Das Ende der Deflation oder Minus 40%

Deflation? Wirtschaftskrise? Fehlendes Vertrauen in die Währung und die Politik? Das geht doch ganz einfach:

1. Sorge dafür, dass keiner mehr unkontrolliert in Ersatzwährungen flüchten kann - früher war es Gold, heute ist es der Schweizer Franken.

2. Mach die Banken wegen Notstand dicht und setze Dich selbst ans Ruder.

3. Werte das Geld je nach Belieben ab und zwinge damit die Leute dazu, es möglichst schnell auszugeben.



4.Verbiete vorher Orangen. Orangen halten nur Leute gesund, die im tiefsten Winter in die Schweiz wollen.

Mittwoch, 18. Februar 2009, 22:25, von donalphons | |comment

 
Aber das Bankgeheimnis der Schweiz ist auch nicht mehr das, was es mal war: Die UBS zahlt 790 Millionen Dollar Strafe und liefert 19.000 Steuersünder ans Messer der amerikanischen Behörden.

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Aber die USA wollen jetzt schon 52000 UBS-Kontoinhaber ermitteln.

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Man darf gespannt sein, wieviele Abgeordnete nicht dabei sind. Vermutlich alle, die ihr Geld bei Stanfield hatten.

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Ich vermute, die UBS wollte ein paar Kunden opfern und sich damit aus der Affäre ziehen.

Das wird nicht funktionieren. Geschäfte in den USA mit Schweizer Bankgeheimnis geht nicht.

Möglicherweise wäre Komplettrückzug besser gewesen... die USA werden die UBS jetzt ausquetschen.

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Ohne jede Frage. Sie mögen lausig bei der Überwachung von Milliardenbetrügern sein, aber in Steuersachen verstehen sie keinen Spass. Mit den 250 Verratenen beginnt das Spiel erst. Und es wird nicht lange dauern, nis andere Staaten auch Interesse zeigen.

Entweder man hat ein Geheimnis, oder man hat keines.

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Gegen das IRS stinken deutsche Finanzämter sowas von ab, und jetzt haben sie die UBS bei den Eiern.

Generell wird es mit Schwarzgeld immer schwieriger... in der Schweiz lebt man weitgehend vom Bestand.

PS: Und die Verteidigung, hier sei es ja nur um "Steuerbetrug" gegangen, ist lächerlich.

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Das ist aber aus der inneren Logik heraus korrekt. In CH gibt es eine Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug geschuldet:
http://tinyurl.com/597end
Und "eigentlich" sind die Fälle eben "nur" Steuerhinterziehung, was in der Schweiz nicht so hart bestraft wird wie Steuerbetrug.
In Liechtenstein ist Steuerhinterziehung im Ausland (also genau das, was Kunden aus dem Ausland in .LI machen, zur "Steueroptimierung") z.Z. auch noch gar nicht strafbar...

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Es ist nur so, dass innerschweizerische Logik weder die USA noch die EU noch groß interessieren dürfte.

Wer bringt heute noch frisches Schwarzgeld zur UBS? Das Risiko an den Grenzen ist auch wesentlich höher als früher.

Die Schweizer hassen diese Bank sowieso. Das wird bald eng

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Mit dem Vergleich konnte die UBS das strafrechtliche Verfahren vermeiden. Das amerikanische Justizministerium hat gestern mit einer Zivilrechtsklage auf Offenlegung von 52,000 weiteren UBS-Konten den Druck verschärft. Auf diesen Konten lagen um 2005 $14.8 Mrd.

Daß mit der Kapitulation der UBS die ganze Schweiz in Wallung geriet, versteht sich von selbst. Zur Orientierung eignet sich der gemeinsame Online-Auftritt von Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, Berner Zeitung und Bund. Dort finden sich in Start-, Schweiz- und Wirtschaftsbereich Dutzende erhellender Artikel und darunter Aberhunderte an aufschlußreichen Kommentaren.

Nicht auszuschließen, daß der Kurs des Schweizer Frankens unter Druck gerät.

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Das Thema UBS und USA wollte ich auch gerade erwähnen - ich sehe auch keinen Grund, warum der deutsche Fiskus das Verhalten der US-Steuerbehörden nicht kopieren sollte.

Wie lange brauchst du denn mit deinem Cabrio bis nach Monaco oder Andorra?

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Monaco wären 4 Pässe und drei Stunden mehr. Das geht. Aber mir gefällt Monte Carlo nicht.

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4 Pässe, 3 Stunden, ts... ts...
Wer der Krise entgehen will, sollte sich beamen.

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Wenigstens ist es ein stilvoller Untergang. "Wir waren zwar noch schnell im Februar in Monte, aber..."

