, die diesen Befund auch in aller unschönen Breite und mit vielen historischen Bezügen und Pseudoevidenzien ausbreiteten. Mag der IS Schwule von Gebäuden werfen, mag man im Iran Frauen ins Gefängnis stecken, weil sie Sportveranstaltungen besuchen und bei den Saudis Anhänger anderer muslimischer Richtungen töten: Näher ist uns immer noch die (sehr späte) Aufhebung der fraglos höchst unfairen Urteile gegen Homosexuelle bei uns, die Erinnerung an die erste Frau, die gegen den Willen der Veranstalter beim Boston Marathon mitgelaufen ist, oder eben unsere eigenen christlich-blutigen Glaubenskriege, siehe oben. Nichts auf dieser Welt kann geschehen, ohne das zeigen ließe: Der alte, weisse Mann hat früher oft genauso schändlich gehandelt. Speziell, wenn er deutsch war.
So gesehen ist der alte, weisse, heterosexuelle Mann eine sehr angenehme Konstruktion sehr unangenehmer Eigenschaften, ideal geeignet für den tobenden Kulturkampf, in dem die sehr alten, weissen Toten Hosen auch mit linker Gewaltverherrlichung und Verachtung herkömmlicher Medien als deutsches Kulturgut gelten (“es war so schnell / wie alles begann / ein fliegender Stein / als Kampfsignal / auf einmal war die Hölle los / ein Wechselbad zwischen Angriff und Flucht / und aus dem Radio / kommt ein Liebeslied“) - und dem deutlich jüngerem, nicht weissen Xavier Naidoo die öffentlich-rechtliche Unterstützung abgedreht wird. Bei der Gelegenheit darf dann auch ein Staatskomiker “Hurensöhne” sagen, und niemand beschwert sich bei der Linken wegen der implizierten Diskriminierung von Sexarbeiterinnen. Man braucht eben Feindbilder, da kann man keine Rücksicht nehmen, selbst wenn es dabei diejenigen erwischt, die man angeblich gegen den Rassismus und Sexismus alter, weisser Männer verteidigen will.
Die Sache ist nur, und das fällt mir momentan besonders auf, weil ich hier in Italien gerade mit dem Rad eines alten, weissen und sehr netten Mannes fahre: Man kann sich das nicht aussuchen. Das biologische Geschlecht lässt sich nur mit grössten Mühen und auch dann nur unvollständig ändern. Gewisse Aspekte des Geschlechtsdimorphismus lassen sich nicht einfach ausschalten, und dass gerade die härtesten Kämpferinnen für Gleichstellung typisch weiblich-hinterhältiges Verhalten an den Tag legen, lässt die Unveränderbarkeit für mich gar nicht so schlecht erscheinen: Bei Twitter lobt, während ich dies schreibe, ausgerechnet eine andere diffamierende Feministin der ARD eine anderen Fraudie einem politischen Gegner das Kind abgenommen sehen möchte - bei der Veranstaltung mit dem Titel “Loveoutloud”. Da treffen sich vor allem junge Leute, auch wenn die Veranstalter inzwischen schon in Richtung Restlaufzeit gehen, wie wir alten, weissen Männer selbstironisch sagen. Auch das Alter kann man sich nicht heraussuchen, und es ist bei uns noch nicht üblich, es mit Photoshop zu kaschieren, selbst wenn wir mit 45 wie andere mit 105 aussehen würden.
Das Rad, auf dem ich fahre, ja, also, das ist so: Alte; weisse Männer werden schnell wieder jung und infantil, wenn man ihnen Spielzeug anbietet, und so, wie Netzfeministinnen gefühlt 30% des deutschen Photoshopdienstleistungsgewerbes für Fazial- und Figurbereinigung bei kargem Lohn und trocken Brot erhalten, sorgen wir dafür, dass ebenso alternde Rennradidole reich werden, indem sie Räder bauen, die ihren Namen tragen. Das ist viel angenehmer als Fettabsaugung und Botox, denn alte, weisse Männer gehen nicht so gern zum Arzt. Besonders gern kauft unsereins das, wenn es gilt, sich für besondere, oder auch nur eingebildet besondere Leistungen zu belohnen, und so kam ich mit Fabio in Kontakt. Fabio ist Italiener und hat einerseits ein Battaglin und andererseits das, was unsereins verkürzt als “Rücken” bezeichnet - eine dem Alter und der Abnutzung geschuldete Beschädigung des Rückgrats, die es verhindert, sich tief gebückt über dem Rennlenker durch Italien zu bewegen.
