Es gab den Wunsch

ich sollte doch mal über höhere Töchter schreiben. Ich glaube, dass die höhere Tochter erst entsteht, wenn sie von den naturgemäss Niederen durch Nichtakzeptanz zu einer solchen gemacht wird. Soziale Ausgrenzung funktioniert in beide Richtungen, habe ich den Eindruck in der FAZ.

(Nachdem ich aber ein paar mal echte Mesalliancen miterlebt habe, plus alle Folgen, finde ich das aber gar nicht so tragisch)

Mittwoch, 22. April 2009, 13:51, von donalphons | |comment

 
Interessanter Beitrag.
Wobei mir angesichts des Abgrenzungs-Paradigmas der Aspekt ein bisschen zu kurz kommt, dass Partnerwahl eben auch oft an den Wunsch gekoppelt ist, der Partner möge die eigenen Interessen (auch kultureller Art) teilen - oder zumindest verstehen und respektieren. Daran hapert es oft, wenn nicht noch öfter als an den malträtierten Fingernägeln oder unvorteilhaftem Schuhwerk.

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Herzlichen Dank!
Das ist ja wie Weihnachten als ich noch klein war: Wunschzettel einreichen und sich freuen, wenn man erhört wird! Ich sehe schon, ich werde den toten Tag im Büro gut rumbekommen, indem ich dem Geplauder folge...

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Momentan ist da ganz schön was los, aber viel Spass unter all den Herren.

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Meine Mutter (zu der ich vor Jahren den Kontakt abgebrochen hate) ist in einer klassischen Aufsteigerfamilie groß geworden und wurde anscheinend von klein auf auf "höhere Tochter" getrimmt: Klavier-, Ballett- und Tennisstunden, Skiurlaube, Studium in mehreren Ländern (aber danach nie gearbeitet), und ihr Vater bestimmte natürlich auch darüber, welcher potenzielle Ehemann "standesgemäß" für sie war und welcher abgesägt werden musste... Gleichzeitig blieb die Familie streng religiös und dementsprechend ziemlich prüde. Bei mir wurde natürlich versucht, dieses Erziehungsmuster fortzusetzen. Das Ergebnis: Ich habe mich heftig mit meiner Mutter zerstritten, die mir aus irgendeinem Grunde keinerlei persönliche Erfolge gönnen wollte und mir jegliches Selbstbewusstsein hartnäckig ausgeredet hat. Heute stehe ich deswegen ohne komfortables familiäres Finanzpolster da, lebe von meinem (ganz passablen) eigenen Einkommen, aber natürlich auch mit der Angst aller "normalen" Angestellten vor Jobverlust. Gleichzeitig plagen mich manchmal Selbstzweifel, weil ich wohl kaum die elegante, glatte, vollendete Oberfläche biete, die meine Familie wohl erwartet hätte. Unter "höheren Töchtern" fühle ich mich weiterhin überhaupt nicht wohl. Liegt es vielleicht daran, dass man für Lebensstil und Selbstverständnis einer "höheren Tochter" das Gefühl absoluter wirtschaftlicher Sicherheit braucht?

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(Nicht böse sein, man kann sich ja zerstreiten, aber so ganz scheint die höhere Tochter nach meinem Augenschein nicht völlog verschwunden zu sein)

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Amelia, das hoert sich an, als wuerde Ihnen die Mutter die Freiheiten neiden, die Sie sich genommen haben. Was traurig ist...
Ich habe in meiner Studienzeit auch die ein oder andere junge Dame kennengelernt, die trotz vieler Aehnlichkeiten oder gemeinsamer Interessen doch irgendwie immer ein fremdes Wesen blieb - gepraegt durch den wirtschaftlichen Hintergrund. Frueher war ich gelegentlich neidisch auf die Unbeschwertheit und Sorglosigkeit, die damit einhergeht. Heute bin ich froh, dass ich andererseits Ziele habe, die ich verfolgen kann, auch wenn das manchmal schlaflose Naechte kostet.

Don, was los ist gut... wobei ich eher mitlese als mitrede - hoehere Toechter gehoeren nicht zu meinem Beuteschema. Und da ich selbst keine bin, kann ich auch mit Innenansichten nicht dienlich sein.

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Das ist ein schöner Beitrag, der über die höheren Töchter. Hätte ich nicht gerade eine Schale marinierter Erdbeeren mit Minzblättern und Sahne vertilgt, dann würde ich dazu etwas ausführlicher aus eigenen Erfahrungen berichten. Stattdessen nur recht knapp: Erneut finde ich eigene Erlebnisse wieder, auch wenn ich sie aus ganz anderer Richtung kommend gemacht habe. Meine Jahre mit höherer Tochter und deren Eltern (Wohlstand und Bildung über mehrere Generationen hinweg) empfand ich als angenehm und der Kontakt besteht heute noch, ist aufrichtig herzlich und freundlich. Man empfand mich damals wohl als erfrischend, (oder vielleicht auffrischend, wer vermag das zu sagen?) In jedem Fall war es gar nicht so schwer. Etwas weniger selbst reden als zuhören und echtes Interesse an den Interessen der anderen zeigen. Dabei nie anbiedern und so tun, als gehöre man dazu, die wissen sowieso sofort, dass das nicht so ist. Über Fehler wurde großzügig hinweg gesehen. Ich kann rückblickend keine Unzumutbarkeiten berichten und auch nach der Trennung gingen wechselseitige Höflichkeit und Respekt nicht verloren.

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