Bayern wie man es hier kaum kennt

Ich kann es ja verstehen, dieses Gefühl, das Landestypische zu wollen, wenn man schon nach vielen Jahren mal wieder in Bayern ist, das Verlangen nach dem, für das dieses Land berühmt ist, und sich tatsächlich klischeehaft aus Dingen zusammensetzt, die es hier sonst auf diesem kleinen, im Internet geführten Exarchat nie gibt: Die üppigen, heuschnupfenfördernden Kastanien eines ganz bestimmten Gartens, den man aber nicht zum Blumenhegen betritt.



Ein Garten, in dem von mir verachteter Alkohol in Form von Bier ausgeschenkt wird, dessen Glas man nur kurz hebt, um den Bedarf an Nachschub und den weiterhin akuten "Brand", so nennt man das hier, zu signalisieren, und dann noch etwas, das hier aus besten vegetarischen Gründen und der eigenen kompletten Unbegreiflichkeit, schon vor den Zeiten des Verzichts auf Fleisch, nie auftaucht, aber dank der bewundernswerten Modeste über einen berliner Umweg Eingang in die Blogosphäre gefunden hat, und dann auf Wunsch des Gastes auch auf dem masiven Fichtentisch in Kipfenberg Einzug hielt.



Man kann das umgebende Land, auf sich allein gestellt, ignorieren und meiden, man muss nicht auf groben Bänken das schnelle Verschwägern mit denen erdulden, die das gnadenlose Schicksal neben einen spült, vom Radler bis zum Notar, das Land ist gross und besitzt auch eine zeitgemässe Gastronomie, aber wie schon erwähnt: Würde ich nur einen Tag in Bayern haben und obendrein empfänglich sein für das, was historisch als Inbegriff der Landesküche steht, würde ich vielleicht auch so etwas wollen. Und über das triefende Fett fragen, wie dem anderen die Kässpatzn schmecken. Und der Tee. Prost.

Donnerstag, 29. Mai 2008, 01:57, von donalphons | |comment

 
Hat der Wirt noch einen verstaubten Teebeutel gefunden?

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Mit Mühe. Aber es war möglich. Mein Begleiter jedoch hat das Herz der Wirtin erobert, ich bin dann gefahren.

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Tja,
wenn Du Ministerpräsident wärst, würdest Du in jedem Biergarten Tee kriegen - aber halt nur im Bierhumpen. ;-)

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Das war einer der wenigen sympathischen Züge am Stoiber, dieses Verweigern gegen Traditionen, ohn die es eigentlich auch geht. Am Nachbartisch war die Goassnmass saufende Dorfjugend, das war dann irgendwie nicht mehr so cool.

(Aber: Schweinshaxn plus grosser Salat 7,60 Euro. Selbst nach dem Dollarverfall ein gutes Angebot für einen, der öfters in NYC mit der politischen Klasse essen geht)

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Jetzt hab ich gerade mal nachgeschaut, was Goaßnmaß ist -schließlich lebt man in Bayern: Bier plus Cola plus Kirschlikör??? Warum nicht gleich noch das Tütchen Ketchup reindrücken?! Bäh.

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Also Bier
im Literhumpen mit einem Gläschen Kirschlikör drin stehend aber ohne Cola, das kenne ich als "rote Laterne": Die beiden Flüssigkeiten, wenn halbwegs mit ruhiger Hand eingeschenkt, vermischen sich nicht. Ab einem gewissen Neigungswinkel des Bierhumpens beim Austrinken kippt dann auch das Likörgläschen leicht mit, der Betreffende trinkt dann ein paar Schluck Bier mit Kirschlikör vermischt. Soll voll der Bringer sein, wenn man auf sowas steht.

Und zum Ede: So ganz konnte er ja nicht umhin, dem goldenen Brauchtumskalb Reverenz zu erweisen, sonst hätte er sich den Tee ja nicht im Humpen servieren lassen müssen, sondern ganz normal in der Teetasse. Aber dass er sich nicht vor lauter aufgesetzter Volksnähe tatsächlich Gerstensaft reingewürgt hat, fand ich soweit auch ganz in Ordnung.

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Also, bei uns in der Schule war die Goass sowas wie der Standardbestandteil jeder montaglichen Morgenprahlerei. Zum Abitur und später, als andere beim Barras waren, wurde sie dann ersetzt durch die Betonmass. So ist Bayern. Und dass sie heute alle brave Familienväter sind, gehört auch dazu.

Und der Ede hat es nie geschafft, wirklich beim Volk zu sein. Respektiert, aber nicht geliebt, zum Ende gar nervend und nicht wirklich beweint beim Abgang. Dem hat etwas gefehlt, der war zu akurat, einfach immer a wengal unkommod und weder fesch wie der Söder noch a gschtandns Mannbuid wie der Strauss. Überhaupt, wenn es einen geborenen MP gäbe, dann wären es hierzulande der Hackl Schorsch oder der Breitner Paule.

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Als ich das erste Mal ein Schäuferle sah, bekam ich Angst.

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Das ist fraglos hart. Aber mich hebt es heute bei rohem Fleisch aller Art, ich kann nicht anders als wahrzunehmen, was da wirklich auf dem Teller liegt.

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