In reicheren Ländern verkaufen die Männer dann ihre Sportautos, deren Federung die Bandscheiben platt quetscht, hier in Italien müssen die Bici da Corsa den Stadträdern weichen, und aus langen Touren über weiblich geformte Hügel werden dann kurze Fahrten zum Wochenmarkt oder zum Cafe. Deshalb hat Fabio einen guten neuen Besitzer für das Rad gesucht, das nun schon Jahre in der Garage hing, und in mit gefunden. Fraglos wird auch in nicht allzu ferner Zukunft der Moment kommen, da ich einen neuen Besitzer für das Rad suchen muss, aber noch fahre ich damit von Staggia nach Monteriggione, über Abbadia Isola und die Via Francingena hinauf in die Oberstadt von Colle val di Elsa, und von dort aus nach San Gimignano. Solange man nach 62km bei 27 Grad in der Sonne nur people of healthy colour und erschöpft, aber nicht am Ende ist, ist es gut.
Aller Gebrechen und Erkrankungen zum Trotz ist der Wechsel vom Ungestüm der Jugend hin zur Bedächtigkeit des Alters - siehe die inzwischen in Talkshows zum Nationaldenkmal abgesunkenen Toten Hosen - etwas, das den Umgang mit unsereins wirklich unangenehm macht. Die Restlaufzeit ist lang und wird bei Frauen kürzer, und bis zum endgültigen Freimachen des Platzes dauert es, sofern es den Angreifenden nicht gelingt, einen Mann anderweitig zur Strecke zu bringen. Alte, weisse Männer sind zäh und oft genug, wenn sie vorne sind, die gehärtete Auslese ihrer Zeit: Und vor allem sind sie gerissen genug, den Zeitpunkt zu kennen, zu dem sie besser anhalten und Jüngere ins Verderben gehen lassen. Speziell in meinem Bereich ist es so, dass sich die alten, weissen Männer hervorragend halten, und wenn doch mal einer gehen muss, wird seine Stelle nicht einer Feministin gegeben, sondern lediglich eingespart, und mit einem Bruchteil eine junge, wütende, multidiskriminierte Quotenmigrationsfeministin mit labilen Ausbrüchen frei angestellt: Man hält sich so ein Personal heute, bei bento, bei Ze.tt, bei jetzt.de, und ideal ist es natürlich, wenn man alle moralisch gewünschte Quotenandersartigkeit mit einer einzigen Überweisung ohne Arbeitgeberanteil bezahlen kann.
Nicht ganz von ungefähr ähnelt das übrigens unserem Anfangsbeispiel, bei dem man zwar einen Mann einsargen konnte, aber viele andere Kranke dafür an der ausgegrabenen Wasserleitung verdursten mussten Daraus speist sich vermutlich die Annahme, mit dem weissen, alten Mann könnte man es ja machen, denn das Übel wüchse ständig frisch nach, wie auch Armut ständig neu entsteht, obwohl alle Parteien von sich behaupten, die würden sie energisch auf die ein oder andere Art bekämpfen. Besondere Verbitterung ist in unserer schnelllebigen Internetzeit ebenso erlaubt, denn sie verlangt minimale Zeitabstände zwischen Verdacht, Bestätigung, Urteil und Strafe: So einem Shitstorm geht nach drei, vier Tagen die Puste aus, aber alte, weisse Männer halten sicher länger als 30, 40 Jahre, wenn sie halbwegs fit bleiben, und sich nicht zu sehr aufregen. Ich mache das auch schon etwas länger, und den Einschlag von Kritik an meinen alten, weissen Thesen nehme ich mannhaft wie den Sonnenschein in der Toskana, selbst wenn ich um den erfrischenden Regen in Deutschland weiss. So ist das mit dem Alter. Wer auf den Blutdruck achtet, achtet auf Ruhe.