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Fuer weitere Recherchen hier eine umfassende und sozusagen offiziell sanktionierte Liste potentieller Ausweichmoeglichkeiten, falls die Passtrassen in die Schweiz zu voll sein sollten.
http://www.gao.gov/htext/d09157.html

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Die Schweiz ist der einzige Paßstaat, der es ins Zeitalter des Nationalismus und später ins Zeitalter der Globalisierung geschafft hat. Der zweite Kandidat, Tirol, scheiterte an Napoleon und sank ab zur Peripherie zweier konkurrierender Staaten.

Die Schweiz verkörpert den Sieg der 1848er Revolution und ist bis heute die entwickeltste Demokratie des Kontinents. Auf den Punkt gebracht: Die Schweizer sind die einzigen Europäer, die in ihrem Land etwas zu sagen haben. Wer ein Modell eines Vielvölkerstaats sucht, findet es hier.

Das Bankgeheimnis leitet sich aus der Paßstaatseigenschaft ab. Niemand muß jenseits der Alpen wissen, was jemand diesseits derselben deponiert.

Als Nationalstaat ist die Schweiz eine Exklave innerhalb der EU. Es gelingt ihr in seltenen Fällen, bestes Beispiel die Alpeninitiative, Einfluß auf die EU auszuüben. Meistens jedoch bleibt ihr nichts anderes übrig, als, ohne an den Beratungen beteiligt zu sein, EU-Recht zu übernehmen.

Wenn sich Unternehmen der Schweiz, wie die UBS, globalisieren, verliert die Schweiz ihre aus der Paßstaatseigenschaft ableitbaren Vorteile. Diese sind innerhalb der Jurisdiktion eines anderen Staates, z.B. der USA, schlicht kein Argument. Die UBS wollte die Paßstaatseigenschaft Bankgeheimnis in die Globalisierung mitnehmen. Damit ist sie jetzt gescheitert. Nur durch Flucht der UBS aus den USA wäre es zu retten gewesen.

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Einer landläufigen Meinung zuwider, kommen Aktien nicht generell auf frühere Höchststände zurück. Der japanische Standardwerteindex Nikkei erreichte nie auch nur entfernt den Allzeithöchststand 38.915,87 vom 29. Dezember 1989. Genauso erging es dem amerikanischen Technologiewerteindex NASDAQ, der dauerhaft deutlich unter seinem Höchststand 5.048,62 vom 10. März 2000 bleibt. Man muß kein Prophet sein, um den Indices des Bankensektors ein ähnliches Schicksal vorauszusagen.

Mit Schlußkurs 17. Februar 2009 unterschritt mit dem S&P 500 der wichtigste Index der kapitalistischen Welt seinen Dot.Com- und Hypothekenblase trennnenden Tiefpunkt vom 23. Juli 2002, der bei 797,70 gelegen hatte. Intraday waren wir letzten Herbst schon einmal soweit. Damals riß die Ernennung Geithners an einem späten Freitagabend den Index nach oben. Nicht zuletzt die Enttäuschung über Geithners Plan ließ ihn nun unter die historische Marke fallen. Dazu muß man wissen, daß die Unternehmen des S&P 500 im 4. Quartal 2008 Verluste in Höhe von $ 10,44 pro Aktie schrieben.

Bis zum Spätjahr ist mit fallenden Kursen zu rechnen. Da die Krise das kapitalistische Weltsystem insgesamt erfaßt, kann es gut sein, daß die S&P Doppelspitze vom 24. März 2000 mit 1.527,46 und vom 9. Oktober 2007 mit 1.565,15 nie mehr erreicht wird, und daß sich der Indexstand von 797,70 in späteren Aufschwüngen als unüberwindliche Barriere nach oben erweist.

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Git, man muss natürlich auch noch die Ausschüttungen berücksichtigen. Trotzdem glaube ich, dass die Zeiten der Kleinanleger zumindest in Deutschland vorbei sein, sobald der DAX wieder auf mehr als 6000 Punkte klettert - oder klettern sollte. Die alten Tiefststände, auch beim S&P, werden wir aber sicher erneut sehen. Wie schon erwähnt: Dax 3000 ist durchaus zu erwarten, wenn die nächste Runde der Quartalsergebnisse kommt.

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Zwischen dem blasentrennenden S&P 500 Tiefpunkt vom 23. Juli 2002 bei 797,70 und dem des DAX vom 12. März 2003 bei 2.202,96 lagen acht Monate. Das wäre Oktober. Die abstruse Sonderentwicklung von Volkswagen erschwert die zahlenmäßige Einschätzung des DAX. Für mich sind DAX-Kurse unter 2.200 insoweit Kaufkurse, als ich damit rechne, daß dieser Wert jedenfalls wieder erreichbar ist und das Geld zurückkommt. Man kann es in den Aktien parken und sich an den bescheidenen Dividenden freuen.

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Economist bringt einen lesenswerten Artikel über Deglobalisierung: Turning their backs on the world. The integration of the world economy is in retreat on almost every front.

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