Und wer eine Partnerin hat, die die Vorzüge eines alten, weissen Mannes kennt, muss gar nicht darauf achten, sondern wird dezent, liebevoll und nachsichtig in die richtige Haltung geschubst. Nach Rückenleiden sind Frauenleiden der zweitwichtigste Grund für den Verkauf eines Rennrades. Frauenleiden, die zu viel Sorge um das Wohl des Gatten haben, und den Umstieg auf ein E-Bike fördern, so wie sie 20 Jahre davor schon die Abschaffung des italienischen Sportwagens zugunsten eines Grossraumfahrzeugs, mit dem man auch zu Ikea kam, durchgesetzt haben. Das ist gut für mich und meine Colnagosammlung, und Ernesto Colnago muss sich nicht fürchten, denn auch diese Männer wachsen nach und altern dann wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf, so wie ich bei Lecchi immer an einer Schafweide vorbei komme und mich die immer gleichen Köter ankläffen: Wir kommen, wir sind da, anderen passt es nicht, aber irgendwann sind die heiser gebellt und vergehen sich aus Frust an wehrlosen Schafen, wie Arbeitslose mit Aussicht auf Alterarmut im Internet am Feindbild der alten, weissen Männer, die es zu überwinden gilt.
Manchmal treffen sie sich und halten Seminare, wie man das am besten macht, und manchmal treffen sich alte, weisse Männer und arbeiten daran, dass sie hart, zäh und beständig bleiben. Sie erklimmen alte Städte auf Bergen und werden beklatscht von noch älteren Männern, die im Cafe sitzen. Oder auch nicht. Wissen Sie, hier in Staggia Senese gibt es die bedächtigen Fabios, die ihr Battaglin verkaufen, auch einen sehr alten Herrn, der mit einem völlig heruntergewirtschafteten Colnago aus den frühen 70er Jahre zum Bäcker radelt und seinen Krückstock mit Stricken am Oberrohr festbindet. Er will nicht, dass man um die Tür aufhält. Das ist eine Aussage. Das ist Stärke und Wille. Da habe ich den Respekt und die Achtung, die mir vollkommen fehlen, wenn ich die neueste Hasskolumne gegen alte, weisse Männer gar nicht anklicke, sondern lieber Rad fahren gehe.
Die Geschichte ist voll mit schlechten Taten solcher mittelalter, weisser, heterosexueller Männer, aber letzthin war ein ungeschöntes Photo einer mittelbekannten Frau im Internet, die gern über solche Männer herzieht. Und ich muss ganz ehrlich und genauso am willkürlichen Einzelbeispiel wie deren Ideologie sagen: Wenn junge, männerhassende Frauen mit Migrationshintergrund so aussehen, ohne dass die Redaktion den Schleier des Photoshops gnädig über die Realität legen - dann ist es überhaupt nicht schlimm, ein alter, weisser Mann zu sein.
Gut, das war jetzt nicht freundlich, aber auch das Chiffre “alt und weiss und männlich” steht gerade für gutaussehend und adrett, sondern für den hässlichen Verfall einer alten Ordnung, und in den letzten 2, 3 Jahren galt es als schick, sich mehr oder weniger junge Autorinnen zu kaufen, die diesen Befund auch in aller unschönen Breite und mit vielen historischen Bezügen und Pseudoevidenzien ausbreiteten. Mag der IS Schwule von Gebäuden werfen, mag man im Iran Frauen ins Gefängnis stecken, weil sie Sportveranstaltungen besuchen und bei den Saudis Anhänger anderer muslimischer Richtungen töten: Näher ist uns immer noch die (sehr späte) Aufhebung der fraglos höchst unfairen Urteile gegen Homosexuelle bei uns, die Erinnerung an die erste Frau, die gegen den Willen der Veranstalter beim Boston Marathon mitgelaufen ist, oder eben unsere eigenen christlich-blutigen Glaubenskriege, siehe oben. Nichts auf dieser Welt kann geschehen, ohne das zeigen ließe: Der alte, weisse Mann hat früher oft genauso schändlich gehandelt. Speziell, wenn er deutsch war.
So gesehen ist der alte, weisse, heterosexuelle Mann eine sehr angenehme Konstruktion sehr unangenehmer Eigenschaften, ideal geeignet für den tobenden Kulturkampf, in dem die sehr alten, weissen Toten Hosen auch mit linker Gewaltverherrlichung und Verachtung herkömmlicher Medien als deutsches Kulturgut gelten (“es war so schnell / wie alles begann / ein fliegender Stein / als Kampfsignal / auf einmal war die Hölle los / ein Wechselbad zwischen Angriff und Flucht / und aus dem Radio / kommt ein Liebeslied“) - und dem deutlich jüngerem, nicht weissen Xavier Naidoo die öffentlich-rechtliche Unterstützung abgedreht wird. Bei der Gelegenheit darf dann auch ein Staatskomiker “Hurensöhne” sagen, und niemand beschwert sich bei der Linken wegen der implizierten Diskriminierung von Sexarbeiterinnen. Man braucht eben Feindbilder, da kann man keine Rücksicht nehmen, selbst wenn es dabei diejenigen erwischt, die man angeblich gegen den Rassismus und Sexismus alter, weisser Männer verteidigen will.
Die Sache ist nur, und das fällt mir momentan besonders auf, weil ich hier in Italien gerade mit dem Rad eines alten, weissen und sehr netten Mannes fahre: Man kann sich das nicht aussuchen. Das biologische Geschlecht lässt sich nur mit grössten Mühen und auch dann nur unvollständig ändern. Gewisse Aspekte des Geschlechtsdimorphismus lassen sich nicht einfach ausschalten, und dass gerade die härtesten Kämpferinnen für Gleichstellung typisch weiblich-hinterhältiges Verhalten an den Tag legen, lässt die Unveränderbarkeit für mich gar nicht so schlecht erscheinen: Bei Twitter lobt, während ich dies schreibe, ausgerechnet eine andere diffamierende Feministin der ARD eine anderen Fraudie einem politischen Gegner das Kind abgenommen sehen möchte - bei der Veranstaltung mit dem Titel “Loveoutloud”. Da treffen sich vor allem junge Leute, auch wenn die Veranstalter inzwischen schon in Richtung Restlaufzeit gehen, wie wir alten, weissen Männer selbstironisch sagen. Auch das Alter kann man sich nicht heraussuchen, und es ist bei uns noch nicht üblich, es mit Photoshop zu kaschieren, selbst wenn wir mit 45 wie andere mit 105 aussehen würden.
Das Rad, auf dem ich fahre, ja, also, das ist so: Alte; weisse Männer werden schnell wieder jung und infantil, wenn man ihnen Spielzeug anbietet, und so, wie Netzfeministinnen gefühlt 30% des deutschen Photoshopdienstleistungsgewerbes für Fazial- und Figurbereinigung bei kargem Lohn und trocken Brot erhalten, sorgen wir dafür, dass ebenso alternde Rennradidole reich werden, indem sie Räder bauen, die ihren Namen tragen. Das ist viel angenehmer als Fettabsaugung und Botox, denn alte, weisse Männer gehen nicht so gern zum Arzt. Besonders gern kauft unsereins das, wenn es gilt, sich für besondere, oder auch nur eingebildet besondere Leistungen zu belohnen, und so kam ich mit Fabio in Kontakt. Fabio ist Italiener und hat einerseits ein Battaglin und andererseits das, was unsereins verkürzt als “Rücken” bezeichnet - eine dem Alter und der Abnutzung geschuldete Beschädigung des Rückgrats, die es verhindert, sich tief gebückt über dem Rennlenker durch Italien zu bewegen.
In reicheren Ländern verkaufen die Männer dann ihre Sportautos, deren Federung die Bandscheiben platt quetscht, hier in Italien müssen die Bici da Corsa den Stadträdern weichen, und aus langen Touren über weiblich geformte Hügel werden dann kurze Fahrten zum Wochenmarkt oder zum Cafe. Deshalb hat Fabio einen guten neuen Besitzer für das Rad gesucht, das nun schon Jahre in der Garage hing, und in mit gefunden. Fraglos wird auch in nicht allzu ferner Zukunft der Moment kommen, da ich einen neuen Besitzer für das Rad suchen muss, aber noch fahre ich damit von Staggia nach Monteriggione, über Abbadia Isola und die Via Francingena hinauf in die Oberstadt von Colle val di Elsa, und von dort aus nach San Gimignano. Solange man nach 62km bei 27 Grad in der Sonne nur people of healthy colour und erschöpft, aber nicht am Ende ist, ist es gut.
Aller Gebrechen und Erkrankungen zum Trotz ist der Wechsel vom Ungestüm der Jugend hin zur Bedächtigkeit des Alters - siehe die inzwischen in Talkshows zum Nationaldenkmal abgesunkenen Toten Hosen - etwas, das den Umgang mit unsereins wirklich unangenehm macht. Die Restlaufzeit ist lang und wird bei Frauen kürzer, und bis zum endgültigen Freimachen des Platzes dauert es, sofern es den Angreifenden nicht gelingt, einen Mann anderweitig zur Strecke zu bringen. Alte, weisse Männer sind zäh und oft genug, wenn sie vorne sind, die gehärtete Auslese ihrer Zeit: Und vor allem sind sie gerissen genug, den Zeitpunkt zu kennen, zu dem sie besser anhalten und Jüngere ins Verderben gehen lassen. Speziell in meinem Bereich ist es so, dass sich die alten, weissen Männer hervorragend halten, und wenn doch mal einer gehen muss, wird seine Stelle nicht einer Feministin gegeben, sondern lediglich eingespart, und mit einem Bruchteil eine junge, wütende, multidiskriminierte Quotenmigrationsfeministin mit labilen Ausbrüchen frei angestellt: Man hält sich so ein Personal heute, bei bento, bei Ze.tt, bei jetzt.de, und ideal ist es natürlich, wenn man alle moralisch gewünschte Quotenandersartigkeit mit einer einzigen Überweisung ohne Arbeitgeberanteil bezahlen kann.
Und wer eine Partnerin hat, die die Vorzüge eines alten, weissen Mannes kennt, muss gar nicht darauf achten, sondern wird dezent, liebevoll und nachsichtig in die richtige Haltung geschubst. Nach Rückenleiden sind Frauenleiden der zweitwichtigste Grund für den Verkauf eines Rennrades. Frauenleiden, die zu viel Sorge um das Wohl des Gatten haben, und den Umstieg auf ein E-Bike fördern, so wie sie 20 Jahre davor schon die Abschaffung des italienischen Sportwagens zugunsten eines Grossraumfahrzeugs, mit dem man auch zu Ikea kam, durchgesetzt haben. Das ist gut für mich und meine Colnagosammlung, und Ernesto Colnago muss sich nicht fürchten, denn auch diese Männer wachsen nach und altern dann wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf, so wie ich bei Lecchi immer an einer Schafweide vorbei komme und mich die immer gleichen Köter ankläffen: Wir kommen, wir sind da, anderen passt es nicht, aber irgendwann sind die heiser gebellt und vergehen sich aus Frust an wehrlosen Schafen, wie Arbeitslose mit Aussicht auf Alterarmut im Internet am Feindbild der alten, weissen Männer, die es zu überwinden gilt.
Manchmal treffen sie sich und halten Seminare, wie man das am besten macht, und manchmal treffen sich alte, weisse Männer und arbeiten daran, dass sie hart, zäh und beständig bleiben. Sie erklimmen alte Städte auf Bergen und werden beklatscht von noch älteren Männern, die im Cafe sitzen. Oder auch nicht. Wissen Sie, hier in Staggia Senese gibt es die bedächtigen Fabios, die ihr Battaglin verkaufen, auch einen sehr alten Herrn, der mit einem völlig heruntergewirtschafteten Colnago aus den frühen 70er Jahre zum Bäcker radelt und seinen Krückstock mit Stricken am Oberrohr festbindet. Er will nicht, dass man um die Tür aufhält. Das ist eine Aussage. Das ist Stärke und Wille. Da habe ich den Respekt und die Achtung, die mir vollkommen fehlen, wenn ich die neueste Hasskolumne gegen alte, weisse Männer gar nicht anklicke, sondern lieber Rad fahren gehe.
donalphons, 10:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 3. März 2017
Wider die Abschreiberitis
Die meisten deutschen Beiträge über Milo Yiannopoulos werden von faulen Leuten verfasst, die lange Zeit überhaupt nicht wussten, wer der Mann ist und was er so treibt - seinen Twitteraccount haben die wenigsten noch erlebt, und es ist kein Zufall, dass sie mit keinem Wort auf die echten journalistischen Leistungen von Milo eingehen. Natürlich war Milo gefürchtet - aber nicht, weil er Kampagnen anführte, sondern weil er zuerst die Gründe dafür lieferte und sehr genau zeigte, wie es die Frontfrauen des Genderismus und ein Frontmann des Schwarzen Rassismus mit Wahrheit und Anstand hielten.
Aber wie es nun mal so ist, Bombendrohungen werden nur erwähnt, wenn es die richtige Seite trifft, Fake News wie die angebliche Rape Culture werden um die deutsche Oktoberfestlüge ergänzt, und meine doitschen Kolleg_Innen wissen, wie man googelt und mit dem richtigen Drall zusammenfasst, was die New York Times geschrieben hat. Wenn man zugeschaut hat, wie die Zeit und Spiegel Online amerikanische Rape Hoaxes a la Matress Girl 1 zu 1 übernommen haben und an die Sache ausgerechnet die hauseigenen Gendertröten heran gelassen haben, braucht man sich über nichts wundern. Journalismus ist gerade politisches Offroadfahren: Wenn man sich von Breitbart imd den gegebnüberliegenden Dreckbädern gleich weit entfernt hält, ist man eigentlich gut unterwegs. Und am besten biegt man ab und sucht sich seinen eigenen Weg.
Etwa den britischen Weg, unter dem man Milo meines Erachtens bevorzugt betrachten sollte. Um Milo zu verstehen, muss man die britische Exzentrik verstehen, die geistige Wendigkeit, den bösen Witz und den ambivalenten Charme. Totalitäre haben das nicht, Milo musste das Breitbart auch erst mal beibringen. Deutsche konnten schon 1933 nicht mit zersetzendem Humor umgehen, warum sollten die Enkelinnen der Nazis es mit ihrer männer- und weissenfeindlichen Rassenkunde es 21. Jahrhunderts heute können?
Damit der deutsche Journalismus also nicht ganz so rosabraun und bildungsfern daher kommt, habe ich Milo einmal unter dem Blickwinkel des Schaffens eines anderen katholischen, konservativen Freidenkers betrachtet: Evelyn Waugh.
Aber wie es nun mal so ist, Bombendrohungen werden nur erwähnt, wenn es die richtige Seite trifft, Fake News wie die angebliche Rape Culture werden um die deutsche Oktoberfestlüge ergänzt, und meine doitschen Kolleg_Innen wissen, wie man googelt und mit dem richtigen Drall zusammenfasst, was die New York Times geschrieben hat. Wenn man zugeschaut hat, wie die Zeit und Spiegel Online amerikanische Rape Hoaxes a la Matress Girl 1 zu 1 übernommen haben und an die Sache ausgerechnet die hauseigenen Gendertröten heran gelassen haben, braucht man sich über nichts wundern. Journalismus ist gerade politisches Offroadfahren: Wenn man sich von Breitbart imd den gegebnüberliegenden Dreckbädern gleich weit entfernt hält, ist man eigentlich gut unterwegs. Und am besten biegt man ab und sucht sich seinen eigenen Weg.
Etwa den britischen Weg, unter dem man Milo meines Erachtens bevorzugt betrachten sollte. Um Milo zu verstehen, muss man die britische Exzentrik verstehen, die geistige Wendigkeit, den bösen Witz und den ambivalenten Charme. Totalitäre haben das nicht, Milo musste das Breitbart auch erst mal beibringen. Deutsche konnten schon 1933 nicht mit zersetzendem Humor umgehen, warum sollten die Enkelinnen der Nazis es mit ihrer männer- und weissenfeindlichen Rassenkunde es 21. Jahrhunderts heute können?
Damit der deutsche Journalismus also nicht ganz so rosabraun und bildungsfern daher kommt, habe ich Milo einmal unter dem Blickwinkel des Schaffens eines anderen katholischen, konservativen Freidenkers betrachtet: Evelyn Waugh.
donalphons, 20:45h
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